Der preisgekrönte Fantasy-Autor Brandon Sanderson ist nicht nur bekannt für seine Reihen Die Sturmlicht-Chroniken und Die Nebelgeborenen, er führte auch die Rad der Zeit-Reihe nach dem Tod von Robert Jordan zuende. Zudem schlug eine Kickstarter-Kampagne von Sanderson und seiner Firma Dragonsteel Entertainment große Wellen in der Verlagswelt: Mehr als 41,7 Millionen US-Dollar sammelte das Crowdfunding-Projekt, das den Unterstützern Zugang zu vier 2023 erscheinenden Überraschungs-Romanen Sandersons plus wahlweise Goodie-Paketen zu seinen Fantasy-Welten versprach.
Während eines kürzlichen Livestreams öffnete Sanderson nun Post von Bandai Namco. Eine große Schachtel mit Elden Ring-Merchandise, darunter eine Schwertreplika. Wie der Autor sagt, enthielt die beigefügte Nachricht die Anfrage, ob er an einer Zusammenarbeit mit dem Publisher Interesse hätte (ab Minute 15:53 in der unten eingebundenen Aufzeichnung). Das lässt wiederum an Elden Ring denken, bei dessen Marketing betont wurde, dass George R. R. Martin beim Entwurf der Fantasy-Welt der Zwischenlande beteiligt war.
Ob sich die Zusammenarbeit erfolgreich anbahnt und was für ein Projekt daraus entstehen könnte, lässt sich zu diesem Zeitpunkt nicht absehen. Wie Sanderson ausführt, neigt er zu Gedankenspielen, was er für Geschichten in bekannten Universen erzählen würde. Demnach hatte er schon einen Entwurf für eine Geschichte im Universum von Magic the Gathering, als Wizards of the Coast auf ihn zukam, worauf der Verlag die offizielle Magic-Novelle Children of the Nameless von Sanderson veröffentlichte. Auch für die Story eines Soulsborne-Spiels habe Sanderson bereits Ideen gesammelt, die er nun an Bandai Namco schicken könnte, wie er im Stream verrät.
Ich spiele ja immer Souls Games trotz der Story. Irgendwas passiert, weil ich irgendwas gemacht habe, warum, wieso? Kein Plan. Jahre später gugg ich dann aus langeweile mal nen Lore Video und denke so: "Ah, das hab ich also gemacht... Soso".
Stört mich auch garned, weil ich Gameplay immer über Story sehe, aber es wäre schon ne Coole Sache wenn auch die Souls Games irgendwann mal ne Story in die Welt husten, die man sich nicht mit Guides, Wikis und das lesen von 1000 Items (rückwärts, beim Vollmond) erschliessen könnte. Und das ggf nen Logbuch einzug erhält oder die NPCs nicht sowas sagen wie "Nördlich vom Grabstein in *namenfaselt*!" (Luftlinie ca. 35 KM) - wobei der NPC auch gerne vermerkt sein kann und nicht Wild in der Gegend teleportiert, weil Onkel Wolf vor 3 Stunden nen Mini-Boss gelegt hat und nun mag er nimmer da sein wo er vorher war...
TL;DR: Eine Story der man folgen kann? Ja bitte!
Sehr schöne Beschreibung wie ich Souls Spiele wahrnehme. :)
Geht mir ganz genauso. Die wirre Story in den Spielen habe ich noch nie verstanden. Und mit dem oftmals gefeierten indirekten Storytelling kann ich auch nichts anfangen. Soll ich mit Notizblock spielen, so dass ich zwischen irgendwelchen unscheinbaren Begebenheiten dann im Nachgang eine Verbindung ziehen und mir eine Story zusammenbastelt kann? Nein, danke.
Wie Du schon sagst: Ich spiele Souls ebenfalls nicht wegen, sondern trotz der Story und der Art ihrer Präsentation.
So gehts mir auch. Die Story ist irgendwie da, fühlt sich gut an und macht eine tolle Atmosphäre. Aber was genau passiert? Kein Plan..
Ich bin dafür, dass sie für Elden Ring 2 Dieter Bohlen an Bord holen (natürlich für die Story, nicht für die Musik). Und dann schauen wir, ob ein Unterschied zu Elden Ring und George R. R. Martin feststellbar ist.
Klar und für die Musik Helge Schneider: Drachenklo, Drachenklo das macht den Drachen froh!
Oder was Schönes von Katja Krasavice, dazu den Lautstärkeregler deaktivieren, damit man es auch schön so spielt wie von den Entwicklern gewollt.
Absolut verständlich. Die unglaublich toll erzählte Story wäre ohne den Martin sicher nicht so genial geworden. Kein Vergleich zu den anderen Souls-Spielen ohne Martin. Ja.
