Liebe auf den dritten Blick

Legends of Eisenwald Test

Jörg Langer 27. Juli 2015 - 14:04 — vor 8 Jahren aktualisiert
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Diese etwa zur Hälfte aufgeklärte Karte zeigt unsere Gebäude in Grün, Verbündete in Blau. Feinde haben wir aktuell keine. Sucht mal nach dem grünen Armee-Marker (im Nordwesten) und erblickt den Namen der darüber stehenden NPC-Armee!
Anzeigen/v

Diverse NickeligkeitenMan merkt Legends of Eisenwald seine publisherlose Herkunft an allen Ecken und Enden an, im Positiven (wie den ausufernden Textmassen) wie im Negativen. So ist das Interface nicht optimal; wo man ein Mouseover erwarten würde, muss man die rechte Maustaste gedrückt halten. Wo man auf Doppelklick hin erwartet, einen Trank im Inventar zu verwenden, muss man ihn auf das Porträt ziehen – weswegen wir mehrere Spielstunden lang dachten, man könne Einheiten nur in Kirchen wieder heilen. Und wie schon das erste Das Schwarze Auge - Blackguards (GG-Test: 8.0) könnt ihr euch zwar innerhalb einer Schlacht beliebig oft heilen, da die "Geisteskraft"-Punkte immer wieder nachwachsen – aber wehe, die Schlacht endet zu früh, und mehrere eurer Leute sind noch halbtot. Dann bleiben nur teure Heiltränke oder noch teurere Heiler, um die Soldaten wieder zusammenzuflicken. Vermutlich sind die Kräuterfrauen und Apothekerinnen in eurer Armee Mitglied einer Gewerkschaft, die streng darauf achtet, dass sie nur während einer Schlacht tätig werden...
 
Bleiben wir bei den Schlachten: Obwohl wir die bereits mehrfach gepatchte Version 1.006 testeten, störte folgender Bug: Nach Auslösen eures Angriffs verändern sich sofort die Lebensbalken beider Kontrahenten, erst dann erfolgen die Kampfanimationen und -geräusche (wobei Bogenschüsse immer doppelt angezeigt werden). Ihr wisst dadurch schon bis zu drei Sekunden vorher, wie der Angriff ausgehen wird. Klingt nach einer Kleinigkeit, nervt aber ungemein.  Ebenfalls unschön sind die bereits beschriebenen "Wir nehmen dir mal kurz einen Teil / alle deiner Truppen weg": Ihr steckt ins Hochsteigern eurer Soldaten einige Liebe, zumal ihr sie umfangreich ausrüsten könnt, unter anderem mit zwei Tränken, vier Gadgets wie Amuletten sowie der eigentlichen Bewaffnung, und teils sogar mit Sattel, Ross und Lanze – und dann ist das alles weg, weil das Kapitel schlagartig endet oder ihr eine Questentscheidung trefft? Zum Glück speichert Legends of Eisenwald einmal pro Minute und hält zehn solcher Spielstände vor...
 
Anderes Beispiel: Ihr habt acht "Rekruten" (die durch Levelaufstiege auch mächtige Ritter sein können) und verliert eine Burg. Damit geht euch auch ein Rekrutenslot verloren, was einen eurer Rekruten schlagartig zu einem Söldner macht, der wöchentliche Gehaltszahlungen erwartet. Uns passierte das kurz vor Start einer neuen Woche, wir konnten unseren (vorher wochenlang ganz ohne Sold für uns kämpfenden!) Soldaten nicht bezahlen, sodass er nun beleidigt mehrere Tage lang nicht einsetzbar war, obwohl wir übrigens die Burg längst zurückerobert hatten, sodass das Rekruten-Maximum wieder auf dem alten Stand war.  Es ist auch teils unlogisch, wann wir Burgen angreifen dürfen und wann nicht: Meist bedarf es einer Kriegserklärung oder eines Quest-Triggers, doch manche Festungen könnt ihr auch einfach so angreifen. Dann wieder betretet ihr eine Burg, werdet vom Burgherrn erpresst ("Gebt mir 100 Gold oder sterbt!") – doch wenn ihr ihn dann besiegt, ist das Gemäuer zwar leer, aber immer noch nicht angreifbar.
 
