Test: Kleiner Korse gegen Europa

Napoleon Total War Test

Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!

Ende einer Schlacht: Jörgs Franzosen umzingeln die letzten tapferen Österreicher von Carsten. Und schießen...

Multiplayer-Freuden: Opt-in und Waterloo „4v4“

Kommen wir zum eigentlichen Highlight von Total War Napoleon. Mehr als ein Jahrzehnt lang hat Creative Assembly sie versprochen, nun ist sie endlich Wirklichkeit: die Multiplayer-Kampagne. Und siehe da: Sie ist durchdacht, spielenswert, ja, sie hebt die Faszination des ganzen Spiels ein Stück weit an – einen geeigneten menschlichen Gegner vorausgesetzt. Aber erst wollen wir die normalen Multiplayer-Schlachten abhaken: Diese könnt ihr via LAN oder Total-War-Netzwerk spielen; es stehen Land-, Seeschlachten, Belagerungen sowie Szenarios zur Verfügung. Letztere sind grob bekannten napoleonischen Schlachten wie Borodino oder Trafalgar nachempfunden und können bis zu acht Spieler verkraften. 15 Szenarios gibt es, wobei allein Waterloo viermal auftaucht (als 1v2, 2v2, 3v3 und 4v4). Wie das funktioniert? Bei Waterloo 4v4 beispielsweise übernimmt jeder der vier Angreifer einen Teilbereich von Napoleons Armee, jeweils acht oder neun Einheiten. Ebenso machen es die drei englischen sowie der preußische Verteidiger. Auf diese Weise befinden sich rund 70 Kampfeinheiten auf dem Schlachtfeld. Fehlende menschliche Mitspieler ersetzt übrigens gerne die KI, ihr könnt auch allein ein 4v4-Szenario spielen.
 
Die Szenarios entsprechen im Wesentlichen den Einzelschlachten, die ihr im Solomodus auf einer Europakarte nacheinander abarbeiten könnt. Allerdings fällt hier auf, dass Napoleon eben doch keine Schlachten von, sagen wir, 100.000 Mann glaubwürdig darstellen kann: Wenn Napoleon bei Waterloo mit den maximal erlaubten 20 Einheiten gegen 20 andere antritt, wirkt das einfach nicht nach epochaler Riesenschlacht.
 
Eine seltsame, aber irgendwie lustige Idee sind die „Opt-in Battles“. Damit könnt ihr als anonyme „menschliche KI“ in Schlachten wildfremder Spieler einsteigen, wenn diese eine Kampagne mit entsprechend aktivierter Option bestreiten -- oder in eurer eigenen Kampagne darauf vertrauen, dass sich ein Ersatz für die KI findet. Kommt es dann zu einer Schlacht mit halbwegs gleichstarken Seiten, wird ein „Opt-in“-Spieler statt der KI genommen, der sich theoretisch deutlich schlauer anstellen sollte als die KI.

Auch im Multiplayer-Modus gibt es die Regierungsfunktionen wie Steuersätze anpassen und Minister wechseln.

Multiplayer-Sahnestück: Die Kampagnen

Die Königsdisziplin von Napoleon Total War ist die Multiplayer-Kampagne. Ihr könnt sowohl Italien, Afrika als auch Europa als Schauplatz nehmen. Bei den ersten beiden geht es um das Duell zweier Feindparteien ohne großartige Finessen. Der Italien-Feldzug kennt keine Forschung, der Afrika-Feldzug keine wirkliche Diplomatie. Europa ist da wesentlich vielschichtiger: Es stehen euch nicht nur die vollen Diplomatie- und Forschungsfunktionen zur Verfügung, sondern ihr könnt auch beliebige der fünf Großmächte übernehmen. Das erlaubt euch sogar, als England und Russland gegen einen Computer-Napoleon anzutreten (dann aber bitte auf höchster Schwierigkeitsstufe...); anderswo würde das "Koop" heißen. Was ebenfalls geht, sind Verhandlungen zwischen den beiden Spielerreichen -- so könnte sich ein spielergeführtes Russland vom spielergeführten Frankreich bestechen lassen, erst später in den Krieg einzutreten, und sich dann seinerseits erst mal das Osmanische Reich (das keine Pufferfunktion Richtung Frankreich besitzt) vornehmen.
 