Allergikerhinweis: Könnte Ironie enthalten. ;-)
Naja, eigentlich trifft es das ja ziemlich korrekt. Verstehe all die Behauptungen das es nur PR gewesen wäre nicht. Hidetaka Miyazaki hat schließlich selbst gesagt das es ihm extrem viel gebracht hat bei Elden Ring mal auf einem kompletten Fundament die Story entwickeln zu können.
Nach seinen Aussagen hat das einen Riesen Unterschied gemacht das Martin den Background geschaffen hat. Wie man da auf die Idee kommt man wüsste es selbst besser erschließt sich mir nicht.
Letztlich bekomme ich die Story in den From Software Titeln aber auch nicht vollständig beim (ersten) spielen mit insofern macht Martins mitwirken für mich als Konsument keinen bahnbrechenden Unterschied. Da es die Arbeit der Entwickler aber bereichert hat muss er seinen Job ja aber gut gemacht haben.
Vielleicht dürften sie zusammen mit ihm an den nächsten Games of Thrones Band schreiben? Wenn das eine Martin Story wäre, wären dir in den ersten 10 Minuten ca. 30 Charaktere plus Ehepartner vorgestellt worden.
Brandon Sanderson ist ein guter Autor. Auch wenn ich die aktuellen Bände der Sturmlicht-Chroniken noch nicht gelesen habe, kann man durchaus sagen, dass er World Building kann. An eine Detailliebe wie Tolkien kommt er natürlich nicht ran, aber das schafft wohl keiner. Steven Erikson würde auch gut passen. Als Anthropologe und Archäologe hat er mit Malaz eine richtig spannende Welt geschaffen. Der weiß auch wie es geht. :)
Sanderson kann World Building, aber wirklich düstere Welten?
Und über Erikson und Malazan kommt tatsächlich nichts. Für mich noch immer faszinierend dieser Opus an Fantasieliteratur.
Ich finde diese Art Outsourcing fürs Worldbuilding eigentlich gar nicht so verkehrt. Muss man sich nicht selbst immer neuen Kram aus den Fingern saugen ;)
Nicht unbedingt das, aber das iss so bissle wie in der Politik, wo dann die Familien-Ministerin plötzlich die Landesverteidigung machen soll.
Sprich: From kann einiges gut, Story ist es nicht. Oder sagen wir: Das rüberbringen der Story. Wenn ich "gelehrte" brauche, die mir in mehr Stunden YT-Videos die Story erklären, als das Spiel lang ist ... ähm ja, dann hinkts. ;)
Ich bezweifel aber, dass egal wer da nun die Story schreibt es besser wird. Die werden dann die "einfach verständliche Story" durch den Schredder schubsen und das Papierkonfetti über 100qm Areale verstreuen. Worte die seit 100 Jahren keiner mehr spricht, werden die Begriffe ersetzen die man so kennt ... und fertig ist der Storymystic-Brei. :)
Wobei für viele diese Art der Erzählung sicher auch ihren ganz eigenen Reiz bieten wird. Quasi ein zusätzlicher Aspekt des Erkundens. In eine fremde Welt geworfen zu werden und erstmal überhaupt nichts zu raffen. Dieser Mangel an Exploitation ins Gesicht mag ja für so manchen reizend sein. Lässt vielleicht auch die Welt realer wirken, wer weiß?
Ja sicher, wenn man lange genug sucht findet sich immer jemand der dies und das mag. Hat mit Sicherheit auch mit der Asiatischen Kultur zutun, mir erschliessen sich auch da einige Filme nicht. The Ring, zb, gefällt mir in der US Version richtig gut, die japanische hat mich dagegen nur mit "???" in den Augen zurückgelassen.
Aber wie schon oben gepostet, ich spiel Souls eher des Gameplay wegen. Story passiert halt, oder nicht - don't care. :)
Immer wieder lustig wenn man die gegensätzlichen Motivationen von Entwicklern und Publishern so sieht. From Software hat ja eher versucht das Georg R.R. Martin Branding runterzuspielen, während Bandai möglichst aggressiv damit geworben hat.
Der Marketing Deal hat ja funktioniert, also warum nicht. Am Ende ist das aber nichts anderes wie "Hollywood-Drehbuchschreiber für die Story vom nächsten Need for Speed engagiert" Viel gruseliger finde ich ja, wie fast die gesamte Presselandschaft den Witz mit der George RR Martin Beteiligung unkommentiert weiter geplappert hat, selbst in Tests, wo man ja spätestens hätte merken sollen, dass da nichts dahinter ist. Selbst der Publisher hat sich nicht mal mehr getraut, den Namen irgendwo auf die Packung zu schreiben.