Unity rudert zurück: Neues Bezahlmodell erst für Neuprojekte ab 2024

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23. September 2023 - 23:29 — vor 30 Wochen zuletzt aktualisiert
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Knapp zwei Wochen ist es her, dass Unity Technologies bekanntgab, ab dem 1. Januar 2024 ein neues Bezahlmodell, die sogenannte Runtime Fee für alle Kunden der Unity Spiele-Engine einführen zu wollen, das auf der Anzahl der Installationen der jeweiligen Spiele basieren sollte, die mit Hilfe der Engine entwickelt worden sind und in Zukunft entwickelt werden.

Nach einem immensen Shitstorm, hauptsächlich aus der Indieszene und weitreichenden Boykottaufrufen aus der Entwickler- und Gaming-Branche trat neben dem game-Verband auch der europäische Verband der Spiele-Entwickler EGDF auf den Plan und kündigte eine Prüfung durch Vorlage an die EU-Kommission und ein eventuelles Einschreiten der europäischen Wettbewerbsbehörden an. Laut einem Bericht auf GamesWirtschaft.de war sogar von einem Marktversagen die Rede, da Unity als Basis für über 750.000 Spiele von rund 230.000 Entwicklern diene und damit einen Quasi-Industriestandard darstelle. Auch würden Spieldesigner und Programmierer hauptsächlich auf Unity ausgebildet. game-Geschäftsführer Felix Falk sagte dazu:

Aus einer solch hohen Marktdurchdringung folgt auch eine besonders große Verantwortung, die sich unter anderem in einem fairen und ausgewogenen Preismodell zeigen sollte.

Parallel dazu gab es mehrfach ernstzunehmende Morddrohungen gegen Unity-Mitarbeiter und Vorstände, sodass zwei Büros des Softwareherstellers vorübergehend geschlossen werden mussten. Natürlich gab es auch zahlreiche zivilisierte Formen des Protests, wie beispielsweise das Entwicklerstudio Massive Monster, das angekündigt hatte, sein durchaus erfolgreiches Indie-Spiel Cult of the Lamb ab dem 1.1.2024 von allen Plattformen zu löschen und nicht mehr zum Verkauf anzubieten. Selbst eine beträchtliche Zahl von Unity-Mitarbeitern äußerte sich kritisch zur geplanten AGB-Änderung und kündigte Widerstand an. Bekannt gewordene Aktienverkäufe durch Unity-CEO John Riccitiello und zwei seiner Vorstandsmitglieder kurz vor der überraschenden Hiobsbotschaft auf dem Unity-Blog haben die Kritik an dem weitreichenden Vorhaben noch verstärkt (wobei letztere konkrete Aufregung übertrieben scheint, hat Riccitiello im letzten Jahr 50.000 seiner über 3 Millionen Aktien verkauft).

All die Kritik und Proteste scheinen Unity nun zum Umdenken bewogen zu haben, denn Unity Create President Marc Whitten war bemüht, die gestrige 180-Grad-Wende des Unternehmens zu erklären und sich bei allen Unity-Kunden und der Community zu entschuldigen. Die Runtime Fee, so wie sie ursprünglich noch gedacht war, ist für alle Unity-Personal-Lizenznehmer vom Tisch. Die Umsatzregelung von 100.000 US-Dollar soll sogar auf 200.000 US-Dollar erhöht werden. Auch soll der "Made with Unity"-Screen nicht mehr verpflichtend sein. Des Weiteren sollen Unity Pro- und Unity Enterprise Kunden ab einem Umsatz von 1 Million US-Dollar zwischen einer Gebühr und einer Umsatzbeteiligung von 2,5 Prozent wählen dürfen. Die Berechnungen sollen auf eigenen Entwicklerangaben über die Nutzerzahlen erfolgen und bezahlt werden soll der niedrigere Betrag.

Vom Tisch ist die Runtime Fee jedoch nicht, sie soll nur nicht mehr rückwirkend oder für laufende Projekte und aktuelle Unity-Engine-Versionen gelten, sondern lediglich für Kunden, die eine neue Version der Engine nutzen möchten, die ab 2024 oder später auf den Markt kommen wird – sofern ihr Produkt eine bestimmte Umsatzschwelle überschreitet. Whitten bedauerte den "unglücklichen Vorgang", die schlechte Kommunikation und das fehlende Einholen von Feedback aus der Community vor der Ankündigung der neuen AGB.

Laut einiger Brancheninsider sei aber bereits ein so großer Schaden durch Vertrauensverlust entstanden, dass eine Umorientierung der Entwicklerlandschaft, vor allem im Indiebereich, nicht mehr aufzuhalten sei. Kleine, unabhängige und frei verfügbare Open-Source-Engines rücken damit neben dem Platzhirsch Unreal Engine immer weiter in den Fokus nicht nur kleinerer Studios. Wir hatten erst über die positive Entwicklung bei der Finanzerung der freien Godot Game Engine berichtet, die stellvertretend für die Veränderungen in der Indie-Entwicklerszene und letztlich der ganzen Branche steht.

Hedeltrollo 22 Motivator - P - 35990 - 23. September 2023 - 4:59 #

Klingt danach, als habe man sich die ganze Sache im Vorfeld gut überlegt.

Nicht.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266977 - 23. September 2023 - 5:02 #

Tja. Vielleicht wars wirklich nur als Aktien-Coup gedacht, aber selbst das ging nicht so richtig auf. Bin gespannt ob die Sache am Ende noch Gerichte beschäftigen wird...

floppi 24 Trolljäger - P - 52636 - 23. September 2023 - 10:08 #

Ne, das mit den Aktien ist Humbug. Riccitello hat gerade mal 2000 Aktien verkauft von über 3 Millionen die er besitzt. Und das wurde schon im Mai geplant. Einen Teil seines Gehalts erhält er als Aktien, deswegen verkauft er da halt immer mal welche.

Maestro84 19 Megatalent - - 18475 - 23. September 2023 - 10:33 #

Mr. Floppi hat André brav zugehört. Ehrenmann.

floppi 24 Trolljäger - P - 52636 - 23. September 2023 - 11:02 #

PC Games hat auch nen ganzen Report darüber gemacht. Wird auch da erwähnt. Aber Andre höre ich auch immer gerne brav zu. ;)

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25077 - 23. September 2023 - 11:41 #

2000 Aktien sind 2000 Aktien. Ich denke mal die haben sich auch im Mai schon über das Bezahlmodell Gedanken gemacht. Glaube nicht das es eine spontane Entscheidung war. :P

Maestro84 19 Megatalent - - 18475 - 23. September 2023 - 12:05 #

2000 Aktien sind für Ricci so relevant wie für unsereins zwei Aktien.

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25077 - 23. September 2023 - 12:09 #

Das stimmt natürlich. Aber es ist natürlich ein Unterschied ob er die für ca. 72k verkauft oder für 58k.

invincible warrior 15 Kenner - 3246 - 23. September 2023 - 12:09 #

Da er CEO ist, darf er nicht so mal eben Aktien verkaufen. Denn er weiß ja über alle Entscheidungen im Unternehmen Bescheid und wenn er da Aktien in größeren Mengen verschiebt (auch über eine gewisse Zeit), kommt einem recht schnell die Börsenaufsicht auf die Schliche.
2000 Aktien bei Unity sind aktuell 60.000 USD, vor der Ankündigung waren das ca. 90.000 USD. Das ist Kleinvieh in den USA, sowas kann man fix wegargumentieren. Anders sähe das bei der 10fachen Summe aus, besonders bei der Zeitnähe zur Ankündigung.
So zur Einordnung: Er hat ein jährliches Gehalt von aktuell 800.000USD. Sein Vermögen (größtenteils EA/Unity Aktien) wird aktuell auf 420 Millionen geschätzt. Seine Verlobte/Frau hält auch nochmal über 1 Million Aktien. Wahrlich, 2000 Aktien ist ein Fliegenschiss.

