Monster Hunter - Rise (PC)

Monster Hunter - Rise (PC) Test+

Starker Port des Switch-Rollenspiels

Dennis Hilla / 10. Januar 2022 - 19:14 — vor 2 Jahren aktualisiert
Steckbrief
PCPS4PS5SwitchXOneXbox X
Action-RPG
12
Capcom
Capcom
26.03.2021
Link
Amazon (€): 35,10 (Nintendo Switch)

Teaser

Das im März 2021 erschienene neue Monster Hunter war bisher exklusiv für die Nintendo Switch erhältlich. Für die PC-Portierung der Monsterhatz hat Capcom ordentlich ins Optionen-Jagdhorn geblasen.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal

Die Monster Hunter-Reihe ist vergleichsweise noch relativ jung, der erste Teil von Capcoms Action-Rollenspielen erschien erst 2005 in Deutschland. Dennoch hat sich die Serie seitdem prächtig entwickelt, aktuell können zehn Hauptteile gezählt werden, dazu gesellen sich zahlreiche Spin-Offs wie beispielsweise Monster Hunter Stories 2 - Wings of Ruin (im Test, Note: 8.0). Und auch die Fangemeinde ist in den letzten Jahren massiv angewachsen, besonders in Japan erfreuen sich die Spiele größter Beliebtheit. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass die Titel vermehrt für (Nintendo-)Handhelds erschienen sind, was das spontane gemeinsame Spielen stark vereinfacht. Mit dem 2018 veröffentlichten Monster Hunter World (im Test, Note: 9.0) gelang Capcom jedoch endgültig der internationale Durchbruch, der für PC, PS4 und Xbox One erschienene Teil ist gar das bisher am meisten verkaufte Spiel des Studios überhaupt.

Der aktuelle Hauptreihenteil Monster Hunter Rise (im Test, Note: 8.5) erschien im März 2021 und war bisher exklusiv für die Nintendo Switch erhältlich. Irgendwie handelt es sich also wieder um einen Handheld-Ableger. Doch auch wenn die Verkaufszahlen sich durchaus sehen lassen können, scheint Capcom noch etwas mehr Reibach machen zu wollen und so steht nun eine PC-Portierung von Rise ins Haus. Diese konnte ich vor Release bereits spielen und werde euch als Fan des Originals im 4K60-Test näherbringen, ob sich der Ausflug nach Kamura als Computer-Spieler lohnt oder ihr doch lieber einen neuen World-Charakter basteln solltet. Wundert euch nicht über die Vergleiche mit World, ich habe die letzten Wochen viel Zeit in Astera und Seliana verbracht, was die Gegenüberstellung des Ports mit dem letzten „großen“ Teil sehr naheliegend macht.
Die höhere Auflösung steht dem Kulu-Ya-Ku durchaus gut, schützt ihn aber nicht vor Haue.
 

Hochaufgelöst und butterweich

Der wohl größte Unterschied zwischen Monster Hunter Rise auf der Switch und Monster Hunter Rise auf dem PC ist für mich die Framerate. Denn auf Nintendos Hybrid-Konsole läuft das Spiel lediglich mit 30 Bildern pro Sekunde, während es auf dem Rechenknecht auch mit 60 oder 120 Frames wiedergegeben werden kann. Und glaubt mir, wenn ich euch sage: Das merkt man! Zwar hat mich die Bildrate auf der Switch nie stark gestört, aber 60 fps sind einfach deutlich angenehmer.

Allerdings hat Capcom hier und da etwas geschludert. So ist bei einigen Cutscenes, wie beispielsweise der herzallerliebsten Dango-Ess-Szene, klar zu bemerken, dass die Framerate noch auf 30 Bilder pro Sekunde begrenzt ist. Und auch die kleinen Waffensymbole in Quests unter dem Ausdauerbalken sind noch sehr grobpixelig. Aber das sind letztlich Kleinigkeiten, die sich sicherlich mit einem Patch beheben lassen.