Zu solchem Unbill müsst ihr noch Quests zählen, die von euch erwarten, die 3D-Weltkarte millimeterweise abzugrasen und überall hin zu klicken, bis ihr irgendwann den Zielpixel trefft, der einen Trigger auslöst. Ferner ärgerten wir uns über gelegentliche Abstürze oder die Tendenz von Legends of Eisenwald, nach einem Taskwechsel dauerhaft auf Diabild-Geschwindigkeit einzubrechen, sodass nur ein Neustart bleibt. Trotzdem blieben wir am Ball!
Auch wenn sie nur mit Textboxen und vor einem rangezoomten Ausschnitt der Karte stattfinden, treiben die Dialoge die Story doch gut voran und sind gekonnt übersetzt. Viele "Gerüchte" und Nebenquests hingegen klickten wir ungeduldig durch.
 
Mittelalterliche Welt zum Mitspielen
Um eine Garnison (rechts) zu befüllen, müssen wir aufgrund des Rekruten-Maximums mehrmals hin- und herreiten.
Die Maps sind nicht historisch, auch wenn mal von den Alpen oder den Türken oder den Teutonen die Rede ist und die Ortsnamen alle deutsch sind oder zumindest klingen. Die "Weltsimulation" ist zudem sehr begrenzt – es laufen eben allerlei Armeen umher, aber beispielsweise keine Karawanen, die Güter befördern, wie bei  Mount & Blade Warband (GG-Test: 8.0). Doch allein dadurch, dass es so viele Fraktionen gibt, die ihr auch per Wappen auf der Welt- sowie Übersichtskarte seht, und die gewisse Routen ablaufen oder Eroberungszüge machen, wirkt sie belebt.

Zudem schaffen es die Designer durch die gut ausformulierten Story-Quests und Dialoge, die Fraktionen und die Handlung glaubhaft zu machen. Dadurch entsteht in Verbindung mit dem freien Umherreisen der Eindruck, dass ihr euch in einer "echten" Welt bewegt, in der es Intrigen und Pläne gibt, die euch beeinflussen und die ihr beeinflusst. Natürlich ist das alles letztlich vorgegeben, aber da ihr weitgehend frei dabei seid, wie schnell ihr der Hauptquest folgt, wie viele und welche Nebenquests ihr macht und ob ihr Legenden und Gerüchten nachspürt. Und da es überdies immer wieder echte Entscheidungen gibt, fühlt sich das Geschehen eben nicht vorherbestimmt an.
 
Alternativen zu Legends of Eisenwald
Legends of Eisenwald ist ein Heroes-Klon mit eigenen Ideen, wen aber "das Original" interessiert, der greife zur Heroes of Might&Magic-Serie – auch wenn uns dessen letzte Folge Heroes 6 nicht mehr so gut (GG-Test: 7.0) gefiel wie frühere Serienteile. Dennoch freuen wir uns auf Heroes 7 Ende September. Komplexer und mit schwierigeren Kämpfen ausgestattet ist Age of Wonders 3 (GG-Test: 8.5), und das auch ohne dessen beiden Addons. Ebenfalls vergleichbar ist Daedalics DSA-Strategiespiel Blackguards 2 (GG-Test: 8.0), das auf interaktive Schlachtfelder und setzt und die deutlich komplexere Charakter-Entwicklung hat. Das Spielgefühl von Legends of Eisenwald beim Bereisen der aktuellen Map erinnert aber auch ein wenig an das "Open-World-Rollenspiel" Mount & Blade: Warband (GG-Test: 8.0).
Einige Dinge werden zwar böse getriggert (nach dem Motto: Eben war der Turm noch leer, plötzlich ist er von Räubern bevölkert), andererseits passierte es uns auch, dass wir ahnungslos einem Edelmann begegneten, den wir dann im Dialog als Räuber unserer Besitztümer beschuldigten, was in einem (für uns zu schweren) Kampf resultierte. Offenbar sollten wir erst später die Information über diesen Edelmann erhalten und dann nach ihm suchen. Dass aber dennoch bei der Zufallsbegegnung das geschah, was logisch ist, finden wir gut.
 
