Brettspiel-Test: Tablet ist Pflicht

Xcom - Das Brettspiel Test

Martin Lisicki 3. Oktober 2016 - 10:45 — vor 7 Jahren aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
Zwei blaue Nieten bei den Xcom-Würfeln und eine rote Vier. Im vierten Versuch sind somit alle beteiligten Soldaten verstorben.
Anzeige


Übung macht den Meister

Ähnlich wie in Pandemie entscheidet sich relativ früh im Spiel, ob ihr überhaupt eine Chance habt, zu gewinnen. Fehlen euch am Anfang wichtige Karten, oder habt ihr früh Würfelpech, ist es nahezu unmöglich, den Rückstand wieder aufzuholen. Dasselbe Schicksal ereilt euch, wenn ihr eure Basis und Forschungen nicht weit genug ausbauen könnt, bevor viele Ufos auf der Erde landen.

Mit mehr Spielzeit stellt sich aber auch mehr Übung und Erfahrung ein, sodass ihr auf gewisse Situationen schneller und besser reagieren könnt. Voraussetzung ist natürlich weiterhin, dass die benötigten Fähigkeiten, Soldaten oder Raumjäger überhaupt bereitstehen. So könnt ihr durch geschickte Planung und Einsatz von Zusatzfähigkeiten am Ende der Echtzeitphase einige Negativ-Konsequenzen stark genug abschwächen, dass sie euch bei Pech mit dem Negativwürfel nicht das Rückgrat brechen – beispielsweise könnt ihr die Zerstörung eines Abfangjägers pro Spielrunde verhindern oder überflüssige Soldaten zu Elitesoldaten aufwerten.

Ein Sieg, viele Tode

Die Miniaturen können bei Bedarf auch bemalt werden. Das seht ihr hier bei unseren Raumschiffen.
Um als Team siegreich aus Xcom - Das Brettspiel hervorzugehen, müsst ihr zwingend die Hauptmission des Szenarios erfüllen. Verlieren hingegen könnt ihr gleich auf mehrere Arten. Schafft ihr es etwa nicht, genügend Ufos abzufangen, steigt auf den einzelnen Kontinenten die Panik an. Irgendwann reicht dann das Vertrauen in die Xcom-Organisation nicht mehr aus, und die Partie ist beendet. Aliens versuchen außerdem in jeder Runde, in eure Basis einzudringen. Haltet ihr sie nicht rechtzeitig auf, zerstören sie eure Basis. Auch in diesem Fall habt ihr umgehend verloren.

Läuft es einmal schief, ist es kaum noch möglich, wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Das Nachrekrutieren von Soldaten und der Neubau von zerstörten Abfangjägern ist nur möglich, wenn ihr genügend der rar gesäten Credits in einer Runde übrig habt. Sehr hilfreich sind die Forschungskarten, aber aufgrund leerer Kassen kommen die Forschungen oft zu kurz. Dafür gibt es einfach zu viele Ufos und Aliens zu bekämpfen.

Alternativen

Ähnlich schwer, dafür aber nicht vom Würfelglück abhängig, ist das Spiel Pandemie, in dem ihr im Team als World Health Organization die Welt retten müsst. Mit der Erweiterung Auf Messers Schneide kann einer von euch auch als Bioterrorist gegen die anderen spielen. An Xcom interessiert euch vor allem die App-Einbindung? Dann könnte Space Alert das richtige Spiel für euch sein, in dem ihr gemeinsam unter Zeitdruck das Chaos an Bord eines Raumschiffs unter Kontrolle bringen müsst.
Zusätzlich erwarten euch jede Runde mehrere Krisen, die es ebenfalls in sich haben können. So werden Würfe erschwert, Soldaten sterben beim Einsatz oder aber die Panik auf allen Kontinenten steigt um einen Zähler. Für Xcom - Das Brettspiel solltet ihr also idealerweise eine Spielgruppe wählen, die das PC-Spiel bevorzugt im Iron-Man-Modus spielt.

Xcom - Das Brettspiel für 44,45 Euro bei Amazon kaufen (Partner-Link).

