The Long Dark – Überleben ist alles

The Long Dark – Überleben ist alles User-Artikel

Eiskalt erwischt

SupArai / 21. Oktober 2019 - 12:21 — vor 4 Jahren aktualisiert
Steckbrief
LinuxMacOSPCPS4SwitchXOne
Action
Survival-Action
16
Hinterland
Hinterland
01.08.2017
Link
Amazon (€): 69,90 (PlayStation 4), 49,95 (Xbox One)

Teaser

The Long Dark schickt euch in die karge Eislandschaft Kanadas und gibt euch nur ein Ziel: Überlebt, so lange wie möglich! Haltet ihr durch oder stirbt das Indie-Survival-Spiel vorher den Kältetod?
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Spiele, die mir ständig den Weg weisen und unentwegt neue Aufgaben aufdrängen, können mich immer weniger begeistern. Far Cry Primal (Wertung im Test: 8.0), Marker- und To-Do-Feuerwerk aus dem Hause Ubisoft, hat dies letztmals geschafft. Erst im Jahre 2018 auf der PlayStation 4 entdeckt, habe ich alle – und alle sind hier wirklich VIELE! – generischen Open-World-Zutaten gekostet, für gut befunden und die Suppe komplett ausgelöffelt. Far Cry Primal hat mich begeistert. Schonungslos limitiert, unfassbar schlichtes Gameplay: Selten habe ich ein so grundehrliches Spiel erlebt!

Open-World- und Marker-gesättigt, sowie den Wunsch verspürend, Bewohnern ihre Festungen fortan zu überlassen statt einen nach dem anderen hinterrücks zu meucheln, bin ich in der niemals endenden PlayStation-Store-Sale-Quelle auf The Long Dark gestoßen. Aufgrund des eigenwilligen, aber doch charmanten Artdesigns habe ich dem Titel seine Chance gegeben. Soweit zum Ausgangspunkt meiner virtuellen Reise in die verschneite Berg- und Eislandschaft Kanadas.
 

Die Stunde der Kritiker

"Inspiriert" wurde ich zu diesem Artikel durch die Stunde der Kritiker zu The Long Dark. Ich habe die SdK erst vor wenigen Monaten gesehen, zu diesem Zeitpunkt aber schon viele spannende Stunden in dem Spiel verbracht. Allerdings nur im Überlebensmodus mit dem Redux-Update. Ich war überrascht, wie sehr die beiden Kritiker im Storymodus litten, da ihre Qualen sehr von meinen Eindrücken abwichen. Deshalb vorab: Mit dem Wintermute-Redux-Update wurden das Spiel sowie der Storymodus umfangreich überarbeitet und – "wie man so liest" – auch definitiv verbessert. Mit dem Steadfast-Ranger-Update wurde im Mai 2019 erneut ordentlich am Spiel geschraubt, diesmal vornehmlich am Überlebensmodus.

Ich werde fortan nur über den Überlebensmodus schreiben, denn dieser stellt meiner Meinung nach das Herzstück des Spiels dar. Es gibt natürlich viele Gameplay-Elemente, die in allen Modi – insgesamt gibt es drei – vorkommen. Bevor euer Abenteuer beginnt, wählt ihr neben dem Schwierigkeitsgrad auch ein Startgebiet aus. Die verschiedenen Gebiete haben Zugänge zu einer oder mehreren Karten und im Verlauf des Spiels könnt ihr wechseln, um euch die Welt allmählich zu erwandern. Im Überlebensmodus startet ihr in einer Art freiem Spiel: Spärlich ausgerüstet und schutzlos der Kälte in der Wildnis ausgesetzt beginnt der Überlebenskampf.
Hier seht ihr ein Startgebiet. Der Zufall entscheidet, wo ihr auf der gewählten Karte beginnt.
 


