Nachdem wir vor zwei Tagen mit den User-Überraschungen des Spielejahres 2019 begonnen haben, folgt heute die zweite von fünf Plus-Galerien, die wir im Rahmen eines Community-Projekts veröffentlichen. Auf den nachfolgenden Seiten stellen euch die teilnehmenden User demnach ihre Enttäuschungen vor, die sie im Verlauf des vergangenen Jahres erfahren haben und die den Bereich der Spiele im weitesten Sinne betreffen. Die ausstehenden Highlights folgen am Montag, die Galerie mit den Ausblicken auf das Jahr 2020 folgt zwei Tage darauf, während ihr die Usermeinungen zum Spiel des Jahrzehnts am Freitag lesen könnt.
Auch an dieser Stelle erneut der Hinweis, dass wir uns bewusst nicht nur auf jene Spiele beschränkt haben, die 2019 veröffentlicht wurden, sondern das Projekt um Titel erweitert haben, die in diesem Zeitraum tatsächlich gespielt wurden, wodurch auch ältere Produkte genannt werden konnten.
Die 11 teilnehmenden GG-User, die sich die Zeit genommen haben, einen Beitrag für die Enttäuschungs-Rubrik zu erstellen, sind Q-Bert, tailssnake, Labrador Nelson, rammmses, crux, Rohrkrepierer, LRod, Sokar, Olphas, advfreak und Ganon.
Age of Wonders - Planetfall ist ganz sicher nicht das schlimmste Spiel, das ich 2019 gespielt habe. Da gab es ganz andere Kanditaten wie das dröge Spy Tactics, die Hundekillersimulation Overland oder dieser schlechte Witz namens 10-4 Indirect Contact, die ich allesamt in den DU-Galerien verrissen habe. Nein, AoW - Planetfall ist kein schlechtes Game. Aber ich hatte so viel mehr erwartet! 4x mehr, um genau zu sein.
Von einem 4X-Spiel in der Liga von Civilization, Endless Legend oder Heroes of Might & Magic erwarte ich 100+ Stunden fesselnden Spielspaß, epische Schlachten, endlose Forschungsbäume, abwechslungsreiche Gegner und eine halbwegs spielstarke KI. Bei AoW - Planetfall ist bereits nach 20–25 Stunden die Luft raus. Ich habe alles erforscht und alles gesehen. Das tiefe Loch, in das meine Motivation danach gefallen ist, ist meine Enttäuschung des Jahres.
Auf den Plätzen
============= Fantasy General 2 hat ein ähnliches Problem. Zwar hat man nach 20 Stunden noch lange nicht alles gesehen, aber das Spiel artet durch kleinteilige Missionen mit dutzenden von Einheiten in echte Arbeit aus. Langweilig. Die Story ist in Inhalt und Präsentation schlicht lachhaft und motiviert kein Stück zum Weiterspielen. Zudem hat FG2 einige nervige, spielmechanische Schwächen, die meine anfängliche Begeisterung auf einen Parabelflug mit hartem Aufprall geschickt haben. Jörgs 9.0-Wertung ist im Nachhinein nicht nachvollziehbar.
Stardrop ist ein 1st-Person-Adventure, eine Walking-Sim mit ein paar Rätseln. Die Steam-Reviews sind mit 90 Prozent sehr positiv, aber diese Leute haben doch ein Schwarzes Loch in ihrem Hirnzentrum! Ich renne nur von Abschnitt zu Abschnitt und „ganz zufällig“ liegt der total geheime Türcode immer nur ein paar Meter entfernt. Immersion auf dem Nullpunkt.
Anno 1800 fühlt sich zu Beginn wie ein alter Bekannter an, aber nach und nach offenbart sich doch etwas anderes. Je länger man spielt, desto verworrener und unübersichtlicher wird alles. Nichts wird recht erklärt; vieles wird eher nach der Methode „Eckstein Eckstein, alles muss versteckt sein“ gehandhabt.
So rätselt man, wie viel man nun für seine plötzlich schrumpfende Bevölkerung braucht und wo es hakt. Doch das scheitert schon bei den Produktionsschritten, die man vor Äonen wild über die Insel verstreute und nun nicht mehr wiederfindet, aber die Zeit drängt, denn die Zeit zum Waschen kommt und die Seife ist aus. Der Aufstand bricht aus. Es ist zu spät!
Das Spiel und ich werden keine Freunde mehr. Es macht auf mich den Eindruck als würde es ein an und für sich simples System durch das Vorhalten von Informationen oder Quality-of-Life-Features verschleiern. Da mir die Lust fehlt, mit externen Tools zu hantieren, verzichte ich halt auf diese Qual.
Selbst die Kampagne ist nichts. Musste warten auf die Lieferung von Ubisoft. Mal wieder so eine Banane, die erst reift, wenn sie beim Kunden ist. So ging der Flow schon dahin, bevor er überhaupt begann, doch auch dann war es ein Lowlight. Nicht mal als ein halbgares Tutorial taugte es, nicht mal die Oberschicht bekam ich zu Gesicht. So zog ich von dannen und ging meiner Wege, um zu entdecken neue Ufer. Wo auch immer diese liegen mögen, aber sich nicht in Port Ubi.
Natürlich hatte das Jahr 2019 auch Gurken zu bieten und diverse Spiele waren so grottig, dass allein ihre Erwähnung sie bereits mehr adeln würde als sie es verdient hätten. Als Negativbeispiele, die ambitioniert gestartet, dann aber jede Messlatte gerissen haben, möchte ich Anthem und Crackdown 3 erwähnen. Dank guter Tests, zahlreicher Meinungen in Foren und Kaufwarnungen durch Mituser konnte ich mich von diesen Machwerken erfolgreich fernhalten.
Zwei weitere Titel möchte ich aber trotzdem noch nennen. Die Folgenden sind, um uns richtig zu verstehen, keinesfalls schlechte Spiele, sie haben mich lediglich mal mehr mal weniger enttäuscht, und darum geht es denke ich in dieser Kategorie. Spiele, die meine Erwartungen nicht erfüllen konnten oder bei denen der Funke einfach nicht überspringen wollte, obwohl ich voller Vorfreude losgelegt habe.
Rebel Galaxy - Outlaw ist so ein Titel. An sich schnucklig, anfangs auch motivierend, mit nettem Retroansatz und an sich gefälligem Gameplay. Ich hätte aber nicht gedacht, dass ich mit womöglich verklärten Erinnerungen aus alten Gaming-Tagen und Freelancer, Privateer und Elite im Hinterkopf schon bald die Motivation verlieren würde. Wider Erwarten fehlte mir dann doch eine gewisse Tiefe und Komplexität, genauso wie eine gute Geschichte. Von der erhofften Weltraum-Oper blieb nur ein mittelmäßiges Space-Musical übrig.
Bei Rage 2 verhielt es sich anders. Das Problem des Titels von id und Avalanche war meiner Meinung nach die „Unverpaarbarkeit“ gewisser Teile des Spiels. Während die Passagen in den Siedlungen und Lagern, Tunneln und Komplexen mit ihrem durchdachten Leveldesign und cleveren Gegnern ein sehr stimmiges Shootererlebnis boten, verlor mich die Oberwelt, die die einzelnen Lokalitäten sinnvoll verbinden sollte, mit ihrer Blässe und Belanglosigkeit.
Oh je, ich werde langsam alt. Denn meist kann ich doch den glatt produzierten AAA-Titeln immer etwas abgewinnen, auch wenn sie nicht allzu innovativ sind, aber dieses Jahr gab es gleich mehrere Flops in diesem Bereich, die ich allesamt nach wenigen Stunden abgebrochen habe mit dem Fazit: Zeitverschwendung.
Den Anfang macht Anthem. Das hat ein ganz nettes Kerngameplay, tolle Grafik und eine theoretisch interessante Spielwelt, aber hat mich nicht abgeholt. Die Charaktere sind durchweg uninteressant und stehen doof in einem Hub rum und schicken einen in die sehr kleine Open World, um dort Kanonenfutter-Gegner umzuballern. Zur Belohnung darf man ein paar Zahlenwerte hochschrauben, was mir egaler nicht sein könnte. Emotional bewegt mich da gar nichts und Anspruch hat es auch nicht. Was soll das? Von Bioware merkt man auch nichts, die haben wohl nur noch den Namen.
Ganz ähnlich lief es bei Ghost Recon - Breakpoint. Das ist ein Musterstück in Sachen unfokussiertes Gamedesign. Anscheinend wollte da jemand ein Singleplayer-Survival-Spiel mit Story draus machen, was eine gute Idee ist. Gleichzeitig wollte aber ein anderes Entwicklerteam einen Lootshooter machen. Und noch ein drittes ein Koop-MMO-Spiel. Am Ende haben sie alles zusammengekleistert und erst dem Spieler fiel auf, dass das nicht funktioniert. Schade um das ganz gute Core-Gameplay und die schöne Spielwelt.
Zu guter Letzt gab es noch Star Wars Jedi - Fallen Order. Das hat versucht, Uncharted-artigen Story-Ansatz mit Dark Souls-artigem Gegnerrespawn und Super-Mario-Geschicklichkeitspassagen zu kombinieren. Dabei kommt dann eine völlig lächerliche Spielwelt heraus, die keinen Deut Glaubwürdigkeit besitzt. Schade drum, das war gar nichts.
Ubisoft hat in der jüngeren Vergangenheit einige Angebote gemacht, die man nicht ablehnen kann – mehrere verschenkte Titel und einen Gratismonat mit Uplay+. Beides wollte ich zumindest ausprobieren.
Auf eine miserable Steuerung reagiere ich allergisch, egal ob das Spiel Dwarf Fortress oder Assassin's Creed heißt, und so war ich mit Unity schnell fertig. Watch Dogs war der andere geschenkte Titel, und hier versackte einfach das Interesse ob der Durchschnittlichkeit. Fahrphysik, Soundtrack, Minispiele – alles Punkte, bei denen man so viel mehr hätte machen können.
Im Gratismonat wollte ich einiges ausprobieren, aber auch hier war ich nicht lange gefesselt. Anno 2205 hätte Potential gehabt, war aber spielerisch nach einiger Zeit durchschaubar dürftig. Far Cry 5 hat mich gelangweilt – zunächst mit den langwierigen Einstiegs-Filmsequenzen. Danach gab es dumme KI und kein Spielelement, das auf Anhieb neu oder interessant wirkte. Ich habe schlicht vergessen, weiterzuspielen.
Bleibt noch The Crew. Rennspiele haben die Eigenschaft, dass die Bewegung von A nach B kein langweiliger Leerlauf ist, sondern Spaß bringt. Daher macht eine offene Welt ausnahmsweise Sinn, und die USA sind brillant abgebildet. Trotz der beknackten Story fand ich gerade den ersten Teil klasse. Aber auch hier will Ubisoft mein Geld offenbar nicht haben, denn einen Always-On-Titel, bei dem ich irgendwann durch Serverabschaltung enteignet werde, werde ich mir nicht holen.
Star Trek - Bridge Crew habe ich mir sogar gekauft, auf Flehen meines VR-begeisterten Kumpels. Die Steuerung ist nicht ideal, und nach einem Abend habe ich Zweifel, wieviel Abwechslung in diesem Spiel steckt. Da wir es nie geschafft haben, wie geplant unsere Dreiergruppe zusammenzukriegen, habe ich noch kein endgültiges Urteil – nur Skepsis.
