Benjamin Braun 19. Oktober 2016 - 21:36 — vor 7 Jahren aktualisiert
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Die Kampagne bietet einiges an Abwechslung. So bekämpfen wir als Pilot Ziele am Boden und in der Luft.
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Popcorn-Kino-Realismus
Mit dem Realismus von Waffen und Ausrüstung, aber auch historischen Fakten nimmt DICE es nicht so genau. Das ist allerdings verständlich, denn wer möchte in einem Shooter schon in Schrittgeschwindigkeit Panzer fahren – oder mit einem simplen Repetiergewehr vorliebnehmen, wenn er auch ein Maschinengewehr bei sich tragen kann. Auch Schussfrequenz, Reichweite und Genauigkeit der Waffen haben die Entwickler angepasst, damit das Gameplay flutschen kann.
Grundsätzlich erinnert das Arsenal aber schon an das der damaligen Armeen – bis hin zu Nahkampfwaffen wie Stachelkeulen. Mitnehmen dürfen wir immer nur zwei Schusswaffen auf einmal. Dazu kommen Handgranaten, Nahkampfwaffe sowie bis zu zwei weitere Gadgets wie Haftminen oder Dynamitstangen. All das besorgen wir uns bei gefallenen Gegnern oder auch in Kisten in den diversen (Zelt-) Lagern der Deutschen.
Mehr Realismus gibt es dafür beim Schaden, den die Gegner anrichten. Wenn sie uns treffen, ist es innerhalb kurzer Zeit vorbei. Es dauert zudem deutlich länger als in anderen Shootern, bis die Autoheil-Funktion aktiv wird. Lächerlich im Kontrast dazu ist die „Reparatur“ der Fahrzeuge auf Knopfdruck. Ob im Panzer oder Flugzeug, und egal wie groß der Schaden ist: Wir reparieren uns einfach, indem wir für ein paar Sekunden einen Knopf drücken (bei größeren Schäden müssen wir das mehrfach wiederholen), danach geht es ohne Nachteil weiter. Nur schießen dürfen wir während einer Reparatur nicht. Wenn wir lustig sind, rammen wir im Flugzeug die generischen Flieger (das geht sogar mit den größeren Bombern) einfach und reparieren uns dann wieder.
Grenzdebile KI
Wir könnten viele Actionspiele benennen, in denen die KI nicht optimal ist. Das, was DICE jedoch in der Kampagne von Battlefield 1 präsentiert, ist einfach nur schlecht. Dass deutsche Fußsoldaten mit MGs oder Pistolen auf unseren Panzer schießen, mag noch ganz witzig sein. Schaden richtet das keinen an, auch die gerne geworfenen Hand- und Stabgranaten nehmen uns nur etwa 5 Prozent der Hitpoints weg. Dass die übermütigen Gegner so etwas wie Deckung nur bedingt kennen und scheinbar willkürlich zwischen atemberaubender Genauigkeit und „zu blöd zum Schießen“ schwanken, ist weniger schön. Immerhin: Erreichen wir bestimmte Zwischenziele (oft gilt es, Flaggen zu erobern beziehungsweise der eigenen Seite dies zu erlauben, indem wir im Panzer Deckung geben), geben sie geskriptet Fersengeld.
Besonders im Nahkampf machen sich die KI-Mängel bemerkbar. Es dauert sehr lange, bis uns die Gegner als Feind wahrnehmen und Alarm schlagen. Etwas auf den Ohren haben sie ebenfalls. Denn wir müssen uns nicht etwa von hinten an sie heranschleichen für den Stealthansatz. Ein Sprint tut es auch – gerne auch aus einem Winkel, aus dem sie uns eigentlich noch sehen können müssten. Hinzu kommen ein paar seltsame Bugs. Bei der Übernahme eines MG-Turms etwa wird die KI gerne mal die letzten paar Meter teleportiert. Nicht immer zu unserem Nachteil ignorieren die Gegner auch mal Wände und laufen vor unseren Augen einfach durch eine Mauer. Solche Macken zerstören das Spielerlebnis zwar nicht, aber dennoch können wir nicht darüber hinwegsehen.
Die KI stellt sich nicht allzu helle an. Hier erkennt uns der Soldat erst, nachdem wir sekundenlang in seinem Sichtfeld waren.
Öh. Danke. Wenn du es nicht angemerkt hättest, dann wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, dass sich hinter dem Titelbild ein Video verbirgt. Sehgewohnheiten ...
Green Yoshi
22 Motivator - P - 36262 - 19. Oktober 2016 - 21:48 #
Klingt besser als befürchtet. In puncto KI machen Videospiele ja schon seit über zehn Jahren keine Fortschritte mehr. Andere Shooter sind in der Hinsicht leider nur selten besser als Battlefield 1.
Werde wohl die Battlefield Serie verlassen. Die Kampagne ist für mich ehr uninteressant, da die Geschichte nicht gut ist. Und den MP kann ich aus Zeitmangel nicht zocken. Schade denn die Technik sieht genial aus.
Abenteuerlich ist noch nett gesagt. Hier steht KI wohl tatsächlich mal wieder für "Keine Intelligenz". Die sind ja blind und taub und haben die Reflexe eines Faultiers. Gruselig. Da kann man wirklich gleich Moorhuhn spielen, da bewegen sich die Gegner immerhin...
Sind wir wirklich im Jahr 2016? o.O
Hallo,
vielen Dank für den (Video-)Test. Werde mir den Teil wohl nicht zulegen, hatte mir dann eigentlich doch mehr erwartet. Sobald BF1 zum Budget-Preis erhältlich ist, werde ich meine aktuelle Meinung nochmal überdenken.
Geht es Dir nur um den Single Player? Dann kannst du das Spiel zum Budget Preis auch liegen lassen. Der Solo Teil hat leider kaum bemerkenswertes und ist zu kurz.
Einzig den Prolog fand ich sehr gut. Im Gegensatz zu Benjamin habe ich da am Anfang schon gefühlt wie dabei - soweit das in einem Spiel möglich ist.
Die sollen zukünftig einfach nur den MP rausbringen und den SP weglassen. Vielleicht gäbe es dann auch Platz für ein weiteres EA/Dice Spiel welches nur ein SP game macht. Welches dann auch mal 10/15 Stunden dauert und eine intensive Story Erfahrung bringt.
Dann hast du gleich wieder Leute die groß verkünden, dass sie das Spiel nie und nimmer kaufen, weil es keinen SP Modus hat (Siehe zB Titanfall). Also klebt man als Entwicklerstudio halt einen SP Modus dran, erspart sich damit das Geschrei und alle sind happy.
Angesichts des Teasertextes möchte ich gerne mal betonen, dass der Storymodus /SP von Bad Company 1 durchaus viel Spaß gemacht hat, danach wurde es doch nur noch bierernst.
