Curse of the Sea Rats

Curse of the Sea Rats Test+

Schönes Metroidvania mit einem Malus

Benjamin Braun / 31. März 2023 - 0:15 — vor 1 Jahr aktualisiert
Steckbrief
PCPS4PS5SwitchXOneXbox X
2D-Actionadventure
Petoons Studio
pQube
06.04.2023
Link
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Teaser

Mit über einer Viertelmillion US-Dollar auf Kickstarter fand das Indie-Metroidvania viel Anklang. Nun erfolgte der Release für alle wichtigen Plattformen und es macht Spaß, aber ist nicht ohne Makel.
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Alle Screenshots und Videoszenen stammen von GamersGlobal. Kurztest ist unser neues Format, um euch kompakt über Spiele zu informieren, die sonst vielleicht unter den Tisch fallen würden.

Mit Erfolgstiteln wie Ori and the Will of the Wisps (im Test: Note 9.0), Hollow Knight oder Bloodstained erlebte das Metroidvania-Genre in den letzten paar Jahren eine Renaissance. Curse of the Sea Rats soll nun ebenfalls die zwischenzeitlich (fast) in Vergessenheit geratene Spielegattung auf wirklich allen relevanten Plattformen bereichern. Ich habe das Couch-Koop-fähige Action-Adventure des Indie-Entwicklers Petoons Studio auf PS5 und Switch für euch gespielt. In diesem Text sowie im oben eingebetteten Video verrate ich euch, weshalb ich Spaß am "Ratoidvania" hatte, es aber trotz hübscher Zeichentrickgrafik und anspielungsreichem Humor nicht ganz in die Oberliga des Genres schafft.
Es gibt etliche Bosskämpfe im Spiel. Sobald ihr das Perk für die TP-Rückgewinnung von Hauptheld David Douglas aktiviert habt, sind die eigentlich kniffligen Großgegner aber (fast) alle keine Herausforderung mehr.


Allein oder zu viert

Die Karte vervollständigt ihr durch Erkundung. Das Layout ist immer gleich.
Curse of the Sea Rats ist in vielerlei Hinsicht ein klassisches Metroidvania. Es wird also gekämpft und erkundet, wobei ihr den größten Teil der Welt erst durch den Erwerb spezieller Fähigkeiten oder das Auffinden von Schlüsseln erreichen könnt. Anfangs verläuft das Spiel noch relativ linear, wobei das Welt-Layout offenbar bei jedem Durchgang identisch bleibt. Später habt ihr mit Doppel- und Supersprung aber mehr Freiheiten und könnt mehrere Gebieten in beliebiger Reihenfolge angehen. Frei speichern könnt ihr nicht, wobei auch verschiedene, entfernt an Dark Souls erinnernde, Features zum Tragen kommen. Wenn ihr sterbt, sind alle verwendeten Verbrauchsgüter also weg. Ansonsten verliert ihr aber keinen Fortschritt, sondern lediglich einen Teil der gesammelten Geisterenergie, die ihr für Fähigkeiten-Upgrades, aber auch (nur an bestimmten Punkten) zur Aktivierung von Schnellreisepunkten benötigt. Einmalig könnt ihr euch das Zeug zurückholen, aber aufgrund des stetigen Respawns der normalen Gegner bei jedem erneuten Betreten eines Bildschirms notfalls auch neu grinden.

Vier Helden stehen euch zur Wahl, wobei ihr auch beim Spiel allein an den "Rastpunkten" zwischen Hauptheld David Douglas, dem Faustkämpfer Bussa, der (vermutlich) amerikanischen Ureinwohnerin Buffalo oder der Shogun-Kriegerin Akane wechseln könnt. Wenn ihr über ausreichend Controller verfügt, könnt ihr alternativ das gesamte Abenteuer kooperativ mit bis zu drei Mitspielern angehen. Ausprobieren konnte ich den nur lokal verfügbaren Koop nicht, glaube allerdings, dass er den meisten Spielern keinen allzu großen Mehrwert bringen wird.
 
Neben der schicken Zeichentrickgrafik punktet Curse of the Sea Rats bei mir vor allem mit popkulturellen Referenzen, besonders auf andere Videospiele, wie hier auf Monty Python (wobei ich die Heilige Handgranate noch mehr mit Worms in Verbindung bringe).
 

Schwachpunkt Kämpfe

Obwohl gleich vier Helden mit individuellen, erweiterbaren Skills vorhanden sind, ist das Kampfsystem nicht unbedingt eine der Stärken von Curse of the Sea Rats. Es gibt zwar Nahkampf und Magie, von Bedeutung sind auch niedrige Hiebe, Luftattacken oder Paraden. Aber so richtig gut fühlt sich das nur selten an. Vor allem wäre das Spiel in Teilen zu schwer oder beim erneuten Besorgen der nur begrenzt mitführbaren Heilmittel nervig, wenn David Douglas nicht über ein schier übermächtiges Perk verfügen würde, den ihr recht früh freischalten könnt.
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Per Grinding könnt ihr die Fähigkeiten der vier Helden theoretisch alle schon im ersten Gebiet voll ausbauen.