Als Gris zum ersten Mal der Welt präsentiert wurde, war ich sofort verliebt. Ein ruhiges Plattformspiel in handgemalter Kulisse, begleitet von betörender Musik und mit einer tiefer liegenden Auseinandersetzung mit psychologischen Inhalten. Das ist ein Spiel für mich.
Ich bließ den Staub von meinem uralten Laptop und hoffte, dieses Kunstwerk darauf zum Laufen zu bringen. Vergebens. Zu alt. Zu gebrechlich (also der Laptop). Gris war das Programm, das mich lange mit mir hadern ließ, mir doch eine Switch zuzulegen. Doch zu wenig Zeit, zu wenig Platz. Zu wenig Verständnis durch die Ehefrau.
Ich musste akzeptieren, dass Gris eines der nach Presse- und Nutzerstimmen anerkanntes Meisterwerk bleiben würde, das ich nicht würde genießen können. Dann die Erlösung! Eine Veröffentlichung auf der PS4. Meiner Stammkonsole der letzten Jahre. Also rein ins PSN. Gris kaufen. Runterladen. Ran ans Gamepad. Genießen ...
Doch oh weh. Nach anfänglicher Euphorie wich der Eindruck des künstlerischen Werts, einem eher fragenden. Was genau mache ich hier? Wozu sammle ich Lichter? Warum muss ich ständig hin und her laufen? Was ist mein Ziel? Wieso bricht sich die zeichnerische Güte an den Stäbchenextremitäten der Spielfigur? Wieso motiviert mich Gris nicht?
Viele Fragen. Keine Antworten. Nach hohen Erwartungen, die das Spiel in mir aufstaute, war der Fall umso härter. Dafür kann Gris nichts. Es ist ein außerordentlich schönes Spiel, mit sehr hohem künstlerischen Wert. Aber inhaltlich und spielerisch leidet es an meinen Ansprüchen. Es hält den Vergleichen atmosphärisch ähnlicher Werken wie Journey, Rime oder Celeste zu keinem Zeitpunkt stand. Zu sehr gefällt es sich in seiner Verpackung. Der Inhalt ist mir jedoch zu wenig.
Im vergangenen Jahr bewegen sich zwar alle Titel auf einem weitaus höheren Niveau als Shroud of the Avatarim letzten Jahr – enttäuschend waren sie aber dennoch. Zu nennen wären einerseits die beiden Apokalypse-Egoshooter Rage 2 und Far Cry - New Dawn – bei beiden sahen die knallbunten Screenshots viel interessanter aus als die Stories am Ende waren. Während sich Rage 2 jedenfalls fluffig, wenn auch repetitiv, spielte, kam bei New Dawn sogar noch ein nerviger Zwangs-Grind hinzu, um mit Crafting-Materialien die Waffen und Stats zu verbessern. Kürzt man diesen ab, indem man sich mit mittelmäßigen Waffen und Werten durch die finale Mission kämpft, landet man schließlich bei einem Bossfight, der nicht zu gewinnen ist, aber auch nicht abgebrochen werden kann. Das an sich schon nicht so starke Spiel endete damit auch noch sehr unbefriedigend und hat sich damit den Titel dieses Jahr redlich verdient.
Leider muss ich an dieser Stelle aber auch meine letztjährige Kritik am Spielelineup der Switch wiederholen, das für mich wieder sehr enttäuschend ausfiel. Ohne die Ports von Titel, die ich auf dem PC schon gespielt oder für ein Bruchtteil des Preises bekommen könnte, bleibt wenig Spannendes übrig. Fire Emblem wäre noch das Interessanteste, reizt mich aber mit all den Dialogen zwischen den Missionen nicht wirklich.
Gekauft habe ich dagegen den anderen großen Exklusiv-Titel, nämlich Luigi's Mansion 3, bei dem ich aber feststellen musste, dass Dennis in seinem Test die verhunzte Steuerung zu Recht kritisiert hat – und dabei noch gnädig war. Diese hat mich schließlich derart genervt, dass der Titel – wieder eine Parallele zum Vorjahr – wohl beim Gebrauchtspielehändler landen wird. Mal schauen, was Nintendo in diesem Jahr bieten kann.
Wie definiert man eine Enttäuschung? Mein primäres Kriterium ist die Differenz zwischen der Erwartungshaltung und dem, was man dann bekommt, egal ob materiell oder als Erfahrung. Allerdings ist es kein absolutes Maß, vor allem, wenn man von etwas hochgradig Subjektivem wie Videospielen spricht – Enttäuschungen nach Schwere zu vergleich ist für mich fast unmöglich. Mit der Erwartung steigt auch die Fallhöhe; lässt man diese erst gar nicht so hoch ansteigen, fällt auch eine Enttäuschung geringer aus. So ging es mir dieses Jahr mit Videospielen, was ich gespielt habe entsprach meistens meinen Erwartungen. Wenn sie unterboten wurden, dann nicht so weit, dass ich von einer Enttäuschung sprechen würde.
Anno 1800 macht vieles richtig und hat mir auch viel Spaß gemacht, aber da das Spiel ab der vierten Bevölkerungsstufe deutlich komplexer, schwieriger und vor allem hektischer wird, hat es bei mir einen leicht negativen Nachgeschmack hinterlassen. Super Mario Maker 2 bot im Grund mehr vom selben, und auch das Bauen auf der Switch funktioniert gut, aber nicht so gut wie auf der WiiU. Warum ich aber nur noch einen Checkpoint pro Ebene einbauen kann, erschließt sich mir wirklich nicht. Die neuen Zielbedingungen sind eine gute, aber auch nicht allzu überraschende Neuerung, dazu können sie durch das komplette Fehlen von Checkpoints nicht ihr ganzes Potential ausspielen.
Vielleicht bleibe ich von allzu große Flops mittlerweile verschont, weil ich mich sehr genau über Spiele informiere und ziemlich genau weiß, was mir gefällt und vor allem, was nicht. Ein Soulslike werde ich niemals anfassen, auch wenn mich einzelne Aspekte interessieren würden. Da mich die Kernmechaniken nur frustrieren, werde ich damit wahrscheinlich niemals Spaß haben.
Diese Kategorie ist mir wohl am schwersten gefallen und in beiden Fällen will ich gar nicht behaupten, dass es schlechte Spiele wären. Ganz im Gegenteil. Sie sind sehr gut. Der Haken ist hier eher meine Erwartungshaltung, die nicht erfüllt wurde. Aber von vorn.
Wer sich die Galerie mit dem „Ausblick 2019“ anschaut, wird sehen, dass ich mich sehr auf Devil May Cry 5 gefreut hatte. Das hatte ich noch vor einigen anderen Top-Anwärtern auf das größte „Vorfreu-Spiel“ des Jahres gewählt. Und als es dann früh im Jahr rauskam, war auch erst alles gut! Es spielte sich richtig schön fluffig und ich fand alle drei Charaktere interessant – wobei Dante einfach immer noch die Nase vorn hat. Wenn der sein Motorrad bekommt ... Himmel! Aber während des Spielens ist mir leider ziemlich schnell aufgefallen, dass das Leveldesign mit dem Rest des Spiels einfach nicht mithalten kann. Eine Weile war das noch okay. Aber dann ... rennt man ewig durch dieses Wurzelgedöns ... irgendwann war ein Punkt erreicht, an dem ich einfach keine Lust mehr hatte. Und ich gestehe hiermit: Ich habe es nicht durchgespielt. Vieles ist wirklich super, aber es hat mich einfach nicht länger motivieren können. Da war ich schon enttäuscht.
Zweite Enttäuschung (auf hohem Niveau!) war Tales of Vesperia. Auch hier war die hohe Erwartungshaltung Ursache für meine Enttäuschung. Ich bin mir sicher: Hätte ich es „damals“ auf der Xbox 360 gespielt, hätte ich es toll gefunden. Aber wir sind nun mal ein paar Jahre weiter und ich habe zwischenzeitlich sieben andere Tales of-Spiele gespielt. Und mit Berseria war das neueste davon ein richtiger Klopper. Dagegen konnte Vesperia – trotz seiner immer noch tollen und zeitlosen Optik! – einfach nur verlieren. Es hat mir schon gefallen, aber eben nicht so sehr wie erhofft.
Es gibt Wochen, da geistert ein Thema – vor allem wenn der Name eines TV-Moderator involviert ist – plötzlich durch alle Medien und 2017 rufen es dann die Spatzen von den Dächern, dass ein Kickstarter-Projekt kommt, zu einem Adventure, aus deutschem Hause, mit namhaften Synchronsprechern und Grafik, die einem vor liebevoller Details die Augen herausschmelzen lassen wird.
Trüberbrook will mit fiktivem 60er-Jahre-Setting und Mystery die ausgehungerten Adventure-Herzen wieder höher schlagen lassen. Und siehe da, in nur einem Tag war auch schon die Summe, um die bildundtonfabrik gebeten hat, zusammen. Take all my Money, das hört sich alles super an, auch wenn ich die aufwendig produzierte Grafik – weil sämtliche Kulissen erst als physische Modelle gebastelt werden – ja eigentlich gar nicht brauche, weil schon ein Timbleweed Park bewiesen hat, dass es eben auf Story und nicht auf Grafik in einem Adventure ankommt.
Im März 2019 flog der Steam-Key ins Haus und das Abenteuer begann vielversprechend. Als dann nach sechs Stunden der Abspann herunterradelte konnte ich es nicht fassen, mal davon abgesehen, dass der Look nicht anders aussieht wie gezeichnet und die Synchro eher fad klang, wo waren eigentlich: die Story? Zwischensequenzen? Rätsel? Animationen?! Vergessen, nicht vorhanden, kein Budget? Und dann wurde dieses Machwerk für Vorschulkinder auch mit Auszeichnungen überschüttet. Ich habe sehr an mir gezweifelt. Kapiere ich dieses Perle der großen Adventurekunst nicht?
Zum Glück kam Ehrenrettung in Form eines Podcast, in dem der Moderator es auf meinen Punkt bringt: Trüberbrook ist eines der schlechtesten Adventure aller Zeiten! Ich meine es auch nicht böse, aber selbst die fünf Minuten lange Introsequenz aus dem Indy 4-Adventure ist spannender. Sorry, meine größte Enttäuschung 2019.
Mit seiner genialen Simplizität (oder simplen Genialität?) war One Finger Death Punch von Silver Dollar Games mein Überraschungshit 2015. 2019 war ich von der Ankündigung einer Fortsetzung überrascht. Und ich war skeptisch, denn eigentlich war das Spiel perfekt wie es war und brauchte keine Erweiterungen. Was sollte ein Nachfolger da einbringen? Auch die Demo zerstreute meine Zweifel nicht, dennoch ließ ich mich bei Release zu einem Kauf hinreißen. Leider wurde mein Pessimismus bestätigt: One Finger Death Punch 2 wirkt von Anfang an überladen mit überflüssigen Features, keine der Neuerungen ist wirklich eine Verbesserung.
