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In der Welt von
Metal Tales - Overkill geschah furchtbares: Der Gott Kuk hat die Metal-Gitarrengötter in Monster verwandelt, ihre nun verdorbenen Songs nehmen allen Metalheads die Leidenschaft und machen sie zu apathischen Geschöpfen. Wer kann Kuk noch stoppen? Natürlich ihr. Schließlich sind euer Gitarrenmeister, eure Bandmitglieder und sogar die Fans an das Böse verloren. Mit diesem kurzen und gelungenen Comic-Intro läutet der Titel eure Mission ein – und das war für mich auch schon das atmosphärische Highlight dieses Spiels.
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Ein kurzer Comic-Strip klärt über die Hintergründe eurer Mission auf. Schade, dass nicht öfter und vor allem bei den Zwischensequenzen auf dieses Stilmittel zurückgegriffen wird. |
Ein Titel für Metalheads?
Im Grunde ist Metal Tales - Overkill ein Roguelite-Topdown-Shooter im Sinne der
The Binding of Isaac-Serie. Ihr betretet im jeweiligen zufallsgenerierten Areal diverse Räume und bekämpft dort alle Gegner. Ist das erfolgreich erledigt, öffnen sich die Türen zu weiteren Zimmern. Verliert ihr alle Lebenspunkte, ist der Run vorbei. Außerdem gibt es in jedem Gebiet einen Händler, bei dem ihr erbeutete Geldstücke gegen Items eintauscht, und kleinere Mini-Events. Um das Level erfolgreich abzuschließen und Zugang zum nächsten Gebiet zu erlangen, müsst ihr einen Zwischenboss mit besonders starken Attacken besiegen.
In Metal Tales - Overkill haben die speziellen Gegenstände natürlich alle einen Bezug zur Musik im Allgemeinen und speziell zu Heavy Metal. Eure E-Gitarren, von denen es unterschiedliche Exemplare gibt, verschießen Projektile, Plektren und Gitarrensaiten unterstützen euch mit Spezialeffekten, mit einem Power Slide weicht ihr Geschossen aus. Durch das Erfüllen von Nebenaufgaben während eines Runs verdient ihr euch – Natürlich! – Pentagramm-Punkte, mit denen ihr Verbesserungen für kommende Runs freischaltet.
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Selbst mit mehreren Gegnern auf dem Bildschirm entwickelt das Geschehen keine Dynamik. |
Mein Rat: Finger weg!
Was nach einem verrückten Metal-Roguelite-Topdown-Shooter mit bescheuerter Story, aber großartigen Fan-Service klingt, hat sich für mich als Enttäuschung entpuppt. Metal Tales - Overkill lässt meiner Meinung nach alles vermissen, was ein gutes Roguelite ausmacht und gehört für mich in die Kategorie "Zeitverschwendung". Zwar erwarten euch Kämpfe gegen unterschiedliche Gegnertypen mit eigenen Angriffen, Spezial-Items und auch sterben werdet ihr einige Male. Es hakt aber beim Gameplay, das ist viel zu träge und lahm. Einzig der wummernde Metal-Soundtrack hat mich gut unterhalten.
Die Wirkung der einzelnen Gitarren, Plektren und anderer Spezialgegenstände wurde mir häufig überhaupt nicht klar, mehrfach habe ich mich gefragt, wo ihr spielerischer Wert liegt. Es wirkt auf mich, als hätten die Entwickler sich vorgenommen, möglichst viele typische Elemente aus dem Roguelite-Baukasten zu verwursten. Dabei haben sie aber vergessen, sie zu einem Spiel zusammenfügen, dass man trotz häufigem Scheitern immer und immer wieder gerne von neuem startet.
Dazu kommt, dass Metal Tales - Overkill grafisch insgesamt nicht besonders gut aussieht. Die Räume, die Modelle der Einrichtungsgegenstände, Feuerwände, Schädelhaufen und auch die Gegner sind wenig detailliert. Den Vogel schießen aber die Zwischensequenzen vor, nach und während den Bosskämpfen ab. Diese Szenen sind grafisch richtig schlecht und trüben den Gesamteindruck noch mehr. Warum wurden hier nicht ähnliche Clips wie für das Intro verwendet?
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Eine verstörendere „Pommesgabel“ sah ich nie… |
Fazit
Es ist nicht so, dass Metal Tales - Overkill keine guten Ideen hätte. Das Setting ist abgedreht und der Titel greift Heavy-Metal-Klischees und -Themes gelungen auf, ohne sie lächerlich zu machen. Dazu der tolle Soundtrack von echten Metal-Bands. Die sind zwar keine weltbekannten Truppen, verstehen ihr Handwerk aber. Leider lassen sich nur wenige der Songs im Extras-Menü abspielen. Schade...
