Spiele des Jahres, Bomberpiloten, Löwenbändiger, Eisenbahner, Zweiter Weltkrieg und Tokyo
Seit der letzten Galerie+ zum Thema Brettspiele ist schon einige Zeit ins Land gezogen. Nichtsdestotrotz haben wir das Thema weiterhin im Auge behalten und präsentieren euch heute eine weitere Folge der beliebten Themenreihe.
Die User Prinz, floppi, RoT, mrkhfloppy und Old Lion haben wieder fleißig gespielt und stellen euch mal wieder allerlei Interessantes in Sachen thematischer Würfel-, Lege- und Push-your-luck-Spiele vor.
Wenn ihr auch mal teilnehmen wollt, meldet euch einfach im Forum und schon seid ihr dabei. Und nun viel Spaß mit der Galerie+ zum Brettspiel-Spezial.
Beginnen wir diese Galerie direkt mal mit dem aktuellen Spiel des Jahres 2018. Azul ist ein Legespiel von Michael Kiesling aus dem PlanB Verlag, das bereits im Oktober auf der Spiel'17 große Beachtung fand. Dabei seid ihr als Fliesenleger im Auftrag des Königs von Portugal unterwegs und sollt die Wände des Palastes möglichst kunstvoll fliesen.
Dafür bedient ihr euch bei den örtlichen Manufakturen, die die Kacheln produzieren. Es gibt nur eine Einschränkung: Ihr dürft immer nur eine Sorte verwenden.
Habt ihr euch für eine Sorte entschieden, nehmt ihr alle Steine der jeweiligen Farbe, schiebt die übrigen in den allgemeinen Vorrat und legt eure Fliesen in die eigene Vorratsreihe. Wichtig hierbei: Es darf pro Reihe immer nur eine Farbe gelegt werden.
Der nächste Spieler darf sich dann entweder aus der Mitte oder bei einem der Hersteller bedienen. Sind am Ende alle Fliesen verteilt, schiebt ihr von jeder vollen Reihe den vordersten Stein auf den vorgegebenen Platz an der Wand, zählt die Punkte und auf geht es in die nächste Runde.
Sobald ein Spieler die erste horizontale Reihe voll hat, wird noch der Rest verteilt und angelegt und es folgt die Schlusswertung. Dabei zählt jede vollständige Reihe 2 Punkte, jede Spalte 7. Und solltet ihr 5 Steine einer Farbe verbaut haben, winken nochmal 10 Extrapunkte. Wer dann die meisten Gesamtpunkte hat, gewinnt.
Experten können das Spielbrett auch umdrehen und dann die Steine frei verteilen. Beachtet jedoch dann, dass auch hier jede Farbe nur einmal pro Reihe vorkommen darf.
Das Spiel ist bei uns ein absoluter Dauerbrenner. Schnell erklärt, finden sich auch ungeübte Spieler schnell rein und können so manches Mal einen überraschenden Ersterfolg vorweisen. Zurecht ein Spiel des Jahres.
Man ist sich uneinig darüber, was Kingdom Death: Monster überhaupt ist. Ist es etwa ein Brettspiel, ein Pen & Paper oder ein Tabletop? Ist es gar nur ein Set für den Modellbauer? Die Antwort darauf ist simpel: Es ist eine geschickte Mischung aus allem. Kingdom Death, das ist die Welt in der Monster spielen. Es ist mit Abstand das mächtigste und größte Spiel in meiner Sammlung, nicht zuletzt, weil die Figuren eine ganze Vitrine für sich beanspruchen. Diese wird jedoch nicht ausreichen, wenn die nächsten zwei Wellen der Kickstarter-Kampagne ausgeliefert werden, da dürften nochmal zwei bis drei Vitrinen benötigt werden.
Doch schon alleine die Spieleschachtel der Grundbox ist die größte, die ich besitze. Aber worum geht es eigentlich genau in diesem Spiel? Das erfahrt ihr bei den nächsten Bildern in dieser Galerie Plus, bitte weiterblättern!
Kingdom Death: Monster ist ein kooperatives Kampagnenspiel, das nicht an einem Abend durch ist, es benötigt etwa 10+ Abende um eine Partie zu beenden. Oder weniger, denn es gibt Permadeath. Ihr seid vier Überlebende, die in der Dunkelheit, nur mit einem Lendenschurz um die Hüften bekleidet, erwachen.
Sofort greift euch ein Weißer Löwe an. Der Boden ist übersät mit Steingesichtern. Ihr brecht euch ein Stück heraus, eure erste Waffe. Nun stellt ihr euch dem Monstrum im Showdown. Der Kampf gegen die geniale künstliche Intelligenz. Jedes Monster hat sein eigenes thematisches AI-Deck, das das Verhalten festlegt. Etwa die AI-Karte "Rache". Von oben nach unten sind hier verschiedene Bedingungen aufgelistet, um ein Ziel auszuwählen. Hier: Der letzte Überlebende, der verletzt wurde, in Reichweite. Sollte es diesen nicht geben, wird die nächste Bedrohung im Sichtfeld angegriffen. Ist auch diese nicht vorhanden, schnuppert der Löwe und im nächsten Zug ist jeder Überlebende eine Bedrohung, egal was andere Effekte besagen.
Nun greift der Löwe an, und sollte er Schaden zufügen, isoliert er seine Beute, schnappt sie sich und bewegt sich mit ihr mit voller Bewegungsreichweite weg von allen anderen Überlebenden. Dies ist nur das Beispiel einer AI-Karte. Danach sind die Überlebenden am Zug und müssen erst mal hinterher und können womöglich nicht mal in dieser Runde zurückschlagen. Die Angriffe ähneln denen, die aus Pen & Paper bekannt sind.
Zunächst wird mit einem W10 auf die ausgerüstete Waffe gewürfelt, um zu sehen, ob man überhaupt trifft. Danach wird für jeden Treffer eine Trefferzonenkarte gezogen und einzeln abgehandelt. Auf dieser würfelt ihr wieder gegen die Zähigkeit des Monsters, um zu prüfen, ob ihr auch eine Wunde zufügen könnt. Auch die Trefferzonenkarten sind bei jedem Monster einzigartig. Manche bieten auch einen kritischen Effekt, der Vorteile verschafft und vom eigenen Glückswert abhängig ist. Drei Beispiele findet ihr auf der nächsten Seite.
Flaumige Lende: Verwundet ihr diese Trefferzone kritisch, schlagt ihr direkt in das Ding Dong des Löwen und erhaltet die Löwenklöten (Ding Dong) als Ressource. Als Effekt bekommt ihr noch das Prioritätstoken, das euch unter keinen Umständen mehr in diesem Kampf genommen werden kann. Der Löwe greift also, unabhängig von seiner normalen Zielauswahl, immer euch an.
