Warhammer - Chaosbane

Warhammer - Chaosbane Test+

Loot für den Lootgott!

Dennis Hilla / 31. Mai 2019 - 10:00 — vor 4 Jahren aktualisiert
Steckbrief
PCPS4PS5XOneXbox X
Hack and Slay
16
Eko Software
Games Workshop
04.06.2019
Link
Amazon (€): 99,90 (), 13,99 (), 17,95 ()

Teaser

Spiele auf Basis von Games Workshops Fantasy-Universum gibt es wie Sand am Meer, ebenso wie Diablo-Klone. Was also passiert, wenn aus dieser Kombination ein Action-Rollenspiel geschmiedet wird?
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal

Die Warhammer Fantasy-Lizenz wurde in schon so ziemlich jedem Genre verarbeitet, an der Action-Rollenspiel-Front ist bisher allerdings noch ziemlich wenig Futter zu haben. Mit Warhammer – Chaosbane versucht sich Entwickler Eko Software nun an einem Diablo-Verwandten, der dem großen Vorbild durchaus ähnlich sieht, abgesehen von diversen Warhammer-Elementen eben. Doch weil Optik nicht alles ist, habe ich die Hack-and-Slay-Orgie genauer angesehen und erläutere in meinem Test, wie gut das Spiel geworden ist.

Nichts zu meckern gibt es an der Umsetzung der Lizenz. Die Story erzählt von dem berühmten imperialen Held Magnus, der in der Schlacht von Kislev den Kurgan-Kriegsherren Asavar Kul geschlagen und so den Krieg beendet hat. Doch die Chaoshorden sind nun mal nicht unbedingt für ihre Fairness bekannt und haben den Frieden nur kurz wahren lassen. Sie attackieren die große imperiale Stadt Nuln und brechen so eine neue Auseinandersetzung vom Zaun. Es ist an euch, die Anhänger der vier Chaosgötter in ihre Schranken zu weisen. Blood for the Bloodgod, von wegen!
Per Knopfdruck kracht es und Zahlenwerte im Zehntausenderbereich ploppen auf. Die drei leuchtenden Kugeln links im Bild stehen für den Blutdurst, beziehungsweise dafür, dass er bereit ist, entfesselt zu werden.
 

Charakter-Standardkost, viele Skills

Auch wenn die vier Heldenklassen, aus denen ihr wählen könnt, an sich in das Warhammer-Szenario passen, sind sie doch arg uninspiriert. Imperialsoldat, Hochelfmagier, Waldelf-Kundschafter und der Slayer genannte Zwergenkrieger gewinnen nun mal keinen Innovationspreis. Hier fehlen mir einfach coole Charaktere wie ein Hexendoktor aus Diablo 3 (im Test, Note: 9.0) oder der Schatten aus Path of Exile.

Dafür wartet Warhammer – Chaosbane mit einer Vielzahl an Skills auf, die ihr nach und nach durch Levelaufstiege freischaltet. Ähnlich wie in Diablo 3 erhaltet ihr zudem im Spielverlauf zwei weitere Güteklassen eurer Kräfte, wodurch sie mehr Effekte und höheren Schaden verursachen. Auch bei den Fertigkeiten ist das Arsenal eher Standardkost, kann aber durch ein interessantes, auf Punkten basiertes System überzeugen. Einen Skill auszurüsten kostet eine gewisse Anzahl an Fähigkeitspunkten, je hoher der Rang des Skills umso mehr müsst ihr investieren. So ergeben sich interessante Rechen- und Bastelspielchen, bis ihr einen perfekten Build aufgebaut habt.
Es gibt so Momente, da fühlt man sich auch als großer Held ganz klein. Zum Beispiel, wenn man im direkten Kampf mit einem Blutdämon steht.
 

