Teaser
Angst vor Haien muss man in der echten Welt kaum haben. In diesem Spiel aber verbreitet ihr selbst als geflosster Menschenfresser Schrecken. Ich habe den Hämoglobin-Anteil im Wasser schon mal für euch in die Höhe getrieben.
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Bei mir weckt ja praktisch jedes Stichwort irgendwelche Assoziationen, meist von der popkulturellen Sorte. Nach meiner Anmeldung zum Anspiel-Event zu
Maneater ging mir etwa der gleichnamige Song von Hall & Oates tagelang nicht mehr aus dem Kopf. Viel naheliegender wären Gedanken an Spielbergs
Der Weiße Hai gewesen – oder viel eher an die Horror-Trash-Streifen der
Sharknado-Reihe. Denn im Spiel bin ich als Hai unterwegs mit dem einen großen Ziel: den Tod meiner zähnefletschenden Mama zu rächen!
Was ich in den ersten paar Stunden im Open-World-Actionspiel alles zwischen meinen mächtigen Kiefern zermalmt habe und weshalb mir dieser blutige Unsinn Spaß gemacht hat, verrate ich euch im Folgenden.
Der kleine Sharky Nimmersatt
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Im Spiel attackiert ihr auch Boote und springt notfalls gleich an Bord. |
Im Prolog des Spiels bekomme ich schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf das, was mich im späteren Verlauf von Maneater erwartet. Ich beginne nämlich als bereits ausgewachsener Hai, der sich nicht ganz zufällig einem Strandabschnitt nähert. Die Badegäste ahnen vom Unheil noch nichts, als mich der eindeutige Questauftrag erreicht: Mindestens zehn Menschen muss ich töten, was mit meinem dicken Brocken von Fisch keine Herausforderung darstellt.
Ob ich erst die Hüpfburg-ähnlichen Schwimmkissen zerbeiße und dann die schutzlos im Wasser treibenden Personen in ihre Einzelteile zerlege, bleibt mir überlassen. Menschenkinder gibt es im Spiel übrigens keine. Am schönsten färbt sich das Wasser blutrot, wenn ich mein Opfer in meinen biomechanischen Schraubstock zwänge und dann durch heftiges Schütteln meines Schädels in alle Himmelsrichtungen verteile. Ich kann es sogar ein bisschen wie der Orca aus
Free Willy machen, nähere mich aus der Tiefe an die menschliche Beute an, beiße kräftiger zu, als es der Dentagard-Biber je gekonnt hätte, und lege mitsamt des fleischigen Zahnstochers beim Sprung aus dem Wasser einen Rückwärtssalto hin.
Mit Applaus werden solche Aktionen im Spiel allerdings nicht belohnt. Stattdessen eröffnen die bewaffneten Zweibeiner mit Booten und Harpunen die Jagd auf mich. Meinen Rammstößen mit dem Haikopf gegen die Unterseite oder den nicht gerade allzu präzise steuerbaren Hieben mit der Hinterflosse halten aber auch die Vehikel der Verfolger nicht allzu lang stand. Die erfolgreiche Jagd auf meinen Hai kann ich an dieser Stelle allerdings nicht verhindern: Ober-Haijäger Scaly Pete fängt mein hungriges Fischlein und schlitzt ihm den Bauch auf. Aber die Quittung kassiert unsere Nemesis des Spiels, die uns entsprechend als Endboss erwarten wird, sofort: Aus dem Bauch entschlüpft der Babyhai, den wir im Laufe des Spiels heranzüchten, und beißt Pete bei der Gelegenheit gleich mal die linke Hand ab. Unser Hai ist eben nicht gerade Bambi und stellt blutige Rache über die Trauer um seine Mama!
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Bei eurer Flucht beißt ihr Scaly Pete den Arm ab und wollt schließlich den Mörder eurer Mama zur Strecke bringen. |
Und der Haifisch, der hat Zähne
Nach diesem kurzen Prolog entlässt mich Maneater als Baby-Hai sofort in die offene Spielwelt, die in Gewässer in Sumpfgebieten, am Strand oder später auch in die Nähe einer Großstadt führen. Ich kann nicht gleich in jeden Bereich eindringen, denn bestimmte Tore lassen sich erst mit der Kraft eines ausgewachsenen Exemplars zerstören. Um zu wachsen, müsst ihr vor allem fressen, was auch gleichzeitig im Kampf mit aggressiven Fischen oder Krokodilen eingebüßte Trefferpunkte wieder auffrischt. Erfahrungspunkte und spezielle Ressoucenbelohnungen, die etwa die Verbesserung des von Beginn an verfügbaren „Sonars“ ermöglichen, gibt es in den Gebieten aber auch durch speziellere Quests. Belohnungen in natürlich aufbeißbaren Bonuskisten gibt es genauso wie durch das Zerstören bestimmter Sammelobjekte oder die Reduktion bestimmter Fischbestände.
