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Links: An der Kreissäge zur Linken kommt ihr unmöglich vorbei. Rechts: Doch durch einen Lichtregler könnt ihr den Schatten der Leiter verschieben: Nun ist der Weg für euch frei. So simpel bleiben die Rätsel freilich nicht. |
14 Stunden Abwechslungsreichtum
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Leuchtende Objekte wie dieses kann die Fee Spangle jederzeit drehen. Und damit auch den Schattenwurf. |
Der Schattenläufer beschränkt sich aber nicht aufs Plattform-Hüpfen. Umso höhere Stockwerke ihr erreicht, desto mehr spielen Rätselelemente eine Rolle. Eure Feen-Begleiterin namens Spangle zum Beispiel verfügt über die Fähigkeit, bestimmte Umgebungselemente (und damit auch deren Schatten) drehen zu können und euch somit zuvor nicht begehbare Passagen zu erschließen.
An anderen Stellen des Spiels wiederum schieben sich am unteren oder am rechten Bildschirmrand Regler ins Bild, mit denen ihr den Lichteinfall im Level vertikal oder horizontal verändern könnt. Unter Zuhilfenahme dieser Methode könnt ihr beispielsweise einen weit entfernten Schatten näher zu euch heranziehen, auf ihn springen und ihn dann als Schattenlift benutzen. Das mag sich wenig herausfordernd anhören, wird aber von Level zu Level kniffliger und kulminiert gen Ende des Spiels in einigen sehr kniffligen, sehr spaßigen Kopfnüssen.
Im letzten Spieldrittel werdet ihr zusätzlich zu alledem noch die Fähigkeit erlangen, für kurze Zeit die Welt der Schatten zu verlassen und in der "Echtwelt" herumzuwandern. Dort müsst ihr dann Säulen oder ähnliche Hindernisse verschieben, deren Schattenwurf sich dadurch in der Schattenwelt verschiebt und euch somit entweder den Weg ebnet oder Schalter freilegt, die bisher vom Schatten verdeckt waren. Es gibt noch weitere Abwandlungen der bisher genannten Rätselelemente, die wir euch lieber nicht verraten wollen: Der Knobel-Faktor ist Hudson sehr gut gelungen und hat uns für gut und gerne 14 Stunden konstant motiviert -- so lange brauchten wir, bis wir den Abspann sahen. Und das, obwohl wir schon nach etwa acht, dann erneut nach zehn und dann nochmal nach 12 Spielstunden der Meinung waren, das Ende sei nahe. In dieser Hinsicht gleicht Der Schattenläufer tatsächlich ein wenig dem dritten Film der
Herr der Ringe-Trilogie. Mit einem entscheidenden Unterschied: Bei Herr der Ringe zog sich das Ende ein bißchen so wie zu lange gekautes Kaugummi. Bei Der Schattenläufer ist das nicht der Fall.
Kämpfe als Schwachpunkt
Direkt zu Beginn entdeckt euer Schatten ein rostiges Schwert (interessanter Kniff: Der Rost kann dem Schatten des Schwerts nichts anhaben - für euch ist es daher wie brandneu), dass ihr fortan auch des öfteren schwingen müsst. Eure Gegner machen klar, dass es sich um ein Spiel aus Japan handelt: Spinnen können wir ja noch als solche erkennen, aber den Rest des Gegnerkaders zu katalogisieren, fällt uns sehr schwer. Leider ist das Kampfsystem unausgegoren und eindeutig die große Schwachstelle eines ansonsten sehr gelungenen Spiels. In den ersten zwei Dritteln von Der Schattenläufer gehen die Scharmützel im Idealfall so: ein bis zwei Schwerthiebe, Ausweichen, ein bis zwei Schwerthiebe, Ausweichen, ein bis zwei -- ihr erkennt das Muster? Unbedingt vermeiden solltet ihr es, euch direkt zu Beginn in einen ganzen Pulk von Feinden zu stürzen. Dafür ist euer Schwert zu träge, der Bildschirmtod wäre euch sicher. Im letzten Drittel des Spiels jedoch werden euch die Monster kaum mehr etwas anhaben können. Bis dahin habt ihr eure Lebensenergie und die Schlagkraft der Waffe genug gesteigert, um mehrere Gegner auf einmal überleben zu können.