Befriedigende, direkte Kämpfe

In den Auseinandersetzungen mit den Nurgles und Dienern des Blutgotts Khorne entfaltet Warhammer – Chaosbane dann seine volle Stärke. Sobald ihr euren Helden soweit aufgebaut habt, wie er zu eurem Spielstil passt, haben die Feinde nichts mehr zu lachen. Am Bildschirmrand erspäht ihr eine Horde von mindestens 20 Monstern, springt in sie hinein, platziert ein Banner, das eure Stärke im Wirkungsbereich erhöht, haut per Bodenstampfer die ersten kleinen Gegner aus den Socken und gebt den Stärkeren mit einem Wirbelangriff den Rest. Das Kämpfen macht viel Laune und geht gut von der Hand.

Wenn das alles nichts hilft, dann habt ihr als letzten Ausweg noch den Blutdurst. Das ist eine Art Berserkermodus, in dem sich eure Leben regenerieren, ihr mehr Schaden verursacht und spezielle Skills nutzen könnt. Um die benötigte Energie aufzufüllen, müsst ihr von getöteten Gegnern verlorene Kugeln aufsammeln. Diese heilen euch zudem noch etwas, was im Anbetracht des durchaus knackigen Schwierigkeitsgrades definitiv von Vorteil ist. Bereits auf der dritten von den zu Beginn verfügbaren fünf wählbaren Stufen werdet ihr in der einen oder anderen Situation ins Schwitzen kommen. Das finde ich im Vergleich zu einem Diablo 3, das selbst auf „Schwer“ noch relativ einfach zu bezwingen ist, aber durchaus angenehm.
Die Menüs sind perfekt auf den Koop-Modus angepasst, alles ist noch gut lesbar. Nicht so gut angepasst, oder eher gar nicht, werden die Spielerlevel aufeinander.
 

Vollständiger Controller-Support, lokaler Koop

Warhammer – Chaosbane könnt ihr wahlweise per Maus und Tastatur oder mit dem Gamepad spielen. Beide Eingabemethoden gehen gut von der Hand, mir hat jedoch die Controller-Variante etwas besser gefallen. Ich habe einfach eine direktere Kontrolle über das Geschehen und auch die Menüs sind perfekt angepasst. Wenn ihr Maus und Tastatur verwendet habt ihr allerdings keine großen Nachteile, lediglich dass euer Charakter beim Laufen gelegentlich an Wänden hängen bleibt, weil er den Weg zum angeklickten Punkt nicht optimal findet, ist dezent nervig.

Ein zweischneidiges Schwert ist der lokale Koop-Modus von Chaosbane. An sich funktioniert er sehr gut, der Ein- und Ausstieg gehen schnell und problemlos. Ob zwei Controller, Maus und Tastatur, beides kombiniert oder wie auch immer ihr spielen wollt, es sind viele Konfigurationen möglich damit ihr möglichst komfortabel mit bis zu drei Mitspielern in die Schlacht ziehen könnt. Was allerdings sehr nervt ist, dass die Charakterlevels nicht angeglichen werden. So stirbt mein Freund mit seinem Level-6-Zwerg viele, viele Tode, wenn er in das Spiel meines Level-46-Imperialsoldaten einsteigt.

Autor: Dennis Hilla (GamersGlobal)

 
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Meinung: Dennis Hilla

In den ersten Spielstunden konnte mich Warhammer – Chaosbane nicht so richtig für sich gewinnen. Irgendwie erschien mir das Skillsystem durch die Fähigkeitspunkte zu restriktiv, die Kräfte selbst waren irgendwie zu lasch. Doch mit jedem Stufenaufstieg und den damit verbundenen Freischaltungen entfaltete sich das Spiel weiter, so dass ich richtiggehend Freude daran hatte, an meinem Build zu tüfteln, um daraufhin reihenweise Nurgels durch die Gegend zu schleudern und den Anhängern Khornes ihr heiß geliebtes Blut aus dem Torso zu prügeln.

