Nach der negativen Presse zu Spielen wie Star Wars - Battlefront 2 (Test des Mehrspieler-Parts mit Wertung 7.0) sind die sogenannten Lootboxen viel diskutiert worden. Selbst Politiker sehen bereits eine Gefahr für den Verbraucher in dieser Art der Monetarisierung und fordern entsprechende Regulierungen. Vor diesem Hintergrund passte das Unternehmen Apple vor wenigen Tagen seinen Leitfaden für Entwickler von Apps an. In der aktuellen Version des Leitfadens findet sich nun unter dem letzten Aufzählungspunkt des Abschnitts 3.1.1 folgende Regelung:
Apps, die Lootboxen oder ähnliche Mechanismen verwenden, die zufällige virtuelle Gegenstände zum Kauf anbieten, müssen dem Kunden vor dem Erwerb, für jeden Gegenstand, die prozentuale Wahrscheinlichkeit, diesen zu erhalten, angeben.
Wenn Entwickler ihre Apps in Apples App Store anbieten wollen, sind sie somit zukünftig gezwungen, den potenziellen Käufern mitzuteilen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass in einer Lootbox der gewünschte Gegenstand gefunden werden kann. Durch die neue Regelung geht Apple einen ersten Schritt in Richtung Transparenz, der vielfach gefordert wird. Ob auch andere Plattformen und Entwickler nachziehen werden wird die Zeit zeigen.
Fun Fact: Wir werden dadurch z. B. erfahren, welche Wahrscheinlichkeiten die Kartenpacks in Hearthstone haben. Mal sehen, wie fair oder unfair das ganze ist.
bei populären spielen, wie etwa hearthstone, hat man sich die wahrscheinlichkeiten doch ohnehin schon ziemlich genau errechnet. gibt ja genug daten.
Die Daten für China sind auch schon bekannt, bestätigt auch nur das was man eh schon wusste http://www.hearthpwn.com/news/4274-could-hearthstone-players-on-ios-soon-be-buying, trifft also hier genauso zu.
Wenn es etwas gibt was Blizzard kann den ist es sich bei solchen Dingen rauszuwinden.
und wie wird das bei schon veröffentlichten apps durchgesetzt?
Wird wohl wie üblich gehandhabt, das heißt sie werden zur Aktualisierung gezwungen, oder die App wird gesperrt.
Glückwünsche zu deiner 1. News.
Glückwunsch auch von mir. Interessantes Thema, gut geschrieben.
Schließe mich an!
Sauber geschrieben und informativ.
Weiter so!
Richtiger und notwendiger Schritt.
Wird Zeit das Sony, Microsoft, Nintendo und Google nachziehen. Wobei ich von Nintendo zumindest weiß, dass die prozentualen Chancen ihrer Lootboxen in Animal Crossing: Pocket Camp bereits von Anfang an einsehbar waren.
Haben sie sich also für die chinesische Regelung entschieden.
Toll dann weiß man also das man auf Ultra Seltene Sachen nur ne Chance von 3% hat, wird bestimmt viel ändern.
Ist sicherlich ein guter Schritt aber bei vielen Loot/Gacha-Spielen sind die Zahlen eh schon lange offen gelegt, interessiert meist nur niemanden.
Also mich nteressiert es schon, da es mir zeigt, welcher Entwickler seine Spieler einfach nur schrōpfen möchte und welcher verstanden hat, dass man damit zwar Geld verdienen, aber auch viele Stammspieler vergrãtzen kann. Wenn ein Spiel schon eine Chance bin 3% auf ein Item anbietet, dann würde ich es nicht spielen, da gehe ich lieber zu einem Entwickler, bei dem ich weiß das ich höhere Chancen auf seltene Items habe.
