GC13: Titanfall "Attrition"-Modus angespielt

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22. August 2013 - 16:12 — vor 10 Jahren zuletzt aktualisiert
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Vince Zampella kann es einfach nicht lassen. Nachdem er zusammen mit Jason West vor rund zehn Jahren an der Medal of Honor-Serie arbeitete, gründete er kurzerhand sein eigenes Entwicklerstudio und produzierte mit Call of Duty fast schon nebenbei die erfolgreichste Action-Videospielserie aller Zeiten. Nach der unrühmlichen Trennung von Activision im März 2010 und der Gründung von Respawn Entertainment, zeichnet sich der US-Amerikaner nun abermals für einen FPS-Titel verantwortlich, der möglicherweise der größte Konkurrent seines eigenen Werkes werden könnte. Erfahrung mit dieser Situation hat Zampella, schließlich ist Call of Duty heute in aller Munde und Medal of Honor mittlerweile eingestampft. Auf der Gamescom hatten wir nun die Gelegenheit diesen Titel erstmals anzuspielen: Titanfall.

Sich selbst treu geblieben

Dabei erfindet der Entwickler das Genre mit Titanfall nicht neu, bringt mit den namensgebenden Titanen aber eine Komponente ins Spiel, die den Titel vom Shooter-Einerlei abhebt. Die Hintergrundgeschichte ist schnell erzählt: Die Truppen des IMC, ein Zusammenschluss mehrerer Industrieunternehmen der Erde, greifen wegen Rohstoffmangel weiterentfernte Kolonien an, die daraufhin das MCOR gründen, um sich gegen die Invasoren zu verteidigen. Einen Singleplayer-Modus wird Titanfall nicht bieten, stattdessen erzählt das Spiel seine Geschichte vor und nach Mehrspieler-Gefechten, vom Entwickler "story-driven Multiplayer" genannt.

Bei unserer Präsentation traten wir als IMC- oder MCOR-Kämpfer an und konnten zu Beginn der Partie aus drei verschiedenen Piloten-Klassen wählen. Die "Assault"-Piloten sind die Allrounder und ziehen mit Maschinengewehr und "Sidewinder"-Raketenwerfer in die Schlacht, "Tactical"-Spieler besitzen hingegen eine "Smart Pistol", die gegnerische Soldaten anvisiert und die Kugeln im Anschluss hinterherschickt – auch um Ecken. Der "CQB"-Pilot ist hingegen voll auf Nahkampf ausgelegt. Mit einer Schrotfinte bewaffnet, ist er perfekt für die verwinkelten Häuserschluchten und Innenräume gerüstet. Mit dem "Archer"-Raketenwerfer kann er zudem eine Anti-Titanen-Rakete abfeuern, die nach Aufschaltung ihr Ziel selbstständig sucht.

Doch nicht nur die Fußsoldaten besitzen unterschiedliche Waffen und Fähigkeiten, auch die Titanen unterscheiden sich in Bewaffnung und Spezialangriffen. Der "Main Battle Titan" fällt in die Kategorie "nützlich für alles". "High Exlposives"- und "Heavy Weapon"-Titan haben sich jeweils auf den Kampf gegen Fußsoldaten oder andere Titanen spezialisiert. Ersterer verschießt mit seinem Werfer gleich vier Raketen mit einem Mal, die anschließend rotierend auf den Gegner zufliegen; letzterer konzentriert mit einem Granatwerfer das Feuer auf die am Boden befindlichen Piloten. Alle drei besitzen zudem eine Spezialfähigkeit, die sich nach Gebrauch erst wieder aufladen muss. Beispielsweise können gegnerische Geschosse, Kugeln und Raketen aufgefangen und dem Absender zurückgeschickt werden.

Piloten und Titanen gegeneinander

Haben wir uns für zwei Klassen entschieden, setzt uns das Spiel im "Attrition"-Modus auf der Karte "Angel City" ab. Als Rahmenhandlung dient die Geschichte um den Titan-Piloten Barker, der von den MCOR-Rebellen gefangen gehalten wird. Wir als IMC-Soldat müssen den verschollenen Piloten retten. Diese Geschichte hat allerdings keinerlei Auswirkung auf das eigentliche Gefecht. Auch der wohlklingende "Attrition"-Modus stellt sich als simples Team-Deathmatch heraus. Ob Archer befreit werden kann oder in den Fängen der Rebellen verbleibt, entscheidet unsere Leistung auf dem Schlachtfeld – eher Schlachtfeldchen. Zwar sind die Karten, auch aufgrund der riesigen Titanen, größer als beispielsweise in einem Call of Duty, mit den riesigen Landschaften eines Battlefield 3 kann Titanfall aber nicht mithalten. Auf den großen Karten würden sich die zwölf Spieler, die im 6-gegen-6 gegeneinander antreten, wohl auch verlaufen. Damit auf den Karten dennoch das Gefühl einer echten Schlacht aufkommt, füllt Titanfall die Karte mit KI-Soldaten. Die Computer-Gegner sind derzeit jedoch kaum mehr als Kanonenfutter, das auch gerne mal zu dritt, viert oder fünft auf einem Flecken hockt und sich mit Granaten leicht ausschalten lässt. Dafür gewährt ein Abschuss eben jener auch nur einen Bruchteil der Punktzahl, die für das Ausschalten eines menschlichen Piloten oder Titanen erzielt wird.

