Test: Ein Horrortrip

Cryostasis Test

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In der Vergangenheit (links) war noch alles okay - beim späteren Besuch (rechts) des Reaktorraums nicht mehr.

Wehrlos? Mitnichten!

Zettel? Rätsel? Visionen? Schalter? Ja, ist denn hier gar keine Action im Spiel? Durchaus, denn das wohl größte Hindernis stellen jene Teile der Crew dar, die nicht tot auf dem Boden liegen. Mehr Zombie als Mensch, machen sie euch zu Beginn im Nahkampf und später auch mit schweren Schießeisen das Leben schwer. Jeder ihrer Treffer entzieht euch genauso Wärme wie die allgegenwärtige Kälte. Während gegen die Umgebungstemperatur kein dauerhaftes Hilfsmittel existiert, stehen euch gegen die Zombies neben virtuellen Fäusten eine überschaubare Anzahl an Waffen wie eine Feueraxt, ein Scharfschützengewehr und eine Maschinenpistole zur Verfügung. Auf ein Fadenkreuz verzichtet das Spiel, Kimme und Korn oder ein handgemaltes Kreuz (Tipp: ein Stückchen farbigen Tesafilm aufkleben!) in der Mitte eures Bildschirms sind die einzigen Hilfsmittel. Bei den Nahkampfwaffen bestimmt ihr mit den Bewegungstasten, aus welcher Richtung ihr zuschlagt. Der Druck auf zwei Tasten gleichzeitig führt eine kleine Kombo aus. Da Alexander realistisch sein ganzes Körpergewicht in die Schläge legt, werden diese Kämpfe jedoch sehr schnell unübersichtlich und zufallsdominiert. Praktischerweise stoßt ihr deshalb in der ersten Hälfte des Spiels selten auf mehr als einen Gegner gleichzeitig. Später kommen dann zwar mehr auf euch zu, doch nun dominieren die Feuerwaffen in den Auseinandersetzungen.

Dicker Durchhänger

Vom Aufkommen größerer Gegnertruppes an bis kurz vor dem Ende lässt Cryostasis spielerisch stark nach. Dominieren zu Beginn noch Gänsehaut-Effekte, gelungene "Mentales Echo"-Sequenzen und nur wenige, aber intensive Nahkämpfe das Bild, fahren die Entwickler plötzlich das Mysteriöse zurück und hetzen massenweise Gegner auf euch. Besonders dank der schlechten Gegner-KI kein Glanzpunkt von Cryostasis. Vollkommen script-gesteuert rollen sie sich höchstens einmal zur Seite, bleiben aber ansonsten entweder an Ort und Stelle oder kommen direkt auf euch zugewankt. Zwar gibt es dank der Scripts einige spannende Schockmomente, aber wenn ein Gegner harmlos hinter einer Kiste sitzt und sich nicht wehrt,  weil sein Trigger nicht ausgelöst wurde, ist das einzige Schütteln, das euch widerfährt, ein Kopfschütteln. Ebenfalls stimmungstötend: sichtbar vor euch materialisierende Gegner. Aber nicht, weil sie teleportieren könnten...

Einmal stur gerade aus

Verdrängt man die in Teilen durchaus sehr gelungene Horror-Atmosphäre des Spiels, treten noch weitere Designschnitzer zutage. So ist das gesamte Spiel vollkommen linear aufgebaut. Es gibt zu jedem Raum exakt einen Eingang und einen Ausgang. Dieser ist entweder offen oder verschlossen. Nun beginnt die Suche entweder nach dem Schalter, einer Leiche mit einer entsprechenden "Öffnungssequenz" per mentalem Echo. Und im schlimmsten Fall ist die Tür schlicht solange verschlossen, bis der Raum von Monstern geleert wurde.

Die grafische Abwechslung hält sich zudem zwischen den einzelnen Sektionen des Schiffs stark in Grenzen. Man fühlt sich an die Egoshooter der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts zurückerinnert - so viele Schalter wollen im Laufe des Spiels umgelegt, und so viele Türen oder Schotts geöffnet werden. Da wirkt es fast schon selbstironisch, wenn während eines Vergangenheitstrips ein Schlüssel gebraucht wird, um in der Gegenwart die nächste Tür zu öffnen.

Einfallslos: Ein gerade Gang und eine Tür, die erst in der Vergangenheit geöffnet werden musste.

malcolmY 09 Triple-Talent - 342 - 16. Mai 2009 - 13:31 #

Wirklich ein sehr ungewöhnliches Spiel, gemessen daran, daß es ein AAA-Titel ist.

Leider zeigt sich etwa ab der Hälfte des Spiels, daß man etwas müde wird von den ewig gleichen Korridoren und etwas generischen Räumen. Die Flashbacks und gut verteilten Storyhäppchen retten es aber ins Finale.

Wenn das Spiel jetzt noch feedbacklastigeren Nahkampf und ein etwas flotteres Pacing (nichts gegen gemütliche Unruhe, aber es zieht sich teilweise schon echt hin!) hätte, wär's ein echter Knaller.

