Angetestet: Multiplayer-Beta

Halo Reach Preview

Eigentlich war die Halo-Trilogie beendet, Halo ODST galt als Nachschlag. Dann flimmerte der Schriftzug "Reach" über die Riesenleinwand einer E3-Pressekonferenz, das Interesse an der wichtigsten Xbox-Serie war neu geweckt. Halo Reach will sowohl solo als auch im Mehrspieler-Modus Großes vollbringen -- letzteren haben wir uns angesehen.
Vin 20. Mai 2010 - 0:22 — vor 13 Jahren aktualisiert
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von Nico Hertel

Das erste Halo hätte ein PC-Spiel werden sollen, doch Microsoft schnappte sich den damals unabhängigen Entwickler Bungie und machte ihn zum Hoflieferanten für eine Serie, ohne die im Nachhinein weder Xbox noch Xbox 360 vorstellbar gewesen wären. Doch seit dem 1. Oktober 2007 ist Bungie wieder eine eigenständige Firma, die Spiele für alle möglichen Plattformen entwickeln kann. Eine Firma freilich, an der Microsoft Anteile hält, und deren Spiele Microsoft auf absehbare Zeit vertreiben wird. Vor allem aber: Die Marke "Halo" gehört Microsoft, Halo Reach, ein Prequel zur bestehenden Trilogie, ist wohl das letzte Bungie-Spiel aus dem beliebten SF-Universum.

Nach der Multiplayer-Beta zu urteilen, die wir mehrere Tage lang gespielt haben, könnte der Abschied Bungies von ihrer Serie ein fulminanter werden. Halo Reach wird im Multiplayer-Modus wieder mindestens genauso stark wie Halo 3. Die Zutaten: farbenfrohe Karten, viele sich wirklich voneinander abhebende Spielmodi, und vergleichsweise wenige Spieler. Das Spielprinzip ist abermals auf Spaß statt Realismus ausgelegt -- ein Konzept, das bereits in der Beta aufgeht und uns förmlich ans Gamepad gefesselt hat.
 
Erstmals mit Klassensystem
Die Mehrzahl der Waffen (wie den hier zu sehenden Raketenwerfer) kennt ihr bereits aus Halo 3.

Dass sich in Reach einiges geändert hat, mag man zu Beginn noch nicht glauben. Das Hauptmenü entspricht fast 1 zu 1 dem aus Halo 3, auch die Gamelobby spart mit Neuerungen. Wir dürfen nun aus drei zufälligen Spieltypen wählen statt nur unser Veto zu geben, ansonsten ist alles aus Halo 3 bekannt. Doch neben den obligatorischen neuen Karten, im derzeitigen Beta-Status sind nur zwei verfügbar, entdecken wir auch den ersten neuen Spielmodus. "Hamstern" erweitert neben "Headhunters" das eh schon sehr umfangreiche Repertoire der Vorgänger um einen weiteren interessanten Modus. Noch bevor wir im wirklichen Spiel sind, fällt uns dann auch die erste grundlegende Neuerung in Reach auf: Wir dürfen aus vier Klassen wählen. Die erfordern nicht komplett unterschiedliche Spielweisen, sorgen jedoch dennoch für taktische Tiefe. Denn jeder Typus besitzt eine Spezialfähigkeit (Optik und Bewaffnung bleiben gleich). Wir nehmen uns als erstes den Scout und laufen mit seiner Sprint-Fähigkeit in Rekordtempo über die halbe Karte. Dann ist unsere Energie aufgebraucht und wir müssen warten, bis sie sich zumindest ein wenig regeneriert hat.

Fast schon im Vorbeilaufen erledigen wir den ersten Gegner mit der guten alten Assault Rifle. Die hat bis auf eine neue Optik keinerlei Veränderungen erfahren und ist, zusammen mit der nun etwas stärkeren Pistole, wieder die Start-Waffe. Nach ein paar Minuten finden wir uns perfekt zurecht; die kleinen Steuerungs-Änderungen sind allesamt nachvollziehbar und schnell verinnerlicht. Wir schlagen ab sofort mit dem rechten Button anstatt mit dem B-Knopf. Letzterer ist dafür ab sofort für den Wechsel der zwei Granatentypen zuständig. Und mit dem linken Button werden die Spezialfähigkeiten aktiviert.

