Test: Kleiner Korse gegen Europa

Napoleon Total War Test

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Das Foto zeigt euch gleich zwei Neuerungen: Zum einen eine typische Engstelle (der Weg durch den Wald), zum anderen die automatische Verstärkung: Die grünen Pluszeichen unten bei den Einheiten sagen "optimaler Nachschub".

Kleine Revolution beim Thema "Verstärkungen"
 
Die vielleicht wichtigste Verbesserung auf strategischer Ebene ist das Verstärkungsprinzip: Angeschlagene Einheiten konntet ihr in der Total-War-Reihe schon immer dadurch wieder auffüllen, dass ihr sie mit einem anderen Verband exakt gleichen Typs zusammenlegtet. Das geht weiterhin, aber statt Verluste wie bei Empire durch Geldzahlung innerhalb von nur zwei Runden magisch auffüllen zu lassen, und sei es direkt nach der Landung in Indien, Tausende Kilometer von der Heimat entfernt, entscheidet nun der „Verstärkungswert“ der momentanen Provinz, ob und wie schnell die Verluste ausgeglichen werden. Je besser das Straßensystem, je ausgebauter die Stadt, desto schneller erholen sich die Einheiten wieder. Zusätzliche Boni geben Nachschubdepots, Generalsfähigkeiten oder erforschte Technologien. Umso spezieller die Einheit, desto langsamer werden die Verluste ausgeglichen: Die berühmte Alte Garde, die Napoleon im Europa-Szenario begleitet, braucht erheblich länger, bis sie wieder auf Sollstärke ist, als eine Standard-Miliz. Außerdem scheint das Vorhandensein von Artillerie-produzierenden Gebäuden die Verstärkung von angeschlagenen Geschützbatterien zu unterstützen; ganz sicher sind wir uns in diesem Detail aber nicht. In feindlichen Provinzen sowie für führerlose Truppen außerhalb von Städten gibt es gar keine Verstärkungen. Die Erfahrungsstufe der "verstärkten" Einheit bleibt übrigens erhalten.
 
Das Gegenteil der Verstärkung ist die Abnutzung: In Wüstengebieten, im Hochgebirge oder im Winter auf Schneefeldern verlieren eure Truppen Soldaten ohne Feindeinwirkung. Nur einige Elite-Einheiten sowie einheimische Truppen (etwa Beduinen in der Wüste) sind vor dieser Abnutzung gefeit. Dabei zählt das Feld, auf dem eine Armee zu stehen kommt; ihr könnt euch also gegebenenfalls von Oase zu Oase entlang durch eine Wüste hangeln.
 
Während die Diplomatie erweitert wurde, ist die Forschung kräftig zusammengestrichen worden. Das ist gleich in zweierlei Hinsicht realistisch: Erstens gab es im 19. Jahrhundert innerhalb von acht Jahren nicht ständig Fortentwicklungen der Militär- oder Ziviltechnik, zweitens waren die Neuerungen Napoleons, die zu seinen vielen Siegen beitrugen, eher organisatorisch-logistischer als waffentechnischer Natur. Die nur noch 46 Technologien passen bequem in ein Menüfenster; Empire brauchte für seine 83 Forschungsstufen noch drei solcher Fenster.

Heftiges Reitergefecht in malerischer Landschaft. Oben rechts: Die Übersichtskarte. Links davon: ein "Achtung"-Video.

