Teaser
Der erste MoMoCa aus den neuen Redaktionshallen ist direkt etwas umfangreicher. Es gibt schließlich einige Inhalte diese Woche, eine gute Dosis William Gibson und einen Berg an User-Fragen.
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Jörg und Hagen haben sich in den neuen Redaktionsräumen in Putzbrunn eingefunden (zumindest nachdem Hagen erst einmal überhaupt zum Büro gefunden hatte...) und erzählen eine gute Dreiviertelstunde von der Eingewöhnung im neuen Gebäude, werden literarisch bei der Besprechung ihres Wochenendes, präsentieren euch die Inhalte dieser Woche und arbeiten sich zum krönenden Abschluss durch die ganzen User-Fragen, die sich in der Umzugs-Zeit angesammelt haben. Alle Themen im Überblick:
- 00:44 Hagen erklärt Jörg die Bus-Verschwörung, die seine Verspätung im neuen Büro eingefädelt hat
- 05:25 Dennis ist im Hochzeits-Urlaub, daher geht das Sekiro-Letsplay erst kommende Woche weiter. Unterdessen tagt der Elfenhof zur Halbzeit des Letsplays von Warhammer - Total War 2
- 08:50: Die Themen der Woche im Überblick: Michael Hengst widmet sich in den Hengst-Chroniken den heimlichen Helden der Spiele-Industrie, von Benjamin kommt ein Test zu Trackmania und eine neue Folge der Serienliebe über Naughty Dogs Uncharted-Reihe, wir planen eine Preview zur Paper Mario - the Origami King und zum Ausklang der Woche wartet natürlich wieder ein Wochenschluss-Podcast
- 14:11 Jörg widmete sein Wochenende kulinarischen Vergnügungen
- 17:12 Hagen hat den Roman Peripherie (OT Peripheral) von William Gibson angefangen
- 25:11 Welches ist laut Sonntagsfrage euer am meisten erwartete Spiel im 3. Quartal 2020?
- 26:30 Danywildes alte Frage zur Umzugs-Hilfe-Aktion 2020 wird noch nachträglich beantwortet
- 28:48 Kommt noch was zu Xcom 2 auf Switch, will Lito wissen
- 30:00 Doppelschlag von rammmses: Wird es bei uns privat eine Xbox SX oder eine PS5...
- 32:00... und sind Online-Events statt Vor-Ort-Messen die Zukunft?
- 37:07 Wie verstehen wir uns mit den Nachbarn, fragt Drapondur
- 39:56 Wie wird sich die SSD-Architektur der Konsolen auf PC-Ports auswirken wird, treibt Nuwanda um
- 43:22 Welche Lehren ziehen wir aus dem Letsplay von Warhammer, fragt Danywilde
- 47:25 Ist der Greenscreen zum Lüften mobil, will euph wissen
Viel Spaß beim Hören (auch wenn mein Mikro diesmal nicht so super eingestellt war).
P.S.
Ein Check von SupArai steht auch in den Startlöchern!
P.P.S. Vielleicht handelt ja die nächste Hengst-Chronik davon, dass zu wenig Leute in der Sonntagsfrage für das von Michael hochgeschätzte Legend of Heroes - Trails of Cold Steel 3 abgestimmt haben. ;-]
Ich hab leider noch 5 andere Spiele der Reihe abzuschließen, bevor der Teil rankommt. Wird in Q3 wohl nix mehr.
Die großen Fans wie ich haben das ja auch schon lange gespielt und freuen sich eher auf den Oktober, wo endlich Teil 4 kommt!
Ich wollte die ersten Teile aus Kanada importieren, da liegen sie derzeit auch noch bei einem Freund, aber ich kann halt erst mal nicht hin. So lange beschäftige ich mich auch nicht mit dem dritten Teil. So.
Paper Maria ;-)
Das wäre doch mal eine tolle neue Figur! :)
Das geht natürlich nicht, dass ich die hochgeheime neue Heldin schon in den Timecodes spoilere ;-]
Die nächste Stufe ist natürlich schon geplant: Waria, die böse Gegenspielerin!
https://www.der-postillon.com/2018/08/waria.html
Ah, dann kann ich ja endlich Mittagspause machen. ;-)
Welle Putzbrunn ist online. Klappt doch auch ohne Glasfaser.
Auch gleich mal in der Mittagspause angehört - sehr interessant und Dank für die Beantwortung meiner Frage. Hagen klang ein bisschen so, als ob er am Telefon gewesen wäre - standet ihr am selben Mikro?
Der Einstiegsgag war auch gelungen :-)
Seit Corona stehen die Redakteure beim Podcast natürlich nicht mehr am selben Mikro. ;-)
Die sind doch quasi ein Haushalt ;-)
Ich finde es gut, dass Dennis und Hagen offen sind bei dem Thema. Die Ehe für Alle hätte ruhig schon früher kommen können.
@Nuwanda: Ich bin zwar kein Spieleentwickler aber ich denke dass sich da nicht sooo dramatisch viel verändern wird. Ein schönes Bsp wo eine SSD wirklich was bringt ist Conan Exiles oder Subnautica. Die haben irgendwie Probleme die vielen Objekte sauber schnell auf den Monitor zu zaubern. Mit ner HDD fällt dir das dann deutlich auf weil Objekte eben erst spät aufpoppen. Bei ner SSD geht das so zügig, dass diese Fehler weniger auffallen. Sehr viel mehr Verbesserung als solche Dinge und natürlich allgemein kürzere Ladepausen, verspreche ich mir da aber nicht.
Als Softwareentwickler kann ich dir sagen: ein gutes Memory-Management und Streaming-Algorithmen bringen deutlich mehr als jede schnellere Hardware. Wenn du schnellere Hardware brauchst um etwas zu schaffen, was andere können (z.b. bin ich von den Ladezeiten von Doom Eternal extrem beeindruckt, immer ~5sec [von SATA-SSD] und keine Nachladeartefakte, egal welches Level) dann ist deine Programmierung schlecht.
So wollte ich es nicht ausdrücken. Allein meine bisherigen Beobachtungen bestätigen aber deine Aussage. Vielleicht tun sich aber Studios mit kleinerem Budget und schlechteren Programmieren damit leichter. Das wäre ja auch schon mal was.
Hach ja, William Gibson. Neuromancer fand ich wirklich fantastisch, habe ich auch schon mehrfach gelesen. Schon mit den beiden unmittelbaren Nachfolgern kam ich aber nicht mehr so gut klar. Irgendwann habe ich gar nicht mehr kapiert, was in der Handlung eigentlich passiert. Mit der von Jörg genannten zweiten Cyberpunk-Trilogie habe ich es noch mal probiert, aber da war es fast noch schlimmer. Dabei mag ich eigentlich anspruchsvoll geschriebene Science Fiction (z.B. Iain Banks), aber das wurde mir zu verschwurbelt.