Gelungene Beta-Karten

 
Auch wenn es nur zwei Karten in der öffentlichen Beta sind: Sie sorgen für gewohnt gute Spielbarkeit und lassen darauf hoffen, dass auch die restlichen Maps das hohe Niveau von Halo 3 erreichen werden.
 
Die Map Powerhouse erinnert optisch stark an Highground aus Halo 3. Auf einer Mischung von Savanne und Beton kämpfen wir um die Kontrolle über das Kraftwerk und den Kanal in der Mitte. Durch die vielen Winkel und Höhenunterschiede eignet sich die Karte sowohl für Nahkämpfer als auch für Scharfschützen. Grafisch gefällt uns die Karte, vor allem die Lichteffekte sehen sehr schick aus. Spielerisch dominieren zum einen der große Kanal in der Mitte sowie der Gebäudekomplex am Ende der Karte. In einem Ausläufer des Kanals finden wir sogar einen Raketenwerfer, mit dem man gerade auf den weiten, offenen Flächen gut aufräumen kann. Für die Innenräume eignet sich dagegen der Gravitationshammer im kleinen Bunker. Durch die vielen kleinen Gebäude könnt ihr euch mit der Wahl der Klasse Flieger gut als Scharfschütze betätigen, seid dann jedoch euren Gegnern schutzlos ausgeliefert

Die zweite Karte, Swordbase, besteht aus zwei benachbarten Häusern und hat ein urbanes Setting aus grauen Betonwänden. Ein paar wenige Pflanzen im Erdgeschoss ändern nichts am grafisch langweiligen Eindruck. Spielerisch dagegen ist Swordbase sehr ausgeglichen. In den Innenräumen kommt es zu schnellen Nahkämpfen, wozu auch das Partikelschwert und die Schrotflinte beitragen. Die weite Kluft zwischen den beiden Häusern ist dagegen für Scharfschützen ein gefundenes Fressen. Als Flieger hat man hier den großen Vorteil, die Höhenunterschiede in Sekundenschnelle überwinden zu können. Dafür ist man jedoch im Nahkampf eher benachteiligt, hier können Wächter und Co. punkten.

Designated Marksman oder Nadelgewehr?

Während wir uns auf Swordbase als Sniper versucht haben, konnten wir die neuen Scharfschützengewehre ausprobieren. Da wäre zum einen die Designated Marksman Rifle, der Vorläufer des Kampfgewehrs. Sie verschießt einzelne, aber dafür durchschlagkräftige Kugeln und eignet sich vor allem auf mittlere und lange Distanz. Ähnlich ist es mit dem Nadelgewehr, das dieselben rosa Nadeln wie der Nadelwerfer verschießt. Hat der Gegner keinen Schild mehr, explodiert er schon mit drei Nadeln im virtuellen Körper. Die neuen Waffen fügen sich gut ins Spielgeschehen ein, da sie größtenteils weiterentwickelte Version aus Halo 3 sind. Die ganz neuen Waffen wie das Typ-52 Fokusgewehr bringen zwar ein bisschen mehr Abwechslung in das Spielgeschehen, doch wirklich abgefahrene Waffen, wie man sie aus Epics Unreal Tournament-Serie kennt, fehlen leider.
 
Unser erstes Match haben wir zwar knapp verloren -- das Matchmaking funktioniert übrigens wieder ausgezeichnet -- am Ende bekommen wir trotzdem das neue Beförderungs-System zu sehen. Natürlich bietet Reach wieder Ränge, doch im Vergleich zu Halo 3 hat sich hier einiges getan. Ihr erhaltet nach Spielen keine Erfahrung mehr, sondern Credits für zu Ende gespielte Matches. Wer also vorzeitig desertiert, bekommt kein Geld. Credits gibt es außerdem für gelungene Aktionen oder gewonnene Medaillen.  Nach jedem Spiel seht ihr euren Fortschritt im aktuellen Ranglevel. Der Balken füllt sich dabei etwas langsamer als bei ähnlichen Spielen wie Modern Warfare oder Bad Company 2: Nach immerhin 20 Spielen hatten wir gerade mal den dritten Rang erreicht. Bis zum General Major werden wir also noch einiges zu tun haben. 

