Battlefield 3: EA im Rechtsstreit mit Helikopter-Hersteller

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10. Januar 2012 - 10:48
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AH-1Z Viper, Urheber: U.S. Navy. Verwendung unter Creative Commony-Lizenz BY-2.0

Während EA sich über gut laufende Verkaufszahlen von Battlefield 3 freuen darf, droht an einer ganz anderen Front plötzlich Ungemach. Der Konzern Textron, zu dem unter anderem die Firma Bell Helikopter gehört, wehrt sich gegen die Verwendung dreier Bell-Helikoptermodelle (AH-1Z Viper, UH-1Y und V-22 Osprey) in DICEs jüngster Kriegssimulation. Textron möchte für die Verwendung konzerneigener Produkte in Spielen anscheinend Lizenzgebühren erheben, ähnlich wie es beispielsweise bei Sportlizenzen (FIFA-Reihe, Formel 1) der Fall ist. Das liegt gegebenermaßen nicht im Interesse des kalifornischen Spielepublishers. Die Vorverhandlungen zwischen den Parteien scheiterten und nun wird das Ganze vor Gericht ausgetragen.

Textron verlangt mittlerweile die Entfernung der Helikopternachbildungen aus dem Spiel. EA wiederum beruft sich auf den ersten amerikanischen Verfassungszusatz, der unter anderem die Meinungs- und Pressefreiheit garantiert, und die Fair-Use-Doktrin, die nach amerikanischem Recht die kostenfreie Verwendung urheberrechtlich geschützer Werke unter gewissen Vorgaben auch für kommerzielle Produkte wie Presseerzeugnisse erlaubt.

Da der Schritt von EA selbst ausgeht, rechnet sich der Publisher wohl gute Chancen auf einen Erfolg aus. Grund zu der Annahme gibt das Grundsatzurteil des obersten amerikanischen Gerichtshofes, dem Supreme Court, mit dem das kalifornische Jugendschutzgesetz zum Verkauf von Gewaltspielen an Minderjährigen gekippt wurde. Demnach fallen in den USA Computerspiele ähnlich wie Bücher oder Filme unter die Presse- und Meinungsfreiheit, mit allen damit verbundenen Rechten (wir berichteten). In einem weiteren Fall gewann EA zudem gegen einen College-Quarterback, der gegen die nicht-lizenzierte, jedoch namenlose Verwendung seines Konterfeis in einem EA-Spiel geklagt hatte. Auch hier urteilte das Gericht unter Verweis auf die Pressefreiheit. Auf diese Argumentation wird EA wohl auch in diesem Fall aufbauen. Demnach sind die umstrittenen Helikoptermodelle anders als beispielsweise bei Sportspielen kein wesentlicher Inhalt des Spiels, sondern dienen lediglich der optischen Erzeugung einer Spielkulisse. Weiterhin wurde gemäß der Fair-Use-Doktrin auf der Packung vermerkt, dass die Darstellung realer Inhalte nicht automatisch die Unterstützung durch deren Erzeuger einschließe, demnach also inoffiziell ist.

Den Ausgang des Prozesses dürfte wahrscheinlich nicht nur Electronic Arts mit Spannung verfolgen. Sollte sich Textron nämlich mit seiner Rechtsauffassung durchsetzen, müssten zukünftig wohl alle Publisher bei der Entwicklung entweder tiefer in die Tasche greifen oder auf die Abbildung lebensweltlicher Objekte verzichten.

Anonymous (unregistriert) 10. Januar 2012 - 10:48 #

Sollte EA durch die Need for Speed Serie nicht genau wissen,
wann man Lizenzrechte an die Hersteller von Fahrzeugen
zu entrichten hat?

Die Autoindustrie hat ja die Computerspiele inzwischen als
Werbeplattform entdeckt, da dürften die Lizenzkosten sogar
noch relativ niedrig ausfallen. Aber bei raubkopierten
Militärhubschraubern sehe ich keinen Spielraum für Gnade!