Ruhmreiche Mähne: Diese Trefferzone ist unverwundbar. Solltet ihr jedoch kritisch treffen, schlagt ihr dem Löwen die Mähne ab und erhaltet sie als Ressource. Darüber hinaus erhaltet ihr bis zum Kampfende eine Stärkeaufwertung, solltet ihr verrückt sein.
Monsterrücken: Trefft ihr hier nicht, macht das Monster eine volle Bewegung nach vorn. Jeder, der vor ihm steht, wird mitgeschliffen. Verursacht ihr hingegen eine kritische Wunde, trifft der Löwe im restlichen Kampfverlauf um 1 schlechter.
Sterbt ihr im ersten Kampf, ist Game Over und ihr müsst erneut beginnen. Schafft es wenigstens ein Überlebender, so erhaltet ihr Loot und sucht euch eine Bleibe für die Zukunft. Ihr findet einen Laternenhort mit einigen Überlebenden. Dies ist nun euer Ausgangspunkt und es beginnt eine der drei Phasen des Spiels, die Siedlungsphase.
Hier erforscht ihr Innovationen – am Anfang ist das die Sprache –, craftet Ausrüstung, erlebt Abenteuer je nach Spielfortschritt, zieht jedes Laternenjahr (die Zeitrechnung im Spiel) ein zufälliges Ereignis oder werdet sogar von Nemesis-Gegnern, das sind besonders angsteinflößende Gegner, heimgesucht. Danach bereitet ihr euch auf die Jagd vor, zunächst ist nur der Weiße Löwe jagbar. Im Spielverlauf des Grundspiels kommen noch die Kreischende Antilope und der Phönix dazu. Dazu insgesamt vier Nemesis-Monster und der Endboss. Dann folgt die zweite Phase des Spiels: Die Jagd. Je höher das Monster geleveled ist, das ihr jagen möchtet, desto schwieriger wird das Unterfangen.
In der Jagdphase werden Jagdkarten gezogen, diese sind wieder monsterspezifisch. Bei einigen Feldern wird auf die Jagdtabelle gewürfelt. Dies sind 100 Ereignisse, die auf der Jagd eintreten können. Oft sind diese schlecht, manchmal gut. Schafft ihr es euer Monster zu finden, kommt es dann wieder zur Phase 3, dem Showdown, wie weiter vorn erklärt.
Dies sind also nun die drei Phasen aus denen jedes Laternenjahr besteht: Siedlungsphase, Jagdphase und Showdown-Phase. 30 Laternenjahre dauert es bis zum Gold Smoke Knight, dem Endgegner. Jedes Jahr dauert etwa 1,5 bis 2,5 Stunden Echtzeit. Am Anfang geht es schneller, bei fortlaufender Partie immer langsamer, weil mehr zu tun ist. Meine beste Partie endete im Laternenjahr 24, das war unsere dritte Siedlung. Gerade sind wir bei der vierten, bei der wir erstmals einige Erweiterungen mit ins Spiel genommen haben. Als da wären: Manhunter, Flower Knight, Gorm, Spidicules, Lion Knight und Lonely Tree.
Das ist noch lange nicht alles, denn beschreibt nur die Standard-Kampagne. Es gibt noch einige weitere Kampagnen, die teils neue Regeln einführen und einen gänzlich anderen Verlauf nehmen. Die Erweiterungen bringen nicht nur neue Monster, sondern auch neue Regeln und weitere eigenständigen Kampagnen. Darüberhinaus gibt es Tonnen von Kampfkünsten und Beeinträchtigungen, mit denen jeder Überlebende zu einem Unikat wird und sich anders spielt.
Und: Für mich ist dieses Spiel das beste Brettspiel aller Zeiten. Hochthematisch, eine schöne Mischung aus Strategie, Taktik, Glück und Zufall. Perfekt ausbalanciert, hervorragende Miniaturen, unheimliche Vielfalt. Negativ: Nur Englisch und der Preis. Das Grundspiel kostet 400 Dollar. Im Kickstarter war es für 200 Dollar zu haben. Im Sale geht es ab und an für 300 Dollar weg. Wer sämtliche Erweiterungen kauft, die bereits erhältlich sind und im Laufe der Jahre 2018 und 2019 noch erscheinen, ist über 2.000 Dollar los. Dennoch: Kaufempfehlung!
Im wahren Leben eher ein gemütlicher Geselle, wurde GamersGlobal-User RoT zum Ungetüm, als er auf der Langen Nacht der Computerspiele in Leipzig King of Tokio spielte.
King of Tokio versetzt euch in die Lage eines Godzilla-ähnlichen Supermonsters mit entsprechenden Zerstörungsgelüsten. Die bereits im Titel erwähnte japanische Metropole gilt es zu zerstören. Was zunächst wie ein gemütlicher Sonntagsspaziergang für einen solchen Recken klingt, bekommt durch die Anwesenheit konkurrierender Mega-Schurken einen etwas sportlicheren Anstrich. Denn nur, wer durch die Zerstörung der Großstadt die meisten Ruhmespunkte sammelt, gewinnt die Partie. Der Stadt kann man nachvollziehbarerweise nur Schaden zufügen, sofern man sich überhaupt in ihr aufhält. Dazu stehen den bis zu sechs Bösewichten aber lediglich zwei Plätze in urbanem Ambiente zur Verfügung. Die anderen Spieler lauern draußen. Jeder Spieler erhält zu seiner Figur ein Pappkärtchen mit Drehschiebern, die den Ruhm und die verbleibende Lebensenergie anzeigen. Für den Sieg braucht ihr 20 dieser Ruhmespunkte, während ihr bereits nach 10 verlorenen Lebenspunkten aus dem Wettstreit um die größtmögliche Destruktion humanoider Baukunst ausscheidet.
Dabei wird auf dem Spielfeld selbst natürlich nichts zerstört, die Zerstörung verbleibt in der Fantasie der Spieler. Mit einem ausgeklügeltem System von Würfelmechaniken kommt ihr an eure wichtigen Ruhmespunkte, fügt Konkurrenten Schaden zu, heilt euch oder ergattert Energiesteine.
Gewürfelt wird reihum mit 3 Versuchen je Zug und 6 Würfeln. Diese verfügen über die Zahlen 1-3, einen Blitz, eine Tatze und ein Herz. Schafft man es, drei gleiche Zahlen, also einen Drilling zu rollen, gibt dies den Zahlenwert an, mit dem ihr für Schaden in Tokio sorgt. Dies ist dann gleichbedeutend mit dem Ruhm, den ihr dafür erhaltet. Blitz und Herz füllen euren Energiesteinvorrat, beziehungsweise eure Lebensenergie auf.
