Age of Wonders - Planetfall

Age of Wonders - Planetfall Test+

Neues Szenario, sonst alles beim Alten

Rüdiger Steidle / 6. August 2019 - 10:46 — vor 4 Jahren aktualisiert

Teaser

Lasergewehre statt Armbrüste, Astronauten statt Ritter: Der fünfte Teil der Serie führt das Rundenstrategiespiel in die Zukunft. Allerdings nur das Szenario – spielerisch ist fast alles wie gewohnt.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal

Das jüngste Projekt der niederländischen Triumph Studios ist nicht nur deren erste Veröffentlichung seit fünf Jahren, sondern auch die erste unter der neuen Schirmherrschaft von Paradox. Da wächst zusammen, was zusammen passt: Der schwedische Publisher ist vor allem für seine Strategie-Epen bekannt, da erscheinen die Hexfeld-Experten aus Holland als sinnvolle Verstärkung. Hat Paradox nun deswegen der jüngsten Folge der mittlerweile fast 20 Jahre alten Age of Wonders-Serie seinen Stempel aufgedrückt und aus dem ehrwürdigen Rundenstrategiespiel ein pausierbares Echtzeit-Spektakel wie Hearts of Iron oder Europa Universalis gemacht? Nein, keine Angst! Planetfall spielt sich fast genau wie sein Vorgänger – was allerdings trotz dessen unbestrittener Qualität nicht nur als Lob zu verstehen ist.

Ein Seitenhieb sei mir hier erlaubt, denn an anderer Stelle meine ich Paradox‘ Handschrift durchaus zu erkennen: bei den DLCs. So kommt Age of Wonders – Planetfall für den PC in gleich vier verschiedenen Editionen auf den Markt. Die günstigste scheint die verpackte Handelsversion zu sein, die es auch für die Xbox One und Playstation 4 gibt. Die Teuerste umfasst für beinahe den doppelten Preis neben dem Hauptspiel einige digitale Goodies wie den Soundtrack, ein Artbook und Wallpaper sowie die ersten Mini-Addons für das Spiel und den „Season Pass“ für die bereits geplante Erweiterung. Und genau dafür ist Paradox inzwischen geradezu berüchtigt: Für jeden Titel Dutzende mehr oder weniger sinnvolle DLCs auf den Markt zu werfen, sodass für eine „vollständige“ Edition oftmals der doppelte oder dreifache Preis fällig wird. Allein für das artverwandte Weltraumstrategiespiel Stellaris (im Test, Note: 6.5) listet Steam derzeit 13 Zusatzinhalte für zusammen 143 (!) Steine. Das hat schon ein gewisses G‘schmäckle.
Die Planeten schauen auch aus nächster Nähe sehr hübsch und stimmig aus – umso erstaunlicher angesichts der zufällig generierten Natur der Spielfelder.
 

Auf zwei Spielebenen

Im umfangreichen Testvideo gehe ich genauer auf das Szenario und den Spielablauf von Age of Wonders – Planetfall ein. Wer mit dem Namen nichts anzufangen weiß, erfährt dort alles Wichtige. Im begleitenden Test-Text möchte ich ergänzend für Kenner des Vorgängers auf die Neuerungen und Unterschiede eingehen. Die Entwickler selbst führen vor allem drei Features an: Sektoren, Upgrades und Taktikgefechte. Fangen wir mit den Sektoren an. Planetfall ist wie schon Age of Wonders 3 (im Test, Note: 8.5) oder Vorbilder wie Heroes of Might & Magic in zwei grundverschiedene Spielebenen unterteilt. Eine taktische, auf der Gefechte ausgetragen werden, die wir später noch beleuchten, und eine strategische Übersichtskarte. Diese Karte lässt sich anhand von Vorgaben für jedes Szenario neu generieren, ähnlich wie beim Freien Spiel in Civilization. In Planetfall sind die Planeten nun in verschiedene Sektoren unterteilt, die alle einzigartige Namen und bestimmte Eigenheiten aufweisen. Das Fissured Rift beispielsweise ist eine weite Ebene, die geothermale Phänomene beherbergt, die dem Besitzer Forschungspunkte einbringen, sowie einen verlassenen Steinbruch, der die Wirtschaftskraft steigert.