Die Namensgeber greifen nicht von Anfang in die Schlacht ein. Zuvor muss als Fußsoldat ein Punktelimit erreicht werden, woraufhin in der unteren linken Ecke ein 2-Minuten-Countdown beginnt. Ist dieser abgelaufen, können wir uns eine geeignete Stelle auf der Karte aussuchen und das Stahlmonster anfordern. Das rauscht einige Sekunden später vom Himmel und ist kurzzeitig von einem Energieschild geschützt, um nicht gleich vom Gegner vernichtet zu werden. Die Titanen lassen sich erstaunlich agil über die Karte bewegen und sind, je nach Titanen-Klasse, perfekt für den Kampf ausgerüstet. Fußsoldaten segnen durch unser Maschinengewehr schnell das Zeitliche. Unbesiegbar sind die Kolosse jedoch nicht. Da die Titan-Piloten dank Doppelsprung und Jetpack zum einen schnell fliehen und zum anderen auf hohe Dächer gelangen können, liegt die durchschnittliche Lebenszeit eines Titanen bei rund ein bis zwei Minuten. Mit einer defensiveren Spielweise als unserer dürfte jedoch etwas mehr Zeit drin sein.

Der Kampf Soldat gegen Titan beschränkt sich nicht nur auf Kugeln und Raketen. Als Fußsoldat können wir etwa mit einem gezielten Sprung und durch den Einsatz unseres Jetpacks auf den Rücken eines solchen Kolosses springen, den Deckel der Steuereinheit öffnen und beherzt hineinschießen. Titanen walzen das Fußvolk mit ihrem Gewicht hingegen sprichwörtlich platt. Steht ein solcher kurz vor der Explosion, können wir uns als Pilot mit dem wiederholten Drücken einer Taste aus dem Cockpit schießen lassen und – solange wir nicht vom Gegnerteam auf dem Weg nach unten abgeschossen werden – weiter am Spiel teilnehmen.

Nachdem die Partie beendet ist, geht es jedoch nicht einfach in das Hauptmenü zurück oder zur nächsten Mission weiter. Stattdessen wartet der "Epilog" auf uns. Dabei flüchtet das Verlierer-Team von der Karte, das Gewinnerteam muss dies verhindern. Einen Einfluss auf das letztendliche Ergebnis hat dies nicht mehr, wer es jedoch erfolgreich zum Fluchtflugzeug schafft, bzw. die Flüchtenden daran hindert, wird mit besonders vielen Extrapunkten für das Levelsystem belohnt.

Viele offene Fragen

Die bisher gezeigten Inhalte von Titanfall haben uns gut gefallen. Die Titanen bringen ein spannendes, neues Spielelement in den etwas eingefahrenen Shooter-Markt, sind dabei aber keine übermächtigen Gegner. Ob der fehlende Singleplayer-Modus einen Minuspunkt darstellt und wie weit die Geschichte zwischen den Mehrspieler-Gefechten überzeugen kann, können wir jedoch noch nicht beurteilen. Auch das Levelsystem und die restlichen Spielmodi müssen noch beweisen, dass sie ausreichend Langzeitmotivation bietet. Diese Fragen lassen sich jedoch spätestens im Sommer nächstes Jahr beantworten, wenn Titanfall für Xbox One, Xbox 360 und PC erscheint. Wir tippen jedoch eher auf eine Veröffentlichung im Zeitraum zwischen Oktober und November: Passend platziert um gegen Activisions Call of Duty 11 anzutreten.

motherlode (unregistriert) 22. August 2013 - 16:56 #

Die beiden "Rassen" unterschieden sich auf den ersten Blick nicht besonders

Ganon 27 Spiele-Experte - - 84019 - 22. August 2013 - 17:03 #

Nur 12 Spieler, aber dafür zusätzliche KI-Soldaten? Komische Idee...

. 21 AAA-Gamer - 28253 - 22. August 2013 - 18:31 #

Viele Angespielt Texte hier von Titanfall, aber gerne mehr davon. ;-)