Das Studio Lankhor war Anfang der Neunziger mitverantwortlich, dass das inoffizielle Genre der französischen Adventures begründet wurde: Abenteuerspiele, die sich durch experimentelle Geschichten, künstlerisch ambitioniertes Design und dezent kitschbehaftete Grafik auszeichneten. Einer dieser Titel war das Point-and-Click-Adventure Maupiti Island, das als Nachfolger von Mortville Manor 1990 erschien und sich neben Digitalsound und Sprachsynthese durch innovative Gameplay-Ideen auszeichnete. Nun hat sich das frisch gegründete Studio Cup of Games eines Remakes angenommen und wirbt auf Kickstarter um Unterstützung. 50.000 Euro sollen für die Realisierung zusammengetragen werden um ein modernes Adventure mit der „Seele“ des Originals zu kreieren.
Die Geschichte von Maupiti Island verschlägt den Spieler als Detektiv Jérôme Lange im Jahr 1954 an den Strand einer kleinen Insel im Indischen Ozean. Eigentlich auf einer Reise von Madagaskar nach Japan unterwegs, nötigte ein aufziehender Sturm sein Boot zum Notankern. Auf Maupiti Island gerät der Spezialist für knifflige Kriminalfälle direkt in ein Verbrechen, dessen Aufklärung er pflichtbewusst nachkommen will. Dabei deckt Lange eine ganze Reihe von Verschwörungen auf.
Das Besondere an Maupiti Island war und ist ein komplexes Zeit-Gameplay. Ereignisse sowie die Anwesenheit der Insulaner an verschiedenen Orten erfolgen nach einem zeitlich festgelegten Skript. Abhängig von seinen Aktionen könnt ihr als Spieler entweder einen Teil der laufenden Handlung miterleben oder die Charaktere später nach den Geschehnissen befragen. Eine andere Besonderheit stellt die Interaktion dar. Um an wichtige Informationen zu kommen, können Charaktere befragt, bedroht oder bestochen werden. Deren Haltung gegenüber Jérôme Lange schwankt dabei von freundlich zu feindselig, und zwingt euch - wenn ihr euch zu unhöflich benehmt - die Insel und damit das Spiel zu verlassen.
Hui ...
Es ist doch sehr erstaunlich mit was für einem Selbstbewußtsein die Franzosen an so ein Kickstarterprojekt rangehen. Ich erinnere mich noch mit Schaudern an das unterirdische Pitchvideo zu "Outcast - The Second Coming". Hier wird zwar Gameplay gezeigt, aber sowohl die Grafik, als auch der Grad der Interaktion, ist unterirdisch mies und auch die Sprchausgabe zeugt von weniger Talent.
Dann doch lieber die vom Amiga generierten Sätze ...
Die haben doch bestimmt Stay Forever spielt gehört :-)
Da würde ich fast drauf wetten ;)
Ich bin ziemlich sicher, dass Stay Forever Spielt anzuhören wesentlich unterhaltsamer war, als selbst Hand an das Ding anzulegen. :)
Das war es. Ich habe damals (TM) Maupiti gespielt. Die Grafik war super, aber das schwer zu durchblickende Spieldesign gepaart mit den furchtbaren Bugs hat es mir relativ schnell madig gemacht. In der Adventurehochzeit hat so ein Spiel dann keine zweite Chance erhalten.
Die Stayforever Spielt Staffel hat mir sehr viel Spaß gemacht.
So geht es mir, Jahrgang 84, bei vielen dieser Spiele, die SFS bringt. Dazu kann ich mich der Illusion hingeben, dass das Spiel, von dem erzielt erzählt wird, in schönster Grafik daherkommt.
Dito, damals hat man einfach noch nicht so viel gespielt. Ich hab mit 8 oder 9 Jahren dann "ernsthaft" (= regelmäßig) angefangen Spiele zu spielen, und meine ersten Titel waren Commander Keen und andere Titel, die man halt irgendwie auf Diskette rumliegen hatte, bzw. im Schrank gefunden. Alles natürlich ganz böse böse Raubkopien.
