Besser als PES? Besser als 09?

FIFA 10 Preview

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Die Grafik hinterlässt einen sehr positiven Eindruck - zumindest in den Konsolenversionen. Der PC muss auf High-End Grafik verzichten. Screenshots für die PC-Version stehen derzeit nicht bereit.


Problemkind: Hohe Bälle

Folgendes kennt jeder FIFA 09-Spieler: Wir schlagen eine Flanke aus dem Mittelfeld an die Außen, aber während der Flugbahn wird die Kugel immer langsamer; kopfballstarke Defensivspieler fangen den Ball einfach ab, der eigene Plan ist hinüber. Was genau ist der Plan? Kurzgesagt, Löcher reißen und für Platz sorgen. Es geht darum, die gegnerische Defensive dazu zu bringen, die Außen anzugreifen. Wenn das passiert, zieht sich die Abwehrkette in die Länge, was wiederum Schlupflöcher für unsere Stürmer zur Folge hat.

Um die „Ich-schlüpf-durchs-Loch-und-mach-den-Ball-rein-Taktik“ auch in FIFA möglich zu machen, haben sich die Kanadier bei ihren japanischen PES 2009-Kollegen inspirieren lassen: Wie im echten Fußball verteilt der Mittelfeldregisseur die Bälle an die Außen. Der Ball fliegt zu einem offensiven Mittelfeldspieler, der sogleich von einem oder mehreren Verteidigern attackiert wird. Dadurch zieht sich die feindliche Abwehrkette länger, Schlupflöcher entstehen, die Stürmer preschen durch, werden vom Mittelfeld via Flanke in Szene gesetzt und hauen das Ding rein. Also wieder ein Schritt hin zu mehr Realismus. Ja gut, EA hat bei Konami abgeguckt, aber so lange das Resultat stimmt wollen wir mal nicht so sein.

Damit die Defensive nicht traurig aus der Wäsche guckt, hat EA auch den Abwehrspielern ein paar nette Tricks beigebracht: Steht der Verteidiger genau hinter dem rollenden Ball, reicht ein Druck auf die Grätschtaste, um das Bein nach hinten auszustrecken, den Ball zu stoppen, sich umzudrehen und den Ball sauber zu kontrollieren.

Die Spieler sehen ihren realen Vorbildern nicht nur sehr ähnlich, sie agieren auch sehr realistisch.


Choreografierte Standards

Standardsituationen sind schwierig zu meistern: Es kommt auf das perfekte Zusammenspiel zwischen dem Freistoßschützen und seinen Mitspielern an, die in die richtige Position laufen müssen. Kein Wunder, dass kaum ein FIFA-Spieler Freistöße perfekt beherrscht. Das neue FIFA löst dieses Problemchen recht clever, und zwar mit technischen Hilfsmitteln. Im Trainingsmodus reicht ein Druck auf den Controller, und schon wird das brandneue Set Piece-Menü eingeblendet. Nun wählen wir auf dem Spielfeld einen Schützen aus und geben ihm eine Position vor. Das können wir mit dem kompletten Team machen; jedem Spieler dürfen wir 32 verschiedene Aktionen einprogrammieren. Nehmen wir das Beispiel von vorhin: Es gilt, die gegnerische Abwehrkette lang zu ziehen. Also verändern wir im Set Piece Menü die Laufrichtung, stellen jenen Stürmer so hin, den anderen so. Alles einstellen, abspeichern und ein Spiel starten. Kommt es nun zur Standardsituation, blendet das Spiel automatisch die Option „Set Piece verwenden“ ein. Wir bestätigen, wählen unsere Speicherdatei aus und spulen das einprogrammierte Standardverfahren ab: Schütze flankt an die Außen, feindliche Abwehr ist leicht verwirrt, spurtet hin, in der Mitte entsteht Platz. Der Schütze startet durch, der Ball kommt steil über die Außen rein, mit der Brust annehmen, Volley durchziehen, Tor!

Das Set-Piece-Modell in Aktion: Spieler auswählen, auf andere Position ziehen, bestätigen. Simpel aber effektiv.


Damit ein Balancing-Problem vermieden wird, soll jede Standardsituation auf ihre Weise einzigartig sein. Es ist also unwahrscheinlich, dass sich eine eingespielte Freistoßvariante im finalen Spiel findet, die übermächtig ist und immer zum Tor führt. Hoffen wir, dass das Vorhaben der Entwickler aufgeht. Da sich Electronic Arts der möglichen Probleme bewusst ist, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest, ob die Set Pieces online eingesetzt werden können. Apropos online: Viel ist zu den Online-Modi noch nicht bekannt, es soll allerdings einen neuen Modus geben, in dem 10 gegen 10 Spieler antreten – allerdings in einer Art Deathmatch-Turnier. Soll heißen, jeder versucht den Ball so lange zu halten wie er kann. Das klingt auf jeden Fall spaßig.


