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Der Tag fängt nicht gut an für Nathan: Seine Freundin Ray ist unter mysteriösen Umständen verschwunden, nur eine Nachricht auf dem Badezimmerspiegel hat sie hinterlassen. Zu allem Überfluss ist auch seine AVR-Brille beschädigt. Natürlich macht er sich gleich auf, um erstere zu finden, muss dafür letztere aber reparieren. Denn da euer Held, ganz der Retro-Technik-Nerd, eine der wenigen Personen ohne implantierten Wahrnehmungschip ist, braucht er zur Wahrnehmung der stets präsenten AR-Einblendungen (die Hololens lässt Grüßen) die AVR-Brille. Doch schon früh stellt er verwundert fest, dass hinter seiner Freundin mehr steckt als gedacht und so bekommt er es auf seiner Suche schon bald mit brutalen AVR-Graffiti-Gangs und noch geheimeren Organisationen zu tun.
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Die Graffitis sind nur virtuell - wird die AVR-Brille abgeschaltet, zeigen QR-Codes Nachrichten der teils verfeindeten Urheber. |
Futuristisches Setting, klassische Tugenden
Soweit der Auftakt von
VirtuaVerse, einem Point-and-Click-Adventure in klassischer 90er-Jahre-Manier. Im Vergleich zu den LucasArts-Titeln beschränkt sich eure Interaktion mit der Umwelt zwar auf das Betrachten und das Interagieren. Damit lassen sich aber alle gewohnten Aktionen gut durchführen. Auch das Kombinieren von Gegenständen im Inventar - keine Selbstverständlichkeit - ist möglich, wird aber selten eingesetzt. Wie es sich für ein klassisches Adventure gehört, gibt es natürlich Multiple-Choice-Dialoge sowie als Besonderheit die eingangs erwähnte AVR-Brille, die nach der Reparatur per Mausklick ein- und ausgeschaltet werden kann, wodurch sich die Umwelt etwas abändert. Nur eine Highlightfunktion für interaktive Gegenstände fehlt leider.
Die Puzzles sind weitgehend gelungen. So braucht ihr etwa eine illegales Medikament von einem Händler, der euch nicht vertraut und nicht verkaufen will. Allerdings schaut er auffällig oft auf seinen Monitor und in der Dating-App eines Terminals in der Nähe könnt ihr euch mit der ID-Karte eurer Freundin tatsächlich mit ihm verabreden. Dumm für ihn, dass er verheiratet und nun erpressbar ist. Dumm für euch, dass die Polizei eure Freundin aus unbekannten Gründen ebenfalls sucht und den Einsatz bemerkt hat.
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Auch dieses Terminal wird für mehrere Rätsel eingesetzt, was die Welt noch etwas glaubhafter macht. |
Vereinzelt werdet ihr zwar auch auf falsche Fährten gelockt, etwa wenn Nathan beim Versuch einen Sicherungskasten mit dem Schraubenzieher zu öffnen feststellt, dass die Größe nicht stimmt, der später gefundene Kasten mit diversen Größen dann aber auch nicht eingesetzt werden kann. Auf der anderen Seite fehlt die Freiheit eines
Monkey Island 2, das meist mehrere parallele Aufgaben bietet. Dadurch ist es immer mal möglich, an einer Stelle festzuhängen. Da die Rätsel eines Schauplatzes selten den Besuch vorheriger Schauplätze erfordern, ist die Komplexität der Rätsel aber insgesamt fair.
Atmosphärisch ist das Spiel sehr gelungen: Die dystopische Cyberpunk-Welt wird glaubwürdig präsentiert, AVR-Werbeeinblendungen erleuchten ganz im Stile von Blade Runner die verregneten Straßen, die bei ausgeblendeter Werbung aber noch trostloser sind. Passend dazu ist der gelungene elektronische Soundtrack von MASTER BOOT RECORD, bei dem mir lediglich die leisen Töne des großen Vorbilds fehlen. Die Pixeloptik ist durchaus schick, wobei die Charaktere nicht ganz mit den Hintergründen mithalten können, die euch nach den anfänglichen düsteren Hinterhofläden durch einen halblegalen Underground-Musikclub und schließlich aus derStadt herausführen.
