USA: Gewaltspiele fallen unter die Meinungsfreiheit

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28. Juni 2011 - 23:20 — vor 12 Jahren zuletzt aktualisiert
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Der oberste Gerichtshof der USA, der Supreme Court, hat am Montag, mit sieben zu zwei Richterstimmen, ein Gesetz des Bundesstaates Kalifornien aus dem Jahr 2005 einkassiert, das den Verkauf und den Verleih von Videospielen mit Gewaltinhalten an Minderjährige unter Strafe verbietet.

Der Supreme Court hat somit indirekt die Abgabe von Videospielen mit Gewaltinhalten an Minderjährige erlaubt. Das kalifornische Gesetz verstoße gegen den ersten und 14. Verfassungszusatz. Der erste Verfassungszusatz der USA garantiert unter anderem die Religions-, Rede-, Versammlungs- und Pressefreiheit. Der 14. Verfassungszusatz verbietet unter anderem den Einzelstaaten Gesetze zu erlassen, die die Vorrechte bzw. Freiheiten der Bürger einschränken.

Zitat von Richter Antonin Scalia:

Wie vorher geschützte Bücher, Aufführungen und Filme, kommunizieren Videospiele Ideen –und sogar soziale Botschaften- durch vertraute literarische Kunstgriffe (wie Charaktere, Dialoge, Plots und Musik) und durch die unverwechselbaren Eigenschaften des Medium (wie die Spielerinteraktion mit der virtuellen Welt). Das genügt um unter den Schutz des ersten Verfassungszusatzes zu fallen.

Die Richter bemängelten, dass der Bundesstaat Kalifornien nicht ausreichend dargelegt hat, warum entsprechende Videospiele Kindern und Jugendlichen physisch bzw. psychisch Schaden zufügen können und verwiesen auf die Märchen der Gebrüder Grimm, die man aus heutiger Sicht auch als gewaltverherrlichend ansehen kann.

Raven 13 Koop-Gamer - 1576 - 28. Juni 2011 - 23:26 #

Was wohl der deutsche Gesetzgeber dazu sagen würde? :D

Sgt. Nukem 17 Shapeshifter - - 6294 - 28. Juni 2011 - 23:37 #

In den USA steht halt die Redefreiheit über (fast) alles. Bei uns schränkt der Schutz der Jugend die Meinungsfreiheit aber notfalls ein. Das ist alles. Was soll er dazu auch sagen? Was sagt der amerikanische Gesetzgeber denn dazu, daß in Good Ole Germany der Schutz Minderjähriger an erster Stelle steht?! :)

Anonymous (unregistriert) 28. Juni 2011 - 23:58 #

"In den USA steht halt die Redefreiheit über (fast) alles"

nicht mehr so ganz.. schau mal bei wikipedia unter "free speech zones" vorbei. "the government may regulate the time, place, and manner—but not content—of expression." "Critics.. suggest that such zones are "Orwellian", ..and that authorities use them in a heavy-handed manner to censor protesters by putting them literally out of sight of the mass media, hence the public, as well as visiting dignitaries."

derblaueClaus 12 Trollwächter - 1092 - 29. Juni 2011 - 1:48 #

Aber das ist doch hier nicht anders. Auch demokratische Staaten schränken immer die Rede- und Meinungsfreiheit ein.
Beispiele :

1. Darf ich dich nicht (und du mich auch nicht) "ignorantes Arschloch" nennen weil es eine Beleidigung ist ( hier Strafbar nach §§ 185 ff. StGB). Eindeutig eine Einschränkung meiner Redefreiheit.

2. Ich darf mich nicht mit einer schwer bewaffneten Meute und in der Regel auch nicht ohne Anmeldung vor dem Bundestag zusammenrotten um wild um mich schießend auf das Problem der wachsenden Armut in Deutschland aufmerksam zu machen ( vgl. Art. 12 I GG "friedlich und ohne Waffen" ).Auch eindeutig eine Einschränkung meiner Redefreiheit.

3. Am besten vergleichbares Beispiel ist die Bannmeile vor Wahllokalen oder dem Bundestag. Auch eine Einschränkung meiner Meinungs- und Redefreiheit.

Und solche Vorschriften findet man eben auch berechtigterweise in den USA. Gäbe es diese Einschränkungen nicht wären ein angenehmes Zusammenleben und ein vernünftiger, demokratischer Prozess schwer vorstellbar. Die Frage ist nicht ob der Staat überhaupt die Redefreiheit einschränkt ( denn das tut er sowieso) die Frage ist vielmehr wie und was. Und da schränken die USA im Gegensatz zu uns eben in der Tat sehr wenig bzw. nur das nötigste ein. Wie man das dann findet ist jedem selbst überlassen. Mir ist das jedenfalls sehr sympathisch. :)

Anonymous (unregistriert) 29. Juni 2011 - 11:53 #

mh, ich finde deine ersten beiden punkte trefen es nicht so richtig, nummer drei schon eher. ich habe nicht kritisiert das zensiert wird, oder dessen motivation in frage gestellt. ich sage nur dass das bild von redefreiheit über (fast) alles nicht mehr ganz stimmt. das bild hatte ich auch als ich aufgewachsen bin, aber mittlerweile können auch cowboys und g.i. joe die us-bürger nicht mehr so richtig vor dem eigenen, übereifrigen verwaltungsapparat schützen.

schaukäfige in den fsz's in denen die eigene meinung verbreitet werden darf, monopolisierung der traditionellen medien, angriffe auf die neuen medien, ausufernde überwachung, wiretapping, überwachungsdrohnen im eigenen land, hausdurchsuchung ohne richterliche befugnis und generelle ausweisplicht bei mittlerweile standardmässigen durchsuchungen im öffentlichen raum (8000x im jahr in den städten) deuten schon an das die us-regierung zunehmend ins alltägliche leben eingreift.

neben der scheinbar gering ausgeübten dirketen zensur gibt es aber eine enorme selbstzensur der medien, und das aufgrund enger kooperation mit der regierung - was aber häufig aufgrund der extremen verplechtung von wirtschaft und politik nicht auffällt. gibt es einen news-blackout kann man die schuld einem der sechs mediengiganten zuschieben. letztes berüchtigtes beispiel "wiener's wiener". eine woche und mehr überwältigender mediendruck auf den senator wegen eines moralisch fragwürdigen bildes, das ihn zwang abzudanken. in der selben zeit und später aufdeckung von starker hinterziehung und bestechungsskandalen bei mehreren anderen politikern, und kein mediendruck auf diese. überhaupt keiner. auf traditionelle medien kann man sich dort aber ohnehin kaum noch verlassen, dank der erlaubnis, schamlos in diesen lügen zu dürfen. druck der regierung auf amazonserver, mastercard, visa fällt bei freiwilliger selbstzensur ein, aber mittlerweile arbeiten da sogar schon isp's hand in hand mit den staatlichen aufpassern.

du hast recht das dort teilweise sehr unverholen geredet werden darf. das basiert imo aber nicht auf größerer redefreiheit, sondern auf einem unterschied der (straf)verfolgung zwischen DE und US (blockieren vs. reden lassen -> identifizieren). bei uns werden nazi-inhalte glücklicherweise blockiert, in den usa weniger (bsp. USA: 1421 content removal requests allein an google 2010, DE: 1932. im vgl dazu aber 4601 user data requests (USA) zu 786 in DE). Ich finde es gut das wir von hakenkrzen verschont bleiben, aber das hindert solche leute auch im internet nicht an ihrer meinungsäußerung. die nehmen andere symbole und machen weiter. welche methode ist besser? die us-methode ist sicher wirksamer, aber auch viel anfälliger für machtmissbrauch.

vicbrother (unregistriert) 29. Juni 2011 - 12:33 #

Die USA haben vielleicht auch aus dem Bürgerkrieg gelernt, nicht alles reglementieren zu müssen?
Die Sklavenfrage wollte der Norden m.W. über die Selbstbestimmung des Südens hinweg entscheiden. Das trieb natürlich die Südstaaten dazu aus der Union auszutreten und als die Nordstaaten daraufhin mit Truppen in die Südstaaten eindrangen trieb der Patriotismus auch die Südstaatler zu den Waffen, die keine Sklaven hielten.
Also besser die Leute machen lassen, bevor es einen neuen Bürgerkrieg in den USA gibt.