Und dann natürlich noch GEMA für den orginalgetreuen Klang!

El Cid 13 Koop-Gamer - 1784 - 10. Januar 2012 - 13:36 #

"relativ niedrig" - Lamborghini verlangt bspw. Lizenzgebühren im 6-stelligen Bereich, ist für EA kein Problem, war es aber für Atari, weshalb es in TDU 2 keine Lambos mehr gibt.

Anonymous (unregistriert) 10. Januar 2012 - 16:26 #

Es wundert mich ehrlich warum es, wenn das bei Automarken etabliert ist nicht auch für Militärgerät gilt - ich würd' das zwar scheiße finden wenn sie die Modelle streichen, aber etwas ungerecht scheint mir das schon

bolle 17 Shapeshifter - 7789 - 10. Januar 2012 - 18:52 #

Warum bei Militärgerät und Autos nicht die selben Regeln gelten?

Weil sich Werbung für Autos bei Zivilisten lohnt - für Militärgerät eher nicht (weil sich niemand einen Osprey kaufen kann)

Falls der Hersteller ihnen erfolgreich verbietet, die originalen Fluggeräte zu verwenden, sollen sie halt Fantasiekopien basteln...

Earl iGrey 16 Übertalent - 5093 - 11. Januar 2012 - 2:50 #

In dem Fall könnte man sogar von fälligen Werbekostenzuschüssen sprechen.

nova 19 Megatalent - P - 16911 - 10. Januar 2012 - 10:54 #

Presseerzeugnis, Meinungsäußerung? BF3 ist ein rein kommerzielles Produkt, das viele Millionen Dollar einbrachte, da darf man ruhig ein paar Zehntausend (oder mehr) Dollar an Lizenzgebühren berappen - oder halt Fahrzeuge verwenden, die nicht unter Copyright stehen. o.o

MantisXT 11 Forenversteher - 724 - 10. Januar 2012 - 11:35 #

Sollte EA diesen Rechtsstreit verlieren könnten zukünftig, je nach Genre des Spiels, jede Menge Lizenzkosten auf die Publisher zukommen. Ich mag EA auch nicht besonders, aber das hätte Auswirkungen auf alle Spielentwickler. Kleinere Studios hätten es viel schwerer realitätsnahe Szenarien zu designen und generell würden die Kosten im Endpreis auf uns Kunden abgewälzt werden.

raumich 16 Übertalent - 4673 - 10. Januar 2012 - 12:00 #

Naja, oder man fliegt halt nicht mehr in einer Viper sondern in einer z.B. Phyton. Prinzipiell bin ich immer für Realismus in Spielen aber in einer Sportsimulation sind mir offizielle Lizenzen wichtiger, als bei einem FPS. Liegt vielleicht daran, das ich zu den Spieler-Persönlichkeiten einen stärkeren Bezug habe als zu einer Waffe.

nova 19 Megatalent - P - 16911 - 10. Januar 2012 - 12:08 #

Es ist aber halt so, dass mit den Spielen Geld verdient wird, und das nicht gerade wenig. Wenn du als Hersteller von Produkt X nun feststellen musst, dass es ohne Lizenz verwendet wird und sich andere dadurch bereichern, dann möchtest du natürlich einen Anteil daran.

Aber davon abgesehen ist es auch möglich, ohne "echte Namen" und Lizenz erfolgreiche Spiele zu gestalten. Wofür brauchen die Waffen/Fahrzeuge in Spielen denn Originalnamen/-bedienelemente/-optik?

In Counter-Strike hießen die Waffen auch nur ähnlich ihrer realen Counterparts (Night Hawk statt Desert Eagle, CV-47 statt AK-47, Para statt M249, etc.) und sahen teils auch nicht besonders echt aus (vllt. auch durch die Engine bedingt ^^). Die Panzer in MW3 hatten auch komische (deutsche) Namen...

