Sonntagsfrage: Was haltet ihr vom Crowdfunding? [Ergebnis]
Teil der Exklusiv-Serie Sonntagsfrage

Bild von Benjamin Braun
Benjamin Braun 440706 EXP - Freier Redakteur,R10,S10,A10,J10
PS3-Experte: Ist auf PS3-Spiele spezialisiert und kennt auch die Konsole selbst gutDarf als Pro-Gamer die seltene „30“-Medaille tragen.Sport-Experte: Kümmert sich bei GamersGlobal um Sport- und RennspieleAdventure-Experte; Kennt sich wie kaum ein Zweiter mit Adventures ausArtikel-Schreiber: Hat 15 redaktionelle Artikel geschriebenAlter Haudegen: Ist seit mindestens 5 Jahren bei GG.de registriertDieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2018 teilgenommenGold-Jäger: Hat Stufe 11 der Jäger-Klasse erreichtHow-to-Guru: Hat 10 How-tos / Lösungen geschriebenRollenspiel-Experte: Kaum ein RPG, bei dem er nicht das Ende gesehen hat...Dieser User hat am GamersGlobal Grillfest 2017 teilgenommenAlter Haudegen: Ist seit mindestens 3 Jahren bei GG.de registriert

13. Dezember 2015 - 10:15 — vor 8 Jahren zuletzt aktualisiert
Dieser Inhalt wäre ohne die Premium-User nicht finanzierbar. Doch wir brauchen dringend mehr Unterstützer: Hilf auch du mit!
News-Update:

Gut drei Viertel der Umfrageteilnehmer halten Crowdfunding für eine gute Sache, wobei sich davon fast die Hälfte nur selten bis gar nicht an der Schwarmfinanzierung von Spielen beteiligt. Immerhin ein Drittel der an sich positiv gegenüber Crowdfunding eingestellten Umfrageteilnehmer spendet hingegen immer was mal etwas, nur jeder Zehnte davon spendet oft. Nur gut 8 Prozent der Umfrageteilnehmer halten nichts vom Crowdfunding oder stehen dem Thema gleichgültig gegenüber.

Gute Sache, aber an der Finanzierung beteilige ich mich selten bis gar nicht.                                                                                                                                                                                                         33%
 
Find' ich gut, ich spende immer wieder mal was, wenn mich ein Spiel interessiert.                                                                                                                                                                                                         25%
 
Ist mir egal. Wenn das Spiel rauskommt und mich interessiert, kaufe ich's. Vorher gibt's kein Geld.                                                                                                                                                                                                         17%
 
Bin zwiegespalten. An sich eine sinnvolle Sache, aber es kam zu selten was Gutes bei raus.                                                                                                                                                                                                         10%
 
Gute Sache, ich beteilige mich oft an der Finanzierung interessanter Projekte.                                                                                                                                                                                                         7%
 
Fragwürdige Entwicklung. Es liefern zwar einige, aber bei weitem nicht alle.                                                                                                                                                                                                         5%
 
Halte ich nichts von. Dass noch nie ein Knaller dabei war, kommt nicht von ungefähr.                                                                                                                                                                                                         3%
 


Ursprüngliche News:

Wie gehabt starten wöchentlich immer wieder neue Crowdfunding-Kampagnen zu spielen, egal ob bei Kickstarter oder anderen Plattformen, die Möglichkeiten zur Schwarmfinanzierung bieten. Manche sind erfolgreich, viele sind es nicht. Manche Hersteller wie Brian Fargos Firma inXile Entertainment mit Spielen wie Wasteland 2 und zuletzt The Bard's Tale 4 oder das Bremer Spielestudio King Art Games mit The Book of Unwritten Tales 2 und Die Zwerge haben bereits mehrere Projekte erfolgreich via Kickstarter und Co. angetrieben und teilweise Millionenbeträge dabei mittels der Spieler eingenommen. Von Chris Roberts' Weltraumspiel Star Citizen, das stramm auf die 100 Millionen zumarschiert, wollen wir erst gar nicht anfangen.

Doch auch wenn immer noch tausende Spieler sich an der Schwarmfinanzierung wie im Falle von Tim Schafers Psynchonauts 2 beteiligen, möchten wir in unserer heutigen Sonntagsfrage von euch wissen, ob was ihr vom Crowdfunding haltet und ob ihr selbst (regelmäßig) zu den Spendern gehört. Wie üblich bitten wir euch nicht bloß, an der Umfrage teilzunehmen, sondern rufen euch dazu auf, uns in den Kommentaren unter dieser News-Meldung ausführlicher zu begründen, weshalb dieser oder jener Spieleschaffende eurer Meinung nach der beste von allen ist, und eure Meinung mit den anderen Usern zu diskutieren. Bei unserer Sonntagsfrage könnt ihr wie jedes Mal bis zum kommenden Montag Morgen um 10:00 Uhr abstimmen. Danach nehmen wir die Auswertung vor, präsentieren das Umfrageergebnis und geben euch einen Überblick über das Meinungsbild.

Ihr habt eine Idee für eine unserer kommenden Sonntagsfragen? Dann besucht einfach diesen Foren-Thread, in dem ihr uns Vorschläge für eine der kommenden Umfragen hinterlassen könnt – gerne auch mit möglichen Antwortmöglichkeiten. Ob zeitlose Themen oder brandaktuell spielt dabei keinerlei Rolle. Sofern wir eure Frage für interessant genug halten, könnte sie schon bald an dieser Stelle gestellt werden.

Was haltet ihr vom Crowdfunding?

Gute Sache, ich beteilige mich oft an der Finanzierung interessanter Projekte.
7% (37 Stimmen)
Find' ich gut, ich spende immer wieder mal was, wenn mich ein Spiel interessiert.
25% (135 Stimmen)
Gute Sache, aber an der Finanzierung beteilige ich mich selten bis gar nicht.
33% (181 Stimmen)
Fragwürdige Entwicklung. Es liefern zwar einige, aber bei weitem nicht alle.
5% (29 Stimmen)
Bin zwiegespalten. An sich eine sinnvolle Sache, aber es kam zu selten was Gutes bei raus.
10% (56 Stimmen)
Halte ich nichts von. Dass noch nie ein Knaller dabei war, kommt nicht von ungefähr.
3% (17 Stimmen)
Ist mir egal. Wenn das Spiel rauskommt und mich interessiert, kaufe ich's. Vorher gibt's kein Geld.
17% (90 Stimmen)
Gesamte Stimmenzahl: 545
CptnKewl 21 AAA-Gamer - 26647 - 13. Dezember 2015 - 10:21 #

Die Sache ist gut, wenn Sie von Firmen genutzt würde, die es auch nötig haben

Zottel 16 Übertalent - 5546 - 13. Dezember 2015 - 10:58 #

Geht mir exakt genauso. An guten Spielen auf Kickstarter mangelt es nicht. Aber Kickstarter und Co bedeutete Anfangs für mich, dass damit Projekte angekurbelt werden, die sich anders nicht finanzieren ließen. Leider habe ich aber schon öfter lesen müssen, dass sowas lediglich als zusätzliche Einnahmequelle genutzt wird, was für mich leider total an der Idee von Crowdfunding vorbei geht. Da fühle ich mich als Baker einfach verarscht, schließlich gehe ich nunmal das Risiko ein, um dem Projekt dabei zu helfen, das Licht der Welt zu erblicken und nicht, um einfach eine zusätzliche Einnahmequelle zu sein.

Deepstar 16 Übertalent - 4928 - 13. Dezember 2015 - 11:07 #

So sehe ich das ehrlich gesagt auch.

Aus diesem Grund habe ich mich auch bisher davon ferngehalten, weil das in den wenigsten Fällen der Fall gewesen ist.

Leider gibt es keine Antwortmöglichkeit dafür...

Shawn 13 Koop-Gamer - 1456 - 13. Dezember 2015 - 14:22 #

Wirklich, wirklich gut geschrieben und ich bin da ganz bei Deepstar, dass dieses eigentlich tolle Medium leider so missbraucht wird.