Noch opulentere Gefechte

Am Herzstück ihrer Total-War-Serie hat Creative Assembly weiter gefeilt. Abgesehen von den wahrnehmbaren, aber auch nicht überwältigenden KI-Verbesserungen (siehe dort) hat sich vor allem die Optik noch mal gesteigert. Außerdem scheinen die Truppen etwas schneller geworden zu sein, was zu einem dynamischeren Schlachtverlauf führen kann. Vor allem aber blitzt das Mündungsfeuer noch schöner und hüllen sich die Linien in kürzester Zeit in dichten Pulverqualm. Haubitzen (fortgeschrittene Kanonen) hinterlassen nun Krater, die Truppen verlangsamen. Auch die Schlachtfelder selbst, obwohl immer noch ungefähr aus dem tatsächlichen Weltkartenfeld und dessen Umgebung zusammengebastelt, sehen schöner, „designter“ aus. Bei den Festungskarten sorgen mehr Aufgänge dafür, dass sich die Truppen weniger auf den Wehrgängen verhaken. Schon vor Schlachtbeginn gibt’s einen Unterschied zu früheren Serienteilen: Der General mit dem höheren Generalswert darf sehen, wie sich sein Gegner aufstellt, und kann so die eigene Truppenverteilung optimieren. Bei Multiplayer-Schlachten funktioniert das nicht; hier startet ein knapper Countdown, sobald der erste Spieler auf „Fertig“ klickt. Das kann für kontrollsüchtige Spieler zum Herzinfarkt führen, bevor die Schlacht richtig begonnen hat...
 
Es versteht sich von selbst, dass viele neuen Truppentypen dazugekommen sind; einige haben neue Spezialfähigkeiten wie das „Verhalten der Leichten Infanterie“ für Plänklertruppen. Die verteilen sich dann im Gelände und suchen Schutz hinter Bäumen, und werden so weniger gut getroffen wie die in strammer Linienformation auftretenden Standardregimenter. Diese aufgelockerte Formation könnt ihr sowohl mit Anti-Kavallerie-Pfählen als auch mit automatischem Zurückweichen vor anrückenden Gegnern kombinieren. Apropos Plänkler: Eine der Neuerungen der Napoleonischen Kriegskunst war es, die eigenen Verbände möglichst nicht im hübsch anzusehenden Schachbrettmuster auftreten zu lassen, das sie extrem verwundbar für massierte Artillerie (eine weitere Spezialität Napoleons) machte. Diesem Umstand trägt das Spiel aber keine Rechnung ­– sehr wohl aber der Bedeutung der Artillerie.
 
Die wohl größte Neuerung: Euer General hat wieder den „Reißt euch zusammen“-Button bekommen, der die Moral der umstehenden Einheiten kurzzeitig nach oben schießen lässt (ein kleiner Balken über jeder Einheit zeigt neuerdings ihre Zuversicht an). Außerdem verstärkt er automatisch die Kampfkraft der in einem gut sichtbaren Radius um ihn herum befindlichen Truppen ein wenig. Der „Hauptfeldherr“ jeder Seite (Napoleon bei den Franzosen, Blücher bei den Preußen und so weiter) kann nicht sterben, sondern wird bei Tod oder Flucht nur "verwundet" und zurück zur Hauptstadt versetzt, wo er ein bis drei Runden später wieder zur Verfügung steht.
 
Auf See sind weitere Schiffstypen einsetzbar, doch Seeschlachten gibt es nur noch sehr selten. Schließlich geht es um einen kontinentalen Landkrieg. Es gibt außer dem Sperren von Seehandelsrouten überhaupt nur drei Gründe, eine Flotte zu besitzen: Erstens, weil man England spielt. Zweitens, weil man England angreifen will. Drittens, um fremde Handelsflotten zu versenken oder eigene zu schützen. Doch da sich die Handelsplätze (die symbolisch für Warenrouten zum Beispiel aus Indien stehen) in unmittelbarer Nähe Europas befinden, meist an der nicht betretbaren Nordküste Afrikas, ist der Weiter-Ozean-Flair des Vorgängers Marke "Englisches Linienschiff kämpft vor Brasilien gegen Piraten" verloren gegangen. Und die Invasion fremder Kontinente entfällt logischerweise auch. Da wir die Seeschlachten nie sonderlich gemocht haben, vermissen wir sie nicht.

