Nachdem das Spiel 1378(km) bereits im Vorfeld für viel Gesprächsstoff gesorgt hat (wir berichteten) und auf Eis gelegt werden sollte, plant die Karlsruher Hochschule für Gestaltung (HfG) den Release für die Half-Life-2-Mod für den morgigen Freitag. Der Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der HfG Klaus Heid, äußerte sich zu der Veröffentlichung, dass es langsam Zeit werde, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann.
Der Bundesvorsitzende der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), Rainer Wagner, hat für das Spiel nur folgende Worte übrig, obwohl er es bisher noch nicht gespielt hat:
Es ist Affront gegenüber den Angehörigen der Toten der Berliner Mauer. Was ich in dem Trailer für das Spiel gesehen habe, genügt. Ich brauche ein Computerspiel, dessen Spielspaß darin besteht, unbewaffnete Zivilisten abzuknallen, nicht unbedingt zu spielen, um es zu kritisieren.
In dem Spiel 1378(km) geht es darum, dass die Spieler in die Rolle eines DDR-Flüchtlings oder eines Grenzsoldaten schlüpfen. Dabei soll es für die Soldaten mehrere Optionen wie Reden oder Schießen geben, um die Flüchtlinge von ihrem Vorhaben abzuhalten. Es soll auch möglich sein, sich dem Flüchtling anzuschließen, um mit diesem gemeinsam zu fliehen. Allerdings findet die Spielthematik, die zum Nachdenken anregen will, auf der technischen Grundlage eines Multiplayer-Shooters statt -- was das hehre Ziel konterkarieren könnte.
Ich finde das Konzept interessant, werd es mir auf jeden Fall einmal anschauen.
anschließen oder anschießen?
anschließen ist schon richtig. Man kann sich als Grenzer dazu entscheiden, zusammen mit dem Flüchtling zu fliehen.
auferstanden aus ruinen^^
Eine schöne Hymne hatte die DDR ja!
Irgendwie hatte ich die Grafik von Half-Life 2 in besserer Erinnerung...!?!
Sicher. Hier siehst du ja auch nicht die Grafik von "HL2", sondern die Grafik von "1378(km)". Die Basis ist zwar die Source Engine, aber die Texturen sind wohl (zum größten Teil) andere als in HL2.
Die zum Schluss aber nicht mehr gesungen sondern nur noch gespielt wurde, weil da "Deutschland Einig Vaterland" drin vorkommt. :o
Ohje, da kann sich ja jetzt wieder jemand freuen. Hauptsache, mal wieder ein paar Menschen sinnlos provoziert - sonst wäre ja der Tag auch sinnlos vergangen.
Merken solche Menschen eigentlich nicht, wenn sie sich selbst widersprechen?
*seufz*
Ein "realistisches" Spiel sieht anders aus. In etwa so:
http://www.theonion.com/video/ultrarealistic-modern-warfare-game-features-awaiti,14382/
Das sieht aber ganz schön erbärmlich aus^^ aber Counter Strike fing auch mal so an^^ nur bezweifle ich das man hier den Spielspaß in den Vordergrund stellt...
Zu Rainer Wagner gäbe es einiges zu sagen. Aber ich befürchte, das wird dann wieder als "sinnlose Provokation" ausgelegt.
Zur Ergänzung:
Rainer Wagner ist seit 1986 Mitglied im OMV-RLP ("Ost- und Mitteldeutsche Vereinigung in der CDU Rheinland-Pfalz").
Vielleicht schrillen bei mir als Ignostiker auch nur die Alarmglocken, wenn sich evangelikale CDU-Politiker über Computerspiele äußern (und nebenbei noch explizit erwähnen, sie bräuchten diese nicht zu spielen, um darüber zu reden).
Ich persönlich finde "Experimente" mit dem Design bei Computerspielen gut. Ich befürchte nur einen konservativen Shit-Storm, der über die Programmierer und die Karlsruher Hochschule hereinbrechen wird. Die ersten Wellen gab's ja schon.
Was ist mit der OMV RLP nicht Ordnung und warum schrillt der Alarm? Außerdem, ist "evangelikale CDU-Politiker" ein polemischer Kampfbegriff den Du nutzt um populistische Effekthascherei zu betreiben- ohne damit irgendetwas fundiertes zu sagen.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass egozentrische Vollpfosten unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit imstande sind, sich über Dinge eine Meinung zu bilden ohne sich damit eingehend beschäftigt zu haben.
Ich finde die Idee gut und mutig. Die Umsetzung in Form eines Multiplayershooters halte ich dagegen für total falsch.
Stimme Zille 100%ig zu. Man hätte beispielsweise den Weg eines Adventures für die Veröffentlichung wählen könnte, da hätte man einiges mehr an Historie reinpacken können.
Werde mir das Spiel auch mal ansehen. Es müsste mehr der Art geben, vielleicht auch mal eines über die RAF und deren Ziele. Gerade heute, wo alles den Bach runtergeht, wäre das Thema durchaus wieder aktuell.