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25077 - 23. September 2023 - 12:20 #

Die Anzahl der Aktien ist doch erstmal völlig egal. Mich stört der Zeitpunkt des Verkaufs der Aktien. Ob er nun 2.000 oder 1 Million verkauft hat spielt hier erstmal keine Rolle.
Als CEO wusste er natürlich von der Ankündigung und ihm war bestimmt auch klar das diese Ankündigung Auswirkungen auf den Aktienkurs haben wird. Er ist nicht erst seit gestern in diesem Geschäft, also natürlich das Maximum rausholen.

Weryx 19 Megatalent - 15442 - 23. September 2023 - 22:44 #

Der Zeitpunkt des Verkaufs ist Ewigkeiten im voraus festgelegt. Seit seinen Antritt verkauft er regelmäßig Aktien. Ist völlig normal.

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25077 - 23. September 2023 - 22:46 #

Und weil der Zeitpunkt des Verkaufs Ewigkeiten im voraus festgelegt ist, legt man die Ankündigung einfach nach dem Verkauf der Aktien. Clever, oder? ;)

Weryx 19 Megatalent - 15442 - 23. September 2023 - 23:54 #

Dann hätte er den Zeitpunkt NACH der Ankündigung festgelegt. Die Aktie ist erstmal gestiegen. Dazu wurd auch mehrmals gesagt, das es nichts großartiges ausmacht ob er nun 60 oder 70k dafür kriegt, er besitzt deutlich mehr Vermögen.

Es ist aber auch nicht so, dass die Aktie jetzt krass gefallen ist, wenn man sich den Jahresverlauf anguckt. Würde mich jetzt nicht so an den Verkauf von ein paar Aktien aufhängen, ganz normal bei den Jobs Aktien zu kriegen und die dann immer wieder zu verkaufen.

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25077 - 24. September 2023 - 0:14 #

Was interessiert mich immer das vorhandene Vermögen von ihm? Keiner hat Geld zu verschenken auch er nicht.
Hier wird er aber verteidigt, weil er so viel Kohle hat und es für ihn nur Peanuts waren.
Moralisch verwerflich kann ich es trotzdem finden.

Hedeltrollo 22 Motivator - P - 35990 - 30. September 2023 - 6:57 #

Das gilt dann für die verbliebenen Unity-Aktien in seinem Depot erst recht, oder? Die machen schließlich den Löwenanteil seines Vermögens aus, nicht, ob ein Verkauf 10.000 USD mehr oder weniger bringt.

Desotho 18 Doppel-Voter - 9440 - 24. September 2023 - 1:19 #

Mit dem Erlös hat er sich einen eigenen Chemtrail gekauft.

Maestro84 19 Megatalent - - 18475 - 24. September 2023 - 10:05 #

Ne, er musste den Tribut an Gates Echsenwesen begleichen, den Andere z.B. mit dem Blut ihrer Kinder bezahlen.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266977 - 23. September 2023 - 12:12 #

Unsinn. Riccitiello hat über 50.000 Aktien verkauft, sein President of Growth Tomer Bar-Zeev über 37.500 Aktien und sein Board Director Shlomo Dovrat gar über 68.000 eigene Unity-Aktien wenige Wochen zuvor. Das ist schon ein ziemlicher Insider-Move, findest du nicht?

( https://www.eurogamer.net/unity-bosses-sold-stock-days-before-development-fees-announcement-raising-eyebrows )

floppi 24 Trolljäger - P - 52636 - 23. September 2023 - 13:39 #

Nö, er hat jetzt 2.000 Aktien verkauft. Die 50.000 waren verteilt über das letzte Jahr. So steht es auch in deiner Quelle. Und da Aktien Teil seines Einkommens sind, ist es völlig normal, dass er eben diese auch regelmäßig verkauft. Und die Verkäufe waren auch von der Börsenaufsicht genehmigt.

Bezogen nur auf Riccitello.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266977 - 23. September 2023 - 16:09 #

Ich weiss.

CharlieDerRunkle 17 Shapeshifter - 7455 - 23. September 2023 - 5:04 #

Too Big To Fail.

andima 16 Übertalent - P - 5279 - 23. September 2023 - 13:06 #

In Excel standen in der Hochrechnung mit neuem Lizenzmodell sicher ganz, ganz viele Dollars. Was soll man da noch überlegen...

LI (unregistriert) 23. September 2023 - 5:06 #

Das zeigt wie wichtig Kritik und manche Shitstorms sein können, solange darunter keine Morddrohungen dabei sind (die nur diese Bewegung beschmutzen). Es ist nicht nur in der Gamebranche, sondern in allen Bereichen - man testet wie weit man gehen kann/was lassen die Leute mit sich machen und es wird immer gieriger und dreister.

Ob das jetzt vom Tisch ist? Möglich, aber nicht auf sicher. Oft kommen ähnliche Konstruktionen durch eine Hintertür oder wenn die Zeit dann reif ist und sich kaum Jemand noch darüber aufregt.

Genauso regt sich auch keiner mehr über Onlinepflicht (bei Singleplayerspielen), Launchergebundenheit, Micropayments oder Pre-Order Bonus, nachweisliche rausgeschnittene Inhalte um schon der Hauptproduktion DLCs fertigzustellen - mehr auf. Oder dass die Spiele (und schicke Handbücher) sich garnicht mehr auf den Discs befinden, sondern nur ein Code und man das Zeug sich dann runterläd. Das was du früher manchmal Retail bekommen hast, kriegst du jetzt nur noch in einer Collectors Edition. Das wäre vor 20 Jahren alles undenkbar gewesen, weil die Ansprüche größer waren. Man verlernt es zu fordern, will bloß nicht negativ auffallen. Ich erinnere mich wie bspw. Blizzard das an den Launcher gebundene Diablo 3 noch mit "bessere Sicherheit" begründet hat, obwohl nur zwei Wochen später durch massive Leaks tausende Accounts gehackt wurden (warum funktioniert D3 offline auf Konsole aber nicht PC?). Oder das AH, das zum Glück wieder rausgenommen wurde. Ebenfalls Micropayments, damit wären Spiele wie Diablo Immortal garnicht denkbar gewesen.

Ich kann nur empfehlen lautstark an den richtigen Stellen zu kritisieren und sich solchen kleinen Widerständen so human wie möglich anzuschließen. Es gibt nur einen Weg für unsättliche Gier und der ist immer gegen dich als Käufer und Nutzer. Man wird immer weniger Inhalt für mehr Geld verlangen und natürlich gibt es noch gute Ausnahmen, aber es sind eben nur Ausnahmen. Spiele sind ein lukratives Geschäft, weil sie individuell erlebt werden - deswegen sind einige Menschen auch weitaus mehr bereit dafür zu bezahlen als andere. Oft werden Spiele dann mit einem Kinobesuch verglichen und wieviel mehr Unterhaltung man kriegt als in den ca 2 Stunden Filmen. Stimmt schon, aber auch Kinofilme kommen irgendwann auf BluRay raus und dann kannst du den Film auch 24/7 gucken.