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Dieses Konzert offenbart ohne AVR-Brille ein kleines Geheimnis, dass die Zuschauer aufgrund des implantierten Chip nicht wahrnehmen können. |
Fazit
Ich kann ein sehr positives Fazit zu VirtuaVerse ziehen. Das Spiel ist mit seinem Cyberpunk-Setting nicht nur atmosphärisch gelungen, sondern kann auch spielerisch überzeugen. Die Welt und die Story sind interessant genug, um mich neugierig zu machen. Gleichzeitig sind die Rätsel zwar nicht immer perfekt und etwas linear, aber auch nicht allzu abstrus und insgesamt auf einem fairen Niveau. Fans klassischer Adventures werden mit VirtuaVerse sehr gut bedient und können zugreifen.
- Klassisches Point & Click-Adventure für PC, MacOS und Linux
- Für Einzelspieler
- Für Fortgeschrittene
- 14,99 Euro bei GOG und Steam
- In einem Satz: Stimmungsvolles Cyberpunk-Adventure mit vielen klassischen Tugenden
Geil, Soundtrack von Master Boot Record! Alleine das sollte ein Kaufgrund sein.
Den kann ich aber auch so auf Bandcamp kaufen (und habe ich auch getan).
Allgemein ist Bandcamp super.
Ich kannte die ehrlich gesagt nicht. Der Soundtrack hat mir in dem Kontext aber tatsächlich gut gefallen.
Allerdings, ich hab das Spiel auch schon bei Bandcamp beworben bekommen, weil ich Zeug von Pertubator, GosT und Dan Terminus bei Blood Music gekauft habe. Sieht auch noch super aus, ich glaub das ist was für mich.
Danke für den Check, LRod. :) Aktuell ist VirtuaVerse neben Cloudpunk mit seinem Szenario ein weiterer, sehr interessanter Titel für mich. ;)
Gerne, bislang ist das mein Favorit bei den Checks der letzten Monate. Cloudpunk muss ich mir auch mal anschauen, zum direkten Vergleich kann ich darum leider nichts sagen.
So sieht das bei mir auch aus. Hatte beide schon auf meiner Steam-Wunschliste. ;)
Ja, bei mir standen die beiden auch schon eine Weile drauf. :)
Hmm, an sich bin ich Adventure-Fan, aber hier reizt mich der Soundtrack und die Grafik mal so gar nicht.
Klingt nicht übel. Danke für den Check.
Interessantes Setting. Aber mit Adventures tue ich mich schwer die letzten Jahre. Danke für den Check!
Sehr nett. Das und Cloudpunk werd ich mal versuchen bei Gelegenheit zu spielen.
Hach. Will haben. (Aber bitte für Switch)
Stand schon auf der Wunschliste, sonst wäre es spätestens jetzt darauf gelandet.
Sehr schön, nach Cloudpunk der nächste Cyberpunk-Check. :) Klingt auf jeden Fall nach einem Spiel für mich, denn ich mag Adventures und Cyberpunk. :D Die Pixeloptik gefällt mir und dass man mal hängenbleiben kann, weil die Rätsel linear sind, ist mir lieber, als wenn ich mich ohne Nachdenken durch das Spiel klicken könnte. :)
Super gecheckt, aber das ist mir weiterhin zu pixelig...
Wunschliste, check! :)
Danke fürs bestätigen!
Cyberpunk sind die neuen Zombis sind die neuen Piraten...
Cyperpunk ist aber auch interessanter als Zombies oder Piraten. :P
Aber hallo.... viel interessanter;-)
Ui, toll, danke für den Check. Ich hatte das Spiel gar nicht auf dem Schirm (und Cloudpunk gibt es für Konsole noch nicht). D.h. ich überlege mir ernsthaft, bei GOG VirtuaVerse zu holen. Dann kann ich mal wieder im Wohnzimmer am Laptop zocken, wenn meine Liebste "Let's Dance" oder DSDS ansieht (und sie sich dann nicht beklagen kann, dass ich immer in meiner Zockerbude hocke, wenn ich auf Konsole spiele)...
Sehr gerne!
Die Hardware-Anforderungen sind jedenfalls überschaubar, das sollten notfalls selbst etwas ältere Business-Laptops schaffen ;-)
Habe es soeben installiert und ausprobiert: funktioniert tadellos! :-)
Mein Laptop ist sogar relativ neu, jedoch bin ich bei aktuellen Titeln immer etwas skeptisch, ob sie darauf laufen!
Hm, bin zwiegespalten. Darum bleibts erst einmal im virtuellen Händler-Regal. Mal schauen, wenn nach Cloudpunk noch Cyberpunkbedarf besteht versuche ich es vielleicht mal.
Gnarf! Mich hat's mehr genervt, als das es spaßig war.
Was genau hat dich denn daran genervt?