Autor: Martin Lisicki, Redaktion: Christoph Vent (GamersGlobal)



Meinung: Martin Lisicki

Ich finde Xcom sehr interessant, und will es eigentlich noch häufiger probieren. Aber selbst auf einer einfachen Stufe ständig zu verlieren, das frustriert. Es ist einfach zuviel vom Würfelglück abhängig, und auch die beste Taktik bringt einen kaum weiter, wenn man einen wichtigen Wurf vergeigt. Meist sieht die Situation sogar so schlecht aus, dass ihr gar nicht dazu kommt, das eigentlich Sinnvolle zu machen. Stattdessen müsst ihr versuchen, genügend Soldaten und Jäger zu positionieren, um irgendwie zu überleben. Credits für enorm hilfreiche Forschungen oder Satelliten bleiben nur selten übrig. Dennoch machen die Missionen Spaß, mit ein wenig Übung sind auch alle Rollen gut zu beherrschen. Um die Nerven meiner Spielgruppe zu schonen, werden wir Xcom demnächst aber nur noch in den untersten Schwierigkeitsgraden probieren.
 
Xcom - Das Brettspiel andere
Einstieg/Bedienung
  • Tutorial-Mission, ...
  • Fünf Schwierigkeitsstufen
  • ... die ihr mit nur etwas Pech verliert
  • Hilfe in der App unübersichtlich
Spieltiefe/Balance
  • Mehrere Endmissionen
  • Spannende Echtzeitphase
  • Zusatz-Fertigkeit je nach Lage der Basis
  • Reihenfolge der Ereignisse zufällig per App
  • Spielverlauf abhängig vom Würfelglück
  • Einmal ins Hintertreffen geraten, lässt sich die Partie kaum noch drehen
Grafik/Technik
  • Sehr detailliertes Spielbrett
  • Schöne Karten
  • App hat Schwächen, z.B. keine Links im Text
Sound/Sprache
  • Stimmungsvolle Musik, ...
  • Komplett auf Deutsch
  • ... die auf Dauer langweilig ist (kann abgeschaltet werden)
  • Fehlende Sprachausgabe in der App
Multiplayer
  • Jeder hat wichtige Aufgaben und ist in beiden Phasen aktiv...
  • Abseits vom Einsatzleiter sind die Jobs auf Dauer zu eintönig
6.0
Userwertung8.3
Zusatzinfos
  • Spielerzahl: 1 bis 4
  • Spieldauer: ca. 60-120 Minuten
  • Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Inhalt der Box
  • Spielplan
  • 12 Einsatzkarten
  • 5 Invasionsplankarten
  • 4 Charakter-Übersichtskarten
  • 7 Reserve-Karten
  • 15 Ausstattungskarten
  • 28 Technologiekarten
  • 32 Krisenkarten
  • 63 Feindkarten
  • 4 Xcom-Würfel
  • 1 Alien-Würfel
  • 76 Pappmarker
  • 12 Soldaten-Miniaturen
  • 8 Abfangjäger
  • 24 Ufos

Partner Angebote
Martin Lisicki 3. Oktober 2016 - 10:45 — vor 7 Jahren aktualisiert
Martin Lisicki Redaktions-Praktikant - 40271 - 3. Oktober 2016 - 8:42 #

Viel Spaß beim Lesen!

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 3. Oktober 2016 - 10:58 #

Klingt fast identisch mit dem Brettspiel zu Gears of War. Das war auch kackeschwer und nur mit viel Mühe zu spielen.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26402 - 3. Oktober 2016 - 11:03 #

Hm, klingt ja eher durchwachsen. Generell bin ich aber auch kein Freund von Spielen wo man das Tablet braucht. Vielleicht ergibt sich irgendwann mal die Gelegenheit um es anzuschauen.

P?S? Ich finde die Brettspieltests hier super, erinnert mich ein wenig an die alten Computer und Spielezeitschriften wo es auch immer eine "restliche Medien" Seite gab ;)

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 3. Oktober 2016 - 11:03 #

Das ist so aber schon recht schlechtes Spieldesign. Dann noch die zwingende notwendige App senkt bei mir das Interesse auf Null.

knusperzwieback 13 Koop-Gamer - 1215 - 3. Oktober 2016 - 21:20 #

Geht mir auch so. Und dann nicht mal eine anständige Anleitung bei legen. Also wirklich.

Wenn ich mir ein Brettspiel kaufe dann breite ich erst mal alles aus und vertiefe mich in die Anleitung. Da erst noch am Tablet rumzuwühlen, oder mir die extra auszudrucken? Danke, aber das tue ich mir nicht an.

Bin mehr der klassische Brettspieler. D.h. wenn Brettspiel dann richtig Brettspiel und nicht erst Tablet auf den Tisch.