Es lohnt sich für das Hobby zu kämpfen, dann muss man sich nicht immer in die Retro Ecke verkriechen, wo die Welt noch in Ordnung war.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24341 - 23. September 2023 - 7:05 #

Ich würde da jetzt nicht alles in einen Topf werfen, bloß weil du es kannst. Vieles worüber sich Spieler aufregen ist auch einfach reaktionäres "Nö, will ich nicht", ohne irgendeine weitere Kenntnis der zugrundeliegenden Prozesse.
Die unterschwellige Kapitalismuskritik halte ich für grundlegend heuchlerisch und für einen 100%igen Ausdruck der eigenen Konsumfixiertheit.

LI (unregistriert) 23. September 2023 - 7:33 #

Unsinn. Wir befinden uns in genau der entgegengesetzen Situation, was Spiele angeht, wie vor einigen Jahrzehnten. Vielleicht erinnerst du dich? Damals waren Entwickler darauf aus und stolz darauf, wenn du deren Produkte solange wie möglich gespielt hast. Nicht selten gab es zum Spiel einen Level/Map/World-Editor dabei und was für kreative Mods daraus entstanden sind. Jedi Outcast/Academy, Operation Flashpoint, Age of Empires, WarCraft 3, Unreal Tournament, Thief,.. auf den Homepages zu diesen Entwicklern konnte man sich fast immer irgendwie Goodies runterladen, die dann nochmal auf GameStar CDs mit beigepackt wurden. Das waren diverse Kits, Soundtracks, Wallpapers, Entwicklervideos und Icons. Erinnerst du dich vielleicht noch an die Jagged Alliance 2 oder Desperados Demo, wo der Inhalt speziell nur für die Demo vorgesehen war und nichteinmal im fertigen Spiel recycelt wurde? Also quasi das Gegenteil von DLCs, die in der Vorproduktion mittlerweile geplant und gesplittet werden, um den Umsatz über den Verkaufspreis hinaus zu generieren.

Warum gibt es sowas kaum noch? Liegt auf der Hand oder? Es gibt da draußen unfassbar gute Mod-Creators, die einen ebenbürtigen Content via Mod oder sogar "Total Conversion" zauben würden die mit einen Nachfolger oder DLCs konkurrieren würde. Überteure Cosmetics könnten garnicht erst angeboten werden können, da mit einen Klick downloadbar. Man will nur noch soviel wie möglich verdienen und den Kunden an sich binden. Das ist auch der Grund für diese ganzen Launcher und Stores. Hauptsache nicht mit den Produkt so verfahren können, wie man es möchte. Es geht nur noch ums Geldverdienen und das wird sich noch in anderen Ausmaßen in der Zukunft zeigen. Du musst mir nicht glauben, behalt dir das im Hinterkopf, wenn du willst, und blick nochmal in größeren Abständen darauf.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105062 - 23. September 2023 - 8:00 #

Ich gehe hier durchaus konform.
Leider lassen sich die meisten Kunden zu gerne verarschen.
Siehe zb MT in Singleplayer Spielen. Langsam aber stetig kommen sie in immer mehr Spielen vor. Gerade wiede bei "The Crew Motorfest".
Aber Ubi war hier ohnehin schon immer ganz vorn dabei. Man denke nur mal an Ac und die "Zeitersparnispakete".

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24341 - 23. September 2023 - 8:38 #

Ich war zu dieser "goldenen" Zeit ebenfalls in der Spieleentwicklung allerdings nur im kleineren Rahmen sprich Engine Techdemos und Support für Enginekunden, das Ganze auf Q2 Engine Niveau. Möchte ich auch nicht missen.

Zu der Zeit war der Entwicklungsaufwand aber doch ein völlig anderer. Da konntest du mit ein paar Leuten, die teilweise auch noch gleichzeitig in unterschiedlichen Rollen unterwegs waren ein professionelles Produkt erstellen. Mitte der 90er kam doch schon die Umbruchszeit, in der Engines modular werden mussten um längerfristig nutzbar zu bleiben. Von da an war es nur noch ein kleiner Schritt zum Informatiker, der nur noch für das Maus Programming zuständig ist, um es mal überspitzt auszudrücken.

Und auch "damals" war es völlig selbstverständlich, dass das nächste Projekt immer schon gleichzeitig in der Pipeline sein musste. Übergangsfinanzierungen waren noch nie spaßig. Auch in den 90ern gab es schon Familienväter und Mütter, die Notwendigkeit eines fachgerechten regelmäßigen Einkommens usw.

Die Anzahl der nötigen Mitarbeiter plus die fachlichen Voraussetzungen befinden sich heute in einer ganz anderen finanziellen Dimension. Dazu kommt der immer schon große und jetzt noch größere Koordinationsaufwand der ja ebenfalls mit teurem Personal bewältigt werden muss.

Dass Spieleentwicklung heute weniger aus der kleinen Klitsche heraus, sondern mit einem industriellen Hintergrund, mit allen möglichen Anforderungen an Effektivität, Effizienz, langfristiger Rentabilität und nicht zuletzt Jobsicherung stattfindet, ist keine "böse gierige" Entwicklung. Sie beruht auf dem Anspruch, den wir als Spieler heute an eine zeitgemäßes Produkt haben, das die jetzigen technischen Möglichkeiten angemessen auslotet. Auf gut deutsch: Du willst ein Cyberpunk 2077? Dann akzeptiere, dass du dafür ein Unternehmen brauchst, das in der Lage ist auf dem Markt erfolgreich zu sein.

Die Moddingentwicklung ist natürlich eine Interessante, die durchs Internet richtig groß geworden ist. Leute die aus unterschiedlichen Gründen sehr, sehr viel Zeit haben, machen schöne Beiträge für die Allgemeinheit. Soweit so schön.

Meine familiäre Anekdote (andere Kommentatoren hassen das) dazu sieht so aus, dass mein Nichte, die sich sehr für Spielentwicklung interessiert,sich gerade als Praktikantin in einer Mod bzw. Conversionsklitsche nach Strich und Faden ausbeuten lässt und (noch) an die Idee glaubt. Die wird schon ihren Weg gehen, aber dass im Entwicklungs "charity" Bereich nicht mit billigem Wasser gekocht wird, braucht mir keiner zu erzählen.

LI (unregistriert) 23. September 2023 - 15:57 #

Das ist von Entwickler zu Entwickler unterschiedlich. Wenn du natürlich große Unternehmen meinst, dann hast du recht. Die Spiele kosten dann alleine schon deswegen mehr, weil man echte Schauspieler nimmt. Trotzdem machst du einen gedanklichen Fehler, wenn du denkst dass es früher einfacher war Spiele zu entwickeln, denn du soltlest auch auf das Verhältnis achten. Rückwirkend wirkt das einfacher, weil heute natürlich die Mittel aufwendiger sind, aber gleichzeitig hat man auch AI unterstützende Programme. Damals war die Arbeit nicht so verteilt auf soviele Menschen, sprich das eine handvoll Team musste massiv Überstunden schuften, mehrere Arbeiten gleichzeitig erledigen und kamen dann oft zerknüllt dann in eine beliebige Messe um nach einer starken Überdosis Coffein ihre Spiele vorzustellen. Das hörte und las man immer wieder, wenn alte Entwickler über ihre Arbeit sprachen. Und genau so wurden diese Meisterwerke geschaffen, über die wir selbst nach 20-30 Jahren sprechen. Auch hier habe ich einige spezielle Unternehmen im Kopf, wie du vermutlich auch und vermutlich "matchen" wir da nicht miteinander, deswegen werden wir damit leben müssen, dass wir beide recht haben.

