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Vor beinahe zehn Jahren haben die drei Brüder
Mario,
Alberto und
Luis Oliván aus Madrid die Fictiorama Studios gegründet und sich auf die Fahne geschrieben, Spiele zu entwickeln, die ihren Fokus auf die Erzählung legen. So lag es nah, mit einem Point-and-Click-Adventure zu starten. Nach einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne und einem Deal mit dem Publisher Daedalic aus Hamburg erschien ihr Debüt
Dead Synchronicity - Tomorrow Comes Today (zur News). Danach wagte man sich mit
Do Not Feed The Monkeys an eine "Primaten-Beobachtungs-Simulation", die in diesem Jahr mit
Do Not Feed The Monkeys 2099 (zum User-Test) sogar schon einen Nachfolger bekommen hat.
Mit ihrem neuesten Werk
The Fabulous Fear Machine wagen sich die Brüder in das Globalstrategie-Genre. Ob dies gutgehen kann und wie sich das mit dem selbst auferlegten Fokus auf die Erzählung vereinbaren lässt, erfahrt ihr in diesem Spiele-Check.
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Im Laufe der Kampagne versucht ihr auch, mittels eurer Agenten die USA zu unterwandern. Im lilafarbenen Bereich habt ihr bereits eine Menge Angst verbreitet. Nur wenn die Bevölkerung genug Angst hat, ist sie empfänglich für eure Botschaften. |
Meister der Maschine
Schon ein kurzer Blick auf die Screenshots von The Fabulous Fear Machine offenbart den für einen Globalstrategie-Titel ungewöhnlichen Grafikstil, der direkt aus einem
EC Comic à la
Tales From The Crypt entsprungen sein könnte. Dieser bildet den perfekten Rahmen für die drei Pulp-Horror-Stories, die euch im Laufe des Spiels präsentiert werden. Zusammengehalten werden die Geschichten von der titelgebenden Angstmaschine, die ihrem jeweiligen Meister große Macht verspricht. Aber diese Macht fordert auch ihren Preis.
Die drei Geschichten entsprechen drei Mini-Kampagnen mit jeweils vier Missionen und werden mit jedem Fortschritt in typischen Comic-Strips weiter erzählt. Wer schon einmal eine Pulp-Horror-Geschichte gelesen hat, kann sich vorstellen, dass diese Geschichten für die Hauptfiguren nicht unbedingt immer gut ausgehen müssen.
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Wenn eure Agenten neue Orte entdecken, werden dort kleine Geschichten erzählt und ihr müsst auch hin und wieder Entscheidungen treffen. Je nachdem, was ihr auswählt, könnt ihr dadurch auch Belohnungen erhalten. |
Sei vorsichtig, was du dir wünschst
Die Angstmaschine wird durch einen mechanischen Jahrmarkt-Wahrsager personifiziert und übernimmt sowohl die Rolle des Erzählers als auch eures Lehrers. Nach und nach bringt sie euch die Spielmechaniken bei, die euch schlussendlich zur Erfüllung eures größten Wunsches bringen sollen. Ob ihr euch dabei gut überlegt habt, was ihr euch wünscht, erfahrt ihr jeweils am Ende der Kampagnen.
Das Grundprinzip bleibt zwar in jedem Level gleich, allerdings werden immer mal wieder neue Spielmechaniken hinzugefügt, so dass euch alle Möglichkeiten erst in der dritten und letzten Kampagne zur Verfügung stehen. Eure primäre Aufgabe ist es, die Bevölkerung in Angst zu versetzen, damit diese empfänglich für eure Botschaften werden. Unterstützt werdet ihr dabei von euren "Agenten", die euch von der Angstmaschine bereitgestellt werden. Ihr schickt diese in die Städte aus, um diese auszuspionieren und pflanzt dann eine Legende ein, die als Quelle der Angst für diese Stadt dient und unterschiedliche "Angstbereiche" abdecken kann.
Es gibt über 70 Legenden zu entdecken, aufzuwerten und zu sammeln, das Spiel hält dafür ein eigenes Sammelalbum bereit. Auf den Legenden-Karten sind im Pulp-Horror-Stil gehaltene Comics abgebildet, die die besondere Stimmung des Spiels unterstreichen.
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"Der Fall des blutigen Geburtstags": Wer kennt das nicht? Beim Videospielen bekommt man Lust, seine Freunde mit der Axt zu zerhacken. Solche Einblendungen kommen, wenn ihr eine der Legenden bis zur höchsten Stufe ausgebaut habt. |
Du bist nicht allein
In den meisten Levels könnt ihr nicht ungestört eure Angst-Legenden verbreiten. Meistens tauchen ein oder mehrere Rivalen auf, die versuchen, euch einen Strich durch die Rechnung zu machen. Um dies zu verhindern, müsst ihr eure Agenten einsetzen und Schwachpunkte eurer Feinde aufdecken. Wenn ihr die richtigen Ressourcen besitzt, könnt ihr dann zum Gegenschlag ausholen und schlussendlich auch eure Rivalen besiegen.