Tassadar 17 Shapeshifter - 8161 - 29. Juni 2011 - 0:05 #

Dann bliebe aber immer noch: "warum entsprechende Videospiele Kindern und Jugendlichen physisch bzw. psychisch Schaden zufügen können". Das hat hier und auch sonstwo nämlich auch noch keiner bewiesen. Also selbst wenn Minderjährigenschutz über der freien Meinungsäußerung steht, was ich schon sehr bedenklich finde, müsste dann doch wenigstens wissenschaftlich zweifelsfrei bewiesen werden, dass diese Einschränkungen auch wirklich dem Schutz der Minderjährigen dienen.

Larnak 22 Motivator - 37541 - 29. Juni 2011 - 2:06 #

Jugendschutz steht ja nicht über deiner Meinungsfreiheit, sondern über der deiner Kinder - für die du sowieso der Erziehungsberechtigte bist, sie also sowieso eine Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit haben.
Da müsste man dann die Erziehungsberechtigten gleich auch abschaffen..

Denn, nicht vergessen: Du darfst deinen minderjährigen Kindern jederzeit einen "ab 18" Titel zum Spielen in die Hand drücken, wenn DU der Meinung bist, dass das deinen Kindern nicht schadet bzw. gut tut. Deine Kinder dürfen diese Entscheidung nur nicht selbst treffen.
Dass du diese Entscheidungsgewalt hast, ist wohl allein eben der Tatsache zu verdanken, dass weder das Für noch das Wider ausreichend belegt werden kann. Du darfst dir also aussuchen, welche Argumente dir besser gefallen und kannst dein Kind dann entsprechend erziehen.

Die Jugend wird also, zumindest in diesem Aspekt, in erster Linie vor sich selbst geschützt, nicht aber vor ungeeigneter Software oder gar ungeeigneten Erziehungsberechtigten.

bam 15 Kenner - 2757 - 29. Juni 2011 - 7:43 #

"Jugendschutz steht ja nicht über deiner Meinungsfreiheit"

Darüber lässt sich streiten. Gerade Indizierungen oder gar Beschlagnahmung schränkt nämlich sehr wohl Erwachsene ein. Genauso sind die bindenden Alterseinstufungen indirekt einschränkend; Spiele werden von den Entwicklern geschnitten um bestimmte Einstufungen zu erhalten. Deutsche Versionen sind so also oft zensiert, zwar nicht direkt durch den Staat, aber durch Staatliche Regulierung und ihren wirtschaftlichen Konsequenzen.

El Cid 13 Koop-Gamer - 1784 - 29. Juni 2011 - 9:16 #

Nein, das sehen die Amerikaner ganz anders (Jeder ist für sich selbst verantwortlich). Die Eltern sind dafür verantwortlich, welche Inhalte sie ihren Kindern zugänglich macht. Der Staat möchte nicht zu viel regulieren. Also legen sie die Verantwortung in die Hände der Eltern.
Und das ist meiner Meinung nach auch richtig so. Die Eltern sind die Erziehenden, nicht der Staat.
Und so sehen es auch die Amerikaner. Deswegen verwundert mich dieser Beschluss des Supreme Court überhaupt nicht.

ADLER78 05 Spieler - 48 - 29. Juni 2011 - 20:03 #

Bereits an der heutigen Situation (und ich arbeite im sozialen Bereich) sieht man ja, wozu sowas führt. Es gibt massig Eltern die hoffnungslos mit einer sozial-ethisch verträglichen Erziehung überfordert sind. Solange Eltern ihre Kinder verantwortungsvoll erziehen, ist alles ok. Aber wenn aufgrund von rein antiautoritärer und rein partnerschaftlicher Erziehung gefühlskalte Egomanen erzogen werden, die sich über sämtliche Grenzen (anderer) hinwegsetzen, dann ist die Freiheit eindeutig zu groß.
Ich bin sehr froh, dass wir hier in Deutschland (noch!) keine derartigen Verhältnisse haben. Wenn jeder für sich selbst verantwortlich ist, dann hilft auch keiner mehr dem anderen. Die aktuelle Regierung (insbesondere die spätrömisch dekadente Fast-drei-Prozent-Spasspartei) eifert geradezu den Amis nach. Pfui Deifi!

Anonymous (unregistriert) 30. Juni 2011 - 0:04 #

"(und ich arbeite im sozialen Bereich)"

Naja, als Bauer wäre ich ja auch für Agrarsubventionen. ;)

Ibex1981 09 Triple-Talent - 302 - 29. Juni 2011 - 9:36 #

Ähm, da gibt sehr wohl Studien zu. Die geben zwar nicht wieder das es zu psychischen Schäden kommt aber das die Gewaltbereitschaft steigen kann, Betonung liegt da auf kann. Auf einem gewissen Prozentsatz wirkt es nunmal so. Und der Vergleich mit den Gebrüder Grimm kann ich auch irgendwie nachvollziehen aber ich sehe das so das Gewalt immer ein Bestandteil unserer Kultur sein wird. Es ist die Frage wie wir damit interlektuell umgehen.
Auf jedenfall fine ich beide Positionen bedenkenswert, damit meine ich einmal die amerikanische und die deutsche Rechtsprechung. Denn die amerikanische kann ich in keinster Weise verstehen. Die Jugend muss geschützt werden und das effektiv da kann man nicht auf die Meinungsfreiheit pochen. Erst wenn es daran geht die Inhalte die man für Erwachsene bereitstellt zu schneiden, also wie unsere Leute es tun. Obwohl ich mir da manchmal nicht so sicher bin ob das Einschränkung einer Meinungsfreiheit ist oder ob es mehr Betrug ist weil ich nicht mehr das für mein Geld bekomme was ich eigendlich wollte.

vicbrother (unregistriert) 29. Juni 2011 - 10:25 #

Kinder können nur sehr schlecht zwischen der Darstellung in den Medien und Realitätsanspruch unterscheiden. Daher fürchten sie sich vor den Drachen aus dem Märchen und sind potentielle Killermaschinen nach dem Spielen von Ego-Shootern.
Aber es fallen mir auch viele Erwachsenene mit Defiziten in der Unterscheidung von Realität und Vision ein, die die Linke im Bundestag bereits nicht mehr mit der SED oder Frau Dr. Merkel nicht mit einer erfolgreichen Politik auf EU-Ebene und im Bereich der Wirtschaft und Umweltpolitik in Verbindung bringen.

Den Kindern sei das eingeschränkte Mapping von Darstellung auf Realität verziehen, den Erwachsenen sollte man vielleicht das Wahlrecht entziehen.

thurius (unregistriert) 29. Juni 2011 - 13:43 #

"Dann bliebe aber immer noch: "warum entsprechende Videospiele Kindern und Jugendlichen physisch bzw. psychisch Schaden zufügen können". Das hat hier und auch sonstwo nämlich auch noch keiner bewiesen."

das gegenteil hat aber auch noch keine zu 100& bewiesen

Decorus 16 Übertalent - 4286 - 29. Juni 2011 - 15:10 #

Ja, aber wenn du etwas wie Spiele anders als üblich behandeln willst, dann solltest du dafür einen Grund vorweisen können.