Doch natürlich hören die grafischen Verbesserungen nicht bei der Framerate auf. Auch die Modelle von Waffen, Figuren und nicht zuletzt den Monstern sind deutlich höher aufgelöst, was für ein sehr viel saubereres Bild sorgt. Das liegt laut dem Producer der PC-Fassung, Genki Sunano, daran, dass die Figuren für die Switch-Fassung bereits sehr hochauflösend angefertigt und dann entsprechend herunterskaliert wurden. Allerdings fällt doch auch auf, dass die Biester mit weniger Details auskommen müssen als in World. Beispielsweise habe ich das beim Kulu-Ya-Ku gemerkt. Das alberne Federvieh sieht dank der deutlich erhöhten Auflösung zwar weitaus besser als auf der Switch aus, allerdings fehlt es ihm an kleinen Elementen, wodurch es in World noch etwas glaubhafter aussieht.
before
after
Rechts: Auf dem PC mit höchsten Einstellungen wirkt das Gesamtbild schärfer, allerdings noch immer ziemlich karg was den Detailgrad angeht.
 

Gewohnt karge Umgebungen

Auch wenn die Umgebungen von Monster Hunter Rise auf dem PC von den schärferen Texturen deutlich profitieren, so gibt es ein Problem der Ur-Fassung, dass ein simpler Port natürlich nicht ganz ausmerzen kann: Die teils sehr leeren Gebiete. Damit meine ich jetzt nicht einmal, dass es an Monstern oder sonstigen Elementen fehlt, sondern einfach an Vegetation. Wo in World die Flora blüht, da herrscht in Rise oft gähnende Leere. Eine regelrechte Beleidigung für das Auge stellt das zwar nicht da, etwas unschön ist dieser Umstand aber dennoch.
 

Miteinander? Fehlanzeige!

Eine Chance hat Capcom für mich ganz klar beim Thema Cross-Save und Cross-Play verpasst. Denn PC- und Switch-Jäger müssen fein säuberlich und getrennt losziehen. Ihr könnt weder euren Fortschritt von der Nintendo-Konsole mitnehmen, noch dürft ihr in irgendeiner Weise gemeinsam jagen. Das ist besonders deshalb schade, da Capcom sämtliche Inhalte zeitgleich auf beiden Plattformen veröffentlichen will, darunter auch die im Sommer 2022 kommende Erweiterung Sunbreak.

In diesem Zusammenhang sei außerdem gesagt, dass ich den Online-Modus der PC-Portierung von Rise nicht testen konnte, einfach weil auf den Servern keine Mitspieler unterwegs waren. Allerdings hatte Capcom bereits beim Switch-Launch alles gut im Griff, also erwarte ich keine unangenehmen Überraschungen an dieser Front.
Das ist nur ein Bruchteil der Grafik-Einstellungen, mit denen ihr das Spiel an eure Bedürfnisse anpassen könnt.
 

Grafik- und Steuerungsoptionen

In Sachen Grafikoptionen lässt euch Capcom an so einigen Rädchen drehen. Neben der allgemeinen Qualitätsstufe könnt ihr hochauflösende Texturen ab- und zuschalten, Filter aktivieren, Schatten und Laubbewegung anpassen, Monster in der Ferne sich flüssig statt stockend bewegen lassen und einiges mehr. Die Portierung fiel dem Team laut Genki Sunano relativ leicht, da Rise auf der hauseigenen RE Engine (Resident Evil Village, Devil May Cry 5) basiert.

Wenn ihr einen Widescreen-Monitor euer Eigen nennt, dann könnt ihr euch über 21:9-Support freuen. Solltet ihr hingegen Nvidia DLSS 2.0 oder AMD FidelityFX nutzen wollen, dann habe ich schlechte Neuigkeiten für euch: Laut Sunano werden diese Technologien nicht unterstützt.

Sofort zuhause fühlen werden sich World-Veteranen bei der Steuerung mit Maus und Tastatur. Während ich den Controller jederzeit vorziehe, könnt ihr die Tasten nach eurem eigenen Gusto belegen und so die Monster mit dem PC-typischen Eingabeduo problemlos erledigen. Allerdings lief ich nicht zuletzt dank der Seilkäfer immer wieder in Gefahr, mir die Finger zu verknoten.

