Dass die JoyCons der Nintendo Switch in einigen Fällen unter einem Drift-Problem leiden, bei dem der Analog-Stick permanent nach links zieht und die Steuerung im Spiel erschwert, ist bereits seit einer ganzen Weile bekannt. Erst vor Kurzem haben die Käufer der ausschließlich auf das mobile Spielen ausgelegten Nintendo Switch Lite, bei der die JoyCons ein fester Bestandteil der Konsole sind und nicht ohne Weiteres ausgetauscht werden können, über das gleiche Problem berichtet, wobei nach wie vor unklar ist, ob es sich hierbei um Einzelfälle von defekten Konsolen, oder tatsächlich um einen größeren Produktionsfehler handelt. Die Anwaltskanzlei Chimicles Schwartz Kriner & Donaldson-Smith hat bereits vor einer Weile eine Sammelklage gegen Nintendo wegen des Problems eingereicht, zu der es nun eine neue Entwicklung gibt.
Ursprünglich wollte die Anwaltskanzlei die Sache untersuchen, um festzustellen, ob es rechtliche Gründe für eine Entschädigung von Nintendo für betroffene Spieler gab. Nun wurde die Klage auch auf Käufer der Nintendo Switch Lite und Konsolenbesitzer, die die JoyCons separat erworben haben, ausgeweitet. Im veröffentlichten Statement der Kanzlei heißt es:
„In der geänderten Klage wird davon ausgegangen, dass alle JoyCon-Controller defekt sind, was zu einem Phänomen, genannt ‚Drift’ führt. Zudem gehen wir davon aus, dass die JoyCons gegen die Garantiebestimmungen und diverse staatliche Verbraucherschutzgesetze verstoßen.“ Ob die Klage letztendlich zur Entschädigung für die Betroffenen führt, wird die Zukunft zeigen.
Anecdotal Evidence: ICh habe bei meiner Launch-Switch keine Probleme, bin aber auch irgendwann auch den linken Joycon von Hori umgestiegen – das Digipad fidne ich eben viel besser.
Die 2 Jahre Garantie für deutsche Käufer sollten aber auch die allermeisten defekten Joycons abdecken, was dann nach 2 Jahren aber auch nicht mehr hilft, außer bei nachgekauften Joycons.
Das Gegenbeispiel: Der linke Joycon zeigte bei mir nach gut sechs Monaten anch dem Kauf der Konsole das Verhalten. Beim nachgekauften Paar hat es auch nur rund fünf Monate gedauert, bis es los ging.
Inzwischen wurde das "orginal" Paar von Nintendo getauscht - hat auch reibungslos und schnell funktioniert. Lediglich den empfohlenen Austausch mit dem Kundendienst kann man sich sparen, und gleich einen Reperaturauftrag auslösen.
Bleibt noch das zweite Paar, für das leider keine Rechnung mehr zu existieren scheint (war ein Geschenk, und die Schenkende hat leider die Tendenz, sofort nach dem Kauf Packung und Rechnungen zu ensorgen) :o(
Anti-Gegendarstellung:
ja, auch ich hatte ein Drift-Problem, aber erstens nach unten und zweitens erst nach 1,5 Jahren und zwar erst, nachdem meine Kinder damals angefangen haben, für Mario Party die Joy Cons ständig abzunehmen.
Natürlich sollte auch dann nichts kaputt gehen. Mein Wii U Tablet, con derselben Zielgruppe seit 2014 genutzt, hat keinerlei Probleme dieser Art. Lediglich der Touch Screen reagiert an den Rändern nicht mehr so gut.
Ich schließe mich der Klage gerne an und möchte ausdrücklich auf die seelischen Schmerzen verweisen, die das Phänomen genannt Drift bei mir verursacht hat.
Das wird aber nur in den grossartigen Staaten von Amerika funktinieren...
Da kann man in den USA durchaus Millionenbeträge geltend machen.
Ich hatte das Problem auch, Nintendo kontaktiert, eingeschickt, 3 Tage später Ersatz gehabt. Wofür ne Sammelklage?
USA
Eben, kann man noch etwas mehr als nur neue Joycons rausholen.
Interessant, das jetzt zu lesen. Erst ist letzte Woche nach über einem Jahr beim blau/roten Joycon das Driften aufgetreten. Habe über Amazon reklamiert und die schicken mir sogar (weil beide gleichzeitig bestellt worden sind) auch die gelben als Austausch mit dazu. Bei dem Gelben fing dann das vergangene Wochenende an, dass der rechte Controller immer wieder ausging.
