Angespielt: Neuer Solopart

GC09: Tekken 6 Preview

Tekken bleibt Tekken, das war schon immer das Prinzip der beliebten Kampfspiel-Reihe. Von Teil zu Teil ändert sich praktisch nichts an der Steuerung oder den eigentlichen Kämpfen. Auch Tekken 6 gesellt sich grundsätzlich in diese Reihe, bringt aber dennoch neue Spielelemente mit sich.
Tim Gross 21. August 2009 - 20:00 — vor 14 Jahren aktualisiert
360 PS3
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Unser Besuch in der Namco-Bandai-Halle begann mit einer kurzen Einführung zu Tekken 6. Wie jedem bekannt sein dürfte, haben wir es hier mit einem klassischen Beat´em´Up zu tun, das sich wie seine Vorgänger nicht wirklich an den Profi-Kämpfen eines Street Fighter orientiert. Von der Serie gewohnt kämpft ihr zwar prinzipiell in 2D, könnt eurem Gegner aber auch nach vorne und hinten ausweichen, das heißt ihr kämpft in einer 3D-Umgebung. Zu Tekken 6 wird es auch ein Bundle mit einem eigenen Arcade-Stick geben, der sich am Spielhallenautomaten orientiert. Aber egal ob mit oder ohne Stick: Wer schon mal Tekken gespielt hat, wird sich hier gleich zu Hause fühlen. Was aber ist nun wirklich neu in Tekken 6?

Wut tut gut

Darf in keinem Tekken fehlen: Rendersequenzen.
Die Entwickler wollen ihr Produkt ein wenig taktischer machen als bislang, um auch Profi-Spieler anzusprechen. Dafür wurde das so genannte Rage-System entwickelt, dass ihr bei Nichtgefallen auch abschalten dürft. In den Standardeinstellungen ist das Feature aber selbstverständlich aktiviert. Worum geht´s beim Rage-System? Wenn sich eure Gesundheitsanzeige ihrem, und damit eurem, Ende neigt, schaltet sich der Wut-Modus ein. Dann richten eure Attacken ab sofort wesentlich mehr Schaden an, und ihr könnt ein verloren geglaubtes Match vielleicht doch noch drehen. Auf der anderen Seite, wenn euer Widersacher in Rage gerät, müsst ihr taktisch kämpfen und verhindern, dass euch tödliche Kombos an den Kopf geworfen werden. Das macht ihr am besten, in dem ihr euren Gegner in die Luft werft und mit schnellen Schlag- und Trittfolgen vom Boden fern haltet. Diese "Jonglier-Taktik" kam schon immer gut in Tekken.

Was gibt es sonst neues in den Kampfarenen? Die Umgebung ist zerstörbar. Ihr könnt euren Gegner durch Wände oder gar durch den Boden prügeln, zumindest in manchen Leveln. An einer Stelle etwa kämpft ihr auf einer riesigen Glasplatte; wenn ihr hier euren Gegner in die Luft befördert und mit ausreichend Gewalt zu Boden rammt, geht es tief nach unten. Dort angekommen ist natürlich nicht Schluss, sondern es wird an Ort und Stelle weitergekämpft. Das erinnert stark an die Dead-or-Alive-Serie, in der die zerstörbare Umgebung ein charakteristisches Merkmal ist.

Ansonsten sei noch erwähnt, dass die Grafikengine komplett überarbeitet wurde und für einen optischen Leckerbissen sorgt. Durch Motion Blur, also Verwischeffekte, und ganz neue Animationen, wirken die Bewegungen so flüssig wie nie zuvor. Auch Levels und Effekte wie Blitze müssen sich nicht vor der Konkurrenz verstecken.

Alle alten Charaktere schaffen es natürlich auch in den neuen Teil. Sie sehen eben nur besser aus.


