The Coalition: „Die Spieleindustrie hat den Begriff 'Beta' verdreht“

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Denis Michel 287333 EXP - Freier Redakteur,R10,S1,A8,J10
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21. April 2016 - 15:22 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert
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Rod Fergusson, der Studioleiter von The Coalition (Gears of War 4), hat in einem Interview in der aktuellen Printausgabe des MCV-Magazins über die heutigen Betatests gesprochen und merkte an, dass die Videospiel-Industrie den Begriff „Beta“ derart verfälscht hat, dass die Spieler inzwischen etwas ganz anderes darunter verstehen:

Die Industrie hat das Wort Beta genommen und es mittlerweile so verbogen, dass es gleichbedeutend mit „Pre-Release Demo“ ist. Und die Community denkt dann, dass so ein Spiel hochglanzpoliert ist.

Fergusson erklärte, dass die Spieler durch solche Erwartungen eher enttäuscht sind und dann vom Kauf absehen, anstatt zu helfen und die Entwicklung des Spiels zu unterstützen. Er habe daher intern schon scherzhaft vorgeschlagen die GoW-4-Beta als Alpha zu betiteln, nur um den Leuten klarzumachen, wo das Team in der Entwicklung steht. „Wir wollen Feedback bekommen und eigentlich nur Systeme testen“, so der Studioleiter. Wie wichtig die Hilfe der Spieler ist, zeigte auch der Launch von Gears of War 2, den Fergusson als negatives Beispiel heranzog:

Wir hatten einen schlechten Start mit Gears 2, weil wir das erste mal partybasiertes Matchmaking machten. Das hatten wir intern mit 1.000 Microsoft-Mitarbeitern getestet, doch plötzlich waren es eine Million Spieler und alles ging den Bach runter.

Die Beta zu Gears of War 4 läuft seit dem 18. April und wird noch bis zum 25. April andauern. Das fertige Spiel soll am 11. Oktober dieses Jahres exklusiv für die Xbox One erscheinen.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36292 - 21. April 2016 - 15:31 #

Das Gefühl, dass Betas die Demos abgelöst haben, teile ich auch. Finde ich persönlich schade, weil es ja wie aktuell bei Mirror's Edge Catalyst auch Closed Betas gibt. Da wäre mir einem Demo hundert mal lieber.

Triton 19 Megatalent - P - 17166 - 21. April 2016 - 16:00 #

Sicher wären Demos schöner, nur würden dann die Entwickler weniger Geld verdienen. Zu oft sind Spiele zum Release kaum Spielbar aber die Entwickler haben fürs Spiel schon Geld bekommen. Bei einer Demo kommt kein Geld rein und später auch nicht wenn die Demo nichts taugt.

Wobei man da nicht unbedingt den Entwicklern die Schuld geben sollte. Wenn man danach geht wie viele sich über schlechte / verbugte Spiele aufregen, ist es verwunderlich das dennoch Spieler noch weiter dort Spiele kaufen. Ändern tut sich erst etwas wenn die Spieler die sich z.B. über Publisher XY beschweren einfach keine Spiele dort mehr kaufen. Es liegt also am Kunden.

Ich habe mir dieses Jahr The Division zugelegt, als mein zweites Ubisoft Spiel seit Uplay. Denn von Ubisoft halte ich seit Jahren nichts mehr. Das Spiel selbst ist klasse aber dennoch wird es wieder Jahre dauern bis ein neues folgen wird. Diese Dummheit ein Onlinespiel so zu programmieren das Cheater Tor und Tür geöffnet sind muss bestraft werden.

Also bekommen die kein Geld mehr von mir, nur so kann man Unternehmen zu Änderungen zwingen.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36292 - 21. April 2016 - 16:08 #

Aber eine Open Beta bringt ja auch kein Geld ein. Sicher kann eine Demo auch kontraproduktiv sein, siehe die Titel von Visceral Games. Aber sie kann auch neue Käufer anlocken, die nicht die Katze im Sack kaufen wollen.

Zu The Division hab ich gestern einen interessanten Artikel gelesen:
http://kotaku.com/the-division-is-having-a-bad-time-1771622433

Da hat man wohl die Komplexität eines MMOs unterschätzt.

Mein letztes Spiel von Ubisoft war Assassin's Creed Rogue für die Xbox 360 und über das kann ich nichts schlechtes sagen. Sie gefielen mir aber schon mal besser, derzeit liegt der Fokus einfach zu sehr auf Tom Clancy und Online-Multiplayer. Hätte lieber ein neues Prince of Persia oder Beyond Good&Evil.

Triton 19 Megatalent - P - 17166 - 21. April 2016 - 18:21 #

"Aber eine Open Beta bringt ja auch kein Geld ein. Sicher kann eine Demo auch kontraproduktiv sein, siehe die Titel von Visceral Games. Aber sie kann auch neue Käufer anlocken, die nicht die Katze im Sack kaufen wollen."