Und wenn ein Publisher damit Werben will, dass im Spiel alles "echt" ist, dann soll man halt auch entsprechend Lizenzen zahlen bzw. sich Genehmigungen einholen (siehe FIFA, NfS, etc.). Bei NfS weicht für die Namen das Schadensmodell - anders herum wäre mir aber lieber. :D

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 10. Januar 2012 - 13:34 #

Die interessantere Frage ist eher, wieviel Lizenzgebühren zahlen beispielsweise Filmemacher? Musste Ridley Scott für Black Hawk Down auch Lizenzgebühren an Bell bezahlen? Immerhin nimmt das Vieh darin eine prominente Stellung ein. Andererseits werden solche Filme massiv von der US Army mit Material und Geld unterstützt, um den guten Ruf des Militärs zu pflegen. Was zahlen Buchautoren? Computerspiele sind in demselben Bereich einzuordnen.

Es geht hier wie gesagt nicht um ein Feature-Produkt, wo die Bellhubschrauber im Mittelpunkt stehen. Sie dienen lediglich als "Kulisse". Hubschrauber fliegt rein, lädt Leute ab, oder schießt den Weg frei zum nächsten Checkpoint. Geht ja (im Gegensatz zu Fifa, NfS etc) nicht darum, dass der Spieler zwanzig Missionen rund um seinen Blackhawk fliegt, wo er noch Ausrüstung und Bewaffnung festlegen muss. Das ist eher vergleichbar mit einem Zitat.

nova 19 Megatalent - P - 16911 - 10. Januar 2012 - 14:05 #

Meines Erachtens stehen die Hubschrauber sehr wohl im Mittelpunkt: In BF3 fliegt man die Hubschrauber selbst und sieht deren Bedienelement sowie nähere Konstruktionsdetails. Und der Name stimmt auch überein. Bell hätte sicher nichts dagegen, wenn in irgendwelchen Storytexten der Hubschraubertyp steht (vgl. zu Büchern), aber hier interagiert man damit und sieht etwas mehr als das in der eigenen Vorstellung. :)

Allgemein kann man aber wohl darauf verzichten, originalgetreue Fahrzeuge und Waffen zu verwenden, oder?

Wie gesagt: dies ist alles meine persönliche Meinung. Ich weiß, dass die Gerichtsentscheidungen in den USA anders aussehen und Computerspiele (wie Filme und Bücher) unter die Meinungsfreiheit fallen. Wie sieht das aber in einem Hubschrauber-Simulator aus? wo ist hier die Grenze zwischen Fair Use und Copyrightverletzung? Najo, dafür sind im Zweifel die Gerichte da. :)

Elysion 14 Komm-Experte - 1957 - 10. Januar 2012 - 14:15 #

"Allgemein kann man aber wohl darauf verzichten, originalgetreue Fahrzeuge und Waffen zu verwenden, oder?"
Nein ich persönlich möchte nicht darauf verzichten, ich will nicht in einem selbstausgedachtem Z2A2 Panzer sitzen in Anlehnung an einen Abrams oder sowas. Das passt einfach nicht zu einem Spiel wie Battlefield das ja das aktuelle Zeitgeschehen zu illustrieren versucht (natürlich keine realistischen Ereignisse aber zumindest Dinge die in der aktuellen Zeit spielen), ob einem dieser Versuch gefällt dann wieder Ansichtssache und jedem selbst überlassen. :)

Aber ich frage mich auch ob das jetzt das erste mal ist das das einer Firma einfällt: "Hey da könnte man noch Kohle rauspressen!" und warum das nicht mal eher passiert ist, es gab schließlich schon auf dem Amiga Gunship 2000 wo ich einen Bell Cobra fliegen konnte, da hat auch keiner gemeckert. ;)

MacVee (unregistriert) 11. Januar 2012 - 3:32 #

Doch, so einen ähnlichen Fall gab es schon einmal. Und zwar hat damals Northrop-Grumman 1C Maddox Games untersagt, bestimmte Flugzeuge in Pacific Fighters zu integrieren. Deshalb gibt es bis heute z.B. keine offiziellen Avenger-Torpedobomber im Spiel.