Obendrein macht das Hochleveln der eigenen Einheiten Spaß: Die Stufenaufstiege dauern eine Weile, dafür gibt es nur vier oder fünf Stufen. Mit jeder verändert sich die Grafik und das Können, und kommt teils eine neue Fertigkeit dazu. Außerdem weisen alle der rund zehn Truppentypen mindestens eine Gabelung im Fortschrittsbaum auf, so kann aus einem "jungen Adligen" (erste Stufe) sowohl ein "Schwertmeister" werden, aber auch ein "Paladin" oder ein "Ritter". Umso betrüblicher, dass euch diese liebevoll hochgezüchteten Truppen teils wieder weggenommen werden – nur bei eurem Haupthelden könnt ihr sicher sein, dass sein Fortschritt wirklich erhalten bleibt. Und wo wir bei eurem Alter Ego sind: Hier wählt ihr eingangs zwischen einem Ritter, einem Priester oder einem Fernkämpfer, statt fester Stufenveränderungen steht ihm ein kleiner Skilltree mit 14 Fähigkeiten zur Verfügung.
 
 Autor: Jörg Langer (GamersGlobal)

Jörg Langer
Ich verstehe schon, wieso mir immer wieder einzelne Einheiten oder die ganze Armee weggenommen wird: Ohne diesen "Kunstgriff" wäre man im zweiten, spätestens dritten Kapitel ausgemaxt, und die Entwickler hätten sich weitere Einheiten-Stufen ausdenken müssen. Und dennoch nervt mich diese Willkür mehr als alle anderen kleinen und großen Designpatzer im Spiel. Viel wichtiger ist aber: Nachdem ich mich in den ersten drei, vier Stunden mehrfach dazu zwingen musste, überhaupt weiterzuspielen, gewann Legends of Eisenwald danach, so ab dem zweiten Kapitel, an Fahrt, und ich war froh, dass ich mich doch nicht habe abschrecken lassen.
 
Legends of Eisenwald kann es nicht mit den Noch-eine-Runde-Verführungskünsten der Heroes-Serie und einiger anderer Klone aufnehmen, trotz des Quasi-Rundenmodus auf der Weltkarte. Es fehlt das Rohstoff-Sammeln und das wöchentliche Abreiten eurer Behausungen (wobei ihr durchaus zusätzliches Gold erhaltet, wenn ihr einmal pro Woche persönlich eure Besitztümer abklappert). Und das Kampfsystem ist ebenso primitiv wie bei Heroes und bleibt deutlich hinter dem von Blackguards zurück. Doch da Verwundungen einfach nerven, bin ich jederzeit motiviert, die Kämpfe möglichst perfekt zu bestreiten, zumal sie nicht allzu lang dauern.
 
Die große Stärke ist das Zusammenwirken von Story, Entscheidungen, der – in engen Grenzen – selbständig agierenden KI-Parteien und der Map-Erkundung. Ich habe wirklich das Gefühl, mit meiner kleinen Armee in einer mittelalterlichen Welt unterwegs zu sein. Es macht mir Spaß, Burgen einzunehmen und mit Verteidigern auszustatten, und irgendwann stark genug zu sein, es dem eingebildeten Fürsten von nebenan zu zeigen. Die KI leistet weder in den Kämpfen noch strategisch auch nur Mittelgroßes, aber man bekommt durchaus schlecht geschützte Festungen wieder abgejagt und muss in manchen Gefechten bangen, ob man sie gerade so gewinnt.
 
Ihr erwartet ein perfekt poliertes Produkt, wollt nicht viel lesen, und jeder Klick zuviel ist euch ein Graus? Dann macht mit eurem Streitross einen weiten Bogen um Legends of Eisenwald. Aber wenn ihr Strategiespiele mit großem Story- und etwas RPG-Anteil mögt, könnt ihr hier ein kleines Juwel erleben – das zudem offen für Fan-Kampagnen und Erweiterungen ist.