Hinzu kommt, dass es damals keine so große staatlichen Förderungen gab, der "Topf, aus den man schöpfen kann", natürlich die Fusion zwischen reichen Publishern und Entwicklerstudios nicht so stark war (Konzern kauft sich alle relevanten Entwickler ein und darf beim Inhalt mitbestimmen), womit auch dort die Absicherung weitaus besser gegeben ist, auch das hört man immer wieder wenn man sich zB Piranha Becken TV anschaut (oder DevPlay Podcasts anhört). Außerdem kostete damals das Marketing nicht soviel, weil man sich nur an Spieleredaktionen hauptsächlich gehalten hat und Influencer damals nicht in solchen Ausmaßen gab. Da verschwendet man große Geldbeträge, nur damit die Spiele sehr unprofessionell vorgestellt werden - den es geht nie um die Spiele, sondern immer nur um die Streamer dort. Ich habe sogar finanzierte Streams gesehen, wo die Person ihre eigene Unzulänglichkeit dem Spiel zugeschoben und Bugs erfunden hat, wenn sie an einer Passage festhing, weil sie die Dialoge und Missionsziele garnicht mitbekommen hat (schwer beschäftigt mit der "Ich"-Show). Na, da bekommt man richtig Lust sich ein Spiel zu kaufen. Nicht. Vorallem glauben das Sympathisanten tatsächlich und übernehmen solche Eindrücke sofort. Sicherlich, kein moderner Entwickler wird sich jetzt hinstellen und behaupten dass es einfacher ist Spiele herzustellen, schon aus Eigeninteresse nicht, aber höre dir ruhig ein paar offene Gespräche diesbezüglich an, du müsstest selber darauf schließen können. Es ist nicht mehr so chaotisch, jeder hat seine feste Arbeit, seit Corona dürfen auch viele von Zuhause aus die Arbeit verrichten. Bei Piranha Bytes weiß ich zum Beispiel, dass sie auch gerne unter Vertrag Frischlinge annehmen, die dann mitprogrammieren und sich einbringen können aber danach kein Teil des Teams sind. Günstige Arbeitskraft, die damit ihren Lebenslauf aufbessern können.

Am Ende reicht es oft auf den Content zu schauen, von MT. Du kannst mir einfach nicht erzählen, dass das ein Mehraufwand und keinenfalls pure Abzocke war, wenn zum Beispiel bei Entwickler X nur die Waffenskins oder Kostüme einfach umgefärbt jeweils für 7 bis ? €uro angeboten werden. Genauso bei Patches, da merkt man das da nur ein oder zwei Praktikanten nur noch am Spiel Y beschäftigt sind. Das damalige Blizzard Spiel mit den Patches ihrer alten Spiele (vor den Remakes) habe ich auch nie abgekauft. Da kamen später nur noch Patches um das Aufsehen zu erhalten, "alte Spiele würden noch supportet werden". Ein Blick auf die Patchnotes reicht oft. Ob man es wahrhaben will oder nicht. Spiele sind lange im Mainstream angekommen und dort wird jetzt mit allen Tricks versucht, für den geringsten Aufwand soviele Leute wie möglich abzuzocken. Es mag gute Beispiele geben, die noch dagegen sprechen, aber das wird sich in großen Abständen weiter verkleinern. In Zukunft werden wir garnichts an den Produkten wirklich noch besitzen, da alles nur noch gestreamt wird. Eingriffe von Außen werden dann spätestens komplett aussterben.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45117 - 23. September 2023 - 9:47 #

Ist mir viel zu absolutistisch und weltuntergangsbejahend.
Ich habe lieber weiter meinen Spaß an hochwertig produzierten Spielen der heutigen Zeit und akzeptiere dafür, dass auch Spieleentwickler nicht von Luft und Liebe leben können und hinter meinem Hobby eine inzwischen notwendigerweise gigantische Industrie auf kapitalistischer Basis steht.
Und das kann ich sogar, ohne mir das Geld aus der Tasche ziehen zu lassen.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105062 - 23. September 2023 - 10:35 #

Aber muss das wirklich auf Basis dessen geschehen, daß man Sp Spiele künstlich streckt um mit "Zeitersparnis" Paketen die Spieler zu locken?

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45117 - 23. September 2023 - 11:56 #

Nein, aber solche MTs, wie Du sie beschreibst, sind auch längst nicht der Standard in unserem Hobby, egal ob nun bei AAA, AA oder Indies.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105062 - 23. September 2023 - 12:39 #

Standard sind sie schon bei Ubi Spielen. Auch EA ist kräftig involviert. Und es wird nicht besser werden. ;)

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24341 - 23. September 2023 - 12:56 #

Nee, die Ubispiele die ich kenne haben schon ein ordentliches Pacing. Du brauchst definitiv keine Zeitersparnispakete um gut spielen zu können.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105062 - 23. September 2023 - 15:43 #

The Crew definitv nicht. Da braucht es schon viel Grinding für die besten Parts. Oder halt Echtgeld. ;)

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24341 - 23. September 2023 - 16:09 #

Ok, mit the Crew kann ich nicht dienen. Nie gespielt. Bei Sport und Wettkampf ist es vielleicht eh noch mal anders einzuschätzen.

Aber: Alle Assassasin Creeds, Far Crys , Ghost Recon Wildlands etc. haben einen sehr ordentlichen Spielaufbau. Über die extrem unterdurchschnittliche Skandalanbiederei einer Gamingseite, habe den Namen verdrängt, von wegen AC Odyssey sei Pay2Win kann ich mich heute noch aufregen.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33471 - 25. September 2023 - 10:02 #

Pay2Win war Odyssey nicht, aber "für etwas Geld ersparen wir dir sehr viel langweiligen Kram" war es definitiv. Das Aufleveln in dem Spiel war teilweise wie Nötigung und ein DLC hat einen schneller leveln lassen.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24341 - 25. September 2023 - 13:48 #

Nee, ich habe Odyssey bis weit ins letzte Addon durchgespielt. Da wurde ich in keinster Weise genötigt, absolut ordentliches Timing, keine Langeweile. Das einzige was wirklich teuer ist und zum Grinden zwingt ist, wenn du deine Lieblingswaffen und Rüstung mitleveln möchtest und nicht immer wieder wechseln willst. Und btw diese 30 min. gelegentliches Grinden sind selbst dann ja ein Witz gegen das, was man noch aus älteren RPGs kennt.

Wenn jemandem Odyssey und seine Weltgröße zu langweilig ist, bitte gerne. Ist dann halt das falsche Spiel.

Abgesehen davon sind ja gerade die Addon DLCs, die sich soweit ich mich erinnere, gut verkauft haben, eine klare Aussage, wie wenig langweilig das Spiel erlebt wurde.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33471 - 25. September 2023 - 10:00 #

Bei AC Odyssey schon. Man levelt ohne so ein Paket viel zu langsam und muss im Mittelteil dann viele unsäglich langweilige Dinge wie Lagereroberungen machen, um in der Hauptquest weiterzukommen. Das war in Origins vorher nicht so, da konnte man sich weitestgehend auf die Hauptquest einschränken.