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In der offenen Welt gibt es etliche Nebenaufgaben. Nur wenige sind so leicht wie diese. |
Während ich beim des Hands-on lediglich Stufe 5 erreichte, auf der noch so gut wie keine weiteren Fähigkeiten freischaltbar sind, werdet ihr später euren Hai stärker individualisieren können.
Neben dem allgemeinen Wachstum bei Stufenaufstiegen, die etwa die Sauerstoffreserve für Ausflüge an Land erhöhen sowie eure Stärke und Lebensenergie, dürft ihr später auch so etwas wie einen Elektroimpuls freischalten. Mit dem könnt ihr Gegner dann auch betäuben, was die mitunter recht unübersichtlichen Kämpfe gewiss einfacher machen dürfte. Möglich sind auch verknöcherte Strukturen am Kopf des Hais, um mächtige Rammangriffe ausführen zu können.
Das alles scheint ein Stückweit in Richtung Grinding zu gehen. Denn kaum hatte ich die neueste Quest, den ersten großen Bossgegner, freigeschaltet, sah ich gegen das mit rosa Schleifchen versehene Riesenkrokodil Rosie kein Land. Das Vieh teilt nicht nur extrem im Nahkampf aus, sondern beißt sich bei Spezialattacken auch mal in mir fest, um mich mit einer Drehbewegung herumzuwirbeln, die jeden Achterbahn-Designer faszinieren würde. Die Hauptgegner bestehen aber wohl nicht zuletzt aus mächtigen Jägern. Die dämlichen Namen und Visagen in der Übersicht deuten schon mal an, dass die Schnittmengen zu den Fahrer-Assen etwa in
Need for Speed - Most Wanted recht hoch sind.
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Den ersten Boss darf ich euch nicht zeigen. Aber auch die normalen Alligatoren erledigt ihr nicht mal eben so. |
Gute Technik, hakelige Steuerung
Wirklich positiv überrascht bin ich vom technischen Zustand des Spiels. Maneater ist sicherlich kein riesiger Augenschmaus. Doch bei Farbgebung, Licht- und Schatteneffekten oder den Animationen aber macht die PC-Fassung drei Monate vor dem Launch einen mehr als ordentlichen Eindruck. Das gilt auch für den Sound, wobei ich noch einmal betonen möchte, dass der Begriff solide die audiovisuelle Kulisse insgesamt am besten beschreibt.
Übrigens wird es für Maneater, das im Mai als Mid-Price-Titel für PC, PS4 und Xbox One sowie „irgendwann später“ für Nintendo Switch erscheinen soll, auch eine in Teilen bereits überprüfbare komplette deutschsprachige Lokalisation geben. Gemessen an der nicht gerade sinnhaftigen Story wäre das womöglich in diesem Fall gar nicht notwendig. Ich finde es dennoch äußerst löblich – insbesondere wo etliche, teils deutlich größere Publisher es gerne mal bei einer reinen Textübersetzung belassen.
Meinen Spielspaß hat die teils ungenaue Steuerung oder die bisweilen unvorteilhafte Kamera zwar nicht zerstört. An beidem sollte Blindside Games bis zum Launch aber noch stark schrauben.
Autor: Benjamin Braun, Redaktion: Jörg Langer (GamersGlobal)
Meinung: Benjamin Braun
Es hat sicherlich niemand etwas anderes von Maneater erwartet als ein Spiel mit einem Trash-Faktor, der locker mit Sharknado konkurrieren kann. Tatsächlich finde ich nach dem Hands-on, dass er am Ende vielleicht gar nicht ganz so groß ausfallen wird!
Denn ich hatte bei der Jagd auf Menschen oder hübsch mit Schleifchen verzierte Krokodile bislang ziemlich viel Spaß. Klar ist Maneater eigentlich ziemlich sinnlos, unsinnig, überflüssig, wie auch immer man es nennen will. Aber wen juckt das eigentlich, wenn man mit dem Spiel eine gute Zeit haben kann? Beim Spielen dachte ich eben nicht „was für ein Dreck“, sondern mit einem Grinsen im Gesicht „man, sind die bescheuert“.
Ich finde das Ding jedenfalls gut und habe Lust drauf, es zu spielen. Ob es mir auch privat 40 Euro wert wäre? Diese Frage kann ich euch dann hoffentlich nach dem Test der finalen Version im Mai beantworten. Aktuell neige ich zu einem Ja.
Viel Spaß beim Beißen!
Geiler Scheiss! Steh auf sowas! :D
Dann feile schon mal an deiner Primärbissreihe.