Um die Kampagne spielbar zu halten, gibt es drei wichtige Vorab-Einstellungen: die Zeit pro Zug, die Zeit pro Schlacht, und die Regel, was bei Kämpfen passiert. Sollen Schlachten zwischen den Spielern grundsätzlich ausgewürfelt oder grundsätzlich als 3D-Gefecht ausgespielt werden? Zudem könnt ihr wählen, dass auf Wunsch der menschliche Kontrahent in Schlachten gegen computergesteuerte Fraktionen deren Part übernimmt. Was gar nicht geht, ist die Schlachten gegen Computergegner auszufechten (was die eigenen Verluste senken würde...), während der menschliche Mitspieler Däumchen dreht. Eine Entscheidung, die nachvollziehbar ist.
 
Das ist so durchdacht wie das Ziehen selbst. Denn während der Gegner dran ist, darf man selbst die meisten Menüs ansteuern, Gebäude errichten und Rekrutierungen befehlen, Steuersätze anpassen oder einfach dem Gegner zuschauen, sofern seine Aktionen in der eigenen Aufklärungsreichweite stattfinden. Was nicht geht, sind aktive Aktionen wie Bewegungsbefehle oder Angriffe. Über die Minikarte seht ihr zudem, wenn euer Gegenspieler Provinzen erobert oder verliert. Einzig eine Replay-Funktion für den Zug des menschlichen Gegners würden wir uns noch wünschen, so müsst ihr im Prinzip immer am Computer kleben, um ja nichts zu verpassen. Ebenfalls durchdacht: Zum Spielstart könnt ihr für euch die Schwierigkeit der Kämpfe sowie die des Kampagnenmodus einstellen, analog zum Solomodus. Der Gegner macht dasselbe unabhängig von euch. So sind relativ gezielte Handicaps für erfahrene Spieler möglich.
 
Das Spielgefühl der Multiplayer-Kampagne ist noch besser als im Solomodus. Zu wissen, dass da draußen kein tumber KI-Ottomane lauert, sondern der gewiefte GamersGlobal-Kollege, lässt einen jede größere Entscheidung genau abwägen und führt zu einem wesentlich vorsichtigeren Vorgehen. Auch vom Computer kaum gewohnte Finessen wie Vorstöße von billigen Kleinstarmeen, die nur die Brandschatzung des Hinterlands zum Ziel haben, oder Anlandungen im Rücken der Front, drohen von menschlichen Gegnern. Vor allem aber die 3D-Schlachten machen mehr Spaß als a) gegen die KI und b) im normalen Multiplayer-Modus. Denn schließlich führt ihr nicht eine losgelöste Schlacht, bei der eure Armee vorgegeben oder mittels Kaufpunkten erworben ist, sondern ihr kämpft mit tatsächlich rekrutierten Truppen um eine Stadt, um ein Missonsziel oder gar ums nackte Überleben! Zwar müsst ihr euch an unliebsame Verluste gegen die Computergegner gewöhnen – die Automatischen Schlachten entsprechen im Ergebnis nicht dem, was ihr selbst erreichen würdet. Trotzdem möchten wir euch unbedingt ermutigen, die Multiplayer-Kampagne mit einem zuverlässigen Partner (der langen Spielzeit wegen) auszuprobieren.

Für ein schnelles Spiel ist Italien ideal, aber auch die große Kampagne führt als Preuße gegen Frankreich zu schnellem „Erstkontakt“ zwischen den beiden Menschen. Apropos Spielzeit: Ihr könnt jederzeit speichern und später weiterspielen, oder als vormaliger „bloßer Teilnehmer“ einen Multiplayer-Spielstand als „Host“ weiterführen.
 