Ohne Moos nix los
 
Hat Manchester United etwa Lahm gekauft? In der Realität hat Barcelona es nicht geschafft, der Münchner bleibt beim FCB.
Das Sprichwort gilt auch in der edlen Fußballwelt. Und wer in FIFA 10 einfach mal seine Stollenschuhe lüften möchte, der startet in der Zwischenzeit eine Karriere als Manager. Leider war dieser Modus in München nicht anspielbar, Produzent David Rutter verspricht allerdings vollmundig 50 Detailverbesserungen. So sollen vor allem Transfers nachvollziehbarer werden: Ein Christiano Ronaldo würde nicht einfach zu einer Provinzmannschaft wechseln, nur weil die mit Geld um sich wirft. Wobei, David Beckham hat es deshalb ja auch zu LA Galaxy verschlagen. Wollen wir mal hoffen, dass der gute Christiano nicht wegen Flamme Paris Hilton nach Los Angeles ziehen will. Davon soll ihn aber die neue künstliche Intelligenz der Spieler-Manager abhalten, die jetzt harte Verhandlungen führt. Auch die anderen Manager reagieren angeblich direkt auf das eigene Handeln: Bieten wir zu wenig Kohle für unseren Wunschspieler, legt ein Konkurrent nach und schnappt uns den Traumstar vor der Nase weg.


Der PC als großer Verlierer?

Laut unserer letzten Umfrage spielen die meisten GamersGlobal-Leser auf dem PC. Hoffentlich sind da nicht zu viele Fußballfreunde dabei, denn die Xbox 360 sowie Playstation 3-Version von FIFA 10 überzeugt mit lupenreiner Optik und vielen markanten Details: Edgar Davis von Ajax Amsterdam trägt etwa bei jedem Spiel seine orange getünchte Sportbrille. Und was ist mit der PC-Fassung? Da tut sich seit Jahren nichts. Gesichter und Animationen wirken hölzern, leblos, wie in einer minimal polierten Playstation 2-Version von FIFA 09. Wir fragen beim Produzenten nach: „Es tut uns leid, wir würden PC-Spielern gerne die gleiche grafische Opulenz wie auf den Konsolen bieten.“ Allerdings habe Electronic Arts eine Studie durchgeführt, nach der nur 10 Prozent aller PC-Fußballenthusiasten genug Rechenpower haben, um diese Optik ruckelfrei zu genießen. EA befürchte Käufergruppen auszuschließen und damit weniger zu verkaufen. Wir wollen Electronic Arts nichts unterstellen, aber die Behauptung wirkt unglaubwürdig: Selbst auf einem zwei Jahre alten PC läuft Anno 1404 mit minimal reduziertem Detailreichtum flüssig.


Rutter wollte darauf nicht näher eingehen, er sei kein Programmierer. Aber FIFA 10 sieht auf dem PC nicht nur anders aus, es spielt sich auch ganz anders als auf den  Konsolen: Deutlich langsamer, fast schon behäbig. Während sich die Xbox 360 und Playstation 3-Fassung extrem flink spielt, schnelle Konter fordert und taktisches Denken mit sportlicher Action verbindet, fühlte sich die PC-Version im direkten Vergleich wie ein Kaffeekränzchen an. Man muss allerdings dazu sagen, dass die Konsolenfassungen deutlich weiter sind als die präsentierte PC-Version. Hoffen wir mal, dass erst die Konsolen-Fassungen in den Handel kommen und dem Team mehr Zeit bleibt, um eine ebenbürtige PC-Version auf den Markt zu werfen. Die Fans und auch die Serie hätten es verdient. Die Konsolenversionen überzeugen schon jetzt durch grafische Opulenz, clevere Gameplay-Ideen und fast schon perfekte Zugänglichkeit – 360-Grad-Dribbling sei Dank.


Einschätzung: Könnte ein Volltreffer werden

Was wir uns wünschen: Dass sich EA einen Ruck gibt und den PC-Spielern da draußen eine gescheite Grafik spendiert. Ganz ehrlich, wir glauben nicht, dass nur 10 Prozent aller FIFA-Spieler einen PC haben, der den neuen Fußball-Ableger flüssig darstellt. Hardware wird stetig günstiger, einen aktuellen, sehr gut ausgestatteten Spiele-PC gibt es heutzutage für unter 600 Euro. Es kann doch nicht sein, dass Konsoleros fast schon fotorealistische Optik spendiert bekommen und sich PC-Spieler mit aufgewärmter PS2-Grafik begnügen müssen. Titel wie Crysis zeigen, zu was der Alleskönner fähig ist. Die alte Engine ist nicht fair den PC-Fans gegenüber. Vor allem muss sich die PC-Version von FIFA 10 nach aktuellen Stand extrem hüten, nicht hinter die deutlich verschönerte Grafik von Pro Evolution Soccer 10 zurückzufallen.

