Check von SupArai

Spiele-Check: Scathe – Brutalo-Shooter aus der Trash-Hölle 
Teil der Exklusiv-Serie Spiele-Check

PC XOne Xbox X PS4 PS5
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SupArai 61477 EXP - 25 Platin-Gamer,R10,S9,A10,J10
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5. September 2022 - 13:38 — vor 1 Jahr zuletzt aktualisiert
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Scathe versteht sich als rasantes Bullet-Hell-Ego-Shooter-Spektakel. Das Waffenarsenal schreit nach actionreichen Kämpfen, mit ordentlich Wumms und Splatter. Angesiedelt in einem düsteren Fantasy-Setting macht der Titel optisch einen tollen Eindruck. Dazu ein wummernder Metal-Soundtrack. Was kann da schon schiefgehen? Nach vier Stunden urteile ich enttäuscht: fast alles, leider. 
Die Blutspritzer müsst ihr euch regelmäßig vom Visier wischen, sonst leidet die Durchsicht. 

Ab ins Labyrinth 
Ihr schlüpft in die Rolle von Scathe, dem „Vollstrecker der Höllenlegionen“, der einen besonderen Auftrag von seinem Göttlichen Schöpfer erhält: Ihr sollt in die Hölle hinabsteigen, seinen Bruder ausfindig machen und ihm seinen Stab abnehmen. Es sollte klar sein, dass der Gesuchte den nicht freiwillig hergibt. Wie befohlen macht ihr euch auf den Weg und mäht dabei sämtliche Gegner über den Haufen. 

Um ans Ziel zu gelangen, durchquert ihr eine labyrinthartig aufgebaute Spielwelt, die aus vielen einzelnen Abschnitten besteht. Jedes Areal, das ihr betretet, hat einen oder auch mehrere Ausgänge. So erschließt und erweitert ihr nach und nach eine Landkarte der Hölle. In den Abschnitten nietet ihr jeweils mehrere Dutzend Feinde um, sammelt nebenbei Runen – einige davon sind versteckt oder an unwegsamen Orten und um sie zu erreichen, müsst ihr ein Schalterrätsel lösen, – und Extraleben. Außerdem findet ihr in manchen Gebieten Dunkle Magie-Skills, die ihr fortan zu eurer Unterstützung einsetzt, und Areale, die ihr jedoch erst nach Abschluss einer Aufgabe betreten dürft. 
Nach und nach erschließt ihr euch auf dieser Karte die Spielwelt. Ziel sind die vier Höllensteine, die von Bossen gedroppt werden. 

Mein bester Kumpel, der Höllenhammer 
Damit ihr nicht völlig wehrlos in den Kampf zieht, stattet euch der Göttliche Schöpfer zu Spielbeginn mit dem Höllenhammer aus. Eure erste Waffe besitzt unendlich Munition, einen ungenauen Primärangriff und zudem eine wuchtige Sekundär-Attacke: eine Art Granatwerfer, allerdings mit Cooldown. Für den Einstieg eine coole Wumme. Leider habe ich erst nach über zwei Stunden einen anderen Schießprügel gefunden. Der Höllenhammer und ich hatten zu diesem Zeitpunkt schon die ersten ernsthaften Krisen hinter uns. 

Zuvor erlangte ich in einem Areal meinen ersten Dunkle Magie-Skill: eine Selbstheilungsfähigkeit. Das Töten von Gegnern gewährte mir fortan Seelenenergie, diese konnte ich dank meiner Fähigkeit in Lebensenergie umwandeln. Ein sehr hilfreicher Skill, sah ich zuvor doch recht häufig den „Leben verloren“-Bildschirm. Pro Run habt ihr übrigens zehn davon. Sind diese aufgebraucht, startet ihr einen neuen Anlauf am Anfang des aktuellen Areals. Es gibt noch weitere magische Fähigkeiten, zwischen denen ihr in den Kämpfen wechseln könnt – vorausgesetzt ihr entdeckt sie. 
Der Warlock war mein erster Bosskampf und auch der erste Moment, in dem leichte Bullet-Hell-Vibes aufkamen. 