Aber AC Odyssey ist mit einem kostenpflichtigen DLC, der einen schneller leveln lässt, das deutlich bessere Spiel.

Ich hab es ohne diesen DLC gespielt und der Mittelteil war wirklich nervig, ich musste enorm viele Nebenquests und v.a. Weltaufgaben machen, um weiterzukommen. Das Pacing in Sachen Leveln war mit das schlechteste, was ich bisher erlebt habe. Die ersten und letzten 25% (=sobald man Level 50 hat und nichts mehr über einem liegt) sind hingegen normal.

Gab auch irgendeinen "Auf ein Bier"-Podcast dazu, der das mal näher zerpflückt und mit und ohne DLC getestet hat. Das Ergebnis war wie bei mir. Durch den hab ich auch überhaupt erst erfahren, dass sich das Problem mit einem kostenpflichtigen DLC hätte lösen lassen.

Ob das von Ubisoft nun Absicht oder einfach nur schlechtes Spieldesign war, sei mal dahingestellt. Ich würde auch nicht generell vom Worst Case ausgehen, da ihre anderen Spiele sowas nicht hatten.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24341 - 25. September 2023 - 13:51 #

Das ist halt der Unterschied: Du "musstest" Nebenquests und Aufgaben machen. Ich wollte es. Bloß, weil es ein paar Leuten nicht taugt, ist das auch noch kein schlechtes Spieldesign.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33471 - 25. September 2023 - 14:51 #

Ein Spiel, was einen zu 08/15-Aufgaben zwingt, die man nicht machen will, ist kein schlechtes Spieldesign?

Das übliche Schema ist, dass man sich auf die Hauptquest fokussieren kann und vielleicht ab und an ein paar Nebenquests machen muss. So machen das mehr oder weniger alle vergleichbaren Spiele (auch AC Origin). Bei AC Odyssey reicht es aber nicht mal, wenn man alle Nebenquests macht, selbst dann levelt man nicht hoch genug für die nächsten Mainquests. Man muss sich noch mit den generischen Aufgaben in der Welt beschäftigen.

Das ist schon sehr untypisch. Und beim besten Willen auch kein gutes Spieldesign. Denn die Completionists können ja auch ohne Levelzwang alles machen - warum das also den Leuten, die nur den Qualitycontent haben wollen, aufzwingen? Und dann noch einen DLC anbieten, der das massiv abmildert?

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45117 - 25. September 2023 - 15:49 #

Mit Verlaub, aber das ist gerade Blödsinn, was Du da schreibst. Habe gerade erst selbst Odyssey gespielt und diese ganzen Weltaufgaben, also die zufallsgenerierten Mini-Quests habe ich fast komplett ignoriert und selbst wenn ich wirklich gar keine gemacht hätte, wäre ich mehr als ausreichend für die Hauptstory gerüstet gewesen, die richtig ausgearbeiteten Nebenquests habe ich natürlich durchaus mitgenommen. Das Waren sehr oft auch wirklich umfangreiche Questreihen, 08/15 war da nur wenig. Es war halt nur wirklich sehr viel.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33471 - 25. September 2023 - 16:09 #

Ähm… wenn du es eben erst gespielt hast… das war nicht zufällig eine GotY-Edition, wo der berüchtigte Auflevel-DLC schon dabei war…?

Und auf welchem Schwierigkeisgrad hast du es denn gespielt? Ich auf Normal und da hatte ich mehrfach Situationen, wo mein Level für die nächste Hauptquest zu niedrig war, auch nachdem ich alle verfügbaren Nebenquests gespielt hatte. Ich musste dann so Zeug wie die Lager machen, um hochzuleveln. Das denke ich mir ja nicht aus. Und es gab ja auch einen „Auf ein Bier“-Podcast, der das genauso beschreibt.

Natürlich kann man auch mit Level 19 eine Quest für Level 20 versuchen, aber dann steigt der Schwierigkeitsgrad steil an. Und das will man ja nicht, wenn man den normalen Schwierigkeitsgrad wählt.

Mit 08/15 meinte ich die Weltaufgaben, nicht die Nebenquests. Wobei die meisten Nebenquests und auch viele der Hauptquests schon sehr baukastenmäßig wirken, das können die meisten anderen Open-World-Games besser. Aber das hat mich weniger gestört.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45117 - 25. September 2023 - 20:25 #

Wenn der Auflevel-DLC so berüchtigt ist, warum finde ich dazu nix, wenn ich „ac odyssey fast leveling dlc“ google? Da müsste es ja irgendwas zu geben. Stattdessen bekomme ich aber nur Ingame-Tipps, keine DLCs oder MTs vorgeschlagen. Auch eine „GOTY Edition“ gibt es scheinbar nicht, jedenfalls finde ich nichts, was als solche bezeichnet wird.
Gekauft habe ich irgendeine Edition, in der der Season Pass dabei war, wird wohl Gold gewesen sein. Es gibt nach meinen Recherchen keine Edition, die dauerhafte Boost-Packs beinhaltet, sondern nur temporäre und der entsprechende EXP-Boost hat mir in den ersten paar Spielstunden einen kaum spürbaren Vorteil gegeben, nach ein paar weiteren Stunden versank der Vorteil endgültig angesichts steigernder EXP-Anforderungen bis zum nächsten Level und ebenso steigenden EXP-Belohnungen für das Erfüllen von Quests usw.

Gespielt habe ich dem normalen Schwierigkeitsgrad und den habe ich ebenfalls recherchiert:
Es gibt neben der Auswahl des Schwierigkeitsgrads auch eine sogenannte Inhaltsskalierung. Default orientiert sich dabei an dem Schwierigkeitsgrad und bedeutet bei „Normal“, dass Gegner bis zu zwei Level unter meinem Charakter sein können. Dies entspricht auch meiner Spielerfahrung und da sind die Gegner keine allzu große Herausforderung mehr. Du kannst die Inhaltsskalierung aber auch unabhängig vom Schwierigkeitsgrad ändern, in der schwersten Variante haben die Gegner immer (mindestens) denselben Level wie Dein Charakter.

Ich sehe da beim besten Willen kein problematisches Verhalten seitens Ubisoft, eher im Gegenteil. Die Anpassungsoptionen sind schon fast vorbildlich.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33471 - 25. September 2023 - 23:16 #

Das von dir angesprochene Levelscaling kam erst im Nachhinein:

https://www.gamestar.de/artikel/assassins-creed-odyssey-neues-level-scaling,3339092.html

Und ehrlich gesagt ist es mir zu blöd, weiterhin etwas zu rechtfertigen, was ich ja definitiv erlebt habe und wo andere sogar einen ausführlichen Podcast, wo sie genau das gleiche Problem erklären, darüber gemacht haben:

https://www.gamespodcast.de/2018/10/28/runde-186-assassins-creed-odyssey/

Vermutlich wurde deine Version mittlerweile in mehrer Hinsicht aufgrund der Kritik angepasst und du erlebst das entsprechend jetzt anders. Das Levelscaling ist ja ein schönes Beispiel.

Hier hast du auch noch einen Artikel von damals über das Thema:
https://www.polygon.com/2018/10/4/17936292/assassins-creed-odyssey-xp-boost-price

Wenn du noch mehr suchen willst, ersetze "fast leveling" durch "xp boost". Ich schreibe jetzt aber definitiv nichts mehr dazu.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45117 - 25. September 2023 - 23:49 #

Mhm, der Polygon-Artikel unterstreicht Deine Ausführungen in keiner Weise. Dort steht unterm Strich nur, was hier nie abgestritten wurde: Nämlich, dass ein XP-Boost das Leveln beschleunigt. Wer hätte das gedacht. Und das der Autor durch den Boost schneller zum "besten Zeug kommt, dass das Spiel anzubieten hat". Von Gegnern, die im Level zu stark sind, ist nirgends die Rede.