So weit weggezoomt seht ihr die Schlachten meistens. Der Spannung tut das keinen Abbruch.
Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66897 - 25. Februar 2010 - 21:33 #

Klasse Test, sehr ausführlich und gut geschrieben. Man merkt, dass Total War ein Steckenpferd von Jörg ist. :)

RICK (unregistriert) 25. Februar 2010 - 23:38 #

Toller Test! Danke an die Autoren für diese ausführliche Leistung. Für mich gehört Gamersglobal längst zu meinen Favoriten. Printmedien sind bei mir auf dem absteigenden Ast angelangt.

Könntet Ihr noch etwas über die Systemanforderungen schreiben? Auf welchen System habt Ihr Eure Tests absolviert. Was kann man in etwa (als grobe Richtschnur) erwarten/voraussetzen?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 26. Februar 2010 - 18:05 #

Wg. Systemanforderungen: Da tun wir uns schwer. Klar schreiben wir gerne, dass wir Empire u.a. auf einem Pentium i7 mit Geforce 260 sowie auf einem Quadcore System mit 8800er gespielt haben. Auf beiden lief es in der jeweils nativen Auflösung (1920x1280 bzw. 1600x1050) mit hohen Grafikeinstellungen flüssig, allerdings waren die erwähnten Verzögerungen in den 3D-Schlachten zwischen Klick und Ausführung zu beobachten, wenn viele Einheiten herumliefen. Und die Welktkarte wude auf beiden etwas ruckelig gescrollt.

Wir haben leider nicht die Kapazität, das auf zig Rechnerkombinationen laufen zu lassen, aber wir denken gerade drüber nach, grundsätzlich die Herstellerangaben zu veröffentlichen.

Die für Napoleon Total War lauten:

Minimal: 2Ghz Dual Core oder 2,6 Ghz Single Core sowie 1 GB RAM und 256-MB-Grafikkarte mit DX9.0c (Shader 2b)

Empfohlen: 2Ghz Dual Core "oder schneller", 2 GB RAM (XP) bzw. 3 GB RAM (Vista/Windows 7), 512-MB-Grafikkarte, DX9.0c (Shader 3)

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 26. Februar 2010 - 18:13 #

Eine große Spielezeitschrift gibt an:

- CPU ab 3,0 GHz oder Dualcore
- 1,5 GB RAM, nur 1 GB RAM unter XP
- Shader-2.0-Grafikkarte
- DirectX 9.0c

Deckt sich also sogar mit den Herstellerangaben.

syL 13 Koop-Gamer - 1654 - 25. Februar 2010 - 23:59 #

Sehr guter und ausführlicher Test. Das wird wohl der erste Teil der Total War Serie, den ich mir holen werde.

Weiss jemand obs eine Demo geben wird? Bin nicht sicher obs auf meinem System flüssig läuft.

Porter 05 Spieler - 2981 - 26. Februar 2010 - 10:31 #

also die Demo von Empire war eher zum abgewöhnen, gegenüber dem Endprodukt (heute) is die Demo qualitativ viel schlechter gewesen weil ungepatched :-)

syL 13 Koop-Gamer - 1654 - 26. Februar 2010 - 15:43 #

Geht mir mehr darum zu sehen, obs auf meinem PC läuft oder nicht.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 25. Februar 2010 - 23:53 #

Endlich, ich habe schon gestern Abend die ganze Zeit geschaut, wann der Test online geht. Aber jetzt ist es ja so weit.

Und was soll ich anderes sagen als: Danke Jörg für diesen grandiosen Test. In Verbindung mit dem Video ist das wohl der kompletteste Bericht, den man zu Napoléon finden kann. Ich bin richtig begeistert und voll und ganz überzeugt von diesem Spiel. Ich spiele zwar Empire erst recht kurz (zumindest für ein Total War), aber alle Nerv-Punkte, die mir schon aufgefallen sind, wie Diplomatie oder die Schlacht-KI, scheinen wohl ausgemerzt zu sein. Zumindest zum großen Teil. Und wenn das Ganze etwas kompakter daher kommt, dann finde ich das auch etwas positiv, denn die ungeheuren Ausmaße, die Empire bietet, sind schon ziemlich krass.

