Venedig sehen und erben

Rise of Venice Test

Euch dürstet nach all den Raubüberfällen und Verfolgungsjagden in GTA 5 nach etwas Erholung? Ihr verdient euch euren Unterhalt ohnehin lieber legal und findet Handel erstrebenswerter als Händel? Dann ist diese gemütliche maritime Wirtschaftssimulation genau das Richtige für euch!
Rüdiger Steidle 26. September 2013 - 8:00 — vor 10 Jahren aktualisiert
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Alle Screenshots stammen von GamersGlobal

Daniel Dumont gehört zweifellos zu den fähigsten und kreativsten Köpfen der deutschen Spielebranche. Leider kennt ihn im Gegensatz etwa zu den Yerli-Brüdern von Crytek kaum jemand außerhalb der hiesigen Grenzen. Denn Dumont produziert zwar einen soliden Titel nach dem anderen – Port Royale, Patrizier, Darkstar One –, trifft damit aber meist nur den einheimischen Geschmack. Das dürfte sich auch mit Rise of Venice kaum ändern, einer weiteren typischen Wirtschafts- und Handelssimulation aus Dumonts Feder: typisch deutsch, typisch detailverliebt, typisch tiefgehend und (fast) typisch gut. Zu den Neuerungen gehört der Umstand, dass nun fast das gesamte Spiel auf der Weltkarte stattfindet, also nicht mehr zwischen verschiedenen Ansichten umschaltet.

Una storia italiana
Die Übersicht auf der Karte ist in der niedrigsten Zoomstufe am höchsten, der Wuselcharme dafür aber geringer.
Rise of Venice verfrachtet uns, wie der Name schon vermuten lässt, nach Venedig. Und zwar zu Beginn der Renaissance, als die Stadt der Kanäle noch nicht als Touristenhochburg galt, sondern als Dreh- und Angelpunkt des Mittelmeerhandels fungierte und kulturell, militärisch sowie technologisch zu den wichtigsten Größen der Region zählte. Wir schlüpfen in die Rolle eines aufstrebenden jungen Händlers, dem sein Großvater auf dem Sterbebett das Gelöbnis abverlangt, die Familie zu Ansehen und Vermögen zu führen. Danach hangelt sich die Geschichte der Kampagne lose an historischen Begebenheiten entlang und führt uns über immer neue Aufgaben nach und nach geschickt an die Spielmechaniken heran.

Sobald wir diese gemeistert haben, dürfen wir uns auch an einer freien Partie ohne Vorgaben oder an einem Ranglistenspiel versuchen, bei dem wir unser Abschneiden online mit anderen Freizeitkaufleuten vergleichen können. Die Grundlagen sind aber in allen drei Modi dieselben: Wir müssen aus bescheidenen Verhältnissen zu Ruhm und Reichtum gelangen und politisch wie gesellschaftlich aufsteigen. Dazu verschiffen wir Waren zwischen den Küstenstädten des Mittelmeers und Schwarzen Meers (Frankreich, Spanien und Nordwestafrika fehlen seltsamerweise), errichten Produktionsbetriebe, bekämpfen Piraten, erweitern unsere Flotte und intrigieren im Senat. Kurz: Wir haben alle Hände voll zu tun. Dennoch artet Rise of Venice nie in Arbeit aus, sondern hält uns stets mit Minimissionen, Zufallsereignissen und immer neuen Anforderungen und Zielen bei Laune.

Vom Krämer zum BaronIm Mittelpunkt von Rise of Venice steht wie schon bei den geistigen Vorgängern Patrizier 4 (GG-Test: 6.5) und Port Royale 3 (GG-Test: 6.5) der Warentausch zwischen den Hafenstädten. Der funktioniert denkbar einfach: Wir beladen unser Schiff im Handelsfenster mit Produkten aller Art und schicken es per Rechtsklick auf die Reise. Am Ziel angekommen, verscherbeln wir unsere Ladung auf die gleiche Art – hoffentlich mit Gewinn. Dass das Menü angibt, welche Waren die betreffende Stadt ex- und welche sie importiert, erleichtert uns das Geldverdienen. Trotzdem müssen wir stets auf die Preise und den Bestand achten, um nicht zu viel zu bezahlen.