ADLER78 05 Spieler - 48 - 29. Juni 2011 - 20:06 #

Bitte sehr:

In Spielen agiert der Nutzer aktiv, kämpft aktiv, verletzt aktiv, tötet aktiv.
In erzählten Geschichten wie Märchen oder auch bei Filmen ist er nur Zuhörer, kann das gesehene/gehörte also als "Beobachter" von außen aufnehmen - quasi mit "körperlichem" Abstand.

Decorus 16 Übertalent - 4286 - 29. Juni 2011 - 23:03 #

Hast du dafür auch einen Beweis oder ist das wieder so ne "gesunder Menschenverstand" Geschichte?
Ich halte dem entgegen: Filme und Bücher sind nicht passiv. Sonst würdest du dich bei Filmen nicht erschrecken, bei guten Büchern nicht mit den Personen mitfühlen, etc.
Möglicherweise ist es für dein Gehirn ziemlich unerheblich, ob sich bei seiner Denkleistung noch dein Zeigefinger zusätzlich bewegt oder nicht.

Anonymous (unregistriert) 29. Juni 2011 - 23:22 #

ich denke "Empfehlungen" von Freunden und Werbung haben eine viel größere Wirkung auf Kinder als eine mehr oder weniger abstrakte Darstellung von Gewalt. Kinder sehen Videospiele mMn als recht genau das an was sie sind - nicht echt. Ein Spiel ohne Konsequenzen. Echte Gewalt ist nunmal keine Pixelpusherei. Wäre das anders würden Comedies Kinder dauerhaft lustiger machen, und der direkte Nachweis von Spiel und Gewalt wäre leicht erbracht. Ist aber nur meine Meinung, ihr könnt beide ebenso recht haben.

Anders herum graben sich Werbebotschaften allerdings tief ins Gedächtnis ein und geben sich häufig als eigene Erinnerungen aus. Vielleicht interessiert einen von euch beiden dieser Artikel diesbezüglich:

singularityhub.com/2011/05/27/vivid-ads-give-you-false-memories-that-you-swear-are-real/

Rabenschnabel 12 Trollwächter - 984 - 29. Juni 2011 - 23:28 #

1774 wollte man schon Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" verbieten. Der Roman würde "die Jugend" zum Selbstmord anstiften.

Überhaupt hatten Romane (also nicht wissenschaftliche oder religiöse Bücher), zu der Zeit als Bücher zu einem Massenmedium wurden, keinen guten Ruf.

Anonymous (unregistriert) 28. Juni 2011 - 23:36 #

Totaler Fail!

Da wird zwischen Meinungsfreiheit und Erziehung falsch unterschieden.

Mister Y 11 Forenversteher - 668 - 28. Juni 2011 - 23:46 #

Wäre ja mal schön, wenn man sich grenzüberschreitend auf ein gesundes Mittelmaß irgendwo zwischen den USA und Deutschland einigen könnte...

fightermedic (unregistriert) 29. Juni 2011 - 10:01 #

joa klingt ungefähr richtig

Niko 16 Übertalent - 5174 - 28. Juni 2011 - 23:43 #

Ich finde es eigentlich ganz okay, dass Gears of *piep* nicht an Kinder verkauft werden darf....

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24432 - 28. Juni 2011 - 23:44 #

Das ist auch in Deutschland nicht das Problem. Das Problem ist wohl eher, dass man nicht an seine eigene Regelung glaubt und deshalb USK ab18 immer noch beschneiden lassen muss. Das ist das dämliche. ;)

Niko 16 Übertalent - 5174 - 29. Juni 2011 - 0:11 #

durchaus. Allerdings finde ich die Entscheidung des Gerichtes eben nicht gut. Spiele wie Gears oder Mortal K. sollten nicht an Kinder verkauft werden. Das ist - in meinen Augen - Erwachsenenunterhaltung. Wenn die Eltern es erlauben - gut - sonst nicht.

patchnotes 14 Komm-Experte - 1847 - 29. Juni 2011 - 7:56 #

Und? Die Eltern können ja immer noch eingreifen, wenn sie es für passend halten.

El Cid 13 Koop-Gamer - 1784 - 29. Juni 2011 - 9:18 #

Wie weiter oben von mir beschrieben: Das sehen die Amerikaner anders: Jeder ist für sich selbst verantwortlich.
Im Falle von Kindern sind es die Erziehungsberechtigten, und nicht der Staat.

ADLER78 05 Spieler - 48 - 29. Juni 2011 - 20:08 #

Nein! Eltern, die ihre 9 jährigen MK oder GoW spielen lassen, fallen für mich in die Sparte "Nachricht an´s Jugendamt, weil mögliche Gefährdung des Kindeswohls".

volcatius (unregistriert) 29. Juni 2011 - 0:01 #

Wenn man Minderjährigen die Bibel und den Koran mit Genozid, Mord, Folter und Gewaltverherrlichung zugänglich macht, muss Gleiches natürlich auch für Spiele gelten.

Elysion 14 Komm-Experte - 1957 - 29. Juni 2011 - 7:47 #

Seh ich genauso. Das die Schinken keiner lesen will ist ja dann etwas anderes aber brutaler als Spiele sind einige "heilige" Schriften auf jedenfall.

ADLER78 05 Spieler - 48 - 29. Juni 2011 - 20:11 #

Hier ist das Kind, sofern man ihm denn genau DIESE Stellen aus den beiden genannten Werken vorlesen will, PASSIVE Konsumenten. Sie nehmen von außen als Beobachter auf.
Und das wird vom Gehirn vollkommen anders verarbeitet, als wenn das Kind durch direkte Einwirkung (mittels Eingabegerät) aktiv "tötet, verletzt, etc.".

Decorus 16 Übertalent - 4286 - 29. Juni 2011 - 23:32 #

Da fehlt immer noch der Beweis, dass dies der Fall ist und bei Filmen/etc. nicht. Dann würde immer noch der Beweis fehlen, dass diese Veränderung negative Konsequenzen hat. Dürfte wissenschaftlich noch ein längerer Weg sein.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 29. Juni 2011 - 9:55 #

Sind wir da ein bisschen religionsfeindlich? In diesem Fall aber zu Unrecht - die beschriebenen Probleme in heiligen Schriften sind in den meisten religiösen Traditionen umfangreich theologisch reflektiert worden... das kann man von der Gewalt in modernen Medien nicht behaupten. Zu welchem Zweck ist sie da, wie wird sie begründet? Wenn ein stumpfer Unterhaltungswunsch des Zielpublikums die einzige Begründung ist, dann ist das nun mal ziemlich schlecht... Im Vergleich dazu hat die theologische Tradition unter Garantie ein differenziertes Verständnis von den entsprechenden Gewaltdarstellungen.

... aber es ist ja so schön einfach, Religion und Mittelalter immer in einen Topf zu werfen, nicht wahr?

bam 15 Kenner - 2757 - 29. Juni 2011 - 10:14 #

Theologisch reflektiert? Von wem? Von Theologen für Theologen vielleicht. Realität ist aber, dass die Bibel (insbesondere im alten Testament) genug sinnlose Gewalt beschreibt.

Dieses Buch ist also keineswegs besser oder schlechter im Umgang mit Gewalt als andere Medien. Nur weil Religion drauf steht, muss man das nicht gesondert behandeln.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 29. Juni 2011 - 12:32 #

Von Theologen für Theologen, ja. Aber wer vermittelt denn Christliche Religion? Pfarrer/Priester und Lehrer. Und was sind die? Richtig, studierte Theologen.

Natürlich muss man entsprechende Dokumente anders behandeln, weil es eine derartige Tradition gibt. Zudem sind sich die entsprechenden Vertreter der Glaubensgemeinschaften heutzutage größtenteils einig, dass Gewalt kein Instrument des Glaubens ist.

bam 15 Kenner - 2757 - 29. Juni 2011 - 12:56 #

Tut mir leid, aber ein Gottesdienst hat so gut wie nichts mit theologischer Lehre zu tun. Letzteres ist eine Auseinandersetzung auf einer ganz anderen, kritischeren, Ebene. Im Gottesdienst wird wohl kaum von einem "Rachegott" gesprochen, auch wenn dieser tatsächlich in dieser Form im alten Testament vorkommt. Genauso wenig wird man sich z.B. mit Religionskritik in der Kirche ausreichend auseinandersetzen.