Im Gamestar-Artikel ist auch nicht nachzulesen, dass die Inhaltsskalierung im Nachhinein die von Dir beschriebene fehlende Balance innerhalb der Hauptquest negieren soll.

Einen ganzen Podcast werde ich mir ganz sicher nicht anhören, nur um Deine Behauptungen weiter widerlegen zu können, zumal Du bisher auch sonst keine Nachweise dazu liefern konntest.

Folge der Hauptquest und mache die nicht generischen Nebenquests mindestens teilweise, dann hast Du auch keine Probleme mit überstarken Gegnern. Wenn Du dann in Gebiete rennst, die nicht Deinem aktuellen Ziel in der Hauptquest entsprechen, wirst Du zwangsläufig auch auf viel zu starke Gegner treffen. Das ist nur logisch und bedeutet lediglich, dass die Entwickler Dich nicht von Anfang an die komplette Welt entdecken lassen wollen.

Bleibt unterm Strich:
Selbst wenn Du mit Deinen Ausführungen recht haben solltest (was ich nach wie vor nicht glaube), so stimmen sie faktisch schon längst nicht mehr und spiegeln lediglich die Erfahrungen einer früheren Version wider. Und ein Spiel im Nachhinein zu verbessern, besser auszubalancieren ... naja. Du wärest der Erste, der das einem Entwickler ernsthaft ankreiden möchte.

"Wenn du noch mehr suchen willst, ersetze "fast leveling" durch "xp boost"."

Das widerum ist auch nicht notwendig, ich erwähne die Boosts ja selbst, habe darüber also im Rahmen unserer Diskussion nachrecherchiert. Ergebnis siehe meine Antwort zuvor.

joker0222 29 Meinungsführer - 114718 - 26. September 2023 - 0:05 #

Also ich habe Odyssee zwar nicht gespielt, aber an den Podcast erinnere ich mich auch und da wurde das kritisiert was Bruno sagt. Nämlich, dass man gezwungen wird langweilige Nebenmissionen zu grinden, damit man die Hauptstory weiterspielen kann. oder man kann halt per Extrageld mit XPBoost abkürzen Habe ich auch schon in anderen Tests des Öfteren gelesen, nicht zuletzt im GG-Test.
Schlechtes Spieldesign ist das nicht, denn das würde bedeuten, sie wüssten es nicht besser. Das ist schlimmer, nämlich Kundenverarschung.
Keine Ahnung, ob das später angepasst wurde. Macht es nicht besser, wenn damit nur die Early Adopter abgezockt wurden.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45117 - 26. September 2023 - 1:10 #

Dann soll er mir keine Artikel unter die Nase halten, die seine Aussagen eben NICHT stützen. Hier haben zwei User offenkundig völlig andere Erfahrungen mit dem Spiel gesammelt, es ist völlig legitim, diese Erfahrungen gegenüberzustellen.
Es bleibt dabei: Von diesem Podcast abgesehen finde ich bisher in meiner eigenen Recherche einfach nichts, was Brunos Aussagen oder jene des Podcasts stützt. Weder im deutsch-, noch im englischsprachigen Raum. Das heißt nicht automatisch, dass diese Aussagen falsch sind. Dass ich sie aber nicht so recht glauben mag zusammen mit meinen eigenen Erfahrungen, ist wohl nicht so verwunderlich.

Dass man Nebenmissionen erledigen muss, habe ich im Übrigen nirgends abgestritten, sondern selbst bestätigt. Mir ging es explizit um die Behauptung, man müsse auch die zufallsgenerierten und nur temporär verfügbaren Quests angehen, um ausreichend gelevelt zu sein. Wurde das im Podcast auch so dargestellt, wenn Du Dich schon so gut daran erinnern kannst?

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45117 - 23. September 2023 - 13:56 #

Meine Argumentation gilt natürlich für die gesamte Branche, genauso wie LI keine bestimmten Studios mit seinem Beitrag kommentiert hat. Und da ist es nun einmal kein Standard und wir sind auch noch sehr weit davon entfernt, dass dies so kommen wird.

Speziell jetzt Ubisoft:
Ich spiele ja nur deren AC-Reihe und ich habe nicht den Eindruck bisher gehabt, dass mich Ubi zu den Zeitereparnis-Paketen locken oder gar zwingen will. Ich habe gerade erst Odyssey durchgespielt in meinem eigenen, sehr langsamen Spieltempo (sehr selten Schnellreise, sehr häufig in Ortschaften normales Gehtempo) mit allen Nebenquests bzw. -reihen und selbst einen der DLCs habe ich noch begonnen, den aber nicht mehr beendet, weil dann schon FFXVI kam. Ja, die Luft ist erst einmal raus, das ist aber nach so langer Spielzeit mit einem solchen Umfangmonster auch kein Wunder. Gelangweilt habe ich mich aber bis dahin trotzdem nicht.
Nach meiner Wahrnehmung zielt Ubi mit diesen Paketen eher auf jene Spieler ab, die grundsätzliche Probleme damit haben, ihre Aufmerksamkeit über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten, wenn nicht ständig irgendwas Geiles und Krasses passiert.

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105062 - 23. September 2023 - 15:44 #

Das kann natürlich sein. Trotzdem hat sowas in VP Spielen imo nichts zu suchen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45117 - 23. September 2023 - 15:49 #

Da sind wir uns völlig einig. Meine Aussage ist ja lediglich, dass ich mir von solchen Entwicklungen nicht direkt den Spaß am Hobby nehmen lasse und mich zu solchen, verallgemeinernden Texten wie LI hinreißen lasse :)

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105062 - 23. September 2023 - 20:03 #

Schon wieder geeinter Meinung. Wie langweilig!!!! :D

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45117 - 23. September 2023 - 20:11 #

Boah, nie kann man mit Dir streiten #%*]%#>!

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105062 - 23. September 2023 - 20:57 #

Ach was. Kann man. Weißt du doch. Aber ich werde immer altersmilder. ;)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45117 - 23. September 2023 - 21:44 #

Klar weiß ich das :)

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25077 - 23. September 2023 - 22:00 #

Du wirst doch nicht altersmilde. Bist immer noch derselbe Krawallbruder den ich kennengelernt habe. :P

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105062 - 24. September 2023 - 11:58 #

Seh ich anders. Aber hey....

FantasticNerd 24 Trolljäger - P - 47073 - 23. September 2023 - 8:10 #

Toll geschriebene News, danke dafür.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266977 - 23. September 2023 - 12:16 #

Sehr gerne! :)

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40336 - 23. September 2023 - 9:24 #

Die Morddrohungen gehen mal gar nicht.

Abseits davon ist das "Zurückrudern" doch inzwischen einkalkuliert. Man kündigt Unhaltbares an, guckt wie groß der Shitstorm ist und nimmt dann 80% zurück.

Dre 16 Übertalent - - 4131 - 23. September 2023 - 10:08 #

https://youtu.be/AxEne0iKqqc?si=bMUvAs4YNVb90oyJ

Ab ca. 9:50 trifft Samb es ganz gut. Man kann Unity nicht mehr vertrauen.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266977 - 23. September 2023 - 12:21 #

Ja, sehr schön zusammengefasst.

