Auf der gerade stattfindenden E3 in Los Angeles konnten wir bei Sony hinter verschlossenen Türen gleich mehrere für uns noch unbekannte Titel für die PlayStation VR ausprobieren. Eine Sache, die uns dabei brennend interessiert, war die Frage nach der Steuerung bei First-Person-Spielen – schließlich ist die Teleport-Methode, wie sie bei Titeln für die HTC Vive in Verbindung mit den Motion Controllern gerne zum Einsatz kommt, in Verbindung mit normalen Controllern und auch mit Move Controllern nur bedingt möglich. Wir haben uns mit dem Horror-Titel Here they lie und dem Egoshooter Farpoint in den Selbstversuch gestürzt.
Los ging es in unserer 45-Minuten-Session mit Here they lie, an dem auch die Santa Monica Studios mitarbeiten. Worum es im Detail geht, konnten wir nicht herausfinden, allerdings handelt es sich ganz klar um ein Horrorspiel. In der Messedemo starteten wir in einer Art Abwasserkanalsystem, das derart linear aufgebaut war, dass wir uns nicht verlaufen hätten können, auch wenn wir es darauf angelegt hätten.
Kämpfe gab es keine, unser einziger Gegner war der Geisteszustand unserer Spielfigur: Immer wieder verformte sich die Umgebung, die Gänge begannen etwa plötzlich in Wellenform auf und ab zu schwingen. Auch färbten sich unerwartet die Pfützen blutrot. Spielerisch konnte uns das Erlebte alles in allem bisher nur bedingt begeistern – auch weil sich die Anspannung, die wir bei einem Psycho-Horrorspiel erwarten, bei uns stark in Grenzen hielt.
Interessant fanden wir jedoch das Steuerungskonzept von Here they lie. Mit dem linken Stick des Controllers bewegen wir uns lediglich vor und zurück, die Laufrichtung bestimmen wir mit unserer Blickrichtung. Der rechte Stick hingegen ist in der Standardeinstellung lediglich dafür gedacht, wenn wir uns auf der Stelle schnell umdrehen möchten. Mit jedem Anschlag nach links oder rechts macht unsere Spielfigur eine flotte Drehung in die entsprechende Richtung um etwa 60 Grad. Damit uns dabei nicht schlecht wird, schaltet das Spiel dabei in eine kurze Schwarzblende.
Fiel diese Art der Steuerung anfangs arg hakelig aus, bewegten wir uns nach wenigen Minuten schon deutlich flüssiger. Insbesondere das fehlende Strafen der Spielfigur war ungewohnt. Einer der Entwickler erklärte uns auf Nachfrage, ob auch andere Steuerungsmethoden ausprobiert wurden, dass diese bei Tests am besten abgeschnitten habe. Vor allem Videospiel-unerfahrene Benutzer seien mit der Bewegung per Blickrichtung am leichtesten zurecht gekommen. Die klassische Steuerung über zwei Analogsticks werde im fertigen Spiel dennoch vorhanden sein, da sie bei einigen Benutzern aber zu Übelkeit führen könne, wenn sich der Körper der Spielfigur mit dem rechten Stick drehen lasse, ausschließlich als Alternative.
Danach probierten wir Farpoint in Verbindung mit dem kürzlich vorgestellten Aim-Controller aus. Ausgesetzt auf einem fremden Planeten lautet unsere Aufgabe, alle feindlichen Lebewesen über den Haufen zu ballern, die sich uns in den Weg stellen – und das waren in der Regel kleine bis mittelgroße Spinnen. Wir sind uns sehr sicher, dass uns Farpoint, hätten wir es ohne VR gespielt, kaum begeistert hätte, dafür war das Leveldesign zu öde, der Spielablauf schon in den ersten Minuten zu monoton. Angetan waren wir in diesem Fall aber trotzdem, und zwar wegen der authentisch umgesetzten Schießereien.
Da der Aim Controller und die von uns ausgeführten Bewegungen in Form einer richtigen Waffe Eins zu Eins ins Spiel übertragen werden, müssen wir das Plastikzubehör beim Zielen etwa direkt vor unseren Kopf halten. Über das Visier sehen wir dann, wohin wir zielen – natürlicher hat sich über Kimme und Korn schießen bisher in keinem Videospiel angefühlt.
Die Bewegung in Farpoint funktioniert wie in Here they lie ausschließlich über den linken Stick, der sich auf dem Controller am vorderen Griff befindet. Der zweite Stick auf der Rückseite hinter dem Abzug bleibt hingegen blind. Allerdings gibt es gleich mehrere Unterschiede: Zum einen ist Strafen möglich, und das funktioniert überraschend gut. Ansätze von Übelkeit haben wir jedenfalls keine verspürt – und das, obwohl wir dieses Mal im Stehen statt im Sitzen spielten. Denn um wirklich alle Gegner schnell unter Beschuss nehmen zu können, müssen wir uns ohne Beschränkung umdrehen können.