Also, nochmal einen großen Applaus für dich, lieber Jörg. Und wenn ich Empire soweit "durchgespielt" habe (was bei TW ja eigentlich gar nicht geht) kommt mir sicher Napoléon ins Haus.

General_Kolenga 15 Kenner - 2869 - 26. Februar 2010 - 0:13 #

Sehr schöner Test(aber 6 Seiten...puh :D)!

Und weil ichs nicht lassen kann, hier ein apar Korrekturen:

"Und auch in Napoleon Total War neigt die KI zu Angriffen, selbst Flucht oder Defensive schlauer wären."
fehlt da nicht ein 'wenn'?

"taubstummen Autisten gegenüber zu sitzen"
Authist mit h bitte ;)

"Situation im September 1904"

Ich kenn mich da ja nicht so genau aus, aber sollte das nicht 1804 heißen?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 26. Februar 2010 - 0:17 #

2 Treffer :-)

General_Kolenga 15 Kenner - 2869 - 26. Februar 2010 - 0:30 #

Ouh ja Autist wird tatsählich ohne h geschrieben- naja man lernt nie aus :D

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 26. Februar 2010 - 1:00 #

Wo wir grad beim Thema sind, hab da noch einen:
"Defensivkrieg am Rhein einlassen einlassen" auf S.1, da ist wohl ein "einlassen" zu viel reingerutscht.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 26. Februar 2010 - 1:07 #

Wie kommst du wie kommst du darauf darauf?

cura79 10 Kommunikator - 378 - 26. Februar 2010 - 1:41 #

:)
Super Test, wirklich klasse! Vielen Dank.
Freu mich wie Bolle. Der Download läuft und ich habe morgen frei...besser geht's nimma.

Werde am Wochenende viele Lanzen brechen, aber die erste breche ich jetzt für Steam: 38% nach 36 Minuten. Das sind knapp 2MB/s im Schnitt.
Nach dem Release Fauxpas gibt's grad wieder ein paar Pluspünktchen ;)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469341 - 26. Februar 2010 - 1:46 #

Freu dich nicht zu früh, nach dem ersten Download folgt noch ein längeres "Aktualisieren", zumindest war das so bei zwei Installationen hier im Büro.

Philipp Spilker 21 AAA-Gamer - P - 25137 - 26. Februar 2010 - 8:54 #

Wie freut sich denn bolle so? bolle? ;)

VanillaMike 14 Komm-Experte - 1875 - 26. Februar 2010 - 12:56 #

Super Test, schön ausführlich. Hab mich richtig gestgelesen! :-)
Bin ich froh das ich das vorbestellt habe! Kommt hoffentlich bald.
Freu mich drauf!

ChrisL 30 Pro-Gamer - P - 199512 - 26. Februar 2010 - 14:34 #

Das Video war ja schon klasse. Der Artikel lässt mir dann aber noch mehr das Wasser im Munde zusammenlaufen - danke für den ausführlichen Test! Leider werd' ich mit meinem etwas älteren PC wohl dennoch verzichten müssen.

Anonymous (unregistriert) 26. Februar 2010 - 16:04 #

Danke Jörg. Ich werde mit diesem Total War Teil nun endlich den Einstieg wagen.

Anonymous (unregistriert) 26. Februar 2010 - 20:40 #

Absolut genialer Test, Gratulation. Gut, wie die Stärken und Schwächen beschrieben werden, man kann sich ein richtiges gutes Bild vom Spiel machen.

Gery73 (unregistriert) 28. Februar 2010 - 19:59 #

"Immer wieder erweist sich die KI als "für einen Computergegner ganz passabel" -- aber für einen erfahrenen Spieler als nicht schlau genug."