 Legends of Eisenwald
Einstieg/Bedienung
  • Quest- und Notizenlog, teils mit zuschaltbaren Questmarkern
  • Praktische Übersichtskarte
  • "Stop & Go"-Modus auf der Weltkarte
  • Stellenweise unlogische Bedienung
  • Eher ein Klick zuviel nötig
  • Teilweise "Suchspiele" auf der Weltkarte als nervige Designentscheidung
Spieltiefe/Balance
  • Große, mit Bedacht geskriptete Maps
  • Überwiegend große Freiheit beim Vorgehen
  • Detaillierte, in mehreren Stufen auflevelnde Truppentypen
  • Allerlei Ausrüstung und Bewaffnung
  • Gelungene Rache-Story
  • Entscheidungen mit Auswirkungen
  • Sehr viele Nebenquests, Gerüchte und Legenden
  • Szenarien spielen sich immer wieder unterschiedlich
  • Kampfsystem zu simpel
  • Taktische und strategische KI ausbaufähig
  • Zu oft verliert man skriptbedingt seine Armee oder Teile davon
  • Allerlei kleine Designmängel, einige Bugs
Grafik/Technik
  • Sehr schöne Weltkarte
  • Detaillierte Kampfeinheiten...
  • Zu viele Standbilder
  • ... mit "So lala"-Animationen
Sound/Sprache
  • Hintergrundmusik wirkt anfangs passend und beschwingt...
  • ... fängt aber spätestens nach ein paar Stunden an, zu stören
  • Müde Soundeffekte
  • Keine Sprachausgabe
Multiplayer
Nicht vorhanden
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02.07.2015
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Jörg Langer 27. Juli 2015 - 14:04 — vor 8 Jahren aktualisiert
Jörg Langer Chefredakteur - P - 470281 - 27. Juli 2015 - 14:07 #

Viel Spaß beim Lesen!

jguillemont 25 Platin-Gamer - - 63403 - 27. Juli 2015 - 14:15 #

Hatte ich, danke. Schöner Test. Suche gerade ein Spiel für meine Post-GTA-V-Ära, aber ich glaube ich werde eher zu Blackguards 2 greifen.

Hyperbolic 21 AAA-Gamer - P - 25246 - 27. Juli 2015 - 18:21 #

Das "Haus Lahnstein". Hm, das liegt ja tatsächlich in meiner Nachbarschaft. ;-)

RobGod 15 Kenner - 2820 - 27. Juli 2015 - 15:05 #

Natürlich spielte Jörg eine Frau.... ^^

rammmses 22 Motivator - P - 32684 - 27. Juli 2015 - 15:12 #

Was ist ein Eisenwald?

Toxe (unregistriert) 27. Juli 2015 - 16:23 #

Liegt zwischen Kosch und Ambossgebirge und begrenzt das Yaquirtal im Norden.

(Glaube ich zumindest, schon so lange her...)

Epic Fail X 18 Doppel-Voter - P - 10473 - 28. Juli 2015 - 10:12 #

Fast.
Es ist sozusagen die westliche Fortsetzung des Ambossgebirges. Im Nordosten, durch den Großen Fluss getrennt, erhebt sich das Koschgebirge. Im Nordwesten schließen sich die Ingrakuppen an.
Alle genannten Gebirge bilden so etwas wie das Stammland der Zwerge.

DarthTK 14 Komm-Experte - 2218 - 28. Juli 2015 - 11:09 #

Speitl das Spiel in Aventurien? Hab das nirgends bisher gelesen, oder ich hab es überlesen.

Toxe (unregistriert) 28. Juli 2015 - 11:17 #

Nein, tut es nicht.

Dachte ich ursprünglich aber tatsächlich immer, bevor ich mich damit mal näher beschäftigt hatte. Ich dachte immer, das wäre eines dieser seltsamen DSA Spiele, wo DSA nur im Namen irgendwie vorkommt. ;-)

Michel07 (unregistriert) 27. Juli 2015 - 15:14 #

Der Test von Jörg Langer hat mich vor einem Fehlkauf bewahrt.

RobGod 15 Kenner - 2820 - 27. Juli 2015 - 15:24 #

Erst mal danke für den Test.
Bestätigt mich in meinem Gefühl, dass das Spiel ein Kleinod ist, dass noch etwas polish vertragen kann.
Auch auf die Gefahr hin, jetzt wie ein Knauser dazustehen: Wird bestimmt, nach mehreren (Fan)patches und Designfeinschliff in einem Jahr bei nem Sale abgeholt....

