Nie wieder Beute aus Dungeons zum Bruchteil ihres Werts bei knausrigen Händlern verkaufen müssen! Im Roguelite-Action-Rollenspiel Moonlighter verkaufen wir den Krempel clever im eigenen Laden.
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In Moonlighter spielen wir den jungen Mann Will, einen kleinen Händler mit einem großen Traum. Ganz ähnlich begann die Entwicklungsgeschichte des Spiels: Im Mai 2016 sammelte das spanische Indie-Studio Digital Sun Games auf Kickstarter das Budget für einen Genremix aus Roguelite-Action-RPG und Ladenbetreiber-Simulation – eine Formel, die schon beim japanischen Indie-Titel Recettear - An Item Shop‘s Tale aufging.
Die Kampagne spielte mehr als das Dreifache der angestrebten 40.000 Dollar ein. Dazu übernahm 11 bit Studios, Entwickler von This War of Mine und Frostpunk (im Test: Note 8.5), die Rolle als Publisher. Nicht nur Digital Sun Games haben viel Hilfe dabei erfahren, ihr Projekt zu verwirklichen, auch wir als Spieler unterstützen Will dabei, ein echter Abenteurer und Geschäftsmann zu werden. Denn mit der simplen Monsterhatz ist es nicht getan, mit der Beute von seinen Ausflügen haucht er wiederum neues Leben in das Moonlighter, den Laden seines Großvaters, und seine ganze Heimatstadt Ryonka.
Schritt 1: Plündern. Schritt 2: Profit!
Bei Ryonka erschienen eines Tages mysteriöse Tore in andere Welten, die bald von Abenteuerlustigen bereist wurden. Doch die Hochzeit der Händler und Helden ist vorbei, fast alle Zugänge sind versperrt worden. Will findet sich zu Spielbeginn im letzten offenen Dungeon wieder. Wandmalereien und Einblendungen erklären die Steuerung und Mechaniken wie die extrem wichtige Sprungrolle, mit der er ausweicht und über Abgründe wetzt. Das geht sowohl mit Tastatur, als auch Controller, wobei letztere Variante deutlich angenehmer ausfällt.
Wills schnelle Primärangriffe und der aufladbare Sekundärangriff richten allerdings wenig Schaden an, da er nur mit einem Besen „bewaffnet“ ist. Vom Dungeon durchgekaut und ausgespuckt, findet ihn ein Freund seines Großvaters. Der gibt ihm ein Schwert sowie Nachhilfe in Betriebswirtschaft, wobei so einige Kniffe beim Betreiben des Moonlighter, wie die freischaltbare Rabattkiste, selbst erschlossen werden müssen.
Die besten Verkaufspreise ermittelt der Spieler über die Kundenreaktionen. Unter die mischen sich jedoch auch Diebe.
Money, Money, Money
Zurück im zufallsgenerierten Dungeon erbeutet Will nicht nur Artefakte und Golemherzen. Auch Überreste vorheriger Abenteurer und deren hinterlassene Werkzeuge und Beobachtungen zum Verlies kommen ans Licht. Mittels seines Händlerkristalls kehrt Will mit vollem Inventar für etwas Bargeld zurück in die Stadt. Dort kann er die Beute auf Anrichten in seinem Laden ausstellen. Den Wert eines Fundstücks zu ermitteln, ist dabei zentrale Spielmechanik. Eine Liste zeigt alle Gegenstände eines Gebiets in Reihenfolge ihrer Wertigkeit. Der Rest ist Versuch und Fehlschlag anhand der Kundenreaktion.
Das gesammelte Geld fließt nicht nur in Verbesserungen für den Laden. Am schwarzen Brett des Ortes investieren wir in Schmiede und Hexenladen, um in den tieferen Ebenen der anderen Welten zu bestehen. Siedeln wir dagegen einen anderen Händler an, ersetzt sein Stand den Grind nach bestimmten Artefakten. Auch gegen unnötige Laufwege bietet Moonlighter ein Werkzeug, das in der ersten Höhle zu finden ist.
Unser Videotest verrät euch unter anderem, ob Dungeoncrawl und Ladenbetreiberdasein gleichermaßen Spaß bereiten, und was das Inventarsystem so interessant macht.