Das ist mein Problem mit allen Spielen. Es macht einfach keinen Spass geg. einen debilen Cheater zu spielen. Und Multiplayer leidet meist an der langsamen Spielweise meines Kumpels. Da scheint NAPOLEON ja mal was richtig gut zu machen. Tolle Idee, daß ich jetzt die Truppen der KI steure. Damit ist die debile KI nicht mehr ganz so deprimierend. Wann begreifen Spieleentwickler endlich, daß die KI das WICHTIGSTE am Spiel ist: Wenn der Gegner doof ist - oder nur durch cheaten fordert - machts null Spaß.

Dennoch werd ich mir das Teil höchstens als Budget um 10 Euro holen. Zu sehr habe ich damals den Kauf von Medieval 2 bereut.

VanillaMike 14 Komm-Experte - 1875 - 1. März 2010 - 10:53 #

Warum hast du den Kauf von Medival 2 bereut?

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66897 - 1. März 2010 - 12:47 #

Gute Frage, ich bin gerade von Empire auf Medieval 2 umgestiegen und bin damit sehr glücklich. Und wenn man nur die Empire-Kampagnen-KI gewöhnt ist wie ich bisher, dann erlebt man in Medieval 2 bei gleicher Herangehensweise ganz fix erstmal sein blaues Wunder .. die agiert tatsächlich wesentlich besser und auch nachvollziehbarer.
Wobei man natürlich sagen muß, dass sie wesentlich weniger zu verwalten hat als im gigantomanischen Empire.

Gery 73 (unregistriert) 1. März 2010 - 17:11 #

Medieval 2 in der ungepatchten Version war bestenfalls ne Alpha Version u. das für 50 Euro.

Meine erste Schlacht verlief so: Der Gegner, eine Schar Bogenschützen, stand auf dem freien Feld u. tat NICHTS. Meine Bogenschützen feuerten auf den Feind, seine stoische Reaktion, ihr werdet es erraten....er tat NICHTS. Als dann meine schwere Kavallerie angriff, reagierten die Bogenschützen mit beeindruckender Passivität....sie taten NICHTS.
Kurz überlegte ich, ob ich denn nicht die feindliche "Taktik" adaptieren sollte u. es nicht besser wäre nichts zu tun bzw. nicht weiter zu spielen.

Ein halbes Jahr später (!!!) kam dann ein ordentlicher Patch, welcher das Programm immerhin auf BETA Niveau anhob. Zwar weigerte sich die Kavallerie immer noch standhaft zu "chargen", die eigenen Truppen auf Mauern zu steuern war nahezu unmöglich u. der Gegner, wenn er dann mal angriff, war einfach dumm u. immer gleich zu schlagen.

Und das ist mein Hauptkritikpunkt an der Total War Serie: Ich gewinne JEDE Schlacht seit Rome auf die gleiche Art: Eine Reihe schwere Infantrie, dahinter eine Reihe Pikeniere u. dann die Bogenschützen. An den Flanken lauert die Reiterei. Die K.B. (künstliche Blödheit-ich weigere mich ab jetzt von KI zu schreiben) stürmt dann meist mit Ihrem General u. seiner schweren Kavallerie auf die Infantrie zu. Die vermeindlich leichten Opfer bewegen sich allerdings plötzlich hinter die Linie aus Pikenieren, die Bogenschützen sorgen für die ersten feindlichen Verluste u. anstatt den Kavallerie Charge abzubrechen, prallt der gegn. General frontal auf die Pikeniere. Selbige binden die schwere Kavallerie frontal, die Infantrie rückt vor um nachstürmende KI Infantrie zu stellen u. meine schwere Kavallerie schließt den "Kessel" um den Gegner vollständig aufzureiben. Dann noch fliehende Truppen niedermachen u. Schluß.

Deshalb freu ich mich auf den Multiplayer Mode, wo ICH die KI Truppen geg. meinen Kumpel einsetze.

