US-Studie belegt: Mediengewalt führt nicht zu realer Gewalt

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14. September 2009 - 21:37 — vor 14 Jahren zuletzt aktualisiert
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Eine aktuelle Studie des US-amerikanischen Verhaltenspsychologen und Kriminologen Christopher Ferguson von der Texas A&M International University kam in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Mediengewalt in Computer-/ Videospielen und Fernsehen nicht zu tatsächlicher Gewalt führe.

Ferguson testete 603 US-amerikanische Kinder, ein Großteil mit Migrationshintergrund, im Alter von 10 bis 14 Jahren. Laut der Studie sind vor allem der Einfluss von Gleichaltrigen, antisoziale Persönlichkeitsmerkmale, Depressionen und Eltern, die psychologische Gewalt in ihren Beziehungen ausüben, Faktoren, die zu Gewalt führen. Oft genannte Faktoren wie die Art der Nachbarschaft sowie gewalthaltige Computerspiele oder Fernsehsendungen seien hingegen keine Auslöser.

Anonymous (unregistriert) 15. September 2009 - 10:54 #

Es mag Dir neu sein, aber es gibt gute Studien, mittelmäßige und richtig schlechte. Papier ist geduldig und erst wenn man die Qualität der Studie geprüft hat, kann man das Ergebnis annehmen. In dem Fall 603 "hispanics" (gibts dafür eine deutsche Übersetzung) zwischen 10 und 13. Und geprüft wurde auf "Influence of Family, Peers, Depression and Media Violence", also nicht zielgerichtet auf Medienkonsum. Die Studie mag net sein, aber sie sagt allerdings nicht das aus, was Golem da hineininterpretiert und hatte auch einen ganze anderen Zweck, was auf der ersten Seite des Papers auch deutlich zu lesen ist. Studie auch gelesen und verstanden oder nur Copy & Paste? Was den Titel betrifft, Bewerbung als Schlagzeilentexter für die BILD schon abgeschickt?

Tyrm 08 Versteher - 211 - 15. September 2009 - 12:56 #

Nun, die Studie will dem Phänomen der Jugendgewalt allgemein auf den Grund gehen, da müssen Spiele gar nicht im Mittelpunkt stehen, genauso wenig wie die anderen einzelnen Faktoren den Hauptteil einer einzigen Studie ausmachen müssen. Ein Gesamtüberblick kann durchaus hilfreicher sein als die Begrenzung auf einen einzigen Bereich (besonders weil soziale Einflüsse selten nur von einer Seite kommen).

Jörg Langer Chefredakteur - P - 473050 - 15. September 2009 - 13:07 #

Ich stimme dir inhaltlich durchaus zu, aber musst du den News-Autoren so angehen deswegen?

Davon abgesehen: "Schlagzeilentexter bei BILD" ist bei Lichte betrachtet ein großes Lob, auch wenn du es nicht so meinst: Was Kurztexte und Zuspitzungen anbelangt, kommt keine Redaktion an das Können der BILD-Redaktion heran, auch die des Spiegel nicht.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20402 - 15. September 2009 - 14:56 #

Nachdem ich gerade mal wieder den Walraff gelesen habe kann ich dir da nicht wirklich zustimmen. Denn um an die Bild heranzukommen muss man das Kriterium fallen lassen, dass der Sachverhalt auch hergibt, was die Schlagzeile verspricht. Und ein Medium, das sich dazu bereiterklärt ist für mich nicht mehr akzeptabel.

Um auf den vorliegenden Artikel einzugehen: ich störe mich ein wenig am "US-Studie belegt". Denn um das behaupten zu können müsste man beweisen, dass die Schlüsse der Studie richtig sind, ihre Annahmen richtig getroffen, etc. Und darauf wollte der Kommentator wohl hinaus (auch wenn man das nicht so süffisant kritisierend schreiben muss...). Zudem sollte man vielleicht im Hinterkopf haben, dass die nächste Studie, die dann evtl. von einer anderen Quelle finanziert wird, schon wieder das Gegenteil behaupten könnte. Und wenn diese dann die Schlagzeile "US-Studie belegt: Mediengewalt führt zu realer Gewalt" bekommt wird man feststellen, warum diese Formulierung aus journalistischer Sicht vielleicht doch nicht so gut ist.

Anonymous (unregistriert) 15. September 2009 - 16:47 #

Stimmt. Im Nachgang hätte da wirklich ein Smiley das ganze in wenig abfedern können. Gebe ich Dir recht, hätte milder sein dürfen. Inhaltlich sehe ich das anders. Der Hinweis auf den Schlagzeilenschreiber der Bild war bewusst gewählt und der oder die Kommentatorin unter mir beschreibt es treffend.

Anonymous (unregistriert) 15. September 2009 - 16:48 #

Korrektur:
Über mir, sprich Faerwynn.

Marco Büttinghausen 20 Gold-Gamer - 20481 - 15. September 2009 - 14:01 #

Schade das immer so viel Kritik von Anonymen kommt, wohl selber nicht kritikfähig.

Um deine Frage zu beantworten, im Deutschen werden Hispanics als Lateinamerikaner bezeichnet.

Anonymous (unregistriert) 15. September 2009 - 16:43 #

Nein, aber es bietet ad hominem Argumenten wie Deinem einfach weinger Angriffsfläche ;-)

Danke, aber hispanics umfasst auch aus Spanien zu gereiste Europäer. Die würde ich nicht als Lateinamerikaner bezeichnen.

Tyrm 08 Versteher - 211 - 15. September 2009 - 17:41 #

Es befindet sich darin wohl also eine interessenorientierte Zuspitzung, "gibt das Ergebnis überhaupt nicht her" ist allerdings auch übertrieben, da dort steht, dass Medienkonsum einen "negligible", also einen geringfügigen oder unerheblichen Einfluss nimmt.
Im Grunde ist die Kritik auch nur ein Allgemeinplatz, da kaum jemand noch neue Studien, die im Internet kurzlebige Schlagzeile machen, 100% ernst nimmt.

Anonymous (unregistriert) 17. September 2009 - 15:48 #

Wie so oft leider (nicht nur hier, über all da wo Amatuere online tätig sind). Headline passt nicht? Egal. Inhalt passt nicht? egal? Wird auch mal was korrigiert? Es wirft keiner einem was vor wenn man etwas nicht weiß. Es findet sich immer einer jemand der mehr Infos hat, der Informationen konkretisieren kann. Aber es spricht für guten Journalismus das dann auch zu verwenden oder einzuarbeiten. Selbst wenn es nur ein Update ist. Ego hin, ego her.

Mitarbeit
Gucky