Es geht einfach darum, dass das was in der Bibel steht genauso als Jugendgefährdend angesehen werden könnte wie das in anderen Medien oder gar anderer Literatur der Fall ist. Nur weil diese Stellen anders Interpretiert werden, ändert das nichts an den geschriebenen Wörtern. Religiösen Schriften eine Sonderstellung einzuräumen ist einfach absurd.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 29. Juni 2011 - 14:02 #

Kein Gottesdienst deckt die gesamte Bibel ab. Aber wie der einzelne Pfarrer mit dem heiligen Text umgeht, wenn er daraus zitiert, ist ihm durch seine Ausbildung vorgegeben. Außerdem gibt es in den meisten Gemeinden Bibel-Lesungen, wo gemeinsam der Text erschlossen wird. Letzteres ist ohne die Tradition nicht vorstellbar.

Na ja, Schrift ist in der Regel weniger direkt. Zudem geht es bei Jugendschutz-Gesetzen um Gewaltverherrlichung. Kann man das in der Bibel nachweisen? Und wenn ja, in welchem Verhältnis steht das zu anderen Stellen? In vielen Filmen und Videospielen gibt es keinen kritischen Zugang zur Gewalt; im ganzen Medium der Kriegsshooter kommen zivile Opfer und Kriegsgräul nicht (oder kaum) vor.

LEiCHENBERG 14 Komm-Experte - 1967 - 29. Juni 2011 - 13:17 #

"Aber wer vermittelt denn Christliche Religion?"
Meiner schulischen Erfahrung nach überzeugte Christen, die was auf dem Kasten haben aber leider oft nicht mit sich reden lassen, wenn es um das Hinterfragen ihres eigenen Glaubens geht. Wie reflektiert nehmen diese Leute ihren eigenen Glauben wahr?

Religion wird nicht nur über ihre Vertreter vermittelt. So funktioniert die Welt heute einfach nicht mehr. Leute konsumieren was sie wollen, wann ihnen danach ist. Man braucht keine gelehrten mehr, um die Bibel zu lesen. Man kann sie jederzeit lesen, völlig unreflektiert und nach gar keiner "Tradition" - und wenn das der 9-Jährige Nachbarsjunge tut, wirkt die Gewalt ungefiltert auf ihn ein.

Die eigentliche Frage ist aber doch: ist das schlimm? Meiner Ansicht nach nicht .. wenn sich ein Mensch (auch minderjährig) für ein Thema interessiert, sollte er sich ungehindert damit befassen können. Bei vernünftiger Erziehung um dem richtigen Umfeld, klappt das auch, auch wenn DAS in der heutigen und zukünftigen Zeit schwer ist. Verbieten kann jeder ..

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 29. Juni 2011 - 13:57 #

Nur wirkliche Hardcore-Evangelikale werden versuchen, die Bibel ohne jeden Kontext aufzunehmen. Und selbst sie werden irgendwann an die notwendigen Widersprüche kommen, die ein Dokument, was über mehrere Jahrhunderte hinweg entstanden ist, nun mal enthält. Und genau für den Umgang mit diesen Widersprüchen benötigen sie die Tradition.

vicbrother (unregistriert) 29. Juni 2011 - 10:40 #

Verzeih, aber der Koran kommt direkt von Gott, da gibt es keinen Interpretationsspielraum (außer man ist Schiit).

Aber ich stimme dir zu: Es ist traurig, dass viele nicht zwischen Religion und Kirche differenzieren können. Jesus hat keine Hexe verbrannt, er untersagte das sogar. Es war allein die Kirche!

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 29. Juni 2011 - 12:35 #

Na ja, in Realität wird der Koran auch von Sunniten ausgelegt, weil er sonst in der modernen Welt keine lebenspraktische Relevanz entfalten könnte.

'Die Kirche' ist mir auch zu generell. Selbst die Römisch-katholische Kirche ist heutzutage eine andere als diejenige, die einst Kreuzzüge durchgesetzt hat. Obendrauf hat sie sich mit ihrer Geschichte auch umfassend auseinandergesetzt.

Anonymous (unregistriert) 29. Juni 2011 - 13:04 #

und? die bibel/AT kommt auch "direkt von gott", trotzdem konnten sowohl mit AT/10 Gebote als auch NT Kreuzzüge gerechtfertigt werden (generalablass für das Töten eines Heiden) und christliche Priester konnten sich an Minderjährigen vergreifen.

nach den zehn geboten gäbe es keinen diebstahl, keinen mord und auch keine vergewaltigung. ausgelegt wird immer, in jeder religion, bei extremisten häufig zur rechtfertigung ihrer authorität. extremistische interpretationen laufen aber in den meisten fällen der grundausage der religion komplett entgegen.

vicbrother (unregistriert) 29. Juni 2011 - 13:21 #

Nein, die Bibel kommt nicht von Gott! Die Bibel ist eine Aufzeichnung von Ereignissen von mehreren Personen. Gott hat einzig die Gebote gebracht - und wer dagegen Verstösst ist der Hölle nah.

Der Koran wurde aber direkt von Allah an Mohammed "offenbart". Daraus ergibt sich auch ein fundamentaler Unterschied zwischen Christen und Moslems: Der Christ kann und soll über die Bibel und seine Lehren diskutieren und lernen. Der Moslem hat den Worten Gottes zu folgen.

bam 15 Kenner - 2757 - 29. Juni 2011 - 13:45 #

Wobei es auch genug fundamentale Christen in den USA gibt, die die Bibel wortgenau nehmen und als Gottes Wort betrachten. Es gat also nicht zwingend etwas mit der Schrift an sich zu tun, sondern mit der Auslegung durch Institutionen.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 29. Juni 2011 - 13:51 #

Die Bibel ist nach gemäß der meisten theologischen Überlegungen auch von Gott kommend. Inzwischen ist sie halt nicht mehr nur 'Gottes Wort', sondern 'Gottes Wort, niedergeschrieben durch Menschen'. Die Bibel ist genauso offenbart, wie der Koran, aber der Zugang hat sich im Laufe der Zeit verändert (Reformation, etc.)

Was du für Moslems schreibst, stimmt so nicht: Es gibt eine umfangreiche Lehrtradition, die sich mit der Interpretation des Glaubens auseinandersetzt. Die vier wichtigen Rechtsschulen, die den Islam begleiten, lassen sich schon im MA nachweisen. Zudem hat der Koran eine andere Stellung im Glauben für Moslems als die Bibel für Christen.

vicbrother (unregistriert) 29. Juni 2011 - 15:09 #

In der Bibel stehen doch auch die Geschichten von Jesus - das ist doch nicht Gottes Wort. Kannst du mir eine Quelle nennen auf wen du dich bei den theologischen Überlegungen beziehst?

Die umfangreiche Lehrtradition des Islam spielt wohl kaum eine Rolle, wie die Taliban und anderen Gottesstaaten beweisen. Ein Fortschritt oder eine Interpretation des Koran jenseits des geschriebenen Wortes kann ich da nicht erkennen.

Der Stellenwert des Koran für die Moslems ist in jedem Fall anders als für die Christen, das hatte ich ja auch so gesagt. Für den Moslem ist der Koran ein göttliches Gesetz, für den Christen eine Anregung zum Nachdenken.