Neuer Einzelspielerpart

Als großes Highlight wurde uns der neue Kampagnen-Modus gezeigt, in dem ihr stets zu zweit durch echte 3D-Levels lauft und es mit mehreren Gegner gleichzeitig aufnehmt. Die Kamera setzt sich dabei an eine mehr oder weniger feste Stelle und ihr könnt mit dem Analogstick, wie in einem normalen Hack&Slash-Titel, in jede Richtung laufen. In diesem Modus sieht Tekken 6 ein klein wenig nach Devil May Cry aus, es spielt sich aber ganz anders, und zwar wesentlich taktischer. Anders als in den Vorgängerspielen, wo es einen ähnlichen Modus gab, verfügt euer Kämpfer über alle Attacken aus den normalen Duellen. Einziges Problem hier ist die Genauigkeit, denn in einer 3D-Umgebung könnt ihr eure Tritte und Schläge nicht so genau platzieren wie in den 2D-Prügeleien. Je nach Level könnt ihr sogar aus der Karte fallen, beispielsweise wenn ihr auf einem fahrenden Zug unterwegs seid. Ihr müsst also genau darauf achten, wo ihr steht, und eurerseits versuchen, eure Gegner von etwaigen Kanten zu stoßen.

Jeder Charakter erhält in diesem so genannten Campaign-Scenario-Modus seinen eigenen Level, in dem zahlreiche Gegner für Ärger sorgen, und der jeweilige Charakter, beispielsweise Jin, am Ende als Endgegner auf den Spieler warten. Damit gibt es mehr als 40 Missionen, die ihr nach und nach auf einer Übersichtskarte freischaltet. Zwar dürft ihr euch zu Beginn der Kampagne einen Charakter aussuchen, alle anderen müsst ihr aber erst freispielen. Natürlich gibt es hier auch eine Koop-Option, denn wie bereits erwähnt, laufen immer zwei Kämpfern durch die Gegend. Ein Online-Koop-Modus ist geplant, aber noch nicht eingebaut. Ob das bis zum Release klappt, steht auch noch in den Sternen.

Rollenspiel-Elemente

Jetzt wird es interessant, denn im Campaign-Scenario könnt ihr euren Charakter individualisieren. Ihr dürft beispielsweise die Haare verändern (aber nur ein bisschen), die Kleidung wechseln und Farben ändern; den ursprünglichen Charakter erkennt man aber trotzdem noch, was gewollt ist. Eine viel größere und wichtigere Neuerung sind aber die Gegenstände die ihr auf eurer Reise erhaltet. Diese könnt ihr wie in einem Rollenspiel ausrüsten. Uns wurde zwar nicht gezeigt, wie wir diese Items genau ausrüsten, wir gehen aber davon aus, dass es sich um Kleidung wie Schuhe oder Hosen handeln wird, die ihr in einem Menü auswählt. Je nachdem für welche Gegenstände ihr euch entscheidet teilt ihr mehr Schaden aus oder friert bei einem Treffer euren Gegner kurzzeitig ein. Das erinnert gar ein wenig an die Diablo-Spiele. In den Umgebungen lauft ihr auch immer wieder an Kisten vorbei, die sich zerstören lassen und kleinere Items wie Gesundheitstränke enthalten. Besiegte Gegner wiederum hinterlassen Schatzkisten, die ihr unbedingt sammeln solltet, mit genügend Punkten könnt ihr nämlich neue Gegenstände kaufen.  

Im neuen Campaign-Scenario kämpft ihr zu zweit gegen mehrere Gegner zur gleichen Zeit.


Zum Schluss noch eine sehr ungewöhnliche Neuerung für Tekken, die ausschließlich in der Kampagne verfügbar ist. Ihr könnt Schusswaffen benutzen. Die werden entweder von Gegnern fallen gelassen oder liegen einfach irgendwo auf der Karte herum. Neben einer Pistole haben wir eine Gatling Gun und einen Flammenwerfer in Aktion erlebt. Durch all diese Items spielt sich Tekken in der Kampagne ganz anders als gewohnt. Mut zu Neuem hätten wir den konventionellen Entwicklern eines Tekken gar nicht zugetraut.