Die Italien-Kampagne ist für etwa fünfstündige Multplayer-Sessions ideal. Hier kommt es zu einer großen Schlacht zwischen GG-Joerg (Jörg Langer) und Nasty Piranha (Carsten Justenhoven).
Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66919 - 25. Februar 2010 - 21:33 #

Klasse Test, sehr ausführlich und gut geschrieben. Man merkt, dass Total War ein Steckenpferd von Jörg ist. :)

RICK (unregistriert) 25. Februar 2010 - 23:38 #

Toller Test! Danke an die Autoren für diese ausführliche Leistung. Für mich gehört Gamersglobal längst zu meinen Favoriten. Printmedien sind bei mir auf dem absteigenden Ast angelangt.

Könntet Ihr noch etwas über die Systemanforderungen schreiben? Auf welchen System habt Ihr Eure Tests absolviert. Was kann man in etwa (als grobe Richtschnur) erwarten/voraussetzen?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 470281 - 26. Februar 2010 - 18:05 #

Wg. Systemanforderungen: Da tun wir uns schwer. Klar schreiben wir gerne, dass wir Empire u.a. auf einem Pentium i7 mit Geforce 260 sowie auf einem Quadcore System mit 8800er gespielt haben. Auf beiden lief es in der jeweils nativen Auflösung (1920x1280 bzw. 1600x1050) mit hohen Grafikeinstellungen flüssig, allerdings waren die erwähnten Verzögerungen in den 3D-Schlachten zwischen Klick und Ausführung zu beobachten, wenn viele Einheiten herumliefen. Und die Welktkarte wude auf beiden etwas ruckelig gescrollt.

Wir haben leider nicht die Kapazität, das auf zig Rechnerkombinationen laufen zu lassen, aber wir denken gerade drüber nach, grundsätzlich die Herstellerangaben zu veröffentlichen.

Die für Napoleon Total War lauten:

Minimal: 2Ghz Dual Core oder 2,6 Ghz Single Core sowie 1 GB RAM und 256-MB-Grafikkarte mit DX9.0c (Shader 2b)

Empfohlen: 2Ghz Dual Core "oder schneller", 2 GB RAM (XP) bzw. 3 GB RAM (Vista/Windows 7), 512-MB-Grafikkarte, DX9.0c (Shader 3)

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 26. Februar 2010 - 18:13 #

Eine große Spielezeitschrift gibt an:

- CPU ab 3,0 GHz oder Dualcore
- 1,5 GB RAM, nur 1 GB RAM unter XP
- Shader-2.0-Grafikkarte
- DirectX 9.0c

Deckt sich also sogar mit den Herstellerangaben.

syL 13 Koop-Gamer - 1654 - 25. Februar 2010 - 23:59 #

Sehr guter und ausführlicher Test. Das wird wohl der erste Teil der Total War Serie, den ich mir holen werde.

Weiss jemand obs eine Demo geben wird? Bin nicht sicher obs auf meinem System flüssig läuft.

Porter 05 Spieler - 2981 - 26. Februar 2010 - 10:31 #

also die Demo von Empire war eher zum abgewöhnen, gegenüber dem Endprodukt (heute) is die Demo qualitativ viel schlechter gewesen weil ungepatched :-)

syL 13 Koop-Gamer - 1654 - 26. Februar 2010 - 15:43 #

Geht mir mehr darum zu sehen, obs auf meinem PC läuft oder nicht.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 25. Februar 2010 - 23:53 #

Endlich, ich habe schon gestern Abend die ganze Zeit geschaut, wann der Test online geht. Aber jetzt ist es ja so weit.

Und was soll ich anderes sagen als: Danke Jörg für diesen grandiosen Test. In Verbindung mit dem Video ist das wohl der kompletteste Bericht, den man zu Napoléon finden kann. Ich bin richtig begeistert und voll und ganz überzeugt von diesem Spiel. Ich spiele zwar Empire erst recht kurz (zumindest für ein Total War), aber alle Nerv-Punkte, die mir schon aufgefallen sind, wie Diplomatie oder die Schlacht-KI, scheinen wohl ausgemerzt zu sein. Zumindest zum großen Teil. Und wenn das Ganze etwas kompakter daher kommt, dann finde ich das auch etwas positiv, denn die ungeheuren Ausmaße, die Empire bietet, sind schon ziemlich krass.