Während die Lebensenergie, wie bereits erwähnt, über den Verbleib im Spiel entscheidet, könnt ihr mit den Energiesteinchen Karten erwerben, die euch unterschiedliche Boni gewähren. Mit der Tatze wirkt ihr Schaden auf eure Gegenspieler. Dabei ist es entscheidend, welche Position ihr gerade inne habt. Spieler, die sich noch außerhalb Tokios befinden und eine oder mehr Tatzen würfeln, schaden den Monstern innerhalb Tokios. Befindet ihr euch allerdings innerhalb von Tokio, bekommen jene, die außerhalb stehen, die Trefferpunkte abgezogen. Da die Mehrzahl der Spieler vor den Toren Tokios hausiert, ist die Position innerhalb der Stadt folglich riskanter für die eigene Gesundheit.
Das Spiel ist spannend und dauert circa 15-20 Minuten. Die Regeln sind schnell erklärt und einfach zu merken. Die Verarbeitung des kleinen Spiels ist vollkommen in Ordnung, die Grafiken sehr ansprechend. Es ist also ein ideales Spiel für eine Runde zwischendurch, oder als Betthupferl. Mein Sohn (8) hat die Partie damals gewonnen. Es spielt sich also auch mit Kindern sehr gut (spielt man gemeinsam mit einem Kind, klappt das sogar mit 4-Jährigen :) ). Durch die Mischung aus Würfelglück und Taktik sind auch nach mehreren Durchgängen unterschiedliche Gewinner wahrscheinlich.
Frankreich, August 1942. Wie ein Damoklesschwert hängt die pechschwarze Wolkendecke über der Atlantikküste, als wolle der Himmel selbst die Augen vor der Hölle in 7.500 Metern Höhe verschließen. Begleitet von dem hypnotischen Dröhnen der Wright-Sternmotoren bahnen sich die B-17-Bomber der 8. US-Luftflotte – die Mighty Eighth – ihren zerstörerischen Weg in das vergiftete Herz der Grande Nation.
Ihnen gegenüber blasen die
Maschinen der Wehrmacht zur erbarmungslosen Jagd auf die schwerfälligen Riesen mit der tödlichen Fracht. Inmitten der infernalen Sinfonie aus Maschinengewehr-Salven, Funkenschlag und Rauchschwaden, stets den Fängen der grimmigen Fortuna ausgeliefert, gleitet mein stählernes Zuhause in diesen Tagen: die Flying Meadows. Das solitäre Brettspiel Target for Today breitet im Bauch eines alliierten Bombers die Bühne für ein Kammerspiel im Zweiten Weltkrieg aus.
Mir obliegt die Obhut einer einzelnen Maschine sowie deren mindestens zehnköpfigen Besatzung, die ich Tag für Tag auf dem Staffelflug in das Herz der Finsternis begleite.
Target for Today referenziert den Avalon-Hill-Klassiker B-17: Queen of the Skies bereits auf
den ersten Seiten des Handbuchs und schickt sich an, dessen Nachfolger im Geiste zu
werden. Abermals bemannt man einen amerikanischen Bomber im Zweiten Weltkrieg und lauscht den Geschichten, die die Würfel erzählen.
Jedes noch so kleine Detail der Flugsimulation liegt in der Hand von Fortuna sowie den akribisch ausgearbeiteten Mechanismen und Ereignistabellen, die zusammen vier Handbücher und über 150 Seiten füllen. Nüchtern betrachtet gleicht Target for Today einer schier endlosen Aneinanderreihung von Würfelwürfen, die obendrein in fester Reihenfolge geschehen. Der Zufall bestimmt das Wetter, die Anzahl gegnerischer Angriffswellen, die Position und Erfahrung der Feinde sowie – nachdem wir unseren Schützen als erste Eigenleistung Ziele zugewiesen haben – den mitunter tödlichen Ausgang jeglicher Konfrontation. Tabelle für Tabelle werden die Ergebnisse der Würfel abgetragen, listenweise auf mögliche Modifikationen hin untersucht und die Ergebnisse angewandt und notiert.
Die Würfel fällen das Urteil über jedes Ereignis, jede Kugel und die zum Teil verheerenden Folgenden.
Ein Treffer im Cockpit verletzt oder tötet im schlimmsten Fall den Piloten. Glimpflicher komme ich davon, wenn „nur“ die Instrumente zerstört werden. Die Sauerstoff- und Wärmeversorgung (die Flughöhe beträgt über 7.500 Meter!) reagiert hingegen allergisch auf Beschuss. Ein defektes Triebwerk steckt die Flying Meadows weg, aber ohne volle Schubkraft muss ich den Schutz der Formation aufgeben. Außer ich werfe die Bomben an Ort und Stelle ab. Sollte noch ein Triebwerk in Flammen aufgehen, sitze ich aber auf dem Präsentierteller.
Wenn die Reparatur der Treibstoffpumpe nicht glückt, schaffe ich es ohnehin nicht zurück nach England. Mit dem kaputten Fahrwerk sind Notlandungen aber auch so eine Sache. Zumal der Pilot sich seine Meriten erst noch verdienen muss. Die Liste der kleinen und großen Katastrophen ließe sich beliebig fortsetzen; hier brilliert Target for Today und setzt einzelne Details und Ergebnisse zu einem beeindruckenden, narrativen Ganzen zusammen.
Auf den mitgelieferten Spielunterlagen arrangiere ich die feindlichen Jäger und bemanne die verschiedenen Stationen der Flying Meadows, aber das sind makroskopische Details im Vergleich zu den händisch geführten Flugbüchern. Hier notiere ich wie in einem Pen-&-Paper-Rollenspiel die Waffen mit Ladehemmung, habe ein Auge auf den Munitionsvorrat und vermerke jeden noch so kleinen Schaden (oder dessen Reparatur) an der Maschine – und sei es eine blockierte Bremse am Fahrwerk.
Das bedeutet Arbeit, das muss man mögen. Die Aufzeichnungen dienen aber auch als eine Art Spielstand für unterbrochene Partien. Target for Today bietet eine kompromisslose Solitär-Erfahrung, die ohne Zweifel ein sehr spezielles Publikum adressiert – selbst im Wargame-Segment. So stark die Narration des Titels auch ist, am Ende findet sie ausschließlich im Kopf des Spielers statt, der sich permanent durch unzählige Tabellen und handschriftliche Notizen arbeiten muss.
Das Spiel bietet kaum Raum für eigene Strategien und Entscheidungen. Die Frage, wie viel Spiel am Ende tatsächlich im Spiel steckt und ob dies den eigenen Ansprüchen genügt, muss jeder für sich selbst beantworten. Die gebotene Erfahrung muss man wollen oder sich zumindest darauf einlassen können.