Sicher bring eine Open Beta kein Geld ein, nur sollte jedem klar sein das eine Beta eine Testphase fürs finden von Fehlern ist. Und somit sollte auch jedem klar sein das in einer Beta Fehler normal sind. Eine Demo sollte aber voll funktionsfähig sein.

"Zu The Division hab ich gestern einen interessanten Artikel gelesen:
http://kotaku.com/the-division-is-having-a-bad-time-1771622433

Da hat man wohl die Komplexität eines MMOs unterschätzt."

Danke für den Link zum Artikel. Ist aber schon Peinlich wenn Ubisoft die Komplexität eines Onlinespiels unterschätzt hat. Wenn jedem Kunden eigentlich klar ist was für Fehler man nie machen sollte.

FliegenTod 13 Koop-Gamer - 1276 - 21. April 2016 - 21:17 #

Mittlerweile gibts ja noch kurz vor release open betas, zu dem Zeitpunkt sollte das Spiel doch eigentlich schon in einem Zustand sein, dass von Beta eigentlich gar nicht mehr wirklich die Rede sein kann. Vor allem kann man fast immer damit rechnen, dass ein Spiel das in der eben beschriebenen last minute Beta buggy ist das zu Release bleiben wird. Gab es diese Cheatereien nicht auch schon in der Division Beta?

shadowhawk 14 Komm-Experte - 1896 - 21. April 2016 - 15:49 #

Ja das erste mal das ich den Irrtum erlitt das ich einen Beta Key hatte und merken durfte das es A) nur Zeit begrenzt closed und B) eher eine Demo ist war zu Bf3

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 21. April 2016 - 16:04 #

Neu ist doch, dass man für das Betatesten bezahlen muss, anstatt "bezahlt" zu werden.

Mache ich seit Anarchy Online nicht mehr sowas hehe

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21175 - 22. April 2016 - 10:01 #

Ich war nach der AO Beta noch mehrmals rückfällig ;-)
(EQ2, Vanguard, WoW ect. Damaliger MMORPG Junkie halt)
Werde nie den Abschluss Stresstest zur großen Endschlacht vergessen. Ich gehörte zu dem Großteil der Beta-Spieler die nicht mehr aus einem Shop/Zone rauskamen und so gar nicht an der Schlacht teilnehmen konnten. Geil war dann die Aussage das der Test super verlaufen ist und das Spiel Gold ging.
Naja, den Rest kennen wir. Tolles Spiel aber total verseucht...

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14084 - 21. April 2016 - 16:10 #

Am liebsten sind mir die Betas die mit einem voll funktionsfähigen Microtransaction Shop daherkommen. Da kann man sich dann schon schön via Echtgeld ausstaffieren - aber wehe etwas funtkioniert nicht, dann zeigt man dezent auf den Beta-Tag und sagt: "Aber ist doch noch alles Beta! Die Grafik ändert sich auch noch um 2000%!!1! Und die 4trillionen Bugs fixen wir!!elf!1! Das UI wird auch noch an PC angepasst, verprochen!!11 Oh das Release-Date ist morgen? Oops."

Vidar 19 Megatalent - 15012 - 21. April 2016 - 16:56 #

Auch Mikrotransaktionen müssen getestet werden, nicht das sie zu günstig sind.

Triton 19 Megatalent - P - 17166 - 21. April 2016 - 18:23 #

Wenn die Entwickler so gut an ihren Spielen arbeiten würden wie an deren Shops, dann hätten wir nur noch gute Spiele.

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 21. April 2016 - 17:21 #

"Fergusson erklärte, dass die Spieler durch solche Erwartungen eher enttäuscht sind und dann vom Kauf absehen, anstatt zu helfen und die Entwicklung des Spiels zu unterstützen."

Ja hallo, dann releast gefaelligst keinen Schund, engagiert bezahlte Profitester und serviert Kunden das hochglanzpolierte Produkt, das sie fuer ihr Geld verdienen - so wie frueher! Man kann ja wohl nicht dickdreist mit dem Softeis Karussel fahren: Die Spieler als unbezahlte Betatester missbrauchen, aber gleichzeitig von ihnen erwarten, dass sie nicht meckern, wenn sie den Eindruck haben, das Produkt sei noch nicht ganz ausgereift (bzw. werde niemals Reife erlangen).

Gnubbel (unregistriert) 21. April 2016 - 17:42 #

Wie sollen die denn zehn Tausende Profitester für den MP finanzieren plus erforderliche Hardware? Das können die Fans doch machen und gleichzeitig feedback geben! Ist doch vollkommen legitim. Fergusson hat schon recht mit seiner Aussage ;)

Golmo (unregistriert) 21. April 2016 - 17:52 #

Das sagt er ja nur weil sich viele über die Matsch Texturen aufregen, ich glaube aber nicht das sich daran noch großartig was ändern wird.

firstdeathmaker 18 Doppel-Voter - 9333 - 21. April 2016 - 18:37 #

Sagte er, verwäserte aber selbst die Begriffe...