Klar sind neue Waffen, vom Regenschirm bis zur Kettensäge, nett, aber letztendlich nur Kosmetik. Lediglich das Scharfschützengewehr, das alle Gegner auf einer Seite abräumt, ist eine coole Sache. Diverse neue Elemente, die in den Kämpfen auftreten können, stören aber eigentlich nur den Spielfluss, auf dem doch das ganze Spielprinzip aufgebaut ist. Gerät man in einen „Struggle“ mit einem Gegner, muss man sogar das tun, dass per Grundprämisse eigentlich streng verboten ist: Buttonmashing. Da es nun auch viel mehr gleichzeitig aktive Skills gibt, die bekanntlich automatisch ausgelöst werden, passiert ständig etwas Unerwartetes, das mich eher irritiert als zu helfen. Der Einstieg ins Spiel war so selbst für mich als erfahrenen Spieler des ersten Teils anstrengend. Neulinge sollten definitiv mit dem Vorgänger beginnen.
Im späteren Spielverlauf legen sich die Probleme zum Glück einigermaßen und es stellte sich wieder der bekannte Flow ein. Gefühlt sind die Kämpfe aber umfangreicher geworden, wodurch das Spielen in Arbeit ausartet. Es stellt sich bei den gelegentlichen kurzen Spiel-Sessions zwar Spaß ein, aber ob ich es beenden werde, weiß ich derzeit nicht.
Das waren die Enttäuschungen von einigen der GamersGlobal-User, die das (Spiele-)Jahr 2019 für diese bereitgehalten hatte. Wie eingangs erwähnt, folgt die dritte Galerie Plus – in der euch die Teilnehmer des Community-Projekts ihre Highlights vorstellen – voraussichtlich am kommenden Montag, der am Mittwoch die Ausblicke auf das aktuelle Jahr und am Freitag die Spiel-des-Jahrzehnts-Galerie folgen.
crux
17 Shapeshifter - P - 8900 - 11. Januar 2020 - 17:08 #
Rage 2 war ja einer meiner Ausblick-2019-Titel im letzten Jahr. Aber bei Erscheinen gab es genuegend Informationen, die mich vom Kauf abgehalten haben - sonst haette ich es vielleicht hier auch aufgefuehrt. Sonst hatte ich Borderlands 3 im Ausblick, das erscheint fuer mich erst naechstes Jahr. Mein bisheriger Eindruck davon ist auch eine leichte Enttaeuschung (im Wesentlichen aufgrund der Fallhoehe, die die Hoffnungen aufgebaut haben).
Gris habe ich letzten Monat gespielt, und fand es gar nicht mal schlecht, auch wenn ich es unterhalb von "overwhelmingly positive" einsortieren wuerde. Habe darueber nachgedacht, es in DU zu bringen, aber dafuer war es mir irgendwie auch zu belanglos. Es ist einfach ein nettes kleines Spiel mit ein paar guten Bewegungs-Ideen, aber auch ohne echte Herausforderungen.
Rebel Galaxy habe ich irgendwann mal angespielt und bin damit auch nicht warm geworden. Mir ist irgendwie nicht ganz klar, ob Outlaw gross anders ist oder ob es im Prinzip dasselbe Spiel ist.
Rage 2 hatte ich auch in der Vorschau-Galerie des letzten Jahres und dank eines ablaufenden Aktionsgutscheins sogar vorbestellt. Das war aber leider nichts...
Bei Gris ging es mir exakt wie dir: Auch gespielt, für nett befunden und nichts in der DU geschrieben, weil es da nicht viel zu sagen gab.
Rebel Galaxy Outlaw interessiert mich eigentlich schon, weil ich Privateer 1 echt geliebt habe (heute ist es aber unspielbar). Aber das ist wohl eher ein Sale-Kandidat um mal reinzuschauen.
Ich fand Rage 2 wirklich kein schlechtes Spiel, ist nur sehr repetitiv: es gibt genau fünf Missionsziele, vier davon sind "baller alles ab". Das Gunplay ist auch wirklich gut, da merkt man den Einfluss von id Software. Es macht aus dem Rest aber zu wenig, dass die Story eher belanglos ist dürfte niemanden überraschen, aber gerade das Ganze mit dem überdrehten Wahnsinn, der in den Trailer zelebriert wird findet nur dort statt. In der Borderlands wird das primär durch die Charaktere transportiert, da in Rage 2 habe quasi nicht vorhanden sind klappt es da nicht - gesichtslose Banditen reichen einfach nicht.
Borderlands 3 sieht du auf jedenfall noch in den Highlights (Spoiler), und es war wirklich auch kein schlechtes Spiel. Es ist eben Borderlands, hat nicht viel neues probiert und ist damit gut gefahren. Es gab vor allem Detailverbesserungen, aber nichts revolutionäres. Klar waren die neuen Bösewichte bei weitem nicht auf dem Niveau von Handsome Jack, das waren aber auch enorm große Fußstapfen. Und ich fand sie auch bei weitem nicht so schlecht, wie sie gerne im Internet gemacht wurden, aber da fällt man nur noch mit Superlativen auf, nicht mit differenzierten Meinungen.
Auch finanziell war es ein Erfolg, laut den Zahlen von Super Data landet es bei den Vollpreisspielen beim Umsatz immerhin auf Platz 9, als einziges Spiele ohne Lootboxen und als Service-Game. (Den Report gibts kostenlos gegen E-Mailadresse hier: https://mailchi.mp/superdataresearch/2019-year-in-review)
Ich hatte mich eigentlich darauf gefreut, Death Stranding in beiden Listen zu sehen. Aber es taucht heir erstaunlicherweise nicht auf. Obwohl es in den Community Awards doch auf Platz 2 bei den Enttäuschungen steht. ;-)
@Labrador Nelson
Crackdown 3 lohnt sich imho, im GamePass definitiv. Es ist trashig und absolut nicht auf dem aktuellen Stand, aber es ist verdammt spaßig. Hat mir mehr Spaß gemacht als das was ich TLoU gespielt habe.
Age of Wonders - Planetfall lächelt mich schon länger im Gamepass an. Q-Bert, wenn ich dich richtig verstehe, kann man damit für eine Runde schon Spaß haben, oder kam das Motivationsloch schon innerhalb der ersten Partie?
Q-Bert
25 Platin-Gamer - P - 56941 - 11. Januar 2020 - 19:00 #
Das passierte bereits in der ersten Runde.
Normalerweise ist bei 4X bei mir die erste Phase Verwirrung + Lernen, weil die neuen Einheiten, Konzepte, Ideen auf mich einprasseln. Die Phase weckt bei AoW-P definitiv Lust und hohe Erwartungen an den Mittelteil und das Endgame. Meistens breche ich die erste Partie eines 4X Games nach dieser Lernrunde ab und fang mit dem gewonnen Verständnis der Mechaniken und auf einem höheren Schwierigkeitsgrad dann nochmal eine "richtige Partie" neu an.
Aber bei AoW-P war ich nach 10 Stunden meiner "Lernpartie" praktisch schon ausentwickelt! Obwohl die Runde eingetlich noch in der Aufbauphase war. Dann hab ich noch 10 Stunden weitergespielt in der Hoffnung, dass da noch irgendwas kommt... aber nö, keine neuen Feature oder Überraschungen. Das Endgame nervt bei 4X ja oft, weil die Partie quasi gewonnen ist und man nur noch routinemäßig Gegner abräumt. AoW-P fühlt sich an wie wenn man den gesamten, spannenden Mittelteil eines 4X Games vergessen hätte und nach 10 Stunden Aufbau direkt in ein endloses Endgame übergeht :( Und dafür sind die taktischen Rundenkämpfe einfach zu lahm, da man immer wieder dieselbe, überlegene Taktik anwendet.
Labrador Nelson
31 Gamer-Veteran - P - 267141 - 11. Januar 2020 - 18:12 #
Ich finde alle Enttäuschungen hier durchaus nachvollziehbar. Bei Gris find ichs natürlich schade, weil ichs noch vorhabe zu spielen, aber naja, wer weiss, ist ja auch alles subjektiv und so, mal sehn...
Labrador Nelson
31 Gamer-Veteran - P - 267141 - 11. Januar 2020 - 18:43 #
Doch, also ich kanns verstehen, du hasts ja auch plausibel dargelegt. Ich werd mich irgendwann zwar auch noch dransetzen, wer weiss wie lange es mich packt, aber ohne Ambitionen das Spiel lange oder gar durchzuspielen...
Die Kampagne durchzuspielen ist recht simpel, wenn sei keine Bugs hat.
Mehr als Ingenieure wirst du da nicht zu Gesicht bekommen und die glaube ich auch nicht richtig.
Beruhigt mich, dass das was ich mir als Text überlegt habe verständlich ist.
Die Kampagne ist müll, obwohl auch nicht ganz. Es ist eher der Schluß der einfach schlecht ist. Wie hat der Autor des Tests geschrieben: Die Kampagne ist n Happen. Das Kernstück ist das Endlosspiel und der Multiplayer-Modus/Koop. Wer nur die Kampagne spielen will, sollte die Finger vom Spiel lassen. "Durchspielen" kann man Anno sowieso nicht...
Die Kampagne ist eigentlich nur ein Tutorial, aber dass noch unvollständig eben weil man die wirklich komplexen Elemente wie die Eisenbahn und Elektrizität meistens gar nicht zu Gesicht bekommt. Klar war das allgemein noch nie die stärke von Anno, der Fokus lag schon immer auf dem Endlosspiel. Aber Anno 1404 hat das deutlich besser hingekommen.
Ich glaube Anno 1800 wurde eben für Anno-Profis entwickelt, die sich vor allem nach Anno 2205 mehr Komplexität wünschten. Ich vermute das kommt durch die Anno-Union, da haben sie ja schon früh Fans in die Entwicklung einbezogen. Dass sind aber meistens nicht die Casual-Häuslebauern, sondern die Hardcore Fans. Beiden kann man es sowieso nicht recht machen, aber hier hängt aus meiner Sicht der Fokus schon deutlich zu den Profis. Bei Anno 1404 haben sie das imho noch besser hinbekommen.
Ich hab Anno 1800 erst sehr gern gespielt und war von den neuen Systemen sehr angetan. Aber als dann Öl, Elektrizität und die Eisenbahn dazu kamen, was natürlich für die gewählte Periode nur konsequent ist, war mir das einfach zu viel. Zumal ich das natürlich bei meiner schönen Stadt nicht einkalkuliert hatte und doch ziemlich viel hätte umbauen müssen. Das hat mir dann total den Wind aus den Segeln genommen und ich hab es aufgehört.
Solltest Du style over substance etwas abgewinnen können und Dich einfach vom audiovisuellen Stil GRIS verzaubern lassen möchtest, wirst Du es nicht bereuen.
Ich hatte einfach mehr erwartet. Das wurde mir leider versagt. Nach vielen Redditeinträgen und Forendiskussionen mag manch einer dieses "Mehr" in GRIS entdecken können. Mir persönlich blieb es verwehrt.
Das macht Spielerezeption heutzutage auch so schwierig. Es geht nicht mehr nur um Mechaniken. Es geht um Gefühle, um Interpretationen.
RIME konnte mich beispielsweise berühren, obwohl es ein recht durchschnittliches Spiel ist. Das mag manch anderer nicht nachvollziehen können. Es existieren tief in uns Gefühle, Erinnerungen, die durch manch Spiel eben geweckt werden. Das ist aber nunmal rein subjektiv, vor allem je subtiler ein Werk vorgeht.