"Die Differenzmaschine", ein Steampunk-Roman von Gibson und Bruce Sterling, habe ich gar nach der Hälfte abgebrochen. Der war mir einfach zu langweilig. seitdem habe ich nichts mehr von ihm gelesen. Sind die neuen Sachen denn in dieser Hinsicht vergleichbar, oder könnten die mir gefallen?
Userfrage: Wie ist das bei den Spenden, Crowdfundings & Co für euch steuerlich? Müsste ihr das als ganz normale Einnahmen versteuern oder gibt es da Sonderregelungen?
Es sind ganz normal zu versteuernde Einnahmen. GG ist ja nicht gemeinnützig.
Genau, das sind ganz normale Betriebseinnahmen.
Flitterwochen auf Tattooine ;-)
Dann lieber auf Florida 5. ;)
Florida ist aber gerade schlecht.
Jede zweite Serienliebe ein Adventure? Meine Zustimmung habt ihr! ;-)
Ist ja gar nicht der Fall. Es sind aktuell von sieben Serienrückblicken (sechs von mir) zwei klassische Adventure-Reihen dabei. Nach Uncharted sind es zwei von acht, und nach Indiana Jones, das sich zudem nicht komplett auf die klassischen Adventures fokussieren wird, sind es drei von neun. Da komme ich so oder so nicht auf "jedes zweite". ;)
Edit: Ups, mir fällt gerade auf, dass ich da schon mehr verraten habe, als ich wollte...
Na dann wird das übernächste auch ein Adventure, dann sind wir fast bei der Hälfte. :-)
P.s.: Das sollte kein investigativer Kommentar sein. Aber über die Info freue ich mich trotzdem. :-)
Nun, ich hätte es ja auch noch rausredieren können. Aber da bin ich, nicht wirklich, genauso selbewusst wie Phil Collins: https://youtu.be/sNJVFloPIVA?t=184 ;)
Ach ja Indy, da freue mich schon!
Nimmst Du dann auch die verunglückten Plattformer von Indy3 & Indy4 mit auf?
Nein, ich habe zwar mehr als die vier Indy-Titel gespielt, aber im Video wird es nur um die beiden LucasArts-Adventures (zentral) und am Rande um die beiden 3D-Titel im Stil von Tomb Raider gehen. Es geht ja auch nicht darum, irgendwelche Gurken in einem allgemeinen Rückblick zu verwursten. Es geht um einen, seit einiger Zeit "Serienliebe" getauften persönlichen Rückblick, in dem der absolute Bodensatz eher keine Rolle spielt bzw. spielen sollte. Ergäbe auch keinen Sinn, auf Spiele einzugehen, die ich selbst nie gespielt habe. Müsste da selbst noch mal genau schauen, aber abseits der vier genannten Titel habe ich im Zweifel nur noch dieses Windows-95-Ding selbst gespielt, also Indiana Jones and his Desktop Adventures. Obwohl das übrigens auch nicht wirklich gut war, hatte ich damals durchaus längere Zeit Spaß damit. Wie Ingo Appelt mal so schön sagte: Wir hatten ja nichts anderes, es war kurz nach dem Krieg. ;)
Indiana Jones und der Stab der Könige für die Wii wird also keine Rolle spielen? ;-)
Wie gesagt, zu sehen sein werden nur die vier genannten Spiele, Erwähnung finden ggf. noch zwei, drei andere Titel. Aber ich behandle nur Spiele, die ich selbst gespielt habe, alles andere ergibt keinen Sinn bei einem persönlichen Rückblick. Ich sauge mir da nichts aus den Fingern. Dass die vier Spiele im Zweifel die mit Abstand besten und nennenswertesten sind, darüber bräuchte ich im Zweifel mit niemand streiten, auch nicht mit jenen, die Indiana Jones and the Staff of Kings kennen. Ich kannte das bis zu deinem Kommentar übrigens gar nicht. Kam aber wohl auch für die PS2, den DS und später wohl auch noch für PSP, also auch zumindest für zwei Plattformen, die selbst besitze. Eine Wii hatte ich nie, DS erst ab DSi.
o.O du meinst mit "verunglücktem Plattformer" doch hoffentlich nicht "Turm von Babel"!
Er wird eher Indiana Jones and the Last Crusade: The Action Game meinen.
https://www.youtube.com/watch?v=QRk-rq0bezk
Exakt. Pfui, jetzt kommen mir direkt wieder üblen Gedanken an diese beiden Spiele hoch.
Ich hatte mich kürzlich mit Jonas über US Gold unterhalten und protestierte als er sie als Schundverleger bezeichnete. Ich dachte halt an Spiele wie Raid over Moscow oder Ace of Aces. Werfe einen Blick ins Portfolio, sehe dieses Spiel und ruderte sofort zurück.
Warum gab es die Kaution nicht zurück? Was hat der Ex-Vermieter für Argumente gefunden?
Aus dem bisher gehörten würde ich auf Renovierungsstau und NK-Zahlungen tippen.
Das dauert doch sowieso immer ewig, die können das ja bis zur letzten Betriebskostenabrechbung behalten.
Gelten auch gewerblich bis zu zwei Jahren als möglich? Zumindest bei einer Wohnungsbaugenossenschaft können Kautionen lange auf sich warten lassen.
Thema Biergartenpreise: Ich bin etwas verwundert über Jörgs Verwunderung über die 45€ Rechnung für 3 Hauptgerichte mit Beilage. Ja gut, hier in der schwäbischen Pampa hätte man vielleicht "nur" 40€ dafür hingelegt, aber werden in und um München nicht generell ein paar € mehr verlangt?
"Hauptgerichte" ist ein wenig unspezifisch, deshalb sagte ich ja, was wir aßen. Du kennst doch als Grillmeister bestimmt das Oktoberfest, und dass sich dort die Preise traditionell im oberen Bereich des Zumutbaren bewegen? Ca. 15 Euro für ein halbes Hendl mit Kartoffelsalat bewegt sich im oberen Preisbereich des Oktoberfests, das gehört sich nicht für einen Biergarten an der östlichen Münchner Peripherie. Dass auch die Schwaben ihr Geld von den Lebenden wie den Toten nehmen, bleibt davon unbenommen :-)
Wird ja aber morgen billiger. Ganz bestimmt!
Also hier im Kaufland haben sie tatsächlich alles neu ausgepreist. Käse jetzt 1,96 statt 1,99; Milch 77 Ct. statt 79 Ct. usw. Da geht der Kaufrausch los!
(Naja, der Witz ist ja wohl wieder, dass vor allem die sehr vermögenden von der Steuermaßnahme profitieren, im normalen Einkauf macht das nicht viel aus, aber wer sich jetzt in der Krise ein neues Auto kaufen kann, spart schnell über 1000€.)
Netto macht es auch, habe ich in der Radiowerbung gehört. Aber wie es in anderen Branchen aussieht, halte ich für fraglich.
Ich glaub, alle Supermärkte machen das, da entsteht jetzt ein Preiskampf.
Naja, wenn Konsumanreize geschaffen werden, kommt das natürlich vor allem denjenigen zu gute, die dann auch konsumieren.