Früher verstand man unter einer Beta, ein Inhaltlich abgeschlossenes Spiel, dass nur noch für den Release gründlich auf Bugs überprüft wurde um es dann anschließend auf Datenträger pressen zu können.

So lange noch Funktionen gefehlt haben, was es eine Alpha. Diese diente dazu, Dinge auszuprobieren. Daher hätte er sein Gears of War besser mal "Alpha" nennen sollen.

Aber: Man sollte nicht im Gestern verharren. Die Spieleentwicklung hat sich gewandelt. Und sie ist verdammt vielfältig geworden. Es gibt Alpha-Versionen, die schon vollständig zusammen geschraubte Spiele sind. Es gibt Betas, die diesen Namen nicht im entferntesten verdienen. Es gibt Early Access. Es gibt Spiele, die kontinuierlich über viele Jahre weiterentwickelt werden (World of Tanks, Minecraft, World of Warcraft). Es gibt Spiele, die ewig mit Beta betitelt werden. Und es gibt Spiele, bei denen eine offene Beta stattfindet, die aber nur eine Marketingaktion darstellt, weil der Hersteller weder Feedbackmöglichkeiten einräumt noch Zeitbudget zur Behebung der gefundenen Mängel vorgesehen hat.

Triton 19 Megatalent - P - 17166 - 21. April 2016 - 18:34 #

Verfälschungen sind doch normal heutzutage. Selbst Spiele wie WoT werden als MMO betitelt, bei dem nur paar Leute gegeneinander spielen. Was sind schon 16 vs 16, da hat jeder einfache Online Ego-Shooter mehr Spieler. Nur weil es eine Lobby gibt in dessen Pool Tausende sind die aufeinander treffen könnten, ist WoT doch kein MMO.

Selbst ein Indie-Entwickler wie Offworld Industries LTD schafft es mit "Squad" 50 vs 50 anzubieten. Auch wenn es nur pro Server ist, hat das schon eher mit dem ersten "M" in MMO zu tun als das was WoT bietet. Was aber genau so Peinlich ist, das die Presse wirklich solche Spiele auch als MMO betitelt.

Vieles wird so verändert das es mehr Käufer anzieht, selbst wenn es das nur in einer Lite Version anbietet. Aber solange es genug Kunden gibt die es glauben und dafür Geld zahlen, werden die Firmen so weiter machen.

MaverickM (unregistriert) 21. April 2016 - 20:00 #

Naja... selbst Schuld. Wer 4 Wochen vor Release "Betas" veröffentlicht, muss sich das auch gefallen lassen. Mehr als ein Stresstest für Server kann da auch nicht mehr kommen. Kann mir doch keiner weiß machen, dass die da noch am Gameplay oder den Features arbeiten. Meist ist ja nicht mal mehr Zeit für Bugfixing. Trotz inzwischen standardmäßigem Release-Day-Patch.

Andererseits sind auch die Spieler nicht ganz unschuldig, wenn die mit entsprechenden Erwartungshaltungen eines final polierten Spiels an (tatsächliche) frühe Beta-Versionen rangehen. Das kann ja nur schief gehen.

Weryx 19 Megatalent - 15450 - 22. April 2016 - 19:59 #

Seh ich ebenso

RAD ELITE (unregistriert) 21. April 2016 - 21:58 #

Tja, hausgemacht. Das letztliche Ergebnis vom Vorverkauf unfertiger Spiele. Wenn ein Kunde für etwas zahlt, erwartet er eben auch einen ordentlichen Gegenwert... Und da kann noch 10x Beta draufstehen, wenn man es zum Vollpreis verkauft. Fair wäre ein deutlich verminderter Kaufpreis. Bei 15€ für Doom wird jeder hellhörig. Der Preis muss eben auch das AKTUELLE Produkt spiegeln.

Triton 19 Megatalent - P - 17166 - 22. April 2016 - 19:47 #

Keiner muss ein Spiel in der Beta kaufen, da reicht es auch wenn es nur einmal drauf steht. Und ein verminderter Kaufpreis ist ja wohl Lachhaft, dann kauf keiner mehr eine Release-Version.

Wer eine Beta spielt oder sogar Early-Access nutzt, tut es um ein Spiel zu testen und zu verbessern. Oder sogar rein darum um die Entwicklung eines Spiel finanziell zu unterstützen.

rammmses 22 Motivator - P - 32684 - 22. April 2016 - 8:09 #

Beta ist halt der stand 1 Jahr vor Release bis 2 Monate nach Release ;) aber wenn es sie tröstet: Die Leute hätten auch über die schwache Technik gelästert, wenn sie es alpha genannt hätten :D

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