GRIS war für mich zu subtil, zu abstrakt, zu weit von meiner Erlebnis- und Erfahrungswelt entfernt und deswegen eben nur ein schönes Spiel, wie einige hier es ja auch schon treffend formuliert haben.
Ich empfand die Puzzle-Passagen in Gris doch recht gewichtig. Auf der emotionalen Ebene hatte das Spiel bei mir nicht funktioniert. Es ist zwar offensichtlich, dass es Depression thematisiert, aber im Ergebnis war das Spiel für mich eher ein surrealer Traum, der eigentlich zu viel Interpretationsspielraum lässt. Für mich hat es sehr gut funktioniert, nicht an jeder zweiten Ecke die Bilder zu analysieren sondern die Bilder und künstlerischen Techniken wirken lassen.
Wo ich btw widersprechen würde, dass es nicht um die Mechaniken geht. Vergleicht man das Spiel mit anderen Titeln dieser Art, legt das Gameplay deutlich mehr Wert auf situationsbedingten Einsatz der Fähigkeiten, allerdings bleiben die Rätsel auf einem anspruchslosen Niveau. Und selbst letzteres ist relativ. In meinem Bekanntenkreis hatten sich nach meiner Schwärmerei das Spiel ebenfalls zugelegt und einige geäußert, dass sie die Rätsel gar nicht mal so leicht empfinden.
Dass es in Gris um Depressionen geht habe ich erst kurz vor Schluss gemerkt, als da auf dem Bildschirm stand "5. Akzeptanz". Das alles davor war irgendwie viel zu vage, das hätte man auch gut anders interpretieren können.
Ich hatte mit der Steuerung ein paar Probleme, manche Manöver, speziell aus dem Wasser heraus springen (und dann teilweise nicht mit der umgekehrten Schwerkraft) hab ich wohl eher durch Glück als durch Können geschafft. Dazu ist es auf der Switch im Handheld-Modus echt schwer zu spielen, da die Kamera so weit heraus zoomed dass ich wichtige Details oft nicht mehr erkennen konnte, z.b. ob ich auf einer Plattform stehen kann oder nicht - die dünnen, grauen Linien sind dann schlicht untergegangen in der niedrigen Auflösung. Am Fernseher wars ein deutlich kleineres Problem.
Bei Titeln wie Gris frage ich mich, ob die Enttäuschung vielleicht daher kommt, weil man nach einem durchdiskutierten Hype nicht mehr unvoreingenommen sein kann. Die Testberichte modellieren auch eine Erwartungshaltung. Ich hatte Gris damals aufgrund des Trailers gekauft und war hin und weg. Allerdings nicht, weil hier die Presse ein 2D-Journey projeziert hat, sondern weil mich die Ästhetik umgeblasen hat und im Spiel recht viel Puzzle-Platformer steckt. Eher ein Spiel wie Monument Valley, aber kein emotionales Erlebnis wie bei Journey (was auch nicht bei jedem zündet), womit das Spiel regelmäßig verglichen wurde. Alleine die Präsentation war die 15€ allemal wert.
Genau deswegen hab ich es als Enttäuschung verbucht. Deine Interpretation trifft es genau. Ohne Hype wäre es mir anders ergangen und ich hätte GRIS als das genossen, was es ist: ein simpler Puzzleplattformer mit Backtracking in herausragender Verpackung. Ich hätte es eben gern lieber gefühlt, als einfach nur gespielt.
Q-Bert
25 Platin-Gamer - P - 56941 - 11. Januar 2020 - 18:39 #
"Rohkrepierer: Gris" passt vom Titel ja perfekt in diese Galerie ^^
Trüberbrook war ja eigentlich noch auf meiner Playlist, weil Steffi davon so begeistert war. 6 Stunden Spielzeit und leichte Rätsel find ich eher positiv (nichts finde ich nerviger, als in einem Adventure nicht weiterzukommen, weil ich irgendeine abgefahren Kombination von Fischabfall + Tesastreifen = Autobatterie oder sowas nicht erahne).
Ansonsten kein Wunder, dass so viele Shooter auf der Liste stehen. Das Genre ist einfach schon lange perfektioniert, da wird es dauern, bis da mal jemand wieder was Revolutionäres liefert.
Für maximal 10,- Euro kann man sich Trüberbrook vielleicht noch antun wenn man unbedingt möchte, aber never ever ever ever für 30 aufwärts. Da hol dir besser Jenny LeClue, das hat auch keine großen Kopfnüsse, ist aber mit lichtjahren Abstand das bessere Game. Und sogar noch billiger.
crux
17 Shapeshifter - P - 8900 - 11. Januar 2020 - 19:51 #
Bei den Shootern sehe ich keine Perfektion - der letzte Titel, der da in die Naehe kam, war Doom 2016, und es hat bisher niemand versucht, das Rezept zu kopieren. Alles andere hat sich von Perfektion wegentwickelt: langweiliges, deckungslastiges Gameplay, dumme Stories, unnoetiges Beiwerk (open world etc.).
Inzwischen gibt es ja eine ganze Reihe von Retro-Shootern, die das beheben wollten (Ion Fury, Dusk, Wrath, ...). Die interessieren mich mehr, als die hier genannten, aber zugegriffen habe ich noch bei keinem, ausser Overload (das nicht ganz in dieses Schema passt).
Was unter "Perfektion" zu verstehen ist sehen sicher viele anders ;)
Und dass, obwohl ich den klassischen Shootern auch deutlich zugeneigter bin.
FarCry New Dawn war halt nur ein besseres Addon, Rage 2 leidet vor allem unter dem repetitiven Gameplay und Anthem war ein Totalausfall, der nicht wirklich auf das Genre zurückgeführt werden kann.
Q-Bert
25 Platin-Gamer - P - 56941 - 11. Januar 2020 - 20:21 #
Eben drum, die Shooter waren schon perfektioniert, als sie noch nicht Retro waren :) Dann kamen neue Trends (wie diese blöde Deckungsmechanik) auf, aber keinerlei revolutionäre Ideen, die das Genre wirklich weiterbringern. Fazit: Alles immer nur mehr vom Gleichen, und damit insgesamt (als Genre) enttäuschend.
DoomVFR (auf PC/Vive) war für mich da eine kleine Revolution. Das Zielen per Controller, ausweichen auch per echter Bewegung im Raum (ansonsten aber mit diesen Miniteleports) und das beängstigende Gefühl, wenn teils drei, vier Meter große Gegner direkt vor einem stehen waren schon etwas besonderes.
Es war aber auch anstrengend und wird von mir nun auch nicht alle drei Monate wieder ausgepackt.
Ich finde schon dass Anno 1800 da gegenüber 1404 nochmal deutlich eine Schippe drauf gelegt hat. Wohl auch, weil die Hardcore-Community das nach 2205 gefordert hat.
goldetter
16 Übertalent - P - 5792 - 11. Januar 2020 - 21:54 #
Genau Deiner Meinung.
Jedi Fallen Order war für mich ziemlich unausgegoren. Und die ewigen Ladezeiten auf der PS4pro sind für ein Spiel, in dem der „Respawn“ zum Konzept gehört wirklich das letzte...
Labrador Nelson
31 Gamer-Veteran - P - 267141 - 11. Januar 2020 - 23:28 #
Rebel Galaxy: Outlaw bleibt trotzdem ein nettes Spielchen. Warum es bei mir in der Liste hier auftaucht liegt wirklich an meiner Erwartungshaltung. Eigentlich kann man froh sein, wenn überhaupt heutzutage noch Spiele kommen, die zumindest ansatzweise an Freelancer, Privateer, Elite, Starlancer oder Dark Star One erinnern. RG:O hat die richtigen Ansätze, konnte mich nur nicht auf Dauer halten. Dafür ists dann trotz Oldschooligkeit, schönem Weltall und netter Locations einfach zu oberflächlich und simpel und vieles wiederholt sich. Ich habs in der DU Galerie 8/2019 eigentlich noch sehr lobend erwähnt (bild 9): https://www.gamersglobal.de/text-gallery/163129/du-82019-das-spielen-unsere-user
TheRaffer
23 Langzeituser - P - 40355 - 12. Januar 2020 - 8:11 #
Schon der Vorgänger war keine Ausgeburt an Tiefgründigkeit. ;) Hat mich aber dennoch im hohen zweistelligen Stundenbereich gut unterhalten. Mehr erwarte ich vom Nachfolger dann auch nicht. Mit ein bisschen Glück geht es mir dann nicht wie dir :)
Nach den Rebel Galaxy Vorgängern hätte ich eine sehr hohe Erwartungshaltung als etwas unfair empfunden. Mir gehts damit wie mit Dark Star One. Das war auch kein Freelancer, dennoch ein sympathischer Lückenfüller.
Meine Enttäuschung des Jahres war auf jeden Fall AI: The Somnium Files. Nach dem schlappen Zero Time Dilemma hatte ich eigentlich auf Wiedergutmachung von Uchikoshi gehofft. Das Endergebnis war für sich stehend fast noch katastrophaler als das Finale der Zero Escape-Trilogie.
Die Prämisse um einen Ermittler, der in die Träume anderer Personen eintaucht um dort Hinweise zu Mordfällen zu finden, ist ja an sich nicht schlecht, nur kann die Geschichte trotz der zich Twists nicht wirklich überzeugen und die ganze Erzählstruktur wirkt total inkonsequent. Da hat man teils das typisch überzogen-ernste Anime-Drama und dann wieder lächerliche Szenen in denen ganze Gangsterhorden mit Pornoheftchen und Reizwäsche abgelenkt werden. Da kann ich das Spiel dann auch einfach nicht mehr ernst nehmen.
Der absolute Liebestöter waren aber die interaktiven Sequenzen, in denen man in den Träumen nach Hinweisen sucht. Da man sich nur 6 Minuten innerhalb der Traumwelt aufhalten darf und man oft auf massives Trial & Error angewiesen ist UND dann noch bei falscher Auswahl Zeitstrafen bekommt, ist es der absolute Horror für jeden der auch nur annähernd Zeitlimits in Spielen hasst. Absolut eines der schlimmsten Konzepte die mir in den letzten Jahren vorgesetzt wurden.
Irgendwann habe ich dann nur noch Guides benutzt um den Traummist hinter mich zu bringen und wenigstens die Story zu erleben, was sich dann wie weiter oben beschrieben auch nicht wirklich gelohnt hat. Einziger wirklicher Lichtblick waren einige Charaktere und ihre Entwicklung, was es dann aber auch nicht mehr groß rausreissen konnte.
Nach zwei schwachen Spielen in Folge werde ich bei Uchikoshi in Zukunft leider arg vorsichtig sein müssen und das obwohl er vor einigen Jahren mit Virtue's Last Reward noch ein Mindfuck-Meisterwerk abgeliefert hat.
Ach ja: Devil May Cry 5 habe ich zwar durchgespielt, konnte aber auch nicht so wirklich zünden. Ich fühlte mich mit den ganzen Charakteren und Movemöglichkeiten erstmal total erschlagen und dann war mir das Leveldesign einfach viel zu trist. Eigentlich ist das ein Titel der auf Widerspielbarkeit ausgelegt ist. Nach einem Durchgang war die Luft aber einfach raus.