Das frisch gekürte Kennerspiel des Jahres 2018, Die Quacksalber von Quedlinburg, erdacht von Wolfgang Warsch und verlegt von SchmidtSpiele, wanderte schon vor der Ernennung in unsere Sammlung. Das Spiel greift den neukreierten Bagbuilding-Mechanismus auf, ja Bag wie Sack, nicht Deckbuilding wie zum Beispiel bei Magic, und macht euch zum Quacksalber, der innerhalb von neun Tagen (Runden) einen besonderen Trank zusammenrühren muss. Doch Obacht, zu viele Knallerbsen lassen den Kessel explodieren.
Um einen besonders guten Trank zu brauen, braucht ihr natürlich erlesene Zutaten, die ihr aus eurem Beutel zieht. Und das so lange, bis ihr meint, dass der Trank gut genug ist. Natürlich ist der Beutel zu Beginn noch nicht sonderlich gut bestückt, sodass ihr nach und nach, mithilfe der Zutatenbücher, neue Ingredenzien hinzufügt. Zu Beginn einer jeden Runde wird zunächst eine Wahrsagekarte gezogen, die dann für alle Spieler gilt. Dieses Ereignis wird dann entweder sofort, oder am Ende der Runde ausgeführt.
Nun geht es darum, den Trank zuzubereiten. Dafür ziehen alle Spieler gleichzeitig hintereinander Zutaten aus dem Beutel. Die Chips sind mit Zahlen bedruckt. Ein 1er-Chip wird direkt angelegt ein 2er-Chip zwei Felder weiter, ein 3er-Chip dann drei Felder usw. Nach jedem Ablegen entscheidet der einzelne Spieler, ob er weiter ziehen oder aufhören möchte. Das hängt meist davon ab, wie viele Knallerbsen ihr schon gezogen habt. Denn sollte deren Summe Sieben übersteigen, explodiert der Kessel und die Runde endet sofort. Allerdings gibt es umso mehr Siegpunkte, je weiter ihr euren Kessel füllt.
Einzelne Chips bieten noch zusätzliche Aktionen, die, sobald gezogen, genutzt werden können. So braut ihr euch durch das Spiel und fordert immer wieder aufs Neue euer Glück heraus. Die Zutaten und die Knallerbsen kommen nämlich nach jeder Runde wieder in den Kessel, sodass der Nervenkitzel von vorn beginnt, bis am Ende derjenige mit den meisten Siegpunkten gewonnen hat.
Die Quacksalber von Quedlinburg ist logischerweise sehr glückslastig. Dadurch, dass ihr aber aus mehreren Sets von Zutatenbüchern wählen und kombinieren könnt, beeinflusst ihr die Zusammensetzung der Zutaten in eurem Sack, und so eröffnen sich immer neue Möglichkeiten und Varianten, das Spiel zu bestreiten. Zudem können Vielspieler auch die Rückseite des Spielbretts nutzen, auf der es noch mehr Auswahlmöglichkeiten zu finden gibt. Uns hat das Spiel viel Spaß gemacht, obwohl wir es bisher erst einmal zu zweit spielen konnten. Wir sind gespannt, wie es dann mit vier Leuten funktioniert.
Bei den analogen Spielen verhält es sich wie bei den digitalen Pendants. Es gibt Billig- und Schrottware, immer wieder aufgelegte Klassiker, Großproduktionen, eine unüberschaubare Kickstarter-Szene, Titel die sich an bestimmte Genrefans richten oder aber absolute Nischenbereiche für Enthusiasten. Die Reihe der sogenannten 18XX-Spiele ist im letztgenannten Sektor beheimatet.
Die Spiele sind vergleichsweise teuer, aufgrund der geringen Auflage nicht immer ganz leicht zu finden, und willige Mitspieler findet man auch nicht unbedingt an der nächsten Hausecke. Und das nicht ohne Grund.
Ich selbst kannte die Spiele bislang mehr oder weniger auch nur vom Hörensagen, konnte nun aber eine Einladung zu einer Partie wahrnehmen und den Sprung ins eiskalte Wasser wagen. Der Klassiker 1830 - Schienenleger & Spekulanten, dessen leicht überarbeitete Neuauflage unmittelbar bevorsteht, kam auf den Tisch. Einen großen Tisch. Einen Tisch, an dem wir lange Zeit saßen. Sehr lange. Etwa sechs Stunden dauerte die Partie, deren letzte Runde wir auf dem Papier beendeten. Diese und noch wesentlich höhere Spielzeiten sind typisch für das Genre.
Alle 18XX-Spielen teilen sich sich das grundlegende Regelwerk und das Thema – die Gründung und Leitung von Eisenbahngesellschaften. Als finanzkräftige Investoren gründen wir Aktienunternehmen, erschließen ganze Kontinente für den Schienenverkehr und maximieren die Profite, die wir in Form einer Dividende an die Anteilseigner – zu denen wir selbst gehören – auszahlen. Dazu errichten wir Gleis für Gleis ein Streckennetz samt Bahnhöfen und pflegen einen Fuhrpark von Zügen. Was in der Zusammenfassung noch sehr überschaubar klingt, entwickelt sich auf dem Tisch zu einer der komplexesten Erfahrungen, die die analoge Spielwelt zu bieten hat.
Die Streckennetze werden sukzessive und mit äußerster Gewissenhaftigkeit errichtet, denn von ihnen hängt alles ab. Optimierung ist das Leitmotiv allen Handelns, denn wer besser plant, fährt mehr Profit ein und steigert somit das eigene Privatvermögen. Und um nichts anderes geht es hierbei. Wer das meiste Geld (nicht zu verwechseln mit dem Firmenkapital) anhäuft, gewinnt das Spiel.
Die 18XX-Spiele sind höchst kompetitiv. Stets ist man versucht, dem Gegenüber im Wettrennen den Weg und damit den Zugang zu lukrativen Routen abzuschneiden. Durch den Erwerb gegnerischer Aktien ist man jedoch auch am Erfolg der Mitstreiter beteiligt. Und kann deren Wertpapierentwicklung entscheidend beeinflussen. Die Simulation der Aktienkurse ist mitunter so komplex und zeitaufwendig, dass spezielle Computerprogramme zu Hilfe genommen werden. Ein Taschenrechner gehört wie ein ausreichendes Lunchpaket ohnehin zur Grundausstattung am Tisch.
Weder Glück noch Zufall wohnen diesem Genre bei, jedwede Information liegt offen und kann beziehungsweise muss für die Berechnung des nächstes Schrittes genutzt werden. Optimierung und Gewinn sind das Mantra der 18XX-Spiele. Wie beim Schach gibt es – in Abhängigkeit vom konkreten Spiel und dessen historisch verbürgten Gesellschaften – zahlreiche Eröffnungsvarianten und Taktiken, deren Vor- und Nachteile lebhaft diskutiert und ausprobiert werden. Im Spiel mit Profis ist kein Raum für Fehler.