Beispiel an 3 Spielen die einem ungefähr gleich viel Spaß machen:
Spiel ABC:
Eine Lootbox enthält 50 verschiedenen kosmetische Items, unterteilt in 5 Kategorien, Normal (40%], Uncommon (30%), Rare (17%), Ultra-Rare (10%), Legendary (3%)
Spiel DEF:
Eine Lootbox enthält 38 verschiedene kosmetische Items, unterteilt in 3 Kategorien, Normal (45%), Uncommon (35%), Rare (20%)
Spiel GHI:
Eine Lootbox enthält 70 verschiedenene Items, 50 kosmetische und 20 Waffen, Rüstungen und Fahrzeuge mit besseren Stats, unterteilt in 7 Kategorien, Normal (40%), Uncommon (30%), Rare (15%}, Ultra-Rare (10%), Super-Rare (3%), Legendary (1,5%), Unique (0,5%)
Ich wüsste schon welcher Entwickler mein Geld bekommen und welchen ich in Zukunft meiden würde. Und einfach sagen das man eh keine Lootboxen kauft zählt nicht als Argument, denn in einem meiner Beispiele wird das Gameplay direkt von den Lootboxen betroffen, da muss jeder für sich selbst wissen, ob er dem Entwickler nochmal über den Weg trauen würde.
Ist doch egal wie hoch ein Hersteller die Chance angibt. Wenn er 50% angibt und dann die Software so programmiert dass du immer die negativen 50% hast, hat er dich immer noch verarscht. Diese Prozentanzeige ist imo totaler Mumpitz.
Wie genau willst du so etwas denn programmieren? Welche negativen Chancen, wenn die 100% bereits ausgeschöpft sind?
Gerade du solltest wissen dass die Chancen von der Software generiert werden. Und welche hundert Prozent? Ich schrieb von 50%. Das heißt du hast immer 50% die Chance zu gewinnen. Und bei sowas kann man selbst poplige Geldspielautomaten manipulieren. Da willst du jetzt sicher nicht behaupten dass es unmöglich ist eine Software so zu programmieren dass deine tollen 50% vielleicht einmal alle hundert Versuche zum tragen kommen.
OK, ich bin vielleicht noch von gestern verwirrt, aber dann ist die Wahrscheinlichkeit eben nur 1% und nicht 50%.
Es geht mir nur darum aufzuzeigen, dass die Hersteller viel schreiben können. Solange du als Otto Normal User das nicht durchschauen kannst, werden sie dich immer solange verarschen bis der nächste Shitstorm kommt.
Schon klar. Aber wenn der Entwickler das Ding manpuliert, dann kann es schlicht rechnerisch nicht mehr die dokumentierten 50% Prozent Gewinnwahrscheinlichkeit haben. Das läuft dann rechtlich unter Betrug.
Seit wann kümmert das die Hersteller? ;)
Zudem um beim Beispiel zu bleiben, wenn du 50% Chance hast, heißt es ja nicht dass du in jeder zweiten Lootbox das geile Zeug findest. Das kann und wird nicht im Interesse der Hersteller sein. Und Manipulationen muss man auch erst mal nachweisen.
Nehmen wir mal ein Irl Beispiel. "In jedem siebten Ei."
Und wie oft hast du wirklich was? Und dann sagt der Werbejingle ja auch nicht dass du in jedem Ei eine andere Figur findest. So hat man mit Glück zum Ende der Aktion fünf gleiche Figuren. Und so ähnlich würden sie dich veralbern mit deinen Gewinnchancen.
"in jedem 7. Ei" wurde schon mehrfach Palettenweise getestet und die Wahrscheinlichkeit kommt zumeist hin. Manchmal mehr, manchmal weniger, im Durchschnitt zutreffend.
LaPlace Wahrscheinlichkeit ;) Jedesmal aufs neue 50% Wahrscheinlichkeit, wie bei Schwarz/Rot im Roulette. Wenn das Casino manipulieren würde, wäre die Hölle los ;)
Ich würde mal behaupten, dass Spieleentwickler sicher nicht die besseren Menschen sind. Der eine oder andere Unhold wird da schon dabei sein. Aber wenn man sich die Sensibilität der derzeitigen Debatte ansieht, dann wäre es eine verdammt schlechte Idee zusätzlich zu den eh bald verpönten "Gott-sei-bei-uns"-Boxen noch betrügerische Daten zu liefern. Da bin ich recht entspannt.