Ich will dir nicht komplett davon abraten, kann es aber auch nicht empfehlen. Das Problem bei dem Zeitlimit ist vor allem der Trial & Error-Aspekt. Da es sich um Träume handelt unterliegt vieles nicht den Gesetzen der Logik und rumprobieren bleibt oft nicht aus. Dass jede Aktion zusätzlich Zeit kostet und man selbst Anhand der Menge (ob nun 10 oder 40 Sekunden oder sonstwas) nicht einschätzen kann ob die Lösung richtig ist, macht es nur noch schlimmer.
Selbst ohne dieses Handicap ist die Story aber wie gesagt auch nur mäßig gelungen. Es ist also nichtmal eines dieser "Ich ertrage die Mechanik um mich an der Geschichte zu erfreuen"-Spiele (wie es hoffentlich Death Stranding sein wird).
Wenn du es riskieren willst würde ich bei nem Preis unter 15€ mal reinschauen. Die 40 Tacken die ich dafür verbraten hab muss ich leider als fehlinvestiert ansehen.
Hendrik
28 Party-Gamer - P - 105074 - 11. Januar 2020 - 19:53 #
@crux: Selbst schuld, wenn du dir aus so einem Grund "The Crew" nicht holst, das Spiel ist es wert.
Und eine miserable Steuerung habe ich in den gesamten 120 h welche ich in Unity versenkte nicht bemerkt. Hier wäre hilfreich, wenn du geschrieben hättest, was für dich miserabel ist.
crux
17 Shapeshifter - P - 8900 - 11. Januar 2020 - 20:14 #
Habe ich schon in meinem DU-Beitrag im letzten Jahr, da hatten wir die Diskussion schon mal. Wenn mir ein Spiel sagt "druecke E, um herunterzuspringen", und ich E druecke, und die Figur sich nur im Kreis dreht, habe ich genug. Aber es gab vorher schon genuegend andere Momente, wo ich versuchte, irgendetwas auszuloesen, und etwas ganz anderes ist passiert. Teilweise waren es abenteuerliche Spruenge, auf die ich gar nicht gekommen waere, oder ich habe mich geduckt, als ich klettern wollte. Lauter so Zeug, und es hat einfach nur genervt.
Dir mag "The Crew" den Preis wert sein. Fuer mich ist ein Always-On-Spiel schlicht defekt, und zwar bewusst so hergestellt. Es ist 5 Jahre alt, ein Nachfolger ist bereits erschienen, ich muesste damit rechnen, dass jederzeit der Punkt kommt, wo ich es nicht mehr spielen kann. Nein danke.
Hendrik
28 Party-Gamer - P - 105074 - 11. Januar 2020 - 23:56 #
Du weißt aber schon, dass "The Crew" Always on ist, weil es ein Auto MMO ist, oder? Ist der Sinn eines solchen Spiels immer on zu sein. ;)
Ich glaub nicht dass die Server down gehen. Nicht solange das noch Leute spielen, die im Echt Geld Shop kaufen könnten. Zumindest auf Box ist das Spiel immer noch gut besucht.
Hatten wir die AC Diskussion schon? Ich werd wohl alt, Mea Culpa.
crux
17 Shapeshifter - P - 8900 - 12. Januar 2020 - 14:11 #
Den ganzen MMO-Mumpitz brauche ich aber nicht, ich spiele alles alleine. The Crew koennte genausogut darauf verzichten und einen Singleplayer-Modus anbieten, ohne dass etwas fehlen wuerde.
Der wahre Grund duerfte einfach darin bestehen, dass die Savegames auf dem Server gespeichert werden, so dass man nicht auf einfachem Weg alle Autos freischalten kann, sondern ermuntert wird, Echtgeld auszugeben. Auch das ist kundenfeindlich, und fuer mich ein Grund, kein Geld dafuer auszugeben.
Hendrik
28 Party-Gamer - P - 105074 - 12. Januar 2020 - 14:58 #
Es gibt keine Echtgeldautos bei The Crew. Im Echt Geld Shop gibt es nur Abkürzungen, und Kosmetikkram. Es sei denn du meinst man Kann nicht einfach cheaten. Dann sage ich, richtig so. The Crew konnte auf den MMO Ansatz nicht verzichten, das Spiel war von Anfang an so konzipiert, und mit meiner Crew damals machte es richtig Laune andere Crews herauszufordern. Ich sehe es so, dass du mit aller Macht deine fadenscheinige Aussage schönreden willst. Aber ok, jedem Tierchen sein Pläsierchen.Man kann auch Probleme suchen wo keine sind. Hättest du wirklich Interesse am Spiel, das zudem dir meist schon hinterhergeworfen wird, also nicht mal teuer ist, würdest du es kaufen. Basta.
crux
17 Shapeshifter - P - 8900 - 12. Januar 2020 - 15:52 #
Wow. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich traurig, dass es Spieler gibt, die solche Praktiken, die fuer uns alle schlecht sind, auch noch aggressiv verteidigen.
Natuerlich habe ich Interesse an dem Spiel, aber nicht unter den gegebenen Bedingungen. Es gibt genug anderes, was ich spielen kann. Dann lade ich eben Assetto Corsa, wenn ich Lust auf Autos habe.
Hendrik
28 Party-Gamer - P - 105074 - 12. Januar 2020 - 16:32 #
Ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich verteidige hier gar nichts, und schon gar nicht aggressiv. Ich bin in der Diskussion hier eigentlich ziemlich relaxt, und bringe nur meine Argumente vor. Wenn diese für dich aggro klingen, das ist so nicht beabsichtigt.
Wenn das ein Sp Spiel wäre wie seinerzeit AC 2, empfinde ich auch Always on als absolut unnötig. Wenn jedoch ein Spiel als MMO angekündigt und auf den Markt gebracht wird, ist Always on eine Notwendigkeit. Ob das Spiel auch als SP funktioniert hätte sei dahingestellt, aber die es nie so konzipiert war stellt sich die Frage eigentlich nicht. Ich empfinde es eigentlich nur als Quatsch, zu sagen ich kaufe kein MMO, nur weil die Server geschlossen werden könnten. Dann sag einfach, ich spiele keine MMOs, und gut.
BruderSamedi
19 Megatalent - P - 13662 - 11. Januar 2020 - 20:01 #
Bei Anno hatte ich mich auf die kostenlose Testphase vor Weihnachten gefreut...und nach wenigen Stunden doch eher andere Spiele bevorzugt. Ich gebe tailssnake da völlig Recht: nie weiß man, wie viel Zeugs man braucht und außer sehr ungenauen Wasserstandsanzeigen in den Lagerhäusern kriegt man auch keine Info darüber - bis es zu spät ist, die Bewohner ausziehen, die Betriebe verwaisen, die Produktion zusammenbricht und noch mehr Bewohner ausziehen...
Spielmechanisch wie logisch macht dieser Teufelskreis für mich keinen Sinn. Zudem ist das Logistiksystem mir zu simpel - eine Insel, ein Lagerbestand, völlig egal was wo produziert und verarbeitet wird, da war mir Siedler 2 noch deutlich lieber, oder auch Factorio.
Das letzte Update im Dezember hat ausführliche Statistiken und Diagramme über Lagerbestand, Produktion, Verbrauch und viele andere Dinge hinzugefügt. Damit wurde dem Mangel an Information schon gut gegengearbeitet.
Bei mir hat aus ein Weilchen gedauert, bis Anno 1800 für mich gezündet hat, weil es doch immer das gleiche ist. Wirklich neue Problemlösestrategien braucht man nicht, man macht immer dasselbe. Aber mittlerweile ist es mein Spiel des Jahres!
Puh, das mit Anno 1800 klingt erschreckend real. Das wollte ich doch noch mal ausprobieren, mag es gar nicht wenn es so elendig kompliziert wird und man Null Hilfe bekommt. Das muss ich mir noch mal überlegen.
Hatte im März spontan Dead in Vineland ausprobiert, da mir das Szenario gefiel und mit FTL hatte ich auch keine Probleme. Leider ist die erste Partie bereits am Anfang so mies gelaufen, dass ich noch mal von vorne angefangen habe.
Es wurde nicht viel besser: Leider scheint es das Spiel darauf anzulegen, das im Kampf genau 1 Schadenspunkt fehlt, wenn etwas positives Passiert das mit 2 negativen Sachen zu kontern und wenn man denkt, dass es etwas läuft mit dem "Unfair-Hammer" reinzuhauen.
Ich weiß nicht wie man so ein Spiel designen kann das dir nur Scheiße entgegenwirft und dann noch beim Schwierigkeitsgrad hinzuweisen, dass man es nicht leichter stellen soll, weil das die Spielerfahrung kaputt macht. WTF? Da bleibe ich lieber bei FTL, dass ist meilenweit besser.
Es gibt Textboxen die eigentlich alles wesentliche erklären, aber die feinen Details muss man selbst herausfinden. Gerade wenn man Eletrizität und die Bahn bekommt und man damit vorher nicht geplant hat kann es sein, dass man seine Stadt Großräuming umbauen muss (was dank einer neuen Funktion zum verschieben von Häusern ohne Strafen auch ganz gut geht, sofern man sich darauf einlässt).
Es gab schon mehrfach so Ausprobiert-Wochenenden (wie aktuell zu Siedler 3 History Edition, btw), warte einfach mal ob da nochmal eines kommt und schau mal rein. Aber spiel mindestens bis zur vierten Bevölkerungsstufe, davor ist es Anno wie man es kennt.
Alain
24 Trolljäger - P - 47367 - 11. Januar 2020 - 20:52 #
Yakuza 0 ist die Enttäuschung bei mir.
Grundsätzlich war die Story motivierend und die ganzen Side Quests haben auch viel Spaß gemacht. Witzig ist zum Beispiel das Sidequest mit dem Jungen dem sein Videospiel geklaut wurde.
Aber dieses dauernde Mafiosi... Ähm Yakuza verdreschen hat mich sehr fix ermüdet.
ganga
20 Gold-Gamer - 22831 - 12. Januar 2020 - 11:31 #
So ging es mir bei meinem ersten Yakuza Spiel auch. Das Kampfsystem fand ich schrecklich und auch schlecht erklärt, flog nach paar Stunden von der Platte.
Trüberbrook habe ich, ohne es gekauft zu haben, ebenfalls als größte Enttäuschung des Jahres verbucht. Die Demo auf der Gamescom versprach für mich ein echtes Highlight. Die Steuerung, der Stil, der Szenenaufbau, das Setting - das war alles originell und erfreulich zugänglich. In der Gesprächsführung gab es Details, welche scheinbar auch Einfluss auf den Charakter der Spielfigur hatten.
Dann kam das fertige Spiel und erste Tests und egal, mit wem ich sprach, kam der Eindruck, dass der Hersteller sich solcher Qualitäten selbst nicht bewusst war und den Rest scheinbar nur nach Checkliste abgearbeitet hatte. Und scheinbar hat man es geschafft, jeden guten Ansatz mit eigenwilligen Designentscheidungen zu torpedieren.
Haha. Die Enttäuschungs-Galerie hat mir die Info gegeben, dass das auf mich interessant wirkende Gris auch auf der PS4 erschienen ist ... und habe es mir sogleich gekauft.
