Test: Ein Horrortrip

Cryostasis Test

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Ein Gegner bahnt sich in einer Lichtshow den Weg in den Raum. In solchen Situationen geht die Framerate in den Keller.

Crysis mal 2

Im Gegensatz zu den damaligen Klassikern ist die Grafik mit Shader 4.0- und PhysX-Unterstützung jedoch wesentlich ansehnlicher. Besonders die Wasser- und Eiseffekte sind ein Augenschmaus, der so selbst in Crysis nicht zu sehen war. Am beeindrucktesten finden wir es, wenn sich ein Raum aufheizt, dessen Wände noch mit Eis bedeckt sind. Hier lässt sich nicht nur wunderbar beobachten, wie das Eis auftaut und als Wasser zu Boden fließt, sondern auch, wie nach einiger Zeit die Wände wirklich trocken sind. Auch die Licht- und Schattenspiele, aus denen Cryostasis genretypisch einen Großteil seiner Schockeffekte generiert, sind stimmungsvoll. Hinzukommt der visuell interessante Einsatz von Farbfiltern in den Visionen und "Mentales Echo"-Sequenzen. Insgesamt aber fehlt es besonders den Charakteren an Details und die Hardwareanforderungen sind vollkommen überzogen. Selbst mit einem High-end-Rechner verkommt der Titel in den effektreichen Nahkämpfen und Außenlevel zu einer Ruckelorgie, die überraschenderweise unter Windows Vista mit DirectX 9.0c schlimmer ist als unter DirectX 10.0.

Cryostasis setzt auf Securom als Kopierschutz und benötigt beim Spielen die DVD im Laufwerk. Obwohl der Titel von der USK bereits seit langem ab 16 Jahren freigegeben wurde gibt es die deutsche Version erst ab 28.05.2009 im Handel. Die englische Version ist hingegen bereits seit mehreren Monaten für rund 40€ im Handel erhältlich.

Die visuelle Umsetzung der Visionen ist einzigartig. Schade, dass es nun nicht mehr lange bis zum Spielende ist.

Fazit: Geheimtipp für Frustresistente

Cryostasis macht Angst: In den ersten Stunden als fantastischer Horrortrippe, später leider eher mit seinen Design-Unzulänglichkeiten. Doch Geräuschkulisse und das gekonnte Spiel mit Licht und Schatten erzeugen eine beklemmende Atmosphäre. Außerdem sind die russische Parabel, die Erzählungen des Kapitäns und die Visionen so unterschwellig und gekonnt mit einander verknüpft und genau in den richtigen Abständen verteilt, dass man wissen will, was als nächstes passiert. Im späteren Spielverlauf rücken jedoch die grundlegenden Designfehler so stark in den Vordergrund, dass sie den Spielspaß gründlich verderben. Als reiner Shooter macht Cryostasis zu viel falsch um wirklich bei Laune zu halten. Diese massive Durststrecke ist umso ärgerlicher, als die Entwickler kurz vor dem Ende noch einmal richtig aufdrehen! Die Krankenstation und vor allem die Trips hinaus auf das äußerst kalte Oberdeck bieten Spannung pur - vom furiosen finalen Level, in denen endlich fast alle offenen Fragen des Spiels geklärt werden, mal ganz abgesehen. Danach gibt es jedoch keinen einzigen Grund, Cryostasis noch einmal von vorne anzufangen.

Somit bleibt Cryostasis nur ein Geheimtipp für Spieler, die starken Wert auf Atmosphäre legen und dafür selbst gröbste Designschnitzer verzeihen. Entsprechende Hardware vorausgesetzt, werden diese den Ausflug nicht bereuen. Und überrascht sein wie die Geschichte mit dem Eisbären am Ende tatsächlich ausgeht...

Autor: Christoph Hofmann (GamersGlobal)

Einstieg/Bedienung  Behutsame Einführung in die Spielmechanik  Hoher Schwierigkeitsgrad  Unübersichtliche Nahkämpfe  Zu Beginn verwirrende Geschichte
Spieltiefe/Balance  Wärmeheilung gut umgesetzt  Abwechslungsreiche Zeitsprünge  Gleichförmige Levels  Dumme KI  Kein Wiederspielwert
Grafik/Technik  Schicke Wasser- und Eiseffekte  Stimmungsvolle Licht- und Schattenspiele  Stilistisch interessant  Hohe Hardwareanforderungen  Clippingfehler
Sound/Sprache  Stimmige Soundeffekte  Gruselige Soundkulisse  Gute Synchronisation   Dialoge oft nicht lippensynchron
Einzelspieler  Tiefgründige Hintergrundgeschichte  Atmosphärische Scriptsequenzen Vollkommen linearer Spielablauf
Mehrspielerkein Mehrspielermodus

Christoph Licht 13. Mai 2009 - 16:10 — vor 14 Jahren aktualisiert
malcolmY 09 Triple-Talent - 342 - 16. Mai 2009 - 13:31 #

Wirklich ein sehr ungewöhnliches Spiel, gemessen daran, daß es ein AAA-Titel ist.

Leider zeigt sich etwa ab der Hälfte des Spiels, daß man etwas müde wird von den ewig gleichen Korridoren und etwas generischen Räumen. Die Flashbacks und gut verteilten Storyhäppchen retten es aber ins Finale.