Es war ja nicht der Plan, den Leuten mehr Geld übrig zu lassen, was z.B. durch eine Einkommensteuerreduktion oder höhere Freibeträge möglich gewesen wäre.
Der Konsumanreiz betrifft halt in erster Linie Leute, die von der Krise ohnehin kaum betroffen sind, da es sich wie gesagt nur bei größeren Anschaffungen lohnt. Der Staat verzichtet also hauptsächlich auf Steuern von Gutverdienenden. Ich will das gar nicht so sehr beurteilen, da ich kein Ökonom bin, aber grundsätzlich hätte man ja annehmen können, dass man Maßnahmen trifft, die vor allem Leuten hilft, die schwer von der Krise betroffen sind und denen nutzt das wenig.
Du vergisst bei Deiner Überlegung aber die empfangende, d.h. verkaufende Seite.
Die profitieren, wenn sie die Steuersenkung nicht weitergeben oder wenn wirklich jemand jetzt ein Auto kauft, das er sonst nicht gekauft hätte. Ich bin da skeptisch allerdings. Der Gegenvorschlag war ja ein 250€ Gutschein für jeden Bürger für den Einzelhandel, was wohl ähnlich viel wie die Steuersenkung gekostet hätte.
Wenn du wie wir in einer hart getroffenen Branche bist und zu 100% B2B-Umsätze machst, bei denen sowieso fast jeder vorsteuerabzugsberechtigt ist, jetzt aber dennoch viele zusätzliche Stunden investieren musst, um diese vorübergehenden neuen Steuersätze zu berücksichtigen, dann hat die Maßnahme einen in Stunden gut messbaren negativen Effekt auf uns, den wir absolut nicht gebraucht hätten.
Ich hätte da die Gutscheine pro Haushalt vorgezogen...
Da stimme ich so nicht zu, Es lohnt sich exakt genau so viel bei kleinen Anschaffungen, namentlich dem wöchentlichen Einkauf von Essen und Verbrauchsgütern. Nur kauft sich halt niemand eine Tube Senf mehr, weil er dabei jetzt 4 Cent spart, klar. Aber mehr Geld bleibt schon übrig, und zwar für jeden, der Geld ausgibt. Dass jemand, der absolut mehr Geld ausgibt, absolut mehr profitiert, steht außer Frage, ist aber kein Argument, dass es nur diesem jemand etwas bringt.
Und dann gibt es den nachweisbaren Effekt, dass vor Mehrwertsteuererhöhungen -- weltweit -- die Konsumenten bei größeren Anschaffungen noch mal zuschlagen. Das dürfte so ähnlich auch umgedreht funktionieren, bzw. spätestens im Dezember, wenn es dann wieder ausläuft. Auch das gilt nicht nur für Auto- und Hauskäufer, aber zugegebenermaßen nicht für Menschen, die sich keine mittleren bis großen Anschaffungen leisten können.
Gedacht ist die Aktion sicherlich in erster Linie für die Ankurbelung des Kaufverhaltens, sodass der zweite Absatz eigentlich der wichtigere ist. In soweit liegen wir gar nicht so weit auseinander :-)
Ich stimme dir zu, bis auf den Teil mit dem Hauskauf, da fällt i.d.R. nämlich keine Umsatzsteuer an ;-)
Ich outete mich als Nicht-Hauskäufer.
Kein Problem, die Grunderwerbsteuer ist ja gefühlt so hoch, wie die Mwst.
Und der Grund dafür, dass es keine Umsatzsteuer auf Hauskäufe gibt ;-)
Gut möglich, dass die Menschen dann schon im Dezember einen Neuwagen kaufen und nicht erst nächstes Jahr. Aber es werden deswegen trotzdem nicht mehr Autos insgesamt verkauft in den kommenden fünf Jahren. Die Allgemeinheit finanziert mal wieder den Besserverdienern den Neuwagenkauf.
Meiner Meinung nach wird in dem Konjunkturpaket die Generation der 18- bis 35-Jährigen komplett ausgeklammert. Was ich mir gewünscht hätte wäre eine Subventionierung von Neueinstellungen beispielsweise durch eine Übernahme der Lohnnebenkosten. Das wäre auch sehr wichtig für die Menschen, die dieses Jahr ins Berufsleben einsteigen wollen. Wir wissen durch Studien über die letzte Finanzkrise, dass Diejenigen, die auf dem Höhepunkt der Krise ihr Studium abgeschlossen haben, selbst heute noch in puncto Lohn schlechter gestellt sind als Diejenigen, die in einem Boomjahr ihr Studium beendet haben. Dies könnte sich wiederholen, wenn keine Anreize für Unternehmen geschaffen werden mehr neue Leute einzustellen.
Viele junge Menschen werden auch schlicht nur veräppelt. Bei meinem Praktikum bei einem großen Flugzeugbauer habe ich eine sehr interessante Beobachtung gemacht. Mein Kollege war während seines gesamten Studium Werkstudent bei diesem Unternehmen, hat dort auch sein Praktikum abgeleistet und die Abschlussarbeit im Unternehmen geschrieben. Trotzdem wurde ihm wie sämtlichen Neuangestellten lediglich ein Arbeitsvertrag bei einer Zeitarbeitsfirma angeboten, den er letztlich auch angenommen hat.
Meine letzten Jobs kamen auch alle über Zeitarbeit zustande und ich wurde bereits Ende März abgemeldet, weil sich die Auftragslage geändert hatte. Ist eine Behörde, die für verschiedene Ministerien diverse Aufgaben erledigt. Die letzte SPD-Justizministerin war sogar mal bei uns im Büro. Mein Bruder hat eine feste Stelle, allerdings ist es eine Teilzeitstelle, die trotdem 40 statt 20 Stunden pro Woche frisst. Und wir haben beide studiert, uns geht es also noch vergleichsweise gut finanziell gesehen, auch wenn der Großteil des Gehalts für die Miete draufgeht.
Vielen Älteren, die vor den Schröder-Jahren ins Berufsleben eingestiegen sind und einen sicheren Job haben, ist gar nicht bewusst wie stark sich der Arbeitsmarkt gewandelt hat. Arbeitskraft ist eine Ware geworden, die nach Belieben gehandelt wird. Auf die Spitze getrieben wird das in der Fleischindustrie, wie wir aktuell beim Tönnies-Skandal sehen. An diesen Verhältnissen sind wir selber schuld als Gesellschaft. In Dänemark bekommt ein Arbeiter in einer Schlachtfabrik 25€ pro Stunde, ist festangestellt und muss nicht mehr als 40 Stunden pro Woche arbeiten. Trotzdem können sich die Dänen das Fleisch im Supermarkt leisten, nur Exportweltmeister wird man so natürlich nicht.
>> Die Allgemeinheit finanziert mal wieder den Besserverdienern den Neuwagenkauf.
Genau, wie eigentlich immer. Vielleicht sollten die „Besserverdiener“ dann auch mehr Steuern zahlen. Ach so, tun sie ja.