Autor: Hagen Gehritz, Redaktion: Dennis Hilla (GamersGlobal)
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Meinung: Hagen Gehritz
Was bin ich gerne – stets begleitet von der tollen Musikuntermalung – wie ein tollwütiger Igel durch die Dungeons gerollt, bis etliche Monster besiegt waren und mein Rucksack den Flüchen zum Trotz kein einziges Staubkorn mehr fassen konnte. Es motiviert mich, einen Wächter zu durchschauen und zu besiegen. Es motiviert mich, mehr Leute auf den Straßen zu sehen und im Laden den holden Klang der klingenden Kasse zu vernehmen. Es motiviert mich, den Shop auszubauen, neue Ausrüstung herzustellen und das nächste Verlies zu erkunden. Oben drauf gibt mir Moonlighter dazu Hilfsmittel gegen Grind und unnötige Laufwege an die Hand. Ich habe schon in Recettear – An Item Shop's Tale gerne den Laden geschmissen, für Held Will ist der Moonlighter jedoch Mittel zum Zweck für seine Abenteuer. Folglich verbringt er mehr Zeit in Dungeons als hinter dem Schalter.
Die Kämpfe sind angenehm flott, doch entwickeln sich im Laufe der bis zu 20 Stunden Spielzeit nicht weiter. Der Item-Verkauf wiederum krankt bei allem spaßigen Trubel an seiner Oberflächlichkeit, die an der Glaubwürdigkeit nagt. Da habe ich einen Stapel mit fünf hochpreisigen Manuskripten ausgestellt, aber niemand kauft nur eine Ausgabe davon. Was will denn jemand bitte mit dem ganzen Haufen identischer Schriften anfangen? Ebenso schade ist es, wie offensichtlich die Stadt Ryonka durch ihre Begrenztheit Kulisse bleibt.
Trotz dieser Kritikpunkte hat mir das Debüt von Entwickler Digital Sun Games eine spaßige und motivierende Spielerfahrung beschert. Ich werde interessiert verfolgen, ob eventuelle DLCs oder eine Fortsetzung das vorhandene Potential der guten Grundlage weiter ausschöpfen.
Moonlighter PC
Einstieg/Bedienung
Flotter Spieleinstieg
Umständliche Tastatur-Steuerung
Shop-Mechaniken untererklärt
Spieltiefe/Balance
Motivierender Erbeuten-Verkaufen-Kreislauf
Flüche geben Inventar Knobelcharme
Unterhaltsam hektischer Shop-Betrieb
Mechaniken gegen Grind und unnötige Laufwege
Kämpfe werden monoton
Shop-Mechaniken bleiben oberflächlich
Grafik/Technik
Detailverliebte 2D-Grafik
Trotz vieler Objekte sehen Räume eines Dungeons gleich aus
Guter Test und faire Wertung, für mich dennoch eine Enttäuschung.
Es ist halt wirklich nur in Dungeon rein laufen und zeug verkaufen, mehr gibt es nicht zu sehen. Die im Test erwähnte Kulisse ist einfach komplett Charakter- und Seelenlos, keine wirklichen Events oder ähnliches.
Gerade das mittlerweile betagte Recettear macht einiges besser und motiviert in meinen Augen auch mehr.
Noodles
26 Spiele-Kenner - P - 72957 - 30. Mai 2018 - 21:20 #
Fand das Spiel erst ziemlich interessant, obwohl ich kein großer Fan von Rogue-Likes bin. Aber nachdem ich es in einem Twitch-Stream gesehen hab, ist mein Interesse irgendwie ziemlich abgeflaut.
Hab bissel Gameplay bei nem Kumpel gesehen und hätte es für mich sogar eher als ein knappes 8 Punkte Spiel eingeordnet. Ich sehe da auch das Preis/Unterhaltungs Verhältnis. Das Ding kostet nen Zwanni, mit GG Rabatt sogar noch bissel weniger. Ich finde, da kann man nicht meckern, wenn man ein paar Stunden ne gute Zeit verbringen kann.
Hagen Gehritz
Redakteur - P - 140067 - 1. Juni 2018 - 15:49 #
Ein Spiel für seinen Preis natürlich weder zu kurz sein, noch länger gestreckt, als die Mechanik es trägt. Moonlighter ist in der Hinsicht weder zu kurz noch zu lang, aber das gleicht meiner Meinung nach nicht aus, dass ich in der Zeit mehr Spaß hätte, wenn die einzelnen Gamplay-Teile runder wären.
