Realistischer Mehrspielershooter

GC10: Red Orchestra - Heroes of Stalingrad Report

Von der Mod zum Vollpreis-Titel schaffen es nur wenige Titel. Der Mehrspieler-Shooter Red Orchestra ist dank des hohen Realismusanspruchs einer davon. 2011 erscheint der Nachfolger und soll vor allem zwei Sachen bieten: Mehr Einsteigerfreundlichkeit und noch mehr Realismus. Auf der gamescom konnten wir das Spiel begutachten.
Christoph Licht 23. August 2010 - 0:43 — vor 13 Jahren aktualisiert
PC
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Realismus über allem – das war der Grundsatz, den sich die Entwickler bei Tripwire Interactive für ihre Unreal-Modifikation Red Orchestra – Combined Arms auf die Fahne geschrieben hatten. Und siehe da: Die Rechnung ging auf. Die Mehrspieler-Mod Modifikation war so erfolgreich, dass sie mit dem Untertitel Ostfront 41-45 auch in den Handel kam. Nächstes Jahr soll der zweite Teil, Heroes of Stalingrad, erscheinen. Neben noch mehr Realismus, ihr müsst nun beispielsweise die Entfernung zum Gegner an eurem Scharfschützengewehr einstellen, noch mehr teambasierte Mehrspielermodi, versprechen die Entwickler auch mehr Einsteigerfreundlichkeit und erstmals einen umfangreichen Einzelspielermodus. Auf der gamescom haben sie uns die aktuelle Version von Red Orchestra - Heroes of Stalingrad vorgeführt.

Die Schlacht um Stalingrad ist im vollen Gange - sowohl auf dem Boden, als auch in der Luft.

Der Kampf um Stalingrad

Kurz für alle, die den ersten Teil nicht kennen: Red Orchestra 2 ist ein teambasierter Shooter, der während des zweiten Weltkrieg angesiedelt ist. Dieses Mal bekämpfen sich die Sowjet Union und die Wehrmacht in der Schlacht um Stalingrad (Juli 1942 – Februar 1943), welche das Deutsche Reich bekanntlich verloren hat und das Ende der Russlandoffensive bedeutete. Gespielt wird entweder online mit bis zu 64 Spielern oder offline in zwei umfangreichen Kampagnen. Letztere nehmen für den Einzelspielermodus angepasste Versionen der Mehrspielerkarten, verbinden sie durch Zwischensequenzen und möchten so die Schlacht um Stalingrad aus Sicht der beiden Parteien möglichst authentisch nachstellen.

Im Mehrspielermodus stehen euch hingegen drei Spielmodi zur Auswahl: das bereits aus dem Original bekannte "Territory", Koop (Kampagne und normale Scharmützel), der Team-Deathmatch-Modus "Firefight" und der neue "Countdown"-Modus. Ähnlich wie in Enemy Territory - Quake Wars ist hier der Level in mehrere Abschnitte unterteilt. Innerhalb eines Abschnitts habt ihr 2-3 Minuten Zeit, um das jeweilige Ziel – beispielsweise eine Artilleriestellung ausschalten – zu erfüllen. Die Zeit ist deshalb so kurz, weil wie in den anderen Modi alle gefallen Kameraden erst wieder erscheinen, wenn die Runde vorbei ist – oder in diesem Falle das nächste Ziel erreicht wurde. Erst dann wird auch der nächste Teil der Karte freigeschaltet. Im uns gezeigten Level mussten wir uns so zuerst den Weg zu einem Hochhaus bahnen, uns dann bis ins obere Stockwerk vorkämpfen und am Ende auf dem Dach unsere Flagge hissen. Sterben vorher alle Mitglieder eines Teams, werden die Seiten gewechselt.

Und dann wäre da auch noch der Multiplayer Campaign Mode, der alle Karten miteinander verbindet und so die Schlacht um Stalingrad auch im Mehrspielermodus erlebbar macht. Jede Mehrspielerkarte steht hier für ein Gebiet auf der Karte von Stalingrad und wurde auch der damaligen Realität nachempfunden. Die Schlacht geht nun solange, bis eine Seite entweder alle Gebiete kontrolliert oder dem Gegner keine Reservetruppen mehr zur Verfügung stehen. Während ein normales Match in Red Orchestra circa 15 Minuten dauert, werden die umfangreichen Schlachten im Multiplayer Campaign Mode laut den Entwicklern mehrere Stunden in Anspruch nehmen, in denen sich die Situation immer wieder ändert. Wer das Brettspiel "Risiko" kennt, weiß was das bedeutet.

Teamwork geht vor

Der Commander hält sich vom eigentlichen Kampfgeschehen fern und sollte beschützt werden.
Red Orchestra 2 ist vollständig auf Teamarbeit ausgelegt – alleine werdet ihr nicht weit kommen und höchstens beim "um die Ecke gehen" von einem Scharfschützen erledigt. Um die Zusammenarbeit zu fördern, stehen euch sowohl offline als auch online bis zu acht Klassen zur Auswahl. Die Wahl beeinflusst nicht nur die realistische Bewaffnung der Soldaten, sondern auch welche zusätzlichen Möglichkeiten der Spieler hat, um sein Team voran zu bringen. Ein Squad Leader beispielsweise gibt den Commander ein Ziel für einen Artillerieschlag vor. Aber nur der Commander kann tatsächlich – und das ist neu – einen von drei Typen anfordern: Mörser, Artillerie und Raketenschlag. Alle drei haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. So eignet sich der Mörser gut gegen Infanterie, Artillerie mehr für Panzer. Gemeinsam haben sie eine geballte Zerstörungskraft, die ganze Häuser auseinander nehmen kann. Laut den Entwicklern ist prinzipiell alles in einem Level zerstörbar. Damit ihr aber nicht plötzlich auf flachem Land und ohne jegliche Deckungsmöglichkeit unterwegs seid, bleiben selbst nach einem Bombenangriff noch ausgebrannte Teile der Häuser stehen.