Junge Menschen die mit dem Tablet quasi aufgewachsen sind und ohne Smartphone nicht mehr leben können werden sicherlich ihren Spaß haben.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 3. Oktober 2016 - 11:12 #

Ich betrachte Brettspiele eigentlich als wohltuende Erholung von der ewigen Elektronik - und dann eine "zwingende" App?
Nix für mich!

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62118 - 3. Oktober 2016 - 11:26 #

Nee, das würde mir vom Schwierigkeitsgrad/Zufallsfaktor überhaupt keinen Spass machen.

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 3. Oktober 2016 - 12:06 #

App natürlich nicht für Windows, ja?

Martin Lisicki Redaktions-Praktikant - 40271 - 3. Oktober 2016 - 12:18 #

Doch, die gibt es auch für PC+Mac und als Web-Variante.

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 3. Oktober 2016 - 12:30 #

Okay, great! Immerhin. Würde da Mal mitspielen vielleicht, aber glaube das würde einstauben bei mir mangels Mitspielern ...

FEUERPSYCHE (unregistriert) 3. Oktober 2016 - 14:24 #

Ich liebe Windows Phone auch, aber bei unter 2% Marktanteil ist es doch wirklich verständlich.

Pitzilla 20 Gold-Gamer - P - 22256 - 3. Oktober 2016 - 12:56 #

Ich kann dem Test im Großen und Ganzen zustimmen. Ich finde es allerdings nicht sooo schwer, wie hier beschrieben. Ja, man verliert auch mal, aber grundsätzlich überwiegen die Triumphe.
Man kann das Spiel auch noch etwas einfacher gestalten, in dem man den Zeitdruck der App ignoriert, also nicht alles innerhalb des Timers erledigt.

Martin Lisicki Redaktions-Praktikant - 40271 - 3. Oktober 2016 - 13:20 #

Es mag einfach am Würfelpech liegen ;-) Wir hatten es einfach zu oft so, dass wir mit 3-4 blauen Würfeln und dem roten Würfel mehrfach würfeln dürften, aber dabei keinen einzigen Treffer erzielt haben. Irgendwann kommt dann beim roten Würfel das Aus. Kam einfach zu oft vor, dass wir bei 15-20 Würfen keinen Treffer erzielten.

floppi 24 Trolljäger - P - 52638 - 3. Oktober 2016 - 13:19 #

Dem Test stimme ich auch zu, ziemlich passend beschrieben.

An die App-Nörgler: Im Gegensatz zu vielen anderen App-Brettspielen, ist sie bei Xcom so gut eingebunden, dass sie überhaupt nicht stört. Ein Mitspieler übernimmt die Aufgabe die Ansagen der App an die Mitspieler weiterzugeben. Die anderen haben damit überhaupt keine Berührung. Nach der Auswertungsphase muss dann der App noch der aktuelle Stand mitgeteilt werden. Ein passender Soundtrack wird mitgeliefert. Also alles halb so wild. Auch die Anleitung per App ist gut gelungen, allerdings vermisse ich auch ein gedrucktes Nachschlagewerk. :)

"Ähnlich schwer, dafür aber nicht vom Würfelglück abhängig, ist das Spiel Pandemie" Stimmt, das ist vom Kartenglück abhängig. ;)

Peter Peter (unregistriert) 3. Oktober 2016 - 13:26 #

So viel Text und es wird nicht wirklich klar, ob man gegeneinander oder miteinander spielt. Ich vermute letzteres, aber kann das jemand verifizieren? Kenne derartige Brettspiele nicht.

Hank Scorpio (unregistriert) 3. Oktober 2016 - 16:34 #

Letzteres - es wird miteinander gegen die Aliens/App gespielt.

Peter Peter (unregistriert) 4. Oktober 2016 - 8:59 #

Danke

FEUERPSYCHE (unregistriert) 3. Oktober 2016 - 14:23 #

Irgendwie ist mir das alles zu aufwändig. Zu viel Regeln, etc.. Hero Quest war da optimal. Quasi Diablo als Brettspiel. Zu solch komplexen Brocken bekomme ich weder Sohn noch Frau. Also bitte, liebe Brettspiel-Hersteller: Maximal 4 Würfel und ein Einstieg nach maximal 10 Minuten.

floppi 24 Trolljäger - P - 52638 - 3. Oktober 2016 - 14:26 #

Gibt es alles. Bitteschön: Dog - http://amzn.to/2d8odjf

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20300 - 3. Oktober 2016 - 15:21 #