Die Kampagne von BC1 fand ich sehr gut, hatte neben der Action auch viel Humor. Danach gings stetig bergab, wobei die Kampagne von BF3 die letzte war die bis zum Ende gespielt habe. BF4 konnt nicht mehr als 1,5 Kapiteln ertragen, und bei BF1 passe ich gleich ganz.
Ihr könnt doch nicht einem standard geballer mit Ki macken nur weil es gut aussieht eine gute Wertung geben das ist wenn überhaupt eine 6,0 maximal.
Gameplay unterdurchschnitt, Ki miserabel wie soll da eine gute Wertung raus kommen weil es Abwechslungsreiche ist auf die gleiche dumme Ki zuschießen.
Da bin ich ja gespannt auf den Multiplayer test der dürfte auch nicht so toll sein. Im verhältnis zu Bf4 ist deutlich weniger Inhalt und die Konsolen Version die ja garantiert die gleiche Wertung bekommt wie die PC Version erreicht sogut wie nie 60 Fps. Von 25 Fps bis 60 Fps ist bei der Ps4 alles dabei bin ja gespannt ob da steht es sei eine gute Leistung auf den Konsolen.
Wieso ist das gleiche Entwicklerstudio, in der Lage mit Bad Company 1 und 2, einen super Einzelspieler zu entwickeln, aber in jedem anderen Battlefield scheinen die da jegliche Kompetenzen, was Story angeht, schlagartig zu verlieren.
Q-Bert
25 Platin-Gamer - P - 56373 - 19. Oktober 2016 - 23:45 #
Hm. Also die Zeppeline-Szene ist schon etwas merkwürdig. Da werden die Flugschiffe, die mit zehntausenden Kubikmeter Wasserstoff gefüllt waren, mit Leuchtspurmunition beschossen. Und es macht weder "BUMM!", noch "PENG!", sondern die fliegen einfach weiter?!
Da habe ich die Knallgasprobe aus dem Chemieunterricht aber explosiver in Erinnerung...
Mal unabhängig vom Realismus in Shootern im Allgemeinen und und BF1 im speziellen. Mir kam der letzte Teil der Flieger Kampagne noch mehr "over the top" vor als sonst. Ich konnte das für mich, zum Ende des Abschnittes, aber ganz gut mit dem Twist erklären.
Ich muss sagen, ich bin hier bei Benjamin. Der Erste Weltkrieg wäre eine super Gelegenheit gewesen mal etwas Neues zu bringen, den Horror in den Vordergrund zu stellen, die Beklemmung im Schützengraben, das sinnlose Anrennen gegen Maschienengewehrstellungen, den Terror eines Giftgasangriffs, etc.
Das wäre natürlich aber auch etwas viel verlangt von einem Battlefield. Insofern wäre eine solche Hoffnung von Anfang an unrealistisch gewesen. Trotzdem kann mich ein weiterer 08/15 Arcade-Shooter nicht begeistern und der Hintergrund des Ersten Weltkriegs ist für ein solches Spiel dann sogar von Nachteil. Da passt die generische Sci-Fi Kost von Call of Duty Advanced Warfare noch eher.
Leider wird es sich gut verkaufen und nächstes Jahr wartet dann ein neuer Aufguss. Vietnam gab es noch nicht, das wäre doch mal was, ein Szenario in dem man zeigen könnte, dass es im Krieg keine Guten gibt aber stattdessen den gleichen heroischen Einheitsbrei kocht um einen Arcad-Shooter zu verkaufen...
Um die Intelligenten sorgt sich nie jemand.
Nein auch wenn die Frage "Wer sollte das spielen" logisch erscheint, müssen Unterhaltungsmedien nicht zwangsläufig Spaß machen. Andererseits macht Battelfield 1 aber genau dieses Faß am Anfang auf, um sich dann aus der Affäre zu ziehen.
Nur zur Klarstellung, mir geht es ausdrücklich NICHT um Erziehung. Das sollte in der Tat keine Rolle spielen. Ich rede nur von meinem persönlichen Geschmack. Und mir ist auch klar, dass ich hier nicht in der Mehrheit bin, weswegen ich ja auf den zu erwartenden Verkaufserfolg verwiesen habe.
Vielleicht spricht auch nur die Frustration aus mir, dass aus einem solchen, potentiell faszinierenden Szenario wieder nur ein bunter Standard-Shooter wurde, obwohl ich nie mit etwas anderem gerechnet hätte.
Danke für die Klarstellung. Das wirft natürlich ein anderes Licht auf deinen Kommentar.
Die Frage wäre halt, wie man das Szenario hätte besser nutzen können. Letztlich wurden die dramatischen Dimensionen des Krieges schon durch zig Kriegsfilme aus und aufgearbeitet. Bei mir war mit Full Metal Jacket der Punkt erreicht an dem der grundsätzliche Irrsinn des Krieges anhand einer einfachen Kriegsalltagsroutine perfekt ausgearbeitet wurde.
Wenn man dann wieder ganz genau hinschaut, bleibt aber der direkte Überlebenskampf in seiner ganzen wahnsinnigen Intensität bestimmend - und das ist dann eigentlich wieder das, was ein Shooter spielerisch verdichtet: Spannung und Überlebenskampf.
Wie gesagt, mir geht es nicht um Erziehung, wenn ich also gerne ein Spiel hätte welches den Horror des Kriegs darstellt, dann steht es für mich nicht im Vordergrund ein Anti-Kriegsspiel zu haben, sondern Horror in mir als Spieler zu erzeugen.
Ich denke ich komme hier aus zwei Richtungen. Zum einen eben aus der emotionalen. Spiele wie Battlefield mögen bisweilen intensiv und spannend sein, das Gefühl von Überlebenskampf erwecken sie bei mir jedoch nicht, dazu ist alles zu glatt, zu plastikartig.
Die andere Richtung ist die der Konsistenz. Ich mag Spielewelten die stimmig wirken. Spiele die in der Realität verortet sind sollten für mich dementsprechend auch realistisch sein. Wenn ich im Testvideo dann aber kollidierende Doppeldeckerflugzeuge sehe die einfach weiter fliegen, dann zerbricht für mich die Immersion völlig. Ebenso bei doofer KI die nichts hört oder bei Auto-Heal in 5 Sekunden. Wenn ich das möchte, dann spiele ich lieber etwas wie Splatoon wo das alles in der Welt konsistent ist.
Das gesagt, wie wäre es mit folgendem Szenario:
Es ist kurz vor Morgengrauen, der Spieler ist ein Kadett der frisch an die Front geschickt wurde, irgendwo in Belgien. Der erste Auftrag: Wichtige Dokumente vom einen Ende des Schützengrabens zum anderen zu bringen, beim letzten Angriff wurden die Kabel des Feldtelefons nämlich zerstört.