Das Zitat von Rainer Wagner zeigt mal wieder die typische deutsche Borniertheit und den Unwillen,s ich mit dem neuen Medium auseinanderzusetzen. Dass es dabei nicht um den "Spaß" Flüchtlinge abzuknallen gehen muss, sondern das Ganze etwas zur Bildung beitragen soll, geht so einem nicht in den Kopf. Allerdings muss ich auch sagen, dass ein Multiplayer-Shooter wohl das falsche Genre für so eine Botschaf ist. Gerade wegen des schlechten Rufes in Deutschland.
"Allerdings muss ich auch sagen, dass ein Multiplayer-Shooter wohl das falsche Genre für so eine Botschaf ist. Gerade wegen des schlechten Rufes in Deutschland."
Es ist ja kein MP Shooter, oder habe ich etwas nicht mitbekommen? Es ist nur als Basis HL2 genommen worden, aber ähm... streng genommen wurde als technische Basis die Source-Engine genommen, nicht direkt HL2. Naja... :)
Ich finde das auch recht unglücklich was Wagner sagt. Damit tun sich der Herr Wagner und auch der Opferverband keinen Gefallen. Das ist eine Alterssache schätze ich.
Ich will ne Collector's Edition mit einem Orignal Mauer-Stück!
So original wie die aus "Friendship" oder die, die es überall in Berlin zu kaufen gibt? =D
nett gemeint?! aber viel zu plump umgesetzt.
Ein bisschen mehr Ehrgeiz bei der grafischen Gestaltung hätte der Entwickler schon aufbringen können.
Das ist ein Studienprojekt. Die hatten da ganz andere Ambitionen als eine gute Grafik.
Ist evtl. jemand vor Ort und kann von der Präsentation/Diskussionsrunde heute abend berichten?
als nächstes dann ne neuauflage von kz-manager ? *köpfschüttel*
gute arbeit um spiele und spieler wirklich voll in verruf zubringen ..weiter so jungs...
volle kaufempfehlung für so manche flachfeile auf dieser welt! *obenkommentareles*
"dessen Spielspaß darin besteht, unbewaffnete Zivilisten abzuknallen"
1. es gibt in dem Spiel doch verschiedene Optionen :o
2. Worin der Spielspaß bei einem Spiel besteht, liegt ja wohl am Spieler. Wenn es jemandem Spaß macht, 'unbewaffnete Zivilisten abzuknallen' dann seid as ja so, aber der Mann kann doch nicht pauschalisieren, nein sograr vorschreiben, wo der Spielspaß in dem Spiel steckt!
Mir bereitet es in Spielen auch Freude rumzustehen und die Gegend zu bewundern.
Livestream: http://vdvc.de/?p=1258
Die Präsentation war hervorragend. Man hat gemerkt wie aufgeregt er war, aber insgesamt sehr gut. :)
Kann man sich den Livestream auch nochmal als Video irgendwo ansehen?
Ooh, grad kommts im RTL Nachjournal^^
Ja,da ist das Gejammer mancher Leute groß, und so manches " Knäblein " versteht die Welt nicht mehr. Wer ein Problem damit hat, braucht es ja nicht zu spielen. Ich finde es gut,und werde es mir auch herunter laden. Ob es nun ein Beitrag ist, Geschichte aufzuarbeiten halte ich etwas für umstritten, aber o.k.
Interessanter Test zu dem Spiel:
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1) Es ist ein Irrtum zu glauben, dass ein Gamer unvermittelt und quasi bereits durch seine sonstige Spielerfahrung konditioniert auf flüchtende Zivilisten schießt und meint, dass das Spiel das positiv bewerten würde. Es gibt viele Szenarien von Shootern und doch haben die meisten eines gemein: Der Spieler sieht sich einer Gefahr ausgesetzt und handelt im weitesten Sinne um sein Leben zu schützen. Ob es nun Zombies, Combines, Gangster oder feindliche Soldaten sind. Darüberhinaus wird in vielen Fällen das Spiel abgebrochen oder der Spieler bestraft, wenn er Zivilisten beschießt oder verwundet. Es wird dem Spieler also bereits in den meisten herkömmlichen Spielern gelehrt nur dann zu schießen, wenn für ihn eine Gefahr besteht und bei Zivilisten, bei denen eine solche fehlt, wird schon in “nicht-Serious-Games” der Spieler für derartige Übergriffe bestraft. Selbst in dem bekannten „CounterStrike“ ist das der Fall. Die Grundannahme des Spielkonzepts, dass der tumbe Ego-Shooter Spiele einfach alles in der Erwartung niedermähen wird, dass das Spiel es belohnen werde, ist also schlicht falsch. Es kommt einem beinahe so vor, als ob der Entwickler – wie auch bei der recht negativen Bewertung existierender Ego-Shooter – Gamer und Games pauschal etwas gering schätzt. Zu dumm nur, dass auf dieser falschen Ansicht die gesamte Spielidee beruht.
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2) Dies Spielprinzip, das „ethisch nicht angreifbar“ ist, zu Ende gedacht – Welche Botschaft ergibt sich für die Grenzer? Ich gewinne das Spiel, wenn ich am Todesstreifen nicht „zu viel“, sondern in einem angemessenen Umfang auf Menschen schieße?
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http://stigma-videospiele.de/wordpress/?p=5002