Autor: Dennis Hilla (GamersGlobal)

 
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Meinung: Dennis Hilla

Monster Hunter Rise hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, denn es war das erste Spiel der Reihe, das ich wirklich intensiv gespielt habe. An der Technik hatte ich auch nie wirklich etwas auszusetzen, im Gegenteil: Was Capcom aus der Switch geholt hat, grenzt für mich an ein Wunder. Lediglich, dass das Spiel in 30 Bildern pro Sekunde läuft, stach mir immer wieder schmerzlich ins Auge, wurde mir aber letztlich mit jeder Jagdminute egaler.

Die PC-Version läuft erwartungsgemäß butterweich über den Bildschirm, mir reichen 60 Frames, ihr könnt die Bildrate aber noch weiter hochschrauben, wenn euer Rechner das packt. Zum Vergleich: Mit nativen 4K60 hatte mein Testsystem mit einer RTX3080, einem i7-7700k und 16 GB RAM keinerlei Probleme.

Letztlich kann ich Capcom also attestieren, einen kompetenten Port von Monster Hunter Rise auf den PC gebracht zu haben – mehr aber auch nicht. Denn die Switch-Herkunft sieht man dem Spiel an seinen kargen Gebieten deutlich an und für mich sind die Areale auch etwas weniger interessant als in World. Dafür bietet euch das Spiel mit den Seilkäfern, dem Wyvernritt, den Palamutes und vielem mehr aber genügend neues Futter und zahllose Stunden im Dorf Kamura und dessen Umland sind somit garantiert. Allerdings, eine Sache muss ich Capcom doch negativ anlasten: Es gibt weder Cross-Save noch Cross-Play mit der Switch.
 
Monster Hunter Rise (PC) PC
Einstieg/Bedienung
  • Haufenweise Tutorials im Spiel
  • Nützlicher Trainingsbereich
  • Gelungene Bedienung sowohl mit Gamepad als auch Maus und Tastatur
  • Teils sehr verschachtelte Menüs
  • Steuerung benötigt Einarbeitung
Spieltiefe/Balance
  • Gewohnt packender Gameplay-Loop
  • Seilkäfer erhöhen Mobilität ernorm
  • Palamutes erleichtern das Jägerleben
  • Grinding-Zwang zwar vorhanden, aber deutlich reduziert
  • Einige Funktionen deutlich entschlackt (verbessern von Waffen beispielsweise)
  • Das bisher einsteigerfreundlichste Monster Hunter
  • Noch wenig Endgame-Content
  • Im Vergleich zu World sehr einfach
Grafik/Technik
  • Zahlreiche Grafikoptionen
  • Framerates von bis zu 120fps möglich
  • Schicke, hochauflösende Modelle
  • Stets flüssig, auch bei 2 großen Monstern und viel Action
  • Schicke Animationen
  • Sehr flotte Ladezeiten mit SSD
  • Einige Cutscenes laufen mit 30 fps
  • Karge Landschaften wie in der Vorlage
  • Kleinere unschöne Menüelemente
Sound/Sprache
  • Ob japanisch, englisch oder "Monster Hunter"-Sprache: Alle Sprecher gut
  • Starker orchestraler Soundtrack
  • Wuchtige Soundeffekte, besonders Monster können sich hören lassen
  • Nur wenige Dialoge vertont
  • Keine deutschen Sprecher
Multiplayer

Nicht getestet
 
8.5
Note für PC-Version : 8.5
Userwertung8.6
Mikrotransaktionen
Hardware-Info
Minimum: Win 10, i3-4130 oder AMD FX-6100, GT 1030 oder RX 550, 8 GB RAM, 15 GB Speicher
Maximum: Win 10, i5-4460 oder AMD FX-8300, GT 1060 oder RX 570, 8 GB RAM, 15 GB Speicher
 
Eingabegeräte
  • Maus/Tastatur
  • Gamepad
  • Lenkrad
  • Anderes
Virtual Reality
  • Oculus Rift
  • HTC Vive
  • Playstation VR
  • Anderes
Kopierschutz
  • Steam
  • Kopierschutzlose GoG-Version
  • Epic Games Store
  • uPlay
  • Origin
  • Hersteller-Kontoanbindung
  • Ständige Internetverbindung
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Dennis Hilla 10. Januar 2022 - 19:14 — vor 2 Jahren aktualisiert
Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 10. Januar 2022 - 19:14 #

Viel Spaß beim Lesen und Schauen!