Erstmals erhaltet ihr direkte Belohnungen für eure Beförderungen: Ihr könnt euch neue Helme, Schulterplatten und Brustrüstungen kaufen und optisch aufwerten. Außerdem existieren diverse Farbvarianten. All das hat keine spielerischen Auswirkungen, macht aus den geklonten Spartanern aber auf den zweiten Blick doch etwas individuellere Gesellen. In der Waffenkammer könnt ihr alle Objekte anschauen und einfärben. Bereits für den Helm gibt es neun Varianten mit unterschiedlichen Ausstattungen wie Sonnenschutz oder größeres Display. Natürlich könnt ihr wieder euer eigenes Symbol und die persönliche vierstellige Dienstnummer verwalten.  Bei den zu erwartenden Spielermassen werdet ihr aber dennoch wieder 1:1-Kopien eures eigenen Alter Egos erleben. Und in Team-Matches haben beide Seiten eine genormte Farbe, hier fallen die Ausschmückungen erst auf den dritten Blick auf. Aber immerhin, es gibt sie.

Vier Klassen
Für euren "Spartaner" könnt ihr in Halo Reach eine von vier Klassen (= Boni) wählen. Diese ersetzen teilweise die Gimmicks aus Halo 3 ersetzten. 1 Der Schleicher macht sich auf Befehl unsichtbar und kann so leicht von hinten angreifen. 2 Der Kundschafter sprintet seinen Gegnern davon oder überwindet weite Stecken schneller. 3 Als Wächter machen wir uns für ein paar Sekunden unverwundbar und überstehen so sogar Granatenexplosionen. 4 Flieger können mit ihrem Jetpack über die Karten düsen und so auch eigentlich nicht zugängliche Stellen erreichen -- ideal für Sniper. Eines haben jedoch alle Klassen gemeinsam: Die Spezialaktionen verbrauchen Energie, die sich nur langsam regeneriert.
Carstenrog 16 Übertalent - 4838 - 20. Mai 2010 - 0:54 #

Adios Master Chief! Aber jetzt Wissen wir ja wer du bist! Der Wendler!

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36312 - 20. Mai 2010 - 1:05 #

Obwohl ich Genre und Konsole mag, werd ich mit der Reihe einfach nicht warm. Aber gibt ja gerade in dem Genre mehr als genug Alternativen.

LEiCHENBERG 14 Komm-Experte - 1967 - 20. Mai 2010 - 2:20 #

Ich habs auch ein wenig getestet und teile die Wertung gar nicht. Ohne weiter ins Detail zu gehen würde ich sagen: es handelt sich um ein aufgebohrtes Halo 3, wobei einige Neuerungen echt fragwürdig sind. In meinen Augen ist Halo schon beim 2. Teil gestorben und Bungie beweist mit jedem weiteren Titel wieso.

Old Lion 27 Spiele-Experte - 77783 - 20. Mai 2010 - 8:12 #

Ohne den Koop-Modus in Halo 3 hätte ich es auch gar nicht erst gespielt! Fand die Grafik damals schon nicht pralle, und da ich Halo und Halo 2 nicht kannte wurde ich mit Teil 3 auch nicht richtig warm! Aber Bungie scheint ja anscheinend noch so einiges in der Konserve zu haben, wenn jedes halbe Jahr irgend ein neuer Halo Ableger ins Geschäft kommt. Nur leider werden die Konserven nur bedingt aufgehübscht und nachgearbeitet, so dass meiner Meinung nach Grafik und Neuerungen sehr auf der Strecke bleiben.

Eine Weisheit der Dakota-Indianer besagt: „Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, steig ab!”

Ily 11 Forenversteher - 595 - 20. Mai 2010 - 9:17 #

Hallo, schöner Test! Habe die Beta selbst gespielt und war sehr begeistert. Aber warum seid ihr nicht auf die beiden anderen Multiplayer-Karten eingegangen? Hab ich da etwas überlesen? Man konnte noch auf "Boneyard" die Spieltypen "Invasion" und "Invasion Slayer" spielen. Und auf der anderen Karte, deren Name mir gerade entfallen ist, konnte man "Generator Defense" spielen. Allerdings war die letzte Karte, so wie ich das verstanden habe, wohl nur dazu da, die Server von Bungie zu testen.

Anonymous (unregistriert) 20. Mai 2010 - 9:34 #

Also die Beta war der letzte Rotz. Ich bin Halo Spieler seit der ersten Stunde und hab jeden Teil bis zum erbrechen gezockt. Aber Halo Reach wird den warscheinlich Noobigsten Multiplayer haben den ich je gesehen habe.