Aber auch so interessant genug für jeden, der mal was anderes als CoD und Co haben will. :)

Name 16. Mai 2009 - 23:44 #

Ohje, diese Text zeigt, wie NICHT die Zukunft des Gaming-Journalismus aussieht. Ellenlange Textwüsten braucht kein Mensch und will keiner lesen. Und dann auch noch Rechtschreibfehlr ohne Ende, schlechter Stil, etc. Bitte einmotten. Schnell.

_poolice_ 10 Kommunikator - 449 - 17. Mai 2009 - 12:15 #

da gibts ne ganz einfache lösung...
meld dich an, hock dich an deinen PC & machs BESSER...

Noir 15 Kenner - 2711 - 16. Mai 2009 - 23:51 #

Mir hat der Beitrag gefallen :) Das Spiel würde ich jetzt in jedem Fall antesten :D

NoFear13 13 Koop-Gamer - 1684 - 17. Mai 2009 - 0:04 #

Ich persönlich hab das Spiel natürlich auch einmal angespielt musste mich aber angesichts des doch etwas langweiligen und langwierigen Spielstils und der zu verwirrenden Story dem Spiel geschlagen geben und ohne das ganze vollständige verstanden zu haben in die Ecke stellen.

Jacob Klein 09 Triple-Talent - 270 - 17. Mai 2009 - 15:15 #

Die Levels sehen auf den screenshots aber wirklich extrem trist aus...

Name 19. Mai 2009 - 15:50 #

Wenn sie denn wenigstens eigene Screenshots verwenden würden (sind aber nur Promo-Screenshots des Publishers). Aber dazu müsste man ja länger "als ne halbe Stunde" spielen/testen. Ne, Herr Langer?

Christoph Licht 25 Platin-Gamer - 55862 - 19. Mai 2009 - 17:44 #

Die Screenshots sind alle selbstgemacht, bis auf das Startbild. Beim Startbild verwenden wir häufig Hersteller-Grafiken als "Aufmacher", ebenso wie das Printhefte bei ihren Artikelaufmachern tun.

GROBI 04 Talent - 35 - 21. Mai 2009 - 15:26 #

Ich verstehe nicht, warum dieses Meisterwerk mit Wertungen im Mittelmaß abgespeist wird. In Sachen Storytelling ist mir noch kein beeindruckenderes Spiel begegnet und macht vieles weitaus besser als sein überschätzter "Bioshock"-Kollege. Alleine die Rückblenden-Technik und ihre einfallsreiche Inszenierungen machen die tatsächlich maue Technik mehr als wett. Cryostasis konzentriert sich auf das wesentliche, verliert sich nicht in nebensächliches Geplänkel und entwickelt einen atmosphärischen Sog, den ich viel zu lange nicht mehr erleben durfte.
Ein exzellentes Spiel! Aber der zweite Teil wird's für den Massenmarkt schon richten...

Name 27. Mai 2009 - 11:24 #

An genau solchen Beispielen merkt man als Spieler das viele Wertungen in den Printzeitungen "gekauft" sind. Ein Gothic 3 wird Spiel des Jahres und Crysis bekommt in der GS ein 90er Wertung, obwohl deren Additions-Wertungssystem eigentlich solche Grafikblender enttarnen soll. Spielerisch ist Crysis aber um einiges schlechter als Cryostasis! Und trotzdem bekamm is meist nur mittlere 70er-Wertungen!!!

GottfriedBenn 05 Spieler - 46 - 24. Mai 2010 - 19:01 #

Doofster Endkampf seit geraunmer Zeit. Langweiliges Gekämpfe. Ich kann nur raten sich die Geschichte von einem Käufer erzählen zu lassen.

Etomi 16 Übertalent - 5349 - 30. August 2011 - 22:11 #

Irgendwie ist das Spiel ja total an mir vorbei gegangen. Gabs das überhaupt wirklich mal im Verkauf? ;-)

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110367 - 31. August 2011 - 10:04 #

Ja :). Ich kann's echt empfehlen, sehr atmosphärisch das Spiel.

Casa 12 Trollwächter - 1192 - 3. Juli 2014 - 13:44 #

Bin grad durch GameTube drauf gestossen und hab das auch irgendwie total verpasst, sieht 5 Jahre später immer noch richtig gut aus.

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28203 - 8. Dezember 2018 - 15:55 #

Das game muss ich mal mit PhysX spielen.

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28203 - 23. Januar 2021 - 11:37 #

Jetzt hab ich es getan :)
Mir hats super gefallen. Ich war im mittleren Teil auch nicht gelangweilt auch wenn es tatsächlich so ist, dass ab Erhalt der ersten Schusswaffe die Atmosphäre echt etwas leidet. Das wird aber gut durch andere Elemente kaschiert z.B Aussenlevels, der Gang durchs Kühlhaus oder die Küche. Das war wirklich super spannend.

Für mich ist es auch eher ein Walking Simulator mit Actioneinlagen, die grösstenteils einfach sind, sofern man die richtigen Waffen benutzt. Allerdings gibts einen Gegnertyp der einfach bockschwer ist. Eigentlich zu schwer.
in der aktuellen Galerie steht mein Beitrag dazu.

Action
Egoshooter
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Action Forms
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27.02.2009 (PC)
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7.2
PC