Azzi (unregistriert) 10. Januar 2012 - 10:58 #

Ist doch total schwachsinnig, theoretisch sollte das doch willkommene Werbung für die Hersteller sein. Wenn sowas einreisst dann müsste man ja in Zukunft für alles mögliche Lizenzgebüren zahlen.

An EAs stelle würde ich bei nem Verlust des Streits einfach Fahrzeuge minimal ändern und die Namen anders machen, fertig, irgendwo hört die Geldgier dann doch auf...

Und bei NFS bin ich mir sicher das die Autohersteller da bereitwillig mitarbeiten das ist doch beste Werbung die sich in Spielen haben können, denke da zahlt man kein Cent an Gebühren, das ist wie in Filmen da zahlen ja sogar die Autohersteller das ihr Fahrzeug verwendet wird.

Cubi 17 Shapeshifter - 6163 - 10. Januar 2012 - 11:15 #

Deine eigene Marke abgeschossen/zerbeult auf Screenshots zu sehen halte ich nicht unbedingt für die beste Werbung. Integrierter Werbecontent und Lizenzabgaben für Markennutzung sind zwei paar Stiefel...

Sniizy (unregistriert) 10. Januar 2012 - 11:55 #

Richtig, das ist derselbe Grund, weshalb Autohersteller so gut es geht verhindern, dass ihre Wagen in Videospielen mit Schäden zu sehen sind. Daher bleibt es da immer bei Kratzern, Dellen etc.

Wobei ich eigentlich nicht glaube, dass z. B. ein Taliban das Spiel spielt, ein solches Gefährt bombardiert und sich dann denkt "Mensch, das geht ja einfach. Was für eine schlechte Qualität!".

Mithos (unregistriert) 10. Januar 2012 - 10:57 #

Mal angenommen, Textron /Bell kommt hier mit ihrer Klage durch: Die Konsequenz wäre, dass jeder Käufer von "pösen, pösen Kriegsspielen" dann tatsächlich - über die im Kaufpreis enthaltenden Lizenzgebühren an den Militärkonzern - das Töten von Menschenleben unterstützen würde.

An der Stelle sollte man dann wirklich eine Killerspiel- Debatte führen. So, wie man jetzt eigentlich schon längst eine Debatte über Militär-Exporte und die Rüstungsindustrie führen müsste.

Groth 10 Kommunikator - 446 - 10. Januar 2012 - 11:26 #

Wenn man mal darüber nachdenkt, ist das ganze schon ziemlich erschreckend.

raumich 16 Übertalent - 4673 - 10. Januar 2012 - 12:02 #

Interessanter Punkt!

Michl Popichl 24 Trolljäger - 52778 - 10. Januar 2012 - 17:57 #

heisst das, das wir spieler dann wieder die pösen purschen sind ???

Choplifter (unregistriert) 11. Januar 2012 - 12:22 #

Ja, und dann mal zu recht!

Shawn 13 Koop-Gamer - 1456 - 10. Januar 2012 - 13:32 #

Wie meine Vorposter schon schrieben: Ein wirklich sehr interessanter Einwurf von Dir Mithos! Und wer sich jetzt an Deiner Aussage irgendwie reiben oder stoßen sollte, dem sei gesagt, dass Du hier weder zu kurz, noch um die Ecke gedacht hast. - Du hast es einfach auf den Punkt getroffen! Ich gebe zu, ich selbst habe beim ersten Lesen der News nicht gleich an diesen Aspekt gedacht.

Deshalb Daumen hoch von mir und danke, dass Du sofort diesen Zusammenhang erkannt und auch geschrieben hast. Ich für meinen Teil bin (mit Deinem Argument im Hinterkopf) jetzt noch gespannter auf den Ausgang dieses Prozesses, bzw. dieser gerichtlichen Auseinandersetzungen...