Kaum aus dem Bunker kommen die Giftgasgranaten. Überall elend, dem Avatar wird schwummerig, die Augen tränen, vor ihm eine Leiche mit Gasmaske: Die Rettung. Weiter geht's, die Dokumente müssen übergeben werden. Da kommt die erste Welle Angreifer die mit Gasmasken ausgerüstet in Schützengräben springen. Im Hintergrund MG Feuer von beiden Seiten: Das eigentliche Spiel beginnt.
Features:
- Intelligente Gegner, die auch nur selbst überleben wollen und dementsprechend nicht nur clever reagieren sondern auch keine suizidalen Aktionen bringen, sich zur Not ergeben, davon laufen oder verletzt in eine Ecke kauern und von dort schießen ohne je heraus zu kommen, etc.
- Realistisches Schadensmodell: Kein healing, außer vielleicht Verbänden die vorm Verbluten schützen. Ein Treffer erzeugt eine Reaktion, im Bein und man humpelt, im Arm und man kann nur noch die Pistole nutzen, etc.
- Permadeath: Stirbt der Soldat schlüpft man in die Rolle des nächsten Neuankömmlings. Man könnte es z.B. so einrichten, dass man den Moment des Todes aus den Augen des neuen Kadetten sieht bevor es weiter geht.
- Um neben der persönlichen Bindung an den Charakter einen weiteren Überlebensanreiz zu schaffen levelt der Avatar mit Benutzung der Waffen auf, zielt dann genauer oder wirft Granaten weiter (wobei der Effekt nicht zu groß sein sollte)
Das wäre mal eine erste Idee. Viel hängt natürlich von der Inszenierung ab. Und bei Dingen wie dem realistischeren Schadensmodell muss man sehen inwieweit dies den Spielspaß mindern könnte in es evtl abschwächen.
Mein Vorschlag zum Ende dieser Mission: mit einer Truppe von nem Dutzend anderer "Frischlinge" soll er einen offensichtlich sinnlosen Gegenangriff starten.
Alle rennen los, der Spieler hinterher. Alle fallen im MG-Feuer, bis es zuletzt auch den Spieler zwangsläufig (z.B. mangels Deckung o.ä.) erwischt. Läuft er nicht blindlinks los, dann wird er vom kommandierenden Offizier wegen Befehlsverweigerung augenblicklich hingerichtet. Mission gleichermaßen "geschafft" in beiden Fällen. So ein Ende als "Low-Note" wäre kontrovers und etwas, dass imho dem Szenario gerecht werden könnte, ohne Battlefield als Spiel komplett ad absurdum zu führen.
Cool. Mir wäre es allerdings so mächtig zu heftig. Das Adrenalin das ich produziere um einen normal schweren Shooter zu überleben, liegt wahrscheinlich schon im medizinisch bedenklichen Bereich ;)
Ich schätze BF1 könnte vor allem ein paar dramaturgische Elemente außerhalb der Spielmechanik vertragen. Einblicke in die zynisch anmutenden Befehlsketten, einen Schlagzeilen mäßigen Doku Style, Propaganda die offensichtlich nicht der realen Situation entspricht etc.
Dafür hätte Dice sicher nicht das Rad neu erfinden müssen.
niemand würde ein Battlefield als Grabenkampf Simulator spielen wollen. Zu Battlefield gehört einfach der große Bewegungsspielraum und die Benutzung von versch. Fortbewegungsmitteln.
Gott sei dank stellt BF1 ihren ersten Weltkrieg als buntes Bombast Feuerwerk mit viel Abwechslung dar, alles andere würde man als Zeitverschwendung ansehen und verkaufen würde es sich nicht.
Da ist sicherlich was dran. Bei "Battlefield" erwartet man ja buntes ballern.
Trotzdem müsste ein solches Spiel nicht unbedingt erfolglos sein. Es wäre eine Art Horror-Survival-Shooter bei dem der Horrer aber eben nicht durch Zombies oder Geister verursacht würde, sondern durch den Krieg. Mit einer ordentlichen Inszenierung könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es erfolgreich sein könnte. Und vor allem: Es wäre einmal etwas anderes und dabei auch noch näher an der Wirklichkeit.
Die Aussage "08/15 Arcade" zeigt, dass du es noch nicht mal angespielt hast. Die Atmosphäre, die vermittelt wird (vor allem im Prolog und teilweise auch danach) ist schon harter Tobak. Da ist es mir doch das ein oder andere mal passiert, dass ich kurz Pause machen musste um darüber nachzudenken was ich gesehen habe.
Natürlich zeigen sie die schrecklichen folgen des ersten Weltkrieges nicht in allen Einzelheiten. Das hätte auch niemand verlangt, der noch ganz beisammen ist(zumal DICE dann wahrscheinlich wirkliche Probleme bekommen hätte). Da sind damals Dinge gelaufen, die wir uns in unseren allerschlimmsten Alpträumen nicht vorstellen können.
Natürlich hast du das sporadische "1-Flieger-gegen-eine-Ganze-Luftflotte"-Level, aber das ist nunmal gängiges Storytelling. Wie dem auch sei: Das Ding ist absolut kein 08/15 Arcade Shooter. Da gehst du lieber mal bei Activision fragen
Du musstest Pause machen und darüber nachdenken? In der BF1-Kampagne? Das hier ist kein Spec-Ops oder ähnliches. Man kann weder Entscheidungen großartig Entscheidungen treffen (ok, den kauernden Soldaten im Prolog erschießen oder nicht) , noch spielt man überhaupt eine storyrelevante Sequenz. Das läuft alles über Cutscenes.
Also ich finde schon, dass es ziemliches 08/15-Gameplay ist. Klar, nicht total schlecht. Aber nun auch nichts Herausragendes.
Ich finde ihr hättet die mangelnden Audiooptionen in die Wertung einfließen lassen müssen. Man kann die einzelnen Audiokategorien (Sprache, Sound, Musik) nicht frei anpassen, lediglich die Gesamtlautstärke lässt sich verändern. Die Musik lässt sich im Spiel abschalten, in den Zwischensequenzen jedoch nicht. Mal sind mir die Geräusche zu laut, mal die Musik. An anderen Stellen geht die Musik völlig im Kriegsgeballer unter. Eine Frechheit.
Ich hätte eine durchgehende Kampagne viel besser gefunden als dieses rauspicken aus Missionen! Problem daran ist nämlich das die alle so eintönig sind! In der 1 Kampagne wird eigentlich nur Panzer gefahren, in der zweiten wird dann nur geflogen usw. Ich hätte da lieber einen vom Entwickler festgelegten Mix gehabt!
Damit bleibt wohl Valiant Hearts das einzige Spiel, dass sich dem Thema der Schrecken des Erster Weltkriegs vernünftig annimmt. Auch wenn es kein Shooter ist könntet ihr das vielleicht noch in den Alternativen-Kasten aufnehmen.
Jörgs Meinung ist aber ganz schön Amerikanisiert es ist für ihn völlig ok ständig Glorifizierung der Alliierte und Schwarz Weiß darstellung der Geschichte. Es war noch nie ok und es sollte endlich mal Zeit sein das ganze neutral darzustellen und gerade mit dem WW1 hätte man das ruhig machen können.