Um eure Wirtschaft optimal auszurichten, müsst ihr nun genau entscheiden, welche Sektoren ihr eurem Reich einverleibt und welche Einrichtungen und Upgrades ihr dort in Auftrag gebt. Es bringt wenig, in einer unfruchtbaren Eiswüste die Nahrungsproduktion anzukurbeln, aber die dortigen Mineralien helfen den Fabriken eurer benachbarten Siedlung. Weil jede Stadt nur eine begrenzte Anzahl Sektoren kontrollieren kann und außerdem verschiedene Fraktionen um die Gebiete streiten, steigert diese Mechanik etwas die Spieltiefe des Strategieparts. Ich finde das System auf jeden Fall durchdachter und komplexer als die wachsenden Einflusszonen aus Age of Wonders 3.
Die farbigen Felder zeigen an, wie viele Aktionspunkte unsere Truppen nach der Bewegung noch übrig haben. Dunkelblau: wenige. Rot: keine.
 

Lebensverlängernde Maßnahmen

Die Einheiten-Upgrades sollen ein altes Problem der Reihe beheben, und zwar dass ältere Truppentypen im Spielverlauf gegen moderneres Gerät einfach nicht mehr anstinken können. Nun lässt sich die Lebensdauer veralteter Hardware mithilfe neuer Ausrüstung zumindest etwas verlängern. Beispielsweise bekommen Scharfschützen über Rüstungsprogramme durchschlagskräftigere Munition oder kugelsichere Westen. Ihr könnt die Ausstattung sogar nach Geschmack variieren. Trotzdem: Mit einer Endgame-Einheit kann es ein Tier-1-Soldat auch mit allen Upgrades nicht ganz aufnehmen. Ich persönlich finde das Civilization-System, bei dem sich ein Speerkämpfer irgendwann zum Lanzenreiter und schließlich zum Kampfhubschrauberpiloten entwickelt, sinnvoller als das unnötig komplexe Upgrade-Basteln von Planetfall.
Das Verhalten der KI-Partner am Verhandlungstisch ist oft nicht nachvollziehbar, vor allem ihre Stimmungsschwankungen verblüffen.
 

Deckung oder Hindernis

Unnötig komplex nenne ich auch die dritte große Neuerung, die Deckungsmechanik, die sich Planetfall von Xcom borgt. Okay, das ist nicht ganz fair, denn Barrikaden und Schutzzonen gab es auch schon in den Vorgängern, insbesondere bei Belagerungsgefechten. Jetzt sind die Schlachtfelder aber geradezu gespickt mit schützenden Hindernissen. Sogar auf dem offenen Meer können sich Einheiten hinter Treibgut verschanzen. Tatsächlich direkt aus Xcom scheint der Overwatch-Befehl zu stammen, mit dem sich Verbündete nun gegenseitig absichern können. Im Gegnerzug feuern sie dann automatisch auf Eindringlinge in ihrem Schussfeld.

Beide Verbesserungen scheinen mir aber nicht ganz zu Ende gedacht zu sein. Deckung erweist sich in vielen Situationen als nahezu nutzlos oder sogar hinderlich, weil es zu viele Spezialisten gibt, welche die Hindernisse entweder überwinden oder gleich zerstören. Mitunter reicht es schon, sich ein Hexfeld zur Seite zu bewegen, damit der Schutzbonus nicht mehr gilt. Und dafür nimmt die Einheit, die hinter dem Felsen oder der Mauer kauert, dann auch noch einen Malus auf ihre eigene Trefferchance in Kauf? 

Und beim Deckungsfeuer wäre es doch irgendwie sinnvoll, wenn die Wachtposten gleich auf Invasoren schießen würden, bevor die ihrerseits ihre Attacke ausgeführt haben, oder? Tun sie nämlich nicht. Beim ersten Mal habe ich das noch für einen Bug gehalten, aber nein, das steht so in den Regeln.
Der Forschungsbaum verzweigt sich in zwei große Äste: einen zivilen und einen militärischen. Am Ende kommen dennoch fast alle Fortschritte dem Militär zugute.
 