Bin schon gespannt drauf, bei schicker Optik kann ich leicht über andere Unzulänglichkeiten hinwegsehen und vielleicht hilft es auch, dass ich gar nicht so viel über das Spiel weiß.
rammmses
22 Motivator - P - 32659 - 12. Januar 2020 - 18:10 #
Stimmt, das hätte ich auch erwähnen können, war aber so belanglos, dass ich es schon wieder vergessen hatte, obwohl deutlich neuer als manch anderer Titel.
Rage 2 war ja einer meiner Ausblick-2019-Titel im letzten Jahr. Aber bei Erscheinen gab es genuegend Informationen, die mich vom Kauf abgehalten haben - sonst haette ich es vielleicht hier auch aufgefuehrt. Sonst hatte ich Borderlands 3 im Ausblick, das erscheint fuer mich erst naechstes Jahr. Mein bisheriger Eindruck davon ist auch eine leichte Enttaeuschung (im Wesentlichen aufgrund der Fallhoehe, die die Hoffnungen aufgebaut haben).
Gris habe ich letzten Monat gespielt, und fand es gar nicht mal schlecht, auch wenn ich es unterhalb von "overwhelmingly positive" einsortieren wuerde. Habe darueber nachgedacht, es in DU zu bringen, aber dafuer war es mir irgendwie auch zu belanglos. Es ist einfach ein nettes kleines Spiel mit ein paar guten Bewegungs-Ideen, aber auch ohne echte Herausforderungen.
Rebel Galaxy habe ich irgendwann mal angespielt und bin damit auch nicht warm geworden. Mir ist irgendwie nicht ganz klar, ob Outlaw gross anders ist oder ob es im Prinzip dasselbe Spiel ist.
Rage 2 hatte ich auch in der Vorschau-Galerie des letzten Jahres und dank eines ablaufenden Aktionsgutscheins sogar vorbestellt. Das war aber leider nichts...
Bei Gris ging es mir exakt wie dir: Auch gespielt, für nett befunden und nichts in der DU geschrieben, weil es da nicht viel zu sagen gab.
Rebel Galaxy Outlaw interessiert mich eigentlich schon, weil ich Privateer 1 echt geliebt habe (heute ist es aber unspielbar). Aber das ist wohl eher ein Sale-Kandidat um mal reinzuschauen.
Ich fand Rage 2 wirklich kein schlechtes Spiel, ist nur sehr repetitiv: es gibt genau fünf Missionsziele, vier davon sind "baller alles ab". Das Gunplay ist auch wirklich gut, da merkt man den Einfluss von id Software. Es macht aus dem Rest aber zu wenig, dass die Story eher belanglos ist dürfte niemanden überraschen, aber gerade das Ganze mit dem überdrehten Wahnsinn, der in den Trailer zelebriert wird findet nur dort statt. In der Borderlands wird das primär durch die Charaktere transportiert, da in Rage 2 habe quasi nicht vorhanden sind klappt es da nicht - gesichtslose Banditen reichen einfach nicht.
Borderlands 3 sieht du auf jedenfall noch in den Highlights (Spoiler), und es war wirklich auch kein schlechtes Spiel. Es ist eben Borderlands, hat nicht viel neues probiert und ist damit gut gefahren. Es gab vor allem Detailverbesserungen, aber nichts revolutionäres. Klar waren die neuen Bösewichte bei weitem nicht auf dem Niveau von Handsome Jack, das waren aber auch enorm große Fußstapfen. Und ich fand sie auch bei weitem nicht so schlecht, wie sie gerne im Internet gemacht wurden, aber da fällt man nur noch mit Superlativen auf, nicht mit differenzierten Meinungen.
Auch finanziell war es ein Erfolg, laut den Zahlen von Super Data landet es bei den Vollpreisspielen beim Umsatz immerhin auf Platz 9, als einziges Spiele ohne Lootboxen und als Service-Game. (Den Report gibts kostenlos gegen E-Mailadresse hier: https://mailchi.mp/superdataresearch/2019-year-in-review)
Mindestens eine Gegenmeinung zu Rage 2 folgt noch. ;-)
hmm, ich hatte mich eigentlich darauf gefreut, wieviele Titel von hier auch in der Top-Liste landen. Aber da sehe ich gerade recht wenig Potential.
Ich hatte mich eigentlich darauf gefreut, Death Stranding in beiden Listen zu sehen. Aber es taucht heir erstaunlicherweise nicht auf. Obwohl es in den Community Awards doch auf Platz 2 bei den Enttäuschungen steht. ;-)
@Labrador Nelson
Crackdown 3 lohnt sich imho, im GamePass definitiv. Es ist trashig und absolut nicht auf dem aktuellen Stand, aber es ist verdammt spaßig. Hat mir mehr Spaß gemacht als das was ich TLoU gespielt habe.
Age of Wonders - Planetfall lächelt mich schon länger im Gamepass an. Q-Bert, wenn ich dich richtig verstehe, kann man damit für eine Runde schon Spaß haben, oder kam das Motivationsloch schon innerhalb der ersten Partie?
Das passierte bereits in der ersten Runde.
Normalerweise ist bei 4X bei mir die erste Phase Verwirrung + Lernen, weil die neuen Einheiten, Konzepte, Ideen auf mich einprasseln. Die Phase weckt bei AoW-P definitiv Lust und hohe Erwartungen an den Mittelteil und das Endgame. Meistens breche ich die erste Partie eines 4X Games nach dieser Lernrunde ab und fang mit dem gewonnen Verständnis der Mechaniken und auf einem höheren Schwierigkeitsgrad dann nochmal eine "richtige Partie" neu an.
Aber bei AoW-P war ich nach 10 Stunden meiner "Lernpartie" praktisch schon ausentwickelt! Obwohl die Runde eingetlich noch in der Aufbauphase war. Dann hab ich noch 10 Stunden weitergespielt in der Hoffnung, dass da noch irgendwas kommt... aber nö, keine neuen Feature oder Überraschungen. Das Endgame nervt bei 4X ja oft, weil die Partie quasi gewonnen ist und man nur noch routinemäßig Gegner abräumt. AoW-P fühlt sich an wie wenn man den gesamten, spannenden Mittelteil eines 4X Games vergessen hätte und nach 10 Stunden Aufbau direkt in ein endloses Endgame übergeht :( Und dafür sind die taktischen Rundenkämpfe einfach zu lahm, da man immer wieder dieselbe, überlegene Taktik anwendet.
Danke, ich denke, die Zeit spare ich mir dann. Das klingt sehr ernüchternd.
Das steht bei mir auch noch auf dem Zettel, Gamepass sei Dank.
Ich finde alle Enttäuschungen hier durchaus nachvollziehbar. Bei Gris find ichs natürlich schade, weil ichs noch vorhabe zu spielen, aber naja, wer weiss, ist ja auch alles subjektiv und so, mal sehn...
Ich hatte eher damit gerechnet, dass meine Enttäuschung über Anno 1800 nicht nachvollzogen werden kann.
Ich warte auch immer noch auf den Shitstorm. ;)
Ihr Ubisoft Hater :)
Doch, also ich kanns verstehen, du hasts ja auch plausibel dargelegt. Ich werd mich irgendwann zwar auch noch dransetzen, wer weiss wie lange es mich packt, aber ohne Ambitionen das Spiel lange oder gar durchzuspielen...
Die Kampagne durchzuspielen ist recht simpel, wenn sei keine Bugs hat.
Mehr als Ingenieure wirst du da nicht zu Gesicht bekommen und die glaube ich auch nicht richtig.
Beruhigt mich, dass das was ich mir als Text überlegt habe verständlich ist.
Die Kampagne ist müll, obwohl auch nicht ganz. Es ist eher der Schluß der einfach schlecht ist. Wie hat der Autor des Tests geschrieben: Die Kampagne ist n Happen. Das Kernstück ist das Endlosspiel und der Multiplayer-Modus/Koop. Wer nur die Kampagne spielen will, sollte die Finger vom Spiel lassen. "Durchspielen" kann man Anno sowieso nicht...
Die Kampagne ist eigentlich nur ein Tutorial, aber dass noch unvollständig eben weil man die wirklich komplexen Elemente wie die Eisenbahn und Elektrizität meistens gar nicht zu Gesicht bekommt. Klar war das allgemein noch nie die stärke von Anno, der Fokus lag schon immer auf dem Endlosspiel. Aber Anno 1404 hat das deutlich besser hingekommen.
Richtig, genau dass ist mein Problem damit.
Ich glaube Anno 1800 wurde eben für Anno-Profis entwickelt, die sich vor allem nach Anno 2205 mehr Komplexität wünschten. Ich vermute das kommt durch die Anno-Union, da haben sie ja schon früh Fans in die Entwicklung einbezogen. Dass sind aber meistens nicht die Casual-Häuslebauern, sondern die Hardcore Fans. Beiden kann man es sowieso nicht recht machen, aber hier hängt aus meiner Sicht der Fokus schon deutlich zu den Profis. Bei Anno 1404 haben sie das imho noch besser hinbekommen.
Ich hab Anno 1800 erst sehr gern gespielt und war von den neuen Systemen sehr angetan. Aber als dann Öl, Elektrizität und die Eisenbahn dazu kamen, was natürlich für die gewählte Periode nur konsequent ist, war mir das einfach zu viel. Zumal ich das natürlich bei meiner schönen Stadt nicht einkalkuliert hatte und doch ziemlich viel hätte umbauen müssen. Das hat mir dann total den Wind aus den Segeln genommen und ich hab es aufgehört.
Solltest Du style over substance etwas abgewinnen können und Dich einfach vom audiovisuellen Stil GRIS verzaubern lassen möchtest, wirst Du es nicht bereuen.
Ich hatte einfach mehr erwartet. Das wurde mir leider versagt. Nach vielen Redditeinträgen und Forendiskussionen mag manch einer dieses "Mehr" in GRIS entdecken können. Mir persönlich blieb es verwehrt.
Das macht Spielerezeption heutzutage auch so schwierig. Es geht nicht mehr nur um Mechaniken. Es geht um Gefühle, um Interpretationen.
RIME konnte mich beispielsweise berühren, obwohl es ein recht durchschnittliches Spiel ist. Das mag manch anderer nicht nachvollziehen können. Es existieren tief in uns Gefühle, Erinnerungen, die durch manch Spiel eben geweckt werden. Das ist aber nunmal rein subjektiv, vor allem je subtiler ein Werk vorgeht.
GRIS war für mich zu subtil, zu abstrakt, zu weit von meiner Erlebnis- und Erfahrungswelt entfernt und deswegen eben nur ein schönes Spiel, wie einige hier es ja auch schon treffend formuliert haben.
Ich empfand die Puzzle-Passagen in Gris doch recht gewichtig. Auf der emotionalen Ebene hatte das Spiel bei mir nicht funktioniert. Es ist zwar offensichtlich, dass es Depression thematisiert, aber im Ergebnis war das Spiel für mich eher ein surrealer Traum, der eigentlich zu viel Interpretationsspielraum lässt. Für mich hat es sehr gut funktioniert, nicht an jeder zweiten Ecke die Bilder zu analysieren sondern die Bilder und künstlerischen Techniken wirken lassen.