BAAMMM2 (unregistriert) 10. Januar 2012 - 17:47 #

Dazu darf man aber auch sagen: So lange diese Unternehmen Kriegsmaschinerie bauen um Recht, Ordnung und unsere Demokratie zuschützen ist es nicht falsch wenn sie dadurch Geld verdienen. Sie könnten wohlmöglich dadurch bessere Technik bauen, die uns besser beschützt. Auch wenn hier die meisten denken werden Menschen zu töten in einem Krieg ist schlecht (mich inbegriffen) ist es leider oft das letzte Mittel um unsere Gesellschaft und unsere Art zu leben zu verteidigen. .... Ich weiß hierzu kann man wirklich viel Diskutieren und viele verschiedene Standpunkte vertreten, aber man muss auch so einen Blickwinkel zulassen.

Mithos (unregistriert) 10. Januar 2012 - 18:18 #

Für Recht und Ordnung ist immer noch die Polizei zuständig, nicht das Militär. Die Polizei darf keine Kriegsmaschinen einsetzen.

Was das Verteidigen der Demokratie angeht:
1. Aber nicht mit Rüstungsexporten in Krisenregionen.
2. Verteidigung unserer Demokratie am Hindukusch funktioniert nicht, das wurde gerade einmal mehr bewiesen.

Zurück zum Thema: Es bleibt problematisch, dass Geld für ein Kriegsspiel bei den Produzenten realer Waffen landet, weil dadurch die Aussage "Killerspiele töten Menschen" eine neue, zutreffende Bedeutung gewinnt.

BAAMMM2 (unregistriert) 10. Januar 2012 - 18:38 #

Das sind schwachsinnige Argumente die du schreibst und benötigen eine intensive Diskussion bevor man sie diskreditieren verwendet. Ich hab hier überhauüpt gar keine konkreten Einsatzgebiete beschrieben oder auf Rüstungsexporte hingewiesen oder sie befürwortet. Ich habe auch nicht gesagt, dass das System perfekt ist. Ich hab nur gesagt das es nötig ist Punkt.

Und wenn unser Militär unsere Interessen im Ausland vertritt sorgt es also nicht für Recht und Ordnung? Könnte ja mal passieren das sich sonst das Kriegsgebiet auf unserem Boden befindet. Dann macht das natürlich nur die Polizei .....

Wie hat mein Professor immer gesagt: Der Akademiker weiß, dass es immer mehrere Wahrheiten gibt.

"Killerspiele töten Menschen" - Diese Aussage ist auch nicht korrekt. Die Bedeutung ist total verfälscht. Im richtigen Sinne müsste es heißen "Killerspiele finanziert das töten von Menschen". Das andere suggeriert, dass du direkt an Vorgang beteiligt bist.

Mithos (unregistriert) 10. Januar 2012 - 19:08 #

Wenn du behaupten darfst, dass (unser oder wessen auch immer) Militär im Ausland für Recht und Ordnung sorgen kann, dann kann ich genau so "Killerspiele töten Menschen" behaupten, denn da haben wir beide die Indirektion in unseren Argumentationen weggelassen.

Im Übrigen hatte ich bereits erwähnt, dass das mit Recht und Ordnung durch Militär nicht funktioniert.

Choplifter (unregistriert) 11. Januar 2012 - 12:30 #

Sind die Argumente nun schwachsinnig oder zu diskutieren, entscheid dich mal. "Unsere" Interessen im Ausland grundsätzlich mit Recht und Ordnung gleichzusetzen hat schon was. Solltest du mal mit deinem Professor diskutieren...

Manilo 09 Triple-Talent - 344 - 10. Januar 2012 - 20:56 #

Ah Textron, erst gestern hab ich doch was über die gelesen.
http://www.zeit.de/2011/21/DOS-Streubomben
Die Stellen u.a. auch international geächtete Streubomben her, sowas würde ich, ähm, recht ungern mit einem Spiele-Kauf und eventuellen Lizenzgebühren unterstützen.

volcatius (unregistriert) 11. Januar 2012 - 0:06 #

Machen wir doch eh schon:
Mit unserem Geld unterstützen wir Spielefirmen.
Diese zahlen Steuern an die Regierung.
U.a. durch Steuern wird der Verteidigungshaushalt finanziert.
Das Militär tötet Menschen.