Und hier geht's zum Konkurrenten, PES 10

Autor: Mister G (GamersGlobal)

Vorläufiges Pro & Contra Realistischere Annahme von Flugbällen
Weltklasse-Verteidiger grätschen weiter als weniger routinierte Abwehrspieler
Physikalisch korrekte Flugbahn des Balls
360-Grad-Dribbling bringt nahezu unbegrenzte Freiheit
Verbesserte Grafik: Schärfere Texturen,  Muskel spannen sich sichtbar
Authentischere Transfers im Manager-Modus sind versprochen
Abwehr reagiert stellenweise etwas langsam auf Gefahr
PC-Version ist Konsolenfassung aktuell massiv unterlegen – sowohl grafisch als auch vom Gameplay
Klappt das Balancing?
Aktueller Zustand: Beta-Version
Wir wünschen uns: Die Entwickler sollen PC Fußballern eine ebenwürdige Version zur Verfügung stellen wie allen Konsolenspielern. Für Letztere machen wir uns bezüglich der Qualität aber keine großen Sorgen mehr.


Tim Gross 14. Juli 2009 - 13:45 — vor 14 Jahren aktualisiert
Vidar 19 Megatalent - 15012 - 15. Juli 2009 - 9:38 #

ich frage mich warum EA den PC so stehen lässt und dann am ende wie letztes jahr meckert das sich die PC versionen so schlecht verkaufen -.-
PES zeigt es doch das es geht udn EA kommt nur mit der ausrede das es kein sinn macht...

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24433 - 15. Juli 2009 - 10:30 #

Jepp, was leider wieder zur Folge hat, dass ich kein FIFA sondern ein hoffentlich gelungenes PES2010 kaufen und spielen werde.
Bin mal gespannt, wann man bei EA aus diesem Fehler lernt, wahrscheinlich stampfen sie dann bald die PC-Version ein, kauft uns ja keiner mehr ab...

Porter 05 Spieler - 2981 - 15. Juli 2009 - 10:01 #

HAHA, gut jetzt schon zu wissen das ich das 4.Jahr? in folge mir kein FIFA XX kaufen brauche, ich Spiel doch nicht ein Spiel in PS2 Grafik wenn ich seit jahren einen Power PC hab dem keine Konsole der Welt das Wasser reichen kann :-)

EPIC FAIL EA!

HardBoiled08 17 Shapeshifter - 6393 - 15. Juli 2009 - 15:11 #

Ich kann auch net verstehen, warum EA die PC-Version nicht gescheit entwickelt.
Echt schwach...

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24433 - 15. Juli 2009 - 21:30 #

Angeblich soll ihnen eine Studie gesagt haben, dass nur 10% die Hardware dafür hätten...aber man kann auch Details runterregeln usw...die Ausrede lass ich nicht zählen.

Henry 08 Versteher - 208 - 16. Juli 2009 - 15:39 #

Werde auf jeden Fall die Demo laden, wenn eine kommt! 09 hat Spaß gemacht, kam spielerisch aber nicht an PES ran (finde ich).

Oberpanda 09 Triple-Talent - 305 - 16. September 2009 - 9:43 #

Wirklich grausam. Beinahe jedes Jahr der selbe Reinfall mit der PC-Version. Es kann doch nicht so schwer sein, steckt da eine Verschwörung hinter? Ich sollte mal Galileo Mystery anrufen, der Fall EA vs. PC scheint mir schleierhaft. Bleibt zu hoffen, dass das Spiel trotzdem gut wird, aber für Hitpotenzial (auf dem PC) sehe ich schwarz. Danke für die (warnende) Preview.

Anonymous (unregistriert) 2. Oktober 2009 - 20:12 #

wieso ist fifa 10 auf pc so schlecht ?

bringt es mehr wenn ich mir ein game pad zuleg ?

checker123 (unregistriert) 28. Oktober 2009 - 19:02 #

lol

The transporter (unregistriert) 2. Januar 2010 - 22:22 #

naja fifa10 pc version ist nicht so gut aber es gibt immer hin die bundesliga was man von pes2010 nicht behaupten kann außer dem würde ich mir an der stelle von konami mehr lizenesen kaufen abgesehnen davon ist die ps3/ xbox360 version sehr viel besser als pes2010 bessere pysik und viel, viel, viel mehr ligen als kauft euch pes2010 für pc und fifa10 für konsole ( nicht für die wii das hat nichts mit gutem fussball zu tun )