Auch wenn der Fokus vor allem auf dem Snipern liegt, kommen wir in verwinkelten Siedlungen gut auf die direkte Art voran.

Clevere Gegner und halboffene LevelsEiner Simulation gleicht Sniper Elite 3 nur auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad. Auf normaler Stufe kommen wir mit anderen Waffen wie einer schallgedämpften Pistole oder einem Schnellfeuergewehr gut voran. In verwinkelten und dicht bebauten Siedlungen stürmen wir – anders als noch zuvor im offeneren Bergpass – immer wieder mit schallgedämpfter Pistole oder Schnellfeuergewehr kurz vor, eliminieren ein oder zwei Gegner und ziehen uns dann wieder zurück. Diese Taktik ist vor allem deswegen effektiv, da die Feinde die Verfolgung bald wieder aufgeben. An sich agieren sie sehr schlau, versuchen uns mit logischer Vorgehensweise aufzuspüren, rufen sich gegenseitig Hinweise zu und nehmen uns regelmäßig von mehreren Seiten gleichzeitig in die Zange. Meist reicht es aber wie beschrieben, sich im Sprint weit genug zu entfernen und dann einen neuen Anlauf zu wagen. Unsere Wunden verarzten wir ganz klassisch mit Medipacks – wenn wir überhaupt dazu kommen, denn viel hält Karl nicht aus.

Das Leveldesign ist deutlich offener als noch im Vorgänger. Langweilige Schläuche suchen wir in der Preview-Fassung, die wir mehrere Stunden spielten, vergebens, stattdessen finden wir beispielsweise verwinkelte Bergpässe, die uns stets mehrere Routen offenbaren. Auf einer detaillierten Karte planen wir vorab den sinnvollsten Weg. Neben kleineren Siedlungen oder Abkürzungen durch Höhlen sind in der Karte auch Snipernester eingezeichnet, die wir mit besonderer Vorsicht behandeln sollten. Kümmern wir uns nicht früh genug um die feindlichen Scharfschützen, werden wir auch mal aus scheinbar heiterem Himmel zum Opfer ihrer Schießkunst.

Feuerstein und Stolperdraht

Die Anatomie eines Distanzschusses: Besonders gut gezielte Schüsse verfolgt ihr vom Austritt an der Mündung bis hin zur Durchbohrung der Organe inklusive Röntgenkamera.

Ziel unserer Mission am Halfaya Pass ist es, drei Artillerie-Stellungen zu zerstören – in welcher Reihenfolge und auf welche Weise wir unsere Ziele angehen und erledigen, bleibt uns überlassen. An der ersten Artillerie könnten wir uns zum Beispiel auf ein nahes Dach begeben und von dort eine Granate auf das Geschütz werfen. Darüber hinaus entdeckten wir eine zwar risikoreichere, aber auch spaßigere Methode: Nachdem wir lautlos ein paar Wachen ausgeschaltet hatten, fanden wir in einem der benachbarten Häuser einen Kellerabgang, der direkt unter die Artilleriestellung führte. Dort legten wir neben einem explosiven Fass einen Feuerstein ab. Dank der Zeitverzögerung der Zündung hatten wir genügend Zeit, uns rechtzeitig zu entfernen.

Neben dem Feuerstein gibt es in unserem Waffenarsenal ein weiteres Gadget: den Stolperdraht. Besonders zu empfehlen ist dieser, wenn wir an einem Engpass Stellung bezogen haben. Zwar scheucht die Explosion, sobald eine Patrouille an dem Draht hängen bleibt, weitere Feinde auf, aber immerhin sind wir so gewarnt und werden nicht mit einem Schuss in den Rücken getötet.