Gery 73 (unregistriert) 1. März 2010 - 17:13 #

ups hab ja doch wieder "KI" geschrieben ... die Macht der Gewohnheit. Und das obwohl KI nicht mal existiert. lol

Fierran 08 Versteher - 210 - 2. März 2010 - 0:01 #

Nach dem Test und den schönen Videos zu Napoleon Total War bin ich jetzt doch schwach geworden und hab es mir gekauft.
Ich hatte vor einiger Zeit den Medieval 2 Teil bei Steam gekauft und etwas gespielt und war nicht ganz so angetan davon. Bei Globalstrategie auf riesigen Weltkarten bin ich sowieso nicht besonders gut, und mit den Einheitentypen bei den Taktikschlachten bin ich nicht ganz warm geworden.

Napoleon hingegen gefällt mir viel besser. Die kleineren Kampagnen sind gerade für Anfänger schön übersichtlich und bieten Erfolgserlebnisse. Die Kämpfe sind super in Szene gesetzt und fordern, gerade bei großen Schlachten, auch einiges an Überblick und Planung. Auf dem normalen Schwierigkeitsgrad wo ich spiele, fallen mir allerdings doch kleine KI Schwächen auf.
Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden mit dem Kauf. Wer sich bisher nicht an die Total War Teile gewagt hat, ist als Einsteiger mit Napoleon meiner Meinung nach gut bedient.

Spezieh 18 Doppel-Voter - 9575 - 5. März 2010 - 2:54 #

Oho. Da lernt man ja sogar noch was. Oder man wird an den Geschichtsuntericht erinnert. Aber schön. Das Spiel ist in der Tat besser als Empires.
Ganz zu schweigen von den meiner Meinung nach besseren Animationen, wurden die Kanonen in Feldschlachten deutlich aufgewertet und Haubitzen sind nun richtig wirkungsvoll.

Auch die Wahl des Schwiergkeitsgrad wirkt sich jetzt richtig stark aus. Vorher war es nur ein marginaler Unterschied auf dem Schlachtfeld ob es schwer oder leicht war. Jetzt muss man wirklich nachdenken , wie man seine Truppen formiert und seine Kavalarie geschickt einsetzen um Schlachten gegen truppenmäßig gleichstarke Gegner zu gewinnen. Besonders da die Moral der Eigenen Truppen auf sehr schwer tatsächlich mal bricht. Und das relativ schnell wenn man den General nicht etwas bewegt.
Die KI ist wohl auch stärker geworden. Denn bei Empires konnte man in sein Fort ein Loch schiessen und 2 Kanonen mit Schrot dahinter plazieren. Der Feind ist immer mit voller Truppenstärke durchgestürmt. Nun wird das Loch nahezu komplett ignoriert.

Was ich allerdings schade finde, dass Napoleons Truppen in jeder Hinsicht denen der anderen Nationen überlegen sind. Man kann zwar auch die Preussen spielen und erhält mit den Jägern eine starke Truppe mit 125 Reichweite. Aber Sowohl die Artellerie von Napoleon, wie auch alle anderen Einheiten scheinen eine höhere Genauigkeit zu haben, als vergleichbare Einheiten anderer Nationen. Man kann es aber auch als herausforderung betrachten.

Was mir auch positiv aufgefallen ist, dass Politik jetzt scheinbar wirklich funktioniert. Bei Empires wurde mir von guten Freunden der Krieg erklärt, sobald wir eine gemeinsame Grenze hatten. ich erinnere mich gerne an das Zitat eines Spielers "Empires: Das Spiel in dem dir dein Protektorat den Krieg erklären kann." Das ist mir zwar dann auch wieder nicht passiert aber ich konnte die ganze Welt erobern ohne auch nur einer Nation persönlich den Krieg erklären zu müssen.

Von Übersetzungsfehlern konnte ich bei der englischen Version natürlich nichts merken.