Hyperbolic
21 AAA-Gamer - P - 25238 - 20. Oktober 2016 - 11:43 #
Im Spiel hätte man in der Single Player Kampagne auch andere als scheinbar nur Engländer (da waren wohl auch Szenen mit einem Italiener) spielen können.
Wenn es sowieso für jeden Abschnitt neue Hauptpersonen gibt, warum dann nicht auch einen Deutschen oder Russen.
Otto
14 Komm-Experte - 1837 - 22. Oktober 2016 - 19:43 #
Das mindeste ist das man sich an Fakten hält. Der Rest würde wohl den den Rahmen sprengen.
Selbstverständlich werden Spiele nach Nationalitäten Proporz designt.
Die talentiertesten bekommen sogar Fördergelder vom Pentagon und Waffenherstellern.......
Habe erst 3 Geschichten gespielt und bisher wurden die Deutschen nicht als das böse schlechthin wie in den wk2 dargestellt.
Ändert sich das später noch?
Wieso ist denn eine Meinung amerikanisiert, wenn man mit der Art der Glorifizierung und Pathos kein Problem hat (wobei Jörg den Pathos doch schon übertrieben findet)? Das sagt doch nichts über die eigene Meinung zu dem Thema aus.
Klar, beim 1. WK. hätte man ohne großartige Probleme auch andere Aspekte zeigen können. Beim 2. WK eben nicht, da ist das Schwarz-Weiß-Schema recht eindeutig. Muss man dann eine andere Seite zeigen? In BF1 wäre es schön gewesen, aber kein Muss.
Dice har das einzig richtige getan. Die Bilder eines BF4 waren schlicht nicht mehr konsumierbar nach 3 Jahren, Terror, Krieg und Tod auf der Welt. So sehr ich die Spielmechanik liebe war das an der Grenze zum ertragbaren.
Der Schritt zu einen historischen Setting mit fiktionalen Elementen erlaubt eine ganz andere Sprache. Und verglichen mit den letzten Ablegern der Serie kann man das schon fast als Antikriegsspiel bezeichnen - oder zumindest als gutes Reenactement, denn nichts anderes findet hier statt. Zudem gibt es auch zum ersten mal ein Nachschlagewerk und Anekdoten aus der Zeit.
Arno Nühm
18 Doppel-Voter - 9327 - 20. Oktober 2016 - 18:06 #
Schöner Testbericht :-)
Auch das Kurztestvideo fand ich sehr gelungen: Alles Relevante kurz und knackig zusammengefasst, ohne die Wertung zu spoilern bzw. die Lust auf den schriftlichen Test zu mindern. Gerne mehr davon.
defndrs
Game Designer - 1380 - 21. Oktober 2016 - 23:14 #
Allen, die meinen man hätte nun das Spiel zu einem ernsten und unspaßigen Anti-Kriegsdrama machen müssen, stelle ich einfach mal folgenden Vergleich in den Raum: das wäre genau so, als wenn einem Modell-Doppeldecker aus dem 1. Weltkrieg mit Nadeln und scharfen Klingen spickt, damit auch ja niemand auf die Idee kommt, Krieg könnte nicht weh tun und blutig sein. Denkt mal wenigstens kurz drüber nach.
Zum Spiel kann ich nur sagen, grandiose Popcorn-Unterhaltung mit durchaus gut gemeintem "ernsten" Unterton, der insgesamt auch nicht aufgesetzt oder über-US-patriotisch wirkt - und zum Glück auch gerade nicht übertrieben wurde, denn genau das hätte die Sache bei einem auf Unterhaltung getrimmten Multiplayer-Shooter richtig ins Lächerliche gezohen. Ich finde übrigens, wer mit etwas Sachverstand mal in dem kleinen "Niemandsland"-Abschnitt über das Schlachtfeld läuft, spürt allein durch die Liebe zum Detail in der Gestaltung regelrecht, wie Otto Dix' Bilder zustande gekommen sein müssen. Hier hat DICE alles richtig gemacht. Es hätte länger ausfallen können, aber in Anbetracht dessen, was im Multiplayer geboten wird und was man bei Battlfront alles vermisst hat, bin ich doch ziemlich zufrieden.
es hätte ja auch ein spaßiges anti-kriegsdrama sein können. und nicht mal das hätte es gebraucht. eine dem szenario angemessene darstellung über tatsächliche damalige taktiken und mit realistischer verwendung von militärischem equipement hätte das ganze wesentlich interessanter gemacht. ich kann mich diesbzgl nur TotalBiscuit anschließen, falls du die muße hast mal reinzuhören:
Otto
14 Komm-Experte - 1837 - 22. Oktober 2016 - 15:37 #
Habe irgendwie die Befürchtung das Battlefield 1, einfach nur ein Battlefield 3/4 mit neuen Texturen ist. Erwarte ja kein Red Orchestra 3.
Aber von dem was ich gesehen habe, was nicht viel ist, find ich den Speed zu hoch, die Waffen zu genau und zu schnell, Panzer viel zu schnell.. usw.
Kann dazu jemand was sagen, der es schon im MP spielt?
Btt
Behaupte mal das die meisten Käufer von Battlefield 1 den Singleplayer nur anspielen, wenn überhaupt. Es steht wie kein anderer Shooter für MP, von daher : Wo ist der Bus?
Aber danke für den Test ;)
Benjamin Braun
Freier Redakteur - 440706 - 23. Oktober 2016 - 19:18 #
Das erwartet, denke ich, von Battlefield auch niemand. Aber ein paar der angesprochenen Punkte hätte DICE schon beherzigen können. Inbesondere das Nicht-Vorhandensein einer "deutschen Kampagne" in den Kriegsgeschichten ist arm. Erich Maria Remarques weltberühmter und mehrfach verfilmter Roman hätte einen auf andere Gedanken bringen können...
Die Wertung scheint mir künstlich niedrig gehalten. Allein für die Multiplayer Super Kriegs Erfahrung inklusive Optik und Sound müsste die 9 schon drin sein. Aber jeder wertet ja anders.
Ich finde die Stories an sich nicht einmal schlecht. Aber das Gameplay ist einfach schwach. Man spielt auf den MP-Karten, teilweise muss man sogar Flaggen einnehmen, ansonsten ist nur ballern und schleichen angesagt.
"Mehr Realismus gibt es dafür beim Schaden, den die Gegner anrichten. Wenn sie uns treffen, ist es innerhalb kurzer Zeit vorbei. Es dauert zudem deutlich länger als in anderen Shootern, bis die Autoheil-Funktion aktiv wird."
Ist ja wohl ein schlechter Witz! Auf "normal" halte ich locker 7-8 Treffer aus, bevor ich zu Boden gehe, renne in der Zeit schnell um die Ecke und werden dann ca. 5 Sekunden später voll geheilt! Selbst Panzerschüsse steckt man 3-4 ein, ohne zu sterben.