Anonymous (unregistriert) 29. Juni 2011 - 15:40 #

der Taliban ist aber eine extremistische Miliz - mit demselben Argument dürftest du jeder andere religiösen Tradition und praktisch jeder Information genauso wenig Wert beimessen, denn diese könnten ebenso von fundamentalistischen Extremisten als Legitimation herangezogen werden. deshalb -> BS

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 29. Juni 2011 - 19:34 #

Der Einfachheit halber:

"Im Christentum werden die jüdischen heiligen Schriften des Alten Testaments sowie des Neuen Testaments Wort Gottes oder Bibel genannt. Darüber hinaus wird aber schon im Prolog des Johannesevangeliums der Begriff Wort (gr. Logos) auf Jesus Christus selbst bezogen, der als der Schöpfungsmittler fungiert und als fleischgewordenes Wort Gottes zugleich im Gottesverhältnis eines einzigen Sohnes zum Vater steht und im Auftrag dieses Vaters die Welt erlöst (Joh 1,1-5.14; 3,16ff., Off 19,13). [1], [2], [3]."
http://de.wikipedia.org/wiki/Wort_Gottes

Im Koran befinden sich auch einige Zeugnisse zum Leben des Propheten, trotzdem glauben Moslems, dass der Koran das Wort Gottes ist, vermittelt durch den Erzengel Gabriel.

"Die umfangreiche Lehrtradition des Islam spielt wohl kaum eine Rolle, wie die Taliban und anderen Gottesstaaten beweisen. Ein Fortschritt oder eine Interpretation des Koran jenseits des geschriebenen Wortes kann ich da nicht erkennen."
- und weil es in den USA eine nicht geringe Minderheit fundamentalistischer Protestanten gibt (von denen kommt der Begriff) gibt es keinen Fortschritt in der Bibelexegese?
Natürlich spielt die Exegese (http://de.wikipedia.org/wiki/Tafs%C4%ABr_(Koranexegese)) eine große Rolle, bloß halt eben nicht für Fundamentalisten... wer angebliche Fundamente des Glaubens meint zu kennen, braucht halt nix mehr zu interpretieren.

"Der Stellenwert des Koran für die Moslems ist in jedem Fall anders als für die Christen, das hatte ich ja auch so gesagt. Für den Moslem ist der Koran ein göttliches Gesetz, für den Christen eine Anregung zum Nachdenken."
Deine Gegenüberstellung von Bibel und Koran ist stereotyp und nicht wirklich begründet - oder kannst du für einen derartigen Umgang auf islamischer Seite mit der heiligen Schrift belege bringen?

vicbrother (unregistriert) 29. Juni 2011 - 21:01 #

Also die Zusammenfassung von Wikipedia scheint mir falsch zu sein - wenn du die Bibel liest wirst du u.a. eine mehrfache Schilderung der gleichen Ereignisse lesen, d.h. dem Gläubigen wird die Eigeninterpretation nahegelegt.

Der Koran ist doch vollständig anders aufgebaut und basiert wie du schreibst direkt auf die Offenbarung Gottes. Sobald ich meinen Koran aus einer Umzugskiste ausgepackt habe kann ich dir gerne näheres beschreiben.

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 29. Juni 2011 - 21:28 #

Die Evangelien sind aber Teil der Offenbarung. Die sind genauso Gottes Wort, wie der Rest. In jedem heiligen Text gibt es widersprüchliche Stellen, wie die Gläubigen damit umgehen, kannst du nicht für eine ganze Glaubensgemeinschaft generalisieren.

vicbrother (unregistriert) 29. Juni 2011 - 10:34 #

Eher sollte man die Bibel und den Koran erst ab 18 zugänglich machen. Ich habe schon einen Kirchentag miterlebt, mehr unselbstbewusste Menschen sind mir noch nie begegnet und was insbesondere der Koran anrichtet kann man täglich in den Zeitungen lesen: Ehrenmorde, sinnentleerte Ehrbegriffe, Verstümmelungen, Terrorismus. Kirchen und Religionen gehören definitiv auf den Prüfstand einer USK!

Ganesh 16 Übertalent - 5116 - 29. Juni 2011 - 13:53 #

... und das willst du alles in heiligen Texten gefunden haben?

Fyyff 11 Forenversteher - 781 - 29. Juni 2011 - 15:03 #

Natürlich hat er das. Das alte Testament zum Beispiel ist voll von Grausamkeiten aller Art. Da ist alles drin von Versklavung und Kindermord über Vergewaltigung und Angriffskriege bishin zum waschechten Genozid. Natürlich nicht als abschreckendes Beispiel, sondern als dass nachahmungswürdige Verhalten von guten, gottgläubigen Menschen. Und natürlich wollen das religiöse Apologeten nicht wahrhaben. Da wird dann "theologisch reflektiert" was ein netter Euphemismus für "lalala ich hör dich nicht" ist.

Und weil so ziemlich alle religiösen Schriften Gift für die geistige Entwicklung sind, sollten sie erst ab 18 sein. Kinder und Jugendliche sollten von dem Quark verschont werden bis sie alt genug sind für sich selber Entscheidungen zu treffen. Jedem gesundem Mensch würden sich die Zehennägel hochrollen wenn er irgendwo was über einen 5-jährigen Kommunisten, oder eine 10-jährige Utilitaristin liest. Aber mit 5-jährigen Christen und 10-jährigen Moslems hat keiner ein Problem.
DAS find ich viel schlimmer als jedes Gewaltspiel.

Green Yoshi 22 Motivator - P - 36277 - 29. Juni 2011 - 0:14 #

Gute Entscheidung!

Anders als einige User hier und auf anderen Seiten behaupten heißt das natürlich nicht, dass jetzt jeder Knirps bei Gamestop Gears of War kaufen kann.
Industrie und Handel haben sich schon vor langer Zeit auf die ESRB, das amerikanische Pendant zur USK, geeinigt. Es ist bloß nicht gesetzlich verankert, sondern eine freiwillige Vereinbarung von Industrie und Handel.

Der Titel der News ist leicht irreführend. Das ist eine leider übliche und wie ich finde ungute Verkürzung amerikanischer Verhältnisse ins Deutsche. Es geht bei “Freedom of speech”, also Redefreiheit, hier um “Freedom of expression”, also Ausdrucksmittel. Es geht nicht um “opinion”.

Kutte 25 Platin-Gamer - - 55407 - 29. Juni 2011 - 5:07 #

Meinungsfreiheit = Redefreiheit. Jedenfalls wenn man Wikipedia glauben schenken darf.

Suzume 14 Komm-Experte - 2006 - 29. Juni 2011 - 8:34 #

Kannst du nur unter Vorbehalt. Ich stimme da Green Yoshis Auffassung zu.

Tristan 12 Trollwächter - 874 - 29. Juni 2011 - 0:25 #

Die Richter hätten auch genauso gut zum gegenteiligen Ergebnis kommen können. Es war eine Werteentscheidung.

Jetzt haben die obersten Richter mit grosser Mehrheit die Gewaltdarstellung in Computerspielen unter die Meinungs- oder Redefreiheit gepackt und am kalifornischen Gesetz bemängelt, dass der Gesetzgeber nicht hinreichend dargelegt hat, warum ein Verkauf an Minderjährige diese schädigen soll.

Wenn sie gewollt hätten, wären ihnen Gründe auf- oder gar eingefallen. Aber so bestätigten sie die aus europäischer Sicht schon seit langem auffallende Zurückhaltung, bei Gewaltdarstellungen einzugreifen.