Und ich glaube immer noch fest daran, dass wir als User so etwas beeinflussen können.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 13. Dezember 2015 - 20:55 #

Auch wenn es viele Crowdfunding-Verfechter nicht hören mögen, die Summen die in der Regel dort zusammenkommen reichen eben bei weitem nicht für einigermaßen aufwendige Titel. Mehr als kleinerer Indie-Krams ist da einfach nicht drin.

Normale PC Spiele aus dem Low-Budget-Bereich kosten zwischen 10 und 20 Millionen, also weitaus mehr, als man da einnehmen kann. Entsprechend ja, normale Entwickler nutzen Crowdfunding als kleines Zubrot aber vor allem aber zur Werbung(!).

Die Vorstellung, dass der Titel ohne die Backer nicht hätte realisiert werden können ist außerdem für jeden Branchenkenner einfach nur lächerlich naiv. Das mag vielleicht bei kleinen Ein-Mann Projekten der Fall sein aber sicher nicht, wenn da richtige Firmen wie Obsidian oder Double Fine hinterstehen. Die hätten das dann schlicht anders finanziert.

pbay 18 Doppel-Voter - 9251 - 13. Dezember 2015 - 22:47 #

Ich denke, dass auch ohne Probleme mehr Geld mit Crowdfunding eingenommen werden könnte, wenn man den Teilnehmern ihr Geld verzinst zurückzahlen würde, wie es sich - außerhalb des Fanbereichs - meines Erachtens gehört (und wie es jeder andere Kapitalgeber erwarten wird). Der Grund, warum das bisher nicht gemacht wird, liegt sicher auch an der drohenden Regulierung solcher Finanzierungsformen.

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 14. Dezember 2015 - 0:50 #

Diese Finanzierungsform gibt es doch schon lange. Heißt grauer Kapitalmarkt. Das sind Risikoanleihen mit hoher Verzinsung. Die werden von Firmen, dann aufgelegt, wenn sich nichts von den Banken kriegen. Die Firmen kriegen nichts von den Banken, weil den Banken das Risiko zu hoch ist.

pbay 18 Doppel-Voter - 9251 - 14. Dezember 2015 - 10:02 #

Crowdfundingwebsites, die auf diese Art der Finanzierung setzen, sind mir nicht bekannt.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 14. Dezember 2015 - 16:02 #

Bei fig.co geht das. Die Seite wurde von einigen Entwicklern ins Leben gerufen, weil richtige Investitionen bei KS eben nicht möglich sind. Aktuell wird dort Psychonauts 2 gefundet.

SirVival 18 Doppel-Voter - P - 12169 - 13. Dezember 2015 - 10:41 #

Da ich nun wirklich nicht überblicken kann wieviele Crowdfundings und Kickstarterprojekte gestartet, beendet und abgebrochen oder nicht geliefert werden, kann ich nicht wirklich entscheiden was nun für mich eindeutig zutrifft und habe jetzt einfach mal meine Beteiligung geschätzt und entsprechend gewählt... (Nr.3)

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56371 - 13. Dezember 2015 - 19:01 #

In der Kategorie "Spiele", die neben Computergames auch sehr viele Brettspiele enthält, sind es:

21.378 gestartete Projekte
6.874 erfolgreich finanziert (33%)
461 gerade live

In einem Statement letzten Monat hat Kickstarter zudem bekannt gegeben, dass bei 9% aller erfolgreich finanzierten Projekte am Ende nicht alle versprochenen Dinge geliefert wurden. Das beinhaltet den Totalausfall, wo gar kein Spiel abgeliefert wurde (selten), sowie Teilausfälle, wo das Spiel fertig wurde, aber Milestones wie z.B. ein Artbook nicht versendet wurden (häufiger).

SirVival 18 Doppel-Voter - P - 12169 - 13. Dezember 2015 - 20:02 #

Holla ! Danke für die Statistik ! Die 33% überraschen mich jetzt echt, aber naja, es sind ja mehr Projekte als zu Anfangszeiten von Kickstarter ^^ Ich hatte bisher Glück; 11 Projekte unterstützt, 10 erfolgreich finanziert, davon sogar 5 extrem finanziell erfolgreich die anderen 5 waren sehr gut finanziell unterstützt und nur 1 wurde vorzeitig wegen Urheberrechtsstreit eingestellt. 3 Projekte erhielt ich bereits, der Rest läuft noch (1 davon bestimmt noch ne gaaanze Weile und steht bestimmt noch in den "Sternen" - was das wohl ist... ? ^^).

gnadenlos 17 Shapeshifter - 7208 - 13. Dezember 2015 - 10:44 #

Die Umfrage macht es einfach: Ja, ich spende immer MIR was, wenn mich ein Spiel interessiert. ;)

Ansonsten fehlt eine wichtige Antwort: Ich spende, wenn ein Spiel nach meiner Einschätzung ansonsten nicht realisiert würde.

Da das nicht die Regel ist und man als Backer eher draufzahlt (bzw. Vollpreis, der nach 2 Monaten um 50% in Sales unterschritten wird) oder man dann eine Spezialversion hat, die möglicherweise Probleme nach sich zieht, mache ich eher selten aber trotzdem regelmäßig mit.

lolaldanee 14 Komm-Experte - 1949 - 13. Dezember 2015 - 10:50 #

in dieser wie auch in vieler anderer hinsicht war obsidian absolut vorbildlich, Pillars of Eternity gabs für backer wirklich deutlich günstiger, für über ein halbes jahr immerhin, und es war auch ein klarer fall von "ohne kickstarter niemals erschienen"
leider nicht bei allen so
trotzdem, crowdfunding ist super, ich spende regelmäßig, wenn ein spiel eine coole idee hat, so manches richtig gutes spiel hätte ich ohne nie gesehen, ich kann sogar sagen, dass fast alle spiele die mich in letzter zeit interessieren irgendeinen EA/crowdfunding hintergrund haben, die wirklich interessanten projekte sind scheinbar auf "normalem" wege nicht zu finanzieren

Deathsnake 20 Gold-Gamer - 22556 - 13. Dezember 2015 - 11:03 #

Jo klar, ich spende wenn mir ein Spiel gefällt. Min 40 Spiele in den letzten 2 Jahren unterstützt und davon sind die meisten gut oder gar sehr gut geworden. Auf ein paar warte ich noch oder die sind noch im Early Access aber das sind Titel die mich mehr interessieren als die AAA Titel die mit ach so dollen 200-500 Millionen Dollar finanziert sind aber am Ende ist von den Geld ein Bruchteil in die Entwicklung und der Rest in die Chefetage der Firma mit Champus!

Und das diese Spiele ankommen sieht man an Star Citizen. Was hab ich am Anfang rumgeheult, ob dieses Spiel überhaupt die 5 Millionen erreicht um realisiert zu werden und nun sind die bei entspannten 100 Millionen und der Zähler geht weiter. Das reicht mittlerweile um alle 4 Spiele zu finanzieren. Deswegen ein Dank an diese super Community die das möglich gemacht hat. DANKE!

zfpru 18 Doppel-Voter - 10896 - 13. Dezember 2015 - 11:14 #

Ich bin der Meinung. da kommt meistens nichts gutes bei raus. Man denke nur an Brocken Age. Veröffentlicht in zwei Teilen, weil die Finanzierung trotz Crowdfunding unwucht hatte. Falls Derek Smart mit seiner Analyse recht hat, geht's mit Star Citizen ähnlich aus. Es muss doch Gründe geben, warum ein Spiel gefundet wird. Meistens der, das kein Publisher das Risiko tragen will. Das hängt oft mit der Qualität des Programms zusammen.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 13. Dezember 2015 - 11:48 #

Dann hast du wohl nicht wirklich gut hingeschaut: Divinity - Original Sin, Shadowrun Returns, Chivalry: Medieval Warfare, Giana Sisters, Shovel Knight, Elite: Dangerous, The Book of Unwritten Tales 2, Pillars of Eternity um mal ein paar zu nennen, die bisher erschienen sind.