Fand das schon sehr "noobie" mäßig, dazu die debile KI. BF Moorhuhn wäre hier der passende Titel gewesen !
Viel Spaß beim Lesen und – nicht vergessen! – Anschauen des 5-Minuten-Kompakt-Testvideos :-)
Öh. Danke. Wenn du es nicht angemerkt hättest, dann wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, dass sich hinter dem Titelbild ein Video verbirgt. Sehgewohnheiten ...
Mir sprang der Youtube - Abspielknopf zwar ins Auge, aber ich benötige gerade jedes Bitchen an Bandbreite.
Klingt besser als befürchtet. In puncto KI machen Videospiele ja schon seit über zehn Jahren keine Fortschritte mehr. Andere Shooter sind in der Hinsicht leider nur selten besser als Battlefield 1.
Werde wohl die Battlefield Serie verlassen. Die Kampagne ist für mich ehr uninteressant, da die Geschichte nicht gut ist. Und den MP kann ich aus Zeitmangel nicht zocken. Schade denn die Technik sieht genial aus.
Puh, die KI im Video ist ja abenteuerlich Oo ...
Abenteuerlich ist noch nett gesagt. Hier steht KI wohl tatsächlich mal wieder für "Keine Intelligenz". Die sind ja blind und taub und haben die Reflexe eines Faultiers. Gruselig. Da kann man wirklich gleich Moorhuhn spielen, da bewegen sich die Gegner immerhin...
Sind wir wirklich im Jahr 2016? o.O
Benjamin hat zum Test garantiert nur auf Easy gespielt :-)
Hallo,
vielen Dank für den (Video-)Test. Werde mir den Teil wohl nicht zulegen, hatte mir dann eigentlich doch mehr erwartet. Sobald BF1 zum Budget-Preis erhältlich ist, werde ich meine aktuelle Meinung nochmal überdenken.
Geht es Dir nur um den Single Player? Dann kannst du das Spiel zum Budget Preis auch liegen lassen. Der Solo Teil hat leider kaum bemerkenswertes und ist zu kurz.
Einzig den Prolog fand ich sehr gut. Im Gegensatz zu Benjamin habe ich da am Anfang schon gefühlt wie dabei - soweit das in einem Spiel möglich ist.
Die sollen zukünftig einfach nur den MP rausbringen und den SP weglassen. Vielleicht gäbe es dann auch Platz für ein weiteres EA/Dice Spiel welches nur ein SP game macht. Welches dann auch mal 10/15 Stunden dauert und eine intensive Story Erfahrung bringt.
Danke für den Test!
Dann hast du gleich wieder Leute die groß verkünden, dass sie das Spiel nie und nimmer kaufen, weil es keinen SP Modus hat (Siehe zB Titanfall). Also klebt man als Entwicklerstudio halt einen SP Modus dran, erspart sich damit das Geschrei und alle sind happy.
Angesichts des Teasertextes möchte ich gerne mal betonen, dass der Storymodus /SP von Bad Company 1 durchaus viel Spaß gemacht hat, danach wurde es doch nur noch bierernst.
Die Kampagne von BC1 fand ich sehr gut, hatte neben der Action auch viel Humor. Danach gings stetig bergab, wobei die Kampagne von BF3 die letzte war die bis zum Ende gespielt habe. BF4 konnt nicht mehr als 1,5 Kapiteln ertragen, und bei BF1 passe ich gleich ganz.
Die von BC2 war auch noch OK, hat sich auch nicht so ganz ernst genommen.
In Battlefield brauche ich persönlich wirklich keine SP Kampagne.
Na dann bin ich mal gespannt. Freitag gehts los, auf dem PC :)
Man sieht sich nächstes Jahr in der Vault.
Bei der Battlefield Reihe ist der Singleplayer eh nur "Beiwerk" hauptsache der Multiplayer wird gut.
Ihr könnt doch nicht einem standard geballer mit Ki macken nur weil es gut aussieht eine gute Wertung geben das ist wenn überhaupt eine 6,0 maximal.
Gameplay unterdurchschnitt, Ki miserabel wie soll da eine gute Wertung raus kommen weil es Abwechslungsreiche ist auf die gleiche dumme Ki zuschießen.
Da bin ich ja gespannt auf den Multiplayer test der dürfte auch nicht so toll sein. Im verhältnis zu Bf4 ist deutlich weniger Inhalt und die Konsolen Version die ja garantiert die gleiche Wertung bekommt wie die PC Version erreicht sogut wie nie 60 Fps. Von 25 Fps bis 60 Fps ist bei der Ps4 alles dabei bin ja gespannt ob da steht es sei eine gute Leistung auf den Konsolen.
PS4 Fps Multiplayer:
https://www.youtube.com/watch?v=s8S4cIUb3Y0
X1:
https://www.youtube.com/watch?v=i6cy7wfv8To
beide schaffen nicht mal im ansatz eine konstante Framerate und sind im schnitt bei 45 Fps statt 60 Fps.
Ist nicht mein Szenario. Ich verzichte.
Wieso ist das gleiche Entwicklerstudio, in der Lage mit Bad Company 1 und 2, einen super Einzelspieler zu entwickeln, aber in jedem anderen Battlefield scheinen die da jegliche Kompetenzen, was Story angeht, schlagartig zu verlieren.
Vielleicht sind die Kompetenzen inzwischen nicht mehr bei Dice beschäftigt.
Ich glaub die wollten nur mit "relativ" wenig Aufwand nen SP machen.
Hm. Also die Zeppeline-Szene ist schon etwas merkwürdig. Da werden die Flugschiffe, die mit zehntausenden Kubikmeter Wasserstoff gefüllt waren, mit Leuchtspurmunition beschossen. Und es macht weder "BUMM!", noch "PENG!", sondern die fliegen einfach weiter?!
Da habe ich die Knallgasprobe aus dem Chemieunterricht aber explosiver in Erinnerung...
Mal unabhängig vom Realismus in Shootern im Allgemeinen und und BF1 im speziellen. Mir kam der letzte Teil der Flieger Kampagne noch mehr "over the top" vor als sonst. Ich konnte das für mich, zum Ende des Abschnittes, aber ganz gut mit dem Twist erklären.
Ich muss sagen, ich bin hier bei Benjamin. Der Erste Weltkrieg wäre eine super Gelegenheit gewesen mal etwas Neues zu bringen, den Horror in den Vordergrund zu stellen, die Beklemmung im Schützengraben, das sinnlose Anrennen gegen Maschienengewehrstellungen, den Terror eines Giftgasangriffs, etc.
Das wäre natürlich aber auch etwas viel verlangt von einem Battlefield. Insofern wäre eine solche Hoffnung von Anfang an unrealistisch gewesen. Trotzdem kann mich ein weiterer 08/15 Arcade-Shooter nicht begeistern und der Hintergrund des Ersten Weltkriegs ist für ein solches Spiel dann sogar von Nachteil. Da passt die generische Sci-Fi Kost von Call of Duty Advanced Warfare noch eher.