Vampiro Freier Redakteur - - 121955 - 23. September 2023 - 10:53 #

Wenn ich das ruchtig lese, passt die Überschrift nicht. Das Modell ist doch laut News überhaupt nicht von Tisch, sondern wird halt "nur" für neue Projekte genutzt?

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469838 - 23. September 2023 - 11:31 #

Das ist korrekt, habe die Überschrift angepasst.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266977 - 23. September 2023 - 12:22 #

Ja, deshalb ja das Fragezeichen. Aber Jörgs Version ist jetzt eh besser.

Deepstar 16 Übertalent - 4928 - 23. September 2023 - 11:29 #

Find ich immer noch unbegreiflich wie ein CEO wie John Riccitiello nachdem er Electronic Arts kontinuierlich an die Spitze der Unbeliebtesten Unternehmen gebracht hat echt noch einen Job in dieser Branche finden konnte.

Ist genau der gleiche Move wie vor Jahren bei Battlefield 4 die "0,99$ für sofortige Munitionsaufladung"-Mikrotransaktion.

Sokar 24 Trolljäger - - 48158 - 23. September 2023 - 11:58 #

EA hatte bei seinem Abgang einen ziemlich guten Börsenwert. Das mögen Investoren. Spieler spielen in diesem Zusammenhang keine Rolle.

Jonas S. 21 AAA-Gamer - P - 25077 - 23. September 2023 - 12:01 #

Spieler spielen in diesem Zusammenhang eine sehr große Rolle. Ohne die Spieler (Käufer) keine guten Verkaufszahlen, kein guter Börsenwert und führt zu unzufriedene Investoren. :P

The Real Maulwurfn 17 Shapeshifter - 8092 - 23. September 2023 - 12:19 #

Die Spiele haben sich doch trotzdem verkauft. Die Mehrheit interessiert die Beliebtheit einer Firma einfach nicht sonderlich.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36264 - 23. September 2023 - 12:23 #

Seit Andrew Wilson 2013 CEO wurde hat sich der Aktienkurs von Electronic Arts mehr als versechsfacht:
https://www.finanzen.net/aktien/electronic_arts-aktie

Maestro84 19 Megatalent - - 18475 - 23. September 2023 - 12:06 #

Meine Aktienwerte sollen steigen und nicht wegen Beliebtheit der Firma sinken.

Sokar 24 Trolljäger - - 48158 - 23. September 2023 - 11:58 #

So ungefähr habe ich das erwartet: ein minimales zurückrudern, aber in der Sache daran festhalten. Immerhin sind die bisherigen Nutzer nicht gearscht. Aber für zukünftige Projekte würde ich mir als Dev gut überlegen, nochmal was mit Unity zu machen.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266977 - 23. September 2023 - 12:27 #

Tja, das ist wirklich schade und ein unfassbarer Skandal. Wie kann man eine dermaßen dämliche Idee durchsetzen wollen ohne Rücksprache und dermaßen kurzfristig? Keinem hätte das genutzt, nicht mal Unity. Krasser Vertrauensbruch. Unity ist im Grunde verbrannt. Eine so große, beliebte, leistungsstarke und weit verbreitete Engine so unfassbar idiotisch an die Wand zu fahren, ich kanns nicht fassen...

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36264 - 23. September 2023 - 20:14 #

Ich glaube es ist noch zu früh Unity abzuschreiben. Insbesondere bei 2D-Spielen hat Unity gegenüber Unreal klare Vorteile. Und mitten in der Entwicklung die Engine zu wechseln ist für die meisten Studios keine Option. Bei "The Pod" wurde vermutet, dass die neue Regelung vor allem Free2Play-Spiele auf Smartphones treffen soll und die Indiespiele nur Kollateralschäden sind.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24428 - 23. September 2023 - 22:19 #

Es gibt noch Leute, die jetzt noch 2D Spiele machen? Für so Plattformer und so? Wo es nur nach links rechts und oben/unten geht? Wie Mario aufm Gameboy?

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266977 - 23. September 2023 - 22:40 #

Ja genau. :)

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36264 - 24. September 2023 - 8:33 #

So Pixelspiele wie Blasphemous 2 oder RPGs wie Sea of Stars sind Dir ein Begriff?

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24428 - 25. September 2023 - 9:29 #

Ne, gar nicht mein Jagdgebiet.

Weryx 19 Megatalent - 15442 - 23. September 2023 - 23:55 #

Hab von Entwicklern im Indiebereich das Gleiche gehört. Für Unity ist der "oldschool" Spielemarkt eher zweitrangig, da wird ganz klar die mobile Entwickler gezielt.

Baumkuchen 18 Doppel-Voter - 11373 - 23. September 2023 - 12:47 #

Dann muss ich mir ja vorerst nicht die Mühe machen, sämtliche meiner Unity-Spiele herunter zu laden und zu sichern. Vorsichtshalber. Puh. ;)

Inso 18 Doppel-Voter - P - 11405 - 23. September 2023 - 12:53 #

Ist halt das übliche Konzept: sei "nett" bis du eine dominante Stellung im Markt einnimmst, und dann schröpf die Kundschaft als gäbe es kein Morgen mehr.

Unitys "Kapital" ist vor allem dass es viele Entwickler gibt die sich mit der Engine auskennen. Da werden sicherlich auch 2024 einige Studios gegenrechnen ob Unity nicht billiger ist als die ganze Belegschaft und neue Entwickler auf eine andere Engine umzuschulen.

CharlieDerRunkle 17 Shapeshifter - 7455 - 24. September 2023 - 14:24 #

Das war auch mein Gedanke. Abgesehen davon, dass dieses Vorgehen irgendwie schäbig ist, macht's das "Ne ne, keine Sorge, das gilt ja gar nicht für aktuelle Spiele, sondern nur für zukünftige Projekte!" jetzt auch nicht gerade besser. Da werden sich vor allem die kleinen Studios und Entsickler wirklich zweimal überlegen, ob sie sich fisten und ausnehmen lassen wie eine Weihnachtsgans... Damit ist dieses Hauptargument für die Unity-Engine ("Das ist voll super, weil's ja kostenlos ist!" - tausendfach gehört) vom Tisch, wenn die sich das nicht doch noch mal überlegen.

joker0222 29 Meinungsführer - 114718 - 23. September 2023 - 20:30 #

Bin mal gespannt, wie sich das am Montag auf den Kurs auswirkt. Ging ja ziemlich nach unten in den letzten Tagen.

nepumax 11 Forenversteher - 681 - 24. September 2023 - 16:59 #

Das ist ein Totalschaden. Unity wird zukünftig keine große Rolle mehr spielen, sollte sich nicht mehr verändern.

Dre 16 Übertalent - - 4131 - 24. September 2023 - 17:42 #

Spätestens jetzt sollte man als Entwickler umsteigen und eine andere Engine „lernen“ oder falls dort Vorkenntnisse sind diese weiter vertiefen.

Unity ist tot.

Klaustrophobia 11 Forenversteher - 612 - 25. September 2023 - 9:22 #

Das ist auch mein erster Gedanke gewesen - damit haben sie sich nur selbst geschadet...

ds1979 20 Gold-Gamer - P - 21418 - 25. September 2023 - 14:11 #

Ich werde dich an dein Zitat erinnern, nächstest Jahr um die gleiche Zeit:)

Dre 16 Übertalent - - 4131 - 25. September 2023 - 18:04 #

Sei fair und warte bis 2025 damit. Projekte werden ja noch abgeschlossen werden.