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Einige Monster könnt ihr nicht mit dem Schwert besiegen. Vielleicht aber mit der Kreissäge zur Rechten? Hmmm... |
Die Kämpfe sind wahrlich kein Highlight, aber auch nicht vernichtend schlecht. Zumal hin und wieder Gegner, die mit eurem Schwert nicht besiegbar sind, das Geschehen etwas auflockern. Diese müsst ihr dann durch geschicktes Manipulieren eurer Umgebung und des Schattenwurfs um die Ecke bringen, bevor ihr weiter ziehen könnt.
Und das werdet ihr tun wollen, denn wenn ihr diesem Spiel eine Chance gebt, wird es euch fast unweigerlich in seinen Bann ziehen. Und zwar nicht nur durch die ungewöhnliche Grundidee, sondern auch durch die gleichzeitig minimalistische wie schön anzusehende Grafik und die fantastischen Soundeffekte. Auch die Musikuntermalung ist sehr gelungen. Völlig egal, wieso ihr das, was ihr in Der Schattenläufer tun müsst, tut: Es macht viel zu viel Spaß, um es ernsthaft hinterfragen zu wollen. Weswegen ihr euch auch kaum über das offene Ende ärgern werdet. Und wenn doch, dann höchstens deshalb, da es das Ende des Spiels bedeutet.
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Im späteren Spielverlauf könnt ihr durch besondere Portale für kurze Zeit die Schattenwelt verlassen. Hier verschieben wir eine Säule, damit uns ihr Schatten in der Schattenwelt zukünftig nicht mehr das Weiterkommen verwehrt. |
Fazit: Schattenseiten, die wir mögen
Auf Screenshots kann Der Schattenläufer den Eindruck erwecken, als sei es ein stinknormaler 08/15-Plattformer, in dem man sich nur eine Ebene "weiter hinten" bewegt als üblich. Dieser Eindruck trügt. Sicher erfindet das Hudson-Spiel das Rad nicht neu, und gerade einige der früheren Abschnitte wären so auch in anderen Hüpfspielen möglich gewesen. Doch wie jedes gut strukturierte Spiel führt euch Der Schattenläufer zunächst behutsam an seine Prinzipien heran, um die Innovations- und Schwierigkeitsschraube dann immer weiter anzudrehen. Wir jedenfalls haben uns immer wieder neu über Aha-Momente gefreut, die nur durch das Schatten-Gameplay möglich waren und uns wirklich überraschen konnten.
Über die im Test genannten Macken können wir zwar nicht hinwegsehen, doch kommen wir dennoch zu einer sehr positiven Bewertung: Den weltersten "Schattformer" können wir euch wärmstens für die kalten Herbsttage empfehlen. Zumal es das erste Spiel ist, dem wir je im Test attestieren konnten, dass wir es gerade wegen seiner Schattenseiten lieben. Und damit genug der Schatten-Wortspiele. Denn eigentlich wollen wir damit ja nur eins sagen: Dieses Spiel ist richtig gut!
Autor: Philipp Spilker (GamersGlobal)
Der Schattenläufer... |
Test vom 20.10.2010
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8.0 |
von maximal 10 Punkten
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Wertungsinfo: Keine Besonderheiten |
Fazit: Der Schattenläufer und die Rätsel des dunklen Turms ist einer der größten Wii- Geheimtipps 2010. Zwar ist der Grafikstil deutlich an den PS2-Klassiker ICO angelehnt, und die Grundidee erinnert ein kleines bisschen an Echochrome. Doch mit seinem Schatten-Gameplay steht es auf eigenen Beinen und hat uns einige Aha-Momente verschafft. Wer Innovation und Spielspaß in gelungener Symbiose erleben möchte, ist hier goldrichtig. |
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Einstieg/Bedienung
- Behutsame Einführung
- Steuerung mit Wiimote & Nunchuk funktioniert gut
- Sehr gut gelungenes Sprung-und Laufgefühl
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Spieltiefe/Balance
- Ca. 14 Stunden Spielzeit
- Konstante Einführung neuer Spielelemente
- Herausfordernde Rätsel
- Bekannte Gebiete mit neuen Fähigkeiten erneut erforschen
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- Monster anfangs schwer, gegen Ende zu leicht
- Maues Kampfsystem
- Story ist nur Alibi
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Grafik/Technik
- Minimalistischer Grafikstil
- Licht- und Schattenspiel grafisch gut umgesetzt
- Teils sehr stimmungsvolle Umgebungsgrafiken
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- Einige Grafikelemente (Rohre, Stangen, Leitern) wiederholen sich häufig
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Sound/Sprache
- Tolle Soundeffekte
- Passender Soundtrack
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MultiplayerNicht vorhanden |
Hardware/Zubehör Benötigt kein WiiMotion Plus. Steuerung mit Wiimote + Nunchuk |
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Sieht interessant aus, ich hab aber keine Wii.