Zusätzlich darf der Commander an seinem Radio alle paar Minuten einen sofortigen Respawn aller toten Spieler erzwingen oder einen Überflug anfordern. Letzterer führt dazu, dass alle Gegner im Freien kurzzeitig auf der Minimap sichtbar sind. Wer gerade in einem Haus unterwegs ist, wird realistischer Weise nicht gesehen. Anders als in beispielsweise Call of Duty - Modern Warfare 2, ist die Information auch nicht gleich bei jedem Spieler im 3D-Interface sichtbar, eine Minimap gibt es erst gar nicht. Wie im realen Leben, werden die Standorte hingegen erst vom Commander an den Squad Leader und von ihm dann an die normalen Soldaten weitergegeben. Dadurch entsteht eine Zeitverzögerung und entsprechend sind die Gegner mitunter gar nicht mehr dort vorzufinden.

Red Orchestra zwingt euch alleine durch den hohen Realismus bereits zur Zusammenarbeit. Loner haben keine Chance.

tintifaxl 13 Koop-Gamer - 1222 - 23. August 2010 - 9:10 #

Im letzten Absatz soll es wohl "Erscheinen soll Red Orchestra – Heroes of Stalingrad im zweiten Quartal 2011." heissen.

Ansonsten eine schöne erste Preview, die bei mir direkt die Lust auf eine Partie RO geweckt hat. Wird es vielleicht eine Mac Version von ROHoS geben?

icezolation 19 Megatalent - 19280 - 23. August 2010 - 9:47 #

Habe das erste Mal von Red Orchestra gehört, als ich meine erste Runde Killing Floor gestartet habe (da befindet sich vor dem Rundenstart links eine Werbeanzeige, meistens wurde die Mod beworben). Mir reicht der starke Realismus nicht, damit sich das Spiel vom ganzen Weltkriegs-Egoshooter Kram abhebt und mein Interesse weckt.

Scytale (unregistriert) 23. August 2010 - 10:21 #

Na, Realismus alleine rechtfertigt alleine die Qualität eines Spieles nicht. Interessant bei RO war, dass der Realismus das Gameplay und vor allem die Atmosphäre stark beeinflusst. Da alles so verflucht schwer ist, manche Maps bewusst imba sind, kommt wirklich eine Atmosphäre auf, die man vielleicht als Kriegsatmosphäre bezeichnen könnte. Bei anderen Teamshootern gehts am Ende nur um Gefragge und Stats, aber das spielt in RO keine Rolle. Da gehts um Taktik, da man gnadenlos verliert, wenn man nur auf gute Stats aus ist. Und das hab ich in keinem anderen Teamshooter gesehen.

TwentY3 16 Übertalent - P - 5501 - 23. August 2010 - 10:27 #

Ich spiele Red Orchestra seit den Modzeiten und freue mich schon sehr auf den neuen Teil. Das mit dem "X" auf den Monitor malen wird eher schwer werden, da die Waffen einen Free-Aim Bereich haben, in dem die Waffe sich bei Mausbewegung bewegt, bevor sich die Person dreht. Ein Post-It in der Mitte des Monitors wäre da passender :)

Wer noch Lust auf den Vorgänger hat kann unter roladder.net auch nach anderen Spielern und Clans suchen.

Paxy 17 Shapeshifter - - 6266 - 23. August 2010 - 16:50 #

Liest sich für mich wie das OPF 2 das ich nie bekommen habe :)

damals als UT mod bin ich leider nicht daran hängen geblieben TO war dann doch eher mein Ding (ich war jung und brauchte die Fraggs).

Rustikof 11 Forenversteher - 790 - 23. August 2010 - 20:32 #

Danke! Sehr interessanter Report!
Kannte Red Orchestra noch gar nicht, bin sehr gespannt auf den Realise, denn leider sind viele zweite Weltkriegsshooter viel zu unrealistisch.

Hptm^®ob²³ (unregistriert) 24. August 2010 - 16:19 #

RO hebt sich ganz klar von anderen WK II spielen ab, da es hier nicht nur um sinnlose rumballerei ala CoD geht, sondern um team basierendes spielen. Hoffe das dass neue Spiel genauso gut wird wie sein vorgänger.

Tamttai 10 Kommunikator - 489 - 25. August 2010 - 15:31 #

*sabber* - endlich ein echter opf nachfolger :)

Anonymous (unregistriert) 27. August 2010 - 20:10 #

yiphiee, ich freu mich drauf, RO ist der beste online shooter denn ich je gespielt habe

ChrisnotR (unregistriert) 31. August 2010 - 22:12 #

Sieht sehr gut aus, wenn dass alles so beibehalten wird dann ists ein Plichtkauf für mich. Realistisches Kugelverhalten und wirklichkeitsnahes Nachladen sind genau mein Ding nach der ganzen Casual-Shooter-welle.

hannes (unregistriert) 4. September 2010 - 15:01 #

Ich bin ein grosser Fan von R.O und kann das Game kaum noch erwarten.Kann mir jemand sagen ob bei R.O.2 auch Flammenwerfer zum Einsatz kommen.

ThereIsNoCake 13 Koop-Gamer - 1425 - 10. September 2010 - 13:10 #

klingt auf jeden Fall vielversprechend :)