Allerdings. Ziemlich verrückt auch weiter den Soli zahlen zu müssen (mal abgesehen davon, dass wir bald den Zeitpunkt erreicht haben, an dem die Teilung länge zurückliegt als sie überhaupt bestand)
Der war gut. Danke für den Lacher am Abend.
Wunderbar, so hatten wir dann doch beide einen schönen Abend,
Du schreibst da sicher viel Wahres und Beklagenswertes. Aber Sinn und Zweck der Mehrwertsteuersenkung ist es, den Konsum anzukurbeln, um die sichere Rezession abzuschwächen. Davon profitieren in meinem Weltbild dann alle, unter anderem junge Beschäftigte, denen dann u.U. nicht ihr (Zeit-) Arbeitsvertrag gekündigt wird. Dass "die Allgemeinheit... mal wieder... Besserverdienenden den Neuwagenkauf" finanziere, ist doch einfach ideologisches Schattenboxen.
Es geht bei diesen Betrachtungen, wem eine Steuersenkung nutzt, immer um relative vs. absolute Ersparnis, und da kann sich jede "Seite" raussuchen, wie es ihr passt, ob sie gerade Opfer oder Nutznießer ist. Der Existensminimum-Student beklagt sich nun vielleicht, dass seine ausschließlich aus Tütensuppe bestehende Ernährung ihm nur eine Netto-Ersparnis von 20 Cent im Monat bringt. Der Fünftwagenkäufer beklagt, dass der Händler die 3% einfach in den sowieso gegebenen Rabatt einrechnet. So hat jeder seine Gestaltungsfreiheit, niemals Nutznießer und immer Opfer zu sein...
Das ist nicht ideologisches Schattenboxen, sondern durch Studien belegt, dass die letzte Autoprämie nichts gebracht hat.
"Schon in der Finanzkrise von 2009 setzte Deutschland auf Kaufprämie für Autos. Der Erfolg der sogenannten „Abwrackprämie“ hielt sich allerdings in Grenzen. „Kaum mehr als ein Strohfeuer“, titelt am Montag die aktuelle Evaluation der Dresdener Niederlassung des ifo-Instituts. Die Übersichtsstudie hat 15 datengestützte Studien zu den Effekten der Konjunkturmaßnahme für Deutschland, die USA, Spanien und weitere Länder ausgewertet. Ihr Fazit: Mittelfristig wurden kaum mehr Autos verkauft. „Die Abwrackprämien haben in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 zumindest kurzzeitig den Autoabsatz belebt, das ist sicher belegt“, sagt Studienleiter Felix Rösel. „Auf die Party folgte jedoch der Kater.“
...
"„Unter dem Strich geben die meisten Studien keinen Hinweis, dass durch die Prämien mehr Autos verkauft werden“, so Rösel."
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/autokaufpraemie-bilanz-der-abwrackpraemie-von-2009-in-zahlen
Mir ist das Ziel der Mehrwertsteuersenkung schon bewusst, ich bezweifle aber, dass sie den Konsum großartig ankurbeln wird. Ich hätte eine Gutschein-Lösung wie in Wien besser gefunden. Da hätte dann auch der Handel und die Gastronomie vor Ort profitiert und nicht Konzerne wie Amazon, die leider nicht so viel Steuern zahlen wie die Allgemeinheit denkt.
Ich persönlich hatte damals tatsächlich sehr von der Prämie profitiert, aber da sind auch eher zufällig sehr viele Steinchen genau richtig gefallen, inklusive Zeitpunkt. Und das Auto, das ich gekauft habe, war nur ein kleiner Panda. Das kann gar nicht so viele Leute so glücklich getroffen haben um großflächig was gebracht zu haben :)
Ganz so einfach ist es nur leider nicht. Die Abwrackprämie nach der Zahl der verkauften Autos in x Jahren zu bemessen, ist natürlich relativ einfach und kann dann auch klar mit einem Nein beantwortet werden.
Die hier aber wesentliche Fragestellung, ob alleine die Existenz der Prämie neben vielen anderen Maßnahmen, eine größere Rezession mitverhindert hat, lässt sich so nicht beantworten. Es gibt dazu Theorien, aber ohne eine Parallelwelt oder Zeitmaschine, lassen sich entweder keine praktischen Versuche oder nur welche mit begrenzter Aussagekraft durchführen. Auch unter Volkswirten herrscht dort keine Einigkeit. Zwar wird das Haavelmo-Theorem mehrheitlich als möglich angenommen aber die Multiplikationeffekte sind ... sagen wir es mal nett fraglich. Auf der Gegenseite ist es genauso fraglich, ob es ohne staatliche Intentionen nicht zu noch größeren Abwärtsspiralen kommt. Wenn ich auch hier nett sein soll, wäre da Schlagwort: Selbstreinigungskräfte der freien Marktwirtschaft.
Mein Vorwurf des ideologischen Schattenboxens bezog sich konkret auf deine Behauptung der Gutverdiener-Neuwagenkauf-Subventionierung durchs arme Normalvolk. Jetzt willst du deine Behauptung reframen und kommst mit der Abwrackprämie von vor über einem Jahrzehnt an, um die es gar nicht ging. Besonders unpassend bei deinem Schwenk ist, dass die aktuelle Maßnahme ja eben keine Auto-spezifische ist, obwohl die Automobilkonzerne die Regierung hart bedrängt hatten. Aber unsere weisen Führer sind (ich glaube erstmals) gegenüber unserer Schlüsselindustrie hart geblieben und fördern stattdessen alle Wirtschaftszweige indirekt über die Mehrwertsteuer.
Eine Gutscheinlösung wäre ebenso denkbar gewesen und hätte sicher egalitärer gewirkt. Man könnte jedoch argumentieren, dass diese Gutscheine eher verjubelt worden wären als für notwendige Anschaffungen ausgegeben, und dass davon wiederum vorrangig bestimmte Wirtschaftszweige (u.a. Klamotten, Elektronik-Großgeräte) profitiert hätten. Die Kfz-Industrie hätte davon sicher nicht viel abbekommen, was mancher bejubeln mag, aber nicht die Millionen von direkt oder indirekt in dieser Industrie Arbeitenden.
Sorry, aber beim Kauf eines BMW im Wert von 100.000 Euro profitiert man einfach mehr von der Mehrwertsteuersenkung als beim Kauf eines Paar Schuhes. Und es sind nun mal eher die Gutverdiener, die sich aktuell einen Neuwagen kaufen.
Und natürlich gibt es auch diesmal eine Autoprämie. Nur halt nicht für reine Verbrenner.
Ich akzeptiere, dass sich die soziale Ungleichheit in diesem Land durch die Krise weiter verschärfen wird, aber der Staat sollte da nicht noch nachhelfen.
https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/autogipfel-bloss-keine-abwrackpraemie/25796742.html
Ich gebe dir grundsätzlich Recht, dass diese kurzzeitige und kurzfristige Umsatzsteuersenkung konjunkturell und volkswirtschaftlich Unsinn ist und die Spaltung vergrößert. Das liegt zum einen an dem von dir genannten "BMW-Effekt", zum anderen daran, dass in den nächsten 6 Monaten natürlich vor allem diejenigen konsumieren werden, die gut durch die Krise gekommen sind - die "Gewinner". Die "Verlierer" der Krise werden heftigst sparen (müssen).