Je öfter wir eine bestimmte Region befahren, desto sicherer fühlen wir uns beim Handel und desto mehr entwickeln wir ein Gespür für die gewinnträchtigsten Routen. Früchte und Öle von Venedig nach Zara, Holz und Keramik von Zara nach Ragusa, Ziegel und Hanf von dort zurück in die Heimat, und schon klingelt die Kasse. Wartezeiten überbrücken wir einfach per Zeitbeschleunigung. Allerdings müssen wir für jede Station zunächst eine Lizenz erwerben, die nicht ganz billig ist. Als kleiner Krämer dürfen wir obendrein zunächst nur Rohstoffe verschiffen. Damit lässt sich zwar schon ein hübsches Sümmchen erwirtschaften, für rentablere Waren benötigen wir aber ein höheres Ansehen. Schließlich ist unser Laderaum begrenzt, und Metallwaren oder Farbstoffe versprechen zum Beispiel deutlich höhere Renditen bei gleicher Auslastung.

Die ersten Sprossen auf der gesellschaftlichen Leiter haben wir schnell erklommen. Sobald wir über das nötige Kapital und eine bestimmte Tonnage verfügen, sprechen wir beim Senat in Venedig vor, der uns auch prompt in den nächsten Rang erhebt. Je weiter wir aufsteigen, desto steiler entwickeln sich die Anforderungen und desto schwieriger wird es, die Stimmen der Ratsherren zu gewinnen. Für jeden Aufstieg benötigen wir mehr Schiffe, mehr Angestellte, mehr Lizenzen und so weiter. Aber mit jeder Stufe dürfen wir unser Im
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perium auch weiter ausdehnen und mit einträglicheren Waren handeln. Um die Senatoren auf unsere Seite zu ziehen, stehen uns mehrere Möglichkeiten offen. Die einfachste, aber auch kostspieligste sind Geldgeschenke. Ebenso teuer ist es, öffentliche Gebäude wie Schulen oder Spitäler zu stiften. Eines unserer Familienmitglieder Einfluss nehmen zu lassen, ist zwar gratis – aber auch langweilig. Deshalb entscheiden wir uns oft für die vierte Option: den hohen Herren Gefälligkeiten zu erweisen.

Die stellen ganz unterschiedliche Anforderungen. Mal sollen wir lediglich eine dringend benötigte Ladung einschiffen, mal einen Schiffbrüchigen aufspüren, mal einen Spion eskortieren, mal einen Konvoi überfallen, mal mithilfe diverser Kartenfragmente einen Schatz finden. Die Missionen fallen ebenso abwechslungsreich wie unterhaltsam aus, nur die Suchaufträge haben uns nicht ganz so zugesagt. Schlicht aus dem Grund, weil die zu findenden Objekte mitunter dermaßen winzig sind, dass wir sie im 3D-Meer selbst in der höchsten Vergrößerungsstufe übersehen. Dennoch: Die Macher haben sich einiges einfallen lassen, um uns abseits des täglichen Trotts zu beschäftigen.
Ein bisschen Wuselfaktor gefällig: Wenn wir mit der Kamera nah heranfahren, können wir in den Städten unsere Niederlassungen erkennen und sogar einigen Bürgern bei ihrer Arbeit zusehen.
Jörg Langer Chefredakteur - P - 469835 - 26. September 2013 - 8:05 #

Viel Spaß beim Lesen!

TASMANE79 (unregistriert) 26. September 2013 - 8:20 #

Danke für den ausführlichen Test! Da ich zu Personen gehöre, die Port Royal 3 und Patrizier letztes ausgelassen habe, werde ich dem Titel eine Chance geben!

jguillemont 25 Platin-Gamer - - 63401 - 26. September 2013 - 8:36 #

Danke für den Test! Beim Lesen habe ich Lust bekommen, das Spiel auszuprobieren. Eine Frage dazu: Erlaubt das Spiel auch längere Spielpausen oder tue ich mich danach mit der Spielmechanik zu schwer?

Larnak 22 Motivator - 37541 - 26. September 2013 - 17:26 #

Meist ist das Problem bei solchen Spielen weniger, dass man nicht mehr weiß, wie das Spiel funktioniert, sondern dass man vergessen hat, was man selbst vor hatte, was die eigenen Pläne waren. Und ohne eigene Pläne ist es dann oft langweilig bzw. man irrt dann nur ziellos umher :D
Denke das wird hier auch so sein.