Fast alles wie gehabt

Natürlich gibt es noch mehr, vor allem kleinere Neuerungen als die drei aufgeführten. Aber unterm Strich fühlt sich Planetfall immer noch sehr ähnlich an wie Age of Wonders 3. Trotz des deutlich anderen Hintergrundszenarios. Das ist prinzipiell nicht schlecht, denn Age of Wonders 3 war wirklich gut. Aber es ist nach fünf Jahren Wartezeit schon etwas enttäuschend, vor allem weil auch viele der damaligen Nervigkeiten wieder auftreten. Mein Negativ-Favorit ist beispielsweise, dass selbst bis auf den letzten Mann dezimierte Infanterie-Trupps immer noch genauso viel Schaden anrichten wie Kampfgruppen in voller Stärke.

Autor: Rüdiger Steidle; Redaktion: Dennis Hilla (GamersGlobal)

 
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Meinung: Rüdiger Steidle

Eigentlich sollte mir Planetfall eine Menge Spaß machen, denn es spielt sich sehr ähnlich wie der dritte Age-of-Wonders-Teil, und der hat mir damals ausnehmend gut gefallen. Das SF-Szenario finde ich sogar ansprechender als das ewige Fantasy-Einerlei. Zumal die Triumph Studios wirklich eine schöne Hintergrundgeschichte geschrieben und sechs sehr interessante Fraktionen entworfen haben, die sich erfrischend unterschiedlich spielen. Allerdings war schon Age of Wonders 3 eher ein „Best of“ der Globalstrategie statt wirklich eigenständig. Planetfall wirkt jetzt ein bisschen wie die Kopie der Kopie.

Will heißen, ich habe zwar durchaus meinen Spaß, aber eben nicht so lange wie erhofft, weil ich die meisten der vielen guten Elemente eben schon von Age of Wonders 3 kenne. Mit dem habe ich über 100 Stunden verbracht. Von den durchaus vorhandenen Neuerungen spricht mich wie erwähnt vor allem die Story an. Ich kenne kaum ein 4X-Game, das es schafft, so schöne, kleine Geschichten in der Spielwelt zu erzählen, sei es über Entdeckungen oder kleine Quests. Andere Änderungen wie das Deckungssystem funktionieren leider weniger gut.

Dazu kommt die mangelnde Tiefe des Globalstrategieteils: Weder Forschung noch Diplomatie noch Wirtschaft erreichen das Level von Beyond Earth oder Civilization. Im Prinzip dreht sich fast alles um die Taktikschlachten, und diese können mich zwar eine Weile fesseln, aber auch hier stellt sich bald ein Déjà-vu ein. 
 
Age of Wonders - Planetfall PC
Einstieg/Bedienung
  • Umfangreiches In-Game-Lexikon
  • Kampagne führt langsam ans Spiel heran
  • Keine verpassten Aktionen dank Nachrichtensystem
  • Hilfreiche Tipps
  • Flugeinheiten hakelig auszuwählen
Spieltiefe/Balance
  • Umfangreicher Feldzug
  • Szenariogenerator mit vielen Parametern
  • Gigantische Menge an Einheiten, Fähigkeiten, Aktionen
  • Unterschiedliche Fraktionen
  • Brauchbare strategische und gute taktische KI
  • Schlachten-Berechnung mit sinnvollen Ergebnissen
  • Mehrere Siegbedingungen
  • Nette Hintergrundgeschichte
  • Welten mit vielen liebevollen Mini-Stories
  • Trockene Inszenierung der Missionen
  • Quests wenig abwechslungsreich
  • Erratische Diplomatie-KI
  • Nicht alle Spielmechaniken wirken durchdacht
  • An manchen Stellen einfach „zu viel des Guten“
Grafik/Technik
  • Abwechslungsreiche Landschaften und Arenen
  • Hohe Einheitenvielfalt
  • Teils ganz nette Spezialeffekte
  • Schnelle Ladezeiten und Rundenberechnungen
  • Detailarme Modelle
  • Ruckelige Animationen
  • Grafikfehler
Sound/Sprache
  • Ganz netter Soundtrack...
  • ...allerdings mit deutlich zu wenig Stücken
  • Übertrieben enthusiastische Sprecher (Englisch)
Multiplayer

Nicht getestet
7.5
Userwertung8.2
Mikrotransaktionen
Hardware-Info
Minimum: Win 7, AMD FX/Intel Core i5 3. Generation, 6 GB RAM, GTX 650, 20 GB HDD