ThePilgrim 14 Komm-Experte - 2328 - 10. Januar 2012 - 11:49 #

Was mich wunder nimmt ist, warum sie erst jetzt damit kommen. Ich meine ja die Helis der Firma Bell und Konsorten werden ja schon seit Jahren in Spiele gebraucht. Warum kommt man mit so klagen erst nach dem es zig spiele damit gibt und nicht seit an beginn?

Anonymous (unregistriert) 10. Januar 2012 - 11:55 #

Weil mittlerweile auch im "Mainstream" angekommen ist, um was für immense Summen es in der Branche gehen kann.

raumich 16 Übertalent - 4673 - 10. Januar 2012 - 12:05 #

Solche Prozesse sind nicht unbedingt billig. Und wenn man sieht verliert sieht es für zukünftige Prozesse schlecht aus, da sich die Gegenanwälte später auf das alte Urteil berufen könnten.

Deswegen wird Bell lange abgewägt haben, ob sie den Schritt unternehmen.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 10. Januar 2012 - 16:32 #

Wenn ich mich an das Durchlesen der News jetzt richtig erinnere, ist auch EA und nicht Bell vor Gericht gezogen.

Tr1nity 28 Party-Gamer - P - 110372 - 10. Januar 2012 - 14:07 #

Entweder Textron braucht Geld, was mich bei der Wirtschaftslage und geplanten Rüstungsstreichungen in den Staaten nicht wundern würde, und/oder nach Release ist immer ein passenderer Zeitpunkt, damit die Chancen höher stehen, daß EA zahlt. Je nachdem was für einen Aufwand das im Spiel macht, die Helis zu entfernen/auszutauschen, zahlt vermutlich EA lieber.

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 10. Januar 2012 - 12:33 #

Die sollen sich nicht so anstellen. Jetzt kennt wenigstens jeder ihre Helis ^^

Koffeinpumpe 15 Kenner - 3825 - 10. Januar 2012 - 12:50 #

Schon interessant, die Cobra (nichts anderes ist die Viper) existiert seit den 60ern und kam schon in zig Spielen vor. Ähnlich verhält es sich mit der UH-1, dessen Design noch 10 Jahre älter ist.
Jetzt plötzlich wollen sie Lizenzgebühren. Wenn das Bell mal nicht in Erklärungsnot bringt.

Cubi 17 Shapeshifter - 6163 - 10. Januar 2012 - 12:59 #

Warum sollte es Bell in Erklärungsnot bringen?
Wann du eine Klage einreichst ist doch völlig irrelevant.

Sniizy (unregistriert) 10. Januar 2012 - 13:04 #

Meinst du? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es relevant für das Gericht ist, dass man erst jetzt kommt und vorher nie geklagt hat.

Cubi 17 Shapeshifter - 6163 - 10. Januar 2012 - 17:09 #

Generell: Nein, die Justiz kennt doch sicher kein Ablaufdatum für den Zeitpunkt der Anklage. Weder bei uns noch in den Vereinigten Staaten - das behaupte ich jetzt einfach mal ohne Jurist zu sein. Ich denke der Zeitraum bis zur Anklage muss halbwegs realistisch sein und da könntest du vielleicht sogar Recht mit deinem Argument haben. Das hat aber weniger mit Erklärungsnot zu tun.

Wenn du heute bestohlen wirst und drei Wochen wartet bevor du Strafanzeige gegen Unbekannt stellst, können die ja wohl nicht sagen :"Tut uns leid, da hätten Sie direkt nach dem Diebstahl kommen müssen." und du wist dabei auch sicher in keine Erklärungsnot kommen. Eine Anzeige gegen ein Verbrechen kann unmöglich zeitlich an die Tat gebunden sein!
Lediglich für das Strafmaß gibt es bei uns im StGB den Artikel der Strafverjährungsfrist. (Mord verjährt nicht etc.)

http://dejure.org/gesetze/StGB/78.html
Die Regelungen in den USA kenne ich nicht. Sollte es die geben, macht es für Bell natürlich wenig Sinn ältere Spielehersteller zu verklagen. Gegen eine Anklage von EA spricht wohl nichts, darum wurde sie auch eingereicht.