Für ein Roguelite empfinde ich Metal Tales- Overkill auch nicht als schwierig genug, meine Lebenspunkte habe ich größtenteils bei den Kämpfen gegen die Stage-Bosse eingebüßt. Diese überzeugen mit mehreren Phasen und verschiedenen Angriffen. Letztere sind stellenweise jedoch so wirr umgesetzt, dass ich ihnen nicht ausweichen konnte, obwohl ich wusste, was passieren wird. Da ich das (zweifelhafte) Glück hatte, in einem Run ein Item zu finden, das jeden Gegner mit einem Schuss erledigt – sogar die Gitarrengötter und den Oberboss Kuk – habe ich Metal Head - Overkill tatsächlich einmal erfolgreich beendet. Einen weiteren Durchgang werde ich mir jedoch nicht antun.
- Shoot-em-up für PC, Playstation 4/5, Xbox One, Xbox Series X/S, Switch
- Einzelspieler, Koop-Multiplayer
- Nur für ganz Hartgesottene
- Preis: 14,99 Euro
- In einem Satz: Metalheads legen lieber ein Kreator-Album ihrer Wahl auf, drehen den Volume-Regler auf Anschlag und spielen dabei The Binding of Isaac.
Ist nicht mein Spiel-Genre, trotzdem schade das das nichts geworden ist.
Das ist ja schade :( Danke für die Warnung!
Danke für den Test, ich denke ich werde ähnlich wie bei Slaine trotzdem zuschlagen. Gibt halt leider wenige solche Titel und es ist ja nich komplett unspielbar.
Meinst du mit "solche Titel" Spiele mit Heavy-Metal-Thema?
Edit: Freue mich auch über deine Meinung zum Spiel per Kommentar! :-)
Ja.
Schade schade :( Meine Musik und mein Genre... Sieht aber leider auch nicht ansatzweise so aus als ob es was wäre.
Danke für den Check! Schade um die schöne abgedrehte Idee.
Danke für den Check.
Als Metalhead und Gitarrist ist sowas für mich immer potenziell interessant, aber Roguelite-Topdown-Shooter ist schonmal nicht unbedingt meins und deine Einschätzung im Check bestätigt mir endgültig, dass ich das Spiel getrost links liegen lassen kann.
Gespannt bin ich mal auf das Metal - Hellsinger. Das sah witzig aus bisher.
Mmmhhh, hab mir nen Video angeschaut und ich finde, dass die Wucht der Songs bei Metal - Hellsinger für mich leider nicht so richtig rüberkommt. Vor allem dass sich der Gesang - wenn man es so nennen möchte ;-) ... - mit den Soundeffekten vermischt, finde ich ziemlich disharmonisch. Da ist mir reine Metalmusik mit schnellem Gameplay lieber.
Dazu kommt, dass ich in Rhythmus-Spielen echt unbegabt bin. Habe ich zuletzt bei BPM - Bullets per Minute erleben dürfen und tragisch fand ich es bei Crypt of the Necrodancer: Tolles Dingen, aber ich bin echt nicht klargekommen.
Ich mag Rhythmus-Spiele und Shooter. :-) Bei BPM haben mich aber das Rogue-Prinzip und die Grafik abgeschreckt. Auf Metal Hellsinger freue ich mich dagegen sehr. Meta Tales Overkill sieht im Trailer schon sehr mau aus und dein Check bestätigt das ja.
Aber warum gibt es eigentlich so viele Metal-Spiele und keine für andere Stilrichtungen? Wie wäre es mal mit Punk oder so? ;-)
Das fällt mir auch auf und ich unterstütze den Vorschlag aus vollem Herzen! :)
Optisch macht Hellsinger wirklich einen interessanteren Eindruck. BPM bleibt da doch sehr... puristisch.
Ich behalte es mal im Auge, wenn redaktionell nichts kommt, ist es vielleicht ein Check-Kandidat.
Zum Thema "Warum Punk nicht..." hätte ich einige Ansätze. Aber, da ich meistens eine Erklärung finde, wenn ich nur lange genug nachdenke, spare ich mir die Niederschrift umfangreicher Erklärungskonstrukte. ;-)
Wäre zwar eh nichts für mich, aber danke für den Test und die Warnung!