Maximum: Win 10, AMD Ryzen 5/Intel Core i5 7. Generation, 8 GB RAM, GTX 1060, 20 GB HDD
 
Eingabegeräte
  • Maus/Tastatur
  • Gamepad
  • Lenkrad
  • Anderes
Virtual Reality
  • Oculus Rift
  • HTC Vive
  • Playstation VR
  • Anderes
Kopierschutz
  • Steam
  • uPlay
  • Origin
  • Hersteller-Kontoanbindung
  • Ständige Internetverbindung
  • Internetverbindung beim Start
Rüdiger Steidle 6. August 2019 - 10:46 — vor 4 Jahren aktualisiert
Dennis Hilla 30 Pro-Gamer - P - 172474 - 6. August 2019 - 10:47 #

Viel Spaß beim Lesen/Sehen/Hören!

Steffi Wegener 21 AAA-Gamer - 26937 - 6. August 2019 - 11:06 #

Ach, diese Geschmacksunterschiede immer... Bei klassischer Fantasy und weniger Globalstrategie wäre das mein Pausenfüller im Herbst geworden.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 6. August 2019 - 11:12 #

Falls noch nicht gespielt: Age of Wonders 3 gibt es inklusive aller Addons für kleines Geld. Ich meine, es war bei GoG sogar schon gratis zu haben.

Steffi Wegener 21 AAA-Gamer - 26937 - 6. August 2019 - 11:23 #

Den Dreier hab ich bereits mehrfach durchgenudelt, aber das mit den Addons ist eine gute Idee.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1334115 - 6. August 2019 - 11:26 #

Age of Wonders 3 gab es erst kürzlich auch gratis auf Steam abzustauben, habe aber bisher noch nicht reingeschaut.

KlausigerKlaus 16 Übertalent - P - 4196 - 6. August 2019 - 11:15 #

Danke für den Test.
Liest sich dann nicht so toll. Es scheint ja vergleichsweise wenig aus dem Szenario gemacht worden zu sein. Und ich hätte mich sehr über einen würdigen Herausforderer für Alpha Centauri gefreut.
Schade...

PS: Korrigiert mich gerne, falls ich mich mit meiner Einschätzung irre.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 6. August 2019 - 11:41 #

Gerade das Szenario finde ich gut umgesetzt. Es sind eher die spielerischen Änderungen, die sich im Vergleich zu AoW 3 in Grenzen halten und obendrein nicht alle gelungen sind. Manchen, wie den Aufträge der "neutralen" Fraktionen, fehlt noch etwas Balancing. Da könnten Patches noch mehr rausholen.

Planetfall ist immer noch ein gutes Spiel, aber wenn man mit dem Vorgänger viel Zeit verbracht hat, wird es einen vermutlich nicht mehr so lange beschäftigen.

KlausigerKlaus 16 Übertalent - P - 4196 - 6. August 2019 - 13:21 #

Danke für die Antwort. Dann habe ich den Text doch falsch interpretiert. Ich werde mir das Ganze doch nochmal überlegen, oder etwas warten, bis es das Spiel günstiger gibt.
AoW3 und dessen Erweiterungen habe ich sehr gerne gespielt und hatte an den Mechaniken nur wenig zu meckern.

Allgemein in die Runde: Gibt es evtl. eine Demo, bzw. ist eine geplant?

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 43036 - 6. August 2019 - 11:25 #

Das lasse ich erstmal etwas reifen. Eher was für den Spätherbst/Winter.

Drugh 17 Shapeshifter - P - 6541 - 6. August 2019 - 11:55 #

Denke ich auch, eine um DLC und Patches gereifte Version würde mich aber schon reizen. Paradox sei Dank, ist das wohl auch das Geschäftsmodell.

The_Trooper 15 Kenner - P - 3752 - 6. August 2019 - 11:26 #

Werde ich mir für die Konsole holen. Wobei ich noch nicht sicher bin für welche. Xbox one oder PS4.

vgamer85 (unregistriert) 6. August 2019 - 17:01 #

4K gibts eh nicht..ich denke mal bei der PS4 ist man besser aufgehoben :-) Die alte One hat weniger Leistung.