Das Gameplay

Im Überlebensmodus trefft ihr auf alle klassischen Merkmale des Survival-Genres und euer Ziel ist "lediglich", möglichst lange zu Überleben. In The Long Dark findet der Überlebenskampf in einer verschneiten, eisigen Berglandschaft statt, in der neben euch nur noch Tiere leben. Aufgrund der äußeren Bedingungen liegt das Augenmerk immer auf eurer Körpertemperatur. Zusätzlich kümmert ihr euch um Hunger, Durst und euren allgemeinen Gesundheitszustand. Letzterer ist ein sehr wichtiger Wert und verschlechtert sich wenn ihr blutet, Schmerzen habt, ausgehungert, dehydriert oder unterkühlt seid. Sinkt er auf null, sterbt ihr. Dann bleibt euch nur der Neustart, egal wie schön ihr euch in der kanadischen Wildnis eingerichtet habt: Einen Respawn gibt es nicht.

Einen Großteil eurer Zeit seid ihr auf der Suche nach Lebensmitteln und anderen Alltagsgegenständen in Hütten, alten Industrieanlagen, verlassenen Autos oder erfrorenen Menschen, die ihr in der Welt findet: Schokoriegel, Salzcracker, Dosenfutter, Nadel und Faden, Feuerzeugbenzin, Wetzsteine sowie Streichhölzer sind gern gesehene Beute. Wasser ist dank der verschneiten Umgebung im Übermaß vorhanden, doch der Schnee muss vor dem Trinken allerdings geschmolzen und sollte abgekocht werden, da ihr sonst eine Erkrankung riskiert. Für die gewisse Abwechslung sorgen Dosen mit Limonade.

In The Long Dark ist außerdem Fleisch eine veritable Kalorienquelle. Das erhaltet ihr beispielsweise beim Zerlegen von gerissenem Wild, welches ihr auf euren Streifzügen findet. Oder ihr geht, die entsprechenden Waffen vorausgesetzt, gezielt auf Wildtierjagd. Neben friedlichen Kaninchen und scheuem Wild trefft ihr in der rauen Natur auf Wölfe und die wesentlich gefährlicheren Bären und Elche. Was für die ausgewogene Ernährung natürlich nicht fehlen darf: Das (Eis)-Angeln von Fischen. Fleisch und Fisch solltet ihr immer braten, insbesondere, da rohes Fleisch Wölfe anlockt und verderben kann. Ein Hirschsteak zu garen dauert zwischen 30 und 45 Spielminuten, so verbringt ihr schon mal einen Tag am Herd. Während Essen oder Wasser auf dem Herd köcheln, bietet es sich an, ein Buch zu lesen, Kleidung zu flicken oder das Inventar aufzuräumen. Aber aufgepasst: Fleisch kann verkohlen und Wasser verkochen. 
Der tote Hirsch versorgt euch mit Fleisch, Fell und Gedärmen – getrocknet sehr nützlich.


Feuer ist ein weiteres wichtiges Element, es wärmt euch und ist für das Kochen unerlässlich. Deshalb müsst ihr euch regelmäßig nach draußen begeben um Holz, Äste und Reisig zu sammeln. Zudem benötigt ihr ein zündendes Element – zum Beispiel ein Streichholz – von dem ihr gefühlt immer zu wenige haben werdet. Einen vernünftigen Ofen, ein gemütliches Bett und die Möglichkeit zur Lagerung eurer Gegenstände habt ihr in Hütten oder verlassenen Gebäuden. Im Laufe des Spiels werdet ihr mehrere Orte entdecken und sie zu eurem Zuhause machen: Von hier brecht ihr zu Wanderungen auf, hierhin kehrt ihr abends erschöpft zurück. Hier bewahrt ihr wichtige Gegenstände und auch den Luxuskram auf. Ihr werdet aber auch lernen, euch von Lagern zu trennen und weiterzuziehen.
 