Auch in der neuen Kampagne verfügt euer Charakter über die gleiche Aktionspalette wie im Duell.
Tekken 6 macht einen guten Eindruck. Wir sehen aber das Problem, dass sich am eigentlichen Spielprinzip in all den Jahren eigentlich gar nichts verändert hat. Der neue Kampagnen-Modus ist eine tolle Idee, die meisten Spieler werden sich aber höchstwahrscheinlich auf die bekannten Duelle konzentrieren. Und die sind gewohnt gut, nur eben schon bekannt. Die zerstörbare Umgebung ist zwar ein nettes Feature, eine spielentscheidende Änderung sehen wir darin aber nicht. Wir setzen unsere Hoffnung auf die Kampagne: Wenn die langfristig motiviert, bekommt Tekken einen echten Mehrwert. Ansonsten gilt: Wer Tekken so mag wie es ist, der wird auch an Teil 6 Gefallen finden.

Autor: Tim Gross (GamersGlobal)
Tim Gross 21. August 2009 - 20:00 — vor 14 Jahren aktualisiert
knurd 14 Komm-Experte - 2089 - 22. August 2009 - 2:22 #

Oh, ich freu mich drauf.

Kobi666 13 Koop-Gamer - 1534 - 22. August 2009 - 10:05 #

"Welcome to the Iron Fist Tournament"
Tekken 3 auf der PSX. Man hab ich das tot gespielt. Hoffentlich wird dieser Teil auch so geil!

Wurstdakopp (unregistriert) 22. August 2009 - 11:14 #

Hoffentlich wird der Schwierigkeitsgrad aus Tekken 5 etwas verbessert. Selbst auf leicht ist es fast unmöglich einmal den Story-Modus durchzuspielen. Das wirkte nicht gerade sehr motivierend, da man schon mit allen Special Moves nicht wirklich weiter kam. Frage mich, was man dann in den höheren Schwierigkeitsgraden anstellen muss, um mal auf einen grünen Ast zu kommen.

Henry 08 Versteher - 208 - 22. August 2009 - 11:39 #

Erwarte einfach ein tolles NextGen-Kampfspiel, dass sie wie mein geliebtes Tekken 3 spielt - mein einziger Tekken Teil bisher.

Sephix 13 Koop-Gamer - 1452 - 22. August 2009 - 12:40 #

Hoffentlich spielt es sich nicht so zäh, wie die ganzen Vorgänger. Das war immer das größte Problem an der Reihe, dass die Reaktionen der Kämpfer immer recht verzögert waren.

General_Kolenga 15 Kenner - 2869 - 22. August 2009 - 14:41 #

Tekken..jaja das waren noch Zeiten auf der PS1, ich erinnere mich noch an das charackteristische 'FIGHT' und daran, dass man im Spiel besser war, wenn man es gar nicht konnte, nämlich wenn man blind auf den tasten rumgedrückt hat ;D

Atomsk 16 Übertalent - 4878 - 23. August 2009 - 19:03 #

...dann hast du nie gegen jemanden gespielt, der wirklich gut darin war. Da siehst du mit Button-Mashing kein Land XD

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20402 - 24. August 2009 - 13:38 #

Vollste Zustimmung, wir haben damals ein drei Phasen Modell entwickelt. ;)

Phase 1: Button Mashing
Phase 2: Kennt ein paar Combos und Moves und versucht dauernd genau diese anzuwenden
Phase 3: Kann den Character gut spielen und ist in der Lage die passenden Combos und Moves in der richtigen Situation aus dem Handgelenk zu schütteln

Jemand aus Phase 1 gewinnt meist gegen Phase 2, weil der die ganze Zeit krampfhaft versucht die Moves, die er kann, einzusetzen auch wenn sie gerade nicht passen. Aber jemand in Phase 3 wird jederzeit gewinnen, auch gegen Button Masher. ;)

Atomsk 16 Übertalent - 4878 - 23. August 2009 - 19:02 #

Tekken und Toshinden waren damals der Grund, weshalb ich mir ne PS1 und keinen Sega Saturn geholt habe ^^ Den zweiten Teil fand ich auch noch sehr gut, danach habe ich die Serie etwas aus den Augen verloren. Teil 6 werde ich mir aber wieder kaufen, wenn die Kampagne wirklich gut werden sollte.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20402 - 24. August 2009 - 13:33 #

"haben wir es hier mit einem klassischen Beat´em´Up zu tun, das sich wie seine Vorgänger nicht wirklich an den Profi-Kämpfen eines Street Fighter orientiert."