Roland Austinat Freier Redakteur - 4308 - 27. Juli 2015 - 23:17 #

Dann lass mich doch mal fragen: Wovon bezahlt ein Indie-Entwickler denn ein Jahr lang seine Mitarbeiter für Patches und Design-Feinschliff? Vermutlich auch von den Einkünften, die durch den Verkauf des Spiels hereinkommen. Denk mal drüber nach. ;)

RobGod 15 Kenner - 2820 - 28. Juli 2015 - 1:41 #

Von dem Geld der Leute, die das Spiel auch im jetzigen Zustand toll finden. Ich gehöre nicht dazu.
Bei FTL, Kentucky Route Zero oder dem sensationellen. Doorkickers hab ich das quasi für andere gemacht, weil es mich schon so früh gepackt hat, trotz fehlendem Content oder kleinerer Problemchen.

Das ist doch völlig nachvollziehbar, oder?

Cat Toaster (unregistriert) 28. Juli 2015 - 18:34 #

"Denk mal drüber nach"...och, bitte!

Borin 16 Übertalent - P - 5255 - 27. Juli 2015 - 15:48 #

Danke für den Test, den ich gerne gelesen habe. Ich bekomme jedoch die Punkte nicht mit dem Text zusammen. Da ich aber sowieso eher für gute Testtexte bin als für das bloße scrollen zur Wertung mit kurzen Pros und Cons, ist das auch nicht schlimm.
Ich schaue dann auch mal lieber in einem Jahr nach ein paar Patches, ob es mich dann reizen könnte.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 470281 - 27. Juli 2015 - 15:56 #

Ist doch nicht schwer: Wer sich vom öden Einstieg und den vielen Nickeligkeiten – die ich deswegen pflichtschuldigst aufzähle – nicht abschrecken lässt, der kann richtig viel Spaß haben. Die Kämpfe sind eher simpel gestrickt, aber das sind sie bei Heroes 6, Disciples 3 und Co. auch.

Legend of Eisenwald ist so ein Spiel, das man "völlig objektiv" in Grund und Boden werten kann, wenn man denn möchte, da es so viele kleine Patzer hat. Aber bei meiner Wertung steht keine Jahreszahl oder Vorbehaltsklausel dabei: Die Wertung gilt jetzt, für Version 1.006 :-)

Roland Austinat Freier Redakteur - 4308 - 27. Juli 2015 - 23:19 #

Als jemand, der die Story dies Spiels kennt, freue ich mich, dass Du es nicht in Grund und Boden gewertet hast.

An Deinen Vorposters: Wertungen sind ja nie "objektiv". Was wäre gewesen, wenn etwa Dragon Age 2 von einem Indie-Entwickler und nicht von Bioware gekommen wäre? Hätte es dann weltweite Jubelarien gegeben? :)

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21175 - 28. Juli 2015 - 8:49 #

Kommt auf den Kritiker an, bei 4 Players hätte es dann Platin abgeräumt ;-)

Borin 16 Übertalent - P - 5255 - 28. Juli 2015 - 11:12 #

Danke für die Antwort.
In Grund und Boden zu werten hatte ich nicht gemeint. Auch weiß ich natürlich, dass eine Wertung nicht objektiv ist, wie Roland schrieb - daher bin ich ja auch auf GG und lese hier die Tests und nicht woanders, da hier deutlich eher mein Geschmack getroffen wird.
Mir ging es wirklich darum, dass der Testtext in meinen Augen eine andere Wertung nahelegt. Schon die Verwendung des Wortes "Juwel" hatte mich überrascht. Bei all dem, das Du im Test aufzählst und dem, was Du in diversen Beiträgen und in Podcasts über Deine Quälereien bei den Spielen erzählt hattest, war ich einfach nur erstaunt.
Der Punkt mit dem Status des Entwicklers, den Roland nicht nur hier angemerkt hat, ist glaube ich einfach schwer zu klären, da es für beide Ansichten - die, dass er berücksichtigt werden sollte und die, dass es auf die Qualität des Endproduktes ankommt, ungeachtet dessen, der es hergestellt hat. Ein "ist zwar voller nervender kleiner Fehler, aber immerhin von einem kleinen Entwickler" mag manchmal einfach nicht helfen, wenn der Spielspaß wegen der Fehler nicht aufkommen will.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 470281 - 28. Juli 2015 - 13:22 #