Also, nochmal einen großen Applaus für dich, lieber Jörg. Und wenn ich Empire soweit "durchgespielt" habe (was bei TW ja eigentlich gar nicht geht) kommt mir sicher Napoléon ins Haus.

General_Kolenga 15 Kenner - 2869 - 26. Februar 2010 - 0:13 #

Sehr schöner Test(aber 6 Seiten...puh :D)!

Und weil ichs nicht lassen kann, hier ein apar Korrekturen:

"Und auch in Napoleon Total War neigt die KI zu Angriffen, selbst Flucht oder Defensive schlauer wären."
fehlt da nicht ein 'wenn'?

"taubstummen Autisten gegenüber zu sitzen"
Authist mit h bitte ;)

"Situation im September 1904"

Ich kenn mich da ja nicht so genau aus, aber sollte das nicht 1804 heißen?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 470281 - 26. Februar 2010 - 0:17 #

2 Treffer :-)

General_Kolenga 15 Kenner - 2869 - 26. Februar 2010 - 0:30 #

Ouh ja Autist wird tatsählich ohne h geschrieben- naja man lernt nie aus :D

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 26. Februar 2010 - 1:00 #

Wo wir grad beim Thema sind, hab da noch einen:
"Defensivkrieg am Rhein einlassen einlassen" auf S.1, da ist wohl ein "einlassen" zu viel reingerutscht.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 470281 - 26. Februar 2010 - 1:07 #

Wie kommst du wie kommst du darauf darauf?

cura79 10 Kommunikator - 378 - 26. Februar 2010 - 1:41 #

:)
Super Test, wirklich klasse! Vielen Dank.
Freu mich wie Bolle. Der Download läuft und ich habe morgen frei...besser geht's nimma.

Werde am Wochenende viele Lanzen brechen, aber die erste breche ich jetzt für Steam: 38% nach 36 Minuten. Das sind knapp 2MB/s im Schnitt.
Nach dem Release Fauxpas gibt's grad wieder ein paar Pluspünktchen ;)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 470281 - 26. Februar 2010 - 1:46 #

Freu dich nicht zu früh, nach dem ersten Download folgt noch ein längeres "Aktualisieren", zumindest war das so bei zwei Installationen hier im Büro.

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 26. Februar 2010 - 8:54 #

Wie freut sich denn bolle so? bolle? ;)

VanillaMike 14 Komm-Experte - 1875 - 26. Februar 2010 - 12:56 #

Super Test, schön ausführlich. Hab mich richtig gestgelesen! :-)
Bin ich froh das ich das vorbestellt habe! Kommt hoffentlich bald.
Freu mich drauf!

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 26. Februar 2010 - 14:34 #

Das Video war ja schon klasse. Der Artikel lässt mir dann aber noch mehr das Wasser im Munde zusammenlaufen - danke für den ausführlichen Test! Leider werd' ich mit meinem etwas älteren PC wohl dennoch verzichten müssen.

Anonymous (unregistriert) 26. Februar 2010 - 16:04 #

Danke Jörg. Ich werde mit diesem Total War Teil nun endlich den Einstieg wagen.

Anonymous (unregistriert) 26. Februar 2010 - 20:40 #

Absolut genialer Test, Gratulation. Gut, wie die Stärken und Schwächen beschrieben werden, man kann sich ein richtiges gutes Bild vom Spiel machen.

Gery73 (unregistriert) 28. Februar 2010 - 19:59 #

"Immer wieder erweist sich die KI als "für einen Computergegner ganz passabel" -- aber für einen erfahrenen Spieler als nicht schlau genug."