Wo ich btw widersprechen würde, dass es nicht um die Mechaniken geht. Vergleicht man das Spiel mit anderen Titeln dieser Art, legt das Gameplay deutlich mehr Wert auf situationsbedingten Einsatz der Fähigkeiten, allerdings bleiben die Rätsel auf einem anspruchslosen Niveau. Und selbst letzteres ist relativ. In meinem Bekanntenkreis hatten sich nach meiner Schwärmerei das Spiel ebenfalls zugelegt und einige geäußert, dass sie die Rätsel gar nicht mal so leicht empfinden.
Dass es in Gris um Depressionen geht habe ich erst kurz vor Schluss gemerkt, als da auf dem Bildschirm stand "5. Akzeptanz". Das alles davor war irgendwie viel zu vage, das hätte man auch gut anders interpretieren können.
Ich hatte mit der Steuerung ein paar Probleme, manche Manöver, speziell aus dem Wasser heraus springen (und dann teilweise nicht mit der umgekehrten Schwerkraft) hab ich wohl eher durch Glück als durch Können geschafft. Dazu ist es auf der Switch im Handheld-Modus echt schwer zu spielen, da die Kamera so weit heraus zoomed dass ich wichtige Details oft nicht mehr erkennen konnte, z.b. ob ich auf einer Plattform stehen kann oder nicht - die dünnen, grauen Linien sind dann schlicht untergegangen in der niedrigen Auflösung. Am Fernseher wars ein deutlich kleineres Problem.
Ein schöner Kommentar, der gut analysiert, warum Spiele wie Journey, RiME und co. bei manchen Spielern funktionieren, bei anderen nicht.
Bei Titeln wie Gris frage ich mich, ob die Enttäuschung vielleicht daher kommt, weil man nach einem durchdiskutierten Hype nicht mehr unvoreingenommen sein kann. Die Testberichte modellieren auch eine Erwartungshaltung. Ich hatte Gris damals aufgrund des Trailers gekauft und war hin und weg. Allerdings nicht, weil hier die Presse ein 2D-Journey projeziert hat, sondern weil mich die Ästhetik umgeblasen hat und im Spiel recht viel Puzzle-Platformer steckt. Eher ein Spiel wie Monument Valley, aber kein emotionales Erlebnis wie bei Journey (was auch nicht bei jedem zündet), womit das Spiel regelmäßig verglichen wurde. Alleine die Präsentation war die 15€ allemal wert.
Genau deswegen hab ich es als Enttäuschung verbucht. Deine Interpretation trifft es genau. Ohne Hype wäre es mir anders ergangen und ich hätte GRIS als das genossen, was es ist: ein simpler Puzzleplattformer mit Backtracking in herausragender Verpackung. Ich hätte es eben gern lieber gefühlt, als einfach nur gespielt.
"Rohkrepierer: Gris" passt vom Titel ja perfekt in diese Galerie ^^
Trüberbrook war ja eigentlich noch auf meiner Playlist, weil Steffi davon so begeistert war. 6 Stunden Spielzeit und leichte Rätsel find ich eher positiv (nichts finde ich nerviger, als in einem Adventure nicht weiterzukommen, weil ich irgendeine abgefahren Kombination von Fischabfall + Tesastreifen = Autobatterie oder sowas nicht erahne).
Ansonsten kein Wunder, dass so viele Shooter auf der Liste stehen. Das Genre ist einfach schon lange perfektioniert, da wird es dauern, bis da mal jemand wieder was Revolutionäres liefert.
Für maximal 10,- Euro kann man sich Trüberbrook vielleicht noch antun wenn man unbedingt möchte, aber never ever ever ever für 30 aufwärts. Da hol dir besser Jenny LeClue, das hat auch keine großen Kopfnüsse, ist aber mit lichtjahren Abstand das bessere Game. Und sogar noch billiger.
Bei den Shootern sehe ich keine Perfektion - der letzte Titel, der da in die Naehe kam, war Doom 2016, und es hat bisher niemand versucht, das Rezept zu kopieren. Alles andere hat sich von Perfektion wegentwickelt: langweiliges, deckungslastiges Gameplay, dumme Stories, unnoetiges Beiwerk (open world etc.).
Inzwischen gibt es ja eine ganze Reihe von Retro-Shootern, die das beheben wollten (Ion Fury, Dusk, Wrath, ...). Die interessieren mich mehr, als die hier genannten, aber zugegriffen habe ich noch bei keinem, ausser Overload (das nicht ganz in dieses Schema passt).
Was unter "Perfektion" zu verstehen ist sehen sicher viele anders ;)
Und dass, obwohl ich den klassischen Shootern auch deutlich zugeneigter bin.
FarCry New Dawn war halt nur ein besseres Addon, Rage 2 leidet vor allem unter dem repetitiven Gameplay und Anthem war ein Totalausfall, der nicht wirklich auf das Genre zurückgeführt werden kann.
Eben drum, die Shooter waren schon perfektioniert, als sie noch nicht Retro waren :) Dann kamen neue Trends (wie diese blöde Deckungsmechanik) auf, aber keinerlei revolutionäre Ideen, die das Genre wirklich weiterbringern. Fazit: Alles immer nur mehr vom Gleichen, und damit insgesamt (als Genre) enttäuschend.
DoomVFR (auf PC/Vive) war für mich da eine kleine Revolution. Das Zielen per Controller, ausweichen auch per echter Bewegung im Raum (ansonsten aber mit diesen Miniteleports) und das beängstigende Gefühl, wenn teils drei, vier Meter große Gegner direkt vor einem stehen waren schon etwas besonderes.
Es war aber auch anstrengend und wird von mir nun auch nicht alle drei Monate wieder ausgepackt.
'Fischabfall + Tesastreifen = Autobatterie' ist einfach nur geil!!!
Bei Anno ging es mir leider ebenso, ein Overkill an Mikromanagement. Danke für eure Eindrücke der vorgestellten Spiele.
Ist ja nicht so, dass Anno dafür nicht bekannt wäre :D Was habt ihr erwartet!?
Anno 1602 und 1404 gingen mir leichter von der Hand, vielleicht liegt es auch am Alter, dass mich so etwas jetzt mehr als früher stresst.
Ich finde schon dass Anno 1800 da gegenüber 1404 nochmal deutlich eine Schippe drauf gelegt hat. Wohl auch, weil die Hardcore-Community das nach 2205 gefordert hat.
Also so komplex waren die alten Vergangenheitstitel nicht, wenn ich mich richtig erinnere.
Schade, dass es Rebel Galaxy — Outlaw in diese Liste geschafft hat. Bei Jedi — Fallen Order wundert mich das weniger.
Genau Deiner Meinung.
Jedi Fallen Order war für mich ziemlich unausgegoren. Und die ewigen Ladezeiten auf der PS4pro sind für ein Spiel, in dem der „Respawn“ zum Konzept gehört wirklich das letzte...
Rebel Galaxy: Outlaw bleibt trotzdem ein nettes Spielchen. Warum es bei mir in der Liste hier auftaucht liegt wirklich an meiner Erwartungshaltung. Eigentlich kann man froh sein, wenn überhaupt heutzutage noch Spiele kommen, die zumindest ansatzweise an Freelancer, Privateer, Elite, Starlancer oder Dark Star One erinnern. RG:O hat die richtigen Ansätze, konnte mich nur nicht auf Dauer halten. Dafür ists dann trotz Oldschooligkeit, schönem Weltall und netter Locations einfach zu oberflächlich und simpel und vieles wiederholt sich. Ich habs in der DU Galerie 8/2019 eigentlich noch sehr lobend erwähnt (bild 9): https://www.gamersglobal.de/text-gallery/163129/du-82019-das-spielen-unsere-user
Schon der Vorgänger war keine Ausgeburt an Tiefgründigkeit. ;) Hat mich aber dennoch im hohen zweistelligen Stundenbereich gut unterhalten. Mehr erwarte ich vom Nachfolger dann auch nicht. Mit ein bisschen Glück geht es mir dann nicht wie dir :)
Nach den Rebel Galaxy Vorgängern hätte ich eine sehr hohe Erwartungshaltung als etwas unfair empfunden. Mir gehts damit wie mit Dark Star One. Das war auch kein Freelancer, dennoch ein sympathischer Lückenfüller.
Das sieht fast so aus, als ob ich Trüberbrook von meiner Wunschliste streichen sollte...
Hatte länger überlegt einen Beitrag zu Days Gone zu schreiben aber ich muss zugeben dass es auch viele Dinge gut macht.
Meine Enttäuschung des Jahres war auf jeden Fall AI: The Somnium Files. Nach dem schlappen Zero Time Dilemma hatte ich eigentlich auf Wiedergutmachung von Uchikoshi gehofft. Das Endergebnis war für sich stehend fast noch katastrophaler als das Finale der Zero Escape-Trilogie.
Die Prämisse um einen Ermittler, der in die Träume anderer Personen eintaucht um dort Hinweise zu Mordfällen zu finden, ist ja an sich nicht schlecht, nur kann die Geschichte trotz der zich Twists nicht wirklich überzeugen und die ganze Erzählstruktur wirkt total inkonsequent. Da hat man teils das typisch überzogen-ernste Anime-Drama und dann wieder lächerliche Szenen in denen ganze Gangsterhorden mit Pornoheftchen und Reizwäsche abgelenkt werden. Da kann ich das Spiel dann auch einfach nicht mehr ernst nehmen.
Der absolute Liebestöter waren aber die interaktiven Sequenzen, in denen man in den Träumen nach Hinweisen sucht. Da man sich nur 6 Minuten innerhalb der Traumwelt aufhalten darf und man oft auf massives Trial & Error angewiesen ist UND dann noch bei falscher Auswahl Zeitstrafen bekommt, ist es der absolute Horror für jeden der auch nur annähernd Zeitlimits in Spielen hasst. Absolut eines der schlimmsten Konzepte die mir in den letzten Jahren vorgesetzt wurden.
Irgendwann habe ich dann nur noch Guides benutzt um den Traummist hinter mich zu bringen und wenigstens die Story zu erleben, was sich dann wie weiter oben beschrieben auch nicht wirklich gelohnt hat. Einziger wirklicher Lichtblick waren einige Charaktere und ihre Entwicklung, was es dann aber auch nicht mehr groß rausreissen konnte.
Nach zwei schwachen Spielen in Folge werde ich bei Uchikoshi in Zukunft leider arg vorsichtig sein müssen und das obwohl er vor einigen Jahren mit Virtue's Last Reward noch ein Mindfuck-Meisterwerk abgeliefert hat.
Ach ja: Devil May Cry 5 habe ich zwar durchgespielt, konnte aber auch nicht so wirklich zünden. Ich fühlte mich mit den ganzen Charakteren und Movemöglichkeiten erstmal total erschlagen und dann war mir das Leveldesign einfach viel zu trist. Eigentlich ist das ein Titel der auf Widerspielbarkeit ausgelegt ist. Nach einem Durchgang war die Luft aber einfach raus.
AI: The Somnium Files hab ich noch vor mir, aber das macht mir ja jetzt wenig Hoffnung. Ich hasse Zeitlimits bei sowas ...