Mein persönliches Fazit lautet, dass die Spiele ebenso faszinierend wie gnadenlos sind. Wer Mathematik und die komplexe Problemstellungen schätzt, ist hier richtig. Im heimischen Regal vermisse ich kein 18XX-Spiel, aber einer Einladung würde ich jederzeit wieder folgen.
Prinz spielt Triumph & Tragedy: European Balance of Power (1936 - 1945)
Triumph & Tragedy: European Balance of Power (1936 - 1945) - so lautet der Titel eines Brettspiels von GMT Games. Der Verlag ist bekannt dafür, Begebenheiten (meistens Konflikte) von der Antike bis in die Neuzeit in seinen Spielen zu simulieren. Gerne werden dazu auch historisch korrekte Ereignisse in das Spielgeschehen eingefügt und erweitern somit auch den geschichtlichen Horizont auf höchst spannende und interaktive Weise. Der Untertitel zu Triumph & Tragedy lässt es bereits vermuten: Es geht um Europa zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Jedoch anders, als weiter oben geschildert, spielen wir bei T&T eben nicht einzelne Szenarien, Feldzüge oder den gesamten Weltkrieg einschließlich der Ereignisse nach, sondern haben nahezu freie Hand in unserem Handeln und Tun.
Was wäre gewesen, wäre Deutschland nicht in Polen eingefallen? Bei diesem Spiel können es drei Spieler als Lenker einer Großmacht herausfinden.
Triumph & Tragedy: European Balance of Power (1936 - 1945)
Jeder Spieler übernimmt die Rolle einer der drei Großmächte: die Achse (Deutschland und Italien), den Westen (Briten, Franzosen und später auch die USA) oder die USSR. Gespielt wird auf einer Europakarte sowie auf Teilen von Nordafrika und Asien (Kolonien). Zu Beginn eines jeden Jahres können Ressourcen für die Rekrutierung neuer Truppen, Erforschung neuer Technologien, Ausbau der heimischen Industrie und diplomatische Einflussnahme (oder sogar Übernahme) neutraler Länder ausgegeben werden.
Im weiteren Verlauf des Jahres werden die Truppen bewegt und Kämpfe initiiert oder gegebenenfalls weitergeführt. Da die Truppen durch beklebte Holzblöcke repräsentiert werden, ist meistens erst zu Beginn eines Kampfes klar, welche Einheiten aufeinandertreffen. Auch die Anzahl der Blöcke gibt keinen Aufschluss über die Stärke der Armee. Die Kampfergebnisse selbst werden ausgewürfelt, wobei äußerst selten eine gesamte Armee innerhalb einer Runde (Jahreszeit) besiegt wird.
Triumph & Tragedy: European Balance of Power (1936 - 1945)
Das Spiel kann vor Ablauf der 10 Jahre vorzeitig durch einen Wirtschaftssieg, Militärsieg oder Technologiesieg beendet werden. Wer wirtschaftlich oder technologisch gewinnen möchte, kann dies völlig ohne militärische Auseinandersetzung mit seinen Rivalen tun.
Die territoriale Ausdehnung zum Erschließen neuer Ressourcen kann in einem gewissen Rahmen ebenso friedvoll auf diplomatischem Wege geschehen. Aber auch Pazifisten sollten den Ausbau der eigenen Armee und das Sichern der eigenen Hauptstädte nicht vernachlässigen, ist die Einnahme solch wichtiger Städte die Voraussetzung für einen militärischen Sieg. Wenn bis zum Ende 1945 niemand einen vorzeitigen Sieg erringen konnte, wird der Sieger der Partie anhand von gesammelten Siegpunkten ermittelt. Diese gibt es unter anderem für Ressourcen und bestimmte erforschte Technologien.Auch friedliche Großmächte erhalten für jedes friedvolle Jahr Siegpunkte.
Triumph & Tragedy: European Balance of Power (1936 - 1945)
Auch wenn ich es in meinen bisherigen Partien noch nicht erlebt habe,dass alle Großmächte friedlich koexistierten, ist es in diesem Spiel theoretisch möglich. Zu Beginn einer Partie herrscht Frieden am Spieltisch, aber nicht nur die Frage, "ob" und "wann" jemand einem Rivalen den Krieg erklärt, ist Spannung pur, sondern auch, wer wem dem Krieg erklärt und somit das Überraschungsmoment nutzt.
Das Spiel wird teilweise durch Karten gesteuert, das Kartenglück hält sich aber dabei in Grenzen und erhöht die Wiederspielbarkeit ungemein. Zudem spielen sich die verschiedenen Großmächte auch noch äußerst unterschiedlich, schon allein aufgrund der unterschiedlichen geografischen Lagen. Wer das Knistern der Spannung während des "kalten Krieges" und auch während der Kämpfe selbst mal spüren möchte, sollte einen Blick auf Triumph & Tragedy von GMT Games werfen.
Ganz schön clever ist ein sogenanntes Roll & Write-Spiel von Wolfgang Warsch, in dem es darum geht, möglichst viele Punkte zu erwürfeln. Dafür würfelt ihr mit sechs verschiedenfarbigen Würfeln, deren Werte auf verschiedene Art und Weise im dazugehörigen Farbfeld eures Spielertableaus notiert werden können. Der weiße Würfel ist der Joker und kann für alle Felder verwendet werden. Der Clou ist, die erwürfelten Zahlen so einzusetzen, dass sich durch Boni einzelner Felder nach und nach immer neue Kettenzüge ergeben, die weitere Punkte oder sogar Multiplikatoren freischalten. Die Würfel, die ich benutze, kommen aus dem Spiel, aus den übrigen dürfen die Mitspieler sich nach meinem Wurf einen aussuchen und den Wert für sich notieren. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt. Einige bezeichnen das Spiel als eine Mischung aus Kniffel und Bingo, und das trifft es ganz gut denk ich. Klare Kaufempfehlung. Das Spiel hat Suchtpotential.
80 Kudos
Old Lion
27 Spiele-Experte - 77783 - 16. August 2018 - 9:06 #
Also was der mrkhfloppy da spielt, ist auch nur was für echte Masochisten.