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469823 - 10. Januar 2022 - 23:18 #

Das Aufmacherbild finde ich... verstörend.

Weryx 19 Megatalent - 15436 - 10. Januar 2022 - 23:24 #

Liegt am Bart, oder?

Altior 17 Shapeshifter - - 8904 - 10. Januar 2022 - 19:21 #

Schöner Test zum Feierabend!

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20286 - 10. Januar 2022 - 19:52 #

Schön für alle, die es auf dem PC gerne spielen wollen - ich warte auf ein Addon für die Switch :)

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40318 - 10. Januar 2022 - 20:29 #

Vielen Dank für die Erwähnung von Maus und Tastatur ;)

vgamer85 (unregistriert) 10. Januar 2022 - 20:42 #

Wie Monster Hunter World, nichts für mich. Habs damals 2018 geholt und paar Stunden reingwspielt..aber das Grinding ist nicht meins

DX Treme TM 06 Bewerter - 58 - 10. Januar 2022 - 21:54 #

"Im Vergleich zu World sehr einfach"...bedeutet etwas genauer was? Gibt es eine Art "Story-Schwierigkeit" mit welchem ich, ähnlich z.B. Horizon Zero Dawn mehr oder weniger unbeschadet durch 90% aller Kämpfe komme und primär die Story und die Welt des Spiels erkunden/genießen kann?

ssj3rd 09 Triple-Talent - 278 - 10. Januar 2022 - 23:57 #

Hmm, deutlich weniger Grinding klingt schon mal fantastisch, dass hat mich bei MH World irgendwann massiv angekotzt und habe es dann abgebrochen.

Immer und immer wieder die gleichen Monster töten und dann Looten ist dann auf Dauer doch sehr öde, vor allem gab es ja quasi null Story um ansonsten zu motivieren…

McRaider 11 Forenversteher - 792 - 11. Januar 2022 - 0:09 #

Zitat: "Denn auf Nintendos Hybrid-Konsole läuft das Spiel lediglich mit 60 Bildern pro Sekunde, während es auf dem Rechenknecht auch mit 60 oder 120 Frames wiedergegeben werden kann."
Ich nehme an, ihr meint 30 FPS auf der Switch? ;-)

Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 11. Januar 2022 - 0:19 #

Da hast du natürlich recht!

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75380 - 11. Januar 2022 - 0:52 #

Bekomme ich trotzdem meine 2 EXP dafür, dass ich es schon vor dem Kommentar ordnungsgemäß als Fehler gemeldet hab? :D

Major_Panno 15 Kenner - 3707 - 11. Januar 2022 - 18:46 #

Danke, Dennis, für das kurze und richtig informative Video. Man sieht auch direkt, dass du eigene Aufnahem verwendet hast. Manche Webseiten zeigen einfach Ausschnitte aus dem Trailer und sprechen einen Text darüber.
Ich bin echt am überlegen, mir das Spiel nochmal für den PC zu holen, in der Demo haben sich die 60fps sehr gut angefühlt. Dabei habe ich auf der Switch schon so einiges an Stunden versenkt :-)

Trax 15 Kenner - 3458 - 13. Januar 2022 - 20:30 #

Ich habe es schon auf der Switch gespielt, aber leider hat es für mich die gleichen Probleme wie World: Am Anfang ist es spaßig aber nach einigen Stunden wird der Grind einfach viel zu extrem und ödet mich an bzw. vergrault mich nachhaltig.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1330850 - 19. Januar 2022 - 17:05 #

Scheint ja eine ordentliche, wenn auch nicht den PC ins Schwitzen bringende Portierung zu sein. ;)