Das ist mein Problem mit allen Spielen. Es macht einfach keinen Spass geg. einen debilen Cheater zu spielen. Und Multiplayer leidet meist an der langsamen Spielweise meines Kumpels. Da scheint NAPOLEON ja mal was richtig gut zu machen. Tolle Idee, daß ich jetzt die Truppen der KI steure. Damit ist die debile KI nicht mehr ganz so deprimierend. Wann begreifen Spieleentwickler endlich, daß die KI das WICHTIGSTE am Spiel ist: Wenn der Gegner doof ist - oder nur durch cheaten fordert - machts null Spaß.

Dennoch werd ich mir das Teil höchstens als Budget um 10 Euro holen. Zu sehr habe ich damals den Kauf von Medieval 2 bereut.

VanillaMike 14 Komm-Experte - 1875 - 1. März 2010 - 10:53 #

Warum hast du den Kauf von Medival 2 bereut?

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66919 - 1. März 2010 - 12:47 #

Gute Frage, ich bin gerade von Empire auf Medieval 2 umgestiegen und bin damit sehr glücklich. Und wenn man nur die Empire-Kampagnen-KI gewöhnt ist wie ich bisher, dann erlebt man in Medieval 2 bei gleicher Herangehensweise ganz fix erstmal sein blaues Wunder .. die agiert tatsächlich wesentlich besser und auch nachvollziehbarer.
Wobei man natürlich sagen muß, dass sie wesentlich weniger zu verwalten hat als im gigantomanischen Empire.

Gery 73 (unregistriert) 1. März 2010 - 17:11 #

Medieval 2 in der ungepatchten Version war bestenfalls ne Alpha Version u. das für 50 Euro.

Meine erste Schlacht verlief so: Der Gegner, eine Schar Bogenschützen, stand auf dem freien Feld u. tat NICHTS. Meine Bogenschützen feuerten auf den Feind, seine stoische Reaktion, ihr werdet es erraten....er tat NICHTS. Als dann meine schwere Kavallerie angriff, reagierten die Bogenschützen mit beeindruckender Passivität....sie taten NICHTS.
Kurz überlegte ich, ob ich denn nicht die feindliche "Taktik" adaptieren sollte u. es nicht besser wäre nichts zu tun bzw. nicht weiter zu spielen.

Ein halbes Jahr später (!!!) kam dann ein ordentlicher Patch, welcher das Programm immerhin auf BETA Niveau anhob. Zwar weigerte sich die Kavallerie immer noch standhaft zu "chargen", die eigenen Truppen auf Mauern zu steuern war nahezu unmöglich u. der Gegner, wenn er dann mal angriff, war einfach dumm u. immer gleich zu schlagen.

Und das ist mein Hauptkritikpunkt an der Total War Serie: Ich gewinne JEDE Schlacht seit Rome auf die gleiche Art: Eine Reihe schwere Infantrie, dahinter eine Reihe Pikeniere u. dann die Bogenschützen. An den Flanken lauert die Reiterei. Die K.B. (künstliche Blödheit-ich weigere mich ab jetzt von KI zu schreiben) stürmt dann meist mit Ihrem General u. seiner schweren Kavallerie auf die Infantrie zu. Die vermeindlich leichten Opfer bewegen sich allerdings plötzlich hinter die Linie aus Pikenieren, die Bogenschützen sorgen für die ersten feindlichen Verluste u. anstatt den Kavallerie Charge abzubrechen, prallt der gegn. General frontal auf die Pikeniere. Selbige binden die schwere Kavallerie frontal, die Infantrie rückt vor um nachstürmende KI Infantrie zu stellen u. meine schwere Kavallerie schließt den "Kessel" um den Gegner vollständig aufzureiben. Dann noch fliehende Truppen niedermachen u. Schluß.

Deshalb freu ich mich auf den Multiplayer Mode, wo ICH die KI Truppen geg. meinen Kumpel einsetze.