Ich kann mir aber bei der Umsetzung nicht vorstellen, dass Entwickler freiwillig bei der Unity Engine bleiben werden und 2024 mit den neuen Bedingungen darauf ein Spiel entwickeln werden^^

ds1979 20 Gold-Gamer - P - 21418 - 25. September 2023 - 23:22 #

Meine Erfahrung nach sind wir Verbraucher wie kleine Kinder, wir lassen uns immer wieder kräftig einlullen und ziehen keine Konsequenzen. Daher gibt es großes Geschrei, dann rudert die Firma zurück und am Ende bleibt alles wie es ist. Und Unity ist ein Gigant die beherrschen zwischen 30 bis 48 Prozent des Marktes, solche Player kommen immer wieder davon, im schlimmsten Fall wird irgendein mittlerer Manager geopfert, Besserung gelobt und das Ganze geht weiter wie bisher. Es gibt ja auch nicht umsonst den Auspruch To big to fail, und das sind die. VW hat Millionen von Autofahrern betrogen und ist nach wie vor einer der größten Autobauer der Welt und. Schuld war ein einzelner Ingenieur . Ich wette die Arbeiten schon an ihren neuen Betrug, bzw. haben den schon längst umgesetzt, Betrug ist leider ein Bestandteil des Kapitalismus, wer ehrlich ist, ist der Trottel.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33471 - 25. September 2023 - 23:38 #

Die Frage ist v.a., was die Alternative sein soll.

Unreal ist für die ganzen Mobile-Games und 2D-Spiele mehr oder weniger gar nicht geeignet und am Ende auch eher teurer als Unity mit den angepassten Bedingungen.

Godot hab ich mir vor Ewigkeiten mal angesehen und im Zug des Unity-Dramas jetzt nochmal neu. Das mag für manche Spiele eine Alternative sein, aber spätestens wenn man etwas bessere Grafik will, scheint die Engine überfordert zu sein. Selbst die besten Techdemos hinken den guten Techdemos von Unity um Jahre hinterher.

Und dann wurden im Zuge der Berichterstattung auch gern mal diverse Free-Software-Engines genannt, die bei näherer Betrachtung dann nicht XBox, Playstation und Switch bedienen. Na super.

Dazu kommt dann noch das Personalproblem. Leute mit Unity-Berufserfahrung wird man einige finden, aber für sowas wie Godot vermutlich nicht. Und wenn das Team für die Hälfte der Entwicklungszeit nur mit angezogener Handbremse arbeitet, weil ihnen überall jahrelange Erfahrung fehlt, kostet das auch ein Vermögen.

Von daher wird der Großteil wohl bei Unity bleiben, einfach weil sie keine wirkliche Wahl haben. Interessant ist jetzt eher, was an Dynamik in den Open Source Engine-Markt kommt. Das mit Unity war ja ein Wachrütteln und vertrauen wird der Firma auch niemand mehr. Und wo ein Leidensdruck da ist, bekommen Alternativen wie Godot vielleicht viel Unterstützung. Oder jemand entwickelt den Konsolenpart für O3DE & Co.

Sowas passiert schon eher mal. Man denke nur an das Fehlverhalten von Oracle, wodurch sich LibreOffice und MariaDB etabliert haben, während OpenOffice und MySQL kaum noch jemand verwendet.

Sokar 24 Trolljäger - - 48158 - 1. Oktober 2023 - 13:39 #

Das Problem bei Open Source Engines und Konsolen ist, dass man die SDKs der Hersteller braucht - also Sony, Microsoft und Nintendo. Die sind so mit NDAs zugekleistert, dass das schlicht nicht geht - irgendwo im Code müssten die Schnittstellen zu den SDKs zu finden sein, und die sind auch bereits von den NDAs abgedeckt, spricht wer sie veröffentlicht wird nie wieder ein Spiel auf einer Konsole herausbringen können.

Bruno Lawrie 22 Motivator - - 33471 - 1. Oktober 2023 - 16:02 #

Die Unreal Engine und die CryEngine sind auch Open Source (nur unter keiner freien, sondern einer kommerziellen Lizenz). Die Probleme sind also offensichtlich lösbar.

Letztendlich sind die Gründe aber ja egal. Wenn man kommerziell Spiele vertreiben will, kann man die Konsolen nicht ignorieren und eine Engine, die diese Plattformen nicht abdeckt, ist schlichtweg unbrauchbar.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24341 - 26. September 2023 - 6:11 #

Es geht ja auch gar nicht anders. Wenn jeder Managerfehler gleich verbrannte Erde und den Tod eines Unternehmens, inklusive zerstörter Arbeitsplätze, bedeuten würde, bzw. nach den Vorstellungen einiger sogar sollte, dann sähe es schlimm um uns alle aus.

Betrug spielt sicher auch mal eine Rolle, aber in der Regel geht es doch um Fehleinschätzungen die sich im gleichzeitigen Druck von "Oben" sprich Kosteneffizienz und "Unten" sprich zahlungswillige Kunde entwickeln.

Sokar 24 Trolljäger - - 48158 - 1. Oktober 2023 - 13:40 #

Öhm, nein. Jahrelanges Know-How bei den Entwickler wirft man nicht einfach weg. Klar werden sich jetzt der ein oder andere überlegen, auf eine andere Engine zu wechseln. Aber dass Unity von heute auf morgen keine Rolle mehr spielt glaube ich nicht, dazu ist sie zu weit verbreitet. Eine neue Engine lernt man nicht einfach mal so, da muss man min. ein halbes Jahr einplanen - in denen man nichts produktives macht! Und die ersten ein, zwei Spiele mit der neuen Engine werden auch eher suboptimal laufen, bis man mal wirklich begriffen hat, wie Engine intern tickt. Das muss man sich erstmal leisten können. Gerade kleinere Studios können das nicht.
Allgemein ist der ganze Faden ein gutes Beispiel dafür, dass Spieler in vielen Fällen nur sehr wenig bis gar nichts über Softwareentwicklung im Allgemeinen und Spieleentwicklung im speziellen verstehen. Kein Problem wenn man das auch weiß, aber solche Aussagen lassen bei mir eher den Schluss zu, das hier geglaubt wird man weiß wie es funktioniert, liegt damit aber komplett daneben.

Extrapanzer 17 Shapeshifter - P - 7554 - 25. September 2023 - 14:38 #

Dämliche Aktivierungszähler hatten wir doch schon 2012, als man mal kurz keine PC-Versionen ( von EA und Ubisoft?) mehr kaufen konnte und auf billige britische Konsolenversionen ausweichen musste.
Nur war damals der Kunde der Leidtragende, nicht der Entwickler.

Missbrauch zu Schaden der Studios ist ziemlich einfach, wenn nicht eine andere kostenpflichtige Account-Bindung vorliegt oder wir wieder mit CD-Keys auf Papier anfangen.
Mit ein paar Skripten und einer eingefrorenen VM (kurz vor der Online-Registrierung), kann man jede Minute eine frische Installation auf einem frischen System vortäuschen.
Vermutlich findet man das Zeug dafür schon fix und fertig irgendwo auf GitHub, weil es Firmen für vollautomatisierte Softwaretests schon seit Jahren brauchen und verwenden ...

Mitarbeit