Die Warhammer-Stimmung ist Eko Software sehr gut gelungen, wenn ich beispielsweise in einem Bosskampf gegen einen Blutdämon antreten muss, dann ist das einfach nur stark. Jedoch kann die tolle Atmosphäre ebenso wenig über den simplen, größtenteils uninspirierten Grundkern hinwegtäuschen, wie die spaßigen Kämpfe. Sowohl die Helden als auch Skills kommen mir irgendwie schon bekannt vor, dass mich das Spiel immer wieder durch die immer gleichen Abschnitte jagt ist fast schon dreist. Alles in allem ist Chaosbane aber ein guter Vertreter seines Genres und wenn ihr übersättigt von den üblichen Verdächtigen Diablo 3, Path of Exile oder Grim Dawn seid, dann findet ihr hier definitiv einen netten Zwischenhappen.
 
Warhammer - Chaosbane PC
Einstieg/Bedienung
  • Perfekt auf Controller angepasst
  • Sehr gute Maus-und-Tastatur-Steuerung...
  • Leicht verständliche Menüs
  • Überschaubare, simple Tutorials
  • ...mit gelegentlichen Wegfindungsproblemen
Spieltiefe/Balance
  • Umfangreiches Skillsystem mit vielen Möglichkeiten
  • Interessante Story für Warhammer-Fans
  • Flottes, actionreiches Kampfsystem
  • Stimmung der Lizenz wird sehr gut eingefangen
  • Imposante Bossgegner
  • Fordernder, nie unfairer Schwierigkeitsgrad
  • Weitere Personalisierung durch Götterfertigkeiten und Waffensegnung
  • Langzeitmotivation durch beispielsweise Boss Rush und Reliquienjagd
  • Enttäuschendes Loot im ersten Durchgang
  • Generische Standard-Charakterklassen
  • Wenig Gegnertypen
  • Belangloses System zur Item-Verwertung
  • "Irgendwie kenn ich das alles schon"-Gefühl
Grafik/Technik
  • Schicke Animationen
  • Detaillierte Umgebungen mit viel Warhammer-typischem Schmuck
  • Rüstungsteile gut sichtbar am Charakter
  • Figuren-Detailgrad verbesserungswürdig
  • Kleinere Bugs (Inventar verweigert Dienst)
Sound/Sprache
  • Sehr gute englische Sprecher
  • Passable Effekte...
  • Keine deutsche Sprachausgabe
  • ...denen es an Wucht fehlt
  • Belanglose Musik
Multiplayer
  • Lokaler und Online-Koop für bis zu 4 Spieler
  • Gut angepasste und trotzdem lesbare Menüs im lokalen Modus
  • Spielerlevels werden nicht angeglichen
7.0
Userwertung7.3
Mikrotransaktionen
Hardware-Info
Minimum: Win7 64Bit, Core i3/ Phenom II X3, Geforce GTX 660/Radeon 7850, 6 GB RAM
Maximum: Win7 64Bit, Core i5/FX 8150, Geforce GTX 780/R9 290, 6 GB RAM
 
Eingabegeräte
  • Maus/Tastatur
  • Gamepad
  • Lenkrad
  • Anderes
Virtual Reality
  • Oculus Rift
  • HTC Vive
  • Playstation VR
  • Anderes
Kopierschutz
  • Steam
  • uPlay
  • Origin
  • Hersteller-Kontoanbindung
  • Ständige Internetverbindung
  • Internetverbindung beim Start
Partner-Angebote
Amazon.de Aktuelle Preise (€): 99,90 (), 13,99 (), 17,95 ()
Dennis Hilla 31. Mai 2019 - 10:00 — vor 4 Jahren aktualisiert
Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 29. Mai 2019 - 17:02 #

Viel Spaß beim Lesen/Sehen/Hören!