… und die Sanduhr

Ja, die geplagten Kritiker litten in der ersten Stunde viele Qualen wegen der Sanduhr. Es hilft aber nichts, denn sie wird euch das ganze Spiel begleiten. Ihr durchsucht einen Schublade? Sanduhr! Ihr zerlegt eine Kiste? Sanduhr! Ihr esst oder trinkt? Sanduhr! Ihr entfacht ein Feuer? Sanduhr! Für gut 15 Sekunden ruht euer Blick auf dem fragwürdigen Spielelement und es wirkt wie ein spielerisches Foltermittel, denn es zwingt euch zum Nichtstun. Aber lehnt euch zurück, verschränkt die Arme und versucht fair zu sein: In vielen Spielen starrt ihr auf Zeitleisten und wartet, bis eine Aktion oder ein Zauber fertig ist. Das Nachladen von Waffen unterbricht den Kampf. Heiltränke werden geschlürft, nicht geext. Letztlich ist jede Diskussion müßig: Entweder akzeptiert ihr die Sanduhr als Teil des Spiels und lernt sie zu mögen oder The Long Dark könnte zu einem echten Gradmesser für eure Frustrationstoleranz werden.
Die Sanduhr ist nicht so schlimm, wie sie sagen!
 


Das Wetter

Das Wetter begleitet euch als unnachgiebigstes Element stetig, denn es stellt euch vor Herausforderungen und beeinflusst das Spiel sowie euren Tagesablauf maßgeblich. Klirrende Kälte, dichter Nebel, Schneefall, extremer Wind – an einigen Tagen sind Erkundungstouren nicht möglich, weil die kalten Böen euch in Nullkommanichts auskühlen. Selbst nur mal eben schnell raus zum Holz sammeln ist dann wirklich nur mal eben schnell. Wanderungen bei heftigem Schneefall sind nur sinnvoll, wenn ihr zumindest etwas Regenkleidung habt, da Baumwolle beizeiten triefend nass wird. Während zu Beginn jede neu gefundene Hose, Jacke oder Mütze einfach angezogen wird, solltet ihr eure Kleidung später mehr dem Wetter anpassen und zwischen wasserabweisenden, winddichten und wärmenden Kleidungsstücken auswählen oder diese kombinieren.

Wetterumschwünge auf Touren sind eigentlich immer unangenehm und können sogar lebensbedrohlich werden, da sie die Orientierung erschweren oder ein Weitergehen verhindern. Die Landschaft bietet wenig prägnantes und Marker im klassischen Sinne gibt es in The Long Dark nicht. "Gleich müsste der umgestürzte Baum kommen, dann die Anhöhe hoch und hinter dem folgenden Abhang liegt schon meine Schutzhütte!" ist nicht nur Mantra, sondern echter Rettungsanker.
 

Von A nach B

In The Long Dark legt ihr alle Wege zu Fuß zurück und die sind oft weit. Ein Schnellreisesystem sucht ihr vergebens und schnell läuft hier eh nichts. Das normale Lauftempo ist gemütlich, so bleibt euch ausreichend Zeit, die Natur zu genießen. Ihr könnt zwar rennen, eure Ausdauer erlaubt dies allerdings nur für kurze Strecken. Sie regeneriert sich wieder, wenn ihr innehaltet. In einer Gefahrensituationen stellt sie zudem ein hohes Gut dar. Habt ihr Wölfe erspäht, ist es deshalb ratsam, die körperlichen Ressourcen aufzusparen. Normal weitergehen, gegebenenfalls in der Hocke und die Situation beobachten. Denn es könnte sein, dass Canis Lupus sich in eure Richtung aufmacht und ein Sprint eure einzige Rettung ist. Eine Sprungfunktion gibt es übrigens nicht. Das nervt stellenweise ganz schön.

Im Überlebensmodus müsst ihr eure Karte außerdem selbst zeichnen. Dafür braucht ihr neben Holzkohle, die ihr in erloschenen Öfen findet, auch gute Sichtverhältnisse. Zieht in einem unbekannten Gebiet dichter Nebel auf, ist das in diesem Fall wirklich ärgerlich.
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Auf euren Wanderungen kommt ihr auch an Wasserfällen vorbei.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 470066 - 21. Oktober 2019 - 12:42 #

Danke, auch für fue Auseinandersetzung mit der SdK :-)

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61487 - 21. Oktober 2019 - 13:05 #

Die SdK hat mir übrigens sehr gut gefallen, als Zuschauer... ;-)