Gery 73 (unregistriert) 1. März 2010 - 17:13 #

ups hab ja doch wieder "KI" geschrieben ... die Macht der Gewohnheit. Und das obwohl KI nicht mal existiert. lol

Fierran 08 Versteher - 210 - 2. März 2010 - 0:01 #

Nach dem Test und den schönen Videos zu Napoleon Total War bin ich jetzt doch schwach geworden und hab es mir gekauft.
Ich hatte vor einiger Zeit den Medieval 2 Teil bei Steam gekauft und etwas gespielt und war nicht ganz so angetan davon. Bei Globalstrategie auf riesigen Weltkarten bin ich sowieso nicht besonders gut, und mit den Einheitentypen bei den Taktikschlachten bin ich nicht ganz warm geworden.

Napoleon hingegen gefällt mir viel besser. Die kleineren Kampagnen sind gerade für Anfänger schön übersichtlich und bieten Erfolgserlebnisse. Die Kämpfe sind super in Szene gesetzt und fordern, gerade bei großen Schlachten, auch einiges an Überblick und Planung. Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad wo ich spiele, fallen mir allerdings doch kleine KI Schwächen auf.
Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden mit dem Kauf. Wer sich bisher nicht an die Total War Teile gewagt hat, ist als Einsteiger mit Napoleon meiner Meinung nach gut bedient.

Spezieh 18 Doppel-Voter - 9575 - 5. März 2010 - 2:54 #

Oho. Da lernt man ja sogar noch was. Oder man wird an den Geschichtsuntericht erinnert. Aber schön. Das Spiel ist in der Tat besser als Empires.
Ganz zu schweigen von den meiner Meinung nach besseren Animationen, wurden die Kanonen in Feldschlachten deutlich aufgewertet und Haubitzen sind nun richtig wirkungsvoll.

Auch die Wahl des Schwiergkeitsgrad wirkt sich jetzt richtig stark aus. Vorher war es nur ein marginaler Unterschied auf dem Schlachtfeld ob es schwer oder leicht war. Jetzt muss man wirklich nachdenken , wie man seine Truppen formiert und seine Kavalarie geschickt einsetzen um Schlachten gegen truppenmäßig gleichstarke Gegner zu gewinnen. Besonders da die Moral der Eigenen Truppen auf sehr schwer tatsächlich mal bricht. Und das relativ schnell wenn man den General nicht etwas bewegt.
Die KI ist wohl auch stärker geworden. Denn bei Empires konnte man in sein Fort ein Loch schiessen und 2 Kanonen mit Schrot dahinter plazieren. Der Feind ist immer mit voller Truppenstärke durchgestürmt. Nun wird das Loch nahezu komplett ignoriert.

Was ich allerdings schade finde, dass Napoleons Truppen in jeder Hinsicht denen der anderen Nationen überlegen sind. Man kann zwar auch die Preussen spielen und erhält mit den Jägern eine starke Truppe mit 125 Reichweite. Aber Sowohl die Artellerie von Napoleon, wie auch alle anderen Einheiten scheinen eine höhere Genauigkeit zu haben, als vergleichbare Einheiten anderer Nationen. Man kann es aber auch als herausforderung betrachten.

Was mir auch positiv aufgefallen ist, dass Politik jetzt scheinbar wirklich funktioniert. Bei Empires wurde mir von guten Freunden der Krieg erklärt, sobald wir eine gemeinsame Grenze hatten. ich erinnere mich gerne an das Zitat eines Spielers "Empires: Das Spiel in dem dir dein Protektorat den Krieg erklären kann." Das ist mir zwar dann auch wieder nicht passiert aber ich konnte die ganze Welt erobern ohne auch nur einer Nation persönlich den Krieg erklären zu müssen.

Von Übersetzungsfehlern konnte ich bei der englischen Version natürlich nichts merken.