Ole Vakram Nie 17 Shapeshifter - 6998 - 31. Mai 2019 - 10:12 #

Nette Lichteffekte jedoch schaut es mir in einigen Szenen arg zu dunkel aus...

vgamer85 (unregistriert) 31. Mai 2019 - 10:34 #

Ja schaut echt dunkel aus :-) Nicht wirklich Must Have.

maddccat 19 Megatalent - 14112 - 1. Juni 2019 - 9:31 #

Im Video geht es eigentlich. So hätte ein Diablo 3 aussehen müssen!

Not Guilty 15 Kenner - 3425 - 31. Mai 2019 - 10:16 #

Geiles Ding. Wird gekauft. Als alter Warhammer-Tabletop-Veteran und gleichzeitig ARPG-Fan ist es eh Pflicht.
Danke für den Test! Bin mir sicher, für mich wird die Note subjektiv um einiges höher sein. Warhammer und lokaler Koop, wie geil ist das denn?

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20218 - 31. Mai 2019 - 10:35 #

Hm, ehrlich gesagt klang der Meinungskasten besser als dann die Wertung. Aber seit den subjektiven Wertungen bin ich mit ignorieren schon ein paar Mal sehr gut gefahren, also werde ich Chaosbane mal kaufen. Als Warhammer Fan ist da sicher noch ein Fanbonus für mich drin.

Funatic 20 Gold-Gamer - - 24634 - 31. Mai 2019 - 11:25 #

Loot für den Lootgott! Sehr schön! :-)
Sieht ganz nett aus aber nicht so, dass es mir den aktuellen Preis wert ist. Werd ich mir sicher mal im Sale holen.

Hagen Gehritz Redakteur - P - 171851 - 31. Mai 2019 - 11:46 #

Die Dachzeile ist wirklich Spitze. =D

Michl 16 Übertalent - 4299 - 31. Mai 2019 - 13:47 #

Ohja, sehr gelungen.

Desotho 18 Doppel-Voter - 9372 - 31. Mai 2019 - 12:48 #

Endlich mal wieder ein Warhammer-Spiel.

Michl 16 Übertalent - 4299 - 31. Mai 2019 - 13:48 #

Perfekt, es ist keine Gurke geworden <3

Was kann es schöneres geben als ein Hack'n'Slay im Warhammer Universum

Epic Fail X 18 Doppel-Voter - P - 10440 - 31. Mai 2019 - 16:31 #

Schönes Setting, aber nicht mein Genre.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29626 - 31. Mai 2019 - 22:07 #

Scheint ja nicht so supergut zu sein, klingt aber nach etwas, das mir als ehemaliger Warhammer-Tabletop- und gerne ARPG-Spieler gefallen könnte. Kommt mal auf die Liste.

TheRaffer 23 Langzeituser - P - 40197 - 1. Juni 2019 - 11:45 #

Och, mal so für ein bisschen für Zwischendurch...klingt gut. :)

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83744 - 2. Juni 2019 - 21:59 #

Leider finde ich solche Spiele todlangweilig. Und bei Warhammer bevorzuge ich eher 40.000. Also nicht mein Spiel.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62024 - 2. Juni 2019 - 22:15 #

Dieser Aussage kann ich vollumfänglich zustimmen.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 3. Juni 2019 - 5:07 #

Schade, daß dem Spiel die Abwechslung bei den Umgebungen fehlt. Auch, dass die Story trotz der massiven Hintergrundgeschichte von Warhammer Fantasy wieder mal auf einen Bierdeckel passt, gefällt mir überhaupt nicht. Mal schauen, ob sie da noch was machen.

Gorkon 21 AAA-Gamer - - 29629 - 3. Juni 2019 - 7:24 #

Sieht sehr gut aus, toller Test. Trozdem wünsche ich mir mal ein brauchbares Spiel im 40K-Universum.

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161579 - 4. Juni 2019 - 10:58 #

Klingt leider nicht so überzeugend. Schade. Wird mal in einem Sale mitgenommen. Vielleicht reift es ja noch wie damals Diablo 3.