Aladan
25 Platin-Gamer - P - 57121 - 16. August 2018 - 9:30 #
Kindgom Death: Monster hat zwar den bescheuertsten Titel, den ich mir vorstellen kann, aber hat direkt mein Interesse geweckt. Ich werde es mal im Auge behalten, vielleicht ist ein Kauf mit Freunden zusammen drin.
floppi
24 Trolljäger - P - 52636 - 16. August 2018 - 13:53 #
Du kommst ja ganz aus der Nähe (Nürnberg, oder?), quasi Katzensprung. Falls du mal reinschnuppern willst -- Kein Problem! Gerne. =)
Kingdom Death beschreibt hier übrigens die Spielwelt. "Monster" ist das erste Spiel dazu. Für die Zukunft scheint noch mehr geplant zu sein, so munkelt man über ein Kingdom Death: Heroes. Das aber noch in weiter Ferne liegen dürfte. Der letzte Kickstarter wird bis 2020 ausgeliefert....
euph
30 Pro-Gamer - P - 130231 - 16. August 2018 - 9:47 #
Sehr schöne Galerie. Azul und Ganz schön Clever sehen nach Spielen aus, die auch bei uns in der Familie gut ankommen könnten. Und der King of Tokyo wird beim nächsten Spielevent mal ausprobiert. Könnte auch was sein.
Bei uns wurde in den Sommermonaten fast nur Pizza Connection - Das Kartenspiel gespielt. Es hat zwar ein paar kleinere Schwächen, hat sich aber sehr gut für die Sommerabende mit einem Bierchen geeignet.
Old Lion
27 Spiele-Experte - 77783 - 16. August 2018 - 9:50 #
Wenn Tipps oder weitere Anregungen gewünscht sind, einfach Fragen. Ich denke, hier können noch eine Menge meht Spiele empfohlen warden, egal welches Genre.
euph
30 Pro-Gamer - P - 130231 - 16. August 2018 - 9:54 #
Das befürchte ich sogar :-) Leider kommen wir lange nicht so oft zum spielen, wie ich das gerne hätte. Daher gibt es schon so einiges, was noch auf meinem Wunschzettel steht, der soll ja nicht ins unermässliche länger werden ;-) Aber Danke für das Angebot!
Prinzipiell sind die Titel auch vergleichbar, auch wenn das System ein anderes ist. The Hunters bzw. The Hunted oder aber Silent Victory räumen dem Spieler mehr Handlungsmöglichkeiten ein und haben einen stärkeren Fokus auf die Entwicklung der Crew und des Bootes. Zumindest was ich bislang mitbekommen habe. Target for Today setzt den Fokus hingegen mehr auf die Narration und die technischen Details der Simulation. Und zelebriert dies. Man verfolgt buchstäblich die Flugbahn jeder Kugel und deren Auswirkungen. Zwei der vier Handbücher sind nur für diese Details verantwortlich.
Feldarzt
13 Koop-Gamer - P - 1319 - 16. August 2018 - 17:16 #
Da habe ich gerade zwei völlig neue Spiele entdeckt und weiß nicht, wo ich die innerhalb der EU herbekomme. Bei Google komme ich bestenfalls auf boardgamegeek oder die Herstellerseite (US).
mrkhfloppy, woher hast du denn Target for Today oder auch The Hunters bekommen?
Die aktuelle Auflage von The Hunters ist gerade ausverkauft, da führt nur der Weg über eBay und Brettspiel-Flohmarktgruppen zum Ziel. Seitens des GMT Verlags ist die dritte, überarbeitete Auflage bereits angekündigt, aber vor 2019 passiert hier vermutlich nichts. Target for Today bekommst du zum günstigsten Preis bei ugg2nd.de, dort sind noch ein paar Exemplare auf Lager. Ansonsten führt es Gamers-HQ.de ebenso.
mrkhfloppy hat dir mit ugg2nd.de und gamers-hq.de schon die wichtigsten Adressen genannt, an dieser Stelle sei aber auch noch bravenewworld.biz genannt (Laden in Köln, Versand aber möglich und Riesenauswahl). BraveNewWorld selbst hat keinen Onlineshop, aber du kannst Spiele per Mail anfragen und bekommst dann die Preise genannt und kannst per Mail bestellen.
Und grundsätzlich ist BGG (BoardGameGeek.com) DIE Anlaufstelle für Spiele und bietet auch einen Marktplatz an. Dort verkauft zum Beispiel gerade ein Deutscher sein The Hunters.
Pitzilla
20 Gold-Gamer - P - 22256 - 16. August 2018 - 12:38 #
Schöne Galerie. Und so sehr mich Kingdom Death: Monster reizt, fühle ich mich doch bestätigt, den Kickstarter ausgelassen zu haben. Mal abgesehen davon, dass ich alleine ewig bräuchte, die Figuren zusammen zu basteln, habe ich nicht so eine intensiv-treffende Spielgruppe, dass ich da jemals zum Ende kommen würde.
Aktuell spielen wir immer noch Zombicide: Black Plague, demnächst dann Green Horde. Und ich freue mich tierisch auf Too Many Bones inkl. Undertow und Folklore - The Affliction, die bald ausgeliefert werden.
floppi
24 Trolljäger - P - 52636 - 16. August 2018 - 13:55 #
Ach es geht eigentlich. Wir haben unsere im Artikel erwähnte Kampagne nun erfolgreich beendet, benötigten dazu etwa 3 Monate, in denen wir Samstags spielten. (3 Samstage sind glaube ich ausgefallen).
Mit Too Many Bones erwartet dich ein richtiger Knaller! Freu dich drauf! Kommt für mich nach KD:M direkt auf Platz 2. =)
Q-Bert
25 Platin-Gamer - P - 56949 - 16. August 2018 - 12:43 #
"1830" hat mich vor 20 Jahren ganze Wochenenden gekostet, 8-10 Stunden pro Partie, ähnlich viel wie "Diplomacy" oder "Civilization".
Das Thema Eisenbahnbau war auch immer spannend, weshalb wir mehrere Anläufe genommen haben, aber so ein richtiger Spielfluss wollte sich da nie einstellen. Dann blieb es wieder ein halbes Jahr im Schrank. Zudem waren eigentlich immer 2-3 neue Leute in der Runde dabei, die es nie gespielt hatten und dann dauert allein das Regelerklären ne Stunde vor jeder Partie.
Die Quacksalber sehen optisch sehr nett aus. Mit AZUL hingegen kann ich mich gar nicht anfreunden. Ja, Spiel des Jahres 2017 und so, aber mähh, diese Farbkombo aus Komplementärkontrasten geht gar nicht.
