Anfang des Monats titelte Bloomberg, dass der Verkauf von Saber Interactive durch die angeschlagene Embracer Group bevorstehe (wir berichteten), nun gab es die offizielle Ankündigung seitens des schwedischen Unternehmens.
Käufer wird Beacon Interactive, ein Investoren-Zusammenschluss unter der Führung von Matthew Karch, Mitgründer und aktueller Leiter von Saber Interactive. Damit erkauft sich Saber also mehr oder minder die Unabhängigkeit von Embracer zurück, für einen geplanten Gesamtpreis von circa 247 Millionen US-Dollar – dazu kommen weitere Vereinbarungen zur Aufteilung von Firmenaktien und Verzicht von Saber auf ausstehende Erfolgsboni. 2020 legte Embracer für Saber erfolgsabhängigen Earn-out von bis zu 375 Millionen US-Dollar plus 150 Millionen US-Dollar Festpreis auf den Tisch.
Für den Verkauf werden einige Studios herausgelöst, die unter Embracer zum Saber-Pfeiler des Unternehmens gehört haben. Die Embracer Group bleibt momentan so im Besitz von Metro-Entwickler 4A Games, 34 Big Things, Aspyr, Beamdog, Demiurge, Shiver, Snapshot Tripwire (Killing Floor), Tuxedo Labs und Zen Studios – allerdings wird Saber Interactive für eine begrenzte Zeit das Recht eingeräumt, auch noch 4A Games und die Zen Studios zu einem nicht genannten Preis der Embracer Group abzukaufen.
Zu Saber Interactive unter dem neuen Eigentümer gehören neben allen Standorten der Saber-Studios der zuletzt stark als Publisher von Spielen mit Retro-Design auftretende Publisher 3D Realms sowie die Studios Slipgate (Tempest Rising), Digic, Fractued Byte, Mad Head Games, New World Interactive, Nimble Giant und Sandbox Strategies.
Saber Interactive wird dieses Jahr den Shooter Warhammer 40.000 - Space Marine 2 für Publisher Focus Entertainment veröffentlichen und arbeitet daneben unter anderem an einem Remake von Star Wars - Knights of the Old Republic, das zuvor von Aspyr abgezogen wurde.
Die Embracer Group unterstreicht, dass mit der Trennung von Saber Interactive alle Geschäftsaktivitäten des Unternehmens in Russland ein Ende finden. In Statements beschreiben Embracer-CEO Lars Wingefors und Beacon- sowie Saber-Chef Matthew Karch den Deal als positiv für die künftige Entwicklung beider Firmen, die Angestellten und die Anteilseigner.
Die Ratten verlassen das sinkende Schiff. ;-) Mal im Ernst: Ich hoffe, dass der neue Geldgeber einen sicheren Hafen für die Angestellten bietet und nicht ganz so grössenwahnsinnig wie Embracer ist.
Ich glaube eher, das Embracer froh ist, die Ratten für Geld verkaufen zu können, davon brauchen sie ein bisschen was.
Das glaube ich auch. Und der "neue Besitzer" von Saber wurde ja von den eigenen leuten gegründet - da dürfte man gut aufgehoben sein. Auch interessant, dass sie vielleicht weitere Entwickler von Embracer übernehmen könnten.
Dann sind die Spacemarines ja gerettet. Hatte Befürchtung, dass sie Opfer des Einstellungswahn beim grossen E werden.
Geht mir genauso beim Mudrunner/Snowrunner-Franchise. Ich hatte um die Zukunft der Serie gefürchtet.
Gut, dann kann Saber jetzt ja an KOTOR weiterarbeiten.
Bidde nich.
Dürfen sie das, oder darf das nur ein Embracer-Studio? Zuvor sollte es ja Aspyre machen, die noch zur Group gehören.
Schön, dass die es geschafft haben der Titanic zu entkommen.
So sehe ich das auch.
Japp, mich freut es auch. ;)
Die restlichen Studios kommen dann auf ebay kleinanzeigen.
Die heißen doch jetzt nur noch Kleinanzeigen ;-)
@Embracer Group
Was war der Plan und wie geht es jetzt weiter?
Das Konzept war doch: Wir kaufen alles auf was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Ein nachhaltiger Finanzierungsplan ist zweitrangig. Dann platzt ein Investorendeal und jetzt trennt man sich wieder panisch von den eingekauften Studios. Cooles Konzept.
und die haben einfach so mal ~300mio si rum liegen?
Die Gerüchteküche sagt, dass Beacon eine Gruppe Investoren im Rücken hat.
Wahrscheinlich auch ein verlängerter Arm von Tencent. Mir graut, was die hintenrum die nächsten Jahre noch aufkaufen.