In den nächsten beiden Jahren erwarten uns Spiele wie Die Zwerge, Divinity - Original Sin 2 oder Battletech.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56371 - 13. Dezember 2015 - 19:17 #

Satellite Reign, Hard West, Legends of Eisenwald, Wasteland 2, Battle Worlds - Kronos, Balrum, Banner Saga um noch ein paar mehr zu nennen :)

Und dann kommen 2016 noch: Torment: Tides of Numera, Bards Tale 4, Shroud of Avatar (Ultima)...

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 13. Dezember 2015 - 21:03 #

Und eure Aufzählung zeigt sehr schön, wie frech die Hersteller das Ausnutzen. Etwa Battle Worlds: Kronos oder Book of unwritten Tales 2. Die waren nämlich praktisch fertig als die Kampagne überhaupt erst gestartet wurde und wären so oder so in den Handel gekommen.

Beim Rest stehen zum Großteil Firmen mit millionenschweren Chefs dahinter oder gar Publishern. Auch die hätten die Spiele, wenn sie wirklich hinter ihren Projekten stehen und da Bock drauf hätten, ohne jede Probleme selbst machen können.

Genau wie Early Access ist das einfach erst mal nur ein Mittel Geld vorab einzukassieren.

Ohne Crowdfunding nicht umgesetzte Titel kannst du mit der Lupe suchen.

Aladan 25 Platin-Gamer - P - 57121 - 14. Dezember 2015 - 7:00 #

Tut mir leid, aber frech sieht anders aus. King Art Games z. B. kommuniziert vollkommen offen, was bei ihnen vorgeht und warum ihre Spiele einen Anteil Crowdfounding bekommen und Fans der Spiele unterstützen das dann gerne. Immerhin kann man sich zumindest sicher sein, dass das Spiel auch tatsächlich veröffentlicht wird und nicht irgendeine Träumerei ist.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56371 - 14. Dezember 2015 - 11:55 #

Die Aufzählung enthält nur bekannte Namen, das ist richtig. Und bei diesen Vorzeige-Kickstartern hast Du Recht, da hätte es vermutlich auch andere Wege zur Veröffentlichung gegeben. Hier ging es aber um die Aussage des Vorredners, dass bei Kickstarter "meistens nichts Gutes" bei rauskommt. Und um hier ein valides Gegenargument zu liefern, macht es eben Sinn, *bekannte* Titel zu nennen, die weltweit gute Wertungen bekommen haben.

Aber das, was in die Presse/Tests schafft, ist nur die oberste Speerspitze der Kickstarterprojekte. 99% der Kickstarterprojekte bekommen nie Presse und nie einen Test. Das sind kleine Projekte unterhalb von 50k oder 10k Dollar von ganz kleinen Teams. Und bezogen auf diese massive Mehrheit von Projekten ist Deine Darstellung völlig falsch! Diese kleinen Teams hätten NIEMALS eine Chance, ihr Spiel fertig zu stellen. Ich habe ein Dutzend solcher Kleinstprojekte unterstützt! Und auch wenn nicht alles supertoll geworden ist, hatte ich nie das Gefühl, irgendwie ausgenutzt worden zu sein. Im Gegenteil - 2 Spiele habe ich nach Fertigstellung sogar nochmal zum Vollpreis gekauft und verschenkt, einfach weil ich die Arbeit der Teams großartig fand.

Was die großen Studios und Kickstarter angeht:
Gerade King Art ist super offen mit dem Thema umgegangen. Klar, für King Art war Kickstarter eine Art "Test", ob/wieviel Geld man ins Finetuning von Battle Worlds Kronos stecken sollte. Und gleichzeitig eine Form des Marketings. So what? Ich hab ein klasse Old-School-Spiel für kleines Geld erhalten, was ansonsten vielleicht total an mir vorbei gegangen wäre! Mit Publishergeld wäre das Spiel vielleicht ganz anders, vielleicht viel casuallastiger geworden, um die Zielgruppe zu verbreitern. Als Backer sehe ich mich da doppelt auf der Gewinnerseite.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 14. Dezember 2015 - 16:06 #

Natürlich wären auch diese Winzprojekte entstanden, aber selbstredend auch nur dann, wenn die Hobbyentwickler Bock drauf haben. Ich sehe da KS nicht als Finanzierung sondern eher als Motivator - und im Zweifel auch Demotivator. Denn das Geld brauchen die Leute nicht um ihre Games zu machen.

memphis 12 Trollwächter - 1019 - 13. Dezember 2015 - 11:21 #

Für Sattelte Reign hab ich mich bei Kickstarter angemeldet. Hat sich für mich auch gelohnt, habe das original Syndicate geliebt.
Allerdings war das auch das einzige mal. Verfolge das kaum bis gar nicht. Meist bekomm ich von den Spielen dann erst was mit wenn das Geld zusammen ist

ChuckBROOZeG 20 Gold-Gamer - 21189 - 13. Dezember 2015 - 11:30 #

Jo dafür hätte es sich wirklich gelohnt. Klasse Spiel.

Slaytanic 25 Platin-Gamer - - 62104 - 13. Dezember 2015 - 11:21 #

Ich unterstütze Regelmässig wenn mir etwas zusagt, waren jetzt über 50 Projekte in den letzten rund 3 Jahren. Und ich bin mit der Ausbeute tatsächlich zufrieden.

DocRock 13 Koop-Gamer - 1380 - 13. Dezember 2015 - 11:22 #

Ich finde das Prinzip eigentlich sehr gut, immerhin sind so einige für mich sehr interessante CRPGs bei rausgekommen. Auf der anderen Seite hab ich für 10 Spiele Geld hingelegt und nur eins war wirklich gut (Divinity).

Alle anderen (Kronos, Wasteland 2, Pillars etc) waren "nur" gut. "Nur" gut klingt jetzt irgendwie doof, aber wie viele Gamer älteren Semesters ist bei mir der begrenzende Spiel-Faktor einzig und allein die Zeit. Ob ich nun 20 € mehr oder weniger bezahle, ist mir relativ egal. Mit wenig Zeit kann ich es mir nicht erlauben, gute Spiele zu spielen. Ich spiele daher ausschließlich sehr gute Spiele.

Und da hat Kickstarter einfach noch nix gebracht. Trotz der ganzen Old-School-Crews.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 13. Dezember 2015 - 11:26 #

Ich schaue mir solche Kampgagnen immer sehr genau an, und wenn ich was unterstützenswert finde, dann mache ich das auch. Zuletzt Parkitect und Moonman, zwei eher kleine Projekte, die das Geld sehr gut gebrauchen können und auch seitdem sichtlich Fortschritte gemacht haben.

ChuckBROOZeG 20 Gold-Gamer - 21189 - 13. Dezember 2015 - 11:31 #

Die Antwort mit der Kreditkarte fehlt mir noch ^^.

D43 (unregistriert) 13. Dezember 2015 - 11:50 #

Nix für mich daheim :(

Roboterpunk 17 Shapeshifter - 6000 - 13. Dezember 2015 - 11:52 #

Ich finde, die Risiken nur auf Grundlage von Vertrauen Geld auszugeben, sind beträchtlich. Deshalb bin ich bei Crowdfunding recht zurückhaltend. Die bisherige Leistung des Entwicklers und die Art des Spiels sind entscheidend.
Wenn ich allerdings die letzten Monate betrachte, sind einige der besten Spiele nur damit möglich gewesen (Wasteland 2, Divinity, PoE) und auf andere darf man sich freuen (Star Citizen). Insofern denke ich, Crowdfunding ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Spieleindustrie und wird irgendwann die ganze Bandbreite vom Indietitel bis zum AAA-Monster umfassen. Das könnte sich schon mal als eine der richtungsweisenden Entwicklungen der Spielegeschichte herausstellen.

Hermann Nasenweier 21 AAA-Gamer - P - 26395 - 13. Dezember 2015 - 12:23 #

Ich war am Anfang auch ziemlich besorgt. Bis jetzt habe ich es aber geschafft immer nur die Sachen zu backen die auch rausgekommen sind. Egal ob Brett- oder Viedeospiel. Allerdings schaue ich auch immmer recht genau die Kampagne an und lasse die Finger von allem gehypten. Bis auf Elite und Star Citizen, aber die haben mich eher wegen Oculus interessiert.