Ich will dir nicht komplett davon abraten, kann es aber auch nicht empfehlen. Das Problem bei dem Zeitlimit ist vor allem der Trial & Error-Aspekt. Da es sich um Träume handelt unterliegt vieles nicht den Gesetzen der Logik und rumprobieren bleibt oft nicht aus. Dass jede Aktion zusätzlich Zeit kostet und man selbst Anhand der Menge (ob nun 10 oder 40 Sekunden oder sonstwas) nicht einschätzen kann ob die Lösung richtig ist, macht es nur noch schlimmer.
Selbst ohne dieses Handicap ist die Story aber wie gesagt auch nur mäßig gelungen. Es ist also nichtmal eines dieser "Ich ertrage die Mechanik um mich an der Geschichte zu erfreuen"-Spiele (wie es hoffentlich Death Stranding sein wird).
Wenn du es riskieren willst würde ich bei nem Preis unter 15€ mal reinschauen. Die 40 Tacken die ich dafür verbraten hab muss ich leider als fehlinvestiert ansehen.
@crux: Selbst schuld, wenn du dir aus so einem Grund "The Crew" nicht holst, das Spiel ist es wert.
Und eine miserable Steuerung habe ich in den gesamten 120 h welche ich in Unity versenkte nicht bemerkt. Hier wäre hilfreich, wenn du geschrieben hättest, was für dich miserabel ist.
Habe ich schon in meinem DU-Beitrag im letzten Jahr, da hatten wir die Diskussion schon mal. Wenn mir ein Spiel sagt "druecke E, um herunterzuspringen", und ich E druecke, und die Figur sich nur im Kreis dreht, habe ich genug. Aber es gab vorher schon genuegend andere Momente, wo ich versuchte, irgendetwas auszuloesen, und etwas ganz anderes ist passiert. Teilweise waren es abenteuerliche Spruenge, auf die ich gar nicht gekommen waere, oder ich habe mich geduckt, als ich klettern wollte. Lauter so Zeug, und es hat einfach nur genervt.
Dir mag "The Crew" den Preis wert sein. Fuer mich ist ein Always-On-Spiel schlicht defekt, und zwar bewusst so hergestellt. Es ist 5 Jahre alt, ein Nachfolger ist bereits erschienen, ich muesste damit rechnen, dass jederzeit der Punkt kommt, wo ich es nicht mehr spielen kann. Nein danke.
Du weißt aber schon, dass "The Crew" Always on ist, weil es ein Auto MMO ist, oder? Ist der Sinn eines solchen Spiels immer on zu sein. ;)
Ich glaub nicht dass die Server down gehen. Nicht solange das noch Leute spielen, die im Echt Geld Shop kaufen könnten. Zumindest auf Box ist das Spiel immer noch gut besucht.
Hatten wir die AC Diskussion schon? Ich werd wohl alt, Mea Culpa.
Den ganzen MMO-Mumpitz brauche ich aber nicht, ich spiele alles alleine. The Crew koennte genausogut darauf verzichten und einen Singleplayer-Modus anbieten, ohne dass etwas fehlen wuerde.
Der wahre Grund duerfte einfach darin bestehen, dass die Savegames auf dem Server gespeichert werden, so dass man nicht auf einfachem Weg alle Autos freischalten kann, sondern ermuntert wird, Echtgeld auszugeben. Auch das ist kundenfeindlich, und fuer mich ein Grund, kein Geld dafuer auszugeben.
Es gibt keine Echtgeldautos bei The Crew. Im Echt Geld Shop gibt es nur Abkürzungen, und Kosmetikkram. Es sei denn du meinst man Kann nicht einfach cheaten. Dann sage ich, richtig so. The Crew konnte auf den MMO Ansatz nicht verzichten, das Spiel war von Anfang an so konzipiert, und mit meiner Crew damals machte es richtig Laune andere Crews herauszufordern. Ich sehe es so, dass du mit aller Macht deine fadenscheinige Aussage schönreden willst. Aber ok, jedem Tierchen sein Pläsierchen.Man kann auch Probleme suchen wo keine sind. Hättest du wirklich Interesse am Spiel, das zudem dir meist schon hinterhergeworfen wird, also nicht mal teuer ist, würdest du es kaufen. Basta.
Wow. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich traurig, dass es Spieler gibt, die solche Praktiken, die fuer uns alle schlecht sind, auch noch aggressiv verteidigen.
Natuerlich habe ich Interesse an dem Spiel, aber nicht unter den gegebenen Bedingungen. Es gibt genug anderes, was ich spielen kann. Dann lade ich eben Assetto Corsa, wenn ich Lust auf Autos habe.
Ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich verteidige hier gar nichts, und schon gar nicht aggressiv. Ich bin in der Diskussion hier eigentlich ziemlich relaxt, und bringe nur meine Argumente vor. Wenn diese für dich aggro klingen, das ist so nicht beabsichtigt.
Wenn das ein Sp Spiel wäre wie seinerzeit AC 2, empfinde ich auch Always on als absolut unnötig. Wenn jedoch ein Spiel als MMO angekündigt und auf den Markt gebracht wird, ist Always on eine Notwendigkeit. Ob das Spiel auch als SP funktioniert hätte sei dahingestellt, aber die es nie so konzipiert war stellt sich die Frage eigentlich nicht. Ich empfinde es eigentlich nur als Quatsch, zu sagen ich kaufe kein MMO, nur weil die Server geschlossen werden könnten. Dann sag einfach, ich spiele keine MMOs, und gut.
Bei Anno hatte ich mich auf die kostenlose Testphase vor Weihnachten gefreut...und nach wenigen Stunden doch eher andere Spiele bevorzugt. Ich gebe tailssnake da völlig Recht: nie weiß man, wie viel Zeugs man braucht und außer sehr ungenauen Wasserstandsanzeigen in den Lagerhäusern kriegt man auch keine Info darüber - bis es zu spät ist, die Bewohner ausziehen, die Betriebe verwaisen, die Produktion zusammenbricht und noch mehr Bewohner ausziehen...
Spielmechanisch wie logisch macht dieser Teufelskreis für mich keinen Sinn. Zudem ist das Logistiksystem mir zu simpel - eine Insel, ein Lagerbestand, völlig egal was wo produziert und verarbeitet wird, da war mir Siedler 2 noch deutlich lieber, oder auch Factorio.
Das letzte Update im Dezember hat ausführliche Statistiken und Diagramme über Lagerbestand, Produktion, Verbrauch und viele andere Dinge hinzugefügt. Damit wurde dem Mangel an Information schon gut gegengearbeitet.
Bei mir hat aus ein Weilchen gedauert, bis Anno 1800 für mich gezündet hat, weil es doch immer das gleiche ist. Wirklich neue Problemlösestrategien braucht man nicht, man macht immer dasselbe. Aber mittlerweile ist es mein Spiel des Jahres!
Puh, das mit Anno 1800 klingt erschreckend real. Das wollte ich doch noch mal ausprobieren, mag es gar nicht wenn es so elendig kompliziert wird und man Null Hilfe bekommt. Das muss ich mir noch mal überlegen.
Hatte im März spontan Dead in Vineland ausprobiert, da mir das Szenario gefiel und mit FTL hatte ich auch keine Probleme. Leider ist die erste Partie bereits am Anfang so mies gelaufen, dass ich noch mal von vorne angefangen habe.
Es wurde nicht viel besser: Leider scheint es das Spiel darauf anzulegen, das im Kampf genau 1 Schadenspunkt fehlt, wenn etwas positives Passiert das mit 2 negativen Sachen zu kontern und wenn man denkt, dass es etwas läuft mit dem "Unfair-Hammer" reinzuhauen.
Ich weiß nicht wie man so ein Spiel designen kann das dir nur Scheiße entgegenwirft und dann noch beim Schwierigkeitsgrad hinzuweisen, dass man es nicht leichter stellen soll, weil das die Spielerfahrung kaputt macht. WTF? Da bleibe ich lieber bei FTL, dass ist meilenweit besser.
Es gibt Textboxen die eigentlich alles wesentliche erklären, aber die feinen Details muss man selbst herausfinden. Gerade wenn man Eletrizität und die Bahn bekommt und man damit vorher nicht geplant hat kann es sein, dass man seine Stadt Großräuming umbauen muss (was dank einer neuen Funktion zum verschieben von Häusern ohne Strafen auch ganz gut geht, sofern man sich darauf einlässt).
Es gab schon mehrfach so Ausprobiert-Wochenenden (wie aktuell zu Siedler 3 History Edition, btw), warte einfach mal ob da nochmal eines kommt und schau mal rein. Aber spiel mindestens bis zur vierten Bevölkerungsstufe, davor ist es Anno wie man es kennt.
Yakuza 0 ist die Enttäuschung bei mir.
Grundsätzlich war die Story motivierend und die ganzen Side Quests haben auch viel Spaß gemacht. Witzig ist zum Beispiel das Sidequest mit dem Jungen dem sein Videospiel geklaut wurde.
Aber dieses dauernde Mafiosi... Ähm Yakuza verdreschen hat mich sehr fix ermüdet.
So ging es mir bei meinem ersten Yakuza Spiel auch. Das Kampfsystem fand ich schrecklich und auch schlecht erklärt, flog nach paar Stunden von der Platte.
Und nun bist du bei Yakuza Spiel Nummer?
Bei gar keinem. Das erste war auch das letzte.
Trüberbrook habe ich, ohne es gekauft zu haben, ebenfalls als größte Enttäuschung des Jahres verbucht. Die Demo auf der Gamescom versprach für mich ein echtes Highlight. Die Steuerung, der Stil, der Szenenaufbau, das Setting - das war alles originell und erfreulich zugänglich. In der Gesprächsführung gab es Details, welche scheinbar auch Einfluss auf den Charakter der Spielfigur hatten.
Dann kam das fertige Spiel und erste Tests und egal, mit wem ich sprach, kam der Eindruck, dass der Hersteller sich solcher Qualitäten selbst nicht bewusst war und den Rest scheinbar nur nach Checkliste abgearbeitet hatte. Und scheinbar hat man es geschafft, jeden guten Ansatz mit eigenwilligen Designentscheidungen zu torpedieren.
Tolle Galerie :D
schön wie hart einige Titel angegangen werden !
Haha. Die Enttäuschungs-Galerie hat mir die Info gegeben, dass das auf mich interessant wirkende Gris auch auf der PS4 erschienen ist ... und habe es mir sogleich gekauft.
Bin schon gespannt drauf, bei schicker Optik kann ich leicht über andere Unzulänglichkeiten hinwegsehen und vielleicht hilft es auch, dass ich gar nicht so viel über das Spiel weiß.
Danke für die Beiträge. Mir fällt spontan noch Cube World ein, das hätte so toll werden können...
Einer Enttäuschungsgalerie ganz ohne Outer Worlds fehlt definitiv was.
Du könntest in die Enttäuschungsgalerie von 2020 die Enttäuschungsgalerie 2019 aufnehmen :-).
Stimmt, das hätte ich auch erwähnen können, war aber so belanglos, dass ich es schon wieder vergessen hatte, obwohl deutlich neuer als manch anderer Titel.
Sicher nicht.
Einer Galerie ohne Beitrag von JoG auch.
Wie lösen wir nun das Problem... ? :)
Ich hoffe du spielst nicht darauf an, ich könne das nächste Mal selbst Abhilfe schaffen. Wo kämen wir denn da hin? :P
:D