Leider wird es sich gut verkaufen und nächstes Jahr wartet dann ein neuer Aufguss. Vietnam gab es noch nicht, das wäre doch mal was, ein Szenario in dem man zeigen könnte, dass es im Krieg keine Guten gibt aber stattdessen den gleichen heroischen Einheitsbrei kocht um einen Arcad-Shooter zu verkaufen...
Battlefield Vietnam gibt es schon. ;)
Als eigenständiges und sogar als Addon von Bad Company 2. Hach, das waren geile Spielzeiten :).
Ehm Vietnam gab es sogar schon zwei mal!? Einmal als eigenständiges Spiel, ein Mal als Addon. Das wäre also nicht neu, im Gegenteil.
Na ja. Wer sollte das spielen?
Grundsätzlich finde ich es problematisch, spielerische Betätigungen und eben auch Computerspiele mit Erziehungsaufträgen zu überlasten.
Wer intelligent genug ist, zieht aus dem Szenario schon seine eigenen Schlüsse.
Um die Intelligenten sorgt sich nie jemand.
Nein auch wenn die Frage "Wer sollte das spielen" logisch erscheint, müssen Unterhaltungsmedien nicht zwangsläufig Spaß machen. Andererseits macht Battelfield 1 aber genau dieses Faß am Anfang auf, um sich dann aus der Affäre zu ziehen.
Die Sorge gehört meinethalben eher ins Bildungssystem und in die elterliche Erziehung.
Spaß würde ich jetzt auch nicht immer voraussetzen. Spielen kann ziemlich ernst werden. Nicht nur wenn man verliert ;)
Den halbherzigen Moralismus bei BF1 finde ich auf jeden Fall auch Quatsch.
Nur zur Klarstellung, mir geht es ausdrücklich NICHT um Erziehung. Das sollte in der Tat keine Rolle spielen. Ich rede nur von meinem persönlichen Geschmack. Und mir ist auch klar, dass ich hier nicht in der Mehrheit bin, weswegen ich ja auf den zu erwartenden Verkaufserfolg verwiesen habe.
Vielleicht spricht auch nur die Frustration aus mir, dass aus einem solchen, potentiell faszinierenden Szenario wieder nur ein bunter Standard-Shooter wurde, obwohl ich nie mit etwas anderem gerechnet hätte.
Danke für die Klarstellung. Das wirft natürlich ein anderes Licht auf deinen Kommentar.
Die Frage wäre halt, wie man das Szenario hätte besser nutzen können. Letztlich wurden die dramatischen Dimensionen des Krieges schon durch zig Kriegsfilme aus und aufgearbeitet. Bei mir war mit Full Metal Jacket der Punkt erreicht an dem der grundsätzliche Irrsinn des Krieges anhand einer einfachen Kriegsalltagsroutine perfekt ausgearbeitet wurde.
Wenn man dann wieder ganz genau hinschaut, bleibt aber der direkte Überlebenskampf in seiner ganzen wahnsinnigen Intensität bestimmend - und das ist dann eigentlich wieder das, was ein Shooter spielerisch verdichtet: Spannung und Überlebenskampf.
Wie gesagt, mir geht es nicht um Erziehung, wenn ich also gerne ein Spiel hätte welches den Horror des Kriegs darstellt, dann steht es für mich nicht im Vordergrund ein Anti-Kriegsspiel zu haben, sondern Horror in mir als Spieler zu erzeugen.
Ich denke ich komme hier aus zwei Richtungen. Zum einen eben aus der emotionalen. Spiele wie Battlefield mögen bisweilen intensiv und spannend sein, das Gefühl von Überlebenskampf erwecken sie bei mir jedoch nicht, dazu ist alles zu glatt, zu plastikartig.
Die andere Richtung ist die der Konsistenz. Ich mag Spielewelten die stimmig wirken. Spiele die in der Realität verortet sind sollten für mich dementsprechend auch realistisch sein. Wenn ich im Testvideo dann aber kollidierende Doppeldeckerflugzeuge sehe die einfach weiter fliegen, dann zerbricht für mich die Immersion völlig. Ebenso bei doofer KI die nichts hört oder bei Auto-Heal in 5 Sekunden. Wenn ich das möchte, dann spiele ich lieber etwas wie Splatoon wo das alles in der Welt konsistent ist.
Das gesagt, wie wäre es mit folgendem Szenario:
Es ist kurz vor Morgengrauen, der Spieler ist ein Kadett der frisch an die Front geschickt wurde, irgendwo in Belgien. Der erste Auftrag: Wichtige Dokumente vom einen Ende des Schützengrabens zum anderen zu bringen, beim letzten Angriff wurden die Kabel des Feldtelefons nämlich zerstört.
Kaum aus dem Bunker kommen die Giftgasgranaten. Überall elend, dem Avatar wird schwummerig, die Augen tränen, vor ihm eine Leiche mit Gasmaske: Die Rettung. Weiter geht's, die Dokumente müssen übergeben werden. Da kommt die erste Welle Angreifer die mit Gasmasken ausgerüstet in Schützengräben springen. Im Hintergrund MG Feuer von beiden Seiten: Das eigentliche Spiel beginnt.
Features:
- Intelligente Gegner, die auch nur selbst überleben wollen und dementsprechend nicht nur clever reagieren sondern auch keine suizidalen Aktionen bringen, sich zur Not ergeben, davon laufen oder verletzt in eine Ecke kauern und von dort schießen ohne je heraus zu kommen, etc.
- Realistisches Schadensmodell: Kein healing, außer vielleicht Verbänden die vorm Verbluten schützen. Ein Treffer erzeugt eine Reaktion, im Bein und man humpelt, im Arm und man kann nur noch die Pistole nutzen, etc.
- Permadeath: Stirbt der Soldat schlüpft man in die Rolle des nächsten Neuankömmlings. Man könnte es z.B. so einrichten, dass man den Moment des Todes aus den Augen des neuen Kadetten sieht bevor es weiter geht.
- Um neben der persönlichen Bindung an den Charakter einen weiteren Überlebensanreiz zu schaffen levelt der Avatar mit Benutzung der Waffen auf, zielt dann genauer oder wirft Granaten weiter (wobei der Effekt nicht zu groß sein sollte)
Das wäre mal eine erste Idee. Viel hängt natürlich von der Inszenierung ab. Und bei Dingen wie dem realistischeren Schadensmodell muss man sehen inwieweit dies den Spielspaß mindern könnte in es evtl abschwächen.
Mein Vorschlag zum Ende dieser Mission: mit einer Truppe von nem Dutzend anderer "Frischlinge" soll er einen offensichtlich sinnlosen Gegenangriff starten.