Der Storymodus Wintermute wurde ziemlich umgemodelt. Ich sehe den aber sehr kritisch, eigentlich passt der nicht in das Spiel, weil er einige der Dinge die den Überlebensmodus ausmachen zunichte macht ("Durchsterben" und Checkpoints, offene Map zum Beispiel). Außerdem sehe ich riesige Logiklücken in der Story, na ja, eventuell verstehe ich etwas falsch oder übersehe etwas wesentliches.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61487 - 21. Oktober 2019 - 12:47 #

Ich bedanke mich bei ChrisL und Admiral Anger für die Hilfe, Geduld und Ideen! :-)

Euch wünsche ich, hoffentlich, Spaß beim Lesen, auch wenn es doch viel Text ist und der Titel eher aus der Nische stammt.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62106 - 21. Oktober 2019 - 13:02 #

Vielen Dank für den User-Artikel, hat Spass gemacht zu Lesen. Aber das Spiel wäre für mich nichts.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130191 - 21. Oktober 2019 - 13:18 #

Da geht es dir wie mir ;-)

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25745 - 21. Oktober 2019 - 13:03 #

Immerhin bin ich nicht der Einzige, der FarCry Primal gut fand. War eine tolle Welt ohne Technik, in der ich gern abgetaucht bin.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61487 - 21. Oktober 2019 - 14:20 #

Ich konnte in Primal einfach nichts ernst nehmen und ich finde der Titel versucht das auch überhaupt nicht. Für mich einfach eine riesengroße Spielwiese zum Spaß haben! :-)

Das Setting ist außerdem echt besonders und unverbraucht. Zumindest fällt mir spontan kein Titel ein, der in der Steinzeit angesiedelt ist.

Ein Arbeitskollege hat mir erzählt, dass er Primal nach 10 Minuten (ich denke er hat schon länger gespielt, wie man das halt so sacht) ausgemacht hat, da es einfach nur mehr Far Cry 3 (glaube ich) sei. Mein letztes Far Cry war der Erstling, wahrscheinlich erklärt das auch meine Freude mit dem Titel.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1334447 - 26. Oktober 2019 - 8:57 #

Ich hatte mir FarCry Primal erst zum Sale mal mitgenommen (die vorherigen Far Crys alle gespielt, FarCry 4 aber nicht durch) und hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass mich Primal letztendlich so packen würde von der Atmosphäre.

Aber das Steinzeit-Setting und die tolle Landschaft sind für mich auch das Highlight des Spiels (und das Jagen und Sammeln passte diesmal prima ins Spiel!), so dass ich trotz der typischen FarCry-Fleißaufgaben irrsinnig viel Spaß beim Durchspielen von Primal hatte. :)

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24345 - 26. Oktober 2019 - 9:53 #

Primal war der völlige Überraschungshit für mich. Hatte es mir erst letztes Jahr geholt (Vorurteile) und hatte plötzlich richtig Spaß damit.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61487 - 26. Oktober 2019 - 11:32 #

Horizon Zero Dawn (HZD) habe ich, wahrscheinlich zu seinem Glück, einige Zeit vorher durchgespielt. Auch mit sehr viel Freude und Begeisterung.

Beim Durchspielen von Primal habe ich so viele Spielelemente wiedergefunden, denen sich HZD schamlos bedient hat.

Ein bisschen ernüchtert hat mich das schon, war ich doch aufgrund der Vielfalt und Abwechslung in den Spielmechaniken von HZD ganz hingerissen... ;-)

Triton 19 Megatalent - P - 17164 - 21. Oktober 2019 - 13:14 #

Goldener Kudos für diesen Artikel.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130191 - 21. Oktober 2019 - 13:18 #

Meine werden immer grün dargestellt :-)

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61487 - 21. Oktober 2019 - 17:38 #

Golden, grün... immer her damit! ;-)

paschalis 31 Gamer-Veteran - P - 447573 - 22. Oktober 2019 - 9:51 #

Zwei sehr verdiente gab es von mir dazu.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20288 - 21. Oktober 2019 - 13:41 #

Sehr schöner Blick auf das Spiel. So erwarte ich Spielejournalismus heute, berichtet mir über das Einzigartige und Spielenswerte an einem Spiel. Erinnert mich an die GEE.