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 26. September 2013 - 8:50 #

Una storia italianA, zur Info!

gar_DE 19 Megatalent - P - 15990 - 26. September 2013 - 9:09 #

Kannst den Fehler doch melden.

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 26. September 2013 - 9:29 #

Leider nicht!

Ramirezaaaa (unregistriert) 26. September 2013 - 9:40 #

Der Typ auf dem Cover sieht aus wie Jon Snow...

Anonhans (unregistriert) 26. September 2013 - 9:48 #

Ich mag solche Spiele ja schon seit "Hanse" (das Remake von 1995). Aber beim letzten Port Royale und dem letzten Patrizier konnte ich mich bei bestem Willen nichtmehr dazu motivieren, zum x-ten Mal in 20 Jahren mit Schiffen die gleichen Häfen anzufahren, um dort die immer gleichen Dinge zu tun.
Ich weiß nicht 100%ig, was mir da inzwischen fehlt und es sind ja im Laufe der Jahrzehnte so Dinge dazugekommen, wie das ausbauen der Städte, aber irgendwie weiß ich ziemlich gut, wie genau ne Partie Patrizier ablaufen wird, wenn ich erstmal die ersten 2-3 Stunden überstanden habe. Nach 15-20 Jahren, in denen ich auch Spiele wie "Der Reeder" und 1869 mit Begeisterung gezockt hab, hat man vielleicht einfach zuviel Waren um die Welt geschifft und Preise verglichen.
Im Gegensatz zu nem Spiel wie Civilization, wo ich seit dem ersten Teil bis heute mit Begeisterung alle Nachfolger und Ableger (abgesehen von den Konsolen und Handheld-Varianten) gespielt habe, fehlt den Patrizier-Style Spielen glaube ich einfach der Zufall, der jede neue Partie für mich wieder zu nem neuen, herausfordernden Erlebnis macht.
Solange es dabei bleibt und jeder Nachfolger oder "Ableger" der Patrizier-Spiele nur kleine Verbesserungen bietet, muss ich dem "Genre" glaube ich fürs Erste schweren Herzens den Rücken zuwenden :/ Ich hoffe die Jungs und Mädels lassen sich für die nächsten Sequels irgendwas einfallen, dass auch bei jahrezehntelangen Fans wieder die Faszination für diese Art von Spielen wecken kann.

supersaidla 16 Übertalent - 4503 - 26. September 2013 - 10:34 #

Da hab ich das selbe Problem. Port Royal 2 hab ich noch bis zum abwinken gespielt, dann war irgendwie die Luft raus aus dem Genre.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 27. September 2013 - 15:36 #

Du kannst in den Schwierigkeitsoptionen im Freien Spiel die Warenverteilung für die Städte verstellen, sodass die Ausgangslage jedes Mal etwas anders ausfällt. Aber ich weiß, was du meinst ...

BruderSamedi 19 Megatalent - P - 13658 - 26. September 2013 - 14:25 #

Ich habe Port Royale 2/3 gespielt, aber immer nur ein paar Stunden lang, da der Spielablauf doch sehr eintönig war. Und vom Test ausgehend ist dieses Spiel genauso, nur auf einer etwas anderen Karte. Suboptimale Steuerung bei An/Verkauf, keine wirkliche Schwierigkeit, nur langes Schiffe hin- und herschicken auf gut Glück, an den Häfen was Brauchbares zum Kaufen oder Verkaufen zu finden. Wie ist das mit den KI-Händlern, wegen denen man nie weiß, ob der normalerweise dringend benötigte Rohstoff nicht gerade dutzendweise auf Halde liegt? Ich vermute mal noch genauso. Und irgendwie gab es auch nichts, auf das es sich gelohnt hätte, hinzuarbeiten. Oder man musste wieder in langweiligen Kämpfen Piraten(-nester) ausschalten, diesen Teil empfinde ich schlichtweg als störend.
Ich hätte ja gerne eine gute Wirtschaftssimulation, aber irgendwie hat es diese Serie bei mir bisher nicht geschafft, und vom Test ausgehend wird es RoV auch nicht schaffen.