Ähh, was bitte soll denn der Kommentar? Tekken war schon immer das technischste und tiefgängigste unter den Beat 'em Ups. Street Fighter ist verhältnismässig simpel, man muss sich nur mal die Command List für einzelne Kämpfer ansehen. Ganz zu schweigen von solchen Optionen wie Reversals, Counter und Chicken... in SF konnte man immer nur dumpf blocken. 10er Combos? Combos, die man verzögern kann? Combos, die man mittendrin variieren kann? Fehlanzeige bei Street Fighter.

Vielleicht sollte man diese Formulierung noch mal überarbeiten, wirkt nicht gerade wie fundierte Hindergrundinformation.

SirDalamar (unregistriert) 30. August 2009 - 16:07 #

Tekken 3 und 5 waren für mich die zwei Höhepunkte der Serie. Seit SSBB (ein riesen Upgrade für die SSB Serie, wenn ihr mich fragt) weiss ich aber, dass mir die Spielmechanik von Tekken zu veraltet ist und man mehr tun muss als die Grafik zu verbessern. Bei manchen Spielen macht das einen Teil des Charmes aus... aber bei Tekken ist es einfach immer und immer wieder das Gleiche. Nur schicker.
Sicher - mit Tekken 6 hätte ich viel Spaß. Aber ich kann auch einfach wieder einen meiner anderen Teile einlegen. Viel verpassen werde ich nicht.
Edit:
"Ähh, was bitte soll denn der Kommentar? Tekken war schon immer das technischste und tiefgängigste unter den Beat 'em Ups. Street Fighter ist verhältnismässig simpel, man muss sich nur mal die Command List für einzelne Kämpfer ansehen."
Ich kann mir schon vorstellen, wie dieser Eindruck bei dir entstehen konnte - aber SF und SSB sind deutlich taktischer als Tekken. Und das sind sie schon immer gewesen. Was bringen dir tausende von Kombos wenn du mit endlos-Reihen von Struggle-Kombos sowieso am erfolgreichsten bist? Bei SF und SSB kommt der große Schub für die Spieltiefe gerade von der simplen Bedienung. Timing und Taktik sind wichtiger als stures auswendig lernen (oder eben Button-Smashing). Du hast mehr Kontrolle über das geschehen, und Kämpfe gegen gute Gegner werden dadurch deutlich schwerer. Welcher Tekken-"Profi" wurde nicht schon von einem Anfänger besiegt, weil dieser genau zur richtigen Zeit seine X oder O Taste gedrückt hat (d.h. durch Zufall, nicht Timing ;))?
Was ich damit sagen will: Eine dicke Command und Combo Liste hat rein gar nichts mit der Spieltiefe, der Balance oder der Qualität eines Spieles zu tun.

Oberpanda 09 Triple-Talent - 305 - 16. September 2009 - 8:10 #

Die Entwickler laden zum sechsten Mal zum Prügelfestmahl und tekken schonmal den Tisch. Interessante Preview. Aber Tekken meets Diablo? Da bin ich etwas skeptisch. :) Aber auf die Neuerungen bin ich mal gespannt. Hauptsache die Stärken der Serie bleiben dadurch nicht auf der Strecke.

Tekkenlord (unregistriert) 2. November 2009 - 1:19 #

öhhhm.. habt ihr das spiel überhaupt mal gesehen...
oder worauf basieren eure (inkorrekten) angaben?

1. Rage kann man nich abstellen, obs einem gefällt oder nicht
2. "Tekken 6 macht einen guten Eindruck. Wir sehen aber das Problem, dass sich am eigentlichen Spielprinzip in all den Jahren eigentlich gar nichts verändert hat."
oh gott ihr habt ja mal gar keinen plan, oder noch nie tekken gespielt..

voll die möchtegern reporter hier

Tk_master (unregistriert) 2. November 2009 - 1:20 #

"Tekken 6 macht einen guten Eindruck. Wir sehen aber das Problem, dass sich am eigentlichen Spielprinzip in all den Jahren eigentlich gar nichts verändert hat."

habt ihr mal Street Fighter gespielt?
da hat sich im prinzip noch nie was wirklich geändert...