Optisches VerbesserungspotentialTechnisch macht die PS4-Version einen ordentlichen, allerdings bei weitem nicht hervorragenden Eindruck. Gut gefallen uns die Details in der Vegetation wie die dichten Grasbüschel. Auch die Schattenwürfe sind gelungen. Die Anzeige am Bildschirmrand, ob wir gerade sichtbar sind, haben wir so gut wie nie beachtet und stattdessen auf Gefühl gespielt. Vor allem bei der Sichtweite müssen die Entwickler bis zum Release allerdings noch mal Hand anlegen. Gerade beim Zoom mit dem Snipergewehr werden vorher ausgeblendete Levelabschnitte sichtbar nachgeladen. Auch einige Effekte wie Staub wirken nicht zeitgemäß. Da aber noch ein paar Wochen Zeit bis zum Release sind, könnte sich hier durchaus noch etwas tun. Wenig überzeugen konnte uns die Sprachausgabe. Die Deutschen reden zwar ohne Akzent, doch will die Betonung teilweise gar nicht zu dem Gesagten passen.

Einen Multiplayer-Modus wird es in Sniper Elite 3 ebenfalls geben. Besonders interessant dürfte der Koop-Modus für zwei Spieler werden. In diesem stehen dieselben Missionen wie in der Solokampagne zur Verfügung, eine eigene Kampagne ist nicht geplant.

Nicht nur für Scharfschützen-FansWer noch nicht genug von Kriegsshootern hat, aber etwas anderes als durchgeskriptete Krachbumm-Action sucht, sollte Sniper Elite 3 im Auge behalten. Das Hauptaugenmerk des Spiels, das Snipergewehr inklusive seiner herausfordernden Schusstechnik, ist richtig gut umgesetzt und spannend inszeniert. Besonders auf der höchsten Stufe, ohne jegliche Hilfsmittel, werdet ihr ohne Können und einen ruhigen Abzugsfinger keinen Gegner auf Distanz treffen. Dass die Entwickler alternativ auch eine actionreichere Spielweise vorsehen, wird aber spätestens beim Waffenarsenal mit seinen Gadgets klar – was insoweit auch nicht schlimm ist. Allerdings erweist sich diese Variante stellenweise auch als die effektivere. Warum sollten wir uns minutenlang ins Gras legen und die Lage ausloten, wenn in einigen Levelabschnitten ein Angriff mit der Pistole schneller zum Ziel führt? Für die weiteren Missionen wünschen wir uns daher, dass Rebellion noch mehr den Fokus auf das Snipern legt.

Autor: Christoph Vent / Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)

Sniper Elite 3

Preview vom 13.4.2014 Gut

Vorläufiges Pro & Contra Snipern authentisch und spannend umgesetzt Schlaue Gegner, ... Große, halboffene Spielgebiete Mehrere Herangehensweisen an Missionen Beeinflussbare Umgebung (zerstörbare Tanks, Störsignale) Vier voreingestellte plus ein konfigurierbarer Schwierigkeitsgrad Die ebenfalls mögliche Actionspielweise ist zu effektiv ... die zu früh die Verfolgung aufgeben Technisches Verbesserungspotential Aktueller Zustand: Beta-Version Aktuelle Einschätzung: Sniper Elite 3 präsentiert sich bereits in der Preview-Fassung als gelungene Abwechslung zu typischen Militär-Ballereien. Skripts am laufenden Band sucht ihr hier vergeblich, stattdessen lassen euch die Entwickler in den großen Levels viel Freiraum. Allerdings liegt uns in den von uns gespielten Missionen noch zu wenig Fokus auf dem titelgebenden Snipern: Zu häufig kommen wir schneller weiter, wenn wir einfach die Pistole zücken.

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Steckbrief Sniper Elite [Serie] Genre: Action Untergenre: Schleich-Action USK: ab 18 PEGI: 16 Entwickler: Rebellion Publisher: 505 Games Erscheinungsdatum: 26.06.2014 Offizielle Website: Link PCPS3PS4Switch360XOne

Screenshots Videos Sniper Elite V2 - Explained Trailer Trailer von GG-Redaktion

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