Die unterschiedlichen Ressourcen spielen eine große Rolle, und ihr müsst euch gut überlegen, ob ihr eure Agenten in diesem Moment lieber eine von ihnen abbauen lasst, oder sie zum Beispiel losschickt, um besondere Ereignisse auf der Karte zu untersuchen. Zum einen müsst ihr immer euren durch "Angstraffinerien" erzeugten "Oleum"-Vorrat im Auge behalten, mit dem ihr beispielsweise neue Legenden einpflanzen könnt, zum anderen braucht ihr immer mal wieder eine der anderen acht Ressourcen (darunter Politik, Visionen, Wissenschaft), um Legenden aufzuwerten oder Aufgaben zu lösen. Glücklicherweise könnt ihr das Geschehen jederzeit pausieren oder schneller laufen lassen, so dass es nach einer kurzen Eingewöhnungszeit gar nicht mehr so schwer ist, die unterschiedlichen Anforderungen, die gleichzeitig an euch gestellt werden, zu priorisieren und bewältigen zu können.
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Die Geschichte wird in diesen an Pulp-Magazine angelehnten Comic-Strips erzählt. |
Fazit
The Fabulous Fear Machine hat mich besonders durch seinen Grafikstil angesprochen und daher war ich von der ersten Sekunden an fasziniert. Ich bin kein Globalstrategie-Experte, aber die Spielmechanismen haben mir Spaß gemacht und mich auch ein wenig gefordert. Ein schweres Spiel ist es aber sicherlich nicht, zumindest nicht auf der mittleren der drei Schwierigkeitsstufen, die ich zu Beginn gewählt hatte. Die drei Geschichten fand ich herrlich augenzwinkernd übertrieben, und auch die Legendenkarten mit ihren teils haarsträubenden Verschwörungsgeschichten haben mein Humorzentrum getroffen.
Ingesamt fühlte ich mich etwa 12 bis 15 Stunden gut unterhalten. Die Verbindung der drei Geschichten mit einem Strategiespiel hat für mich überraschend gut funktioniert. Ich bin schon gespannt, auf welche abgefahrenen Ideen die drei Brüder aus Madrid als nächstes kommen werden.
- Globalstrategie für PC
- Einzelspieler
- Für Anfänger bis Experten
- Preis: 17,49 Euro
- In einem Satz: Augenzwinkernder Pulp-Horror im Globalstrategie-Gewand
Verdammt, klingt das gut. Ich hab doch keine Zeit!
Klingt interessant, Titel wandert auf die Wunschliste.
Danke für den Check. :-)
Maoam-Grafik!
Bunt wie Kaubonbons!
Gefällt mir, kommt auf die Wishlist!
Dangö für den Check, das Spiel hätte ich sonst verpasst :)
Die Spiele-Checks von TheLastToKnow sind immer sehr interessant - Danke dafür!
Amüsanter und interessanter Ansatz. thx 4 check!
Wahnsinn, für einen Liebhaber von Horrorcomics wie mich ist das ein Fest. Das wird auf jeden Fall angespielt! Danke fürs Vorstellen! Seltsam...? Aber so steht es geschrieben. ;)
Beim Genre Globalstrategie war ich erst skeptisch, aber Szenario und Optik machen schon echt Lust auf das Spiel. Scheint ja spielmechanisch auch nicht zu komplex zu sein. Danke für den Check. :-)
Danke für den Test. Hab mir das Spiel sooft geholt. Ist zu Anfang aber sehr verwirrend. Da brauche ich ein wenig Einarbeitungszeit.
Danke für den Check. Das Spiel klingt interessant und scheint auch zu funktionieren. Gut finde ich auch, dass es für Laien auch machbar ist.
Danke für den Check.
Jetzt habe ich mit diesem Test https://fm4.orf.at/stories/3036889/ und deinem zwei genau verschiedene Aussagen zum Spiel bin also genauso schlau wie davor
Wem vertraust du mehr? ;)
Der Autor von FM4 scheint nur die erste Kampagne gespielt und danach ziemlich entrüstet geschrieben zu haben. Ich bin gespannt, wie sich die Spielmechanik im Laufe der Zeit entwickelt. Story und Atmo gefallen mir jetzt schon sehr.
Schönen Dank für den Check, das kommt jetzt auch mal auf meine Steam-Wunschliste. ;)
Kann ich Dir nur empfehlen, habe schon ein paar gute Stunden mit dem Spiel verbracht. Die Storys sind toll in Szene gesetzt.