"Hauptberuflich" möchte ich die Titel der 18XX-Reihe auch nicht spielen, aber eine schöne Erfahrung war es allemal und einer Einladung würde ich wieder folgen. Ich hatte auch das Glück einen sehr guten Erklär-Bären zu haben, der die Partie zum Teil auch moderiert hat.
floppi
24 Trolljäger - P - 52636 - 16. August 2018 - 14:03 #
Danke für die Arbeit Old Lion und danke an die anderen Mitspieler. =)
Ganz Schön Clever gibt es übrigens auch als App und lässt sich kostenfrei im Web spielen: https://www.schmidtspiele.de/static/onlinespiele/ganz-schoen-clever/
War für mich ein Spiel der Kategorie: Nett. Auf der App so etwa 20x gespielt, dann war ich aber durch mit dem Spiel. Bietet mir keinen Anreiz mehr. Die Quacksalber hingegen finde ich gut, spielt sich locker flockig schnell herunter und bietet genug Ärgerpotential. =)
Mit GMT-Games und 18xx kann man mich eher jagen....
floppi
24 Trolljäger - P - 52636 - 17. August 2018 - 18:24 #
Das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge, praktisch nicht miteinander zu vergleichen. =) Beides hat seine Vor- und Nachteile und seine Anhängerschaft. :)
Immer wieder faszinierend, was es da so gibt. Die Figuren von Kingdom Death: Monsters sehen echt genial aus. Und dann kann man dem Löwen auch noch die Eier abschlagen oder das Fell rasieren, sensationell. ;-)
floppi
24 Trolljäger - P - 52636 - 19. August 2018 - 20:24 #
Es gibt verrückte, die magnetisieren ihre Figuren. Zwar hauptsächlich die Überlebenden, damit passende Rüstung und Waffen getragen werden können (denn jedes einzelne Teil kommt als Hartplastik-Version mit), aber man kann sicher auch die Ding Dongs magnetisieren, dann vorhanden sind sie. :D
Und wenn du da mal genau auf den Schwanz schaust, wirst du feststellen, dass ihm da Hände aus dem Hintern wachsen und wenn du dir die Spitze des Schwanzes anschaust, wirst du feststellen, dass das nicht einfach ein ganz normaler Löwenschwanz ist, sondern ein Löwenschwanz im Wahrsten Sinne des Wortes..... :D ;)
TheRaffer
23 Langzeituser - P - 40365 - 20. August 2018 - 18:00 #
Entschuldige bitte, aber irgendwie habe ich ein Verständnisproblem bei "magnetisieren" und "Hartplastik". Hat mein Physiklehrer mich belogen oder verstehe ich deine Aussage einfach falsch?
Also was der mrkhfloppy da spielt, ist auch nur was für echte Masochisten.
...und Menschen, die sich jedes Jahr auf die Steuererklärung freuen.
Ähm, das auf keinen Fall ^^
Vielleicht für die, die sich auf ihre Steuererstattung freuen ;-)
Tabellen! Gebt mir Tabellen! Und Listen!
Interessant, sieht mir alles recht umfangreich aus. :-) Danke!
Kindgom Death: Monster hat zwar den bescheuertsten Titel, den ich mir vorstellen kann, aber hat direkt mein Interesse geweckt. Ich werde es mal im Auge behalten, vielleicht ist ein Kauf mit Freunden zusammen drin.
Das sieht auf jeden Fall interessant aus. Der Preis schreckt aber schon ab und vor allem der Zeitaufwand.
Sieht super interessant aus...
Aber wie du schon richtig schreibt: Zeit und Geld... Vor allem Zeit :-(
Egal: Vielen Dank für die tolle Galerie an alle die mitgemacht haben :-)
Du kommst ja ganz aus der Nähe (Nürnberg, oder?), quasi Katzensprung. Falls du mal reinschnuppern willst -- Kein Problem! Gerne. =)
Kingdom Death beschreibt hier übrigens die Spielwelt. "Monster" ist das erste Spiel dazu. Für die Zukunft scheint noch mehr geplant zu sein, so munkelt man über ein Kingdom Death: Heroes. Das aber noch in weiter Ferne liegen dürfte. Der letzte Kickstarter wird bis 2020 ausgeliefert....
Sehr schöne Galerie. Azul und Ganz schön Clever sehen nach Spielen aus, die auch bei uns in der Familie gut ankommen könnten. Und der King of Tokyo wird beim nächsten Spielevent mal ausprobiert. Könnte auch was sein.
Bei uns wurde in den Sommermonaten fast nur Pizza Connection - Das Kartenspiel gespielt. Es hat zwar ein paar kleinere Schwächen, hat sich aber sehr gut für die Sommerabende mit einem Bierchen geeignet.
Wenn Tipps oder weitere Anregungen gewünscht sind, einfach Fragen. Ich denke, hier können noch eine Menge meht Spiele empfohlen warden, egal welches Genre.
Das befürchte ich sogar :-) Leider kommen wir lange nicht so oft zum spielen, wie ich das gerne hätte. Daher gibt es schon so einiges, was noch auf meinem Wunschzettel steht, der soll ja nicht ins unermässliche länger werden ;-) Aber Danke für das Angebot!
Oh, Target for Today hatte ich noch nicht am Radar, das kommt gleich mal auf meine Wunschliste.
Noch so einer!^^
Bei mir auch. Hat scheinbar Ähnlichkeiten zu "The Hunters", welches mir ausgesprochen gut gefällt.
Prinzipiell sind die Titel auch vergleichbar, auch wenn das System ein anderes ist. The Hunters bzw. The Hunted oder aber Silent Victory räumen dem Spieler mehr Handlungsmöglichkeiten ein und haben einen stärkeren Fokus auf die Entwicklung der Crew und des Bootes. Zumindest was ich bislang mitbekommen habe. Target for Today setzt den Fokus hingegen mehr auf die Narration und die technischen Details der Simulation. Und zelebriert dies. Man verfolgt buchstäblich die Flugbahn jeder Kugel und deren Auswirkungen. Zwei der vier Handbücher sind nur für diese Details verantwortlich.
Da habe ich gerade zwei völlig neue Spiele entdeckt und weiß nicht, wo ich die innerhalb der EU herbekomme. Bei Google komme ich bestenfalls auf boardgamegeek oder die Herstellerseite (US).
mrkhfloppy, woher hast du denn Target for Today oder auch The Hunters bekommen?
Die aktuelle Auflage von The Hunters ist gerade ausverkauft, da führt nur der Weg über eBay und Brettspiel-Flohmarktgruppen zum Ziel. Seitens des GMT Verlags ist die dritte, überarbeitete Auflage bereits angekündigt, aber vor 2019 passiert hier vermutlich nichts. Target for Today bekommst du zum günstigsten Preis bei ugg2nd.de, dort sind noch ein paar Exemplare auf Lager. Ansonsten führt es Gamers-HQ.de ebenso.
Alles klar. Vielen Dank für deine Antwort. Na da freut sich meine Brieftasche :)
mrkhfloppy hat dir mit ugg2nd.de und gamers-hq.de schon die wichtigsten Adressen genannt, an dieser Stelle sei aber auch noch bravenewworld.biz genannt (Laden in Köln, Versand aber möglich und Riesenauswahl). BraveNewWorld selbst hat keinen Onlineshop, aber du kannst Spiele per Mail anfragen und bekommst dann die Preise genannt und kannst per Mail bestellen.