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 6. August 2019 - 11:43 #

Ich glaube ich krame nochmal meine Komplettversion von Age of Wonders 3 raus. Bis ich damit durch bin, gibts Planetfall inklusive DLCs zum Schnäppchenpreis.

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 43036 - 6. August 2019 - 11:51 #

Na, als ob Planetfall auf deiner Kiste ncoh läuft ;)

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 6. August 2019 - 12:08 #

Das bisschen Rundenstrategie fluppt sicher auch in drei, vier Jahren noch...

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 43036 - 6. August 2019 - 12:41 #

Wobei AoM 3 auch auf meinem Zweit-Notebook noch super läuft.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 6. August 2019 - 12:47 #

Aber klar! Einfach den Dampfkessel ordentlich durchspülen oder mal den Kohlefilter tauschen. Deutsche Wertarbeit ist beständig. ;-)

Mick Schnelle Freier Redakteur - 7940 - 6. August 2019 - 13:12 #

Ich bin mir sicher, dass mein Klotz mich noch überlebt!

Tasmanius 21 AAA-Gamer - - 28823 - 6. August 2019 - 12:10 #

Klingt, als müsste das Spiel mittels DLC noch etwas aufgepeppt und erweitert werden.

Hyperlord 18 Doppel-Voter - 12024 - 6. August 2019 - 12:31 #

Das Szenario spricht mich durchaus an, aber ich habe noch nie so einen Age of - Titel gespielt. Hexfeld war mein letztes Game "Panzer General 3D", gab es zu einem Zeitschriftenabo dazu, weiß nicht mehr welches :-)

Hm, ich schaue mir besser daheim noch das Video an ...

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 6. August 2019 - 12:45 #

Das müsste "ein paar Tage" her sein. ;-)

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56373 - 6. August 2019 - 13:00 #

Schön, schön, das spiele ich sicher. Der Einwand "nur mehr vom Gleichen" zählt für mich nicht, denn von dieser Art Spielen will ich genau das. Und mal wieder SciFi schadet auch nix.

Und der ultimative Pluspunkt ist dieser hier:
"Brauchbare strategische und gute taktische KI"
Wenn ich SOWAS in einem Test lese, ist der Kauf praktisch schon gesichert :)

doom-o-matic 17 Shapeshifter - P - 8582 - 7. August 2019 - 8:01 #

Find ich auch, gute KI ist doch super! Und endlich mal wieder ein schoenes Sci-Fi Szenario, und eine nette Abwechslung zu Stellaris. Aussehen tuts auch verdammt gut find ich.

Zille 21 AAA-Gamer - - 26490 - 6. August 2019 - 13:51 #

Dann scheint das Problem vermutlich die sich immer ähnlich wiederholenden Taktikgefechte zu sein. Im Grunde finde ich so etwas nicht so schlimm, nur wenn ein Titel dann per se seine Spielzeit im dreistelligen Stundenbereich ansiedelt, dann hat man irgendwann genug und keine echte Belohnung.

Not Guilty 15 Kenner - 3425 - 6. August 2019 - 14:35 #

AoW3 war seinerzeit für mich die Enttäuschung des Jahres, obwohl ich Rundenstrategiefan bin und die Vorgänger und artverwandte Spiele (HoMM) gesuchtet habe.

"Mein Negativ-Favorit ist beispielsweise, dass selbst bis auf den letzten Mann dezimierte Infanterie-Trupps immer noch genauso viel Schaden anrichten wie Kampfgruppen in voller Stärke."

Genau das. Hat mich im Vorgänger maßlos genervt und geärgert. Daher nach ca. 15 Stunden weggelegt und nie wieder angefasst. Und der Mist ist im neuen Teil wieder drin.
Insofern, Planetfall wird nicht gekauft, nicht einmal im Sale.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12255 - 6. August 2019 - 15:29 #

Das ist halt völlig subjektiv. Eine Spielmechanik, nichts weiter, auf die man sich einstellen kann. Wird dadurch eben wichtiger in einem Zug Einheiten komplett zu zerstören und nicht nur zu beschädigen.

Not Guilty 15 Kenner - 3425 - 6. August 2019 - 17:09 #

Mag sein, dass es subjektiv ist. Für mich hat eine solche Mechanik nichts in Age of Wonders verloren, dem Tester hier geht es offenbar ebenso. Darf aber jeder anders sehen.