Alle rennen los, der Spieler hinterher. Alle fallen im MG-Feuer, bis es zuletzt auch den Spieler zwangsläufig (z.B. mangels Deckung o.ä.) erwischt. Läuft er nicht blindlinks los, dann wird er vom kommandierenden Offizier wegen Befehlsverweigerung augenblicklich hingerichtet. Mission gleichermaßen "geschafft" in beiden Fällen. So ein Ende als "Low-Note" wäre kontrovers und etwas, dass imho dem Szenario gerecht werden könnte, ohne Battlefield als Spiel komplett ad absurdum zu führen.
Cool. Mir wäre es allerdings so mächtig zu heftig. Das Adrenalin das ich produziere um einen normal schweren Shooter zu überleben, liegt wahrscheinlich schon im medizinisch bedenklichen Bereich ;)
Ich schätze BF1 könnte vor allem ein paar dramaturgische Elemente außerhalb der Spielmechanik vertragen. Einblicke in die zynisch anmutenden Befehlsketten, einen Schlagzeilen mäßigen Doku Style, Propaganda die offensichtlich nicht der realen Situation entspricht etc.
Dafür hätte Dice sicher nicht das Rad neu erfinden müssen.
niemand würde ein Battlefield als Grabenkampf Simulator spielen wollen. Zu Battlefield gehört einfach der große Bewegungsspielraum und die Benutzung von versch. Fortbewegungsmitteln.
Gott sei dank stellt BF1 ihren ersten Weltkrieg als buntes Bombast Feuerwerk mit viel Abwechslung dar, alles andere würde man als Zeitverschwendung ansehen und verkaufen würde es sich nicht.
Da ist sicherlich was dran. Bei "Battlefield" erwartet man ja buntes ballern.
Trotzdem müsste ein solches Spiel nicht unbedingt erfolglos sein. Es wäre eine Art Horror-Survival-Shooter bei dem der Horrer aber eben nicht durch Zombies oder Geister verursacht würde, sondern durch den Krieg. Mit einer ordentlichen Inszenierung könnte ich mir durchaus vorstellen, dass es erfolgreich sein könnte. Und vor allem: Es wäre einmal etwas anderes und dabei auch noch näher an der Wirklichkeit.
Ich fand das eigentlich gut abgebildet in der Single Player Kampagne. Vor allem im Prolog.
Die Aussage "08/15 Arcade" zeigt, dass du es noch nicht mal angespielt hast. Die Atmosphäre, die vermittelt wird (vor allem im Prolog und teilweise auch danach) ist schon harter Tobak. Da ist es mir doch das ein oder andere mal passiert, dass ich kurz Pause machen musste um darüber nachzudenken was ich gesehen habe.
Natürlich zeigen sie die schrecklichen folgen des ersten Weltkrieges nicht in allen Einzelheiten. Das hätte auch niemand verlangt, der noch ganz beisammen ist(zumal DICE dann wahrscheinlich wirkliche Probleme bekommen hätte). Da sind damals Dinge gelaufen, die wir uns in unseren allerschlimmsten Alpträumen nicht vorstellen können.
Natürlich hast du das sporadische "1-Flieger-gegen-eine-Ganze-Luftflotte"-Level, aber das ist nunmal gängiges Storytelling. Wie dem auch sei: Das Ding ist absolut kein 08/15 Arcade Shooter. Da gehst du lieber mal bei Activision fragen
Du musstest Pause machen und darüber nachdenken? In der BF1-Kampagne? Das hier ist kein Spec-Ops oder ähnliches. Man kann weder Entscheidungen großartig Entscheidungen treffen (ok, den kauernden Soldaten im Prolog erschießen oder nicht) , noch spielt man überhaupt eine storyrelevante Sequenz. Das läuft alles über Cutscenes.
Also ich finde schon, dass es ziemliches 08/15-Gameplay ist. Klar, nicht total schlecht. Aber nun auch nichts Herausragendes.
Ich finde ihr hättet die mangelnden Audiooptionen in die Wertung einfließen lassen müssen. Man kann die einzelnen Audiokategorien (Sprache, Sound, Musik) nicht frei anpassen, lediglich die Gesamtlautstärke lässt sich verändern. Die Musik lässt sich im Spiel abschalten, in den Zwischensequenzen jedoch nicht. Mal sind mir die Geräusche zu laut, mal die Musik. An anderen Stellen geht die Musik völlig im Kriegsgeballer unter. Eine Frechheit.
Zu wenig Zeit, zu viele Spiele. Das Spiel wird so schnell wie möglich gekauft. Wahrscheinlich Anfang 2017 :-)
na dafür dass Battlefield schon immer nur wegen seiner Solokampagne gekauft wurde ist die Wertung ja Super!
BF1 = Game of the Year!
Ich hätte eine durchgehende Kampagne viel besser gefunden als dieses rauspicken aus Missionen! Problem daran ist nämlich das die alle so eintönig sind! In der 1 Kampagne wird eigentlich nur Panzer gefahren, in der zweiten wird dann nur geflogen usw. Ich hätte da lieber einen vom Entwickler festgelegten Mix gehabt!
Damit bleibt wohl Valiant Hearts das einzige Spiel, dass sich dem Thema der Schrecken des Erster Weltkriegs vernünftig annimmt. Auch wenn es kein Shooter ist könntet ihr das vielleicht noch in den Alternativen-Kasten aufnehmen.
Jörgs Meinung ist aber ganz schön Amerikanisiert es ist für ihn völlig ok ständig Glorifizierung der Alliierte und Schwarz Weiß darstellung der Geschichte. Es war noch nie ok und es sollte endlich mal Zeit sein das ganze neutral darzustellen und gerade mit dem WW1 hätte man das ruhig machen können.
Wie soll denn deiner Meinung nach solch ein Kriegsgeschehen neutral aussehen?
Als Youtube Serie kann das z.B. so aussehen: https://www.youtube.com/user/TheGreatWar
Serie und ein Spiel kann man nicht vergleichen.
Im Spiel hätte man in der Single Player Kampagne auch andere als scheinbar nur Engländer (da waren wohl auch Szenen mit einem Italiener) spielen können.
Wenn es sowieso für jeden Abschnitt neue Hauptpersonen gibt, warum dann nicht auch einen Deutschen oder Russen.
Bewusste Entscheidung. Russland (und Frankreich) kommen wohl als DLC.
Darüber muss er nun bis zum nächsten Battlefield grübeln XD
Valiant Hearts hat es geschafft, den Ersten Weltkrieg von allen Seiten zu zeigen, auch die der Deutschen.
Das mindeste ist das man sich an Fakten hält. Der Rest würde wohl den den Rahmen sprengen.
Selbstverständlich werden Spiele nach Nationalitäten Proporz designt.
Die talentiertesten bekommen sogar Fördergelder vom Pentagon und Waffenherstellern.......
Habe erst 3 Geschichten gespielt und bisher wurden die Deutschen nicht als das böse schlechthin wie in den wk2 dargestellt.