Das schreibt mir nämlich 25 Prozent des ausgeteilten Schadens als Trefferpunkte wieder gut, wodurch selbst die allermeisten Boss keine Hürde mehr darstellen und meist innerhalb von einer Minute besiegt sind. Das ist nicht gut für ein Metroidvania, wenn mir persönlich auch lieber, als ständig ins Gras zu beißen.

Es gibt dafür andere Stärken, etwa die meiner Meinung nach wirklich schöne Zeichentrickgrafik oder allgemein die Präsentation, bei der ich anders als in vielen anderen Indie-Titeln nicht auf eine vollständige Sprachausgabe in den Dialogen verzichten muss. Spaß habe ich auch mit den vielen Referenzen auf andere Videospiele, wobei die Entwickler offenbar, ähnlich wie ich, mit den Point-and-Click-Adventures von LucasArts aufgewachsen sind. Aber es gibt auch unzählige andere popkulturelle Referenzen, die zumindest mir das grob sechs bis acht Stunden lange Abenteuer immer wieder versüßt haben.

Autor: Benjamin Braun, Redaktion: Hagen Gehritz (GamersGlobal)
Curse of the Sea Rats SwitchPS5

Fazit: Benjamin Braun

Mir hat Curse of the Sea Rats gut gefallen. Der Look spricht mich absolut an, mir gefallen die Dialoge und besonders die vielen Anspielungen auf andere Spiele und sonstige popkulturelle Referenzen. Die Kämpfe selbst machen mich – trotzdem sie mich in ihrer grundlegenden Art oft sehr an die Wonder Boy-Spiele erinnern – nur begrenzt an und haben definitiv ein mittelgroßes Balance-Problem. Ich hatte aber gut sechs bis sieben Stunden Spaß und dabei noch nicht einmal alle optionalen Aufgaben erfüllt. Mein Daumen zeigt am Ende trotzdem nur zur Seite. Ich finde einfach, dass ein Metroidvania zumindest in allen zentralen Bereichen besser als mittelprächtig abschneiden muss, und das ist in den Kämpfen aus meiner Sicht einfach nicht der Fall.
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Benjamin Braun 31. März 2023 - 0:15 — vor 1 Jahr aktualisiert
Benjamin Braun Freier Redakteur - 440915 - 31. März 2023 - 0:40 #

Wo ich schon mal hier bin: Viel Spaß beim Lesen und Anschauen!

Hendrik 28 Party-Gamer - P - 105208 - 31. März 2023 - 5:52 #

Klingt durchwachsen. Werd es mir dann höchstens für nen schmalen Taler ansehen.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1334861 - 1. April 2023 - 8:13 #

Das oder auf eine spätere Aufnahme in den GamePass spekulieren. ;)

Faerwynn 20 Gold-Gamer - P - 20312 - 31. März 2023 - 10:13 #

Ich hoffe sie patchen das noch ein wenig, denn vom Look und Setting lacht mich das sehr an.

Danywilde 30 Pro-Gamer - P - 163010 - 31. März 2023 - 10:54 #

Ach wie schön, da kommen optisch ja direkt „Secret of Nihm“ Vibes auf.

JensJuchzer 21 AAA-Gamer - P - 28269 - 31. März 2023 - 18:26 #

Begeisterung kam bei mir auch nicht so recht auf.

Maverick 34 GG-Veteran - - 1334861 - 1. April 2023 - 8:11 #

Informativer Kurztest, Setting und Optik sprechen mich an. Mal abwarten, ob sich bezüglich des Balancing/Kampfsystems noch was tut mit Patches. ;)

Sven Gellersen 23 Langzeituser - - 45136 - 2. April 2023 - 8:41 #

Das sieht ja durchaus charmant aus. Werde ich mal auf meine Wunschliste setzen, trotz der Schwächen im Kampfsystem.

Ganon 27 Spiele-Experte - - 84053 - 2. April 2023 - 10:23 #

Ich mag das Genre, wenn es nicht zu schwer ausfällt, und der Grafikstil gefällt mir. Schwache Kämpfe wären allerdings ein Dämpfer, schade...

CBR 21 AAA-Gamer - P - 26591 - 25. April 2023 - 18:03 #

Juhu! Für mich klingt das super. Danke für den Test :-)
Ich spiele gerade Greak. DAS ist hakelig ;-)