Im übrigen wurde damals bei AoW3 ein geschlossener Betatest durchgeführt. Die damaligen Betatester, oder zumindest ein nicht unerheblicher Teil davon, meinten damals zu den Entwicklern, dass genau diese Mechanik in einem Rundenstrategiespiel nichts verloren hat, weil es weder besonders logisch ist, noch das Balancing in irgendeiner Weise verbessert, im Gegenteil. Die Entwickler setzten sich darüber hinweg und ließen es drin.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24340 - 6. August 2019 - 15:47 #

Ich tat mir schon bei Age of Wonders 3 schwer, weil das bereits etwas uninspiriert daher kam. Das "Best of" trifft es ganz gut. Davon noch mal einen Abguss? Ich bin skeptisch, auch wenn mir Szenario und Grafik wieder mal gut gefallen.
Erst mal wird sicher Warhammer 40k Mechanicus auf der Platte landen.

Hannes Herrmann Community-Moderator - P - 43036 - 6. August 2019 - 15:48 #

Mechanicus kann ich aus ganzem Herzen empfehlen. Rundentaktisch war imho seit 2018 nur Fire Emblem besser.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24340 - 6. August 2019 - 15:52 #

Das hört sich gut an. Danke!

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56373 - 6. August 2019 - 16:19 #

Kann ich so gar nicht unterschreiben. Mechanicus ist ein ordentliches Spiel, hat aber eine ganze Latte an Problemen, die ich als eingefleischter Taktiker mühelos "ertrage", aber die es bestenfalls ins Mittelmaß bringen: Story belanglos (um nicht so sagen: extrem nervig, aber wegklickbar), es gibt eine sehr dominante Taktik mit der Kämpfe viel zu leicht werden, die KI ist bescheiden, die Kampfarenen wiederholen sich ständig, die Charakterentwicklung ist so lala (auch hier wieder: es gibt sehr dominante Fähigkeiten).

Ich sehe ein Druidstone, Fell Seal: Arbiters Mark oder ein Phantom Doctrine deutlich vor Mechanicus.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24340 - 6. August 2019 - 16:59 #

In Druidstone hatte ich nur kurz reingespielt und fand es extrem eng gestrickt und mir zu wenig spielerischen Freiraum lassend. Ging mir bei Mutant Year Zero ab der Hälfte oder so ähnlich.
Anders ausgedrückt: Ich will keinen Puzzler sondern schon geschmeidige Taktik. Wie in JA2 halt oder aktuell eben in Fire Emblem Three Houses.
Wie läuft es da in Mechanicus?

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56373 - 6. August 2019 - 17:24 #

Mit JA2 hängst du die Latte unerreichbar hoch :)

Mechanicus lässt dir die Wahl zwischen 2-3 verschiedenen "Missionen", ähnlich wie es Druidstone auf der Weltkarte tut. Wirklich viele Infos bekommst du vor den Missionen nicht, lediglich welches Item oder welchen Bonus du am Ende der Mission zu erwarten hast. Und wirklich entscheidend ist die Reihenfolge der Missionen auch nicht, du hast halt den einen oder anderen Vorteil vor dem anderen.

Innerhalb eines Mission läufst du auf einer simplen, schematischen Übersichtskarte von "Raum" zu "Raum". Manche Räume beinhalten nur Text, bei manchen musst du ein Fantasiesymbol anklicken und bekommst dann Boni/Mali (z.B. -1 HP für alle Kämpfer). Und manche Räume bedeuten Taktikkampf. Auch hier gibt es meist 2 Routen, du musst also nicht sequentiell alle Räume abklappern... aber ach, letztlich ist das auch völlig egal. Im Hintergrund läuft eine Art Timer, je länger du für eine Mission brauchst, desto stärker werden die Gegner. Da du kaum Vorteile davon hast, alle Räume abzuklappern, geht man sinnvollerweise den schnellsten Weg zum hintersten Raum, wo der Endkampf wartet.