Das könnte man sich wirklich mal kaufen. Bei Amazon.de ist es grade noch bei etwa 30€. Ist der Preis gerechtfertigt?
Nach Lektüre des Testartikels müsste dir eigentlich klar sein, dass unsere Antwort auf die Frage "Ja!" lautet. Immerhin erwarten dich ca. 14 Stunden Spielzeit und wirklich interessante Kniffe, die nur durch die besondere Spielmechanik möglich sind. Also falls das dir noch nicht deutlich genug war: Ja, die 30€ wären gut investiert. :)
ok, wird gekauft sir!
ich meinte, weil es ja eher nach einem indi-titel aussieht und die ja sonst weniger kosten...
Das sieht wirklich faszinierend aus! Aber ... auch keine Wii.
Ich habe das Spiel auf der Gamescom probegespielt (niemand außer mir wollte hin, also hatte ich genug Zeit), und es ist definitiv mein Must have für den Herbst. Da lasse ich gerne ein CoD7 links liegen. Die Rätselmechanik hinterlies den Eindruck, dass es sich echt mal anders spielen kann.
Hatte mich auch auf der GC damit mal näher beschäftigt und schliess mich da PraetorCreech an...dafür lass ich so einiges liegen, wirklich ein Geheimtipp und 30 Euro für ein neues Release? Da fragt man noch?
wie teuer ist das game.....
bei amazon grade um 30€ rum.
Hab auch erst vor kurzem davon gehört. Wusste gar nicht, dass das schon jetzt rauskommt... Wird eh Zeit, die Wii mal wieder zu entstauben. Danke für den Test!!
Noch so ein Titel, für den sich eine Wii lohnen würde. Klingt wirklich nach einem interessanten Spiel. Und der Test ist auch sehr schön geschrieben.
Machst du ein Video dazu, Philipp? Fände ich klasse.
Ist ein schönes Spiel, bin grade am zocken. Nur wäre der Titel glaub ich auf eine HD-Konsole besser aufgehoben gewesen. Selbst für Wii-Verhältnisse gibts hier arge Treppeneffekte :(
Man muss einen Turm erklimmen - ich stelle mir Treppeneffekte dabei sehr hilfreich vor ;) .
:)
Da englische Wii-Spiele auch bei uns laufen:
Im Englischen heißt das Spiel "Shadow's Tale" und
kostet bei amazon.uk genau so viel wie hier ;-(
Eine ähnliche Idee für ein Spiel hatte ich auch schon.
Schon faszinierend, dass erst jetzt jemand ein Game mit einer Licht-Schatten-Mechanik umgesetzt hat.
Dabei gibt es hardwarebeschleunigten Schattenwurf bereits länger als z.B. hardwarebeschleunigte Physik - aber dennoch gibt es Spiele mit physikalischen Gameplayelementen schon deutlich länger.
Scheinbar hat man das Offensichtliche wie so oft einfach übersehen :)
shade dass ich keine wii habe
das ist mal ein titel für den es sich lohnen würde
Hmmmm. Hab schon von dem Spiel gehört, wenn auch nicht unter diesem, nach Kinderspiel klingenden deutschen Titel. In England heißt es "A Shadow's Tale", in USA "Lost in Shadow". In bisherigen Titeln wurde mir aber nie so ganz klar, wo da, abgesehen vom grafischen Gag, die Innovation liegt. Sah immer so ein bisschen nach WiiWare-Material aus. 14 Stunden Spielzeit für 30 € klingt aber ganz ordentlich. Hab momentan aber leider mehr ungespieltes Zeug hier als Zeit dafür, daher muss das warten.
Ein kleines Testvideo wäre nett. Die Eigenheiten des Spiels sind in bewegten Bildern vermutlich besser erklärbar als in Worten.
Solange sich Entwickler noch an neue Spielkonzepte wagen ist alles in Butter. Hoffentlich können sie auch gute Verkaufszahlen erreichen.
Coole Idee, aber für 14 Stunden Spielzeit ist es mir momentan noch zu teuer, vielleicht gibt es das Spiel mal als Budget-Titel ...
Öhm, 14 Stunden für 30 Euro? Du kriegst heutzutage oft viel weniger Spielzeit für das doppelte.
Exakt das wäre auch meine Antwort gewesen.