Da der Move-Bobble des Aim Controllers jedoch Sichtkontakt zur PS4-Kamera benötigt, fragten wir einen der anwesenden Entwickler, ob dies in einem 360-Grad-Shooter nicht ein Problem sei. Der verneinte dies zunächst, schließlich könne man sich immer noch in einem Bereich von etwa 270 Grad im Kreis drehen, ohne dass der Kontakt zwischen Controller und Kamera abbreche. Auf weitere Nachfrage, schließlich kamen wir selber in die Situation, dass sich plötzlich vereinzelte Gegner genau hinter uns befanden, ging er dann ein wenig mehr ins Detail und merkte an, dass man das Leveldesign in diesem Fall absichtlich sehr linear angelegt habe, um genau solche Situationen so häufig wie möglich zu vermeiden.
Herrje is das ein Riesenprügel O.o
Ganz schöner Klopper, das stimmt. Da braucht man ja einen Waffenschrank fürs Gamerzimmer :-)
Ihr glaubt also, das Ding wäre besser, wenn es nur 10 cm lang wäre?
Ich finde die Größe passt einigermassen:
http://www.mopo.de/image/1758412/2x1/940/470/f0df371f822e6b2f01568747b7d626f5/GE/148d2e006c460d9a-jpg.jpg
Manchmal sind 10cm besser :)
http://www.listoid.com/image/66/list_2_66_20101210_084227_404.png
Bigger is better. Und falls dir bei der blinden Fuchtelei im Cyberspace mal der Einbrecher versehentlich in die Quere kommt, wird er automatisch durch Strafing plattgeholzt. Schon sinnvoll, das Design. Ich sag's ja immer wieder, SONY sind die Besten. DISCLAIMER: Japanische Einbrecher gehen dir nur bis zur Huefte!
Das hab ich mir auch gerade gedacht. Das Teil ist ja riesig. Hab vermutet, dass es eher so Pistolengröße hätte.
Das Teil ist ja noch hässlicher als der Move Controller an sich.
Warum keine vernünftige Plastikknarre ? Mit dem Ding in der Hand würde ich mir voll blöd vor anderen Leuten vorkommen.
Und interessant das wegen dem Kontakt keine 360 Grad Drehung möglich ist.
Damit ist doch die Immersion gleich wieder flöten. Da sollte Sony noch nachbessern.
Mit "Plastikknarren" gab es in der Vergangenheit bei zu starker Echtheit immer mal Probleme (Anscheinswaffe), da manche Kids die Pistolen/Gewhere draußen benutzt haben, um damit zu spielen.
Gebe dir aber Recht. Man hätte schonmal am Design bzw. Präsentation was machen können. Jedoch sieht man es in dem VR Spiel ja eh nicht.
Wobei Du wenigstens die Reaktionen der anderen nicht mitkriegen würdest :)
Das stimmt auch wieder :D
In der Regel sind in deinem Zockerbereich doch auch keine Leute, vor denen du dich schämen müsstest, oder?
Zum Thema blöd vorkommen: Du hast auch noch das Helm-Dingens auf, gelle!
Aber ich weiss dass sie da sind :D
Es muss ja nicht schoen sein, da es im Cyberspace eh durch die Knarre deiner Traeume ersetzt wird. Das gleiche gilt fuer die Gummipuppe, die sie heute Abend vorstellen werden.
Bin ich der einzige, der einfach nur alles wie bisher haben möchte, aber mit vom Körper unabhängingen Kopfbewegungen als zusätzlichem Freiheitsgrad? :x
Bist Du nicht.
Ohne dieses Feature bringt VR doch keinen spielerischen Mehrwert. Gerade das Umsehen in Shootern, Rennspielen oder Flugsimulationen ist doch der Vorteil.
Hast du schonmal in VR gespielt? Bei 80% der Spieler führt eine solche Steuerung zu Übelkeit, ganz zu schweigen davon, dass langfristig fast alle Spieler entweder den rechten Stick oder den Kopf zum Umsehen verwenden, beides zusammen ist nicht intuitiv.
Alles Gewöhnungsache, im Modellsport gibts solche Brillen schon Jahre. Meine habe ich nun seit 4Jahren incl. headtracking. Beim ersten Mal hatte ich es nur 5Minuten ausgehalten und bin anschließend gleich auf Klo gerannt. Mittlerweile ist eine Stunde und länger kein Problem.
Toller Betatest am Endkunden wird das mit vr. Die Games scheinen alle noch sehr unbrauchbar zu sein. Nur für so ein bisschen spielerei gebe ich kein Geld aus.
Überzeugt mich alles immer noch nicht aber interessant was sich die Entwickler ausdenken.
Ich freu mich schon drauf, den Controller selbst zu testen. Das Erlebnis ist dann natürlich noch intensiver bei Shootern.
Erinnert mich an die Fehler der 3D-Anfänge.
Man wirft halbgaren Demo-Mist raus, statt hochwertige Spiele zu bringen und ist zu sehr auf die Technik fokussiert. Das wird schnell langweilig, da sich der Effekt abnutzt.