Von der Qualitaet waren die Sachen bisher auch immer sehr gut, die dabei rauskamen.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 13. Dezember 2015 - 21:12 #

Es ist halt für die Hersteller eine bequeme und risikolose zusätzliche Einnahmequelle. Die wären ja dumm, wenn sie die Kohle nicht mitnehmen würden.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56371 - 14. Dezember 2015 - 12:04 #

"Bequem" ist Kickstarter mit Sicherheit nicht. Der Aufwand für eine erfolgreiche Kampagne ist wesentlich höher als ein Pitch für einen Publisher. Viele kleine Teams arbeiten teilweise seit Jahren mit eigenem Ersparten und eigenem Risiko an den Spielen, um einen Prototyp vorzeigen zu können. Irgendwann ist alles Erspartes weg, alle Bekannten und Verwandten angepumpt... und dann kann Kickstarter die Rettung (oder das Todesurteil) sein.

Danach geht`s aber erst los! Dann kommt die monate-/jahrelange "Betreuung" der Backer. Wenn man nicht regelmäßig auf die Backer zugeht und auf die Fragen und Vorschläge auch eingeht, regt sich sehr bald Unmut in der Community. Gerade in kleinen Teams bindet das natürlich auch Kräfte.

Glaub mir einfach, jeder dieser kleinen Spieleentwickler würde mit KUSSHAND einen Scheck eines Publishers nehmen! DAS wäre die bequeme und risikolose Einnahmequelle.

bsinned 17 Shapeshifter - 8200 - 13. Dezember 2015 - 11:52 #

Ich mache da nicht mit.

Da muss ich nur an Tim Schafer denken. Allseits beliebt, überaus sympathisch, hat er doch nun oft genug bewiesen, dass er in keinster Weise mit Geld umgehen kann. Da wird versprochen und "marktgeschrien" was das Zeug hält, nur leider liefern die Jungs am Ende nur "meh".
Wenn´s fertig ist und es gefällt mir, werd ich´s kaufen. Vorher gibt´s kein Geld.

Faxenmacher 16 Übertalent - 4395 - 13. Dezember 2015 - 11:54 #

Bei Star Citizen und ein paar anderen habe ich mal gespendet, aber das war es dann auch.

Maestro84 19 Megatalent - - 18467 - 13. Dezember 2015 - 11:56 #

Uninteressant für mich. Ich hab gerade mal genug Zeit, die Topspiele zu zocken, da finanziere ich keine Projekte von Altdesignern, die ihre Glanzzeit vor 30 Jahren hatten. Wenn das Spiel am Ende gut wird, gebe ich gerne einen Fuffi aus, aber sicher nicht vorher, dafür bietet der Spielemarkt zu viele gute Alternativen.

PS: Und eine Kreditkarte besitze ich eh nicht, von daher ist man eh ausgeschlossen.

Lacerator 16 Übertalent - 5303 - 13. Dezember 2015 - 11:58 #

Ich find's 'ne großartige Sache. Ich habe selbst zwar, auch weil ich keine Kreditkarte besitze, erst ein einziges Spiel gebacked (Torment), aber bisher bin ich mit den Crowdfundig-Spielen, die mich auch wirklich interessiert haben, sehr glücklich geworden. Pillars of Eternity, Wasteland 2, Shadowrun Returns und Dragonfall haben mir ausgezeichnet gefallen und insbesondere PoE würde ich auch nochmal spielen (was bei mir aus Zeitgründen nur sehr selten vorkommt). Nur D:OS hat mich bisher aus mehreren Gründen enttäuscht, wobei das ja interessanterweise der einzige der genannten Titel ist, der wohl auch ohne Crowdfundig erschienen wäre.

Alles in allem kann ich mich nur über diesen Trend freuen, da er einen großen Anteil am Boom der Old-School-Rollenspiele hatte. Wenn Obsidian oder inXile mit dem nächsten RPG-Projekt um die Ecke kommt, bin ich sehr wahrscheinlich auch mit meinem Geld wieder dabei. Dank PoE und WL2 (und hoffentlich bald auch Torment) weiß ich ja jetzt, dass die wissen, was ich will. :)

Marulez 16 Übertalent - 4682 - 13. Dezember 2015 - 12:35 #

Für viele kleine Studios wahrscheinlich die einzige Möglichkeit Spiele zu realisieren. Aber bisher gab es da für mich noch kein Titel welchen ich unterstützt habe

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 13. Dezember 2015 - 21:13 #

"Für viele kleine Studios wahrscheinlich die einzige Möglichkeit Spiele zu realisieren."

Nö, das ist nur das, was sie sagen, halt Marketing. Mit der Realität hat das nichts zu tun.

Roboterpunk 17 Shapeshifter - 6000 - 14. Dezember 2015 - 10:10 #

Für mich eine sehr pauschale Behauptung. Kannst du das belegen oder umgekehrt zeigen, dass die betreffenden Spiele auch ohne Crowdfunding erschienen wären?

Triton 19 Megatalent - P - 17163 - 13. Dezember 2015 - 12:44 #

Für mich die Rettung meines Hobbys, mir sagen so wenige Mainstream-Spiele zu das ich ohne Indie-Spiele, mit oder ohne Finanzierung durchs Crowdfunfing, dieses Hobby nicht mehr hätte. Daher investiere ich einiges in Crowdfunding-Titel und wurde bis jetzt selten enttäuscht. Da wurde ich seit Jahren viel öfter von Mainstream-Spielen enttäuscht.

John of Gaunt 27 Spiele-Experte - 78508 - 13. Dezember 2015 - 12:55 #

Hab die letzte Option gewählt, kauf die entsprechenden Spiele, wenn sich mich interessieren, wenn sie fertig sind. Sehe keinen Vorteil in einer vorherigen Finanzierung, kommt mir oft eh nur wie eine Variante der Vorbestellung vor, bei der dann auch noch ich das Risiko trage, dass das Spiel gar nicht erscheint oder es Schrott ist.

Reiki 16 Übertalent - 4398 - 13. Dezember 2015 - 12:57 #

Find ich eigentlich ganz gut, Pech hatte ich bisher nur mit jagged Alliance: Flashback, schade ums Geld. Aber für spiele wie Battle World: Kronos oder Divinity: Original Sin war ich gerne mit dabei.

BruderSamedi 19 Megatalent - P - 13658 - 13. Dezember 2015 - 12:58 #

Ich habe bisher schon etliche Spiele (und tlw. andere Dinge) unterstützt, manche davon kaum/nie gespielt, aber auch etliche gute Spiele erhalten. Ich denke, dass man hierdurch direkter den Hersteller unterstützt (wenn er Spiele herstellt, die mich offenbar wirklich interessieren, hat er das auch verdient) und ihn unabhängiger macht von möglicherweise fehlgeleiteten Publisher-Vorgaben.
Allerdings muss der Preis auch stimmen, schließlich investiert man in ein lediglich für in 2 Jahren angekündigtes Produkt, von dem u.U. lediglich der Name und ein Promo-Video existieren. Das Risiko sollte sich irgendwie bemerkbar machen. Der für Psychonauts 2 aufgerufene Preis war mir beispielsweise deutlich zu hoch. 10-20€ finde ich vertretbar, dafür hat man das Spiel dann zu Release, ansonsten würde ich es mir 1-2 Jahre danach für den gleichen Preis oder weniger holen.

timeagent 19 Megatalent - - 18398 - 13. Dezember 2015 - 12:58 #

Bei Crowdfunding zum Thema Software hatte mich bisher nur ein Projekt so geflasht, dass ich mitgemacht habe. Sonst sehe ich das entspannt: Wenn das Spiel durchkommt, kann ich es eh kaufen, ansonsten gibts genug andere.

Anders sieht es bei Kampagnen aus, die mir ein Produkt bieten, das ich sonst gar nicht bekommen würde - wie zum Beispiel die Turrican Anthology von Chris Hülsbeck. Bei sowas mache ich öfters mal mit.