Achja, es scheint auch flüssiger zu laufen als Empires obwohl es besser aussieht. Und mein System ist nun fast 1,5 jahre alt und darin werkelt ein Intel E8400, eine ATI 4850 und 4GB DDR2 Ram unter Windows 7 64-Bit. Kann zwar auch daran liegen dass ich nur auf einem 17" Monitor Spiele aber dafür auch auf vollen Details mit 4x AA. D.h. ich könnt bei ner höheren Auflüsung ja noch was ausschalten.

bsinned 17 Shapeshifter - 8200 - 5. März 2010 - 9:29 #

Ich hab´s seit gestern und hatte in der kurzen Zeit gleich ein positives und ein negatives Erlebnis damit:

1. Gleich in der allerersten Schlacht der Italien-Kampagne hatte ich meine Artillerie einen Tick zu weit abseits vom Rest der Truppen positioniert und ein paar berittene Österreicher haben es sofort ausgenutzt.
Sowas ist mir in Medieval 2 (meinem zuletzt gespielten Serienteil) seltenst passiert. Fand ich gut :)

2. Dass bei der Installation eine Verbindung zu Steam vorhanden sein muss, kann man so oder so sehen. Dass man während der Installation allerdings kein Zielverzeichnis wählen kann und das Spiel nun 20gb auf eine Platte geschaufelt hat, die eigentlich rein für Windows gedacht war, find ich mehr als blödsinnig.

Slackly 05 Spieler - 52 - 9. März 2010 - 23:12 #

haha der fehler bei punkt 1. ist mir auch passiert xD aber genau des gleiche

FunkmasterF 08 Versteher - 228 - 10. März 2010 - 16:08 #

Zum Punkt 2: Ist bei Steam sowieso eigenwillig gelöst, am besten Steam auf die Spielepartition installieren ;)

bsinned 17 Shapeshifter - 8200 - 14. März 2010 - 12:38 #

Danke für den Steam-Denkanstoss. Klappt tatsächlich, wenn man´s auf ner anderen Partition installiert.

Nach nun etwas längerer Spielzeit in N:TW sind mir noch ein paar Dinge aufgefallen:
1. Ich wurde nur genau ein einziges Mal über den Seeweg angegriffen. Während der Agypten-Kampagne landete eine mittlere englische Armee netterweise genau nördlich meiner Hauptstreitmacht. Im gesamten Europaschlachtzug war sowas bisher nicht zu sehen. Schade.

2. Ich hatte die fast exakte Situation wie Jörg im Testvideo: Stehe vor Wien - Napoleon im Norden, anderer "Wicht" im Südwesten auf einer Brücke. Die KI lässt Wien unbewacht und zieht gegen meine kleinere Streitmacht im SW.

3. Eine andere Nation tritt zu Verhandlungen an mich herran und bietet ein Bündnis und etwas Tribut. Ich gehe ins nächste Fenster um mir die verschiedenen Optionen zur "Vertragsmodifikation" anzusehen, belasse es aber dabei und wechsle wieder auf das unangetastete Anfangsangebot der KI. Diese lehnt nun aber empört ab, obwohl ich ja eigentlich nichts geändert habe.

Selbstverschuldeter Herzkasper:
Nach fast einstündiger Schlacht (Zeitlimit deaktiviert) um Berlin will ich kurz etwas in den Optionen ändern, klicke aber fälschlicherweise auf "Schlacht beenden". Tjo, dummerweise gibt es keine weitere Nachfrage mehr und die Schlacht ist verloren, egal wie überlegen man zu dem Zeitpunkt grad war. ARGH!

Karl 10 Kommunikator - 469 - 10. März 2010 - 18:26 #

Die Total War Reihe begeistert mich seit Shogun. Allerdings gefällt mir weder Empire, noch Napoleon wirklich gut.
Empire war aufgrund der üblen KI fast unspielbar (Zum Glück gibt es den Darthmod, der es passabel gemacht hat)
Bei Napoleon stört mich die gescriptete und eingeschränkte Kampagne (Italien und Ägypten sind nichtmal nennenswert)

Das beste Total War Spiel wird für mich wohl auf Ewigkeiten Medieval sein. Den Test in der Gamestar hab ich damals bestimmt 5x gelesen.