Bei Darstellung von nackter Haut hingegen, und wenn es nur ein bisschen Haut ist, sehen Gesetzgeber (und auch Richter) in den USA ganz schnell die Schwelle zu Sex und Pornografie überschritten - und dann kann man auch fix die Berufung auf die Meinungsfreiheit in Medien wie Computergames vergessen. Dann ist nämlich Schluss mit lustig im Land der prüden Puritanier, die vor beinahe 400 Jahren mit der Mayflower rübermachten. Wenn sich statt englischen Puritaniern doch spanische oder französische Katholiken in Nordamerika durchgesetzt hätten, sähe das heute ganz anders aus...^^

Anonymous (unregistriert) 29. Juni 2011 - 0:37 #

Nachdem mehrere Disctrict Gerichte und auch der 7. und 8. US Circuit Court of Appeals ähnliche Initiativen wegen Verfassungswidrigkeit in den letzten Jahrzehnten blockiert haben, sollte dies der letzte Schlag sein gegen diese Ambitionen, auf dass uns weiterer Unsinn dieser Art erspart bleibt.
Es ist keine Werteentscheidung aus dem Bauch heraus, sondern ein juristisch einwandfreies Urteil.

Maestro84 19 Megatalent - - 18492 - 29. Juni 2011 - 6:19 #

Andere Völker, andere Sitten. Teile der USA sind nunmal absolut christlich geprägt. Gewalt, explizit Waffen, gehören dagegen zur Verteidigung der Freiheit. Für uns befremdlich, allerdings will ich mal einige erzkatholische Regionen bei uns sehen, wo alles so locker genommen wird.

Anonymous (unregistriert) 29. Juni 2011 - 0:39 #

Zum Thema “Erziehungsprivileg”:
Es ist eine verdammte Pflicht! Kein Privileg! Die Eltern haben sich weltweit darum zu kümmern was ihre Kinder am PC spielen oder wohin sie surfen. Der Staat sollte sich nicht nur heraushalten, sondern den Eltern dies absichtlich überlassen! Eine “Hilfestellung” über die Einstufungen hinaus schadet nur der Erziehung und des ganzen Erziehungswesen über mehere Generationen. Eltern schieben gerne vor, dass es die Altersfreigaben aus guten Grund gibt, aber in Wahrheit wollen sie sich nur nicht die Mühe machen mit ihren Kindern zu reden und nachzusehen was sie denn so machen.

Rabenschnabel 12 Trollwächter - 984 - 29. Juni 2011 - 0:48 #

Gute Entscheidung.
Solange Kinder nicht gefährdet werden hat sich der Staat aus der Erziehung herauszuhalten. Ob Kinder diese Spiele spielen dürfen ist eine ethische ("Krieg ist böse") oder Geschmacksfrage ("Igitt, Blut!") und damit eine Entscheidung der Eltern.

Schade nur, dass die USA im Bereich der virtuellen Sexualität weiterhin ähnlich hysterisch reagiert wie Deutschland gegenüber virtueller Gewallt.

gar_DE 19 Megatalent - P - 15990 - 29. Juni 2011 - 1:08 #

Ja, wieder eine Entscheidung, die ins Amerika-Bild passt:
Virtuell ballern und Leute umlegen ist voll in Ordnung, Hauptsache keine Brüste.

Rabenschnabel 12 Trollwächter - 984 - 29. Juni 2011 - 1:51 #

Nur kommt man als Erwachsener in den USA (weltgrößte Pornoindustrie...) viel leichter an Brüste als bei uns an ungeschnittene "gewalttätige" Spiele oder Filme.

Johannes 24 Trolljäger - 53700 - 29. Juni 2011 - 0:55 #

Es ist schön, das es Leute gibt, die Spiele nicht ständig nur abwertend betrachten, sondern sie wie Film und Literatur als Kulturgut anerkennen (wenn ich das richtig rausgelesen habe). Dennoch bin ich dagegen, dass Kinder unbedingt "Zahnräder des Krieges" spielen sollten - außer die Eltern haben ein gewisse Kompetenz auf diesem Gebiet und sehen kein Problem darin. Dann wiederum finde ich, wenn gewalthaltige Spiele in Deutschland schon ab 18 freigegeben werden, dann sollte man sie auch nicht beschneiden, sondern erwachsenen Bürgern ruhig einmal zutrauen, dass sie mit Erwachsenenspielen fertig werden.

anonymer Onkel (unregistriert) 29. Juni 2011 - 1:34 #

Wundert mich jetzt ein wenig.
Sind Alterseinstufungen von z.B. Kinofilmen in den USA nur eine Empfehlung und nicht bindend?

Daeif 19 Megatalent - 13820 - 29. Juni 2011 - 10:39 #

Bei Kinofilmen läuft es den den USA so: Die vier ersten Altersfreigaben (G=ab 0; PG=ab 10; PG-13=ab 13; R=ab 17) sind für die jeweiligen Altersklassen bindend, es sei denn, ein Erwachsener begleitet das Kind oder den Jugendlichen. Einzige Ausnahme ist NC-17 (ab 18), da gibts keine Möglichkeit, das da ein Jugendlicher reinkommt.

anonymer Onkel (unregistriert) 29. Juni 2011 - 14:14 #

Danke für die Info!
Heißt das dann, Videospiele werden vom Obersten Gericht als Kulturgut angesehen, Filme aber nicht? Oder glauben sie irgendeiner Studie, die besagt, dass Filme, nicht aber Videospiele, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen können?
Irgendwie wird hier doch mit zweierlei Maß gemessen. Und interessanterweise zugunsten von Spielen.

Novachen 19 Megatalent - 14947 - 29. Juni 2011 - 3:50 #

Verstehe ehrlich gesagt nicht, was an diesem Urteil so gut sein soll, wie hier dargestellt wird. JUGENDschutz als solche ist absolut wichtig für das öffentliche Miteinander und hat in meinen Augen sehr wohl auch den Staat zu belangen und hat in meinen Augen gänzlich allein in Elternhände nichts zu suchen, wie ich auch denke, dass auch Waffen nicht in private Hände gehören, da wir ja hier von den USA reden. Ich sehe nichts positives daran, dass dort ein 6-jähriger ganz offiziell sein ungekürztes Call of Duty kaufen darf, weil es ja der Meinungsfreiheit unterliegt. Im Urteil wurden ja Videospiele mit gewalttätigen Märchen verglichen und ich finde diesen Vergleich einfach total daneben, da Szenen in Textform sowieso nur der eigenen Fantasie überlassen werden und man da quasi ein ganz eigene Gewaltskala im Kopf besitzt. Filme und Videospiele stellen einen dagegen vor vollendete Tatsachen und das ganze sogar noch in Bewegung. Dieses Urteil ist in meinen Augen überhaupt gar nichts, was Deutschland zum nachmachen animieren sollte. Wir haben ein gutes Jugendschutzgesetz welches als einzige Problem hat, dass Titel für eine Freigabe ab 18 Jahren noch immer gekürzt werden müssen, da sowohl die FSK als auch die USK in der Lage ist Freigaben zu verweigern. Das ist aber auch das einzige Problem den unser Jugendschutz bei Erwachseneninhalten besitzt, der ganze Rest ist in meinen Augen absolut in Ordnung.

Maestro84 19 Megatalent - - 18492 - 29. Juni 2011 - 6:18 #

Nutzt unser Jugendschutz etwa was? Ich sehe immer wieder Eltern, sogar gelernte Pädagogen, die ihren Kindern Ab 18-Spiele kaufen. Die Amerikaner setzen hierbei auf eigene Entscheidung und eigenes Nachdenken, der deutsche Michel braucht aber für jeden Schritt Gesetze, Nachdenken stört ja nur bei Bild, Sportschau und dem abendlichen Bier.

KingPott 17 Shapeshifter - 7272 - 29. Juni 2011 - 10:15 #

Der Jugendschutz ist nicht dazu da, Eltern zu verbieten den Kindern den Zugang zu solchen Medien und Themen zu geben. Sondern rein dazu da, dass die Kinder nicht ohne die Zustimmung der Eltern sich solches zu besorgen.
Es gehört eben zur Erziehung dazu den Kindern den Umgang mit solchen Medien (und deren Inhalten) lehren.
Leider kann man davon ausgehen, dass die meisten Eltern keine Ahnung haben was für Inhalte in welchem Spiel sind. Das Einzige System, dass rein zur Unterstützung von Eltern da ist um diesen eine Möglichkeit zu geben was für Spiele für ihr Kind angemessen ist, das ich kenne ist die BUPP positiv Prädikatisierung. (bupp.at)
Was währ das für eine Welt wenn sich Eltern für die Inhalte die ihre Kinder konsumieren interessieren würden, und nicht nur darauf hoffen das der Staat alles böse ausgefiltert hat.