Jimmy 13 Koop-Gamer - 1434 - 13. Dezember 2015 - 12:59 #

Ich finde Crowdfunding grundsätzlich positiv. Wenn ich Geld einwerfe dann aber immer nur soviel das ich die digitale Version des Spiel bekomme.
Was in der Regel so um die 20,- € sind, wenn dann tatsächlich ein Produkt dabei rauskommt und dieses halbwegs anständig ist, hab ich schon was gewonnen.

Mir geht's also darum dabei Geld zu sparen, somit hätte ich auch kein Problem damit wenn große Firmen auf den Zug aufspringen. Ein Assassins Creed, Doom oder Elder Scrolls für 20,- € ? Immer her damit.

rammmses 22 Motivator - P - 32653 - 13. Dezember 2015 - 13:44 #

Du müsstest aber die 20 EUR einige Jahre im Voraus bezahlen, ohne zu wissen, ob denn was Anständiges bzw. überhaupt irgendwas dabei rauskommt und wann. Ist das Risiko das potentielle Ersparnis wirklich wert?

Jimmy 13 Koop-Gamer - 1434 - 13. Dezember 2015 - 14:09 #

Natürlich ist so eine Vorfinanzierung immer mit Risiko verbunden. Ich denke wenn man oft genug auf die Schnauze fällt wird man automatisch vorsichtiger und prüft (soweit möglich) sorgfältiger oder backt eben gar nicht mehr.

Muss ja jeder für sich selbst entscheiden wie er an diese Sache herangeht. Meine Einstellung ist natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss und schon gar nicht für jeden User gültig.

Mein letztes Projekt welches ich gebackt habe war "Kingdom Come Deliverance" und zwar soviel das ich irgendwann die Xbox One Version bekomme. Mir ist bewusst das kann in die Hose gehen, wenn nicht hab ich etwa 40,- € gespart. Ein bisserl Glück spielt da immer mit rein.

gar_DE 19 Megatalent - P - 15990 - 13. Dezember 2015 - 15:05 #

Ich denke mal, das muss man so sehen wie beim Lotto. Entweder man kann auf den Einsatz verzichten oder man sollte es sein lassen.
Gerade wenn man z.B. das Drohnen-Projekt sieht, das gerade gehörig Krachen gegangen ist oder diese komische Kühlbox, bei der auch nur ein Bruchteil der bestellten Menge ausgeliefert wurde, wird jedem klar, dass das in gewissen Maße auch ein Glücksspiel ist.

Das Problem an der Sache ist, dass diese Plattform Leuten die Möglichkeit gibt, ihre Träume auszuleben, obwohl sie wenig Ahnung vom geschäftlichem haben. Die werden dann von Zulieferern ausgenommen und am Ende bleibt nichts übrig.

euph 30 Pro-Gamer - P - 130161 - 13. Dezember 2015 - 12:59 #

Korrekturhinweis:

"Crowdfunding-Kampagnen zu spielen" - Spielen

rammmses 22 Motivator - P - 32653 - 13. Dezember 2015 - 13:41 #

Habe noch nie was unterstützt und habe das auch nicht vor. Mag nicht Jahre im voraus irgendwas finanzieren, was vielleicht auch nichts wird. Investiere lieber in Spiele, die fertig sind.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. Dezember 2015 - 13:46 #

Ich habe mir dieser Finanzierungsform 2 fundamentale Probleme:
1. Es handelt sich für mich um Risikoinvestionen ohne eine Beteiligung.
2. Die Plattformen ist eigentlich dafür da neue innovative Produkte zu finanzieren. Was aber letztlich meistens finanziert wird, sind bekannte Namen, welche alte Spielkonzepte erstellen wollen.

Ich warte da lieber, bis das fertige Spiel in den Regalen steht.

rammmses 22 Motivator - P - 32653 - 13. Dezember 2015 - 13:52 #

Zu 2.) Das liegt sicher daran, dass es sehr schwer ist eine innovative Idee begreiflich zu machen. Vor allem muss es ja in einem möglichst kurzen Video gehen; niemand wusste vor Minecraft, dass er das spielen wollen würde; hätte nie über Crowdfunding funktioniert. Wenn man hingegen nur sagen muss "Es ist wie Spiel XY! Und du mochtest doch XY?" ist es sehr viel einfacher, noch dazu wenn man sagen kann "Ich habe XY früher schon entwickelt!". ;)

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. Dezember 2015 - 14:51 #

Was auch daran liegt, dass meistens nur Konzepte vorgebracht werden ala: Ich weiß, wo der Heilige Gral liegt und jetzt bezahlt mir mal die Suche.

Ein klassischer Erfinder käme zu keinem potenziellen Investor ohne einen funktionierenden Prototypen.

gar_DE 19 Megatalent - P - 15990 - 13. Dezember 2015 - 15:10 #

Bei Kickstarter muss seit diesem Jahr bei Materiellen Gütern auch ein Prototyp vorliegen.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. Dezember 2015 - 15:25 #

OK das war mir nicht bekannt.
Ich nehme an Videospiele sind immer noch immaterielle Güter?

Snakemutha 10 Kommunikator - 471 - 13. Dezember 2015 - 15:04 #

zu 1
Dann lockst du aber doch einen Haufen Leute an, die nicht wegen dem Spiel dabei sind, sondern wegen dem Profit. Von der Organisation und Verwaltung des Ganzen mal ganz abgesehen.

zu 2
Die Plattform ist dafür Produkte zu finanzieren, die im Mainstream keinen oder nur wenig Platz finden.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. Dezember 2015 - 15:23 #

zu 1:
Ja das nennt sich Invenstor. Aktuell bist Du die Kuh, welche man melkt, kostengünstig auf die Weide stellt und die Milch teuer verkaufen kann... Wenn es überhaupt noch Käufer gibt, weil die Zielgruppe schon ihr Geld rein gegeben hat.
Gerade Organisation und Verwaltung sind doch das Hauptproblem, weil da Menschen ohne irgendeine Form der simpelsten betriebswirtschaftlichen Grundsätze Zahlen setzen, um am Ende zu erfahren, daß ihre Phantasiekalkulation niemals hätte funktionieren können.

zu 2:
Von welcher Plattform schreibst Du?

Snakemutha 10 Kommunikator - 471 - 13. Dezember 2015 - 19:21 #

1)
Mir gefällt der Gedanke nicht, dass dann Leute auf das Spiel Einfluss nehmen können, die nur wegen des Ertrags dabei sind. Das könnte soweit gehen, dass dann die Publisher selbst einsteigen.
Außerdem, wenn wirklich jeder Backer ein solcher Investor ist, wer soll den ganzen zusätzlichen Verwaltungsaufwand stemmen? Was hat das für rechtliche Konsequenzen, wenn Profite ausgezahlt werden? Wird das nicht alles ein bisschen zu kompliziert dann? Eine Softwarefirma z.B. ist doch keine Bank.

2) dachte es geht hier um Kickstarter, aber hab mich da vertan.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 14. Dezember 2015 - 0:17 #

Verleger waren, sind und werden nie sonderlich beliebt sein, weil sie am Ende wirtschaftliche Entscheidungen treffen und sogar eingreifen. Der Kreative hingegen nur an seinem Werk feilen und einen Mäzen der alles bezahlt.
Ich empfehle Goethes Vorwort in Faust 1. Da bekommt dann auch der Spieler seine Position.

Welche zusätzlichen Aufwand meinst Du? Meinst Du den Aufwand, den jede anständige Buchhaltung sowieso bewältigen muss?
Ok schwacher Punkt da wir die Projektgröße und - art nicht geklärt haben, aber eine Softwarefirma mit ein paar Angestellten, hat bereits mehr Buchhaltungsaufwand als eine Person nebenbei händeln kann. Steuern, Gehälter, Arbeitszeitenabrechnung, Abrechnungen der Einkäufe, Kontrolle der Kontobewegungen...

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56371 - 14. Dezember 2015 - 12:32 #

zu 2)
Bislang wurden in der Kategorie "Spiele" über 6000 Projekte erfolgreich finanziert. Viele Brettspiele, viele Kartendecks, aber auch rund 1000 Videogames.