*schleif^^
Haie schleifen ihre Zähne nicht, sie putzen sie: https://www.youtube.com/watch?v=0DZABK27kK0
;)
jo, der Spiel hat offensichtlich was. DAfür könnte ich mich zum kleinen Preise auch erwärmen :)
Sehr interessante Vorschau. Klingt für mich aös guter Kandidat für einen Sale oder den Gamepass.
The Hai strikes back! ;-)
Auf das Spiel freue ich mich schon sehr.
Hai light.
Wurde schon vom Affen gebissen.
Oh yeah! Seit Jaws auf der PS2 hätte ich gerne mal wieder sowas :D
Da hab ich auch schon ein Auge drauf. Das sieht einfach herrlich bescheuert aus. Nach Spaß also!
Hatte das Spiel vorher gar nicht so wirklich auf dem Schirm, aber nach der Preview hätte ich schon Lust drauf. Mal den Test abwarten. ;)
Hab grad auf Youtube mal wieder Maneater gehört. Was ein geiles Lied. Danke für die Assoziation! :)
"Maneater" ist schon klasse, rotiert auch immer wieder mal in meiner Playlist. Allerdings nicht ganz so oft wie "Out of Touch". ;)
Out of Touch ist super, erinnert mich immmer an GTA Vice City. :)
Yapp, Flash FM gehörte zu meinen Lieblingsradiosendern in Vice City. :-)
Ich frage mich ja, wann endlich meine Gebete für ein Vice City 2 erhört werden. ;)
Ehrlich gesagt habe ich die ganze Zeit nur das gleichnamige Lied von Nelly Furtado im Kopf. Wer sind Hall & Oates?
Au. Weia. :)
Mein Junior deutete letztens auf ein Bild von John Lennon und fragte, wer dieser komische Typ da ist.
Da fühle ich mit Dir.
Zeig ihr einfach Forest Gump, sobald er alt genug ist, dann legt sich das von ganz allein. ;)
Ich wette, du kennst auch das Maneater von Hall & Oates, hör es dir mal an. ;)
Nun, das kommt davon, wenn man eigentlich alt ist, aber immer noch an die ewige Jugend glaubt, oder in dem Fall, trotz des gesetzten Alters, eine massive, popkulturelle Bildungslücke aufweist.
Ok, ich hab's mir angehört, bzw. nach den ersten paar Tönen wieder ausgemacht. Schätze, ich hatte es bisher erfolgreich verdrängt. Danke Benny!
Das Problem ist, dass ich mit solcher 80er-Musik aufgewachsen bin, sie mein ganzes Leben lang im Radio ertragen musste und heute einfach nicht mehr hören kann. Alles was Synthesizer und/oder Saxophon enthält, ist pure Folter!
Neinnein...es gibt schlechten Pop und es gibt guten Pop - und dies ist definitiv guter. ;) (Muss aber zugeben dass mir Hall & Oates auch nichts gesagt haben..)
Ich bin auch kein unbedingter 80er Freund. Hall&Oates sind halt fantastische Songschreiber.
Immer nur Fisch!
es gibt zumindest auf der Switch schon ein Spiel in dem man einen Hai spielen kann. Aber das ist ne Nummer kleiner angelegt. Spaß macht es trotzdem.
Hungry Shark World? Ist ein Smartphone-Spiel und können so auch andere mal "kostenlos" spielen. Dort gibt es auch noch etlich andere Hai-Spiele für Hai-Fans. ;)
"Mann, sind die bescheuert." :-D Unerwartet hab jetzt richtig Lust drauf! Schöner Bericht, Benjamin!
40 Euro für so einen offensichtlich billigen S***... Holy fuck.
Als Freund von Trashfilmen ist das doch genau mein Ding. Es hat sicherlich keine Langzeitmotivation, aber braucht es auch gar nicht.
Vieleicht bauen sie "TheHoff" noch irgendwie ein *lach* - ich freue mich auf jeden Fall auf dieses wohl sehr launemachende Trash-Game
Die Lifeguards geben bestimmt Extra-Points. ^^
:-D
Das hört sich gleichzeitig geil und ganz schlimm an. Wie die Sharknados halt - die ich alle gesehen habe...
Im Gamepass mal reinschauen.
Ab und zu gucke ich gerne mal so einen Hai-Trash-Film. Als Spiel ist das bestimmt auch ganz witzig.
Da warte ich auch schon lange drauf. Hoffentlich hält sich das mit dem Grinding im finalen Spiel dann in Grenzen. Als mächtiger Hai will ich mir nicht schwach vorkommen.
Die Idee ist ja schon irgendwie geil und verdient Sympathiepunkte. Ob ich da allerdings jemals selbst zuschlagen werden? Ich weiß nicht.