Wenn das Spiel jetzt noch feedbacklastigeren Nahkampf und ein etwas flotteres Pacing (nichts gegen gemütliche Unruhe, aber es zieht sich teilweise schon echt hin!) hätte, wär's ein echter Knaller.

Aber auch so interessant genug für jeden, der mal was anderes als CoD und Co haben will. :)

Name 16. Mai 2009 - 23:44 #

Ohje, diese Text zeigt, wie NICHT die Zukunft des Gaming-Journalismus aussieht. Ellenlange Textwüsten braucht kein Mensch und will keiner lesen. Und dann auch noch Rechtschreibfehlr ohne Ende, schlechter Stil, etc. Bitte einmotten. Schnell.

_poolice_ 10 Kommunikator - 449 - 17. Mai 2009 - 12:15 #

da gibts ne ganz einfache lösung...
meld dich an, hock dich an deinen PC & machs BESSER...

Noir 15 Kenner - 2711 - 16. Mai 2009 - 23:51 #

Mir hat der Beitrag gefallen :) Das Spiel würde ich jetzt in jedem Fall antesten :D

NoFear13 13 Koop-Gamer - 1684 - 17. Mai 2009 - 0:04 #

Ich persönlich hab das Spiel natürlich auch einmal angespielt musste mich aber angesichts des doch etwas langweiligen und langwierigen Spielstils und der zu verwirrenden Story dem Spiel geschlagen geben und ohne das ganze vollständige verstanden zu haben in die Ecke stellen.

Jacob Klein 09 Triple-Talent - 270 - 17. Mai 2009 - 15:15 #

Die Levels sehen auf den screenshots aber wirklich extrem trist aus...

Name 19. Mai 2009 - 15:50 #

Wenn sie denn wenigstens eigene Screenshots verwenden würden (sind aber nur Promo-Screenshots des Publishers). Aber dazu müsste man ja länger "als ne halbe Stunde" spielen/testen. Ne, Herr Langer?

Christoph Licht 25 Platin-Gamer - 55862 - 19. Mai 2009 - 17:44 #

Die Screenshots sind alle selbstgemacht, bis auf das Startbild. Beim Startbild verwenden wir häufig Hersteller-Grafiken als "Aufmacher", ebenso wie das Printhefte bei ihren Artikelaufmachern tun.

GROBI 04 Talent - 35 - 21. Mai 2009 - 15:26 #

Ich verstehe nicht, warum dieses Meisterwerk mit Wertungen im Mittelmaß abgespeist wird. In Sachen Storytelling ist mir noch kein beeindruckenderes Spiel begegnet und macht vieles weitaus besser als sein überschätzter "Bioshock"-Kollege. Alleine die Rückblenden-Technik und ihre einfallsreiche Inszenierungen machen die tatsächlich maue Technik mehr als wett. Cryostasis konzentriert sich auf das wesentliche, verliert sich nicht in nebensächliches Geplänkel und entwickelt einen atmosphärischen Sog, den ich viel zu lange nicht mehr erleben durfte.
Ein exzellentes Spiel! Aber der zweite Teil wird's für den Massenmarkt schon richten...

Name 27. Mai 2009 - 11:24 #

An genau solchen Beispielen merkt man als Spieler das viele Wertungen in den Printzeitungen "gekauft" sind. Ein Gothic 3 wird Spiel des Jahres und Crysis bekommt in der GS ein 90er Wertung, obwohl deren Additions-Wertungssystem eigentlich solche Grafikblender enttarnen soll. Spielerisch ist Crysis aber um einiges schlechter als Cryostasis! Und trotzdem bekamm is meist nur mittlere 70er-Wertungen!!!

GottfriedBenn 05 Spieler - 46 - 24. Mai 2010 - 19:01 #

Doofster Endkampf seit geraunmer Zeit. Langweiliges Gekämpfe. Ich kann nur raten sich die Geschichte von einem Käufer erzählen zu lassen.

Etomi 16 Übertalent - 5349 - 30. August 2011 - 22:11 #

Irgendwie ist das Spiel ja total an mir vorbei gegangen. Gabs das überhaupt wirklich mal im Verkauf? ;-)

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110379 - 31. August 2011 - 10:04 #

Ja :). Ich kann's echt empfehlen, sehr atmosphärisch das Spiel.

Casa 12 Trollwächter - 1192 - 3. Juli 2014 - 13:44 #

Bin grad durch GameTube drauf gestossen und hab das auch irgendwie total verpasst, sieht 5 Jahre später immer noch richtig gut aus.

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28265 - 8. Dezember 2018 - 15:55 #

Das game muss ich mal mit PhysX spielen.

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28265 - 23. Januar 2021 - 11:37 #

Jetzt hab ich es getan :)
Mir hats super gefallen. Ich war im mittleren Teil auch nicht gelangweilt auch wenn es tatsächlich so ist, dass ab Erhalt der ersten Schusswaffe die Atmosphäre echt etwas leidet. Das wird aber gut durch andere Elemente kaschiert z.B Aussenlevels, der Gang durchs Kühlhaus oder die Küche. Das war wirklich super spannend.

Für mich ist es auch eher ein Walking Simulator mit Actioneinlagen, die grösstenteils einfach sind, sofern man die richtigen Waffen benutzt. Allerdings gibts einen Gegnertyp der einfach bockschwer ist. Eigentlich zu schwer.
in der aktuellen Galerie steht mein Beitrag dazu.

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