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 10. Januar 2012 - 17:13 #

EA klagt gegen Bell.

Cubi 17 Shapeshifter - 6163 - 10. Januar 2012 - 17:54 #

Ja ok, stimmt. Die Klage ging wirklich von EA aus, weil Textron (Bell) Lizenzgebühren einfordert. Wer die Klage aber nun letztendlich vor´s Gericht bringt ist in dem Fall doch egal, die Klagepunkte sind doch dieselben (Lizenzgebühreneinforderung bzw. deren Abwendung).
In unserer kleinen Diskussion ging es lediglich um den Zeitraum bis zur Anklage und ob diese eine Rolle spielt. Ich behaupte: Nein, tut es nicht.

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 10. Januar 2012 - 18:00 #

Könnte meinem Rechtsverständnis nach aber durchaus davon abhängig sein, wie lange das Produkt bereits auf dem Markt ist und seit wann der Hersteller mit den Lizenzgebührforderungen angefangen hat. Wenn er nach 20 Jahren anfängt, erstmals Rechte einzufordern, könnte ihm ein guter Markenrechtsanwalt sicherlich einen Strick daraus drehen, in Richtung "Gewohnheitsrecht" oder sowas.

Recht ist nicht immer in Stein gemeißelt. Oftmals gibt es großen Interpretationsspielraum, der von der Einzelfallsituation abhängig ist.

Trimity (unregistriert) 10. Januar 2012 - 13:03 #

Dann gibt es halt auch hier bald die Wipper und die Füten !

ADorante (unregistriert) 10. Januar 2012 - 13:27 #

Daß ein amerikanische Rüstungsfirma eine Softwareschmiede wegen angeblich fehlenden Lizenzen abgezockt hat, gab es schon einmal:
Die Erweiterung "Pacific Fighters" für IL-2 Sturmovik: Forgotten Battles enthielt 3D-Modelle des Herstellers Northrop-Grummans, u.a. Flugzeuge und Schiffe aus dem zweiten Weltkrieg. In einer außergerichtlichen Einigung haben Publisher Ubisoft und Produzent 1C:MaddoxGames der Firma NG Geld geben müssen und sich vertraglich erklärt, keine weiteren NG-Produkte jemals in ihren Simulationen ohne die entsprechenden Vergütungen zu verwenden.
Für die Fans von IL-2 bedeutet das: Es gibt eine große Lücke im Fuhrpark, der nie geschlossen werden wird (jedenfalls nicht in einem offizellen patch).
Für die Entwickler bedeutet das: Finanzielle Einbußen, wenn man sich nicht vorher rechtlich absichert.
Ein Rechtsspruch hatte die Lage inzwischen zu Gunsten von IL-2 gedreht, die Entwickler hätten die 3D-Modelle ohne finanzielle Interessen von NG einbinden dürfen. Da sich die Parteien aber vorher schon außergerichtlich geeinigt haben, ist diese Einigung verbindlich, und es bleibt alles beim alten.

Guldan 17 Shapeshifter - 8554 - 10. Januar 2012 - 14:00 #

Gabs die Cobra nicht schon in BF 2?

sw4pf1le 18 Doppel-Voter - 10811 - 10. Januar 2012 - 14:23 #

Ja

Darth Spengler 18 Doppel-Voter - 9372 - 10. Januar 2012 - 20:45 #

Ein Traum von einem Heli ^^

Claython 17 Shapeshifter - - 8101 - 11. Januar 2012 - 17:44 #

Die Viper is dem Havoc eh viel zu sehr überlegen, sollen die halt abschaffen und den tiger einführen und den transportheli durch den CH 53 ersetzen, Problem kurzzeitig gelöst. ^^

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