Das allermeiste, was finanziert wird, kennen wir nicht. Wir werden nie davon lesen/hören und "in den Regalen" werden wir die Spiele nicht finden. In die öffentliche Wahrnehmung bzw. in die Presse schaffen es fast ausschließlich bekannte Namen und alte Spielkonzepte. Aber das ist nicht die Realität, die auf Kickstarter passiert, das ist nur ein winziger Ausschnitt.

Das ist vielleicht der größte, echte Kritikpunkt an Kickstarter. Die Suche nach interessanten, neuen Projekten ist mühsam und selbst Seiten wir Kicktraq helfen nur sehr begrenzt. Hier gäbe es großen Verbesserungsbedarf, aber eben auch nur sehr geringes Interesse (weil ja alle nur auf die bekannten Namen schauen).

Meilo 13 Koop-Gamer - 1285 - 13. Dezember 2015 - 18:01 #

Halte ich für eine gute Sache. Habe bisher aber nur D:OS 2 gefördert. Ich warte grundsätzlich lieber bis ein Spiel draussen ist und ich weiß was mich erwartet, ist mir sonst zu riskant.

Drugh 17 Shapeshifter - P - 6541 - 13. Dezember 2015 - 14:34 #

Eins habe ich unterstützt, das dann aber auch massiv. Andere eher in der Kategorie:

Ist mir egal. Wenn das Spiel rauskommt und mich interessiert, kaufe ich's. Vorher gibt's kein Geld.

Kinukawa 21 AAA-Gamer - P - 25745 - 13. Dezember 2015 - 14:40 #

Ich halte nix davon. Werde aber solch finanzierten Spiele kaufen, wenn sie für mich interessant und fertig sind. Dazu kommt der hohe Preisverfall im Bereich PC, der mir später eine billige Kaufmöglichkeit bietet. Aktuell warte ich auf Battletech und Grim Dawn.

Necromanus 20 Gold-Gamer - - 23096 - 13. Dezember 2015 - 14:45 #

Habe schon ein paar nette Titel auf diese Weise bekommen. Dementsprechend halte ich die Augen auf, ob was passendes für mich kommt

McTi. (unregistriert) 13. Dezember 2015 - 15:12 #

Ich crowdfunde ja auch Gamersglobal. Habe nur noch nicht herausgefunden, wann die Kampagne vorbei ist...

gar_DE 19 Megatalent - P - 15990 - 13. Dezember 2015 - 15:17 #

Hoffentlich nicht so bald ;)

Epic Fail X 18 Doppel-Voter - P - 10464 - 13. Dezember 2015 - 15:41 #

Ich habe "Find' ich gut, ich spende immer mir mal was, wenn mich ein Spiel interessiert." angeklickt, obwohl es gleich zweifach falsch formuliert ist.
Neben dem Offensichtlichen betrachte ich meine Beteiligungen nicht als Spende, sondern als Investitionen. Ich erwarte dafür ein gutes, fertiges Spiel zu einem im Vergleich zum Verkaufspreis zu Release ermäßigten Preis.
Außerdem nutze ich es regelmäßig, um ein Statement für Rundenkämpfe und gegen actionorientierten Echtzeitmurks zu setzen. Mit Altruismus hat das wenig bis gar nichts zu tun. Entsprechend ist die Verwendung des Wortes "Spende" aus meiner Sicht ähnlich unpassend wie bei der GG-Weihnachtsaktion.

Zottel 16 Übertalent - 5546 - 13. Dezember 2015 - 16:08 #

Kleiner Einspruch: Es ist ja nicht wirklich eine Investition, da es keine Kapitalanlage ist, bei der du am Gewinn beteiligt wirst. Demnach kommt Spende dem ganzen schon am nächsten.

xris 15 Kenner - 3236 - 13. Dezember 2015 - 16:49 #

Bei der Rechtsbelehrung (Podcast) wurden Crowdfundings eher als Vorbestellaktion gewertet und bei Kickstarter hast du auch einen Anspruch auf dein Reward AFAIK. Bei Spielen ist dann nur die Frage wie hoch die Qualität am Ende wird.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. Dezember 2015 - 16:57 #

Wie erklärt der Podcast den potenziellen Totalverlust? Oder welche Folge war es?

xris 15 Kenner - 3236 - 13. Dezember 2015 - 18:06 #

Wenn ich mich recht erinnere so wie bei jedem Kauf per Vorauskasse: Das Unternehmen ist pleite bevor es liefern kann. War Folge 16.

http://rechtsanwalt-schwenke.de/crowdfunding-kickstarter-und-co-rechtsbelehrung-folge-16-jura-podcast/

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. Dezember 2015 - 20:00 #

Hmmm ich sehe da wesentlich mehr Kinken als der Jurist. Der richtige Satz lautet auf jeden Fall, es kommt erst einmal auf den Einzelfall an

Sokar 24 Trolljäger - - 48152 - 13. Dezember 2015 - 17:28 #

Ne große Hype ist ja vorbei, mittlerweile geht es bei vielen viel realistischer zu und es schaffen es auch gefühlt mehr Projekte zum fertigen Release. Ich bin da immer noch vorsichtig, backe nur Spiele von denen ich wirklich das Gefühl habe das wird was, da steckt ein Team dahinter die nicht nur den Elan, sondern auch das technische und vor allem wirtschaftliche Know-How haben (ich gucke jetzt mal ganz auffällig in Richtung Double Fine). Selbst so vorsichtig bin ich schon mal fast auf die Nase damit gefallen und auch dass ist kein Garant für ein Endprodukt, dass einem gefällt und wirklich fertig ist (z.b. Planetary Annihilation). So kann das ganze auch noch schnell nach hinten los gehen.
Crowdfunding hat sich denke ich als zusätzliche Finanzierungsquelle etabliert, sofern es nicht für pures Marketing missbraucht wird (*hust* Shenmue 3 *hust*). Es ist aber trotzdem ein enormes Risiko für jeden der mitmacht, das muss man sich immer vor Augen halten. So gerüstet und nur mit Geld, welches man verschmerzen kann hält sich dann auch die Enttäuschung in Grenzen wenn das Spiel nie erscheint.
Eigentlich wünsche ich mir nur dass Bruce Shelly seine Kumpanen von Ensemble Studios zusammentrommelt um ein neues Age of Empires (oder zumindest ein Nachfolger im Geiste) zu mache. Da würde sogar mein Verstand ausschalten und ich ihnen hemmungslos Geld nach werfen.

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45115 - 13. Dezember 2015 - 17:33 #

"Gute Sache, aber an der Finanzierung beteilige ich mich selten bis gar nicht."

-> Mir gefällt das Konzept, weil so Kreativität und Individualität in unserem Hobby weiter gefördert werden kann. Beteiligung gibt es von meiner Seite dennoch nicht, mir erscheint das Risiko (subjektiv natürlich) einfach zu hoch, am Ende doch nix Gescheites in den Händen zu halten.

Grohal 15 Kenner - 2840 - 13. Dezember 2015 - 17:37 #

Ich habe primär interessante Rollenspiele (Wasteland 2, Pillars of Eternity, Torment: Tides of Numenara und Bards Tale IV) gebacked. Bisher hat sich alles gelohnt.

Mo von Wimate 19 Megatalent - P - 15357 - 13. Dezember 2015 - 17:40 #

Generell finde ich Crowdfounding eine super Idee. Im Spiele-Sektor, ist für viele Kreative aber auch sowas wie ein Publisher zwingend erforderlich. Also jemand der eine Art Kosten/Nutzen-Rechnung aufstellt und den Kreativen ab und zu mal kräftig in den Allerwertesten tritt, damit es voran geht. Ich habe das Gefühl, dass die Verspätungen bei crowdgefoundeten Spielen größer ist, als bei klassisch finanzierten.

Ein Mischform wäre sicherlich das sinnvollste. Also ein Publisher finanziert das Projekt und die Entwickler sagen, wir haben da noch zwei, drei Ideen für die wir extra Geld brauchen.
Problem dabei, der Publisher kann dazu verführt werden, allgemein weniger zu geben.