Die ersten Kaufspiele waren bei mir dann Handelssimulationen wie Hanse, Patrizier und Co. sowie die Heft-Beilagen. Die meisten Titel davon sind auch heute noch recht ansehnlich, da statische, handgezeichnete Hintergründe. Hatte vor ein paar Jahren mal wieder Hanse in der DOS Box ausprobiert, macht immer noch Spaß. Und läuft in der DOS Box sogar besser als damals. Das Ding lief nur auf einem von drei PCs im Haushalt damals. Typisch Ascaron eben. :D
Okay, war vor meiner Zeit.
Im Gegensatz zu manch anderem Spiel habe ich von dieser Reihe aber auch noch nie gehört.
Und was ich so gesehen habe... scheint das jetzt auch kein Titel zu sein, den ich hätte wirklich kennen sollen.
Noch nie von dem Spiel gehört.
Dann bin ich ja nicht alleine. ;)
Geht mir genauso, aber prinzipiell kann es gar nicht genug gute Adventures geben, fragt sich nur, ob es ein gutes ist.
Es klingt zumindest unheimlich komplex und ich mag eigentlich keine Adventures mit Zeitdruck. In der Beschreibung klingt es so, als könne man das ganze Spiel "verpassen", wenn man sich zufällig immer am falschen Ort aufhält. :(
Naja, in dieser Beziehung bin ich leid geprüft, es gibt ja kaum ordentliches Futter, da würde ich auch solchen Spielen eine Chance geben.
Ähnlich sieht es bei mir auch aus. :(
Habe es bei Stay Forever kennengelernt.
Hier ebenso!
Ich denke, solche Abenteuer-Adventures könnten wieder kommen. Früher aber war sowas eindeutig gefragter.
Noch nie was von dem Spiel gehört. Bin auch generell nicht so der Fan von Adventures aus der Ego-Perspektive, das hat immer etwas von Myst.
Aber mal schauen, was draus wird, zumindest die Switch wird ja schonmal gelistet, das ist positiv. :D
Maupiti Island habe ich selbst nicht gespielt, habe die Stay-Forever-Spielt-Serie dazu verfolgt und danach ist das Spiel mit Titeln wie Myst nicht direkt vergleichbar. So wie sich das im Podcast anhörte, artet Maupiti Island richtig in Arbeit aus. Christian Schmidt hatte dort ein Excel-Sheet aufgebaut, um die Ereignisse und Abläufe im Spiel nachhalten zu können.
Man befindet sich auf einer Insel, bei denen die Einwohner Ihre Handlungen in Echtzeit nachgehen. Man kann als Spieler selbst das für die ganze Insel nicht in Gänze überblicken und ist so gezwungen, zigmal wieder anzufangen. Dazu kommt im Original eine unintuitive Benutzerführung und eine statische Präsentation. In der Spielepresse war es damals auch ziemlich umstritten.
Das hört sich allerdings sehr krude an. Aber mal schauen was hierdraus wird, ich hoffe, die gestalten dass dann etwas "konformer" zum Wohl des allgemeinen Spielflusses.
50.000€ werden sie schon zusammen bekommen...
Dank Stay Forever kenn ich schon das ganze Spiel, brauch kein Remake. :D
Werde ich mal im Auge behalten.
Bei der Gelegenheit fiel mir glatt wieder das häufig etwas unterschätzte aber eigentlich sehr stimmungsvolle Adventure "Sinking Island" ein. Klassisches Point and Klick mit Mord in einem Upper Class Hotel auf einer Tropischen Insel. Wer die die Wartezeit auf Maupiti etwas überbrücken möchte ... ;)
Das ist doch von Sokal, dem Designer der Syberia-Spiele, oder? Sinking Island hab ich nie gespielt. Du meinst also, es lohnt sich, das mal nachzuholen? ;)
Ja stimmt. Ein Sokal Spiel. Ich würde es Genre Liebhabern jederzeit empfehlen. Kein Jahrhundert Spiel, aber eines an das ich mich ganz gerne erinnere. Auf Steam scheinen sich die Geister zu scheiden. Ich bin definitiv auf der "underrated" Seite.
Okay, ich merks mir mal, dass ich dann zuschlage, wenn ich es irgendwo günstig sehe. ;) Auf den Screenshots ist jedenfalls deutlich Sokals Handschrift erkennbar. :)
Das Pitch-Video stärkt nicht gerade das Verlangen nach mehr. Gleiches gilt für das Gameplay-Video. Dabei klingt das Setting doch ganz nett. Ich mag den Kitsch bei dem Häuschen. Der erinnert mich an Baphomets Fluch.