Diese Klage wird eh gar nicht erst zugelassen, nehme ich an, oder hoffe es. Toll sind die Joy-Con-Controller und insbesondere die Sticks gewiss nicht. Aber obwohl ich persönlich bislang von Problemen verschont geblieben bin (stimmt nicht ganz, bei mir war im Dual Shock 4 mal die Matte unter den Hauptbuttons auf der rechten Seite verrutscht, weshalb ich einzelne Tasten nicht mehr richtig benutzen konnte), ist etwa der Dual Shock 4 ja wohl auch anfällig für Probleme, besonders bei intensiver Nutzung. Klar, sollte nicht sein, immerhin kosten die Dinger in der Standard-Version 50 Euro. Aber da könnte man am Ende fast jeden verklagen. Und wenn ein außergewöhnlicher Defekt vorliegt, sperren sich weder Händler wie Amazon und im Zweifel auch die Hersteller selbst nicht, für kostenlosen Ersatz zu sorgen. An den grundlegenden Problemen der Controller ändert das nichts, aber ich persönlich finde es eher affig, wenn man so ein Ding hunderte Spielstunden malträtiert hat, als erstes die Produktqualität infrage zu stellen. Das sind mechanische Dinger, die halt auch kaputt gehen können. Aber das sind halt oft auch Leute, die bei fast leeren Batterien/Akkus fester auf die Knöpfe ihrer TV-Fernbedienung drücken und nicht kapieren, dass das auf Dauer nicht förderlich für die Aufrechterhaltung der Funktionaltät des Geräts ist.
Also mit meinen Dual-Shocks hatte ich bislang noch nie Probleme. Ich hatte auch noch nie von Problemen bei den Joy Cons gelesen, darum ist eben diese Nachricht der Sammelklage interessant (aber nur interessant des Umstandes wegen, nicht, weil ich mich da hätte anschließen wollen). Und prompt habe ich am anderen Joy Con auch ein Problem. Nur die bei der Konsole beigelegten, die haben bisher keine Probleme gemacht.
Aber gerade ein intensiv genutztes Bauteil sollte so konzipiert sein, dass es eben auch länger hält. Dann ist der Preis schon gerechtfertigt.
Verstehe das Argument nicht. Andere Hersteller und Nintendo selbst bei anderen Produkten schaffen es, dass derartige Defekte trotz starkem Gebrauch zumindest erst lange nach dem abgelaufenen Gewährleistungszeitraum auftreten. Kann man daraus nicht schließen, dass es nicht unbedingt ein Hexenwerk ist, die Geräte entsprechend zu produzieren ? Wenn das kein Hexenwerk ist, warum darf man das dem Konzern nicht ankreiden ? Warum muss ein Bild vom unfähigen Kunden, der das Produkt nicht richtig zu benutzen weis aufgebaut werden, wenn nicht um von einem eventuellen, systematischen Fehler abzulenken ?
Vielleicht ist Nintendo in Zukunft dann in der Lage, seine Kunden ernst zu nehmen, anstatt den Sachverhalt und die Beweislast einfach umzukehren. Wie lange hat's gedauert, bis "der Support" das Driftproblem offiziell anerkannte und Austausch überhaupt möglich wurde? Report!!! :-)
Bei mir lief das fix über das Nintendo Service Portal, da gab es überhaupt kein Thema. Auch bei meinem Pro Controller gab es Aussetzer, der wurde ebenfalls schnell ersetzt. Innerhalb der erfreulich langen Garantiezeit muss man sich also keine Sorgen machen.
Letztlich würde ich aber auch gerne erfahren, ob sie das Problem nun grundsätzlich in den Griff bekommen haben.
meinen linken joycon hats nach etwa ein- bis eineinhalb jahren erwischt, den rechten nach 2+ jahren und damit leider außerhalb der garantie
bin froh, wenn etwas offizielles passiert, bei mir musste der linke Joy-Con nach einem knappen Jahr ausgetauscht werden ... das Vertrauen in die Langlebigkeit, die ich bislang bei Nintendo hatte, ist schon arg angekratzt.
Na wenigstens wird nicht nur mein Arbeitgeber verklagt, sondern auch mal die anderen.
Mal ganz abgesehen von der Frage, ob das schlecht gemacht ist von Nintendo ist es schon auch etwas erschreckend, wie selbstverständlich die Kanzlei die Lite-Produktreihe in die Klage aufnimmte obwohl das Ausmaß noch gar nicht benannt geschweige denn belegt ist.
Typisch USA würde ich mal behaupten.
Ja, um Welten besseres Verbraucherschutzgesetz, davon können wir nur träumen.
Stimmt, VW und Audi Fahrer dort konnten sich freuen.
Ich kann ja verstehen, dass man sich als Kunde über das Problem ärgert, aber das halte ich nun für etwas übertrieben.
Hey, es sind die USA, da kannst du auch erfolgreich Klagen, wenn auf der Mikrowelle nicht steht, dass da kein Hamster rein darf :-)
Oder Warnhinweise, dass heißer Kaffee tatsächlich heiß ist.
Und das Dinge im Rückspiegel anders wirken können, als sie sind....
Also ich persönlich halte es nicht für übertrieben. Bei aller Gewinnmaximierung sollte ein Konzern mit der Erfahrung von Nintendo schon in der Lage sein, ein Produkt zu entwickeln UND zu testen, ohne das es zu derartig systematischen Fehlern kommt. Beider Häufigkeit, wie das Driftproblem aufzutauchen scheint, halte ich die Joycons für eine krasse Fehlentwicklung. Austausch über Gewährleistung hin oder her, es sind ja die gleichen Geräte die ausgetauscht werden. Nintendo stellt ja nicht plötzlich extra für den Austausch neue Joycons her sonder verschickt, dass was sie auf dem Lager haben.
Da stimme ich dir zu: Sie haben Ressourcen und eigentlich auch Erfahrung genug, um solche Probleme zu vermeiden.