In Scathe funktioniert einfach zu wenig 
Meine Gegner mehr als zwei Stunden nur mit dem Höllenhammer zu malträtieren, war schon langweilig. Als ich endlich eine zweite Waffe mein eigen nannte, wurde es aber nicht besser: Denn aufgrund ständiger Munitionsknappheit konnte ich sie nur selten einsetzen – landete also wieder bei meinem Kumpel Höllenhammer. Neben zu wenig Munition in den Leveln finde ich auch die Healthpack-Verteilung problematisch. Entweder finde ich gefühlt keine Heilitems, oder direkt mehrere auf engstem Raum. 

Das führt zu einem weiteren Gameplay-Problem: Bei den Kämpfe gegen die vielen Gegner mit unterschiedlichsten Angriffsarten war ich bereits auf dem normalen Schwierigkeitsgrad im offenen Fight gnadenlos unterlegen. Deshalb war es zu häufig am effektivsten, möglichst geschützt darauf zu warten, dass Feinde in mein Gewehrfeuer laufen. Den Gefallen tun sie mir auch sehr oft. Der Munition- und Heilitem-Geiz, das eingeschränkte Waffenarsenal und der Hinterhalt-Zwang verhindern letztlich rasantes Shooter-Gameplay nahezu komplett. Oder anders ausgedrückt: Das Balancing in Scathe ist meiner Meinung nach suboptimal. 

Weitere fragwürdige Elemente sind Komplett-Aussetzer der KI, eine schwammige Sprungsteuerung (welche ich für das Sammeln der Runen oder Extraleben benötige), die abstruse Respawn-Mechanik in den Leveln, das kryptische Progress-System und die vielen Tode, bei denen ich mich fragte, ob ich Opfer eines Bugs wurde oder ob das so gewollt war. 
Am linken Zeigefinger seht ihr meinen ausgerüsteten Skill, mit ihm kann ich Gegner einfrieren. 
 
Fazit 
Direkt vorweg: Scathe macht mir keinen Spaß und eine Spielempfehlung erhält der Titel im aktuellen Zustand nicht von mir. Zwar gefiel mir das audiovisuelle Erlebnis aus toller Optik, bedrohlicher Geräuschkulisse und hohem Gore-Faktor in der ersten Stunde. Es gibt auch nette Ideen, so muss ich mir zum Beispiel regelmäßig mein blutbespritztes Visier abwischen, die Secrets sind spielerfreundlich eingebaut und viele Levels sind abwechslungsreich gestaltet. 

Schon lange langweilen mich die eine Splatter-Animation für zerplatzende Gegner und die quäkigen Gegnergeräusche aus dem Off jedoch total. Das ständige Abwischen meines Visiers und die ungenaue Sprungsteuerung nerven. Die absurden Respawns der Gegner und die Schwierigkeitsspitzen strecken die Spielzeit unnötig. Es ist jammerschade, aber fast jedes Element in Scathe macht einen unausgereiften, nicht zu Ende gedachten oder schlecht umgesetzten Eindruck auf mich. 
  • Egoshooter für PC 
  • Einzelspieler und Koop-Multiplayer 
  • Für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis 
  • Preis: 22,99 Euro bei Steam 
  • In einem Satz: Optisch und visuell gelungen, offenbart Scathe beim Gameplay deutliche Schwächen. 

Video:

Gekko Goodkat 20 Gold-Gamer - - 23827 - 5. September 2022 - 14:55 #

Danke für die unterhaltsame Warnung ;)

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61477 - 5. September 2022 - 15:43 #

Ja, bitte, gerne... Ich hätte auch fast die fünf Stunden Spielzeit gerissen, konnte mich aber echt nicht motivieren, Scathe nochmal für 20, 30 Minuten anzuschreiben.

Sokar 24 Trolljäger - - 48148 - 5. September 2022 - 15:22 #

Danke für den Check. Ich hatte sowas in der Art schon befürchtet, schon die Demo Anfang (??) des Jahres hatte ähnliche Probleme. Scheint als hätte sich seitdem nicht viel getan. Zum Glück gibt es im Sub-Genre der Boomer-Shooter genug Alternativen ;)

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61477 - 5. September 2022 - 18:04 #

Gerne, bitte.

Die Demo habe ich verpasst (gab es die im "Steam-Fest?"), genau wie den Preview-Key vor ein paar Wochen.

