Headquarters - World War 2 in der User-Preview

Headquarters - World War 2 in der User-Preview User-Artikel

Leckerbissen für Rundentaktiker

Vampiro / 1. Februar 2024 - 19:40 — vor 15 Wochen aktualisiert
Steckbrief
PC
Strategie
Rundentaktik
Starni Games
Slitherine
11.04.2024
Link

Teaser

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Headquarters - World War 2 ist ein Rundentaktikspiel im zweiten Weltkrieg in 3D-Grafik. Es wird von Starni Games (Strategic Mind) entwickelt und Slitherine vertrieben. Der Release ist für das 2. Quartal 2024 geplant. Während des Steam Next Fest ab 5. Februar könnt ihr eine Demo probespielen (wir berichteten), die ein Tutorial und die erste Mission auf Seiten des Deutschen Reichs beinhaltet. Ich konnte bereits vorab die Panzermotoren dröhnen lassen und berichte von der neuen Front in der Normandie. Den audiovisuellen Rapport könnt ihr euch direkt auf meinem Youtube-Kanal anschauen.
 

Grafischer Wow-Faktor

Prächtige 3D-Grafik findet ihr recht häufig in Echtzeit-Taktik-Spielen wie Steel Division 2, Gates of Hell, WARNO oder Broken Arrow. Oft spielt ihr so weit rausgezoomt, dass ihr die Details nur im Replay wirklich genießen könnt. Die gemütlichere, aber ebenso packende Rundentaktik, setzt häufig auf einen "2D-Look", auch wenn es 3D ist, etwa Panzer Corps 2 oder Unity of Command 2. Doch nicht so das Rundentaktikspiel Headquarters - World War 2, das euch eine extrem schicke 3D-Grafik bietet. Ihr könnt die Karte stufenlos drehen und zoomen. Rangezoomt bekam ich direkt Lust, wie in einem 3D-Rollenspiel die voller Details steckenden Karten per pedes zu erkunden. Das geht dann aber doch nicht. Dafür werden alle Aktionen, sei es die Fortbewegung, bei der auch mal Zäune oder Strommasten zu Bruch gehen, als auch die Kampfhandlungen regelrecht cineastisch inszeniert. Infanteristen glitchen hingegen schonmal durch Objekte durch und umlaufen sie nicht. Die cineastischen Sequenzen lassen sich jederzeit abbrechen. Es ist außerdem möglich, komplett in die Vogelperspektive rauszuzoomen.
Dank des guten UI habt ihr nach kurzer Eingewöhnung stets alles im Blick.


Spielmechaniken

Spielmechanisch fährt Headquartes - World War 2 die komplette Bandbreite auf: Unterschiedliche Terraintypen, die Sicht und Deckung beeinflussen, zerstörbare Gebäude, Höhenunterschiede, Sichtlinien und Sichtbereiche, die ihr euch jederzeit einblenden lassen könnt. Letzeres geht aber meines Erachtens derzeit nicht als Vorschau für das Zielfeld einer Bewegung, wie etwa in Xenonauts 2. Panzer haben natürlich an den verschiedenen Seiten unterschiedlich dicke Panzerung. Viele Einheiten haben Spezialfähigkeiten wie den Einsatz von Rauch oder Unterdrückungsfeuer. Alle Basics bekommt ihr im Tutorial beigebracht und dürft es dann in der Mission umsetzen.