Ändert sich das später noch?
Nein.
Wieso ist denn eine Meinung amerikanisiert, wenn man mit der Art der Glorifizierung und Pathos kein Problem hat (wobei Jörg den Pathos doch schon übertrieben findet)? Das sagt doch nichts über die eigene Meinung zu dem Thema aus.
Klar, beim 1. WK. hätte man ohne großartige Probleme auch andere Aspekte zeigen können. Beim 2. WK eben nicht, da ist das Schwarz-Weiß-Schema recht eindeutig. Muss man dann eine andere Seite zeigen? In BF1 wäre es schön gewesen, aber kein Muss.
Dice har das einzig richtige getan. Die Bilder eines BF4 waren schlicht nicht mehr konsumierbar nach 3 Jahren, Terror, Krieg und Tod auf der Welt. So sehr ich die Spielmechanik liebe war das an der Grenze zum ertragbaren.
Der Schritt zu einen historischen Setting mit fiktionalen Elementen erlaubt eine ganz andere Sprache. Und verglichen mit den letzten Ablegern der Serie kann man das schon fast als Antikriegsspiel bezeichnen - oder zumindest als gutes Reenactement, denn nichts anderes findet hier statt. Zudem gibt es auch zum ersten mal ein Nachschlagewerk und Anekdoten aus der Zeit.
Schöner Testbericht :-)
Auch das Kurztestvideo fand ich sehr gelungen: Alles Relevante kurz und knackig zusammengefasst, ohne die Wertung zu spoilern bzw. die Lust auf den schriftlichen Test zu mindern. Gerne mehr davon.
ach, nur der single player. puh.
Naja wird dann wohl eher nicht wegen des SP gekauft, scheint ja nicht so prall zu sein^^
Also wer sich einen Battlefield Titel wegen der Solo-Kampagne kauft dem ist eh nicht mehr zu helfen...
Ist ja passend.
Die DDos Attacke schadet auch den EA Servern. Kein BF1 Multiplayer.
Allen, die meinen man hätte nun das Spiel zu einem ernsten und unspaßigen Anti-Kriegsdrama machen müssen, stelle ich einfach mal folgenden Vergleich in den Raum: das wäre genau so, als wenn einem Modell-Doppeldecker aus dem 1. Weltkrieg mit Nadeln und scharfen Klingen spickt, damit auch ja niemand auf die Idee kommt, Krieg könnte nicht weh tun und blutig sein. Denkt mal wenigstens kurz drüber nach.
Zum Spiel kann ich nur sagen, grandiose Popcorn-Unterhaltung mit durchaus gut gemeintem "ernsten" Unterton, der insgesamt auch nicht aufgesetzt oder über-US-patriotisch wirkt - und zum Glück auch gerade nicht übertrieben wurde, denn genau das hätte die Sache bei einem auf Unterhaltung getrimmten Multiplayer-Shooter richtig ins Lächerliche gezohen. Ich finde übrigens, wer mit etwas Sachverstand mal in dem kleinen "Niemandsland"-Abschnitt über das Schlachtfeld läuft, spürt allein durch die Liebe zum Detail in der Gestaltung regelrecht, wie Otto Dix' Bilder zustande gekommen sein müssen. Hier hat DICE alles richtig gemacht. Es hätte länger ausfallen können, aber in Anbetracht dessen, was im Multiplayer geboten wird und was man bei Battlfront alles vermisst hat, bin ich doch ziemlich zufrieden.
es hätte ja auch ein spaßiges anti-kriegsdrama sein können. und nicht mal das hätte es gebraucht. eine dem szenario angemessene darstellung über tatsächliche damalige taktiken und mit realistischer verwendung von militärischem equipement hätte das ganze wesentlich interessanter gemacht. ich kann mich diesbzgl nur TotalBiscuit anschließen, falls du die muße hast mal reinzuhören:
https://www.youtube.com/watch?v=XkDysHo83lw
Habe irgendwie die Befürchtung das Battlefield 1, einfach nur ein Battlefield 3/4 mit neuen Texturen ist. Erwarte ja kein Red Orchestra 3.
Aber von dem was ich gesehen habe, was nicht viel ist, find ich den Speed zu hoch, die Waffen zu genau und zu schnell, Panzer viel zu schnell.. usw.
Kann dazu jemand was sagen, der es schon im MP spielt?
Btt
Behaupte mal das die meisten Käufer von Battlefield 1 den Singleplayer nur anspielen, wenn überhaupt. Es steht wie kein anderer Shooter für MP, von daher : Wo ist der Bus?
Aber danke für den Test ;)
Ich würde sagen, es ist eher zwischen Battlefront und Battlefield 4. Für mich ist es deutlich näher an Battlefront.
Und klar, es ist alles auf schnelleres Gameplay ausgelegt. Wenn man realistischeres Gameplay im 1. WK. erwartet, sollte man eher Verdun spielen.
Das erwartet, denke ich, von Battlefield auch niemand. Aber ein paar der angesprochenen Punkte hätte DICE schon beherzigen können. Inbesondere das Nicht-Vorhandensein einer "deutschen Kampagne" in den Kriegsgeschichten ist arm. Erich Maria Remarques weltberühmter und mehrfach verfilmter Roman hätte einen auf andere Gedanken bringen können...
Ging mir auch um die Frage hinsichtlich des Multiplayers. Bei der Kampagne hast du schon recht. Da ist sehr viel Luft nach oben.
Die Wertung scheint mir künstlich niedrig gehalten. Allein für die Multiplayer Super Kriegs Erfahrung inklusive Optik und Sound müsste die 9 schon drin sein. Aber jeder wertet ja anders.
Das ist hier doch der Singleplayer-Test.
und dafür ja eher noch zu hoch bewertet. ist bis auf die grafik mal wieder mumpitz geworden, wie man es von der serie ja nicht anders gewohnt ist.
Ich finde die Stories an sich nicht einmal schlecht. Aber das Gameplay ist einfach schwach. Man spielt auf den MP-Karten, teilweise muss man sogar Flaggen einnehmen, ansonsten ist nur ballern und schleichen angesagt.
"Mehr Realismus gibt es dafür beim Schaden, den die Gegner anrichten. Wenn sie uns treffen, ist es innerhalb kurzer Zeit vorbei. Es dauert zudem deutlich länger als in anderen Shootern, bis die Autoheil-Funktion aktiv wird."
Ist ja wohl ein schlechter Witz! Auf "normal" halte ich locker 7-8 Treffer aus, bevor ich zu Boden gehe, renne in der Zeit schnell um die Ecke und werden dann ca. 5 Sekunden später voll geheilt! Selbst Panzerschüsse steckt man 3-4 ein, ohne zu sterben.
Fand das schon sehr "noobie" mäßig, dazu die debile KI. BF Moorhuhn wäre hier der passende Titel gewesen !
Die übliche ADHS-Ballerorgie mit neuem Outfit, das Genre ändert sich nie.