Problematisch finde ich zwei Dinge.
1. Ich als Crowdfounder zahle in der Regel mehr für ein physikalische Spiel als jemand, der wartet bis das Spiel erscheint und durch Reviews oder Demos "weiß" was er bekommt. Wenn ich mir einen einfachen DVD-Schuber ins Regal stellen will, bin ich seltenst mit unter 100€ dabei - dafür könnte ich im Laden schon eine CE erhalten. Ich persönlich habe kein Interesse an Bonis, T-Shirts, Making Offs oder Gipsfiguren, kosten per Crowdfounding auch deutlich mehr. Ich mag aber eine DVD bekommen und nicht nur einen digitalen Download. Fair wäre es, wenn ich das Spiel, für weniger erhalte, als es bei Erscheinen im Laden kostet - dafür trage ich halt auch etwas Risiko.

2. Anders als der Publisher habe ich 0 Einfluss auf das Endprodukt. Wenn nach erfolgreicher Finamzierung der Entwickler sich entscheidet was anderes zu machen, als ursprünglich gedacht, muss ich das einfach so hinnehmen. Wenn der Entwickler in einer klassischen Finanzierung mit einem Publisher was ändern will, muss er diesen um Erlaubnis fragen. Wenn die sich nicht einig werden, gibt's halt kein Geld mehr. Punkt!
Eine Beteiligung für neue Inhalte durch den Schwarm kann - meiner Meinung nach - nicht wirklich gut werden. Ich fand z. B. dass der Film "Iron Sky", zwar eine wirklich gute Idee hatte und ein paar schöne Szenen, aber es war kein ganzer Film, sondern eher eine lose Aneinanderreihung von Szenen die durch eine grobe Rahmenhandlung zusammengehalten wurden.

Lorin 17 Shapeshifter - P - 7497 - 13. Dezember 2015 - 17:50 #

Habe mich bisher nur an Timbleweed Park und an BOUT2 beteiligt. Ach ja und an VideoGamesLive Lvl 4, aber das ist ja kein Spiel.
Das waren überschaubare Sachen, ohne große Visionen wo eigentlich schon klar war, dass was ordentliches bei rauskommt. (was bei Thimbleweed Park ja noch zu zeigen wäre).

Crizzo 20 Gold-Gamer - - 24427 - 13. Dezember 2015 - 18:10 #

Gar nichts. Ich kaufe fertige Produkt, nachdem ich mich umfassend informiert hab. Aber ich verlasse mich nicht auf warme Worte. Das hab ich ja schon in der Politik ;)

Guldan 17 Shapeshifter - 8554 - 13. Dezember 2015 - 18:54 #

Finde ich ganz gut aber mache ich nicht mit, ich kaufe ein Produkt wenn es fertig ist und wenn es ohne mein Geld nicht gemacht wird ist das schade aber gibt genug Alternativen.

FrauPommesgabel 12 Trollwächter - 1005 - 13. Dezember 2015 - 18:58 #

Ich finde, dass dies eine gute Sache ist. Ich schaue auch gerne mal in ein Spiel hinein, das noch nicht fertig ist. Man läuft zwar Gefahr, dass dsa Spiel irgendwann vielleicht nicht mehr weiter entwickelt wird oder nicht mehr den eigenen Erwartungen entspricht. Allerdings denke ich, dass so auch Entwickler eine Chance bekommen, etwas zu schaffen, was sie ohne die Unterstützung anderer nicht hinbekommen hätten. Letztenendes kann ich mir auch ein fertig gestelltes Spiel kaufen und dann feststellen, dass es nach 3 Stunden Spielzeit nichts für mich ist. Ich prüfe selten ein Spiel komplett auf Herz und Nieren, bevor ich es erwerbe. Wenn mich Ausschnitte interessieren und der Preis in dem Rahmen liegt, den ich dafür ausgeben möchte, kaufe ich es mir. Hin und wieder fällt man auf die Nase, aber manchmal hat man auch Glück. Wenn ich mir im Supermarkt einen Joghurt kaufe, den ich noch nie probiert habe, weiß ich vorher auch nicht, ob der mir schmeckt, aber ich möchte ihn halt mal testen.

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26590 - 13. Dezember 2015 - 20:19 #

Ich bin fast immer dabei, wenn mich ein Spiel interessiert. An AAA-Produktionen habe ich das Interesse verloren. Da diese fast immer DRM-verseucht sind, hole ich mir derartige Titel bestenfalls im Sale für 5€.

Ein weiterer Pluspunkt für mich ist das Erleben des Entwicklungsprozesses. Nicht alles wird so schön gefilmt wie bei Broken Age, aber auch Hero-U fand ich in diesem Punkt sehr interessant, da ich hier offen mit den Kosten umgegangen ist.

Punkte wie: Welche Designentscheidung hatte welchen monetären Effekt? Welche Fehlentscheidung hatte welche monetären Konsequenzen? Wie hoch ist das Risiko bzw der Einsatz der Entwickler? Wo ist eigentlich das Geld aus der Kampgane hin? - All das sind Informationen, die ich sonst nie bekommen habe und wo ich auch keine Vorstellungen hätte, wie sich diese auswirken.

Mike H. 15 Kenner - 3076 - 13. Dezember 2015 - 21:02 #

Ich bin seit Jahren Kickstarter-Fan und habe auch bereits über 50 Projekte unterstützt (mit nahezu Null Ausfallrate). Mich fasziniert nicht nur die Idee, auf diese Weise Spiele realisieren zu können, die sonst nie entstehen könnten (weil Publisher glauben, dass kein Markt für sie existiert), sondern vor allem auch die Tatsache, dass man ständig über die Entwicklung auf dem laufenden gehalten wird.

Selbst wenn beispielsweise "Broken Age" zwar ein gutes Adventure, aber nicht der erhoffte Oberknaller geworden ist, war alleine die begleitende Doku den Einsatz zehnfach wert - das ist ein Punkt, der immer wieder vergessen wird. Ein anderes Beispiel ist Ron Gilberts "Thimbleweed Park", das gerade in der Entwicklung ist. Ein wöchentlicher ausführlicher Blog-Post und ein ebenfalls wöchentlicher Podcast liefern seit einem Jahr bereits beste Unterhaltung - lange bevor das Spiel überhaupt in Sichtweite ist. Von so etwas wie "Star Citizen" will ich gar nicht reden - dort wird man mit Infos förmlich erschlagen.

Noodles 26 Spiele-Kenner - P - 75380 - 13. Dezember 2015 - 21:35 #

Also ich finde Crowdfunding gut, weil es Spiele ermöglicht, die sonst nicht möglich gewesen wären, selber beteilige ich mich aber nicht daran. Ich kaufe grundsätzlich nur fertige Spiele und nicht die Katze im Sack.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 13. Dezember 2015 - 21:45 #

Dass irgend ein Spiel, das nicht von einem einzelnen völlig unbekanntem Hobbyentwickler stammt nicht verwirklicht worden wäre, würde es kein Crowdfunding geben, ist so ein Aberglaube wie der Weihnachtsmann.
Hier sind leider unglaublich viele Spieler auch unglaublich naiv und glauben bzw. verbreiten diese Marketing-Sprüche.

Mike H. 15 Kenner - 3076 - 13. Dezember 2015 - 21:55 #

Dann lass es mich mal umgekehrt sagen: Wenn hier ein User jemanden wie Brian Fargo, der klipp und klar gesagt hat, dass er für Wasteland 2 jahrelang erfolglos Klinken putzen war, weil sich kein Publisher für das Spiel interessiert hat, und dass es ohne Crowdfunding nie entstanden wäre, offenkundig als Lügner darstellt, ist er für mich ein bösartiger Zyniker. Und das ist noch nett formuliert...

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 13. Dezember 2015 - 22:11 #

Immerhin hat sich deine Meinung in den letzten 1,5 Jahren nicht geändert.
Aber es fehlt noch eine andere Erwägung. Gibt ihm für sein Privatvermögen und seine Firma keine Bank einen Kredit? Oder wollte er das unternehmerische Risiko nicht tragen?