Der eigentlich Taktikkampf findet in recht begrenzten Arenen statt, ca. 4 Bildschirme (2x2) groß. Du steuerst deine Handvoll TechPriests, wobei es da Builds gibt, die dominant sind und einen, der komplett nutzlos ist. Ein netter Clou ist, dass du im Kampf jede Runde zusätzliche Aktionspunkte "verdienen" kannst, indem du Energiesäulen anzapfst, z.B. indem du eine Drohe zu so ner Säule schickst... ist aber auf Dauer auch wieder nervig, weil du das halt immer wieder machst. Drohe losschicken, warten, warten, warten (fliegt manchmal sehr langsam das Ding), Aktionspunkt einsammeln. Solche No-Brainer Aktionen mag ich überhaupt nicht: Du musst es praktisch jede Runde machen, es gibt keine Nachteile, kein Risiko, es kostet nur Zeit.

Auf der Habenseite sind ganz klar die viele verschiedenen Aktionen, die deine Priests zur Verfügung haben. Zig Spezialangriffe, Sonderaktionen, Angriff und Verteidigung. Kennt man alles aus Fantasy-Taktikspielen (da sind es Zauber, hier sind es mechanische Augmentierungen), aber die Fülle ist schon nett. Bis man da die besten rausgefunden hat, hat man ne Weile Spaß! Irgendwann hat man die dominanten Taktiken raus und macht halt in jedem Kampf immer wieder dasselbe.

Druidstone fand ich da abwechslungsreicher, weil es auch mal Escortmissionen, Sammelaufgaben, Fluchtszenarien usw. gibt. Kämpfe, wo man beim ersten Mal mit Ach und Krach fliehen kann, später kommt man stärker wieder und plättet die Gegner. Und trotz der skurilen Charactere hat mir die Story drumherum wesentlich besser gefallen als das pseudo-religiöse Gelaber der TechPriests.

Mutant Year Zero habe ich gestern angefangen, bin gerade erst bis zur ARK Station gekommen :)

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24340 - 6. August 2019 - 17:41 #

Danke dir! Hm, mal sehen. Wahrscheinlich wird es im nächsten Sale dann doch im Bezahlfinger zucken. Obwohl mir einige Features nach deiner Beschreibung schon etwas konstruiert daherzukommen scheinen.

Mutant Year Zero hat mich grundsätzlich sehr begeistert. Das Balancing lässt auf Dauer halt recht wenig spielerischen Raum, zumindest scheint es auch anderen so zu gehen. Würde mich interessieren, wie du es im Verlauf findest.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56373 - 6. August 2019 - 22:55 #

Hab MYZ jetzt nochmal zurückgestellt und gerade mit AoW PF angefangen. Irgendwie ist mir spielmechanisch grad mehr nach 4X-Civ als nach XCom :)

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24340 - 6. August 2019 - 23:26 #

Letztlich dürfte in AoW dann doch auch mehr Spiel stecken. Viel Spaß ;)

LandvogtTM 06 Bewerter - 69 - 6. August 2019 - 20:27 #

Kann man es, was die Spielmechaniken angeht, mit Demonworld vergleichen? Auch das bestand damals ja primär aus Story und Taktikkampf? Wirtschaft und Co. brauche ich auch nicht unbedingt und empfinde sie bei den genannten Vergeichstiteln eher als Hemmschuh und eher unangenehm.

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 6. August 2019 - 22:06 #

Demonworld ist zu lange her, sorry. Aber prinzipiell ist es so, dass nur die Kampagnen zusammenhängende Storys erzählen. Im freien Spiel gibt es eher kurze Einblicke ins Szenario oder kurze Geschichten zu bestimmten Fraktionen oder Ereignissen, ohne große Verbindung. Planetfall ist schon ein 4X-Strategiespiel, es hat nur einen etwas größeren Story-Einschlag als üblich.

LandvogtTM 06 Bewerter - 69 - 7. August 2019 - 12:40 #

Vielen Dank für die Antwort. Dann werde ich mir wohl mal das ein oder andere LP zu Gemüte führen. Grundsätzlich habe ich da nach deinem Video sehr viel Lust drauf, aber das mit dem ganzen Wirtschaften muss sich in Grenzen handeln, die nicht über die eines Ascendancy oder Master of Orion II hinausgehen. Civilisation ist mir da zB. viel zu viel (Ausnahme: Call to Power II, welches den Wert mehr auf Kampf legte).