An sich wäre eine Umsatzsteuersenkung aber eine tolle Sache, wäre sie dauerhaft/langfristig! USt ist die sozial ungerechteste Steuer, denn sie wird von allen in gleicher Höhe gezahlt, arm wie reich, nur wird das gesamte, freie Einkommen der unteren Schicht dieser Steuer unterzogen (die können keine Häuser kaufen, keine Aktien und besuchen auch keine Duty Free Läden in Dubai). Besserverdiener verkonsumieren nur einen Teil ihres freien Einkommens, die Umsatzsteuer ist hier, bezogen aufs Einkommen, effektiv viel niedriger.
So wie es unsere Regierung nun aber macht, 6 Monate, verursacht es nur immense Mehrkosten. Kassensysteme müssen umgestellt werden, wir sitzen die halbe Nacht an DATEV-Updates bei dutzenden Kunden, Preise müssen neu ausgezeichnet werden, Rechnungsformulare angepasst... als B2B-Dienstleister bin ich trotz "mehr Aufträgen" davon nur genervt, weil für die Umsatzsteueranpassung der Zeitpunkt der Leistungserbringung zählt, nicht das Rechnungsdatum. Ich darf also nun mitten im Bilanzjahr Rechnungsabgrenzungsposten bilden... sinnlosester Verwaltungsaufwand, da im B2B eh alles netto ist, ist es für alle Beteiligten komplett egal, wie hoch die USt ist.
Tausende Menschen werden aber heute ihre Stromzähler fotografieren, die Versorger sind nämlich verpflichtet, jede KWh tagesgenau zu besteuern - was das allein an Personalaufwand kostet. Kein Gastrobetrieb wird die Speisekarten neu drucken, die nehmen die 3% (2%) als Gewinn, aber gerade da wäre viel mehr nötig gewesen, z.B. eine komplette Ust-Befreiung.
Naja, reiht sich alles nahtlos ein... 9 Mrd. für 20% Lufthansa, mehr als der Börsenwert, um einen Großaktionär Thiele und ein paar Hedgefonds glücklich zu machen, die erst im März (!) bei Lufthansa eingestiegen sind. Und wofür? Um 138.000 Beschäftigte zu "retten". Zum Vergleich: Die Strukturhilfen für Selbständige kosten den Staat 12 Mrd, nur da hängen ca. 5 Millionen Beschäftige und Soloselbständige dran. Man merkt doch immer wieder, dass KMUs keine Lobby haben, obwohl sie den Großteil unserer Wirtschaft stemmen.
Wenn ich mir die letzten Tage so anschaue, scheinen doch deutlich mehr Firmen und Anbieter die Steuersenkung weiterzugeben, als ich das vermutet hätte. Quasi alle Lebensmittlmärkte tun das, im Baumarkt offenbar auch, sogar Netflix ist die nächsten Monate ein paar Cent billiger. Insofern profitieren schon alle von der Senkung - aber selbstverständlich die mehr, die auch mehr zum Konsumieren zur Verfügung haben. Und du musst dabei natürlich auch noch die andere Seite sehen. Auch in Autohäusern arbeiten Leute, die letztlich von der möglicherweise steigenden Nachfrage profitieren und dadurch ggf. weniger um ihren Job bangen müssen.
Was die soziale Gerechtigkeit betrifft: Wie willst du das ändern? Noch mehr Verwaltungsaufwand und verschiedene Umsatzsteuersätze für gering- und besserverdienende?
Der Aufwand für sechs Monate ist aber in der Tat riesig und wird im nachhinein noch für viel Spaß sorgen, wenn es im Rahmen von Betriebsprüfungen darum gehen wird, ob Leistungen nun vor oder nach der Senkung erbracht worden sind. Das war bisher bei jeder Änderung des Steuersatzes ein "Spaß". Der Gastro gönne ich die paar Prozent aber ohne jeden Neid, die sind genug gebeutelt und so landet die Entlastung halt nich in meiner Tasche, sondern dort und schiebt ein bisschen an.
Insgesamt ist das "gemecker" aber auch immer einfach, so wie das Bundestrainer bei Fussball-Großereignissen sein. Jeder har seine Ideen und Vorschläge, die man - würde sie umgesetzt - mit Sicherheit genauso auseinandernehmen könnte.
Wer sagt uns denn, dass die Senkung wirklich am 31.12. ausläuft?
In erster Linie erstmal das dazu erlassene Gesetzt, in dem die Steuersatzsenkung für den Zeitraum vom 01.07. bis 31.12.2020 festlegt.
Und wieso machst du dir die Mühe, dies zu schreiben, wenn ich mit dem Wort "wirklich" zu erkennen gebe, dass mir das bewusst ist? Fallen dir wirklich keinerlei vergleichbare Fälle ein, wo vor Ablauf verlängert wurde (Tipp: eAuto-Prämie / Hybrid-Prämie).
Weil es derzeit keine Anzeichen dafür gibt, dass das so kommt, oder hast du da andere Informationen? Und eine Senkung der Umsatzsteuer in allen Bereichen ist mit einer letztlich sehr begrenzt wirkenden Prämie wohl kaum zu vergleichen.
Wenn die aktuellen Maßnahmen nicht genügend wirken, wird sicher nachgelegt oder verlängert werden, davon gehe ich aus.
Ich gehe nicht davon aus, dass das gemacht wird, aber lassen wir uns mal überraschen, wessen Kugel bessere Vorhersagen macht ;-)
1. Das "wirklich" empfinde ich jetzt nicht als Indikator, dafür daß Du Dir dem Gesetz bewusst wärest.
2. In meiner Beobachtungsblase wird, wenn überhaupt, angenommen, daß der Erfolg unter anderem von der Überraschung wie der Beschränkung abhängig ist.
3. Nahezu jeder Handelsverband, in dem ich Mitglied bin, geht eher davon aus, daß es am 01.01.2021 eher zu einer Erhöhung der USt kommt.
Da kann ich dir nicht helfen, aber es spricht nicht für dich, deinem Gesprächspartner zu unterstellen, nicht einmal die Ausgangslage des Diskutierten zu kennen.
Eine ERHÖHUNG zum 1.1.2021 über 7%/19% hinaus? Du solltest vielleicht Branchenverbände wählen, die das kleine Einmaleins der Psychologie beherrschen bzw. dieses der Regierung zubilligen. Oder seid ihr alles Apokalyptiker?
Kein Problem. Ich habe mich unter mehreren Annahmen für die mildeste Entschieden.
Es ist ja nicht so, als hätte ich bei jedem Verband auch die Wahl, ob ich überhaupt Mitglied werden möchte. Immerhin darf ich mir die ab und zu Art der Mitgliedschaft aussuchen.
Inhaltlich stehe ich dazu genauso wie zu Deiner Überlegung. Meine eigene Kristallkugel ist hingegen schon seit Jahren kaputt und zeigt mir ständig die falschen LOTTO - Zählen.