Olphas 26 Spiele-Kenner - - 66909 - 21. Oktober 2019 - 14:01 #

Schön geschriebener Artikel! Ich hatte The Long Dark sogar bei Kickstarter unterstützt, aber konnte mit dem eigentlichen Spiel dann nicht wirklich was anfangen. Gerade der Story-Modus (um den es mir tatsächlich mehr ging) hat mich überhaupt nicht abgeholt. Ich muss aber zugeben, dass ich das Wintermute-Update dann nicht mehr ausprobiert habe.

Rhadamant 17 Shapeshifter - 6784 - 21. Oktober 2019 - 14:08 #

Sehr schöner Artikel. Danke! Werde beim nächsten Sale mal zuschlagen.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20288 - 21. Oktober 2019 - 18:38 #

Kostet bei Amazon um die 8€. Viel billiger wird es vermutlich nicht mehr.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61487 - 21. Oktober 2019 - 20:30 #

Ich denke, der Titel wird sich in der Retail-Version auch irgendwann ausgeramscht haben. Für die Xbox One und die Playstation 4 war das Spiel schon einige Male für 6,99 Euro oder knapp drüber zu haben.

Digital (und bei Steam) ist The Long Dark im Mid-price angesiedelt, aber regelmäßig in einem Sale verfügbar. Da kann man schon mal zuschlagen und reinschauen.

xan 18 Doppel-Voter - P - 11652 - 21. Oktober 2019 - 14:26 #

Schöner ambivalenter Artikel, der einerseits aufzeigt welche Stärken, aber auch welche Schwächen der Titel hat. Für mich wäre es jedoch nix.

Goremageddon 16 Übertalent - 4035 - 21. Oktober 2019 - 14:50 #

Schöner Artikel zu einem Spiel mit dem ich allerdings wirklich nix anfangen kann. Für Survival Erfahrungen gehe ich nach draußen, am PC komme ich mir dabei meist albern vor.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61487 - 21. Oktober 2019 - 19:07 #

Stimme dir in gewisser Weise zu. Aber, in einem Shooter mit ner M16 durch Kandahar zu laufen um die "Bösen" umzunieten, mich in einem RPG als Elf der Fraktion der Grünschnäbel anzuschließen oder strategisch den Mond zu besiedeln ist auch nicht wirklich der Ernst des Lebens... ;-)

Im Endeffekt geht es nur ums Spielen und da bin ich sehr froh, daß jeder fündig werden kann.

Am Albernsten kam ich mir übrigens beim Spielen von Fishing Planet vor. Warum mich das so fasziniert hat, kann ich mir bis heute nicht erklären...

Goremageddon 16 Übertalent - 4035 - 21. Oktober 2019 - 21:43 #

Da gebe ich dir schon recht, keine Frage. ISt vermutlich etwas persönliches da ich mich in meiner Freizeit recht viel mit dem Leben in und mit der Natur bechäftige und gelegentliche Survivaltrainings mache.
Da kommt es mir in Spielen halt besonders seltsam vor wenn ich per Klick ein Feuer entfache etc.

Es ist halt auch so das man Survivalerlebnisse problemlos in seiner Freizeit in der Realität haben kann. Mit ner M16 durch Kandahar zu laufen glücklicher Weise eher nicht.

Das mit Fishing Planet glaub ich dir sofort ;) Gibt Spiele bei denen weiß man nicht warum man sie mag, ist einfach so.
Angelst du im Reallife, wenn ich fragen darf?

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61487 - 21. Oktober 2019 - 22:04 #

Ich bin kein echter Angler. Ich habe aber in mehreren Schwedenurlauben viel geangelt. Da kauft man sich ne Fishing Card und nen Kumpel hatte das Equipment ohne Ende. Das war großartig! :-)

Stundenlang im Boot gesessen, bei Regen, bis spät in den Abend oder die Nacht, halb erfroren zurückgekommen, nichts gefangen, aber die Stunden auf den Seen inmitten dieser wunderschönen Natur, das hatte was. Oder an irgendwelchen Flüssen von tausend Mücken zerstochen werden um beim "guten" Spot stehenzubleiben.