Und grundsätzlich ist BGG (BoardGameGeek.com) DIE Anlaufstelle für Spiele und bietet auch einen Marktplatz an. Dort verkauft zum Beispiel gerade ein Deutscher sein The Hunters.
BNW müsste auch via BGG verkaufen, wenn ich nicht irre.
Du irrst dich nicht.
Schöne Galerie. Und so sehr mich Kingdom Death: Monster reizt, fühle ich mich doch bestätigt, den Kickstarter ausgelassen zu haben. Mal abgesehen davon, dass ich alleine ewig bräuchte, die Figuren zusammen zu basteln, habe ich nicht so eine intensiv-treffende Spielgruppe, dass ich da jemals zum Ende kommen würde.
Aktuell spielen wir immer noch Zombicide: Black Plague, demnächst dann Green Horde. Und ich freue mich tierisch auf Too Many Bones inkl. Undertow und Folklore - The Affliction, die bald ausgeliefert werden.
Ach es geht eigentlich. Wir haben unsere im Artikel erwähnte Kampagne nun erfolgreich beendet, benötigten dazu etwa 3 Monate, in denen wir Samstags spielten. (3 Samstage sind glaube ich ausgefallen).
Mit Too Many Bones erwartet dich ein richtiger Knaller! Freu dich drauf! Kommt für mich nach KD:M direkt auf Platz 2. =)
"1830" hat mich vor 20 Jahren ganze Wochenenden gekostet, 8-10 Stunden pro Partie, ähnlich viel wie "Diplomacy" oder "Civilization".
Das Thema Eisenbahnbau war auch immer spannend, weshalb wir mehrere Anläufe genommen haben, aber so ein richtiger Spielfluss wollte sich da nie einstellen. Dann blieb es wieder ein halbes Jahr im Schrank. Zudem waren eigentlich immer 2-3 neue Leute in der Runde dabei, die es nie gespielt hatten und dann dauert allein das Regelerklären ne Stunde vor jeder Partie.
Die Quacksalber sehen optisch sehr nett aus. Mit AZUL hingegen kann ich mich gar nicht anfreunden. Ja, Spiel des Jahres 2017 und so, aber mähh, diese Farbkombo aus Komplementärkontrasten geht gar nicht.
"Hauptberuflich" möchte ich die Titel der 18XX-Reihe auch nicht spielen, aber eine schöne Erfahrung war es allemal und einer Einladung würde ich wieder folgen. Ich hatte auch das Glück einen sehr guten Erklär-Bären zu haben, der die Partie zum Teil auch moderiert hat.
Danke für die Arbeit Old Lion und danke an die anderen Mitspieler. =)
Ganz Schön Clever gibt es übrigens auch als App und lässt sich kostenfrei im Web spielen: https://www.schmidtspiele.de/static/onlinespiele/ganz-schoen-clever/
War für mich ein Spiel der Kategorie: Nett. Auf der App so etwa 20x gespielt, dann war ich aber durch mit dem Spiel. Bietet mir keinen Anreiz mehr. Die Quacksalber hingegen finde ich gut, spielt sich locker flockig schnell herunter und bietet genug Ärgerpotential. =)
Mit GMT-Games und 18xx kann man mich eher jagen....
Ich sag mal...interessant. :)
Höre ich da leichtes Unverständnis heraus?
genau
Schöne Galerie mit interessanten Spielen! Gerade die komplexen Sachen haben was, wären aber nichts für den Freundeskreis. :|
Azul könnte mir gefallen.
Tolle Galerie. Interessante Titel dabei.
Danke für die interessanten Einblicke, eine schöne Galerie+. :)
Habe schon lange nichts mehr in der Richtung gespielt, habe auch niemand der so etwas mag in der Familie.
Interessant was einige Leute so spielen, vielen Dank für die Galerie.
"Wollten Sie schon immer mal in die Haut eines Fliesenlegers schlüpfen?" Nun ja, so bleiben wenigstens die Knie heile.
Das Gute ist, du kachelst nur die Wand. Müsstest dich also höchstens mal bücken.;-)
Ach, und das mit meinem Rücken... nenene ;)
Dann brauchst du Azubis, die das machen!
Tolle Galerie,
alleinschon die artworks und das ganze haptische drumherum einiger spiele...
und dann dazu noch diese sauren Colaflaschen und die Erdnuesse :D
Das Spiel Kingdom Death: Monster könnte mich begeistern. Ich weiß allerdings nicht, ob ich nicht eine echte Rollenspielrunde bevorzuge...
Das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge, praktisch nicht miteinander zu vergleichen. =) Beides hat seine Vor- und Nachteile und seine Anhängerschaft. :)
Immer wieder faszinierend, was es da so gibt. Die Figuren von Kingdom Death: Monsters sehen echt genial aus. Und dann kann man dem Löwen auch noch die Eier abschlagen oder das Fell rasieren, sensationell. ;-)
Es gibt verrückte, die magnetisieren ihre Figuren. Zwar hauptsächlich die Überlebenden, damit passende Rüstung und Waffen getragen werden können (denn jedes einzelne Teil kommt als Hartplastik-Version mit), aber man kann sicher auch die Ding Dongs magnetisieren, dann vorhanden sind sie. :D
Gott, jetzt habe ich Bilder in meinem Kopf... :)
Die Macher von KD:M sind da schon sehr explizit. :D
Es gibt auch noch als AddOn eine größere Figur als den White Lion. Den Lion God.
http://vibrantlantern.com/images/expansions/lion.god/lion.god%20(20).JPG
Und wenn du da mal genau auf den Schwanz schaust, wirst du feststellen, dass ihm da Hände aus dem Hintern wachsen und wenn du dir die Spitze des Schwanzes anschaust, wirst du feststellen, dass das nicht einfach ein ganz normaler Löwenschwanz ist, sondern ein Löwenschwanz im Wahrsten Sinne des Wortes..... :D ;)
Dafür hab ich keine Rechte vergeben. Frechheit.
Äußerst... kreativ, sage ich mal. ;-)
Entschuldige bitte, aber irgendwie habe ich ein Verständnisproblem bei "magnetisieren" und "Hartplastik". Hat mein Physiklehrer mich belogen oder verstehe ich deine Aussage einfach falsch?
Nein, schon richtig. Dazu werden Mini-Löcher in das Plastik gebohrt und dann Mini-Magneten (1x1 bis 2x2mm) eingesetzt.
Hier beschreibt jemand, wie er das macht:
https://boardgamegeek.com/thread/1694918/magnetizing-kingdom-death-monster-survivors-primer
Ah, die Info fehlte mir, danke :)