Von der Angst, dass der Satz erhöht wird, hab ich auch schon hier und da gehört. Glaube ich aber auch nicht dran, genauso wie an eine Verlängerung.
Vor der nächsten Bundestagswahl halte ich eine Erhöhung über die 19% hinaus auch für unwahrscheinlich. Danach jedoch... 2022 wird wohl das Jahr werden mit den üblen Einschnitten.
Aber wir wissen doch noch gar nicht, wer dann an der Regierung ist. ;-)
Irgendwas mit Schwarz+x wird es schon werden ;) .
Halte Schwarz-Grün für nicht unwahrscheinlich. Rot-Rot-Grün sollte man aber auch nicht ausschließen, gerade, wenn die Rezession übel wird.
Vor der Pandemie hätte ich den Grünen sogar einen Kanzlerkandidaten (Habek?) zugetraut. Aber momentan interessiert sich ja kaum jemand für ihre Themen.
Schwarz-Grün könnte dennoch hinkommen. Aber wenn Union, dann mit welchem Kanzler?
Vielleicht das Amt wöchentlich rotieren, wäre mal was.
So lange nichts braunes dabei ist.
Nö. Spielt das eine Rolle? Sparen müssen sie alle :)
Ob diese Umsatzsteuersenkung die Konjunktur beleben oder eine erwarte Rezession auch nur abschwächen könnte, wird ja seitens der Volkswirte divers diskutiert. Die Handvoll Studien zur Finanzkrise 2008 / 2009, welche ich gestern noch überflogen haben, kamen mit einer Ausnahme zu dem Schluß, daß neben gezielten Maßnahmen generelle Maßnahmen die Effekten verstärken könnten. Wie kostenintensiv es werden sollte, war zwar unterschiedlich, aber grob sollten es wohl 1% des BIP sein. Die USt - Senkung läge da im deutschem Falle nur bei der Hälfte.
Deine Argumentation bei ärmeren Haushalten finde ich allerdings nur bedingt schlüssig. Klar die USt ist wie jede "pro Kopfsteuer" sozial ungerecht und bei Besserverdienenden effektiv geringer. Meine Frage wäre dann nur warum der Umkehrschluss, daß diese Gruppe dann auch nicht weniger durch die Senkung profiert, nicht zu trifft.
Potentiell sehe ich auch weit mehr Geschäfte im günstigen Bereich als in höheren Preisklassen, welche die Senkung weitergeben.
>>> Meine Frage wäre dann nur warum der Umkehrschluss, daß diese Gruppe dann auch nicht weniger durch die Senkung profiert, nicht zu trifft.
Sagte ich oben bereits: Wäre die USt-Senkung dauerhaft würden natürlich gerade die ärmeren Haushalte profitieren. Aber in den nächsten 6 Monaten werden sich die ärmeren Haushalte extremst zurückhalten mit jeglichen Ausgaben, Ust.-senkung hin oder her, denn bei denen ist die Kasse gerade wegen Jobverlust, Kurzarbeit, Existenzängsten etc. besonders klamm. Und das wird sich in den nächsten 6 Monaten, wenn die Insolvenzwelle in Fahrt kommt, noch verschärfen.
Eine Senkung der Ust. von 19 auf 18%, dafür zeitlich erstmal unbegrenzt, würde mehr bringen als dieses 6-Monatsgeschenk an Krisengewinnler.
Es würde mich schon überraschen, wenn einer der beispielsweise 2639 BMW 8er Coupes im Jahr 2019 nicht in einer Steuererklärung als notwendige Betriebsausgabe auftauchen würde.
Bei den günstigen Leasingraten werden wohl einige zugeschlagen haben.
Ich hatte mich jetzt nicht damit befasst, warum die Kisten überhaupt gekauft werden.... auch wenn drei Jahre eine Nulllinie, 2018 dann 495 und 2019 2639 an sich eine interessante Linie ist.
Der 8er ist ja erst Ende 2018 vorgestellt worden, das erklärt den Verlauf.
1. Reaktion: Den gibt es Dich seit Ende der 1980!
2. Reaktion: Wikipedia. Ah von 1989 bis 1999 und dann erst wieder 2018 produziert.
:)
Stimmt, ich vergaß die erhöhte E-Auto-Prämie, dennoch ist das nichts, was die Autoindustrie wirklich glücklich (oder E-Autos in der Breite interessant) macht, die Autobauer wollten eine neue Abwrackprämie. Und du versteifst dich halt auf den Vergleich absoluter Zahlen beim Kauf des BMWs contra des Paars Schuhe. Mit der Grundlage wird es schwer für dich, irgendeine Maßnahme, die nicht klar die oberen Einkommensschichten (ab welcher Grenze, übrigens?) benachteiligt, als fair zu befinden.
Aber noch mal: Es geht ums Ankurbeln oder zumindest Nicht-völlig-Abstürzen-Lassen der Wirtschaft. Wenn Gutverdiener mehr Geld pro Person ausgeben und aus deiner Sicht mehr profitieren von der MwSt-Senkung, tragen sie eben auch mehr pro Person zu diesem gewünschten Effekt bei.
Ich sehe das so wie Jörg. Prozentual sparen Gutverdiener genauso viel wie Schlechtverdiener. Da jetzt Autos mit Schuhen zu vergleichen macht für mich wenig Sinn.
Selbst bei einem bis gestern 1190€ teuren 4K-Fernseher spart man dank der Steuersenkung nur 30€. Als jemand der International Business studiert hat, hab ich ein wenig Ahnung von dem Thema und kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass diese immerhin 25 Milliarden Euro teure Steuersenkung den Konsum ankurbeln wird. Vielleicht werden einige größere Ausgaben vorgezogen, aber dann sinkt der Umsatz im kommenden Jahr und der Effekt verpufft wieder. Jemand der bereits dieses Jahr auf einen 4K-Fernseher umsteigt, kauft ja nächstes Jahr nicht gleich den nächsten Fernseher. Der Kinderbonus von 300€ erscheint mir sinnvoller, weil da die Chancen hoch sind, dass dieser nicht auf dem Sparbuch landet, sondern in das Kind investiert wird. Beispielsweise in einen Laptop, damit das mit dem Homeschooling besser funktioniert.
Im Umkehrschluss war also jegliche Aufregung über die 2007er Anhebung auf 19% unnötig, und die Regierung war und ist doof, nicht gleich auf 20% gegangen zu sein? Und wieso bei 20% anhalten, wenn doch kraft deines Wissens Steuerbelastung und Kaufverhalten voneinander quasi abgekoppelt sind?
Japan hat erst letztes Jahr (glaube ich) die MwSt erhöht, und es gab einen Run auf einschlägige Produkte im mittleren und hohen Preisbereich. Das nennt man Konsumankurbelung (die in dem Fall nicht im Vordergrund stand, es ging um höhere Steuereinnahmen) Dass die Geräte irgendwann später vermutlich sowieso gekauft worden wären, ist ein komisches Argument: Sie sind gekauft worden statt nur vermutlich, der Umsatz ist entstanden, und die Geräte werden auch früher wieder ersetzt werden, da sich die Nutzungsdauer ja nicht ändert.