Na ja und den gefangenen Fisch später auszunehmen, zu entschuppen (heißt das so?) und dann gemeinsam zuzubereiten und zu Essen, war dann auch was besonderes.

Fishing Planet ist in dem Fall nicht realistisch, bei der Fangquote merkt man, dass es ein Videospiel ist.

Survival-Spiele haben, wie du schreibst, nichts mit echtem Survival zu tun, das würde ich niemals behaupten. Mich reizen bei diesen Titeln vielmehr die spielerischen "Freiheiten" und das "rudimentärere" Gameplay. Das gefällt mir einfach, auch wenn ich weiß, dass die meisten Titel spielerisch eher limitiert sind und das Konstrukt durch die Survivalmechaniken eher noch enger ist, als bei "gewöhnlichen" Spielen.

Erklären, warum mir dieser Widerspruch so wenig ausmacht, mich ein Assassins Creed aber total anödet, kann ich allerdings nicht.

Goremageddon 16 Übertalent - 4035 - 23. Oktober 2019 - 20:03 #

Ja das glaube ich dir. Die Erfahrungen von denen du hinsichtlich der Schwedenurlaube schreibst kann ich gut nachvollziehen. Das sind einfach großartige Erfahrungen die man machen sollte.

Ich hatte nur gefragt wegen dem Angeln weil ich dachte das dir Fishing Planet vlt. so gefällt weil du im echten Leben noch nie Angeln warst.. Die Theorie ist dann hinfällig ;) Alles muss man ja auch nicht erklären können, hauptsache man hat Spaß, warum ist ja eigentlich auch egal.

In einem kann ich dir auf jeden Fall beipflichten, auch ich würde jedes Survivalspiel einem Assassins Creed vorziehen. Mit der Reihe kann ich auch nichts anfangen obwohl ich den ersten Teil garnicht mal so uninteressant fand.

Danke in jedem Fall für deine Worte! Jetzt habe ich gerade das Bedürfnis mal wieder nach Schweden zu kommen ;)

Edith: sagt übrigens, Ja man nennt es entschuppen. :)

Jamison Wolf 19 Megatalent - P - 14083 - 21. Oktober 2019 - 16:32 #

Hmm nach der SdK ging das Spiel bei mir quasi direkt auf die NoGo-Liste ... der Artikel hat es zumindest da wieder rausgeholt. Immer noch kein "Must-Buy", aber ein "Es ist die Pest!" isses nu auch ned mehr.

Daher: Mission Accomplished.

Arno Nühm 18 Doppel-Voter - 9327 - 21. Oktober 2019 - 16:52 #

Super Artikel!

thoohl 20 Gold-Gamer - - 23483 - 21. Oktober 2019 - 17:32 #

Sei mir nicht böse, ich meine es auch witzig, aber nach der SdK ist " der Überlebenskampf" glaube für mich auch eher das Spiel an sich. Dennoch ein schöner detaillierter Artikel.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61487 - 21. Oktober 2019 - 19:12 #

Also, der Storymodus wurde überarbeitet sowie die ein oder andere Spielmechanik auch. Das was Jörg und Heinrich erlebt und kritisiert haben, kann sich so nicht wiederholen.

TSH-Lightning 26 Spiele-Kenner - - 65105 - 21. Oktober 2019 - 20:29 #

Interessant zu lesen, dass sich das Spiel doch stark weiterentwickelt hat. Kann man es eigentlich durchspielen oder gibt es kein Ende?

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61487 - 21. Oktober 2019 - 20:39 #

Mmmhhh, ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob der Überlebensmodus ein richtiges Ende, außer den Tod, hat. Ich glaube eher nicht, da im Spielmenü steht, dass der Überlebensmodus nur mit dem Tod endet.

Auf der Playstation 4 gibt es eine Gold-Trophäe, wenn man 500 Tage überlebt hat. Irgendwie eine Art Ende.

