Schizophrener Schattendämon

Shadows - Heretic Kingdoms Preview

Christoph Vent 26. Mai 2014 - 17:31 — vor 9 Jahren aktualisiert
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In den Städten nehmt ihr Aufträge an. Jeder der drei Hauptcharaktere hat eine Vorgeschichte und seine eigenen Quests.
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Missionen und RätselStark in den Vordergrund rücken möchten die Entwickler von Shadows - Heretic Kingdoms die von Chris Bateman (unter anderem Discworld Noir) geschriebene Story. Viel von ihr gesehen haben wir zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht. Fest steht jedoch, dass die Geschichte – abhängig von unserer Wahl des "Neben-Hauptcharakters" gleich zum Anfang – einen unterschiedlichen Verlauf nehmen wird. Zwar wird der Devourer immer die gleichen Ziele verfolgen, aber sowohl Waldläufer als auch Krieger und Feuermagierin haben noch ihre eigenen Rechnungen offen, die sie nun begleichen möchten. Die weiteren Partymitglieder werden auch kleine Hintergrundgeschichten haben. Die werden aber vor allem durch Dialoge erzählt, was angesichts der Tatsache, dass alle Seelen im Dämonen feststecken, mitunter schizophrene Züge annehmen kann.

Gut gefallen hat uns eine der Nebenmissionen: In der Stadt treffen wir auf einen Mann, der uns nach einer kurzen Plauderei anvertraut, seine Frau ermordet zu haben. Die Leiche bewahre er gerade in einem Fass hinter seinem Haus auf, und wir sollen sie für ihn entsorgen. Als Belohnung winken uns 500 Goldmünzen – ein lukratives Angebot. Da wir aber jederzeit als Dämon in die Schattenwelt springen und dort Tote sehen können, machen wir uns zunächst auf die Suche nach seiner verstorbenen Gattin. Nicht weit entfernt von ihrem Wohnhaus finden wir sie in ihrer Seelenform. Sie macht uns ein Gegenangebot: Verpfeifen wir ihren Mann bei einer der Wachen, will sie ebenfalls unsere Geldbörse bereichern. Dass bei ihr allerdings nur 30 Münzen herumkommen, erfahren wir erst, wenn wir ihren Auftrag ausgeführt haben. Ob wir uns in diesem Fall anders entschieden hätten, wenn wir das vorher gewusst hätten? Wem der beiden wir helfen, hat Auswirkungen auf unsere Moral. Abhängig davon, ob wir als Dämon den Gutmensch mimen, uns eher neutral verhalten oder aber richtig die Sau raus lassen, sehen wir ein unterschiedliches Ende.

Ein Beispiel für die Rätsel im Spiel: In der sterblichen Welt (oben) ist die Brücke zerstört. Um sie dennoch zu passieren, wechselt ihr in die Schattenwelt (unten).
Der Wechsel in die Schattenwelt macht aber nicht nur Sinn, um dort nach den Seelen Verstorbener zu suchen. Wir können dieses Element auch dazu nutzen, um einem Kampf in der Welt der Sterblichen aus dem Weg zu gehen. Sicher seid ihr in der Schattenwelt aber gewiss nicht – auch dort warten des Öfteren Feinde wie andere Dämonen auf euch. An einigen Stellen werden die Parallelwelten aber auch für kleinere Rätsel eingesetzt. So stoppt euch als Dämon mal eine Steintür vor dem Weiterziehen. Erst, wenn ihr in die Haut des Barbaren mit seinem Kriegshammer schlüpft, könnt ihr das Problem lösen. Als Mensch wiederum werdet ihr von einer eingestürzten Brücke aufgehalten, die in der Schattenwelt hingegen noch intakt ist. Wirklich harte Kopfnüsse wird euch Shadows aber nicht vorsetzen. Die Vielfalt der Puzzles wird sich größtenteils auf die genannten Beispiele und klassische Schalterrätsel beschränken.

Early Access ab 13. JuniOptisch macht das Spiel keinen hervorragenden, aber einen sehr ordentlichen Eindruck. Wer möchte, kann sehr nah an das Geschehen heranzoomen und sich Charaktere und Feinde im Detail anschauen. Hauptsächlich sind es aber Kleinigkeiten, die stark zur Atmosphäre beitragen. So führt ein Luftzug im Kerker dazu, dass Spinnennetze leicht zittern, in Außenbereichen hingegen wiegen sich Gräser und Bäume idyllisch im Wind. Auch die Vielfalt der Umgebungen muss sich nicht verstecken. So verschlägt es euch nicht nur in dunkle Kelleranlagen, sondern auch in mitteleuropäisch oder asiatisch angehauchte Gegenden, Dschungel oder Schneetempel. Gerade größeren Plätzen, etwa in der Stadt, hätte aber etwas mehr Leben gut getan.