Vielleicht doch lieber Maumau dann mit der Familie? ;)

Ich bin sehr froh, dass es auch komplexe Spiele gibt, einfache wie Hero Quest sind einfach so schnell langweilig für mich. Aber ich hab wohl Glück, dass meine Frau das genauso sieht.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25761 - 3. Oktober 2016 - 15:29 #

Dafür kann man Hero Quest selber gut gestalten. Habne hier noch ein Heftliein mit etwa 120 Seiten, dass voll mit Hero Quest-Dingern ist. Ausgedachte Dungeons (2 pro Seite), Storys, Charakterbeschreibungen, Regelergänzungen usw. Für mich das Brettspiel, was mir wirklich ans Herz gewachsen war. Mit passenden Leuten immer sehr spaßig.

Goremageddon 16 Übertalent - 4037 - 4. Oktober 2016 - 11:44 #

Dann kann ich dir/euch nur Arkham Horror empfehlen. Toll illustriert, schöne Geschichte und wenn man mag KANN man das Spiel auch als RP spielen. Noch dazu ist es so dermaßen komplex und vielfältig wie ich es von keinem anderen Brettspiel kenne.

Wer sich nicht vom Regelwerk abschrecken lässt und in Kauf nimmt dass man durchaus 2-3 Partien (die lange dauern) benötigen kann bis das Spielprinzip und das Regelwerk wirklich sitzt, bekommt mmn. das beste Koop-Brettspiel das es gibt.

Martin Lisicki Redaktions-Praktikant - 40271 - 4. Oktober 2016 - 11:47 #

Das Problem bei Arkham ist die doch sehr lange Spieldauer. Die meisten Spielerinnen aus meinem Bekanntenkreis spielen lieber kurzweilige Spiele mit 30-60 Minuten, und überlassen die größeren, komplexeren Spiele mit 3-6 Stunden einer reinen Männerrunde.

AlexCartman 20 Gold-Gamer - 22087 - 3. Oktober 2016 - 17:10 #

Alles zu seiner Zeit. Man muss Sohn und Frau halt langsam hinführen. Man fängt mit was einfachem an (Empfehlung: Quixx, hat zwar sechs Würfel, erfüllt aber alle anderen Deiner Bedingungen), und steigert sich dann langsam. Sehr schön geeignet zur Hinführung auf komplexe Sachen ist auch Dominion, weil die Basisregeln sehr einfach sind, was den Einstieg erleichtert, und alles andere dann auf den Spielkarten selbst steht. Meine Neunjährige spielt mit mir schon gern Zug um Zug und Thurn und Taxis, und als nächstes probieren wir dann eben Dominion. Und mein Fernziel ist dann, mit ihr irgendwann das komplexe Zeug wie beispielsweise Android: Netrunner zu spielen. Dazu muss sie dann aber mindestens 12 sein, denke ich.

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20300 - 3. Oktober 2016 - 15:03 #

Wir fanden es nicht so schwer, als wir es mit unserer Spielgruppe probiert haben. Geht wirklich gut und wir haben auch gewonnen.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83440 - 3. Oktober 2016 - 19:48 #

Es wäre ein netter Service, wenn ihr mal eine Übersichtsseite mit allen Brettspieltests anlegen könntet.

Martin Lisicki Redaktions-Praktikant - 40271 - 5. Oktober 2016 - 21:32 #

Die wird es demnächst geben.

Admiral Anger 27 Spiele-Experte - P - 83440 - 6. Oktober 2016 - 18:28 #

Admiral Anger gefällt das :)

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 6. Oktober 2016 - 18:55 #

Super. Da freu ich mich drauf.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 4. Oktober 2016 - 7:32 #

Wenn man bei dem Spiel schon so oft stirbt, wie soll das dann bitte beim Dark Souls Brettspiel laufen O_o

Calmon 14 Komm-Experte - P - 2393 - 4. Oktober 2016 - 12:18 #

Ich habe das Spielt bestimmt schon 20 mal mit meinem Sohn zu zweit und in grösseren 4 Gruppen gespielt. Wir hatten jede Menge Spass und wenn man einigermasen strategisch denken kann ist es selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad gut schaffbar.

In der 4er Gruppe ist es ein wenig chaotischer aber auch da geht es nach ein paar Spielen (am besten die gleiche Rolle nutzen)