Keine Ahnung warum Du so pampig reagierst, es war nicht meine Absicht ganga mit meiner Replik zu provozieren.
Eine temporäre Senkung der Mehrwertsteuer für sechs Monate ist ja wohl kaum vergleichbar mit einer dauerhaften Erhöhung der Mehrwertsteuer. Ich bin da schlicht sehr skeptisch, was den Erfolg dieser Maßnahme angeht und der Ansicht, dass das Geld klüger hätte investiert werden können.
Es war auch nicht meine Absicht, als pampig bei dir anzukommen :-)
Wir wissen es alle nicht, und da wir es nicht wissen, könnten wir uns bestimmt darauf einigen, dass wir von einer womöglich suboptimalen Maßnahme immer noch mehr profitieren als Volkswirtschaft denn von gar keinen Maßnahmen.
Nächstes Jahr sind wir sicher schlauer.
Auf der Website der tagesschau wurde heute ein Artikel über die Senkung der Mehrwertsteuer in Großbritannien 2009 veröffentlicht. Zwar zog der Konsum um 1% an, aber dafür ging die Nachfrage 2010 deutlich zurück.
https://www.tagesschau.de/ausland/mehrwertsteuer-gb-101.html
Nehmen wir mal 100 Leute an
5 haben einen 4K TV und wollen keinen kaufen.
5 interessieren TVs nicht.
30 wollen/brauchen keinen 4K
30 wollen sich in naher Zukunft (1-3 Jahre)kaufen einen kaufen
30 wollen sich dieses Jahr einen kaufen.
Relevant ist nur die vorletzte Gruppe, nehmen wir an an diesen Gruppe verändert sich nix und alle aus dieser kaufen sich dieses Jahr einen neuen 4K TV. Damit sind alle zufriedengestellt. Was aber auch bedeutet es gibt keine relevante Käuferschicht mehr für die nächsten Jahre.
Ergo weniger Gewinne für die Hersteller, was dazu führt das sie in den Jahren danach weniger verkaufen. Von den 30 die irgendeinen Billig-TV kaufen lässt sich kaum was abkassieren.
Durch die vorgezogene Käufe entsteht das Loch halt etwas später, aber bevor wieder ein Polster da ist.
Mehr als eine Verschiebung gibt es nicht.
Ich verstehe schon deinen Punkt, aber da deine Zahlen ja völlig willkürlich gewählt sind, kann man daraus imo wenig ableiten. Und letztendlich gibt's auch nicht nur eine Verschiebung. Mal angenommen, man kauft sich alle 7 Jahre einen neuen Fernseher, dann kauft sich die Gruppe die jetzt einen neuen Fernseher gekauft hat auch wieder früher den nächsten Fernseher. Naja, alles hypothetisch, ob die ganze Sache was bringt werden wir sehen.
Ich finde ja irritierend, dass es da anscheinend keinen Konsens gibt. Also wir können das hier nicht beurteilen, aber ich hätte doch erwartet, wenn man einen Think Tank aus diversen Ökonomieexperten zusammensetzt, dass man da durchaus eine sinnvolle Tendenz und Entscheidung ableiten kann. Da ich nun aber je nach Partei was von "totaler Unsinn" bis "beste Maßnahme" höre, sieht es so aus, als ob das einfach mal so beschlossen wurde und dann "mal gucken". Das ist auch grundsätzlich mein Problem mit vielen politischen Entscheidungen, dass die gar nicht immer sorgfältiger Ausarbeitung der Faktenlage zu basieren scheinen oder mir das zumindest nicht so kommuniziert wird.
Ob es den Konsum ankurbelt weiß ich nicht. Mir ging es eigentlich nur darum zu sagen dass arme und reiche Haushalte prozentual gleich viel sparen. Für uns als Haushalt hat es die Entscheidung "neues Auto" etwas einfacher gemacht. Ganz konkret hat es eigentlich die Entscheidung "Automatik ja oder Nein" beeinflusst, wodurch wir also letztendlich doch rund 1.500€ mehr ausgeben haben. Man könnte also für diese Einzelentscheidung argumentieren dass in dem Fall der Konsum erhöht wurde.
Insgesamt erhoffe ich mir ansonsten eher ein paar Euro Ausgaben zu sparen.
Ich mag das "Prozent-Argument" hier nicht. Wenn ein Geringverdiener 30 Euro spart und ein Millionär 30.000 Euro, dann ist das nicht "gleich viel", auch wenn es in beiden Fällen 3% sein mögen.
Sozial gerechter wäre eine Ersparnis/Erleichterung von 300 Euro für alle. Eine ganz neue Welt für den Geringverdiener und ein Nichts für den Millionär. Das wäre auch "gleich viel" für jeden, nur dann halt absolut.
Und ich halte das absolute Modell auch konjunkturell / volkswirtschaftlich für sehr viel wirksamer, denn die 30k des Millionärs fließen idR nicht in den Wirtschaftskreislauf zurück, sondern enden als umsatzsteuerbefreiter Goldbarren im Tresor, als ETF-Investment oder als Reisekasse in Singapur.
Man könnte auch argumentieren, dass für den Geringverdiener 30€ viel Geld sind. Als Student, der mit unter 500€ klar kam, waren 30€ ne Menge Geld für mich. Der Millionär (der ja in deinem Beispiel analog zum Geringverdiener im Bezugszeitraum 1 Mio (bzw 1,19 Mio) ausgibt ) registriert vielleicht die gesparten 30.000€ mehr auf seinem Kontostand, aber macht es für ihn im Alltag einen großen Unterschied?
Dass ein absoluter Betrag sozial gerechter wäre kann durchaus sein.
Selbst da kann man streiten. Bekommt jeder Erwachsener 250 Euro per Gutschein, ist das für einen Geringverdiener-Haushalt mit 500 Euro vielleicht gerade genug, die kaputt gegangene Waschmaschine zu ersetzen. Klasse, müssen keine Schulden gemacht werden! Hat einer davon seinen Job verloren, reicht es für die Essenseinkäufe der nächsten paar Wochen.
Der Gutverdiener geht davon einmal essen oder kauft ein paar Aktien für seine Kinder.
Will heißen: Wirkliche Fairness gibt es bei solchen Maßnahmen nicht, man kann nur versuchen, sich dem Fairen anzunähern. Bei Gutscheinen würde es sofort heißen, aber nicht für die Reichen/Wohlhabenden/Gutverdiener. Und dann muss jemand eine Grenze ziehen. Und dann ist man beim Thema Einkommen vs. Vermögen und 100000 anderen Effekten, die schon unser Steuersystem so unübersichtlich machen.
„aber nicht für die Reichen“
Es spielt vom Investitionsvolumen keine Rolle, ob Reiche auch nen Gutschein kriegen, weil es relativ wenige Reiche gibt. Die Prüfung, wer/ob etwas kriegt, kostet zudem mehr als man dadurch spart - und es verzögert die Sache unnötig.