Lencer 19 Megatalent - P - 14603 - 21. Oktober 2019 - 20:30 #

Ganz wunderbar. Genau die Artikel, die ich mag. Wie haben sich Spiele nach Monaten der Patcherei und Erweiterung verbessert oder eben nicht. Ich hatte Long Dark lange auf dem Zettel, aber nach der SDK verbannt. Jetzt erscheint es mir doch wieder spielenswert.

DerBesserwisser 17 Shapeshifter - P - 7905 - 22. Oktober 2019 - 7:58 #

Sehr schöner Artikel, der die Begeisterung verdeutlicht, aber auch nichts verschweigt.
Dank des Test bin ich mir auch sicher, dass das Spiel definitiv nix für mich ist.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24345 - 22. Oktober 2019 - 10:31 #

Volle Zustimmung.

Amonamarth 16 Übertalent - P - 4478 - 22. Oktober 2019 - 17:42 #

Sehr schön zusammengefaßt.
Die bald 3-teilige Kampagne führt auch recht ordentlich über die Map
und sollte für Survival-Anfänger ruhig als erstes angefangen werden.
Hat mir persönlich besser als The Forest oder Green Hell gefallen,wo es dann doch arg in ein skyrimmäßiges Gemetzel ausartet.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61487 - 22. Oktober 2019 - 18:26 #

Joa, Steam lädt sich gerade 2,7 GB für The Long Dark, Episode 3 ist Live.

Ich sehe das ein bisschen anders mit der Kampagne. Der Reiz macht doch auch aus, die Karten zumindest im ersten Anlauf selbst zu entdecken. Im Storymodus entfällt das, zumindest für die bespielten Karten. Außerdem entfällt der Thrill des einmal tot = tot.

Green Hell habe ich noch auf der Wunschliste, das hört sich ja noch mal eine Stufe härter an.

Amonamarth 16 Übertalent - P - 4478 - 23. Oktober 2019 - 9:40 #

Ja,da geb ich dir durchaus recht,aber Neueinsteiger könnte da recht schnell der Frust packen.
Wenn du das mit den Steinen/Hasen oder Angeln nicht gleich kapierst,dann bist du schon nach einer Stunde verhungert oder verblutet.
Das wäre echt schade,weil dein toller Artikel hat sicher ein paar Leute
neugierig gemacht ;-)

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61487 - 23. Oktober 2019 - 9:52 #

Rohrkolbenstängel! Ich empfehle Rohrkolbenstängel... ;-)

Als Tutorial ist Wintermute dann doch ganz gut, stimmt.

Ich bin bei meinem ersten Versuch fast verdurstet, weil ich gefühlte Ewigkeiten versucht habe, die Metalldose draußen mit Schnee zu füllen. Na ja, immerhin wird der Schnee nicht mehr in der hohlen Hand geschmolzen.

zombi 18 Doppel-Voter - - 12040 - 22. Oktober 2019 - 18:58 #

350 Tage survivor hier. Warte auch auf EP3. Danke für den umfangreichen Artikel.

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61487 - 23. Oktober 2019 - 9:53 #

Respekt, so lange habe ich noch nicht gespielt.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40341 - 23. Oktober 2019 - 10:10 #

Vielen Dank für den tollen Artikel. Ich kann deine Faszination jetzt sehr gut nachvollziehen, weiß aber auch, dass das kein Spiel für mich ist. ;)

Maverick 34 GG-Veteran - - 1334447 - 26. Oktober 2019 - 8:45 #

Danke für den schön geschriebenen User-Artikel zu The Long Dark, SupArai. War interessant zu lesen, auch wenn es nicht mein Spiel werden wird. ;) Da lasse ich doch mal ein paar Kudos da. :-)

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 266991 - 27. Oktober 2019 - 23:51 #

Ich verweise noch zusätzlich auf die Noclip-Doku "Designing the Powerful Loneliness of The Long Dark" https://www.youtube.com/watch?v=KlQ65IUDHvw

SupArai 25 Platin-Gamer - - 61487 - 29. Oktober 2019 - 1:09 #

Da werde ich später mal reinschauen.

Edit: Nun weiß ich immerhin wie der Entwickler aussieht.