Sehr gut gefällt mir das eigentliche "Aktionspunkte-System". Jede Einheit, wobei Infanterie auch auf LKW auf- und absitzen kann, hat eine bestimmte Anzahl Bewegungspunkte, die auch für Aktionen wie Raucheinsatz oder die Scoutfähigkeit zum enthüllen von Feinden in einem Drei-Kachel-Radius, verbraucht werden. Dazu könnt ihr schießen, ein Panzer etwa zweimal. Die Trefferwahrscheinlichkeiten (Kritisch, Treffer, Streifschuss, Vorbei) könnt ihr euch sehr detailliert aufschlüsseln lassen. So sinkt eure Trefferchance zum Beispiel auch, wenn ihr euch bewegt habt. Einen weiteren Schuss könnt ihr dann während der gegnerischen Runde im Overwatch oder als Reaktionsfeuer abgeben. Oder auch mehr, nämlich bis zu drei, falls ihr in eurer Runde nur einmal oder eben gar nicht geschossen habt. Der Sichtbereich von zum Beispiel Panzern beträgt 90 Grad, ihr müsst also auf die Blickrichtung achten. Infanterietrupps hingegen haben Rundum-Sicht. Wenn eine Einheit Schaden nimmt, ist sie nicht sofort tot, sondern verliert einzelne Mitglieder und, auch bei Fehlschüssen, Moral. Jeder Lebenspunkt, beim Panzer sind es fünf, steht für ein Crewmitglied. Fällt dann beispielsweise der Ladeschütze aus, verliert ihr Schüsse, bei Ausfall des Richtschützen leidet die Genauigkeit und bei Ausfall des Fahrers die Bewegungsreichweite. Dieses System gefällt mir ausgesprochen gut erinnert mich ein wenig an die Combat Mission-Reihe. Über euer Hauptquartier, letztlich Buttons an der Seite des Bildschirms, könnt ihr alle paar Runden eine Einheit wieder auffüllen, die Moral erhöhen, oder auch weitere Unterstützung anfordern. In der Demo könnt ihr so einen Bereich "einräuchern" oder auch Artiellerieunterstützung anfordern. Artillerieinheiten auf dem Feld gibt es aber auch.

Die Aktivierung der Overwatch-Fähigkeit, nicht aber der Feuererwiderung, könnt ihr unterbinden, wenn ihr der Feindeinheit Schaden zufügt. So kann es sich lohnen, sie erst per Artillerie zu schädigen oder, bei Panzern, von außerhalb des Sichtfelds zu attackieren und erst dann mit den eigenen Kräften ins Sichtfeld vorzustoßen.
In den Kampagnen werdet ihr an eurer Kerntruppe schrauben können.

Kampagne und Multiplayer

Die erste Kampagnenmission macht Lust auf mehr, war sie doch auch schon ziemlich abwechslungsreich. Denn sie ist mehrstufig und es gibt immer neue Ziele. Ich musste zum Beispiel eine Stadt erst zurückerobern und dann halten. Als Nebenaufgaben sollte ich zum Beispiel Verbündeten helfen und Tanklager in die Luft jagen. Erfüllt ihr Nebenaufgaben, bekommt ihr mehr Punkte und könnt Offiziere freischalten, die ihr dann einer Einheit angliedern könnt. Eure Armee hat über die Kampagne hinweg auch eine Kerntruppe, die ihr mitnehmen und umbauen könnt. Es soll aber so sein, dass zerstörte Einheiten der Kerntruppe nach der Mission ersetzt werden. Die Gefahr einer Todesspirale ist also stark reduziert. Ihr verpasst letztlich "nur" die Chance, mit einer früh ausgeschalteten Kerneinheit mehr Erfahrung zu sammeln. Denn ihr levelt eure Einheiten auf und habt diverse Spezialisierungsmöglichkeiten. Zum Multiplayer, es soll auch einen Karteneditor geben, kann ich noch nichts sagen, da er nicht Teil der Demo ist. Ich hoffe, dass er das PBEM++-System (Play by E-Mail) von Slitherine unterstützen wird.
 

Fazit

Headquarters - World War 2 ist optisch ein echtes Brett im Rundentaktikgenre und noch dazu cineastisch inszeniert. Aufgaben bekommt ihr vollvertont mitgeteilt. Spielmechanisch habe ich auch einen sehr positiven Eindruck gewonnen. Als Rundentaktiker solltet ihr euch ab 5. Februar unbedingt rund zwei Stunden Zeit für die Demo nehmen. Abschließen solltet ihr sie bis zum Ende des Steam Next Fest am 12. Februar.
 
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Der Höhenvorteil wird dem Deutschen Panzer nichts nützen, da wir mit einer Übermacht und Artillerieunterstützung vorwärts rollen.
Vampiro 1. Februar 2024 - 19:40 — vor 15 Wochen aktualisiert
Vampiro Freier Redakteur - - 123010 - 1. Februar 2024 - 20:00 #

Viel Spaß beim Lesen und ggf. auch anschauen!

Nachdem die technischen Probleme weg waren, auf Anregung von Paschalis und Jürgen, nach Freigabe durch unseren Koordinator Nischenliebhaber und mit Unterstützung von Hagen jetzt als User-Artikel, statt als News :)

Vampiro Freier Redakteur - - 123010 - 1. Februar 2024 - 20:01 #

Gerettete Kommentare (Gerne selbst erneut kommentieren; Ohne Kommentare unter meinen Kommentar kann ich ihn wieder löschen):

Scando:

Sieht gut aus und hört sich auch gut an. Rundenstrategie mit solch einer Grafik ist wirklich selten. Da die meisten Slitherine Spiele aber etwas für gemütliche Herbst- und Winterabende sind, nehme ich es mal für den Herbstwunschzettel auf. So wie ich Slitherine kenne, erscheint es sowieso erst wieder etwas später. Die Qualitätssicherung und Testung dauern da immer etwas länger. Die Demo werde ich mir aber auf jeden Fall mal nächste Woche anschauen.