Mike H. 15 Kenner - 3076 - 13. Dezember 2015 - 22:16 #

Das kann ich nicht beurteilen, da ich mir - im Gegensatz zu anderen GG-Usern - nicht einbilde, über die Vermögensverhältnisse von Brian Fargo genauestens Bescheid zu wissen. Zumal er ohnehin nur ein herausgegriffenes Beispiel von zahlreichen Entwicklern ist, die Ähnliches berichten.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 13. Dezember 2015 - 23:09 #

Sorry aber du bist dann halt unglaublich naiv.

Brian Fargo hat in den 90ern ein Unternehmen mit 600 Angestellten geleitet, er stammt aus der steinreichen Fargo Familie. Der Typ ist Multimillionär. Natürlich hätte er, genau wie viele andere der Altstars, Richard Garriott etwa, so ein Spiel auch locker selbst zahlen können. Aber das sind Geschäftsleute! Die sind nicht ohne Grund reich geworden. Die zahlen nichts aus eigener Tasche sondern stopfen da nur rein. Und ja, vielleicht ist er jahrelang Klinken putzen gegangen und kein Publisher wollte ihm Geld für Wasteland 2 geben. Aber gerade jemand wie er hat da 1000 Möglichkeiten das auch anders zu finanzieren. Es gibt da so etwas, das nennt sich Bank, die vergeben Kredite. Bei allen diesen Finanziers hätte Fargo aber was vom Gewinn abgeben müssen. Den Kunden selbst das Produkt finanzieren zu lassen ist natürlich für ihn selbst am ergiebigsten.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 14. Dezember 2015 - 0:16 #

Zusätzlich kommt noch der Werbeeffekt.

Von Brian Fargo weggehend, gibt es nun auch ärmere Entwickler (ich wäre mir auch nicht sicher, ob Richard Garriott nicht das meist verbrannt hat). Aber während man andauert von Entwicklern hört und liest, daß die bösen Publisher kein Geld locker machen wollen, habe ich noch nichts davon mitbekommen, daß eine Bank dem Entwickler keinen Kredit geben wollte.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 13. Dezember 2015 - 23:18 #

> das nicht von einem einzelnen völlig unbekanntem Hobbyentwickler stammt nicht verwirklicht worden wäre

That's the Spirit.
Ein Großteil, auch gerade der erfolgreichen Kampagnen, stammen von genau solche Entwicklern. Werden halt nicht gehypet und von den Medien beachtet, bedienen Nischen oder wollen nur wenig Support.
Beispiele, die ich unterstützt habe: Telepath Tactics und 3089. Die hätte es sicherlich ohne Kickstarter so nicht gegeben.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 13. Dezember 2015 - 23:26 #

Die Summen dort sind aber nur wenige Tausend Dollar. Und ja, selbst die hätte es u.U. auch ohne KS gegeben, wenn die Macher wirklich in ihrer Freizeit das als Hobbyprojekt durchgezogen hätten. Dass Problem ist halt, viele dieser Hobbyentwickler halten das nicht durch. KS bzw. das dort eingenommene Geld und die selbstauferlegte Verpflichtung sorgen also eher dafür, dass ein Spiel früher erscheint. Das Geld wird also eher nicht benötigt ist aber Movtivation zum Durchhalten.

Was man in seiner Freizeit mit kleinem Team verwirklichen kann beweisen Modder seit unzähligen Jahren oder als Paradebeispiel Legend of Grimrock, ein reines Feierabendprodukt von drei Leuten.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 13. Dezember 2015 - 23:49 #

Das mit Grimrock stimmt so auch nicht. Das Spiel war seit 2004 als Hobbyprojekt in Entwiclung, 2011 wurden verschienede Finanzierungsoptioine geprüft, unter anderem Crowdfunding, was in finnischen Recht (sind Finnen) kompliziert ist. Also haben die Jungs sich mit entsprechender Kreditfinanzierung selnbständig gemacht.
http://www.gamasutra.com/view/news/169062/How_Legend_of_Grimrocks_dev_rolled_the_dice_and_won.php

Ich denke, die hätten sich über eine unkompliziert legale Crowdfundingmöglichkeit echt gefreut, einfach zur Risikominimierueng. Letzlich muss man das Crowdfunding einfach als einen weiteren Vektor zur Unternhemensgründung sehen. Mit eigenem Risko- und Investfaktor für ALLE Beteiligten.

Spiritogre 19 Megatalent - 13401 - 13. Dezember 2015 - 23:55 #

Das Beispiel zeigt aber, dass die Jungs wirklich von ihrem Projekt überzeugt waren!
Bei vielen 08/15 Crowdfunding-Games wirkt das aber eher so "gebt mir Geld, dann mache ich euch was, wenn nicht, dann nicht, mir doch egal ... hauptsache ich habe kein Risiko" ;)

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 13. Dezember 2015 - 23:59 #

Absolut, deshalb wird ja auch nur ein Teil erfolgreich gefundet. Und da bleiben dann auch noch genug unverdiente dabei. Aber als alternativer Inkubator für Projekte ist das nicht zu unterschätzen.

Q-Bert 25 Platin-Gamer - P - 56371 - 14. Dezember 2015 - 12:55 #

Die Naivität liegt in meinen Augen eher darin, die Situation der ganz wenigen großen und bekanntesten Entwickler wie Chris Roberts oder Brian Fargo ohne Änderung 1:1 auf die vielen tausend kleinen Teams zu übertragen.

Elfant 25 Platin-Gamer - 63208 - 14. Dezember 2015 - 20:01 #

Ok ich antworte einmal hier auf all Deine Einwürfe.
Die ganzen kleinen Projekte sind da noch irrelevanter. Wenn ich bereits mein Privatvermögen, das Geld von Bekannten und Verwandten verbraucht habe, arbeitslos bin und die Bank keinen Kredit mehr gibt, soll der Kickstarter "Vorverkauf" das Geld für die Entwicklung abwerfen? Weil das Spiel mich dann hinterher sanieren wird? Alleine schon ethisch hätte ich damit ein Problem. Rein wirtschaftlich sind dann Beträge von 10.000 bis 50.000 US - Dollar illusorisch. Wir reden da etwa von 5000 Mannstunden.
Gerade in diesem Bereich kann man in die Vergangenheit schauen. Bei Attic wurde für das erste DSA - Spiel der Nordlandtriologie das Elternhaus beliehen und ernährt würde sich von Käsetoast.

Ich kann und will mir nicht anmaßen alle Videospiele auf den Plattformen zu kennen, aber jedes mir wahrlich neu erscheinendes Spiel scheiterte in der Finanzierung. Oft genug las ich auch den Satz: Wir machen weiter, aber jetzt wird es länger dauern.

Sierra 27 Spiele-Experte - 84767 - 13. Dezember 2015 - 23:52 #

Habe Prison Architect in der Early Access Phase unterstützt. Aber das ist ja nicht gleich Crowdfunding.

Der Marian 21 AAA-Gamer - P - 29632 - 13. Dezember 2015 - 23:57 #

Eigentlich schon. Die haben halt nur auf eine Plattform als Mittler (bewusst) verzichtet und das selber gehostet. Ähnlich wie Notch das mit Minecraft auch gemacht hat, da gab es aber auch noch keine richtige Crowdfunding-Plattform. Ohne die schon zahlreichen Alpha-Verkäufe damals wäre das wohl auch nichts geworden. Und in der Alpha war das noch wirklich sehr rundimentär, aber schon spaßig genug.

Freylis 20 Gold-Gamer - 23164 - 14. Dezember 2015 - 23:24 #

Danke fuer die Umfrage. Es freut mich, dass die Userschaft hier auf GG so Crowdfunding-o-phil eingestellt ist. Sicherlich ist nicht alles aus dem Bereich automatisch qualitativ hochwertig und wegweisend, aber insgesamt ist man doch froh, dass es Alternativen zu den eher ausgetretenen, breiten, ueberfuellten Pfaden gibt, die die AAAs durch den Wald geholzt haben.