Teaser
Eben noch hat Bandai Namco auf der Gamescom Little Nightmares 3 frisch angekündigt, da gibt es auch schon erste Gameplay-Einblicke.
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Im Rahmen der Eröffnungs-Show Opening Night Live der
Gamescom 2023 kündigte Bandai Namco
Little Nightmares 3 an. Anders als die vorigen Teile der rätsel- und schleich-lastigen Jump-and-Run-Reihe in einer schaurig-stimmungsvollen Welt, wird das neue Abenteuer nicht von den schwedischen Tarsier Studios entwickelt, sondern von Supermassive Games. Letztere sind vor allem für ihre spielbaren Filme wie
Until Dawn,
The Quarry und die
Dark Pictures Anthology bekannt.
Bandai Namco gewährte uns auf der Messe erste Gameplay-Eindrücke aus einer Pre-Alpha-Version von Little Nightmares 3. Der Spielabschnitt beginnt damit, dass Low (das Kind mit Schnabelmaske) und Alone (das Kind mit der Fliegerkappe) aus einem Spiegel stolpern. Beim Heldengespann handelt es sich einmal mehr um winzige Kinder in einer riesenhaften und bedrohlichen Welt. Nachdem die beiden ein kurzes Stück durch einen Sandsturm irren, stoßen sie auf eine riesige Mauer mit einer Leiter. Oben angekommen finden sie sich in einer Nekropole wieder. Eine riesige Stadt, deren Häuser an den Wänden einer Schlucht hängen, verbunden durch allerhand windige Holzbrücken. Überall drehen sich die Räder von Windmühlen im Wüstenwind. Als die Figuren sich durch Ritzen in der Wand drücken, bewegen sie sich oft unter den sich bewegenden Mechanismen der Mühlen hindurch. In vielen Innenräumen stapeln sich Säcke bis unter die Decke. Es ist aber zweifelhaft, ob sich etwas so harmloses wie Mehl darin befindet. Die meisten ehemaligen Bewohner des Ortes liegen ebenfalls in Säcken am Boden oder baumeln von Balken. Andere scheinen in erschrockenen Posen versteinert worden zu sein, verbergen teils das Gesicht in den Händen.
Wie in den Vorgängern muss das Duo kleine Rätsel bewältigen, um voranzukommen. Schon in
Little Nightmares 2 wart ihr immer in Begleitung unterwegs, im dritten Teil steht Zusammenarbeit noch mehr im Vordergrund – zumal auf der Messe direkt der neue Koop-Modus für zwei Spieler zum Einsatz kommt. Anders als in den Vorgängern sind Low und Alone bewaffnet. Alone nutzt einen Schraubenschlüssel, um Hindernisse mit weit ausholenden, langsamen Schlägen zu zerstören. Low nutzt wiederum einem Bogen, um zum Beispiel einen der allgegenwärtigen Raben aufzuschrecken, damit der den Schlüssel in seinem Schnabel fallen lässt. Oder er schießt hängende Objekte von der Decke, die beide dann gemeinsam verschieben, um sie als Plattform zu nutzen. An anderer Stelle kommt es tatsächlich zu einer Kampfsequenz: Große Skarabäen setzen dem Duo zu. Hier pflückt Lows Bogen die Feinde aus der Luft, doch dann muss Alone sie mit einem Schlag halb zerquetschen (was passend zur Stimmung unappetitlich aussieht), sonst rappeln sich die Käfer wieder auf.
Ein weiteres Hilfswerkzeug, das beide finden, sind Schirme aus Rabenfedern, mit denen die beiden sich von Aufwinden in die Luft tragen lassen. Die Entwickler bestätigen mir auf Nachfrage, dass es sich bei dem Abschnitt um eine Sequenz früh aus dem Spiel handelt, der Schirm wird euch also wohl noch länger in Hüpfpassagen nützlich sein.
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Low und Alone dürfen dem Monster nicht unter die Augen kommen. |
Bei ihrer Reise durch die Stadt wecken die beiden unabsichtlich die große Gefahr der Nekropole: Ein Monster, das wie eine riesige, abgenutzte Baby-Puppe aussieht. Oft bricht dessen pummelige Hand durch Wände und tastet nach den beiden. An anderer Stelle sucht es durch einen Spalt die Räume ab, sein Auge wirft dabei einen Strahl wie ein Suchscheinwerfer. Dieses Licht müssen Low und Alone wie in den Vorgängern meiden, indem sie von Deckung zu Deckung huschen. Jeder Spieler nutzte in der Koop-Sitzung einen eigenen Bildschirm, der eine Partner konnte dabei ungehindert ein gutes Stück voran laufen. Doch durch die Natur vieler Hindernisse ist man aufeinander angewiesen. Spätestens bei einer der vielen Klappen, die zu zweit hochgehoben werden müssen, geht es allein nicht weiter – an einer Stelle mussten beide auch mal auf einer Falltür auf und ab hüpfen.
Das Duo entgeht zunächst dem Monster, indem es durch unterirdische Katakomben reist. Doch als sie zurück an die Oberfläche kommen, werden sie in einer Skript-Sequenz entdeckt und das Monster streckt seine klobige Riesenhand aus, um sie zu packen. Nach einem Schnitt finden sich die beiden plötzlich in einer ganz anderen Umgebung wieder, auf einem Bett in einem Raum mit gepolsterten Wänden. Die dunklen Schatten in den Ecken des Zimmers kriechen auf das Bett zu und strecken sich nach Low und Alone aus. Damit endet die live vorgespielte Präsentation.
Supermassive Games trifft bei den Hintergründen und dem Sound-Design für mich sehr gut die bedrückende Stimmung der beiden Vorgänger. Schon auf dem Weg zu der Stadt durch den Sandsturm macht sich die dröhnende Soundkulisse bemerkbar. Für Stimmung sorgt auch das Krächzen der Raben, der heulende Wüstenwind und das Rumpeln der Mühlen. Konkreter wird die bedrohliche Stimmung, wenn hinter einer Tür gedämpft lauter Krach zu hören ist, die Low und Alone gerade mühsam aufstemmen. Andererseits wirken die Koop-Rätsel zwar nicht schlecht umgesetzt, aber auch nicht sonderlich inspiriert. Vor allem aber gefällt mir das Monster-Design des Riesenbabys weniger. Es wirkt auf mich viel plumper als das der monströsen Verfolger aus den vorigen Spielen, wie die Lehrerin mit den unnatürlich langen Gliedmaßen aus Teil 2 oder die übergewichtigen Köche des Erstlings, bei denen auf den zweiten Blick nicht ganz klar war, ob sich nicht andere Kreaturen deren Haut übergestülpt haben. Es bleibt abzuwarten, was Supermassive noch an Orten und Gegnern für die Spieler geplant hat. Little Nightmares 3 hat noch kein Erscheinungsdatum, der Release soll aber im Laufe von 2024 erfolgen.
Viel Spaß!
Danke. Scheint, als ob der Entwicklerwechsel gut von statten geht. Das Artdesign scheint ja augenscheinlich gut übernommen.
Könnte ein netter Koop-Titel werden, danke für den Ersteindruck. ;)