Da brauchst du nicht mal soweit zurück. Nenn mir Spiele die wirklich auf Kinect und Move begeistert haben. ( ausser Fitness Games, dafür war das Zeug zu gebrauchen)
Zur Bewegungssteuerung kann ich nicht viel sagen, da ich dieses Konzept von Anfang an für Blödsinn hielt. Selber getestet hatte ich das nur damals bei einer Wii und war völlig enttäuscht, da die Art der Bewegung überhaupt keine Rolle spielte. Wie Du schon sagst, außer bei Fitnessspielen sehe ich darin keinen Mehrwert.
Für die wiederum ist es toll. Meine Frau und ich nutzen Kinect seit Jahren für Zumba und da macht das echt Spass.
Die Kids haben noch Spaß an dem Sesamstraßenspiel und ähnlichen Titeln. Aber ein richtiges Spiel? Kenn ich keins.
Bei der PS4-Kamera ist immerhin Terraway unfolded richtig gut.
Denke VR wird sich letztlich dort etablieren wo es wirklich ohne Einschränungen funktioniert und man keinerlei Abstriche im Gameplay machen muss.
Also gerade (richtige) Simulationen oder eben Cockpit zentrierte Spiele und vielleicht auch "Walking Simulatoren"
Walking sims könnten davon tatsächlich profitieren.
Allerdings ist VR erst dann perfekt wenn du vergisst, dass du nur in eine Brille schaust....
Das ist genau der Punkt! Die Technik muss diskret funktionieren und darf nicht im Mittelpunkt stehen.
Und ich denke davon sind wir momentan noch weit entfernt.
Eine Walking Sim, bei der ich nicht richtig laufen, aber richtig(er) gucken kann? :D
Klar kannst du laufen. Auf der Stelle eben. Ja und? Macht doch nichts. :)
Manche treten ebend gerne ihr ganzes Leben auf der Stelle.
Bei den Controller denke ich nicht gerade als erstes an Spiele oder das das Ding ein Controller ist, sondern eher an einen Freudenspender, gerade oder wegen der Bubble vorne, wenn die noch vibrieren könnte...^^
Vielleicht sollte Sony man ein paar westliche Designer einstellen.;)
Das Design ist funktionell und fertig. Wenn es wie ein echtes Gewehr aussehen würde würden sich mehr Leute aufregen.
Klar, ich seh schon die Bild Schlagzeile: "Hier werden Kinder zu Soldaten herangezüchtet" :D
Ja das würde kommen. Deswegen ist es so schon ganz richtig.
Jetzt kommt stattdessen die SPIEGEL Schlagzeile: Gewaltverharmlosung in Plastikweiß
Zumal man es ja nicht *sieht*, wenn man die Brille aufhat. Da ist wichtiger, dass es gut in den Händen liegt und gut bedienbar ist.
Das Dingens sieht trotzdem wie ein futuristischer Vibr.... aus. Läßt Sony denn Geräte von Third Party Herstellern zu? *hust* Mal sehen was so gewisse Industriezweige noch für Ideen entwickeln, Du weisst schon, die denen immer nachgesagt wird, dass sie die neusten Video Techniken vorantreiben.
Ich sehe VR auch so, dass ich es gerne ausprobieren möchte, aber ich davon ausgehe, dass es auf Dauer eintönig wird. Ich werde erst einmal keine VR-Brille kaufen, auch wenn ich es interessant finde.
Seh ich auch so. Will es gerne testen aber zum Kaufen ist mir das noch nix.
Jürgen??
Ich werde das so machen wie bei der PS4: erst einmal müssen mind. 10 Hammerspiele (Playstation 4.x exklusiv) draussen sein, bevor investiert wird in die neue Technik!
Hat jemand Christoph schon gesagt, dass er mit dem Dingens auf der Nase einem Korvax von No Man's Sky verblüffend ähnlich sieht? - Habe ich doch gleich mal getweetet. Sowas muss gefeiert werden! ;)
Sonys Hardware-Designs waren ja noch nie schön, aber der Helm und die Knarre schießen echt den Vogel ab :D
Du bist doch immun, denn Du hast den Helm auf! *facepalm*
Entschuldige, das ich deiner Lieblingsplattform zu nahe getreten bin... oh wait... Mir egal, hässlich bleibt hässlich.
Das hässliche Design der Marke "Cel-Shading für Arme" ist mit Sicherheit Absicht. Sie wollen halt sicherstellen, dass niemand mit dem Dingens 20 Banken ausraubt, bis jemand endlich auf den Trichter kommt, dass der arkturische Neutronenwerfer MKII gar nicht echt ist. Scheiss Klagegesellschaft...
Dachte ich mir auch mit dem "Bank ausrauben", wäre mal was für den nächsten Borat Film ! Borat denkt eben, dass das hochentwickelte Land des Westens schon bei pinken Laserkanonen ist. :D
Boraaaat! Kein Witz, das wuerde echt wie die Faust aufs Auge in Boratfilme passen.
Also in Sachen dumm aussehender Controller macht Sony keiner was vor.
Ist doch sch...egal wie das Ding aussieht. Beim Spielen sieht man es doch eh nicht, weil man die VR-Brille aufhat.
Wenn man im Spiel ein Gewehr in den Händen hat sollte es sich nicht wie ein Staubsauger anfühlen.