Zwar fehlte in der uns präsentierten Version noch die komplette Sprachausgabe, für das fertige Produkt soll aber jede Dialogzeile vertont werden. Ob das auch auf Deutsch oder nur auf Englisch geschieht, steht derzeit noch nicht fest. Eine Übersetzung der Texte ins Deutsche wird es aber auf jeden Fall geben.

Shadows - Heretic Kingdoms soll im vierten Quartal dieses Jahres sowohl im Handel als auch via Download für den PC erscheinen. Preislich wird das Spiel bei 39,99 Euro liegen. Zudem wird das Spiel ab dem 13. Juni auch via Early Access über Steam zur Verfügung stehen, in dem ihr das erste von sieben Kapiteln mit dem Krieger bestreiten dürft.

Autor: Christoph Vent (GamersGlobal)

Shadows - Heretic Kingdoms
Vorläufiges Pro & Contra
  • Parallelwelt-Funktion mit Schattenwelt und sterblicher Welt
  • Ungewöhnliches Partysystem mit bis zu 15 spielbaren Seelen
  • Drei Hauptcharaktere mit unterschiedlichen Missionen
  • Moralsystem beeinflusst das Ende
  • Sehr viele freischaltbare Fähigkeiten
  • Anspruchslose Schalterrätsel
  • Story lässt sich noch nicht beurteilen
  • Spielgebiete teilweise zu leer
Aktueller Zustand:
Beta-Version
Aktuelle Einschätzung:
Was wir bisher von Shadows - Heretic Kingdoms gesehen haben, hinterlässt einen guten Eindruck. Besonders das Partysystem, das mit einen Wechsel der Hauptfigur einhergeht, erfordert anfangs ein gewisses Umdenken. Auch die Parallelwelt des Dämons wird spielerisch – sei es nun zur Flucht vor Gegnern in der normalen Welt oder für kleinere Puzzles – gut eingebunden. Allerdings hätten wir uns hier gerade bei den Schalterrätseln etwas mehr Anspruch gewünscht. Die vielen Charaktere mit ihren Skills könnten stark zum Wiederspielwert beitragen. Derzeit gar nicht bewerten können wir die Story, da wir von ihr kaum etwas gesehen haben.
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Christoph Vent 26. Mai 2014 - 17:31 — vor 9 Jahren aktualisiert
Kamuel 13 Koop-Gamer - 1565 - 26. Mai 2014 - 17:56 #

Der Stil gefällt durchaus, aber der Preis? Halber Preis wäre sofortiger Kauf für Early Access, aber bei dem Preis warte ich dann wohl noch ein wenig.. aber definitiv mal im Auge behalten werd.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25759 - 26. Mai 2014 - 19:03 #

Warum traut sich kein Entwickler mehr, den Spieler eine Party spielen zu lassen? Jetzt habe ich am Anfang des Artikels gehofft, wurde jedoch wieder enttäuscht. :( Wegen der Party und die Abstimmung in der Gruppe mag ich Dungeon Siege 1+2. Echt traurig, obwohl das hier interessant klingt, aber eben nur ein Morphing zu einer anderen Klasse ist.

immerwütend 22 Motivator - 31893 - 26. Mai 2014 - 19:22 #

Mehr Programmierarbeit?
Vermute ich jedenfalls, Ahnung habe ich da keine ;-)

TR3LON1ST (unregistriert) 26. Mai 2014 - 20:17 #

Weiß gar nicht, wie man eine Gruppe in einem isometrischen Spiel im Singleplayer-Modus überhaupt bedienen soll...

Hohlfrucht (unregistriert) 26. Mai 2014 - 20:26 #

Da fällt mir glatt 'nen Ei aus der Hose.

http://www.gamersglobal.de/test/baldurs-gate-enhanced-edition

TR3LON1ST (unregistriert) 26. Mai 2014 - 21:20 #

Hab das nie gespielt. Ist das rundenbasierter Kampf oder Echtzeit?

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26591 - 26. Mai 2014 - 23:36 #

Pausierbare Echtzeit - seinerzeit als Leertastenkillerapplikation gehandelt.

Maryn 15 Kenner - - 3914 - 26. Mai 2014 - 20:31 #

Das ist ja wohl ein Scherz!

Maryn 15 Kenner - - 3914 - 26. Mai 2014 - 20:32 #

Ich glaube, das liegt bedauernswerterweise daran, dass die Zielgruppe dafür zu klein eingeschätzt wird von den Entwicklern/Publishern. Bleibt uns nur, auf Pillars of Eternity zu warten.

Maryn 15 Kenner - - 3914 - 26. Mai 2014 - 20:33 #

Sieht ja ganz interessant aus, leider mag ich Action-Rollenspiele eher weniger. Aber der Wechsel in die Schattenwelt erinnert so angenehm an Prey... ;-)

Kirkegard 20 Gold-Gamer - 21175 - 27. Mai 2014 - 11:25 #

Nett, für irgendwann wenns mal wirklich nix besseres gibt. Ein echter Humble Bundle Kandidat ^^

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 27. Mai 2014 - 12:45 #

Klingt gar nicht so schlecht. Mal schauen, was draus wird.