Das Argument kommt daher idR von den Politikern, die die ganze Sache verhindern wollen (genau wie „wir brauchen eine europäische Lösung“). Es ist nur die höflichere Form von „dagegen!“.
Wenn ich mich so umsehe, dann sind da ziemlich viele 18-35 jährige, die nicht wenig Geld in Konsum stecken: Technik, Kneipe, Urlaub usw. Insofern profitieren sie genauso wie jeder andere, sofern die Händler die Preise entsprechend anpassen - und nicht jeder in diesem Alter studiert....
Ich kenne das selbst zu gut. Ich habe mich mehr als 10 Jahre mit Zeitarbeit unter manchmal schlimmen Bedingungen über Wasser gehalten. Seit 2000 jedoch habe ich das Glück in ordentlichen Beschäftigungsverhältnissen zu sein. Das schätze ich sehr. Ich kenne also diesen von dir genannten Aspekt zu gut, wobei es vor den Schröder-Jahren sogar noch weniger Rechte für Zeitarbeiter gab.
Wie Jörg schon geschrieben hatte, letztendlich profitieren ja alle davon, Kleinvieh macht auch Mist. Wenn ich bei jedem Wocheneneinkauf 3% spare sind das am Monatsende auch 15€ oder so.
Wir haben tatsächlich ein neues Auto bestellt und sparen so nochmal zusätzlich (allerdings keine 1000€ und es war auch nicht der entscheidende Faktor).
Familienkutsche incoming?
Aus Kombi wird Van.
Aus Van wird Bus mit Anhänger. Viel Spaß bei der weiteren Familienplanung :-)
Meine persönliche Einschätzung war ja, dass kein Artikel unter 5000 Euro billiger wird und die Unternehmen "die Förderung" nicht an die Endkunden weitergeben. Ich bin aber überrascht, wie viele jetzt tatsächlich die Preise überall senken und das schon jetzt übers Wochenende, weil die Arbeit sonst gar nicht zu schaffen ist. Sogar zwei Online-Shops haben mir jetzt schon die neuen Preise angeboten.
Ich hab morgen Stress, denn mein Kunde stellt erst diese Nacht um und das bedeutet, dass alle Berichte, die eigentlich zum Monats- oder Quartalsende laufen, vor die Wand fahren und neu gestartet werden müssen, wenn das System morgen wieder oben ist. Extrem nervig. Obwohl die Geld haben, sind sie leider zu geizig, einfach einen "Split" zu fahren, d.h. um Mitternacht werden zwei Klone erzeugt, der eine macht ganz normal die Berichte, auf dem anderen läuft die Märchensteueränderung.
Ich fand die Preise jetzt auch nicht niedrig. In "unserem" Lieblingsbiergarten am Staffelsee kostet das 1/2 Hähnchen mit Kartoffelsalat 10 Euro - was ich weder günstig noch teuer finde. 15 Euro finde ich daher schon eine Ansage.
Ich muss mich korrigieren: Im Vergleich zum Oktoberfest ist das im unteren Bereich, laut Google kostete das vergleichbare Feinschmecker-Hendl-Gericht auf dem Oktoberfest 2019 stolze 16 bis 19 Euro. Ich würde gerne festhalten, dass ich 15 Euro einfach viel finde für einen halben toten Vogel, zumal bei Selbstbedienung.
Dieser Einschätzung schließe ich mich an.
Beim Hähnchen-Imbiss geht ein halber Gockel für 3 - 3,5 € über den Tresen, mit Kartoffelsalat meinetwegen auch für 6 Euro.
Wenn man dann im Biergarten dafür 10 - 12 aufruft, wäre das noch irgendwo ok-ish. 15 Euro bei Selbstbedienung ist schon mal eine sehr sportliche Ansage.
Kommt drauf an, wenn es ein Freiland-Bio-Goldhuhn ist, finde ich das völlig ok, wenn sie das gleiche Antibiotika-"Hühnchen" wie beim Imbiss servieren, eher nicht.
Da ich dafür überhaupt kein Gefühl habe, habe ich jetzt extra einmal nachgeschaut.
Leider bietet aber der Biergarten, wo wir letzte Wochen waren, auf der Karte kein Hähnchen an.
"Ich würde gerne festhalten, dass ich 15 Euro einfach viel finde für einen halben toten Vogel..."
Das erzähl mal der Mami des Vogels!
Das war gemein. Natürlich ist kein Preis hoch genug für die Mama! Wobei, wir haben hier leckeres Hühnerfutter aus einer Pressesendung, ob sie sich damit nicht bestechen ließe...?
Jetzt bin ich ja schon neugierig, wofür diese Pressesendung war ...
Story of Seasons.
Die ist auch schon übern Grill, der wirds egal sein...
Nur mal als Vergleich: In größeren Ruhrgebietstädten kostet ein halbes Hähnchen mit Pommes / Kartoffelsalat / Wedges eher zwischen 6 und 8 Euro im Biergarten ;) Und ja, die Qualität stimmt definitiv.
Das Ruhrgebiet ist ja auch wirtschaftlich zumindest in Teilen abgehängt.
Für Medizin mit Tiergeschmack und ein wenig Sklavenschweiß klingt der Preis fair.
starti schrieb bereits, dass die Qualität stimmt. Insofern trifft zumindest der erste Teil deiner netten Replik nicht zu.
Ein in eine Frage verpackter Vorschlag:
Wie wär's denn mal mit einem Roundup, welche Free Twitch Prime Games man unbedingt zocken muss? Bei mir stapeln sich die Dinger im "digitalen Regal", bin aber selbst zu faul, alle anzuspielen oder mir zu jedem Game Reviews durchzulesen. Eine Kuration bzw. eine Selektion eurerseits wäre ein echter Mehrwert (für mich).
Userfrage:
habt ihr schon mal ausgewertet, ob die Schnupper-Angebote (Noch kein Abo? Kostenlose Premiuminhalte im ....) für die Fraktion der (noch-)"Nicht-Abonnenten" nach der Freischaltung veränderte oder wahrnehmbar steigende Zugriffszahlen erhalten?
Bin einfach nur neugierig, ob das Angebot gut genutzt wird, und ob es dazu auch vereinzelt mal Feedback von der begünstigten Leserschaft gibt (vom simplen Danke bis hin zum Aboabschluss mit Kommentar "überzeugt, ich bin jetzt auch dabei" oder ähnlichen).
Wird mal Zeit, den MoMoCa nachzuholen. ;)
*Play*
Spät dran diese Woche :-)
Diese Woche sollte es besser hinhauen mit dem neuen MoMoCa. ;)
Er kommt ja auch später :-)
Jetzt bin ich auch endlich soweit das ich es mit dem Anhören schaffe. ;)
Ich glaube, wir müssen die MoMoCa-Folgen jeweils Sonntagabend offline nehmen, zur Motiviationssteigerung, sie in der richtigen Woche zu hören :-)