El Cid 13 Koop-Gamer - 1784 - 29. Juni 2011 - 9:20 #

Ist halt in Amerika so. Andere Mentalität. Und die Händler werden sicher keine Spiele verkaufen, die halten sich ja meistens noch an die ESRB. Obwohls keine Pflicht vom Gesetzgeber ist.

FPS-Player (unregistriert) 29. Juni 2011 - 8:37 #

Toll, Amerika! Glückwunsch zu deinem gesunden zweierlei Maß, mit dem du misst! Gewalt in Videospielen ist Redefreiheit, blanke Möpse sind es nicht! Auch nicht, wenn sie Bestandteil der "Kultur" (eines Filmes/eines Spieles, etc.) sind.

Ich mag Amerika, aber dieses Heuchlerische (übrigens genau wie bei uns in D) geht mir auf die Nüsse!

Pestilence (unregistriert) 29. Juni 2011 - 8:54 #

Und was kommt als nächstes in den USA? Pornographische Gewaltdarstellung sind ein Ausdrucksmittel, fallen somit unter Freedom of Speech und dürfen nun auch an minderjährige verkauft werden?
Wer garantiert mir, dass in Zukunft nicht "nur" abgeschossene Körperteile als Ausdrucksmittel gelten, sondern auch die Darstellung der Vergewaltigung einer Frau? Wer garantiert mir dass nicht irgendein Publisher auf die Idee kimmt, dass man damit auch Geld verdienen kann? Lieber lebe ich in einem Staat der sowas von vornherein unterbindet, als in einem in dem erst ein Gericht darüber urteilen muss!

Rabenschnabel 12 Trollwächter - 984 - 29. Juni 2011 - 9:16 #

Wander doch am besten in den Iran aus. Da kümmert sich der Staat besonders gut um die moralische Gesundheit seiner Bürger.

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24432 - 29. Juni 2011 - 9:21 #

Niemand. Ich für meinen Teil brauch keine Illusion von perfektem Schutz durch den Staat. Mir wäre es hier in DE durchaus lieber, wenn er Staat sich öfter raushält, als die Mutter zu spielen, die auf ihre kleinen Bürger ganz gut aufpasst, dass die auch bloß nicht zu Schaden kommen...

vicbrother (unregistriert) 29. Juni 2011 - 10:50 #

Du würdest demnach auch in einem Staat leben wollen, der dich vor dem Internet schützt? Ist leicht machbar: Im Iran sind Internet und sexuelle Darstellungen nur sehr eingeschränkt konsumierbar. Viel Spaß in deiner neuen Heimat! :)

Pseudonymus (unregistriert) 29. Juni 2011 - 9:55 #

das ding is doch einfach, dass spiele beweitem nicht so schlimm sind wie in good old germany oft dargestellt.

das mit dem amoklaufen ist auch so ne sache, ich bezweifel, dass jemand nur durch counter-strike und mobbing zu nem amokläufer wird, das hat meist viel mehr hintergründe (siehe erfurt, der typ war im schützenverein - oder der andere fall, wo der vater ne waffe hatte - woher will man denn wissen ob der vater kein "fanatiker" war?auch wenn ich dem armen mann nix unterstellen will)

es is doch viel eher so, dass wenn ein kranker mensch (psychisch) solche fantasien hat, er sich dem zuwendet, was diese evtl. am ehesten erfüllt.

so wie ein mann/jugendlich der vergewaltigungsfantasien hat uU sich solche porn.inhalte ansieht.

und wie wir alle wissen, wird aus der fantasie bei manchen leidet wirklichkeit, aber wieso sollte es eher an den konsumierten medien liegen als viel mehr an den eigenen "trieben"?

ich denke die usa machen es zumindest in diesem fall richtig, fand die argumente auch ziemlich treffend.

wenn ich mir anschaue, wie manche eltern mit ihrem kindern umgehen, so ungefähr "du darfst am tag eine halbe stunde BILDSCHIRM" - damit is dann pc ODER tv gemeint.
oder andere dinge, wo kinder über-behütete werden.

nur unter 10jahre alten kindern würde ich keinen titel ab 16 oder 18 geben, weniger weil ich mir sorgen machen würde, dass es davon nen psych. schaden bekommt (lächerlich...sry...) als viel mehr, dass es danach voll aufgedreht szenen mit "Luftwaffen" nachspielt (siehe die neffen meiner freundin mit star wars - spielen den ganzen tag "laserschwert und macht"kämpfe^^ - ich war als kind aber genauso und mit 11,12 hab ich CS und half-life gespielt ohne jemals das bedürfnis gehabt zu haben, jmd. in der realtität zu ermorden -.- ganz im gegenteil, ich bin totaler pazifist und heute spiel ich viel lieber RPG's als ego-shooter)

vicbrother (unregistriert) 29. Juni 2011 - 10:49 #

Es würde sicher mehr Amokläufe von Ego-Shootern spielern geben, wenn sie an die geeigneten Waffen kommen könnten. Das ist also kein Argument gegen die Ursache Ego-Shooter.

Kinder können vom dem was sie sehen und der Realität nur schwer unterscheiden und prägt auch die Phantasie. Gerade deshalb sollte man sie ja schützen. Ein Kind schaut auch mehr auf den auf die Straße rollenden Ball als die fahrenden Autos - eben weil es noch nicht wie ein Erwachsener differenzieren kann.

Zu deiner letzten Behauptung:
Ob du keine psychischen Schäden davongetragen hast ist sicherlich nicht durch eine Eigenaussage zu beantworten. Ein Psychater in deiner Nähe kann dir da aber helfen. Auf das Ergebnis wäre ich gespannt. :)

patchnotes 14 Komm-Experte - 1847 - 29. Juni 2011 - 11:22 #

Ich würde sagen, es würde generell mehr Amokläufe geben, wenn man einfacher an Waffen käme. Das dürfte eher unabhängig von Ego-Shootern sein.

bam 15 Kenner - 2757 - 29. Juni 2011 - 12:25 #

Dafür dass man in den USA so leicht an Waffen kommt, gibt es relativ gesehen zu dieser Freiheit wenig Amokläufe. Es gibt aber auch genug wahllose Messerstechereien und ähnliches, da spielt die Zugänglichkeit von Waffen wohl kaum eine Rolle. Schusswaffen erlauben einfach nur größeren Schaden bzw. potentiell mehr Tote/Verletzte als andere Waffen.

vicbrother (unregistriert) 29. Juni 2011 - 12:51 #

Gerade die Freiheit der Schusswaffen sorgt in den USA doch dafür, dass mehr als 12.000 Morde im Jahr geschehen. Berücksichtigen die USA nicht, dass zwischen einem Revolver aus dem 19. Jhd. und einem vollautomatischem Gewehr des 21. Jhd. große Unterschiede in der Waffenwirkung, Feuergeschwindigkeit und Reichweite bestehen. Die Argumentation der Selbstverteidigung ist daher etwas verwirrend.

El Cid 13 Koop-Gamer - 1784 - 29. Juni 2011 - 12:55 #

Die werden aber ihre Mentalität nicht ändern. Jeder ist für sich selbst verantwortlich, deswegen reguliert der Staat ja auch sowas sehr wenig. Die Bürger sollen selber gucken, wo sie bleiben.
Obama hat sich ja schon einen Schnitzer geleistet, mit der staatlichen Krankenversicherung. Das hat einfach gar nicht in die US-Mentalität gepasst, und deswegen ging das Gesetz ja auch nur mit einer ganz knappen Mehrheit durch.

bam 15 Kenner - 2757 - 29. Juni 2011 - 13:04 #

Es ging doch um Amokläufe, nicht um Morde.