Wobei ich Preview-Keys in Zukunft auch nicht mehr nutzen werde, der Check zu Batora war mir eine Lehre. Zum einen ist es total schwierig über ein unfertiges Spiel zu schreiben. Und zum anderen hat es mir keinen Spaß gemacht, ein unfertiges Spiel zu daddeln.

Sokar 24 Trolljäger - - 48148 - 6. September 2022 - 16:57 #

Jo gabs im Steam Next Fest im Februar oder März. Hat sich mittlerweile als GamesCom-Ersatz für mich etabliert, wo ich in einer Woche ein Dutzend Demos Spiele zu Spielen, die ich dann nie kaufe ;)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83933 - 5. September 2022 - 17:45 #

Na dann danke für die Warnung. Dann warte ich eben noch die paar Tage auf Metal Hellsinger. Oder hole mir doch mal Forgive Me Father.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61477 - 5. September 2022 - 18:12 #

Gerne. Warnung würde ich gerne relativieren, wüsste aber nicht wie. Vor allem muss Maverick hier aufschlagen, der hat Scathe auch auf seiner Wunschliste. :-)

Am ehesten würde ich Scathe mit Doom (2016) vergleichen. Aber das hast du bestimmt schon gespielt, oder?

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83933 - 5. September 2022 - 19:57 #

Klar, Doom 2016 war fantastisch, Eternal dann aber schon wieder zu sehr übertrieben.

Nun ja, du schreibst, Scathe hat dir keinen Spaß gemacht und deine
Beschreibung klingt auch nicht nach etwas, das mir Spaß machen würde. Von daher eindeutig eine Warnung für mich. :-)

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61477 - 5. September 2022 - 21:10 #

Nen Shooter mit aktueller Grafik wie Doom (2016) suche ich, da hätt ich mal wieder Bock drauf. Hätte noch Necromunda, wobei die Kritiken ja eher gemischt sind.

Eternal habe ich ausgelassen, das SAH mir schon zu übertrieben aus.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83933 - 6. September 2022 - 0:30 #

Da gibt es wirklich nicht viel in letzter Zeit. Necromunda Hired Gun und Terminator Resistance stehen auf meiner Liste. Ich fand ja Bright Memory Infinite ziemlich gut, grafisch auf jeden Fall top. Metal Hellsinger ist halt Doom als Rhythmusspiel - hat mir in der Demo sehr gut gefallen, ist aber sicher nicht für jeden was.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61477 - 6. September 2022 - 22:15 #

Forgive me Father gibt es mit einigen anderen durchaus interessanten Titeln diesen Monat im Humble Choice:
https://www.humblebundle.com/membership

Sokar 24 Trolljäger - - 48148 - 6. September 2022 - 9:16 #

Also "Boomer-Shooter" gibt es mittlerweile wie Sand im Meer. Meine Empfehlungen: Dusk (wenn es PS1-like Low-Poly-Optik mit Horror-Einschlag sein darf), Amid Evil (quasi ein modernes Hexen) und Prodeus (mit sehr gutem Level Editor).

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61477 - 6. September 2022 - 10:01 #

Ich ergänze um Dread Templar, die Demo hat mir Lust auf mehr gemacht (https://www.gamersglobal.de/news/198165/dread-templar-prolog-demo-des-egoshooters-beim-steam-next-fest).

Das Spiel befindet sich noch im Early Access, da der Release hoffentlich noch in diesem Jahr stattfindet, warte ich bis ich richtig einsteige.

Hier geht's zu Steam:
https://store.steampowered.com/app/1334730/Dread_Templar/

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83933 - 6. September 2022 - 10:07 #

Ja, aber ich will einigermaßen moderne Grafik. ;-)
Prodeus wäre am ehesten was, ist das mittlerweile aus dem EA draußen?

Sokar 24 Trolljäger - - 48148 - 6. September 2022 - 16:58 #

Das ist natürlich schwierig, weil die Boomer-Shooter per Definition ein Retro-Genre sind und auf entsprecheden Grafik-Stile setzten =)
Amid Evil unterstützt Raytracing, reicht das? ;)

Offiziell ist Prodeus noch im EA, bin mir gerade nicht sicher wie der Stand ist, ist schon eine Weile her, dass ich zuletzt reingeschaut habe. Machte aber schon einen recht runden Eindruck auf mich.