Rüdiger Steidle Freier Redakteur - P - 17268 - 7. August 2019 - 19:34 #

Das Wirtschaftssystem ist nicht übermäßig komplex und auch längst nicht so wichtig wie beispielsweise in Civilization. Es gibt eine Handvoll Ressourcen und eine Handvoll Gebäude und Verbesserungen, die die Rhostoffeinkünfte modifizieren. Also keine Angst! Planetfall is deutlich kampfbetont, man verbringt in einer typischen Runde vielleicht 10 Minuten mit Gefechten und eine mit allen anderen Aspekten.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62106 - 6. August 2019 - 20:31 #

Da mir AoW 3 schon nicht so zugesagt hat ist das dann hier leider auch nichts für mich.

FantasticNerd 24 Trolljäger - P - 47073 - 6. August 2019 - 21:12 #

Danke für den Test, scheint nix für mich zu sein.

Arno Nühm 18 Doppel-Voter - 9327 - 6. August 2019 - 21:51 #

Vielen Dank für den schönen Test.
Der spiegelt sehr gut meinen bisherigen Eindruck von dem Spiel wieder.
Grundsätzlich interessiert mich Planetfall schon sehr, aber ich denke - angesichts meines Pile-of-shame - da warte ich lieber auf den nächsten Steam-Sale.

Maestro84 19 Megatalent - - 18472 - 7. August 2019 - 17:47 #

Hm, vielleicht als Budgettitel mit DLCs in einigen Jahren mal zuschlagen. Paradox hat da ja schon eine perverse Politik.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56373 - 9. August 2019 - 17:40 #

Nach den ersten 20 Stunden im Spiel muss ich sagen, dass meine subjektive Wertung noch einen Tick höher ausfällt als die von Rüdiger.

Es ist sehr nach dran an "Fallen Enchantress", nur mit tatsächlichen Gegnern mit echter KI! Die Civ-Elemente (Stadtausbau, Forschung) dürften gerne noch komplexer sein, da ist zu viel gehirnloses dabei, also Dinge, wo man zwar klickt, aber keine wirkliche "Wahl" hat.

Eine Sache nervt mich: Wenn man eine Einheit auswählt und dann rauszoomt, bis die Landkartendarstellung in eine schmatische Darstellung mit farbigen Ländergrenzen wechselt, dann vergisst das Spiel die ausgewählte Unit... Übersicht ist eh nicht die Stärke des Spiels.

Naja, ansonsten fühle ich mich mit dem Ding aber gut unterhalten. Ich spiele sogar freiwillig die Kampagne und noch kein Endlosspiel... das will was heißen :)

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56373 - 16. August 2019 - 17:47 #

Nach ein paar weiteren Stunden ist meine Motivationskurve leider ganz schön abgestürzt... :|

Es kommt nichts mehr Neues, die Gefechte spielen sich zunehmend gleich und das Abarbeiten von Quests wird zur lästigen Pflichtaufgabe. Hier rächt sich dann doch deutlich, dass das Spiel alles andere als komplex ist (für ein 4X). Stadtausbau, Upgrade, Einheitentypen... hat man einmal alles gesehen, merkt man schnell, dass sich nix ändert.

Gerade die Gefechte, in denen man viel Zeit verbringt, werden regelrecht öde. Die KI kann nur 2 Taktiken: Verschanzen (dann kann man sie mit Spezialangriffen bombardieren, bis alle Gegner tot sind) oder Frontalangriff (rennt immer voll in mein Overwatch rein).

Schade eigentlich. Die ersten Stunden waren prima.

Harry67 20 Gold-Gamer - - 24340 - 16. August 2019 - 18:18 #

Das mit den Gefechten war, glaube ich, auch in AoW 3 schon so überschaubar.

Michl 16 Übertalent - 4299 - 12. August 2019 - 23:24 #

Dann muss ich mal den dritten Teil anspielen ob mir das zusagt und mich dann evtl ins Fantasy Szenario stürzen.

test1010 18 Doppel-Voter - - 9244 - 18. August 2019 - 13:35 #

Als alter Civilization Spieler bin ich mir nicht sicher ob sich ein Abstecher zu diesem Spiel lohnen wird, trotz der neuen Szenarien. Mal sehen....