Die Freiheit des Schusswaffenbesitzes hat in den USA ja auch noch andere Gründe. Es soll der Bevölkerung eben möglich sein sich gegen ein Unrechts-Regime wehren können, wenn die Bevölkerung unterdrückt wird.
Generell kann man da schlecht gegen Argumentieren.

Zwar gibt es vergleichsweise mehr Morde und Verletzungen die aus diesem Schusswaffenbesitz resultieren, das liegt aber sicherlich auch an den sozialen Gegebenheiten in den USA. Ob dort also eine starke Schusswaffenreglementierung wirklich in niedrigerer Kriminalität und damit auch Morde resultieren würde, ist fraglich.

Anonymous (unregistriert) 29. Juni 2011 - 13:08 #

mit den gesetzlich erlaubten waffen haben aber auch die amerikaner gegen vollautomatische waffen eines runrechts-regime keine chance..

El Cid 13 Koop-Gamer - 1784 - 29. Juni 2011 - 15:18 #

Wenn du einen Jagdschein hast, gibts auch eine M4 für dich. Zumindest war es mal so, weiß die aktuelle Entwicklung nicht.

Anonymous (unregistriert) 29. Juni 2011 - 16:14 #

Ich habe mal bei WikiP nachgesehen, passen dürfte das Kriegswaffenkontrollgesetz und für Jäger die "Grüne Waffenbesitzkarte". In beiden Fällen sind die erlaubten Waffen sicherlich keine Bedrohung für ein staatliches Unrecht-Regime.

Decorus 16 Übertalent - 4286 - 29. Juni 2011 - 16:38 #

"mit den gesetzlich erlaubten waffen haben aber auch die amerikaner gegen vollautomatische waffen eines runrechts-regime keine chance.."
Knob Creek möchte dir widersprechen:
http://www.youtube.com/watch?v=31vm3-BQRJU
Unter anderem: Flaks, Maschienengewehre, Miniguns, Kanonen (>15mm), Geschütze usw.

Anonymous (unregistriert) 29. Juni 2011 - 16:45 #

"gesetzlich erlaubten waffen"

bitte belege das die in dem video verwendeten waffen gesetzlich erlaubt sind und nach derzeit gültigem Recht noch erhältlich sind. eine kurze suche deutet jedenfalls darauf hin, das bspw der Federal Assault Weapons Ban nur Waffen einschliesst, die nach 1994 gebaut wurden.

Decorus 16 Übertalent - 4286 - 29. Juni 2011 - 17:25 #

Ich soll dir belegen, dass eine quasi öffentliche Veranstaltung die 2x im Jahr stattfindet, mit legalen Waffen durchgeführt wird?
Klar, ich flieg mal eben hin und kontrolliere.
Und ja, das bezieht sich nur auf Waffen die nach diesem Datum gebaut wurden, deswegen kaufen ja die US-Amerikaner massenhaft ausgemusterte vollautomatische Waffen aus den EU-Beständen.
Aber ~200.000 vollautomatische Waffen dürften auch so schon genug "Potential" haben.

Anonymous (unregistriert) 29. Juni 2011 - 17:44 #

na darauf wollte ich ja hinaus, ob diese waffen die da benuttz sind leicht und legal erhältlich sind.

Decorus 16 Übertalent - 4286 - 29. Juni 2011 - 18:08 #

Wenn du das entsprechende "Kleingeld" hast, dann ja.

vicbrother (unregistriert) 29. Juni 2011 - 13:16 #

Dann dürften wir nach Artikel 20 Abs. 4 GG ebenfalls Waffen haben ...

Drapondur 30 Pro-Gamer - - 161823 - 29. Juni 2011 - 15:30 #

Kanada hat ein ähnlich "freies" Schusswaffengesetz wie Amerika und in Kanada gibt es nicht annähernd so viele Verbrechen wie in Amerika. Es hat mit Sicherheit auch was mit den sozialen Gegebenheiten zu tun.

Klausmensch 14 Komm-Experte - 2213 - 29. Juni 2011 - 17:28 #

"...und verwiesen auf die Märchen der Gebrüder Grimm, die man aus heutiger Sicht auch als gewaltverherrlichend ansehen kann."
Herrlich. Jetzt muss das nurnoch bei uns in Deutschland ankommen. Naja, besser gesagt bei den Politikern Vorvorgestern.

ADLER78 05 Spieler - 48 - 29. Juni 2011 - 19:56 #

OMG! Wie dumm kann man sein? Derartige Spiele haben NICHTS in den Händen von Minderjährigen zu suchen. Dafür haben sie schließlich eine Alterskennzeichung erhalten.

Naja, in den USA sind ja auch Nazi-Hetzreden über die "Meinungs"freiheit gestattet. Ich hoffe, dass so ein Unsinn nie in Deutschland ankommt.

Ein alter Satz eines intelligenten Mannes sei hier zitiert:
"Die Freiheit des einen hat da ihre Grenzen, wo sie einem anderen schadet!"

Dieser Satz gehört in jedes Grundgesetz unmittelbar verknüpft mit §1.

Rabenschnabel 12 Trollwächter - 984 - 29. Juni 2011 - 22:08 #

Die USA machen mit diesen Freiheiten schon seit über 200 Jahren gute Erfahrungen. Dort gab es schon Demokratie als bei uns noch lange Zeit der Adel geherrscht hat. Zu viel Meinungsfreiheit hat noch keinem Land der Welt geschadet. Die deutsche Ansicht, man müsse das Volk vor "schädlichen" Meinungsäußerungen schützen stammt aus unserer undemokratischen Vergangenheit.

Und der Satz lautet: "Die Freiheit des einen endet dort, wo die des anderen beginnt." Eine Regel die man auch in den USA kennt und schätzt. Nur kommt die hier offensichtlich nicht zur Geltung.

Anonymous (unregistriert) 30. Juni 2011 - 0:19 #

Naja. Eigentlich meinst Du eher dass Meinungsfreiheit (nicht "Freiheit") da ihr Ende haben sollte, wo sie dir gegen den Strich geht. Oder inwiefern tangieren dich denn Minderjährige die sich Mortal Combat kaufen? Ähnlich mit Nazireden - dass sowas hierzulande verboten ist, ist vor dem historischen Hintergrund natürlich verständlich, wenn auch nicht unbedingt zielführend. Und mit der Freiheit hat man's hierzulande halt auch einfach nicht so wie in den USA oder meinetwegen Großbritannien.

Decorus 16 Übertalent - 4286 - 29. Juni 2011 - 23:29 #

Sinnvoll, dass es nicht durchgekommen ist. Es gibt ja bereits ein Erwachsenenrating (Adults Only).
Die bestehende Regelung wäre zusätzlich zur ESRB gewesen (mit einer herrlich schwammigen Definition für Gewaltspiel) und jeder Verkäufer spielt russisch Roulette wenn er ein Spiel einstufen muss.
Aber, dass sie es so kategorisch unter den ersten Zusatzartikel stellen, hätte ich nicht gedacht - da sind die Gegner wohl 20 Jahre zu spät gekommen.

Anonymous (unregistriert) 1. Juli 2011 - 0:55 #

schon lustig, wie hier einige die usa als land der freiheit und demokratie predigen. politik-nachrichten verfolgt ihr aber nicht oder? usa fühlt sich weder an internationale menschenrechtskonventionen verbunden, noch kümmern sie sich sonderlich um das sozialwesen ihres landes. freiheit des kapitals, das ist die oberste devise.

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