Wir sind bei GamersGlobal nicht dafür bekannt, Indie-Spielen einen Bonus zu geben :-)

Ardrianer 19 Megatalent - 19689 - 27. Juli 2015 - 16:51 #

Hab das Spiel schon seit einer Weile, aber so richtig zum Spielen bin ich noch nicht gekommen. Vielleicht aber auch gar nicht so verkehrt, wenn ich noch etwas damit warte... :)

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21175 - 27. Juli 2015 - 17:16 #

Ich habs hier gewonnen, da muss ich es also auch spielen!

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 27. Juli 2015 - 17:39 #

Echt? Hab leider immer noch Men of War: AQ hier rumfliegen, das ich hier vor gut einem Jahr gewonnen habe. Hätte ich das auch schon spielen müssen ;).

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21175 - 28. Juli 2015 - 8:51 #

Ich habe noch Deer Hunt irgendwo rumliegen, mein Gewinn aus der Jahresverlosung vor 2 Jahren, glaub ich.
Bei bestimmten Gewinnen fühlt man sich irgendwie gar nicht als Gewinner ;-)

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 28. Juli 2015 - 10:15 #

Das wiederrum ist bei mir und MoW nicht das Problem. Eher Zeitmangel ;).

Meursault 14 Komm-Experte - 2660 - 28. Juli 2015 - 12:12 #

Ich habs auch hier gewonnen und mich hat das Spiel durch seine Text-Seiten-Tutorials in den letzten Wochen zwei mal entnervt schnell Alt-F4 drücken lassen...Dann habe ich irgendwann auch mal gespielt und nach der ersten Stunde konnte es mich noch nicht wieder dazu bringen, es erneut zu starten...

Jörg Langer Chefredakteur - P - 470281 - 28. Juli 2015 - 13:24 #

Darum schreibe ich im Text von mehreren Stunden :-)

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25759 - 28. Juli 2015 - 14:25 #

Also könnte man doch den Vergleich zu Mount & Blade ziehen. Beide brauchen ein paar Stunden, bevor es richtig losgeht. :)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 470281 - 28. Juli 2015 - 16:11 #

Ja, aber aus anderen Gründen. Bei M&B braucht man lange, bis man überhaupt kapiert, was zu tun ist, und wie man das tun kann. Bei Eisenwald ist es eher so, dass es relativ langweilig beginnt, und erst so ab Mitte des 1. Kapitels anfängt Spaß zu machen, dann gibt's nen Dämpfer am Ende (aus meiner Sicht), dann eie ungewöhnliches Kapitel 2, und ab dem 3. Kapitel hat es mich dann richtig gepackt.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 27. Juli 2015 - 17:40 #

Danke für den Test. Klingt so, als kpönnte ich Spaß damit haben.

Roland Austinat Freier Redakteur - 4308 - 27. Juli 2015 - 23:15 #

Auf jeden Fall. Insbesondere durch die wirklich gute und voller Überraschungen steckende Story - die hat auch mir besser gefallen als bei vielen AAA-Titeln.

Labrador Nelson 31 Gamer-Veteran - P - 267331 - 27. Juli 2015 - 20:58 #

Ist ja dann doch ganz gut geworden. :)

Roland Austinat Freier Redakteur - 4308 - 27. Juli 2015 - 23:14 #

"Dazu kommt die Vielzahl der Nebenquests und Gerüchte, denen ihr nachgehen könnt. Die werden zwar nicht schön präsentiert, dafür ist die deutsche Textversion besser als die vieler vergleichbarer AAA-Titel: Die Übersetzer haben einen sehr guten Job gemacht."

Vielen Dank. ;)

Im vierten Kapitel gibt es übrigens mindestens vier verschiedene Spielweisen, ins fünfte Kapitel zu kommen, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt. :)

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62118 - 28. Juli 2015 - 1:02 #

Bist du ein Backer, Roland?