Achja, es scheint auch flüssiger zu laufen als Empires obwohl es besser aussieht. Und mein System ist nun fast 1,5 jahre alt und darin werkelt ein Intel E8400, eine ATI 4850 und 4GB DDR2 Ram unter Windows 7 64-Bit. Kann zwar auch daran liegen dass ich nur auf einem 17" Monitor Spiele aber dafür auch auf vollen Details mit 4x AA. D.h. ich könnt bei ner höheren Auflüsung ja noch was ausschalten.

bsinned 17 Shapeshifter - 8200 - 5. März 2010 - 9:29 #

Ich hab´s seit gestern und hatte in der kurzen Zeit gleich ein positives und ein negatives Erlebnis damit:

1. Gleich in der allerersten Schlacht der Italien-Kampagne hatte ich meine Artillerie einen Tick zu weit abseits vom Rest der Truppen positioniert und ein paar berittene Österreicher haben es sofort ausgenutzt.
Sowas ist mir in Medieval 2 (meinem zuletzt gespielten Serienteil) seltenst passiert. Fand ich gut :)

2. Dass bei der Installation eine Verbindung zu Steam vorhanden sein muss, kann man so oder so sehen. Dass man während der Installation allerdings kein Zielverzeichnis wählen kann und das Spiel nun 20gb auf eine Platte geschaufelt hat, die eigentlich rein für Windows gedacht war, find ich mehr als blödsinnig.

Slackly 05 Spieler - 52 - 9. März 2010 - 23:12 #

haha der fehler bei punkt 1. ist mir auch passiert xD aber genau des gleiche

FunkmasterF 08 Versteher - 228 - 10. März 2010 - 16:08 #

Zum Punkt 2: Ist bei Steam sowieso eigenwillig gelöst, am besten Steam auf die Spielepartition installieren ;)

bsinned 17 Shapeshifter - 8200 - 14. März 2010 - 12:38 #

Danke für den Steam-Denkanstoss. Klappt tatsächlich, wenn man´s auf ner anderen Partition installiert.

Nach nun etwas längerer Spielzeit in N:TW sind mir noch ein paar Dinge aufgefallen:
1. Ich wurde nur genau ein einziges Mal über den Seeweg angegriffen. Während der Agypten-Kampagne landete eine mittlere englische Armee netterweise genau nördlich meiner Hauptstreitmacht. Im gesamten Europaschlachtzug war sowas bisher nicht zu sehen. Schade.

2. Ich hatte die fast exakte Situation wie Jörg im Testvideo: Stehe vor Wien - Napoleon im Norden, anderer "Wicht" im Südwesten auf einer Brücke. Die KI lässt Wien unbewacht und zieht gegen meine kleinere Streitmacht im SW.

3. Eine andere Nation tritt zu Verhandlungen an mich herran und bietet ein Bündnis und etwas Tribut. Ich gehe ins nächste Fenster um mir die verschiedenen Optionen zur "Vertragsmodifikation" anzusehen, belasse es aber dabei und wechsle wieder auf das unangetastete Anfangsangebot der KI. Diese lehnt nun aber empört ab, obwohl ich ja eigentlich nichts geändert habe.

Selbstverschuldeter Herzkasper:
Nach fast einstündiger Schlacht (Zeitlimit deaktiviert) um Berlin will ich kurz etwas in den Optionen ändern, klicke aber fälschlicherweise auf "Schlacht beenden". Tjo, dummerweise gibt es keine weitere Nachfrage mehr und die Schlacht ist verloren, egal wie überlegen man zu dem Zeitpunkt grad war. ARGH!

Karl 10 Kommunikator - 469 - 10. März 2010 - 18:26 #

Die Total War Reihe begeistert mich seit Shogun. Allerdings gefällt mir weder Empire, noch Napoleon wirklich gut.
Empire war aufgrund der üblen KI fast unspielbar (Zum Glück gibt es den Darthmod, der es passabel gemacht hat)
Bei Napoleon stört mich die gescriptete und eingeschränkte Kampagne (Italien und Ägypten sind nichtmal nennenswert)

Das beste Total War Spiel wird für mich wohl auf Ewigkeiten Medieval sein. Den Test in der Gamestar hab ich damals bestimmt 5x gelesen.