Ein bisschen Action muss seinDen Anteil der Action würden wir bislang leicht unterhalb von dem in Resident Evil 4 einschätzen, also ziemlich hoch. Neben den bereits genannten Waffen greift Sebastian auf eine Armbrust zurück, für die ihr vier Bolzentypen ausrüstet und sogar selbst herstellt. Neben normalen Metallprojektilen gibt es Spreng-, Blend- und Elektro-Bolzen. Ihr könnt diese verschießen oder als Fallen platzieren. Als Notnagel beschreiben die Entwickler das Messer, das euch niemals aus der Hand fallen kann. Viel Schaden richtet ihr damit nicht an, es sei denn, euch gelingt ein heimlicher Angriff von hinten. Waffenlose Nahkampfangriffe verursachen gar keinen Schaden, sondern verschaffen euch höchstens einen Moment, um wegzulaufen oder auf eine andere Waffe zu wechseln. Nehmt ihr Schaden, heilt ihr euch entweder per Spritze (bringt nicht viel) oder mit einem Verbandskasten (gibt's nur selten, heilen mit jedem Mal weniger).

An einigen Stellen müsst ihr überhaupt nicht kämpfen. Mit Wurfobjekten könnt ihr versuchen, Zombies auf eine falsche Fährte zu locken, und dann an ihnen vorbeischleichen. Noch nicht viel wissen wir über das Upgrade-System. In der finalen Version wird es so genannte Safe-Rooms geben. Die dienen als manuelle Speicherstätten und zur Aufwertung des Helden mithilfe einer begrenzten, in den Levels sammelbaren Ressource. Was dort konkret verbessert werden kann, bleibt abzuwarten. Wir hoffen aber, dass Tango Gameworks hier nicht übers Ziel hinausschießt und sich in Zusatz-Features verheddert.

In dieser Skriptsequenz muss Sebastian einer tödlichen Falle entkommen.

Ausblick: Intensiver Grusel-SchockerThe Evil Within verspricht insbesondere in atmosphärischer Hinsicht ein Pflichttitel für Survival-Horror-Fans zu werden. Grafik, Musik und Sound tragen zum Bild eines stilvollen Grusel-Pakets mit den besten Elementen aus Resident Evil und Silent Hill bei. Erfreulich ist vor allem der klassische Ansatz. Trotz ausführlicher Action sehen wir weder Anlass für eine Gewaltorgie, noch die Gefahr, in die Action-Blockbuster-Richtung von Resident Evil 6 abzudriften.

Ein paar Fragezeichen bleiben aber noch. Kann die Story um den Detective mit der dichten Atmosphäre mithalten? Sind die Rätsel im Spiel tatsächlich so anspruchsvoll, wie Tango versprochen hat? Vor allem aber sind wir gespannt, ob den Entwicklern eine gute Spielbalance gelingt. In den Missionsauszügen, die jeweils rund 40 Minuten Spielzeit boten, fühlten wir uns auf dem höchsten der verfügbaren Schwierigkeitsgrade (zwei höhere waren noch nicht nutzbar) noch nicht wirklich gefordert und spürten nicht allzu viel vom fürs Genre so zentralen Mangel an Munition, Lebensenergie und Co. Gelingt Shinji Mikami und seinem Team hier eine gute Ausbalancierung der Schwierigkeitsgrade, ist The Evil Within aber ganz sicher ein heißer Kandidat für eines der besten Survival-Actionspiele der letzten Jahre. Eines, das die Stärken von Silent Hill und Resident Evil zu ihren besten Zeiten sinnvoll vereint.

Autor: Benjamin Braun / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)