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 28. Juli 2015 - 6:18 #

Klingt, als hat er auf das "Übersetzer" reagiert.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62118 - 28. Juli 2015 - 10:57 #

Jep, nachdem ich jetzt geschlafen habe würde ich das such so sehen. Wobei das das Backen ja trotzdem nicht ausschliessen würde. ;)

andima 16 Übertalent - P - 5284 - 28. Juli 2015 - 8:03 #

Roland war wohl der Übersetzer :)

Roland Austinat Freier Redakteur - 4308 - 30. Juli 2015 - 11:04 #

So sieht es aus - etwa die ersten zwei Drittel allein, den Rest mit bewährten Kollegen, die schon mit mir an Skyrim, The Witcher 3 und Co. gearbeitet haben. :)

zaylia_tsa 11 Forenversteher - 787 - 29. Juli 2015 - 14:21 #

Hatte mir das Game gleich am ersten Tag geholt, als es den Beta-Status verlassen hatte.

Da viele Fragen und Probleme offen sind, machen die russichen Entwickler einen sehr guten Eindruck auf mich.

Man darf seine Savegames hinschicken und die Programmierer beheben den Fehler (falls noch welche da sind) und geben Tipps, wie man weiterkommt. In dem Umfang habe ich es bisher noch nicht erlebt.

Im deutschen Unterforum ist dort der Entwickler Alexander unterwegs (kann recht gut Deutsch) und hilft viel. Musste auch schon paar Mal dort nachfragen oder nachschauen, weil ich die Quests nicht weiter bekommen habe.

Ahja, ich spiele leicht und finde das Game im Frühstadium bockschwer. Sobald man die Armee aufgelevelt hat, wird es deutlich leichter (vorallem, wenn man mehrere Burgen hat, wo die Armee sich pro Burg vergrößern darf bis zum Limit von 12 Personen).

LG Zaylia Tsa

Roland Austinat Freier Redakteur - 4308 - 30. Juli 2015 - 11:05 #

Alex ist der Studiochef, der im Kickstarter-Video mit Ritterrüstung unterwegs war. Einen so engagierten habe ich in meinen vielen Branchenjahren selten gesehen. :)

NagumoAD 03 Kontributor - 12 - 1. August 2015 - 2:20 #

Der Test gibt fast genau meine Empfindungen wieder.
Ich habe es mit meinem Mystiker bis in den dritten Akt geschafft und wunderte mich nur so langsam, warum meine Gegner nie Ihre Sonderfähigkeiten nutzten.
Tja und nach kurzer Zwiesprache mit den Designern im Steamforum durfte ich dann erfahren, dass das Spiel automatisch auf leicht gestellt wird, wenn man in den Optionen das Tutorial nicht abschaltet oO (habe ich so in fast 30 Jahren Zocken noch nie gesehen)(zudem wird dann nicht nur die Auswahl des Schwierigkeitsgrades zu Beginn der Kampagne freigeschaltet, sondern auch noch gleich zwei Zusatzszenarien obendrauf).
Leider hat mir das absolut den Spielspaß (Gegner nur noch Kanonenfutter, sobald man mit dem Geist Gegner bindet) bzw. Elan für einen Neuanfang genommen. Die Skillbäume der drei Klassen unterscheiden sich ja leider auch nicht all zu sehr und den ganzen Anfang nochmal zocken..och nööö :)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 470281 - 1. August 2015 - 12:01 #

Hmmm... aber der Test kommt im Gegensatz zu dir zu einem positiven Fazit.

zaylia_tsa 11 Forenversteher - 787 - 2. August 2015 - 21:38 #

Ist heute gepatcht worden (Version 1.007). Schwierigkeitsgrad extra auswählbar (ist mir garnicht aufgefallen, da ich Tutorial gespielt habe).

Ergänzung: Er hat seine Tel-Nr. gepostet um selbst Support geben zu können o-O

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21175 - 13. Januar 2016 - 10:46 #

Mich hat diese Spiel richtig angefixt. Obwohl ich nicht der Jörg Langer Spielertyp bin geh ich mit unserem Lieblingsspieleseitenchefredakteur d'accord. Ich empfinde das Spiel bisher genau wie Jörg. Und nicht beeinflussbare Skript Abläufe aufgrund von Zwangsdramaturgie (die Flucht), naja, ich habs geschluckt. Aber ich wusste in diesem Moment genau was Jörg im Test gemeint hat.