Preis-Spieltiefe ist letztendlich eine sehr subjektive wie zwiespältige Kategorie, wenn ich über den einzelnen Titel hinaus vergleiche: Stardew Valley oder The Binding of Isaac bieten mehr Spielzeit für weniger Geld, aber deswegen hat mich Moonlighter nicht weniger unterhalten. Ob Moonlighter in seinem Zustand den Zwanni wert ist oder eher ein Sale-Kandidat kann nur jeder für sich entscheiden.
Wie immer wünsche ich viel Spaß beim Lesen oder bei der audiovisuellen Verarbeitung dieses Tests!
"Kapitalismus, hossa!"
Kudos dafür :)
Lustig, so ungewöhnlich, dass ich drüber nachdenke, es zu spielen - trotz rogue. Danke für den Audiotest.
Weiß man denn schon, ob die Entwickler Pläne haben das Spiel auszubauen?
Der Entwickler hat bisher keine DLC-Pläne bekannt gegeben.
Guter Test und faire Wertung, für mich dennoch eine Enttäuschung.
Es ist halt wirklich nur in Dungeon rein laufen und zeug verkaufen, mehr gibt es nicht zu sehen. Die im Test erwähnte Kulisse ist einfach komplett Charakter- und Seelenlos, keine wirklichen Events oder ähnliches.
Gerade das mittlerweile betagte Recettear macht einiges besser und motiviert in meinen Augen auch mehr.
Fand das Spiel erst ziemlich interessant, obwohl ich kein großer Fan von Rogue-Likes bin. Aber nachdem ich es in einem Twitch-Stream gesehen hab, ist mein Interesse irgendwie ziemlich abgeflaut.
Kein Must-Have, aber interessiert bin ich schon. Danke für den guten Test.
Genau so sehe ich es auch. Danke
Vom Ansatz her sieht das gar nicht mal so schlecht aus, aber richtig mein Fall ist es wohl nicht...
7.0 bei GG für ein Indie Game? Das sind vermutlich 9.0 in meiner persönlichen Skala, dann sollte ich mir das vielleicht mal ansehen ;)
Ich persönlich finde Reccetear besser.
Ich will es mir eigentlich für die Switch zulegen.
Für mich ist es auch das Perfekte Switch Spiel.
Wann soll das auf der Switch erscheinen?
Laut Kickstarter-Update soll die Switch-Version erst einige Monate später erscheinen.
Amazon listet die PS4 Retail-Fassung für den 27.09., denke das dann auch die Switch Version kommt.
Ich finde das ja optisch sehr gelungen. Aber mir würde wahrscheinlich schnell die Abwechslung in den Kämpfen fehlen.
Bei der Grafik dachte ich zuerst Joah... Als ich dann was von generierten Dungeons hörte, war direkt jegliches Interesse erloschen.
Hab bissel Gameplay bei nem Kumpel gesehen und hätte es für mich sogar eher als ein knappes 8 Punkte Spiel eingeordnet. Ich sehe da auch das Preis/Unterhaltungs Verhältnis. Das Ding kostet nen Zwanni, mit GG Rabatt sogar noch bissel weniger. Ich finde, da kann man nicht meckern, wenn man ein paar Stunden ne gute Zeit verbringen kann.
Ein Spiel für seinen Preis natürlich weder zu kurz sein, noch länger gestreckt, als die Mechanik es trägt. Moonlighter ist in der Hinsicht weder zu kurz noch zu lang, aber das gleicht meiner Meinung nach nicht aus, dass ich in der Zeit mehr Spaß hätte, wenn die einzelnen Gamplay-Teile runder wären.
Preis-Spieltiefe ist letztendlich eine sehr subjektive wie zwiespältige Kategorie, wenn ich über den einzelnen Titel hinaus vergleiche: Stardew Valley oder The Binding of Isaac bieten mehr Spielzeit für weniger Geld, aber deswegen hat mich Moonlighter nicht weniger unterhalten. Ob Moonlighter in seinem Zustand den Zwanni wert ist oder eher ein Sale-Kandidat kann nur jeder für sich entscheiden.
Die Idee mit dem Laden ist nett, aber warum muss das drumherum ein Rogue-Like sein? :(