Auf der anderen Seite hast du natürlich recht: Wir werden sicher bald mit der nächsten Evolutionsstufe im Gaming-Marketingsprechgeschwurbel konfrontiert werden. Die werden uns unsere Bedürfnisse schon genau zu erklären versuchen. Sind ja alle selber mit Kellogs und Co. aufgewachsen ;)
Mit Sicherheit. :)
Ich konnte früher extrem gut raushorchen, ob eine Figur im Ü-Ei steckt, hatte eine Trefferchance von fast 100 %. :D Seitdem aber nur noch hässliche Figuren zu irgendwelchen Filmen drin sind und nicht mehr Happy Hippos und sowas, haben mich Ü-Eier nicht mehr interessiert.
Kann man so machen, ist programmiertechnisch nicht mal ein allzu großer Aufwand. Allerdings sollte man sich dann als Entwickler fragen, ob das der richtige Weg ist. Lootboxen werden vermehrt in Games as a Service zu finden sein, wohin sich die Industrie ja auch hinbewegen will. Wenn jemand schon Geld für Lootboxen ausgibt, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es ein wiederkehrender Kunde ist, der immer wieder Geld für Lootboxen ausgeben wird und wenn man diesem Kunden immer die negativen 50% gibt, dann verliert man diesen an einen Entwickler, der ein tatsächlich zufallsbasiertes System anbietet, da der Kunde dort das Gefühl hat, mehr Chancen auf seltene Items zu haben.
Wer seine Kunden zu sehr bescheisst weil er zu gierig ist, wird langfristig vom Markt verschwinden, weil die meisten Kunden immer zu dem greifen, wo sie mehr für ihr Geld bekommen und nicht dort bei dem die das Gefühl bekommen, nichts bei rauszukriegen. Wenn man doch zu den Menschen gehört, bzw welche kennt, die immer wieder dorthin gehen wo man nachweislich immer Verlust macht und sein Leben dadurch in den Ruin treibt, sollte man selbst oder durch Freunde/Lebensgefährten, bei der Suchtberatung anmelden bzw angemeldet werden.
Wenn hier jemand regelmäßig Geld für Lootboxen ausgibt bzw ausgeben, weil diese Person z.B. Spaß daran hat, dann sollte diese Person dies auch offen mit dem Lebensgefährten bzw. den Freunden kommunizieren, damit diese ein Auge darauf haben, ob sich da eine Sucht entwickelt und ob sich diese negativ auf das Leben auswirkt. So wie die Industrie gerade dabei ist sich selbst zu regulieren, kann man das auch von verantwortungsvollen Erwachsenen erwarten, ich musste z.B. selbst damals die Sonderrufnummer zu Diensten wie 9 Live sperren lassen, weil ich gemerkt habe das jemand aus meiner Familie sein Leben damit zerstört. Da der Altersschnitt hier bei GG recht hoch ist, gehe ich einfach mal davon aus, dass wir hier viele Erwachsene haben, die Reif genug sind um so eine Verantwortung zu übernehmen.
Es ist möglich, dass der statistische Erwartungswert (bei unendlicher Wiederholung des Glücksspiels) bei 50% liegt und man trotzdem beliebig oft hintereinander die Niete bekommt. Mit anderen Worten, der anzugebende Erwartungswert sagt nichts darüber aus, wie sich die Ereignisse zu ungunsten des Käufers verteilen.
Genau das mein ich.
Nein, du sprichst vom bewussten Betrug, KritikloserAlleskonsument vom tatsächlichen Zufall. Das ist ein riesiger Unterschied.
Glückwunsch zur 1. News!
Interessante News!
Wäre toll, wenn alle das einfach offenlegen müssten. Das hält wahrscheinlich nur einen kleinen Prozentsatz davon ab diese Lootboxen zu kaufen, aber immerhin. Wer sich das überlegen möchte hat so zumindest die Chance dazu...
Nie gedacht, dass ich das mal sage, aber danke, Appel.
Ja, geht nix über zarte Heringsfilets in raffinierten Bio-Cremes.
Jo mei, da ich eh nichts kaufe wo es nach Lootboxen riecht ist mir das ganze relativ egal.
Und wer das mit sich machen lässt, der kauft auch egal ob die Chance bei 5% oder 50% liegt (IMHO).
Ist übrigens auch sehr interessant, was passiert, wenn sich ein Betreiber nicht daran hält oder falsche Werte angibt. Apple räumt dem Kunden momentan die komplette Erstattung aller erworbenen Lootboxen des jeweiligen Betreibers ein. ;-)