Survival-Horror vom Feinsten

The Evil Within Preview

Benjamin Braun 30. Mai 2014 - 16:12 — vor 9 Jahren aktualisiert
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So nahe solltet ihr die Untoten erst gar nicht an euch heranlassen. Im Nahkampf könnt ihr euch höchstens wieder befreien.
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Grafikfilter im ÜberflussBemerkenswert an The Evil Within finden wir das Spiel mit Farben, den Einsatz von Grafikfiltern und unterschiedlichen Beleuchtungen. Solange ihr nicht mit entzündeter Öllampe die düstere Umgebung anleuchtet, sorgt ein Filter für ein Bildrauschen. Das Bild ist dadurch so grießelig, dass der Betrachter es genauso gut für Artefaktbildung halten könnte. Die gewünschte Auswirkung auf die Atmosphäre ergibt sich dadurch aber dennoch. Das Bildrauschen gibt dem Ganzen teils einen fast schon dokumentarischen Charakter, so wie die Blitzer auf dem Filmmaterial vom Atommeiler von Tschernobyl. Darüber hinaus erschwert der Filter bewusst die Sicht, was das Gefühl der Unsicherheit erhöht. Wer aber die Lampe zur besseren Orientierung nutzt, muss damit rechnen, von umherstehenden Feinden schneller entdeckt zu werden.

Besonders effektiv nutzen die Entwickler Farbfilter, um die Bedrohlichkeit der jeweiligen Szene zu visualisieren. Mit höherem Blau- oder Grün-Anteil vergiftet das Licht teils regelrecht das Ambiente. Auch wenn manchmal weniger mehr wäre, funktionieren diese Stilmittel zur Unterfütterung der Horror-Atmosphäre sehr gut. Denn mal ehrlich: Dass der Nebel in Silent Hill manches Mal dichter war als notwendig, hat die Atmosphäre nun auch nicht angekratzt, im Gegenteil. Fürs Finetuning bleibt ohnehin noch Zeit: Der Release ist neuerdings erst für den Oktober dieses Jahres vorgesehen. Fest steht in jedem Fall schon mal, dass Spieler die Einzelteile des HUD abschalten können, sodass auf Wunsch sogar gar keine Bildschirmanzeigen mehr vorhanden sind. Wer die Survival-Action ohne Störfaktoren erleben möchte, wird in jedem Fall die Möglichkeit dazu haben. Sehr schön! Ob es aber auch ratsam ist...?

Keine Frage der Framerate
Die Areale sind atmosphärisch in Szene gesetzt. Beim Einsatz der Grafikfilter könnten die Entwickler sparsamer sein.
Natürlich verspricht Bethesda, dass wir noch nicht die finale Grafikqualität der PC-Version von The Evil Within gesehen hätten. Aktuell soll die PC-Grafik "irgendwo zwischen PS3 und PS4" liegen, am Ende die der Next-Gen-Brüder aber „im üblichen Maße von Multiplattform-Spielen“ übertreffen.

Gemein haben sämtliche Versionen die schwarzen Balken am oberen und unteren Bildschirmrand, die das Seitenverhältnis in Cinemascope-Kategorien verschieben. Ob die schwarzen Balken als Stilmittel gedacht sind oder doch eher dazu dienen, Performance zu sparen, wissen wir nicht. 30 Frames pro Sekunde sollen es am Ende in jedem Fall auf allen Plattformen sein. Auch wenn sich manch ein Spieler vielleicht eine höhere Bildfrequenz wünscht: Uns ist die „geringe“ Framerate nicht negativ aufgefallen, eine Beeinflussung der Atmosphäre konnten wir nicht feststellen. Kleinere technische Macken sind in The Evil Within noch vorhanden, allerdings keine, die uns ernsthaft Sorgen bereiten.

Flamme der VergeltungNicht nur visuell und atmosphärisch will The Evil Within klassischen Survival-Horror bieten. Auch spielerisch orientiert es sich an den beliebtesten Vertretern des Genres und erweitert die Formel nur hier und dort um Neues. Das vielleicht spannendste Element ist die Möglichkeit, am Boden liegende Zombies anzuzünden, um ihnen den Rest zu geben. Dafür benötigt ihr spezielle Items, die ihr genauso wie Munitionsnachschub für Pistole oder Schrotflinte in Schubladen, in zerstörbaren Objekten wie Fässern oder auch mal bei gefallenen Feinden findet. Eine zusätzliche Ressource, die hilft, Munition zu sparen, bei der ihr aber genauso darauf achten müsst, sie nicht zu verschwenden.

Gelingt es euch jedenfalls, einen Feind zu Fall zu bringen, habt ihr ein paar Sekunden Zeit, ihn in Flammen zu setzen – alternativ sind auch tödliche Kopfschüsse möglich. Greifen euch beispielsweise drei Feinde als Gruppe an, ist es zwar unmöglich, sie mit nur einem Schuss aus der Schrotflinte zu töten. Mit einem sinnvoll platzierten Schuss könnt ihr jedoch alle drei auf einmal zu Boden reißen und mit nur einem Zündmittel entsorgen. Hier ist beim "Ressourcen-Management" Raum für taktische Kniffe gegeben.
Das Messer ist, außer bei heimlichen Angriffen von hinten, keine effektive Waffe, sondern allenfalls ein Notnagel.
Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 22. Mai 2014 - 17:05 #

Viel Spaß beim Lesen!

