Eine meiner großen Überraschungen auf der Gamescom 2023 war der Indie-Titel Quadroids. Überraschend war er schon deshalb, weil bei der Anbahnung des Termins ein Geheimnis darum gemacht wurde, da er zu dem Zeitpunkt noch nicht angekündigt war. Der Titel stammt vom Solo-Entwickler Guillaume Crouzille und darin helft ihr einer Alien-Armee aus den lebensmüden Quadroids, andere Welten zu erobern. Jeder Planet besteht dabei aus einer Reihe Levels (inklusive versteckter Herausforderungs-Levels), die ihr in einer Super Mario World-artigen Oberwelt-Karte anwählt.
Das Gameplay-Konzept erinnert grob an Lemmings: Die Quadroids spawnen am Level-Anfang und ihr sollt sie zum Ziel lotsen. Die kleinen Droiden laufen selbstständig, stoßen sie an eine Wand, laufen sie in die entgegengesetzte Richtung. Anstatt Fähigkeiten zu triggern, löste ich lediglich manuell Sprünge aus, um die Quadroids vor dem Dahinscheiden zu bewahren. Oder auch nicht: Sind Stachelgruben zu groß, muss ein Quadroid dran glauben, doch sobald er zerstört wurde, spawnt der nächste und der kann die Überreste des Vorgängers als sichere Plattform über die Grube benutzen.
Der eigentliche Twist ist aber das Spiel mit Wahrnehmung und Motorik: Der Bildschirm ist in vier Quadranten aufgeteilt. Das Tutorial beginnt harmlos: Links oben startet der Quadroid, läuft er da rechts aus dem Bild, erscheint er kurz darauf im rechten oberen Quadranten, fällt er da in ein Loch ohne Stacheln, kommt er rechts unten heraus und so weiter. Spätere Levels jedoch spielen mit der Wahrnehmung, teils sind die Zoomstufen der vier Bildausschnitte stark unterschiedlich. Und was ich noch nicht verraten habe: In jedem Quadranten ist der Sprungknopf ein anderer: Bei einem Playstation-Controller wäre es oben links L1, oben rechts R1, unten links L2 und unten rechts schließlich R2. Wenn ich also unten links mich mit L2 per Walljumps einen Schacht nach oben arbeite und dieser Schacht oben links weiter geht, muss ich nach dem Wechsel daran denken, nun L1 zu drücken, damit der Quadroid weiter springt.
Das nutzt das Spiel für ausgefuchste Parcours. Doch es wurde noch wilder in den späteren Levels: Dann spawnten häufig zwei Quadroids in unterschiedlichen Bildschirmen. Landen dann beide zur selben Zeit im gleichen Bildschirm, lässt das Auslösen der entsprechenden Sprungtaste beide gleichzeitig springen und sie können sich auch voneinander wie bei einem Wandsprung abstoßen. Damit dabei kein Unheil passiert, gibt es oft in Bildschirmen flache Gruben, in denen ich einen Quadroid parken konnte, der dann endlos darin hin und her lief. Der finale Level der Demo (ein Herausforderungs-Level) verlangte dann doch einiges von mir: Damit ich einen Quadroid da parken konnte, wo ich ihn brauche, musste ich einen anderen von einer Alien-Pflanze fressen lassen und dann mit ihm an ihr vorbei springen, bevor sie mit der Mahlzeit fertig war. Warum ich einen parken musste? Beide durften nicht zu weit auseinander sein, da einer in einen Säure-See springen musste, um als Plattform zu dienen. Doch anders als bei Stachelgruben löst sich der zerstörte Quadroid in der Säure langsam auf. Dieser Level kostete mich einige Nerven, denn nachdem ich nach etwas Herumprobieren die Strategie erfasst hatte, musste ich sie noch praktisch umsetzen und da stand ich mir wieder und wieder mit Schusselfehlern selbst im Weg, etwa weil ich gedanklich schon beim Schritt nach der gefräßigen Pflanze war und ganz vergaß, sie abzulenken. Da konnte ich aber niemand anderem als mir selbst die Schuld geben.
Nach 10 Minuten gelang es mir endlich, das Ende auch in der Praxis zu erreichen und eine große Woge der Zufriedenheit machte sich in mir breit. Das Konzept von Quadroid ist so einfach wie genial (und deutlich schwerer in Worte zu fassen als es im Tutorial spielerisch selbst zu erlernen). Wer beim bloßen Gedanken an Multi-Tasking nicht schreiend davon läuft, sollte dieses Puzzle-Spiel im Auge behalten, das noch im Laufe des Jahres 2023 erscheint. Es eignet sich aber bestimmt auch gut, um spielaffine Freunde beim nächsten Besuch davor zu setzen und dann ihre Gesichter zu sehen, wenn die Hirnverknotung richtig losgeht.
Woah ganz ehrlich? Klingt für meinen Geschmack echt nach Krebs….. Mein Hirn ist für so etwas nicht geeignet XD
Ich werde es demnach niemandem wegkaufen ;)
Das hört sich ja echt genial an. Auf so ein schönes Lemmings-ähnliches-Spiel habe ich mal wieder richtig Bock.
Edit: Hab jetzt den Trailer gesehen, an die Grafik komme ich nicht ran. :(
Klingt schon sehr spannend und interessant, aber gleichzeitig auch zum in die Maus-Tastatur-Kombo beissen.
Klingt eher nach einem Spiel fürs Gamepad...
...zum an die Wand werfen? ;-)
Kommt auf den Schwierigkeitsgrad an. :-)
Ich kenne meine Geduld bei sowas.... ^^
Hm, das klingt kompliziert... schade, dass trotz origineller Gameplay-Ideen nur so eine generische Pixelgrafik zu sehen ist.