-Karten unausgewogen, bzw. zu sehr auf Map Control ausgelegt
-Überpowerte Waffen und Granaten
-Massive Hostvorteile(schlimmer als in Halo 3)
-Keine BR mehr
-Diverse neue Schrottwaffen die da echt nix verloren haben

Ich werds mir echt nur wegen der Story holen bzw. ausleihen.

Jörg Langer Chefredakteur - P - 470399 - 20. Mai 2010 - 9:48 #

Deine Meinung finde ich wichtig, aber deine Sprache ist doch sehr mit dem Ausscheiden von Flüssigkeiten und Feststoffen aus dem Körper beschäftigt. Muss doch nicht sein, oder?

Guldan 17 Shapeshifter - 8554 - 20. Mai 2010 - 9:59 #

Reach wird wie alle Halos wegen dem SP gekauft und gezockt, bin nicht so der MP Fan auf Konsolen.

DarkVamp 12 Trollwächter - 1166 - 20. Mai 2010 - 13:15 #

Ich finde es ein wenig dämlich die Multiplayer-Karten für ne grafische Beurteilung zu nutzen und dann obendrein noch mit einem reinen SoloplayerGame wie GodOfWar3 zu vergleichen.

Wir können uns sicher sein das REACH im Soloplayer absolut die grafischen Muskeln spielen lassen wird denn dort muss nicht so arg auf hohe Framerate geachtet werden.

LEiCHENBERG 14 Komm-Experte - 1967 - 20. Mai 2010 - 14:03 #

Ach komm, sehr muskulös waren die letzten beiden Teile der Halo Reihe auch nicht und Reach sieht in der Beta fast identisch aus. Was soll man schon mehr erwarten als ein leicht verändertes Halo 3?

Spitter 14 Komm-Experte - - 2255 - 20. Mai 2010 - 14:37 #

Auch wenn ich keine X-Box habe geschweigedenn Halo :

"Wir können uns sicher sein das REACH im Soloplayer absolut die grafischen Muskeln"

Warum sollte die Grafik im Multiplayer denn runtergeschraubt werden ???? Wenn das spiel da altbacken aussihet wieso sollten se fürn SP 20mal mehr details reinhauen?

Wi5in 15 Kenner - 3332 - 20. Mai 2010 - 14:39 #

Ich hoffe weiter auf ein Halo 3 fürn PC :D
Schade, dass es wahrscheinlich nie kommen wird :(

Spieler 1 (unregistriert) 20. Mai 2010 - 16:40 #

Unübersichtliche Menüs, langweilige Waffeneffekte (keine Einschusslöcher, zerstörbare Umgebung, nennenswerten Partikeleffekte, herumfliegenden Patronenhülsen wie in Halo 1), Leveldesign wie zu (schlimmsten) Unreal-Mod-Zeiten (besonders die Häuserschlucht ... Rampe hier, Trampolin da, quaderförmiges Räumchen, Gang, Räumchen ...) - DAS ist wirklich ein Armutszeugnis für die Programmierer/Designer. Als begeisterter CoD- und Battlefield-Spieler habe ich nach zwei Stunden dieses altmodischen Gewurschtels meine Beta-Installation gelöscht und jede Illusion auf ein neues tolles Halo-Spiel aufgegeben.

Kanonengießer 15 Kenner - 3047 - 20. Mai 2010 - 20:07 #

Mittlerweile bin ich der Meinung, das Halo ohne Bungie wieder besser werden wird.... :/

Oynox Slider 14 Komm-Experte - 2264 - 20. Mai 2010 - 20:22 #

Hm, kann mich mit Halo nicht so richtig anfreunden. Den dritten Teil fand ich eher mittelmäßig. Vielleicht fange ich jetzt ja mal mit dem an... und wenn nur für den MP.

Spartan117 13 Koop-Gamer - 1479 - 26. Mai 2010 - 22:23 #

MP Modus von dem Spiel war schon immer hammer.. oder einfach zu viert Abends zusammen hocken und an einer Konsole daddeln herrlich! wird bei Reach denk ich auch nicht anderst sein.

Leider zock ich kein Halo mehr.. seit dem dritten Teil war bei mir Schluss weil des andere für mich storymässiges nichts mit Halo zutun hat. (Also es hat mich nicht angesprochen)

TerX62 (unregistriert) 8. Januar 2011 - 17:03 #

Ich bin von REACH sehr begeistert und die Waffen sind der Hit