Flitzefisch (unregistriert) 30. Mai 2014 - 16:49 #

Danke. Schöne Preview, freue mich auf das Spiel!

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 30. Mai 2014 - 16:47 #

Sollte man wohl im Auge behalten.

Fischwaage 17 Shapeshifter - 6765 - 30. Mai 2014 - 17:25 #

Kein Wort zu den Texturen? Sind die am Ende doch nicht so schlimm???
In den Trailern sah es jedenfalls bisher immer richtig scheusslich aus was die Texturen angeht - da waren welche dabei die selbst auf der PS2 noch durchgefallen wären!

Haben die das echt in den Griff bekommen?

Hier z.B.
Im ganzen Video sieht man immer wieder richtig krasse Matsch-Texturen
https://www.youtube.com/watch?v=MMKhoHl9BnE

rammmses 22 Motivator - P - 32644 - 30. Mai 2014 - 17:31 #

Vielleicht ist das auch die 360/PS3 Version. Ist ja aus dem Video nicht ersichtlich. Kann mir nicht vorstellen, dass man sowas auf der PS4 anbietet.

Benjamin Braun Freier Redakteur - 440500 - 30. Mai 2014 - 18:07 #

Brillant sind die Texturen teilweise sicherlich nicht, wobei die Licht- und Schatteneffekte beispielsweise bedeutend zentraler für ein solches Spiel sind. Beachten muss man aber auch, dass der Filter-Einsatz teilweise wirklich extrem ist, was das Bild bewusst in Teilen sehr grob wirken lässt (wobei wir ja sagen, dass The Evil Within da etwas über das Ziel hinaus schießt). Die Grafik ist unserem Eindruck nach stimmungsvoll, verbessert hat sie sich im Vergleich mit der Qualität, die das verlinkte Video zeigt, in jedem Fall. Und über Texturen können wir uns immer noch beklagen, wenn sie in der finalen Fassung nicht unseren Ansprüchen genügen sollten.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1330203 - 30. Mai 2014 - 17:52 #

Könnte ein Survival-Horror Titel werden, der sich lohnt zu spielen. Ich bin auf das fertige Spiel echt gespannt. :)

Atomsk 16 Übertalent - 4878 - 30. Mai 2014 - 19:05 #

Ich hätte ja mal wieder Lust auf stimmungsvollen Survival-Grusel, allerdings finde ich die Zombies hier (zB oben im Bild auf Seite 1) eher unfreiwillig komisch als beängstigend. Aber ansehen werde ich's mir auf jeden Fall :)

Despair 17 Shapeshifter - 7557 - 31. Mai 2014 - 18:57 #

"...allerdings finde ich die Zombies hier (zB oben im Bild auf Seite 1) eher unfreiwillig komisch als beängstigend."

Sehe ich auch so. Bei diesen Screenshots erwarte ich auch keine besonders originelle Story. Meine Hoffnungen ruhen weiterhin auf "Alien: Isolation" und Frictionals "Soma".

oojope 15 Kenner - 3084 - 30. Mai 2014 - 22:04 #

Ist aktuell bei den Gamestop 9,99er vorbestellt, kann ja notfalls noch auf ein anderes Spiel umgewechselt werden. Ja, dieser eine Trailer hat einige Leute irgendwie aufgrund der schlechten Texturen abgeschreckt aber ich bin (nicht zuletzt wegen eher positiven Vorschau-Berichten) aktuell recht heiß auf das Spiel - obwohl es so gar nicht mein Genre ist eigentlich.

pauly19 15 Kenner - 2957 - 31. Mai 2014 - 9:41 #

Liest sich nach einem klasse Spiel.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266645 - 31. Mai 2014 - 21:40 #

Das sind ja tolle Ausblicke! :D

Hagen Gehritz Redakteur - P - 175232 - 1. Juni 2014 - 20:40 #

Danke für den schönen Artikel!

Eines meiner Most Wanted dieses Jahres, wobei ich soliden High-Budghet Horror-Spaß erwarte und keinen Überflieger. Bin auf jeden Fall gespannt, was Mikami und sein Team am Ende abliefern.

In meiner Vorfreude hab ich mehrere aktuelle Previews gelesen und es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich manche Aspekte wahrgenommen wurden.
Der Schwierigkeitsgrad wird von der englischsprachigen Presse etwa als fordernd beschrieben (auf leicht und normal sterbe man schon oft genug). Beschwerden über zu viele Ressourcen habe ich auch nicht gelesen, nur darüber, dass man nur 5 Streichhölzer einstecken könne, was die Immersion breche (auf Kotaku wiederum hieß es in der Demo hatte man unbegrenzt viele).

Mir persönlich sagt die Optik bisher sehr zu. Negativ finde ich aber die Vorbesteller Boni, die a) ingame Items sind und b) das Spiel wohl vereinfachen (da Waffen und Heilungsgegenstände) und das doch eher dem Survival-Horror-esken entgegenläuft.

Peter (unregistriert) 13. Juni 2014 - 21:55 #

Gibt einem das nicht irgendwie zu denken, dass es nichts Gruseligeres gibt als ein kleines Mädchen? ;) :D