Zaunpfahl 19 Megatalent - 17564 - 26. September 2013 - 15:18 #

Ich hab die Tage erst wieder Port Royale 3 angefangen (Steam Sale für 3,50 sei dank) und das was die Bilder hier zeigen und so wie sich der Test liest ist es kaum ein anderes Spiel, nur etwas hübscher und mit mehr Story.
Das Handelsmenü sieht jedenfalls noch 1:1 genauso in PR3 aus, von der Farbgebung abgesehen.

Und ja PR3 spielt sich wahrlich nicht allzu aufregend. Am Anfang ist man zu klein um allzuviel in der Welt machen zu können und dann ist man relativ plötzlich sehr reich und mächtig und hat das Szenario kurz drauf gewonnen. Auf die Geschichte dazwischen, Pirat/Händler heiratet reiche Gouverneurstochter, kams kaum an, während dem Spiel ein paar Textboxen und das wars.

Da vermisse ich hier im Test noch ein bisschen eine Aussage wie denn die Geschichte erzählt wird, wieder Dia-Schau Zeichnungen mit Erzählung und Textbox am Ende mit dem Missionsziehl?
Rüdigers Fazit ist für mich mit frischer Spielerfahrung aber trotzdem sehr eindeutig ;)

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 27. September 2013 - 15:40 #

Die Geschichte ist durchgehend vertont, alle Missionsbeschreibungen und die meisten Ereignisse werden vorgelesen. Dazu gibt's ab und an die erwähnten Zeichentrick-Zwischensequenzen (siehe erste Seite). Ich finde die Präsentation für eine WiSim äußerst gelungen.

prefersteatocoffee (unregistriert) 26. September 2013 - 11:25 #

Nun, ist sicherlich kein schlechtes Spiel, aber - das sagt ja auch der Test - kein Innovationsspektakel; wird wieder ein Account bei Kalypso Media benötigt; in diesem fall dürfen sie es gerne behalten.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 27. September 2013 - 15:41 #

Man muss sich registrieren, kann danach aber auch offline spielen. Das ist in einer Minute erledigt, also für mich kein Grund zur Klage. Da läuft kein Uplay oder ähnliches im Hintegrund.

Fabian (unregistriert) 26. September 2013 - 13:43 #

Der Negativpunkt:
"Schieberegler im Handelsmenü etwas fummelig"
stimmt so nicht.

Es gibt die Tasten "A" und "D" mit denen man perfekt handeln kann.
Siehe hierzu ab morgen
riseofvenice-fansite.de

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 27. September 2013 - 15:41 #

Verstehe ich nicht ganz, deswegen bleibt der Regler doch trotzdem fummelig? Oder wir definieren das Wort unterschiedlich ...

Skeptiker (unregistriert) 26. September 2013 - 13:57 #

Der 2. Teil heißt dann Kartofeln of Venice und der 3. Teil Pasta of Venice. Die ersten beiden DLCs heißen Basmati-Rise und Langkorn-Rise.

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 26. September 2013 - 14:17 #

Oh man! Auch Witzeschule Dülmen besucht?

vicbrother (unregistriert) 26. September 2013 - 18:34 #

Eher die Krusty-Clown-Schule

Pomme 17 Shapeshifter - P - 8623 - 30. September 2013 - 17:18 #

Hahaha, da musste ich jetzt laut lachen! :-)

Paule (unregistriert) 26. September 2013 - 15:11 #

Oh man, so flach wie Pizza. ^^

eQuinOx (unregistriert) 26. September 2013 - 15:22 #

Macht mich irgendwie mehr an als Rome2 :)

Scando 24 Trolljäger - 54817 - 26. September 2013 - 15:47 #

Ich habe es mir mal vorbestellt. Es gibt ja immer weniger Spiele dieser Art und RoV scheint eines der wenigen und guten zu sein.

Baran 12 Trollwächter - 826 - 26. September 2013 - 23:42 #

Schade. Ich habe mehr erwartet als ein PR3 mit anderen Grafiken. Selbst die Schiffe sind, soweit ich das sehen kann, nicht dem Szenario der Zeit und des Mittelmeers angepasst. Das war wohl zu aufwendig, aber hätte doch zumindest etwas mehr Reiz für mich darbieten können.

Ich zitiere F. Doehla: Schade.