Vampiro:

Vielen Dank fürs Lesen :)

Ja, denke auch, aus Q2 kann, erst recht mit paar Patches, schnell Herbst werden :)

Scando: Vielen Dank für den ausführlichen Test bzw. Preview.

Rainman 25 Platin-Gamer - - 55816 - 1. Februar 2024 - 21:56 #

Danke für den informativen Artikel. Werde das unbedingt weiter beobachten. Und Vampiro bleibt da sicher am Ball. Also gerne im Laufe der Zeit mehr Infos und Eindrücke. :)

Vampiro Freier Redakteur - - 123010 - 1. Februar 2024 - 22:36 #

Sehr gerne, vielen Dank für deion Feedback :)

Ja, ich gebe mein Bestes :)

Markus K. 16 Übertalent - 5715 - 1. Februar 2024 - 22:00 #

Hoffentlich vergesse ich am 05.02. nicht, in die Demo zu schauen. Das sieht sehr vielversprechend aus! Danke für das Aufmerksammachen auf diesen Titel.

Vampiro Freier Redakteur - - 123010 - 1. Februar 2024 - 22:36 #

Sehr gerne :) Ja, ist wirklich sehr vielversprechend in jeder Hinsicht. Und richtig hübsch :)

bierpumpe 12 Trollwächter - 1147 - 2. Februar 2024 - 13:07 #

Wer mehr als die Demo spielen möchte (und ein wenig Feedback an die Entwickler geben möchte), kann sich für die Closed Beta registrieren:

https://www.slitherine.com/beta/headquarters-world-war-ii

Man braucht dafür einen kostenlosen Slitherine Account.

Vampiro Freier Redakteur - - 123010 - 2. Februar 2024 - 13:52 #

Sehr guter Hinweis, hatte ich total vergessen, vielen Dank!

bwort110 11 Forenversteher - 579 - 2. Februar 2024 - 14:33 #

Werde ich mir auf jeden Fall anschauen. Troop hatte mich nicht überzeugt. Danke für den Artikel.

Vampiro Freier Redakteur - - 123010 - 3. Februar 2024 - 2:09 #

Sehr gerne :)

The Troop war total unter meinem Radar, bei youtube hat quasi zeitgleich auch jemand darauf hkngewiesen. Da muss ich mal die Demo ausprobieren, es gibt scheinbar eine. Was waren für dich die Störfaktoren?

bwort110 11 Forenversteher - 579 - 3. Februar 2024 - 11:17 #

Habe auch nur die Demo gespielt. Fand ich sehr clunky. HQ sieht da deutlich besser aus.

Vampiro Freier Redakteur - - 123010 - 3. Februar 2024 - 13:33 #

Ah, sehr gut. Ja, HQ fand ich nicht clunky. Bin gespannt, was du ab dem 5. sagst :)

Deklest 13 Koop-Gamer - 1551 - 3. Februar 2024 - 13:39 #

Das klingt richtig interessant. Schade, dass die Demos immer nur für einen so kurzen Zeitraum sind. Obwohl man ja bei Steam Spiele immer zwei Stunden testen kann, nur muss man sie trotzdem bezahlen.
Danke für die Review.

Vampiro Freier Redakteur - - 123010 - 3. Februar 2024 - 13:45 #

Sehr gerne :)

Ja, das ist echt schade. Wenn man da gerade im Urlaub ist, hat man sozusagen Pech. Wobei glaube ich Spiele mit Demo, auch dazu neigen, nach Release auvh eine Demo zu haben.

Ich denke die Befristung liegt vor allem an der Aufmerksamkeit. Die ist viel höher und es gibt News, wenn es ein Event ist (bei kleinen Titeln bekommt es außerhalb des Events vllt eh gar nicht mit). Und ich denke, die Demo ust ja nach einiger Zeit technisch überholt, Sachen sind verbessert, da ist es dann bei noch nicht etschienenen Spielen schnell nicht mehr dir bestmögliche Visitenkarte.