Freakshow #13

Fünf Freakshow-Kurztests User-Artikel

Daeif 2. Januar 2013 - 20:42
Hereinspaziert, hereinspaziert! Hier seht ihr die merkwürdigsten Computerspiele der Welt. Ob seltsame Genres, kuriose Szenarien oder einfach nur bodenlos schlechte Machwerke: In dieser Show kommt ihr aus dem Staunen nicht heraus!
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Hochgeachtetes Zockertum: Heute werdet ihr mal eine etwas andere Show erleben. Bereits 13 Folgen haben wir schon erreicht, und was haben wir nicht alles gesehen: Ein rundenbasiertes Doom, ein fast komplett leeres Weltraumspiel (hmm, vielleicht sollte das ja realistisch sein?!), einen Abstecher in das Internet der Achtziger, blutende Vaginas, blasphemische Software vom Teufel selbst  programmiert und so weiter.

Auch ich habe in den vergangenen Ausgaben viel gesehen. Fieberhaft suche ich in jeder Ecke und Nische meines Gehirns, meiner Sammlung oder des Internets nach neuen spielbaren Kuriositäten. Doch manches, was auf den ersten Blick interessant erscheint, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen dann doch nicht als nächste Freakshow. Sei es, dass der Titel zu kurz, zu schwer (nein, ich habe nie Dark Souls in Erwägung gezogen) oder auch einfach zu unspektakulär ist, um einen eigenen Artikel daraus zu machen. Doch nun wird es auch für die Außenseiter der Freakshow Zeit, ihre eigenen zehn Minuten Ruhm zu bekommen. Meine Damen und Herren, willkommen zur Top 5 der Beinahe-Freakshow-Artikel!

Platz 5: Mari0

Solo-Popo-Klatschen: Die Portalkanone hat im originalen Super Mario Bros. leider nicht viel Nutzen...
Regelmäßige Besucher von GamersGlobal kennen dieses Spiel sicherlich schon, gab es dazu schließlich eine News. Tja, auch meine Wenigkeit hat bei diesem Konzept natürlich Lunte gerochen in der Hoffnung auf einen amüsanten Artikel und allerlei Witzchen über die Vorstellung, wie wohl eine Hochzeit zwischen Mario und GLADoS aussehen könnte.

Doch als das Ding installiert und startklar war, machte sich Ernüchterung breit: Leider handelt es sich bei Mari0 um eine äußerst uninspirierte Mixtur zwischen Super Mario und Portal. Mario hat jetzt ne Portalgun, yey! Und nun? Damit hat es sich auch zum größten Teil. Die mitgelieferten Karten sind lediglich ein Nachbau von Super Mario Bros. (da probiert ihr fünf Minuten mit der Portalgun und spielt dann das Spiel ganz normal) oder ein Portal-Klon, aber ohne Mario-typische Elemente. Diese Kartenwahl zeigt, dass leider nicht immer alles zusammen passt, was zusammen gehört.

Zur Ehrenrettung soll aber noch gesagt werden, dass findige Hobby-Modder dem Titel dann doch noch einige Karten spendiert haben, die Spielelemente beider Franchises implementiert haben. Dann entwickelt der Titel sogar einen gewissen Reiz. Da sieht man mal wieder, wie wichtig Moddingfunktionen bei einem Spiel sein können.

Platz 4: The Graveyard

Die belgischen Entwickler von Tales of Tales sind schon ein seltsamer Haufen. Schaut man in eine Liste ihrer Projekte, findet sich darin im Grunde kein Spiel in der klassischen Definition. Aber solche Titel will die Gruppe auch gar nicht entwickeln, sondern vielmehr etwas dafür tun, dass Spiele auch eine Kunstform sein können. Mein geschätzter Kollege Freeks stellte auf GamersGlobal bereits den wohl bekanntesten Titel der Entwickler, The Path, vor. The Graveyard rangiert vom Bekanntheitsgrad her wohl knapp dahinter. Warum dann keine ausführliche Besprechung? Weil der Titel schlicht zu kurz ist.

Darum geht’s: Ihr seit eine alte Dame, die über einen Friedhof (nicht überraschend, wenn ihr den Titel bedenkt) zu einer Parkbank spaziert. Das wars. Während alle Call-of-Duty-Anhänger jetzt Kreidebleich vor dem Monitor hängen und wenigstens auf eine Erwähnung einer Explosion warten, muss ich doch sagen, dass die Atmosphäre, die der Titel erzeugt, traumhaft ist. Das Spiel ist in Schawrz-Weiß, Rabengekrächze bestärkt den Eindruck von Einsamkeit, eure Spielfigur humpelt mit jedem weiteren Schritt immer mehr. Schafft ihr es auf die Parkbank, erklingt ein niederländisches Lied darüber, wie die Angehörigen der Frau verstorben sind. Ein im positiven Sinne trauriges Spiel, was einen über die Bedeutung von Leben und Tod nachdenken lässt. Und wer statt der freien Version für fünf Euro die „komplette“ Version spielt, kann während des Spiels eine Überraschung erleben.

Platz 3: Passage

Der Bildausschnitt in Passage ist auf eine schmale Strecke begrenzt.
Und wieder ein Spiel, für das sich eine ganze Folge leider gar nicht gelohnt hätte, da es viel zu kurz ist. Passage ist, so umschreibt es Entwickler Jason Rohrer, eine „Meditation zum Tod“. Der Titel ist im 8-Bit-Stil gehalten. Ihr lauft mit eurem Charakter eine Strecke entlang und erhaltet dafür Punkte. Das war es auch fast schon zum Spielprinzip. Ihr seht also schon, viel „Spiel“ enhält dieser Titel nicht. Dafür untermalt es in kreativer Weise das Leben: Eure Spielfigur, zunächst ganz links, rückt alle paar Sekunden etwas weiter an den rechten Bildrand und wird dabei älter. Nach exakt fünf Minuten endet das Spiel mit dem Tod eurer Figur. Zudem könnt ihr heiraten, müsst es aber nicht. Heirat bringt euch die doppelte Punktzahl pro Schritt, aber blockiert auch einige Wege. Diese Wege sind insofern wichtig, da ihr „Brunnen“ finden könnt, die nochmal 100 Punkte geben. Die Ehe bringt also Vor- und Nachteile.

Passage ist weniger ein Spiel als ein Sinnieren über das Leben und den Tod, wenn auch sehr abstrakt. Die 8-Bit-Grafik- und -Musik wirken weiter distanzierend, sodass ihr euch ganz auf die Aussagen des Spiels konzentrieren dürft. Ein ruhiges, kurzes Spiel, das zum Nachdenken anregt.
 
Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 2. Januar 2013 - 22:07 #

Die wahre Kreativität liegt eben doch beim einzelnen und nie bei einer Menge von Leuten ^^

apothecarius 09 Triple-Talent - 268 - 2. Januar 2013 - 22:30 #

hab gravity bone grade schnell gespielt.
verstehs nicht...

NickHaflinger 16 Übertalent - 5388 - 3. Januar 2013 - 0:09 #

http://www.seitseid.de/