Hitsch 06 Bewerter - 51 - 27. September 2013 - 10:38 #

Nach Patrizier 4 und Port Royale 3 fehlt mir die Motivation noch einen weiteren Klon zu spielen. Irgendwie ist für mich die Luft aus der Serie raus.

Maturion 11 Forenversteher - 707 - 27. September 2013 - 19:43 #

Der Rechtschreibfehler in "una storia italiano" tut echt weh... ansonsten schöner Test!

Larnak 22 Motivator - 37541 - 27. September 2013 - 20:52 #

So groß scheint der Schmerz nicht zu sein, bisher hat den Fehler noch niemand über die Fehler-melden-Funktion gemeldet :)

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62106 - 29. September 2013 - 0:00 #

Die Einladung habe ich jetzt angenommen. ;)

Larnak 22 Motivator - 37541 - 29. September 2013 - 0:36 #

Du bist mutig, für das "Bemerkung: italiana" wird man dich sicher kielholen :D

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62106 - 29. September 2013 - 18:44 #

Ich habe es überlebt. ;)

Jörg Langer Chefredakteur - P - 469835 - 1. Oktober 2013 - 11:25 #

Nee, diese Bemerkung war sehr hilfreich...

Hanseat 14 Komm-Experte - 1884 - 29. September 2013 - 10:03 #

Schöner Test, Verstehe den Kritikpunkt: Schnörkellose aber übersichtliche Menüs nicht.
Für mich sind beide Adjektive eher positiv besetzt.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 29. September 2013 - 16:25 #

Wahrscheinlich soll das sowas wie "trist" bezeichnen.

Daniele (unregistriert) 25. Februar 2015 - 1:50 #

Rise of Venice macht mir unglaublich viel Spaß. Gerade dass der Handel gegenüber Port Royale 3 mehr im Vordergrund steht (keine Stadteroberungen, mehr handelbare Waren, etc.), empfinde ich als Vorteil. Die Seekämpfe sind auch leicht besser geworden. Die fehlende Stadtansicht bringt zwar mit sich, dass man keine Gebäude mehr selbst platzieren kann, sondern nur in einem Menü auswählt; andererseits spielt sich das Spiel dadurch flüssiger: rein spielerisch war die Stadtansicht nicht wirklich notwendig.

Es gibt nur 25 Städte (bei PR3 60!). Dadurch verändert sich aber nicht viel, da die Städte bei PR3, die sich in einer Region befanden, sowieso ähnliche Waren produzierten und ähnlichen Bedarf hatten. Fällt bei RoV eine Stadt vorübergehend aus (durch Sabotage, Sturm oder ähnliches), ist das deutlich schmerzvoller für den Spieler.

Die Autorouten sind nicht wie bei PR3 einfach auf Profit einstellbar. Im Kaptänsmodus kann nur mit den Kontoren interagiert und in den Städten verkauft werden. Für komplexere Routen muss man alles manuell einstellen. Ein klarer Vorteil.

Ich hätte mir mehr Interaktionsmöglichkeiten mit dem Senat gewünscht. Auch dass nur über den Dogen und Rangaufstiege entschieden wird, ist schade. Mir viel auf, dass die bei dem eigenen Aufstieg und dem der drei KI-Konkurrenten ersetzten Ratsmitglieder nicht wieder erscheinen; ein gelegentlicher personaler Wechsel im Senat würde etwas mehr Abwechslung wegen der unterschiedlichen Eigenschaften bringen.

RoV ist fordernder als PR3 und daher (meiner Ansicht nach) besser, obwohl einige Dinge aus dem Spiel entfernt wurden: für mich die beste jüngere Handelssimulation.

Man sollte sich aber auf jeden Fall die Gold-Edition mit der Erweiterung "Beyond the Sea" kaufen: Die Spielwelt enthält dann insgesamt 38 Städte und es werden weitere Missionen für die Familie und speziell den Dogen hinzugefügt; so muss man zum Beispiel verhindern, dass eine venezianische Stadt zu Genua überläuft. Die Dogen-Missionen bringen zwar keine Belohnung, liegen aber oft im eigenen Interesse (z.B. wechselt eine Stadt den Verbündeten muss man die Handelslizenz neu erwerben).

Ich empfehle das Spiel uneingeschränkt, zumal dieses Genre leider viel zu wenig Beachtung findet.