BIG 23: Tekken-Leiter Katsuhiro Harada zur Zukunft von Prügelspielen

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15. Dezember 2023 - 18:52 — vor 19 Wochen zuletzt aktualisiert
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Katsuhiro Harada hat auf der Bilbao International Games Conference einen zunehmenden Schwerpunkt auf Story und Hintergrundausgestaltung als die Zukunft von Prügelspielen prophezeit. Der als Ehrengast geladene Japaner, der besonders für seine Arbeit an Tekken bekannt ist und derzeit als Manager bei Bandai Namco Entertainment arbeitet, beschrieb in einem öffentlichen Interview eine stetige Weiterentwicklung des Genres. Während die Spiele anfangs noch sehr beschränkt sein mussten, weil die Technik nicht viel konnte, sei mittlerweile mehr möglich und müsse auch mehr gemacht werden. Entsprechend stark sollten Charaktere und Spielwelt ausgestaltet werden. Wobei er hier ausdrücklich europäische Studios lobte für ihr Können, auch interessante gute Charaktere zu gestalten.

In diesem weiteren Ausbau des Drumherums sehe er auch die Antwort auf die Frage, wie ein Prügelspiel sowohl für Experten wie gelegentliche Spieler interessant sein könnte. Nicht ein Fokus auf E-Sports sei die Antwort, sondern das Spiel durch andere Mittel genußsteigernd zu machen. Dabei sei es auch sehr wichtig, dass der Spieler viele Möglichkeiten zum Handeln habe und dass seine Attacken und Verteidigungen sich wirkmächtig anfühlen.

Generell halte er Prügelspiele für eines der ursprünglichsten Genres der Videospielwelt.  Alleine gegen den Computer oder gegen einen zweiten Spieler gebe es nach einem Match schlicht einen Sieger oder einen Verlierer. Und bei dieser Ursprünglichkeit sehe er auch eine Verbindung zur Frage zum Verhältnis zwischen Zugänglichkeit und den Ansprüchen von Profis: Bei Sportarten wie Fußball und Ski habe es ursprünglich auch keine Profiszene gegeben, die entwickelte sich nur langsam. Genauso sei es bei Prügelspielen, die daher nicht primär auf diese Professionalisierung ausgerichtet werden sollten. Wobei Harada selbst mittlerweile mehr an Teamspielen interessiert sei, weil er so bei Siegen sich gut fühlen und bei Niederlagen die Schuld beim Team suchen könne – ob nicht auch das die weitere Entwicklung seiner Spiele beeinflussen wird?

Harada beschrieb auch Teile seines eigenen Hintergrunds. So habe es zu seiner Zeit als Schüler keine Heimkonsolen gegeben. Deshalb musste er wie andere in Spielhallen gehen. Das aber hatte damals ganz andere Risiken als heute: Die Spielhallen wurden durch Elterngruppen beobachtet und wer erwischt wurde, musste sich später in der Schule vor dem Direktor und den anderen Schülern öffentlich dafür entschuldigen, gespielt zu haben. Sich zukünftig nicht mehr für das Spielen entschuldigen zu müssen sei seine Motivation gewesen, mit Namco bei einem Spielehersteller eine Karriere zu beginnen. Nachdem er sich dort in der Marketingabteilung gut schlug, durfte er daraufhin an Tekken arbeiten.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12255 - 15. Dezember 2023 - 21:01 #

Harada hat in Spanien wohl einen Superstarstatus. Mindestens unter den Spieleentwicklern und Fans hier. Als sein Part begann füllte sich der Konferenzsaal komplett, noch im Eingang standen die Leute. Spanien sei Tekkenland und Prügelspiele generell groß, meinte ein Journalist von hier zu mir. Der selbst Fan war.

Hagen Gehritz Redakteur - P - 175689 - 15. Dezember 2023 - 21:07 #

Spannend! Den spanischen Kämpfer Miguel gibt es zum Start ja nicht in Tekken 8. Habe aber Online bei der Ankündigung der neuen Peruanerin Azucena für Teil 8 gesehen, dass auch in Lateinamerika anscheinend eine nicht ganz kleine Fancommunity existiert.

onli 18 Doppel-Voter - P - 12255 - 15. Dezember 2023 - 21:19 #

Anekdote: Harada erzählte, dass er durch Bilbao gelaufen sei aber niemanden gesehen habe, der Miguel ähnelte. Was ihn denken ließ, er sollte Miguel ändern, sodass er wirklich spanisch wirke. Später dann habe er in einem Geschäft eine 40-jährige Frau gesehen, die ihren Mann gewürgt hat. Vll solle sie der neue Charakter werden.

Kam sehr gut an :)

Hagen Gehritz Redakteur - P - 175689 - 15. Dezember 2023 - 21:22 #

Die Plaga-Muttis aus Pueblo in RE4 Remake würgen Leon auch gerne mal, da bietet sich doch direkt der werbewirksame Crossover-DLC an. ;-D

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 15. Dezember 2023 - 22:06 #

Auch das eine schöne News :)
Persönlich bin ich bei Prüglern weitestgehend raus, das Kompetitive steht mir zu sehr im Vordergrund und mit mal mehr mal weniger langen Tastenkombinationen stehe ich ziemlich auf Kriegsfuß. Kann ich mir einfach nur schwer merken, geschweige denn die passenden Attacken auswählen, um situativ richtig zu entscheiden und zu kontern.
Wenn sich das ursprüngliche Spielkonzept etwas weitet, reinen Solisten etwas mehr geboten wird (zum Beispiel ein Story-Modus, der aus mehr als Sequenzen zwischen den einzelnen Kämpfen besteht), kann ich das nur begrüßen. Gerade Mortal Kombat hat wohl frühzeitig angefangen, mehr als eine Aneinanderreihung von 1on1-Kämpfen zu bieten.

RoT 21 AAA-Gamer - P - 26299 - 15. Dezember 2023 - 22:44 #

ich sehe das bei den Prüglern ähnlich wie du, wenn ich gewinne, dann meist nur aus zufälligen tastengesmashe :)

Vampiro Freier Redakteur - - 121935 - 16. Dezember 2023 - 1:47 #

Tolle Einblicke. Meine Hauptprügelzeit war Street Fighter auf dem SNES. Woher kommmt die große Affinität der Spanier gerade zu Tekken? Sind viele mit der PS eingestiegen?

onli 18 Doppel-Voter - P - 12255 - 16. Dezember 2023 - 2:05 #

Ja, genau. Meinte zumindest mein Kontakt. Spanien sei sehr Playstationlastig (ob damals gewesen oder immer noch war nicht spezifiziert), daher die Affinität gerade zu Tekken.

Vampiro Freier Redakteur - - 121935 - 16. Dezember 2023 - 2:06 #

Ah krass, vielen Dank :)

onli 18 Doppel-Voter - P - 12255 - 17. Dezember 2023 - 1:19 #

Nachtrag: Ja, der Einschätzung eines Reporters der größten spanischen Spielewebseite zufolge sei Spanien immer noch PlayStation-Land. Deckt sich auch mit den News die ich soweit sehe.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 83944 - 17. Dezember 2023 - 13:50 #

Ich habe leider nicht mehr die Geduld, mich in die einzelnen Kämpfer in Prügelspielen einzuarbeiten. Umso toller, dass heutzutage durch Story-Modi etc. auch an Gelegenheits-Solospieler gedacht wird, die nur ein paar coole Kloppereien haben wollen statt kompetitiv tief einzusteigen.

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